MOBIL SEIN - Rhomberg Bau
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mobilitÄt<br />
„Fahr ma no a klääle …“<br />
Unordentliche Gedanken zur Mobilität<br />
Autos stehen im Stau. Beim Radfahren schwitzt man. In<br />
überfüllten Bussen und Zügen stinkt es. Zu Fuß gehen strengt<br />
zu sehr an. Also bleiben wir zu Hause und genießen ein<br />
Leben als Couch -Potatoes. Odr? Um wie viel lustvoller war<br />
das Leben doch noch vor 50 Jahren, als Helmut Qualtinger<br />
räso nierte: „Zwar hab i ka Ahnung wo i hinfahr, aber dafür bin<br />
i g’schwinder durt!“ Da mals wie heute hieß das Fortschritt.<br />
Fort-Schritt. Bewegung. Mobilität. Hauptsache unterwegs.<br />
Egal wohin. Und: bloß nicht denken. Das Denken fällt halt<br />
auch schwer, wen man sich derart ineffizient auf den Weg<br />
macht wie mit unseren herkömmlichen Autos. Mit einem<br />
realen Wirkungsgrad von 20 % (Benziner) bis 30 % (Diesel).<br />
Und Steh zeiten von 90 % aufwärts, im Stau und in der Garage.<br />
Eher auto-statisch als auto-mobil.<br />
Dabei könnten gerade diese Stehzeiten Gewinn bringen – bei<br />
Elektroautos. Indem nämlich deren Batterien als Speicher für<br />
billigen Grundlast-Strom genutzt werden, der bei Bedarf als<br />
teurer Spitzenstrom abgerufen wird. Smart Grids ermöglichen<br />
das. Solche intelligenten Netze – noch in Entwicklung – die<br />
eine Vielzahl von Stromerzeugern, Stromver brauchern und<br />
Stromspeichern energie- und kosten effizient ausbalancieren,<br />
können auch unsere Mobi lität revolutionieren. Man stelle sich<br />
nur einen weltweiten Verbund von Autos, Straßen bahnen,<br />
Zügen , Bussen, Fahrrädern und Mopeds vor – angetrieben<br />
mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern – die so miteinander<br />
vernetzt sind, dass jede Erdenbürgerin jederzeit auf<br />
das adäquate Fortbewegungsmittel zugreifen kann. Vielleicht<br />
kommen Schiffe und Flugzeuge auch noch dazu.<br />
Unmöglich? Warum denn? Was mit Smart Grids im Strombereich<br />
gerade erst beginnt, muss doch dort noch längst nicht<br />
aufhören. Die Einzelteile haben wir bereits in der Hand, wir<br />
müssen sie nur noch gscheit zusammen fügen.<br />
Das Kyoto-Protokoll verlangt ohnehin völkerrechtlich verbindlich<br />
eine Reduzierung der Treibhausgase, bei deren<br />
Produktion der Verkehr Spitze ist. Und die grassierende Krise<br />
watscht gerade die Automobil-Industrie ordentlich ab. Außerdem<br />
geht uns in absehbarer Zeit das Öl aus.<br />
Alles kein Problem, wenn wir unsere Mobi lität im Kopf richtig<br />
einsetzen.<br />
Willi Sieber, Österreichisches Ökologie-Institut<br />
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