15.09.2014 Aufrufe

Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Brocks: <strong>Plastizität</strong>, WS 2010/11<br />

ε = εε , (16a)<br />

p 2 p p<br />

3 ij ij<br />

<strong>und</strong> mit der einachsigen Fließkurve des Zugversuchs kann der plastische Multiplikator λ<br />

berechnet werden, so dass aus Gl. (16)<br />

p<br />

p 3 ε 3 σ<br />

ε = σ′ = σ′<br />

(16b)<br />

ij<br />

2 R<br />

ij 2T R<br />

ij<br />

mit<br />

T ( ε )<br />

p<br />

p<br />

F p F<br />

dR<br />

= F<br />

dε<br />

als dem plastischen Tangentenmodul folgt.<br />

p<br />

Die Be-/Entlastungsbedingung lautet schließlich<br />

p<br />

⎧> ⎪ 0 Belastung εij<br />

≠0<br />

σσ ′ <br />

ij ij ⎨ . (17)<br />

p<br />

⎪⎩ < 0 Entlastung εij<br />

= 0<br />

Zusammen mit den Gln. (5) <strong>und</strong> (7) erhält man die Gleichungen von PRANDTL [1924] <strong>und</strong><br />

REUß [1930] für die totalen Dehnraten<br />

1 1 1 3 σ<br />

ε = ε + ε = ε′ + ε δ + ε′ = σ′ + σ δ + σ′<br />

. (18)<br />

e p e e p<br />

ij ij ij ij kk ij ij ij h ij ij<br />

3 2G 3K 2Tp<br />

RF<br />

ε′ = ε′ + ε′<br />

be-<br />

e<br />

Die Volumenänderung ε<br />

kk<br />

= ε<br />

kk<br />

ist rein elastisch, die Gestaltänderung<br />

steht aus einem elastischen <strong>und</strong> einen plastischen Anteil.<br />

e p<br />

ij ij ij<br />

Die „Deformationstheorie“ der <strong>Plastizität</strong><br />

Im Unterschied zu den inkrementellen Formänderungsgesetzen von PRANDTL [1924] <strong>und</strong><br />

REUß [1930] hat HENCKY [1924] ein finites Formänderungsgesetz für nichtlineares Materialverhalten<br />

aufgestellt, das noch heute insbesondere in der elastisch-plastischen <strong>Bruchmechanik</strong><br />

in Verbindung mit dem Verfestigungspotenzgesetz von RAMBERG & OSGOOD [1945] viel<br />

verwendet wird. Tatsächlich beschreibt es gar kein plastisches sondern lediglich nichtlinearelastisches<br />

(hyperelastisches) Material, hat aber den Vorteil, mathematisch einfacher handhabbar<br />

zu sein <strong>und</strong> in einigen Fällen sogar geschlossene Lösungen von Randwertproblemen<br />

zu ermöglichen (z.B. die HRR-Gleichungen für Spannungs- <strong>und</strong> Verzerrungsfelder an Rissspitzen).<br />

Unter der sehr stark einschränkenden Annahme „radialer“ (proportionaler) Belastung,<br />

σ<br />

0<br />

ij<br />

() t = σ()<br />

t σij<br />

, in jedem Punkt des Kontinuums 11 kann das finite HENCKY-Gesetz auch<br />

durch Integration der inkrementellen PRANDTL-REUß-Gleichungen hergeleitet werden.<br />

Es gelten auch hier die Voraussetzungen über Isotropie <strong>und</strong> Inkompressibilität des Werkstoffs.<br />

Anstelle der additiven Zerlegung der Dehnraten nach Gl. (5) wird eine Zerlegung der<br />

Gesamtverzerrungen in einen elastischen <strong>und</strong> einen plastischen Anteil angenommen<br />

ε = ε + ε , (19)<br />

e p<br />

ij ij ij<br />

<strong>und</strong> anstelle der Fließregel Gl. (16) werden die plastischen Verzerrungen aus<br />

11 Hierdurch sind lokale Spannungsumlagerungen jeglicher Art <strong>und</strong> insbesondere Entlastungen<br />

ausgeschlossen.<br />

Plastizitaet, 04.01.2012, - 8 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!