Templer 2 - Der Tempel der Menschheit

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dann wird es uns möglich sein, es der Ostersonne gleichzutun: in die höheren Sphären aufzusteigen. Mit diesem fest in unseren Gedanken verankerten Ideal wird Ostern eine Jahreszeit, in der eine Rückschau auf unser Leben im vergangenen Jahr geeignet ist, neue Vorsätze für die kommende Jahreszeit zu machen, die das Seelenwachstum fördern. Es ist eine Jahreszeit, wo das Symbol der aufsteigenden Sonne uns zur Erkenntnis der Tatsache führen sollte, daß wir Pilger und Fremdlinge auf dieser Erde sind, und für uns, als Geister, die wahre Heimat im Himmel ist und dass wir uns bemühen sollten, die Lektionen dieser Lebensschule so schnell als es mit richtigem Dienen vereinbar ist, zu lernen. Ostern bezeichnet die Auferstehung und Befreiung des Christusgeistes von den niederen Regionen. Diese Befreiung sollte uns erinnern, ununterbrochen nach der Dämmerung jenes Tages Ausschau zu halten, der uns für immer von der materiellen Umstrickung befreien wird, von dem Körper der Sünde und Todes, zusammen mit all unseren gleicherweise gefangenen Brüdern. Kein wahrer Aspirant könnte sich eine Befreiung vorstellen, die nicht auch alle anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, mit einschließt. Dies ist eine ungeheure Aufgabe. Die Betrachtung derselben mag leicht ein braves Herz einschüchtern, und wären wir alleine, würden wir es nicht zustande bringen. Aber die heiligen Hierarchien, welche die Menschheit von Anbeginn ihrer Entwicklung auf dem Pfade der Evolution geführt haben, sind noch immer aktiv und arbeiten mit uns von ihren Sternenwelten aus. Mit ihrer Hilfe wird es uns allmählich möglich sein, diese Erhebung der Menschheit als Ganzes zu ermöglichen und hierbei eine individuelle Erkenntnis der Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit zu erlangen. Mit dieser großen Hoffnung, der großen Mission in der Welt, lasst uns härter arbeiten als je zuvor, damit wir bessere Männer und Frauen werden, so dass wir mit unserem Vorbild auch in anderen das Verlangen nach einem besseren Leben erwecken, welches Befreiung bringt. 10
I C H i ICH DENKE, WAS ICH BIN, UND BIN DAS, WAS ICH DENKE. 11 Von F. Rückert. Wenn heute etwa durch die Presse eine Rundfrage an die Menschen ergehen würde, was oder wer ein jeder eigentlich sei, woher er käme, wohin er gehe und wozu er auf der Welt sei, so würden wohl die meisten in Verlegenheit kommen, sie zu beantworten. Wir sehen wohl, dass sich die Menschen in ihrem Charakter und auch in ihrem Äußeren voneinander unterscheiden; aber wenn wir die Sache genau untersuchen, so finden wir, dass dieser Unterschied nicht in ihrem innersten Wesen, sondern nur in ihren äußeren Eigenschaften besteht. Jeder stellt eine Summe von Eigenschaften vor, unter denen ein uns unbekanntes Wesen je nach Umständen als Mann, Weib oder Kind, dumm oder klug, reich oder arm erscheint. Der eine ist ein Fürst, der andere ein Bettler, der eine schön, der andere hässlich, der eine von edler Geburt, ein anderer niederer Herkunft; aber alle die Bezeichnungen beziehen sich nur auf die Eigenschaften, die wir einem "Etwas", das wir nicht sehen und auch nicht begreifen können, zuschreiben, und das wir das "Ich" oder die Individualität nennen. Wir können dieses Ich nicht intellektuell begreifen und es deshalb auch nicht von seinen Eigenschaften trennen. Wir können es uns, da wir es ja selbst sind, auch nicht objektiv vorstellen oder denken; aber wir fühlen, dass es nicht in einer Summe von zusammengewürfelten Eigenschaften besteht; denn sonst wäre ja auch unser innerliches Selbstbewusstsein jedesmal ein ganz anderes, so oft sich diese Eigenschaften ändern, und mit dem Verschwinden dieser Eigenschaften wäre nichts mehr da. Das ist auch bei seelenlosen Wesen denkbar; ein Bündel Stroh oder ein Sandhaufen hat keine Seele, d. h. keine Individualität; er stellt nur eine solche scheinbar dar, so lange, bis er auseinanderfällt. Auch die Individua-
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