Templer 2 - Der Tempel der Menschheit

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15.09.2014 Aufrufe

immer verschwindet und er in Gottes Größe sich selber als den Schöpfer aller Dinge erkennt. Wie entsteht die Idee der Ichheit? – Darüber lehrt uns die Selbstbetrachtung Folgendes: In der Einheit ist alles Eins. – In der stillen klaren Ewigkeit, wo keine Trennung vom Erkenner, Erkanntem und Erkenntnis und folglich keine Selbstanschauung stattfindet, kann kein Gegensatz und folglich auch von keinem „Ich“ das ein „Du“ bedingt, die Rede sein; es ist da nichts anderes als Gott, Ewigkeit, absolutes Bewusstsein. Wenn der Geist sich völlig in sich selbst zurückzieht, so hört auch alle objektive Wahrnehmung und Selbstanschauung auf und tritt erst beim Erwachen wieder ein. Die indische Philosophie lehrt, dass B r a h m a Perioden des Wachens und Schlafens habe, und dass mit seinem Erwachen die Schöpfung der Welten beginne; wie ja auch der Mensch bei seinem Erwachen nach dem Schlafe wieder Gedanken aus seinem Inneren zu schöpfen beginnt und aus diesen die kleine Welt seiner Vorstellungen wird. Wir können uns von dem Zustande Brahmas während seines „Schlafes“ keine Vorstellung machen: „Da aber der Geist nie schläft, sondern nur der Körper in Ruhe versinkt, so ist obiges wohl dahin aufzufassen, dass der Geist Gottes im Weltall in sich selbst zurückgezogen in einem Zustande der höchsten und unbeschreiblichen Vollkommenheit ist, während die ganze Natur im Schlafe (Pralaya) liegt und dass das Erwachen Brahmas vielmehr einem Traume gleicht, aus dessen Bildern die Welten entstehen. In der Gottheit ist alles, und folglich auch die Fähigkeit der Sichselbstbeherrschung enthalten, und indem in ihr diese Selbstanschauung eintritt, findet gleichsam eine Trennung von dem Seher und dem Gesehenen statt. B r a h m a besieht sich in seiner göttlichen Natur, die ja er selber ist, wie in einem Spiegel und erkennt sich selbst darin als sein eigenes, lebendes Ebenbild, oder wie man sagt, als seinen Sohn. Er selbst wird durch diese Geburt seines Sohnes zum "Vater“, und die Kraft, worin der Vater den Sohn und der Sohn den Vater erkennt, ist Gottes Selbsterkenntnis, die Weisheit, „der Heilige Geist“. Somit erblicken wir nun die nicht offenbare Einheit in ihrer Offenbarung als Dreieinigkeit, und dieses ist das erste und höchste "I c h„ , das die ganze Schöpfung umfasst, 16

dass wohl an sich als ein von der Universalgottheit verschiedenes Wesen erscheint, aber dennoch wesentlich nur Eins mit ihr ist. Es wird je nach dem Standpunkt, von dem wir es betrachten, als „Iswara“, „das Wort“ (Logos) oder personifiziert als „Krischna“, „Jesus Christus“, „Imanuel“ oder mit anderen Namen bezeichnet; es ist der alleinige Herr und Erlöser der Welt. Niemand kann auf eine andere Weise als durch den Sohn zum Vater, d. h. durch das Erwachen des Gottesbewusstseins Erkenntnis des höchsten Daseins gelangen. Es erscheint überflüssig zu erwähnen, dass dieses Bewusstsein nicht darin besteht, dass ein Narr sich einbildet, ein Übermensch oder Gott selber zu sein. Dieses Bewusstsein wird nur durch die geistige Wiedergeburt erlangt. Jeder Mensch, in dem sich diese Geburt des Sohnes Gottes vollzogen hat, ist in seinem Innern ein Abbild des Sohnes Gottes und kann, wenn er ganz vom Geiste Gottes durchdrungen und erleuchtet ist, sogar äußerlich als ein höher stehendes Wesen erkannt werden. Materiell gesinnte Menschen werden das schwerlich begreifen; sie, verwechseln das tierische mit dem göttlichen Selbst. Deshalb wurden auch in der Regel alle, die diese Lehre von der Gottheit in der Menschheit verkündeten, verspottet, gekreuzigt oder verbrannt. Als Jesus sagte, dass er der Sohn Gottes sei, da meinte der Klerus, er bezöge das auf sein persönliches, menschliches Ich. Sie klagten ihn an: „Er hat sich selber zu Gottes Sohn gemacht“, und töteten ihn. Dagegen geht aus vielen anderen Stellen der Bibel hervor, dass sich diese Lehre nicht auf seine sterbliche Persönlichkeit, sondern auf sein innerliches Leben bezog. Es ist anzunehmen, dass in Jesus von Nazareth das Persönlichkeitsbewusstsein vom Bewusstsein des L o g o s durchdrungen und darin, aufgegangen war; aber im alltäglichen Menschen ist zwischen diesen beiden Bewusstseinsformen noch eine weite Kluft. Jesus wird deshalb „Christos“ (der Gesalbte oder Gekrönte) genannt, weil in ihm das „Wort" (L o g o s) Gestalt angenommen hatte und „Fleisch geworden“ d. h. verkörpert war. Christos als der Logos im Makrokosmos betrachtet, ist die geistige Sonne des Weltalls; Christus als Offenbarung des Wortes in uns ist das Ge 17

immer verschwindet und er in Gottes Größe sich selber als den<br />

Schöpfer aller Dinge erkennt.<br />

Wie entsteht die Idee <strong>der</strong> Ichheit? – Darüber lehrt uns die<br />

Selbstbetrachtung Folgendes: In <strong>der</strong> Einheit ist alles Eins. – In <strong>der</strong><br />

stillen klaren Ewigkeit, wo keine Trennung vom Erkenner, Erkanntem<br />

und Erkenntnis und folglich keine Selbstanschauung stattfindet,<br />

kann kein Gegensatz und folglich auch von keinem „Ich“ das<br />

ein „Du“ bedingt, die Rede sein; es ist da nichts an<strong>der</strong>es als Gott,<br />

Ewigkeit, absolutes Bewusstsein. Wenn <strong>der</strong> Geist sich völlig in<br />

sich selbst zurückzieht, so hört auch alle objektive Wahrnehmung<br />

und Selbstanschauung auf und tritt erst beim Erwachen wie<strong>der</strong> ein.<br />

Die indische Philosophie lehrt, dass B r a h m a Perioden des Wachens<br />

und Schlafens habe, und dass mit seinem Erwachen die<br />

Schöpfung <strong>der</strong> Welten beginne; wie ja auch <strong>der</strong> Mensch bei seinem<br />

Erwachen nach dem Schlafe wie<strong>der</strong> Gedanken aus seinem Inneren<br />

zu schöpfen beginnt und aus diesen die kleine Welt seiner Vorstellungen<br />

wird. Wir können uns von dem Zustande Brahmas während<br />

seines „Schlafes“ keine Vorstellung machen: „Da aber <strong>der</strong> Geist<br />

nie schläft, son<strong>der</strong>n nur <strong>der</strong> Körper in Ruhe versinkt, so ist obiges<br />

wohl dahin aufzufassen, dass <strong>der</strong> Geist Gottes im Weltall in sich<br />

selbst zurückgezogen in einem Zustande <strong>der</strong> höchsten und unbeschreiblichen<br />

Vollkommenheit ist, während die ganze Natur im<br />

Schlafe (Pralaya) liegt und dass das Erwachen Brahmas vielmehr<br />

einem Traume gleicht, aus dessen Bil<strong>der</strong>n die Welten entstehen.<br />

In <strong>der</strong> Gottheit ist alles, und folglich auch die Fähigkeit <strong>der</strong><br />

Sichselbstbeherrschung enthalten, und indem in ihr diese Selbstanschauung<br />

eintritt, findet gleichsam eine Trennung von dem Seher<br />

und dem Gesehenen statt. B r a h m a besieht sich in seiner göttlichen<br />

Natur, die ja er selber ist, wie in einem Spiegel und erkennt<br />

sich selbst darin als sein eigenes, lebendes Ebenbild, o<strong>der</strong> wie man<br />

sagt, als seinen Sohn. Er selbst wird durch diese Geburt seines<br />

Sohnes zum "Vater“, und die Kraft, worin <strong>der</strong> Vater den Sohn und<br />

<strong>der</strong> Sohn den Vater erkennt, ist Gottes Selbsterkenntnis, die Weisheit,<br />

„<strong>der</strong> Heilige Geist“. Somit erblicken wir nun die nicht offenbare<br />

Einheit in ihrer Offenbarung als Dreieinigkeit, und dieses ist<br />

das erste und höchste "I c h„ , das die ganze Schöpfung umfasst,<br />

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