Templer 2 - Der Tempel der Menschheit
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geistiger Kräfte sind. Auch unser persönliches Selbstbewusstsein<br />
ist nur ein Abglanz, gleichsam ein Glimmen des Dochtes, nachdem<br />
die Flamme ausgelöscht ist.<br />
Die Art unseres Bewusstseins hängt von den Eindrücken ab, die<br />
wir empfangen, das wahre Selbstbewusstsein beruht auf sich selbst.<br />
Ein Mensch, <strong>der</strong> vom Zorne besessen ist, fühlt und denkt an<strong>der</strong>s als<br />
wenn ihn Freude erfüllt; ein Mensch im Traume, in <strong>der</strong> Betrunkenheit,<br />
in <strong>der</strong> Ekstase, im Delirium o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en außergewöhnlichen<br />
Zuständen, ist gleichsam ein ganz an<strong>der</strong>er Mensch; aber GOTT in<br />
ihm bleibt immer <strong>der</strong>selbe; das Ich än<strong>der</strong>t sich nicht; es tritt nur<br />
stärker o<strong>der</strong> schwächer im Menschen hervor; es kann dem Menschen<br />
während des Schlafes entschwinden, aber es wird beim Erwachen<br />
wie<strong>der</strong> offenbar. Ich weiß, wenn ich des Morgens aufwache,<br />
dass ich heute <strong>der</strong>selbe Mensch bin, <strong>der</strong> ich gestern vor dem<br />
Einschlafen war, und dieses Wissen hängt nicht von <strong>der</strong> Beobachtung<br />
meines Äußeren und auch nicht von meiner Erinnerung ab,<br />
son<strong>der</strong>n es liegt in meinem „Gewissen“, dass sich von dem äußeren<br />
Wissen dadurch unterscheidet, dass ich das, was es mich lehrt, gewiss<br />
und mit Bestimmtheit weiß, ohne dass ich dafür irgend welcher<br />
Beweise bedarf. Die Eindrücke und <strong>der</strong>en Erinnerungen wechseln,<br />
aber das Bewusstsein des Seins ist in allen Menschen dasselbe.<br />
Niemand zweifelt, dass er in Wirklichkeit i s t. Wäre er nicht,<br />
so könnte er auch nicht zweifeln.<br />
Im allgemeinen Sein, <strong>der</strong> Universalgottheit, kann es keine Verschiedenheit<br />
geben. ATMA, „das Selbst“, ist in allen seinen Geschöpfen<br />
dasselbe. Wenn wir tief genug in unser Innerstes eingehen<br />
o<strong>der</strong>, was das gleiche ist, uns zum Höchsten erheben, so schwinden<br />
alle Begriffe von „ich“ und „du“, „mein“ und „dein“; da verlassen<br />
wir innerlich Vater und Mutter, Kind und Freund und allen Besitz;<br />
da fühlen wir nur mehr die <strong>Menschheit</strong> in uns, ohne jeglichen Unterschied,<br />
und in dieser die Größe <strong>der</strong> Gottheit, die alles erfüllt. Je<br />
mehr sich dieses Gottesbewusstsein im Menschen offenbart, je<br />
mehr es in ihm erwacht und erstarkt, um so mehr eröffnen sich ihm<br />
neue Reiche <strong>der</strong> Wahrnehmung und Erkenntnis; bis er zuletzt,<br />
wenn auch nach vielen weiteren Reinkarnationen an <strong>der</strong> Schwelle<br />
des <strong>Tempel</strong>s <strong>der</strong> Allwissenheit steht, wo die Idee <strong>der</strong> Ichheit auf<br />
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