Plastizität und Bruchmechanik - Technische Fakultät
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Brocks: <strong>Plastizität</strong>, WS 2010/11<br />
Isotropes Fließen: Weitere vereinfachende Annahmen <strong>und</strong> Sonderfälle<br />
‣ Isotrope Fließfläche<br />
Die Darstellung der Fließfläche darf nicht von der Wahl des Koordinatensystems abhängen,<br />
d.h. nur von der 2. <strong>und</strong> der 3. Invarianten des Deviators 6 der effektiven Spannungen<br />
(PRAGER [1945], DRUCKER [1959], BETTEN [1976, 1985]). Kinematische Verfestigung ist<br />
weiterhin möglich.<br />
‣ Rein isotrope Verfestigung<br />
Kinematische Verfestigung wird ausgeschlossen, also ξ ij<br />
= 0 . Dann ist<br />
( 2( ′), 3( ′<br />
ij ij<br />
))<br />
= σ = ϕ σ σ , (12a)<br />
2 2<br />
s J J<br />
die Vergleichsspannung mit<br />
J ( ) ⎡( ) ( ) ( ) ⎤<br />
⎢⎣<br />
⎥⎦<br />
1 1<br />
=<br />
2<br />
+ + =<br />
6<br />
− + − + −<br />
⎣<br />
J ( σ′ ) = det( σ′ ) = σ σ σ = σ′ σ′ σ′<br />
2 2<br />
1 1<br />
2 2 2 2<br />
2( σ ′<br />
ij<br />
) =<br />
2<br />
σ′ ikσ′<br />
ki<br />
=<br />
6<br />
σxx − σ<br />
yy<br />
+ σ<br />
yy<br />
− σzz + σzz − σxx + σxy + σ<br />
yz<br />
+ σxz<br />
2 2 2<br />
( σ′ I<br />
σ′ II<br />
σ′<br />
III ) ⎡( σI σII ) ( σII σIII ) ( σIII σI<br />
)<br />
1<br />
3 ij ij 3 ij jk ki I II III<br />
‣ Einfluss der 3. Invarianten<br />
2 2 2<br />
⎤,<br />
⎦<br />
. (12b)<br />
2<br />
Eine Fließfläche der Form ϕ = J ( ) 0<br />
2<br />
σ′<br />
ij<br />
− κ = ist rotationssymmetrisch <strong>und</strong> wird durch<br />
Kreiszylinder im Spannungsraum bzw. Kugeln im Deviatorraum repräsentiert, siehe die<br />
weiter unten beschriebene Fließbedingung nach VON MISES [1913, 1928]. Mit J 3 werden<br />
Abweichungen von der Rotationssymmetrie beschrieben. Es gibt eine Reihe von Fließbedingungen<br />
unter Einschluss der dritten Invarianten: BETTEN [1976, 1985], ISMAR & MAH-<br />
RENHOLTZ [1979, 1982], MAHRENHOLTZ & ISMAR [1981], von denen die TRESCAsche<br />
Fließbedingung die bekannteste ist. Fließbedingungen der Form J 3 2<br />
( 2<br />
+ cJ 3 ) beschreiben<br />
ein symmetrisches Fließverhalten unter Zug <strong>und</strong> Druck (DRUCKER [1949, 1959]), während<br />
Fließbedingungen der Form ( J 32 2<br />
+ cJ 3 ) auf ein asymmetrisches Fließverhalten (BETTEN<br />
[1979, 1985], CAZACU & BARLAT [2004]) führen, da J 3 eine ungerade, kubische Funktion<br />
der Spannungen ist. In beiden Fällen schränkt die Konvexitätsbedingung zulässige Wertebereiche<br />
für die Konstante c ein (PRAGER [1945], DRUCKER [1959], BETTEN [1979, 1985]).<br />
‣ Fließbedingung nach TRESCA:<br />
TRESCAs Fließbedingung ist auch als Hypothese der maximalen Schubspannungen bekannt.<br />
Zur Vereinfachung wird sie üblicherweise mit Hilfe der Hauptspannungen<br />
σ = σα<br />
nα<br />
( α = I,II,III)<br />
7 als stückweise lineare Beziehung formuliert, die als das TRESCAsche<br />
Sechseck bekannt ist 8 .<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Die erste Invariante des Spannungsdeviators verschwindet definitionsgemäß.<br />
n α<br />
(α = I, II, III) sind die Hauptachsen.<br />
Werden die Hauptspannungen als σ I<br />
≥ σ II<br />
≥ σ III<br />
angeordnet, ist nur ϕ 1 für die Fließbedingung<br />
relevant. Zur Berechnung der plastischen Verzerrungsrate ε<br />
p = εα nα<br />
, in den Ecken<br />
Plastizitaet, 04.01.2012, - 5 -