Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät
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W. Brocks: <strong>Bruchmechanik</strong><br />
σ<br />
zz<br />
⎧⎪ 0 für ESZ<br />
= ⎨<br />
⎪⎩<br />
ν ( σxx<br />
+ σ<br />
yy ) für EVZ<br />
(14)<br />
die Grenzen d ( ) p<br />
ϑ des plastischen Bereichs für die beiden Fälle des ESZ <strong>und</strong> des EVZ (z. B.<br />
HAHN [1976], KUNA [2010]).<br />
d<br />
⎧ 1+ sin + cosϑ<br />
für ESZ<br />
2 3 2<br />
1 ⎛K<br />
⎞<br />
I ⎪<br />
2<br />
ϑ<br />
p( ϑ)<br />
= ⎜ ⎟ ⎨<br />
3 2<br />
2<br />
⎝ R0 2<br />
( ) ( )<br />
2π ⎠ ⎪⎩ sin ϑ+ 1− 2ν 1+<br />
cosϑ<br />
für EVZ<br />
(15)<br />
In einer Probe oder einem Bauteil endlicher Dicke ändern sich Größe <strong>und</strong> Form der plastischen<br />
Zone längs der Rissfront. Unter der Annahme, dass an der Probenoberfläche der ESZ <strong>und</strong> in der<br />
Probenmitte der EVZ angenähert wird, haben HAHN & ROSENFELD [1965] das H<strong>und</strong>eknochenmodell<br />
für die dreidimensionale Form der plastischen Zone eingeführt.<br />
3<br />
2<br />
ESZ<br />
EVZ<br />
1<br />
0<br />
-1 0 1 2 3<br />
-1<br />
-2<br />
(a)<br />
-3<br />
(b)<br />
Form der plastischen Zone am Riss für ein K-dominiertes Spannungsfeld:<br />
12π KI R0<br />
normiert;<br />
(b) das H<strong>und</strong>eknochenmodell nach HAHN & ROSENFELD [1965]<br />
(a) ESZ <strong>und</strong> EVZ, x- <strong>und</strong> y-Achse entsprechend Gl. (15) auf ( )( ) 2<br />
5. Das BARENBLATT-Modell<br />
In der linearen Elastizitätstheorie führt die Existenz scharfer Risse zu Singularitäten in den<br />
Spannungen <strong>und</strong> Verzerrungen. Die GRIFFITHsche Sprödbruchtheorie umgeht diese Schwierigkeit<br />
durch eine energetische Betrachtungsweise. Von BARENBLATT [1959] stammt der physikalisch<br />
motivierte Vorschlag, durch Einführung von sogen. Kohäsivzonen an den Rissenden das<br />
Auftreten unendlich großer Spannungen zu vermeiden (siehe Bild links). Dabei geht er davon<br />
aus, dass ein Sprödbruch dann eintritt, wenn die Spannungen in einem kleinen Bereich vor der<br />
Rissspitze, der Prozesszone, die dort aufgr<strong>und</strong> der atomaren bzw. molekularen Anziehung<br />
wirkenden Kohäsivkräfte übersteigen.<br />
Die Schwierigkeit bei der Anwendung dieses Modells besteht darin, dass die Verteilung der<br />
Kohäsionsspannungen σ(x) an den Rissenden nicht bekannt ist.<br />
BM-SSY, 15.01.2012, - 4 -