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Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

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Wolfgang Brocks <strong>Bruchmechanik</strong> WS 2011/12<br />

Man beachte die getroffenen Annahmen:<br />

(1) zeitunabhängige Prozesse, keine Volumenkräfte,<br />

(2) kleine Verzerrungen,<br />

(3) homogenes hyper-elastisches Material,<br />

(4) ebene Spannungs- <strong>und</strong> Verschiebungsfelder, d.h. keine<br />

Abhängigkeit von x 3 ,<br />

(5) gerade <strong>und</strong> spannungsfreie Rissflanken parallel zu x 1 .<br />

Die Annahme (3) eines hyperelastischen Materials nach Gl. (11) wird in der elastischplastischen<br />

<strong>Bruchmechanik</strong> als „Deformationstheorie der <strong>Plastizität</strong>“ im Unterschied zur<br />

inkrementellen <strong>Plastizität</strong> bezeichnet. Sie entspricht der HENCKY-Theorie der <strong>Plastizität</strong> im<br />

Gegensatz zur Theorie nach VON MISES, PRANDTL <strong>und</strong> REUß.<br />

RICE [8], [10] hat auch gezeigt, dass dieses J-Integral identisch der Energiefreisetzungsrate nach<br />

GRIFFITH für eine ebene Rissausbreitung ΔA= hΔa<br />

ist<br />

J<br />

⎛ ∂U<br />

⎞<br />

= G =−⎜ ⎟ . (22)<br />

⎝h∂a⎠<br />

v L<br />

HUTCHINSON [7] <strong>und</strong> RICE & ROSENGREEN [9] haben die singulären Spannungs- <strong>und</strong><br />

Verzerrungsfelder an der Rissspitze in einem potenz-verfestigenden Material, das sogen. HRR-<br />

Feld hergeleitet, wo J die Rolle eines Intensitätsfaktors spielt wie K im Falle linear elastischen<br />

Materials. Für letztgenanntes gilt der Zusammenhang<br />

J 1 2 2 1 2<br />

= GI + GII + G<br />

III<br />

= ( I II )<br />

III<br />

E' K + K +<br />

2G<br />

K . (23)<br />

Reales elastisch-plastisches Material erfüllt die Gl. (11), also Annahme (3) nicht. Außerdem<br />

treten an der Rissspitze große Verzerrungen auf, was Gl. (10) bzw. Annahme (2) widerspricht.<br />

Entsprechend zeigen FE-Analysen nach der inkrementellen <strong>Plastizität</strong>stheorie für große<br />

Verzerrungen eine Wegabhängigkeit von J, Bild 3 [4]. Im Fernfeld nähert sich der J-Wert nach<br />

Gl. (20) dem Wert der Energiefreisetzungsrate nach Gl. (22).<br />

J-Integral, Brocks, 15.01.2012 - 4 -

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