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Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

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W. Brocks: <strong>Bruchmechanik</strong> WS 2011/12<br />

Asymptotische Lösung für das Spannungs- <strong>und</strong> Verzerrungsfeld an der Rissspitze in der<br />

EPBM (HRR-Feld)<br />

1. Die Deformationstheorie der <strong>Plastizität</strong><br />

Im Unterschied zu den inkrementellen Formänderungsgesetzen von PRANDTL <strong>und</strong> REUß hat<br />

HENCKY [1924] ein finites Formänderungsgesetz für nichtlineares Materialverhalten aufgestellt 1 ,<br />

das noch heute insbesondere in der elastisch-plastischen <strong>Bruchmechanik</strong> (EPBM) in Verbindung<br />

mit dem Verfestigungspotenzgesetz von RAMBERG & OSGOOD [1945] viel verwendet wird.<br />

Tatsächlich beschreibt diese „Deformationstheorie der <strong>Plastizität</strong>“ gar kein plastisches sondern<br />

lediglich nichtlinear-elastisches (hyperelastisches) Materialverhalten, für das<br />

∂w<br />

σ<br />

ij<br />

= (1)<br />

∂ ε<br />

ij<br />

mit w als Verzerrungsenergiedichte gilt 2 . Sie hat aber den Vorteil, mathematisch einfacher<br />

handhabbar zu sein <strong>und</strong> in einigen Fällen sogar geschlossene Lösungen von Randwertproblemen<br />

zu ermöglichen wie das weiter unten hergeleitete nach seinen Autoren als HRR-Feld bezeichnete<br />

singuläre Spannungsfeld an einer Rissspitze (HUTCHINSON [1968a, b], RICE & ROSENGREN<br />

[1968]).<br />

Auch in der finiten <strong>Plastizität</strong>stheorie gelten die Voraussetzungen über Isotropie <strong>und</strong> Inkompressibilität<br />

des Werkstoffs. Anstelle der additiven Zerlegung der Dehnraten wird eine<br />

Zerlegung der Gesamtverzerrungen in einen elastischen <strong>und</strong> einen plastischen Anteil angenommen,<br />

εij = εij + εij<br />

, <strong>und</strong> anstelle der Fließregel der inkrementellen <strong>Plastizität</strong>stheorie<br />

e p<br />

werden die plastischen Verzerrungen über die einachsige Zugfließkurve aus<br />

3 ε 3<br />

ε = σ′ = σ′<br />

(2)<br />

p p<br />

ij<br />

2 R<br />

ij F<br />

2S<br />

ij<br />

p<br />

mit Sp( ε<br />

p)<br />

= RF ε<br />

p<br />

als dem plastischen Sekantenmodul bestimmt. Die totalen Verzerrungen sind<br />

dann<br />

⎛ 1 3 ⎞ 1<br />

εij = + σ′<br />

ij<br />

+ σhδij<br />

. (3)<br />

⎜2G 2S ⎟<br />

⎝<br />

p ⎠ 3K<br />

Mit dem Potenzverfestigungsgesetz von RAMBERG & OSGOOD [1945] nimmt der plastische<br />

Anteil des HENCKY-Gesetzes die Form<br />

n−1<br />

p<br />

εij<br />

3 ⎛ σ ⎞ σ ′<br />

ij<br />

= α ⎜ ⎟<br />

ε<br />

0<br />

2 ⎝σ0 ⎠ σ0<br />

(4)<br />

1<br />

2<br />

siehe Manuskript „Plastizitaet“<br />

siehe Manuskript „J-Integral“<br />

HRR-Feld, 04.01.2012, - 1 -

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