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Demetrius - Begegnung mit dem Heiligen

Akathistos an den Heiligen Demetrius in Bildern von Nikola Sarić Katalog zur Ausstellung. Gedruckte Exemplare könenn Sie hier bestellen: http://www.nikolasaric.de/demetrius/katalog.html

Akathistos an den Heiligen Demetrius in Bildern von Nikola Sarić
Katalog zur Ausstellung.
Gedruckte Exemplare könenn Sie hier bestellen: http://www.nikolasaric.de/demetrius/katalog.html

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<strong>Demetrius</strong><br />

<strong>Begegnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Heiligen</strong><br />

Akathistos an den <strong>Heiligen</strong> <strong>Demetrius</strong><br />

in Bildern von Nikola Sarić


Akathistos an den <strong>Heiligen</strong> <strong>Demetrius</strong><br />

in Bildern von Nikola Sarić<br />

Alle Bilder des Zyklus: jeweils 160 × 130 cm, Acryl.<br />

Dieser Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung<br />

„<strong>Demetrius</strong> – <strong>Begegnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Heiligen</strong>“ in der Gartenkirche Hannover.<br />

nächstes<br />

Herausgeber: Ev.-luth. Gartenkirche St. Marien, Hannover<br />

Gesamtgestaltung und Herstellung: Detlef J. Reuleke<br />

Übersetzungen des Akathistos und des Texts über das Leben des <strong>Heiligen</strong>:<br />

Johannes A. Wolf<br />

Fotos: Edin Bajrić<br />

Covergestaltung unter Verwendung des Bildes „Akathistos an den <strong>Heiligen</strong><br />

<strong>Demetrius</strong> 11“ von Nikola Sarić<br />

ISBN 978-3-00-046990-9<br />

© 2014<br />

Dieser Katalog einschließlich all seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.<br />

Kein Teil dieses Werkes darf ohne Genehmigung des Künstlers abgedruckt,<br />

in einem Computersystem gespeichert oder in jeglicher Form oder <strong>mit</strong><br />

jeglichen Mitteln übertragen werden, sei es mechanisch, eletronisch, durch<br />

Fotokopieren oder Sonstiges. Die Rechte für die verwendeten Abbildungen<br />

und Texte liegen bei den jeweiligen Autoren, Künstlern, Fotografen, Designern<br />

und Institutionen.<br />

Die Ausstellung und der Katalog wurden ermöglicht durch Förder<strong>mit</strong>tel des<br />

Ev.-luth. Stadtkirchenverbandes Hannover.


Über das Werk<br />

Todor Mitrović, M.A.<br />

Dass die <strong>mit</strong>telalterliche Kunst die Spiritualität der orthodoxen<br />

Kirche am überzeugendsten repräsentiert, wird heute fast niemand<br />

bestreiten – zumal neo-byzantinische Ikonen immer häufiger in<br />

den Tempeln der verschiedenen christlichen Konfessionen zu<br />

finden sind.<br />

Allerdings provoziert die Wiederbelebung dieses Stils in der<br />

kirchlichen Malerei ständig eine Reihe sehr heikler Fragen. Auf<br />

welche Überlieferung des <strong>mit</strong>telalterlichen Erbes soll man sich<br />

beziehen und in welcher Weise?<br />

Welche Malweise kann diesen ikonographischen Reichtum in<br />

angemessener Weise in das heutige kirchliche Leben einbringen?<br />

Trotz der aktuellen Überproduktion von Ikonen – oder gerade<br />

deswegen – scheint es so, dass zeitgenössische Ikonenmaler<br />

kontinuierlich versuchen, diese Fragen auszublenden, und beharrlich<br />

vermeiden sie zu beantworten. Nikola Sarić jedoch gehört zu<br />

der kleinen Zahl von Künstlern, die keine Angst vor dieser Aufgabe<br />

haben.<br />

In <strong>dem</strong> Versuch, kompromisslos und kühn die Fragen zu beantworten,<br />

die sich <strong>dem</strong> Kirchenmaler aus seinem historischen Kontext<br />

stellen, nimmt uns der Künstler auf eine Reise von der Vergangenheit<br />

in die Zukunft. Er spricht dabei eine künstlerische Sprache,<br />

über die wirklich gesagt werden kann, dass sie in der Lage ist,<br />

unvereinbar scheinende Welten zu vereinen.<br />

Bei der Wiederbelebung des „byzantinischen Stils“ in der Kirchenmalerei,<br />

die sich durch das gesamte zwanzigste Jahrhundert zog,<br />

wurde davon ausgegangen, dass die letzte Phase der <strong>mit</strong>telalterlichen<br />

Kunst die einzige logische formal-stilistische Richtlinie<br />

darstellt, auf der die ästhetische Gestaltung der zeitgenössischer<br />

Ikonen fußen sollte. Nikola Sarić stufen wir in die Gruppe der Maler<br />

ein, die ebendas hinterfragen möchten. Im Kontext der aktuellen<br />

Kunsttrends ist die Idee der simplen ästhetischen Anknüpfung an<br />

einen einzigen historischen Punkt einfach nicht mehr haltbar.<br />

In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erneuerte sich in der<br />

serbischen und der russischen Kirchenmalerei das Interesse an<br />

stilistischen Lösungen, die archaischer und ausdrucksvoller sind<br />

als der antike, klassizistische Stil, der als letzte Phase der Entwicklung<br />

der byzantinischen Kunst im Mittelalter verstanden wurde.<br />

Will man jedoch nicht mehr ausschließlich an diese <strong>mit</strong>telalterliche<br />

Tradition anknüpfen, so eröffnet sich neues Interesse an allen<br />

anderen Phasen der christlichen Kunstgeschichte – wie eine<br />

verwirrende konservativ-liberale Büchse der Pandora.<br />

Es ist insofern nicht allzu erstaunlich, dass die historische und<br />

geographische Rückwärtsbewegung sich bis zu einem Punkt<br />

steigert, an <strong>dem</strong> sie diese ästhetische Erforschung – wie eine Art


Schwungrad – zu stilistischen Koordinaten jenseits des byzantinischen<br />

und auch des christlichen Rahmens im weiteren Sinne<br />

katapultiert. Diese Koordinaten reichen zurück bis zu koptischer,<br />

armenischer, äthiopischer, frühchristlicher und spätrömischer,<br />

römischer, hellenistischer und sogar auch altägyptischer und<br />

mesopotamischer Kunst.<br />

Eintauchend in die Vergangenheit tritt die jüngste Generation von<br />

Ikonenmalern – geplant oder zufällig – ein in eine Art künstlerischen<br />

Dialog <strong>mit</strong> nichtkirchlichen Kultur – christlicher und nichtchristlicher.<br />

Selbstverständlich nimmt die Verwendung von historischen<br />

Kunststilen hier eine sehr spezifische – und überraschend kreative<br />

– ästhetische Dimension an.<br />

Die verwendete Methode ist ganz modern, genauer gesagt sogar<br />

postmodern, in ihrem Kampf gegen das engstirnige ideologische<br />

Bewusstsein, diesmal in der Kirche. Kirchenmalerei <strong>mit</strong> kühner und<br />

kompromissloser Attitüde, die aus archaischen Kunststilen ihre<br />

Inspiration nimmt, kann sich nicht mehr ruhig im "historischen<br />

Reservat" halten und dabei so tun, als ob man perfekt spontan an<br />

das (paläologische) <strong>mit</strong>telalterliche künstlerische Erbe anknüpft<br />

könnte, stattdessen aber unter Nutzung moderner Kommunikations<strong>mit</strong>tel<br />

ins jüngst geöffnete Universum der Kulturgeschichte<br />

greifen, um jene Früchte zu ernten, die sich ihr ästhetisch und<br />

theologisch anbieten. Die <strong>mit</strong>telalterlichen Meister hätten wahrscheinlich<br />

das Gleiche getan, wenn sie die Gelegenheit gehabt<br />

hätten.<br />

Obwohl Nikola Sarić, wie Sie sehen, nicht völlig allein ist in diese<br />

Forschungen, bringt er sicherlich die mutigsten und innovativsten<br />

Lösungen dieser Art. Das Konglomerat der Stilzitate ist in seiner<br />

Arbeit nicht in eine monotone Collage verwandelt, die nur etwas<br />

über des Malers Gelehrsamkeit aussagt oder über das Bedürfnis,<br />

den Betrachter zu überraschen. Vielmehr ist sie eine hochkonzeptionelle<br />

Erzählung und stellt ein ungewöhnlich intensives Erlebnis<br />

dar, weil sie die Formen alle Kunststilquellen zu einem verwirrenden<br />

und blendenden ästhetischen Ganzen zusammen fügt.<br />

Die Art und Weise, wie Sarić extrem divergierende Elemente der<br />

Malerei zu einer abgerundeten künstlerischen Idee vereint, wird<br />

sich uns freilich nie ganz erschließen, denn hinter seinen Projekten<br />

steckt dieses kognitive Übermaß, das originären Schöpfungen<br />

innewohnt.<br />

Dank dieses Übermaßes spricht Nikola Sarić' Darstellung zu uns<br />

<strong>mit</strong> emotionaler Un<strong>mit</strong>telbarkeit und intellektueller Bedachtsamkeit,<br />

die einander perfekt ergänzen. Jede Komposition, jede Figur,<br />

jedes Porträt und sogar jeder Pinselstrich strahlen diese span-


nende un<strong>mit</strong>telbar-intellektuelle Dynamik aus, die unversöhnliche<br />

Widersprüche und entfernte Welten vereint. Authentische christliche<br />

Kunst spricht nach so vielen Jahrhunderten wieder zu uns <strong>mit</strong><br />

überraschender Kraft und Aktualität.<br />

Einen der wichtigsten Faktoren, die wiederum dieser Kunst einen<br />

urchristlichen Charakter geben, stellen natürlich ihre Protagonisten<br />

dar. Doch die Art, wie die Gestaltung der Portraits auf eine<br />

besonders dynamische kommunikative Ebene gehoben wird,<br />

besiegelt letztendlich, dass diese Gemälde als eine äußerst<br />

authentische künstlerische Inkarnation der Botschaft des Evangeliums<br />

anerkannt werden können.<br />

Sarić' Charaktere <strong>mit</strong> großen, weit geöffneten Augen verweisen<br />

auf die Porträts der frühen byzantinischen Kunst – wie etwa in den<br />

Mosaiken in Ravenna oder in der Kirche des <strong>Heiligen</strong> <strong>Demetrius</strong><br />

von Thessaloniki – aber ver<strong>mit</strong>teln uns auch eine neue Art von<br />

Gefühl: Ein wenig verwirrt, überrascht, fast ungewöhnt an die<br />

Anwesenheit eines Beobachters, der sie sorgfältig betrachtet,<br />

scheinen diese Menschen (und Engel) zu sein, sind sie doch noch<br />

sehr <strong>mit</strong> den Unterscheidungen von öffentlichem und privatem<br />

Bereich vertraut.<br />

Trotz der steten, entschlossenen und unveränderlichen körperlichen<br />

Haltungen, aus hieratischster historischer figurativer Tradition<br />

übernommen, kann aufgrund ihrer Gesichtsausdrücke der<br />

Eindruck entstehen, dass sie sich ein bisschen unbequem fühlen<br />

in Anbetracht dessen, dass ihr Glaube der ganzen Welt so öffentlich<br />

zur Schau gestellt wird. Es ist auf den ersten Blick klar, dass dieser<br />

zeitgenössische Heilige <strong>Demetrius</strong>, wie auch der, der vor 14<br />

Jahrhunderten in der berühmten Basilika von Thessaloniki dargestellt<br />

wurde, nicht zögern würde, für Christus zu leiden. Aber er<br />

scheint sich auch bewusst zu sein, dass die Darstellung seiner<br />

Person und seiner Taten benutzt werden kann um eine Hierarchie<br />

zu errichten, die ihm ursprünglich nicht entspricht.<br />

Das <strong>mit</strong>telalterliche Ideal des Menschen – in einer Welt, die auf<br />

klar definierten hierarchischen Strukturen basierte – konnte nicht<br />

einmal wagen, diese Art von Gefühl zu zeigen, aber das moderne,<br />

postmoderne kann sie nicht nicht zeigen.<br />

Der zeitgenössische Heilige kann kein authentischer Zeuge des<br />

Glaubens sein, wenn <strong>mit</strong> ihm irgendeine Art von hierarchischem<br />

Druck verbunden ist, gerade weil das Evangelium moderne Christen<br />

lehrt, kein Vertrauen zu Strukturen aufzubauen, die auf Macht<br />

und Zwang basieren.Daher fühlt sich Sarić' Heiliger <strong>Demetrius</strong> ein<br />

bisschen unwohl in den hieratischen Posen, die durch die geniale<br />

künstlerische Intervention in eine Starre gebracht sind.<br />

Das gesamte Spiel <strong>mit</strong> hieratische Stilen in der Geschichte der


Kunst bekommt unter solchem Licht besonders inspirierende<br />

semantische Ebenen. Die auf diese Weise ironisch dekonstruierte<br />

Logik der Naturreligionen, die auf pri<strong>mit</strong>iven sozialen und religiösen<br />

Machtstrukturen basieren, die wir – wir sollten uns nicht beirren<br />

lassen – bis auf diesen Tag nicht befrieden und christianisieren<br />

konnten, verliert seine Grundlage: Angst. Im Gegensatz zu Bildnissen<br />

ägyptischer Pharaonen bereitet dieser neue ästhetische<br />

(Pseudo-)Hieratismus seinen Zuschauer keine Angst mehr.<br />

Überdies ist dank Nikola Sarić' stilistischen Erfindungen und<br />

seinem erstaunlichen expressiven Momentum seinen Ikonen jede<br />

Intention fern, die aus einer Position der Angst oder Macht<br />

erwachsen könnte.<br />

Das Einzige, wovor sein Heiliger <strong>Demetrius</strong> Angst haben könnte,<br />

ist, dass seine Position auf die Betrachter machtvoll und nötigend<br />

wirken könnte. Obwohl die <strong>mit</strong>telalterliche Kunst auch eine solche<br />

Botschaft anstrebte, hatte sie nicht ausreichend ästhetische<br />

Elemente verfügbar, um sie auszudrücken.<br />

Wie man an den Werken von Nikola Sarić sieht, hat moderne<br />

Kirchenmalerei diese Elemente in die Hand genommen und in <strong>dem</strong><br />

Bestreben der Wiederbelebung der Botschaft des Evangeliums<br />

begonnen, ihre eigenen Ausdrucksmöglichkeiten in einer ganz<br />

authentischen Art und Weise zu verwirklichen.


Nikola Sarić<br />

Nikola Sarić (geb. 1985) studierte an der TehnoArt School, der<br />

Hochschule für angewandte Kunst und an der Aka<strong>dem</strong>ie der<br />

Serbisch-Orthodoxen Kirche für Kunst und Konservierung, alle in<br />

Belgrad. Er konzentriert sich auf Malerei, maßgeschneiderte<br />

Wand-Design-Projekte und produziert eine Reihe von handgefertigten<br />

Produkten unter <strong>dem</strong> Label Wallsuit. Seine Arbeit umfasst die<br />

Disziplinen Bildhauerei, Mosaik, Malerei, Design und Kalligraphie.<br />

Neben der Arbeit als freier Künstler hält er Mosaik-Kurse an der<br />

Volkshochschule in Hannover.<br />

Ausgebildet in der Praxis der religiösen Kunst, entspringt sein<br />

künstlerischer Ausdruck der sakralen griechisch-römischen und<br />

der orientalischen Kunst. Er versucht in seiner Arbeit, die Existenz<br />

der „transfigurierten Welt” <strong>mit</strong> ihrem unverwüstlichen Glanz, ihrer<br />

Ordnung und Schönheit einzufangen. In diesem Streben, der<br />

Ganzheitlichkeit der unvorstellbaren Welt, durch Verwendung<br />

verschiedener Disziplinen, Werkzeuge und Materialien eine Form<br />

zu geben, gibt er uns einen Einblick in seine einzigartige Sensibilität.<br />

Nikola Sarić lebt und arbeitet in Hannover.<br />

Ausstellungen (Auszug):<br />

2013: „Überbleibsel“,<br />

Gruppenausstellung im konnektor, Hannover<br />

2012: „ART (F)AIR 2012“,<br />

SofaLoft, Hannover<br />

2011: „Separation“,<br />

Einzelausstellung im konnektor, Hannover<br />

2010: „From Face to Non-Face“,<br />

Einzelausstellung in der Stadtbibliothek Belgrad<br />

2009: „A World that cannot be imagined“,<br />

Einzelausstellung in der Gallerie Otklon, Belgrad<br />

www.nikolasaric.de<br />

www.wallsuit.com


Das Leben des heiligen <strong>Demetrius</strong><br />

Der hl. <strong>Demetrius</strong> lebte zur Zeit der Diokletianischen Verfolgung<br />

(303-311) in Thessaloniki. Er entstammte einem mächtigen<br />

Adelsgeschlecht der Provinz Makedonien und wurde von allen<br />

bewundert wegen seiner Tugend, seiner Güte und seiner Weisheit,<br />

die ihn erhob über manchen Greis. Er war Experte der Kriegskunst,<br />

und deshalb ernannte ihn der Caesar und spätere Augustus für<br />

den Osten, Galerius Maximinus (Maximian, † 313), trotz seines<br />

jungen Alters zum General der römischen Armee in Thessalien und<br />

Prokonsul für Hellas. Diese Ehren vermochten indessen nicht,<br />

<strong>Demetrius</strong> den Sinn zu rauben für das Wesentliche, für die höhere<br />

Wirklichkeit. Das Herz berührt vom heiligen Glauben und allen<br />

Ruhm dieser Welt hintansetzend, verbrachte er den größten Teil<br />

seiner Zeit da<strong>mit</strong>, das Wort Gottes zu lehren und auszulegen, und<br />

dies in aller Öffentlichkeit. Sein Wort war so überzeugend und sein<br />

Leben in Gerechtigkeit, Frieden und Nächstenliebe so vorbildlich,<br />

daß sich trotz aller Verfolgung viele Heiden zu Christus bekehrten.<br />

Als Galerius (Maximian) von einem siegreichen Feldzug gegen die<br />

Skythen heimkehrte, machte er in Thessaloniki Halt, um sich von<br />

der Menge feiern zu lassen und Dankopfer an die Götter darzubringen.<br />

Gewisse Heiden der Stadt, erfüllt von Mißgunst gegen<br />

den jungen und bewunderten <strong>Demetrius</strong>, nutzten die Gelegenheit<br />

und zeigten ihn beim Tyrannen als Christen an. Dessen Überraschung<br />

wandelte sich bald zu glühen<strong>dem</strong> Zorn, als er vernahm,<br />

daß der General und Prokonsul nicht nur den Glauben der Jünger<br />

Christi teilte, sondern denselben unter Ausnutzung seiner Position<br />

bei offiziellen Anlässen auch erfolgreich verkündete. Er gebot,<br />

<strong>Demetrius</strong> vorzuführen, und dieser bekannte ohne Zögern seinen<br />

Glauben. Da ließ ihn Galerius in einem kloakenähnlichen Verlies<br />

unter einem öffentlichen Bad einkerkern. Als der Heilige dasselbe<br />

betrat, näherte sich ein Skorpion seinem Fuß, um ihm einen<br />

tödlichen Stich zu versetzen, doch <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Kreuzeszeichen<br />

vertrieb er ihn. Dann ließ man ihn allein in der Finsternis, der<br />

Feuchtigkeit und <strong>dem</strong> unerträglichen Gestank dieses Verlieses.<br />

Doch der hl. <strong>Demetrius</strong> achtete nicht darauf, denn er war erfüllt<br />

von der Freude, bald der vollen Teilnahme an der erlösenden<br />

Passion des Herrn gewürdigt zu werden. Sein einziger Kummer<br />

war, daß er bis zum Abschluß der Festlichkeiten zum Ruhm des<br />

Tyrannen warten mußte, um sein Martyrium zu vollenden.<br />

Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, hatte Galerius im Amphitheater<br />

von Thessaloniki Spiele und Gladiatorenkämpfe organisiert.<br />

Er hatte von seinem Feldzug einen Riesen <strong>mit</strong>gebracht, einen<br />

Wandalen namens Lyäos von herkulischer Kraft, der so stark und<br />

geübt war im Zweikampf, daß niemand ihn zu überwinden<br />

vermochte. Ein junger Christ aus Thessaloniki <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Namen<br />

Nestor sah den nichtigen Stolz des Herrschers über die Siege<br />

seines Günstlings und beschloß, ihm zu zeigen, daß die wahre


„Das Leben des heiligen und ruhmreichen Großmärthyrers Di<strong>mit</strong>rios des Myronspenders<br />

von Thessaloniki” aus: Synaxarion, Band 1, Kloster des Hl. Johannes des<br />

Vorläufers, Chania, Kreta, 2005, S. 248-250.<br />

Macht Christus allein gehört. Er eilte zum Bad, wo <strong>Demetrius</strong><br />

eingekerkert war, und bat ihn um den Schutz seines Gebets, da<strong>mit</strong><br />

er sich <strong>dem</strong> Riesen stelle. Der Märtyrer besiegelte die Stirn und<br />

das Herz des Jünglings <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Kreuzeszeichen und sandte ihn wie<br />

David zu Goliath (cf. 1 Sam 17). Nestor kehrte zum Amphitheater<br />

zurück in <strong>dem</strong> Augenblick, wo die Herolde wie jeden Tag überall<br />

ausriefen, wer den Kampf <strong>mit</strong> Lyäos aufzunehmen wage. Da trat<br />

Nestor vor den Kaiser hin, warf seinen Umhang zu Boden und rief:<br />

„Gott des <strong>Demetrius</strong>, steh mir bei!“ Gleich beim ersten Angriff<br />

stürzte sich der Riese wie wild auf den zarten Jüngling, doch dieser<br />

wich geschickt aus und stieß seinem Gegner sein Messer <strong>mit</strong>ten<br />

ins Herz.<br />

Tödlich getroffen sank dieser zu Boden, zum Erstaunen aller, die<br />

sich fragten, wie der unbesiegbare Barbar so plötzlich<br />

zusammenbrechen konnte unter <strong>dem</strong> einzigen Hieb eines Kindes,<br />

<strong>dem</strong> weder Körperkraft noch Kampfkunst zu Gebote standen. In<br />

Wirklichkeit hatte Nestor alle seine Hoffnung auf den Herrn gesetzt,<br />

den „Meister des Kampfes“, Der Seinen Getreuen die Feinde in die<br />

Hand gibt. Statt sich aber diesem Zeichen göttlicher Macht zu<br />

beugen, erzürnte sich der Herrscher und ließ Nestor sogleich<br />

ergreifen. Dann gab er den Befehl, ihm außerhalb der Stadt den<br />

Kopf abzuschlagen.<br />

Da Galerius gehört hatte, wie Nestor den Gott des <strong>Demetrius</strong> anrief,<br />

verdächtigte er letzteren der Zauberei und schickte ohne jeden<br />

Prozeß Soldaten <strong>mit</strong> Lanzen, da<strong>mit</strong> sie den <strong>Heiligen</strong> niedermachten<br />

in seinem Verlies. Nach Abzug derselben nahmen einige Christen,<br />

die Zeugen der Hinrichtung wurden, den Leib des <strong>Demetrius</strong> und<br />

bestatteten ihn <strong>mit</strong> Ehrfurcht. Beim Begräbnis war auch <strong>Demetrius</strong>‘<br />

Diener Lupus zugegen. Bevor sie den hl. Märtyrer ins Grab legten,<br />

nahm er dessen blutgetränktes Gewand und den Ring <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

kaiserlichen Siegel, den <strong>Demetrius</strong> am Finger trug, an sich. Mit<br />

diesen beiden Trophäen wirkte er daraufhin zahlreiche Wunder. Als<br />

Galerius davon hörte, ließ er auch den treuen Diener hinrichten (hl.<br />

Lupus: Gedenktag 23.8.).<br />

Gott wollte die Gnade, <strong>mit</strong> der Er den hl. <strong>Demetrius</strong> erfüllt hatte,<br />

auch nach dessen Tod nicht untätig lassen. Deshalb ließ Er aus<br />

seinen Reliquien wohlduftendes Myron (Salböl) strömen, das allen<br />

Heilung verschuf, die sich gläubig da<strong>mit</strong> salbten.<br />

Als die <strong>Demetrius</strong>-Basilika, die im 5. Jh. über <strong>dem</strong> Grab des hl.<br />

Märtyrers erbaut worden war, im Jahr 1493 von den Türken in eine<br />

Moschee umgewandelt wurde, hörte das Myron zu fließen auf. Doch<br />

mehrere Athos-Klöster besitzen bis heute Reste davon in ihrem<br />

Reliquienschatz. Der hl. <strong>Demetrius</strong> ist der Beschützer von Thessaloniki<br />

und seiner Bewohner und hat seinen Schutz im Verlauf der<br />

1700 Jahre seit seinem Martyrium auf vielfältige Weise und<br />

unzählige Male erwiesen.


Kontakion <br />

Wunderbarer Heerfürer der Stadt Thessaloniki, großer Gottgefälliger Christi und ruhmreicher Leidensdulder, heiliger <strong>Demetrius</strong>, dir, der du<br />

das heilige Myronöl der Barmherzigkeit ausschenkst, bringen wir, die wir dich verehren, diesen Lobpreis dar: Du aber, der du Freimut vor Gott<br />

hast, errette uns aus allem Übel, auf daß wir dir gläubig zujubeln:<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!<br />

Ikos <br />

Der Schöpfer der Engel und Herr der Kräfte hat dich offenbar gemacht, der du bewunderswürdig als Engel im Fleisch bist, fest und unbeugsam<br />

in der Mannhaftigkeit und kraftvoller Vertreter der Gläubigen, so daß wir, die wir zu dir fliehen, da<strong>mit</strong> du für uns eintrittst, dir freudig diesen<br />

Gesang darbringen:<br />

Freue dich, Stern, der die Festung der Kirche bescheint.<br />

Freue dich, der <strong>mit</strong> Wundern die Welt überstrahlt.<br />

Freue dich, unbeugsame Säule des Glaubens.<br />

Freue dich, unüberwindliches Schild der Christen.<br />

Freue dich, glänzende Zierde Thessalonikis.<br />

Freue dich, Mitbürger der Apostel.<br />

Freue dich, denn du weilst zusammen <strong>mit</strong> den Märtyrern in den himmlischen Wohnungen.<br />

Freue dich, der du das Gebet derer erhörst, die zu dir um Hilfe rufen.<br />

Freue dich, denn für alle von uns betest du zu Gott.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Da sie kinderlos geblieben waren, beteten deine gottesfürchtigen Eltern beständig zu Gott, daß Er ihnen Nachwuchs schenke. Und der<br />

Allerhöchste, Der ihr Gebet annahm, ermahnte sie zur Mildtätigkeit gegenüber den Armen und gab dich Gesegneten ihnen. Voller Freude<br />

darüber, riefen sie Ihm jubend zu: Alleluja!<br />

Ikos <br />

Da du als gottgegebenes Kind einen göttlichen Verstand besaßest, verabscheutest du die Verblendung des Götzendienstes, Weiser. Die<br />

Frömmigkeit der Eltern gewannest du lieb, und in<strong>dem</strong> du in den Tugenden von Kraft zu Kraft wie auf einer Leiter emporstiegst, erlangtest du<br />

die Gnade Gottes. Bitte, daß sie auch uns gegeben werde, auf daß wir dich durch diese Rufe verehren:<br />

Freue dich, Sproß der Gebete gottesfürchtiger Eltern.<br />

Freue dich, Nachfolger ihrer Frömmigkeit.<br />

Freue dich, denn du hast deinen Eltern viel Freude bereitet.<br />

Freue dich, denn du warst vom Mutterschoß an von der Gnade von oben überschattet.<br />

Freue dich, reichduftende Lilie der Jungfräulichkeit und Reinheit.<br />

Freue dich, geheiligt in Seele und Leib.<br />

Freue dich, Schatzkammer der göttlichen Gaben.<br />

Freue dich, denn von Kindheit an hast du den Götzendienst verachtet.<br />

Freue dich, denn du hast die wahre Gottesverehrung bis zum Tode geliebt.<br />

Freue dich, denn <strong>mit</strong> deiner Frömmigkeit hast du Christus gefallen.<br />

Freue dich, denn durch Seine Gnade hast du viele Früchte erbracht.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Die Kraft des Höchsten verlieh dir im Krieg Tapferkeit, machte dich schrecklich für die Feinde und allen Menschen wohlbekannt. Daher übergab<br />

dir der boshafte Kaiser Maximian die Stadt Thessaloniki, wobei er dir wie ein Wahnsinniger befahl, die Christen zu verfolgen, welche Gott<br />

besingen: Alleluja!<br />

Ikos <br />

Da du gottgefälligen Eifer für die rechte Gottesverehrung besaßest, hast du Christus verkündet, Vielgerühmter, und Ihn vor den Gottlosen<br />

bekannt, und überdies hast du sie gelehrt, Ihn <strong>mit</strong> Glauben anzubeten, wobei du auf diese Weise für die Thessalonicher zu einem zweiten<br />

Paulus wurdest, wobei auch wir <strong>mit</strong> ihnen dich besingen:<br />

Freue dich, Kirche Christi, über diese kostbare Perle.<br />

Freue dich, größte Zierde deiner Stadt.<br />

Freue dich, denn du trugst göttlichen Eifer in deinem Herzen.<br />

Freue dich, denn du hast die Verdorbenheit des Folterers besiegt.<br />

Freue dich, denn du hast die Abscheulichkeit der Lüge des Götzendienstes entlarvt.<br />

Freue dich, Erleuchter der Verfinsterten.<br />

Freue dich, denn du verbrennst den Irrglauben wie Unkraut.<br />

Freue dich, denn du schlägst das Dornengestrüpp des Götzenkultes ab.<br />

Freue dich, denn du lehrst die Frömmigkeit.<br />

Freue dich, denn du unterweist auf <strong>dem</strong> Weg der Erlösung.<br />

Freue dich, denn die sichtbaren und unsichtbaren Feinde wagen es nicht, sich dir zu nahen.<br />

Freue dich, Christi unbesiegbarer Heerführer.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Ergriffen vom Sturm böser Gedanken, verlor der ehrlose Kaiser die Fassung, als er dich, den allehrwürdigen, treuen Knecht Christi sah, wie<br />

du Götzenbilder niederrissest und die Thessalonicher zum Glauben an Christus führtest, wobei du sie lehrtest, den dreiheiligen Namen Gottes<br />

zu verehren und Ihm zu singen: Alleluja!<br />

Ikos <br />

Als du hörtest, daß Maximian voller Zorn wegen dir nach Thessaloniki kam, hast du dich, <strong>Demetrius</strong>, durch Gebete und Fasten auf das Martyrium<br />

vorbereitet, wobei du Lupus, deinem treuen Diener, die Weisung gabest, deinen zeitlichen Besitz an die Armen zu verteilen. Wir aber besingen<br />

dich und preisen dich <strong>mit</strong> Liebe:<br />

Freue dich, der du unerschrocken der Drohung des Martyriums begegnetest.<br />

Freue dich, denn du löstest dich von allem, um Christus zu gewinnen.<br />

Freue dich, denn den nichtigen Ruhm dieser Welt erachtetest du als Unrat.<br />

Freue dich, denn du erhieltest von Christus Gott den himmlischen Ruhm.<br />

Freue dich, du leidest <strong>mit</strong> allen, die dich um Hilfe bitten.<br />

Freue dich, allen, die im Elend sind, schneller Helfer.<br />

Freue dich, denn kein irdischer Besitz bereichert dich.<br />

Freue dich, denn du nimmst dich der Armen und Waisen an.<br />

Freue dich, denn du hilfst den Elenden.<br />

Freue dich, denn du speisest die Hungrigen.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Du bist <strong>dem</strong> Stern von Bethlehem ähnlich geworden, <strong>Demetrius</strong>, denn wie dieser den Weg zum Gotteskind zeigte, so hast auch du die wahre<br />

Sonne <strong>dem</strong> von Finsternis umfangenen Kaiser offenbart. Von ihm ins Gefängnis geworfen, priesest du in diesem wie in einem prächtigen<br />

Palast Christus, unseren Gott, wobei du Ihm in Freude Gesang darbrachtest: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Als der Hasser alles Guten, der Teufel, sah, daß du, würdig der Seligkeit, deine heldenhafte Mühe vollenden würdest, fiel er neiderfüllt in Form<br />

eines gefährlichen Tieres über dich her. Du aber zertratest ihn, und in großem Lichtglanz sahest du den Engel des Herrn, der zu dir kam, um<br />

dich zu stärken, in<strong>dem</strong> er dir einen paradiesischen Kranz brachte. Von uns Irdischen aber nimm die kleinen Kränzchen unseres Lobpreises<br />

entgegen:<br />

Freue dich, Posaune, die den Ungläubigen Christus verkündet.<br />

Freue dich, Schalmei, die den Gläubigen <strong>mit</strong> Freude dient.<br />

Freue dich, der du dich <strong>mit</strong> den Tapferen der himmlischen Wohnstätten erfreust.<br />

Freue dich, den im Gefängnis, voll von Finsternis und Gestank, ein Engel tröstete.<br />

Freue dich, denn als Märtyrer hast du im Himmel eine prächtige Wohnstatt erhalten.<br />

Freue dich, denn du empfingest den lichten Kranz des Sieges.<br />

Freue dich, denn diesen Kranz gab dir der Herr der Herrlichkeit.<br />

Freue dich, denn du wurdest von ihm vielfältiger Gnadengaben gewürdigt.<br />

Freue dich, denn du hast großen Freimut vor Ihm erworben.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Boshaft freute sich Maximian, als sein starker Knecht Lyäos Christen tötete. Ohne sich zu fürchten, erbat sich der selige Nestor von dir,<br />

Märtyrer, den Segen, in den Kampf <strong>mit</strong> ihm einzutreten, um ihn <strong>mit</strong> der Lanze zu fällen, wobei er zu Christus sang: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Nach<strong>dem</strong> du in Thessaloniki das Licht der Wahrheit entfacht hattest, sandtest du, Heiliger, Nestor dir voraus zum Martyrium um Christi willen,<br />

als der Kaiser in Betrübnis darüber geriet, daß seine Hoffnung auf Lyäos verloren war; hernach wurdet ihr beide für Christus auf Anordnung<br />

des Kaisers <strong>mit</strong> Lanzen durchbohrt. Wir bitten dich, daß du vor Ihm auch unser gedenkst, denn wir gedenken deiner Leiden <strong>mit</strong> Verehrung<br />

und rufen dir zu:<br />

Freue dich, denn du hast Lyäos besiegt, in<strong>dem</strong> du Nestor durch deine Gebete im Kampf gegen ihn gestärkt hast.<br />

Freue dich, denn du hast den Sieg durch Gebet erfleht ähnlich David, der gegen Goliath in den Kampf zog.<br />

Freue dich, denn nach<strong>dem</strong> Lyäos umgekommen war, empfingest du <strong>mit</strong> Nestor den wahren Märtyrertod.<br />

Freue dich, denn du wurdest im Namen Dessen <strong>mit</strong> der Lanze durchbohrt, der am Kreuz <strong>mit</strong> der Lanze durchstochen wurde.<br />

Freue dich, denn nach <strong>dem</strong> Tod wurdest du von Engeln zum Himmel geleitet.<br />

Freue dich, denn deine Seele weilt im abendlosen Licht.<br />

Freue dich, denn du frohlockst zusammen <strong>mit</strong> den Märtyrern und allen <strong>Heiligen</strong>.<br />

Freue dich, Schutz und Schirm für jene, die dich verherrlichen!<br />

Freue dich, denn du betest für jene, die dein Gedenken festlich begehen, Heiliger.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Als Lupus wünschte, nach deinem Leiden von dir noch einen Segen zu erhalten, nahm er einen Ring und das von deinem Blut durchtränkte<br />

Gewand an sich. Dadurch und durch dein abgeschlagenes Haupt geschahen viele Wunder und Heilungen, und so würdigtest du ihn, <strong>mit</strong> dir<br />

und Nestor <strong>dem</strong> in der Dreiheit verherrlichten Gott zu singen: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Als Leontios dir eine neue, bewundernswerte Kirche errichtete, nach<strong>dem</strong> du ihn geheilt hattest, fand er in der Erde deine heiligen Reliquien,<br />

die Myron ausströmten, von dessen Wohlgeruch die ganze Stadt duftete und viele Kranke Heilung empfingen. Wir bitten dich, schenke auch<br />

uns Linderung und Heilung, die wir zu dir rufen:<br />

Freue dich, denn du hast die duftenden Tugenden von Jugend an liebgewonnen.<br />

Freue dich, denn von Jugend an hast du die Natur der Engel erworben.<br />

Freue dich, Tempel der Makellosigkeit und Reinheit.<br />

Freue dich, denn in dir nahm der Herr Wohnung zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Vater und <strong>dem</strong> Geist.<br />

Freue dich, denn Er verherrlichte deine Reliquien durch die Gnade der Unverweslichkeit.<br />

Freue dich, denn aus ihnen entströmte wohlduftendes Myronöl.<br />

Freue dich, denn von ihnen geht Erleuchtung und Heilung aus.<br />

Freue dich, denn dein Myron ist wohlriechender als Myrrhe und Narde.<br />

Freue dich, denn dein Wohlgeruch vertreibt den Gestank der Leidenschaften.<br />

Freue dich, denn durch dein Blut wurden Kleidung und Ort geheiligt.<br />

Freue dich, denn durch deine Wunden heilst du unsere seelischen und leiblichen Wunden.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Ein nie gesehenes und herrliches Wunder vollbrachtest du, höchst Bewundernswerter, als du <strong>dem</strong> Erbauer deiner Kirche, der das Grabtuch<br />

<strong>mit</strong> deinen Reliquien bei sich trug, halfst, einen schnellen und breiten Fluß wie auf <strong>dem</strong> Trockenen zu überqueren; er aber sang deswegen zu<br />

Gott, Der in dir verherrlicht wird, <strong>mit</strong> Herz und Lippen: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Leontios, der selbst in Liebe und Eifer zu dir, Heiliger, glühte, erbaute dir auch in seiner Heimat Illyrien eine Kirche. Doch auch dort geschahen<br />

viele Heilungen wie in Thessaloniki, denn durch deine Gebete wurden viele Kranke und von bösen Geistern Besessene von ihren Leiden befreit,<br />

und noch viele andere und herrliche Wunder geschahen. Diese bewundernd, jubeln wir dir zu:<br />

Freue dich, mächtiger Schutz derer, die dich verherrlichen.<br />

Freue dich, wunderbarer Behüter derer, die dir Kirchen errichten.<br />

Freue dich, Spender der Gesundheit.<br />

Freue dich, Heiler der Krankheiten.<br />

Freue dich, denn du hast bei den Kranken den Blutfluß gestillt.<br />

Freue dich, denn du befreitest die Fürstin Marina von Wunden und Eiter.<br />

Freue dich, denn durch deine Kleidung, wie durch das Schweißtuch des Paulus, bewirkst du Wunder.<br />

Freue dich, denn durch sie halfest du Leontios über den Fluß.<br />

Freue dich, denn der Fluß unterwarf sich dir.<br />

Freue dich, denn die Geister der Finsternis und Bosheit fliehen vor jenen, die dich anrufen.<br />

Freue dich, denn wir hoffen, daß du durch deinen Schutz auch uns vor dämonischem Einfall behütest.<br />

Freue dich, denn wir glauben, daß du uns vor Überflutungen und anderem Unheil retten wirst.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Es erschraken die Heere der Engel über den großen Freimut, den du gegenüber <strong>dem</strong> Herrn zeigtest, als Er die Stadt den Feinden übergeben<br />

wollte und den Engel schickte, um Dir zu befehlen, Thessaloniki zu verlassen, und Du, Glorreicher, die Stadt nicht verlassen wolltest. Da<br />

sprach Illustrios, der einer Vision gewürdigt wurde und all das <strong>mit</strong> Schrecken schaute und hörte, <strong>mit</strong> Zittern: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Weise vermögen nicht zu verstehen noch Redekünstler auszudrücken, wie du die Mädchen, die auf Anordnung des Fürsten, der sie<br />

gefangengenommen hatte, in die Sklaverei übergeben waren und dein Antlitz stickten, plötzlich ergriffest und an den Rand deines Grabes in<br />

der Kirche stelltest, wo die Nachtwache zu deinem Festtag begangen wurde. Auch wir lobpreisen den Herrn in dir und sprechen <strong>mit</strong> Rührung:<br />

Freue dich, denn du hast auf Erden wahrhaftig gänzlich bis aufs Blut gelitten.<br />

Freue dich, denn im Himmel stehst du <strong>mit</strong> Ehre und Freimut vor <strong>dem</strong> Thron Gottes.<br />

Freue dich, denn du befreist jene, die dich in der Bedrängnis anrufen.<br />

Freue dich, denn schnell hilfst du jenen, die vom Unheil getroffen sind.<br />

Freue dich, denn der Herr nimmt deine Gebete gnädig an.<br />

Freue dich, unaufhörliche Quelle der Wunder.<br />

Freue dich, reichhaltiger Quell wundersamer Zeichen.<br />

Freue dich, Befreier der Versklavten.<br />

Freue dich, denn du bezwingst die Dreistigkeit unserer Feinde.<br />

Freue dich, denn den Betrübten spendest du Trost.<br />

Freue dich, denn du schenkst den Betrübten Freude.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Im Wunsch, deine Stadt vor einer Hungersnot zu retten, hast du jenen, die Weizen im großen Seehafen und auf den Inseln besaßen, erklärt,<br />

daß sie sich mühen sollten, ihn auf Schiffen nach Thessaloniki zu bringen. Das Volk aber, durch deine Fürsorge vor <strong>dem</strong> Tod bewahrt, sang,<br />

dir dankend: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Wie eine unumstößliche Mauer erwiesest du dich deiner Stadt, Gottweiser, und als ein unbezwinglicher Hüter aller, die dich anrufen, denn so<br />

gefiel es <strong>dem</strong> Schöpfer des Himmels und der Erde. Lehre uns daher, daß auch wir dich besingen:<br />

Freue dich, großer Liebhaber der Barmherzigkeit.<br />

Freue dich, denn du sorgst dich voller Mitleid um die Armen.<br />

Freue dich, denn du befreist die Gläubigen aus der Hungernot.<br />

Freue dich, denn du wendest von ihnen den Ansturm der Feinde ab.<br />

Freue dich, denn du hast viele Male Thessaloniki aus den Fesseln bitterer Sklaverei befreit.<br />

Freue dich, tödliche Wunden und andere Verletzungen hältst du fern von uns.<br />

Freue dich, Heerführer, denn keiner kommt dir in der Tapferkeit gleich.<br />

Freue dich, Krieger, <strong>dem</strong> es niemals an Stärke mangelte.<br />

Freue dich, denn alles Übel, das sich deiner Stadt nähert, treibst du zurück, wie Moses den Amalek.<br />

Freue dich, wie Samson schlägst du den Angriff eines anderen Volkes zurück.<br />

Freue dich, denn den Gläubigen schenkst du den Sieg über die Feinde.<br />

Freue dich, denn christusliebende Heerführer gedenken deiner in der Schlacht.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Kein Loblied ist fähig, das Leuchten deines Ruhmes und die Größe deiner Wunder zum Ausdruck zu bringen, als Kaiser Justinian wünschte,<br />

in der Kirche der Hagia Sophia in der Hauptstadt deine Reliquien zu verehren, doch aus <strong>dem</strong> Grab Feuer hervorbrach und den Gesandten des<br />

Kaisers verwehrte, sich deinem Grab zu nähern. Darüber erstaunt, riefen sie <strong>mit</strong> Furcht zu Gott: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Wir, die wir in der Dunkelheit der Unwissenheit sind, sehen dich als Stern <strong>mit</strong> lichten Strahlen. So hast du Onesiphoros, der verfinstert war<br />

durch den Raub heiliger Gegenstände, durch zweimalige Erscheinung geheilt, als er beim Grab Kerzen stehlen wollte, die von den Gläubigen<br />

dort entzündet wurden. Daher rufen wir dir <strong>mit</strong> Glauben zu:<br />

Freue dich, denn du lebtest heilig bis zum Martyrium.<br />

Freue dich, denn du wurdest danach durch Wunder verherrlicht.<br />

Freue dich, denn durch deine Reliquien bist du in der Stadt geblieben.<br />

Freue dich, denn als ewig Lebender vollbringst du zahllose Wunder auch jetzt.<br />

Freue dich, denn die Gerechtigkeit milderst du durch Barmherzigkeit.<br />

Freue dich, denn du brennst <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Feuer des Eifers für den Dienst Gottes.<br />

Freue dich, denn deine Reliquien können von Gewaltherrschern und Eigenwilligen nicht entwendet werden.<br />

Freue dich, denn durch Feuer wie ein Blitz versengst du sie.<br />

Freue dich, denn jene, die sündigen, bringst du zur Vernunft.<br />

Freue dich, denn du bestraftest den Kerzendieb.<br />

Freue dich, denn du schenkst Erleuchtung jenen, die von Herzen und <strong>mit</strong> Glauben zu dir eilen.<br />

Freue dich, denn durch Frieden beruhigst du jene, die dich <strong>mit</strong> Glauben verehren.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!


Kontakion <br />

Du hast die Gnade erhalten, <strong>Demetrius</strong>, jede Wunde und jedes Gebrechen bei den Menschen zu heilen. Gewähre daher auch uns Heilung an<br />

Seele und Leib, auf daß wir Gott, Der uns dich als Helfer und Heiler gegeben hat, lobpreisend zurufen: Alleluja.<br />

Ikos <br />

Wenn wir deine Wunder besingen, nennen wir dich, Seliger, des Erstaunens würdig, denn du erkühntest dich, unter den Gottlosen Christus<br />

Gott zu bekennen; so preisen wir deinen Märtyrertod, ehren dein Andenken und <strong>mit</strong> Freude bringen wir dir dieses dar:<br />

Freue dich, denn du bist Christus, <strong>dem</strong> Erlöser, eifrig nachgefolgt.<br />

Freue dich, tapferer Nachahmer Seiner Leiden.<br />

Freue dich, denn du verherrlichst Gott <strong>mit</strong> den himmlischen Kräften.<br />

Freue dich, denn du betest für die Welt zusammen <strong>mit</strong> der Königin des Himmels und der Erde.<br />

Freue dich, denn du gewährst den Gläubigen den kostbaren Frieden.<br />

Freue dich, denn du heilst seelische und körperliche Erkrankungen.<br />

Freue dich, heiliger <strong>Demetrius</strong>, ruhmreicher Großmärtyrer und Wundertäter!<br />

Kontakion <br />

O heiliger Großmärtyrer und treuer Gottgefälliger, <strong>Demetrius</strong>, Myronverströmender, nimm diesen kleinen Gesang von uns und bitte Christus,<br />

unseren Gott, daß Er in unsere Herzen einziehe und den Duft unserer heiligen Orthodoxie, unseres wahren Glaubens, verbreite, auf daß das<br />

Öl der guten Werke sich in unserem Leben vermehren möge, daß unsere Leuchten nicht zur <strong>mit</strong>ternächtlichen Stunde verlöschen mögen,<br />

wenn wir <strong>dem</strong> Himmlischen Bräutigam begegnen, und daß Er uns gewähren möge, in alle Ewigkeit zusammen <strong>mit</strong> dir und allen <strong>Heiligen</strong> im<br />

Himmlischen Reich Christus, <strong>dem</strong> urewigen Gott Logos, zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Vater und <strong>dem</strong> Geist den Lobpreis zu singen: Alleluja.


Gebet an den heiligen Großmärtyrer <strong>Demetrius</strong><br />

Heiliger und ruhmreicher Großmärtyrer Christi <strong>Demetrius</strong>, schneller Helfer und warmer Fürbitter derer, die zu dir <strong>mit</strong> Glauben eilen: Der du<br />

jetzt vor <strong>dem</strong> Himmlischen König stehst und weil du Freimut hast, bitte Ihn, daß Er uns die Vergebung der Sünden gewähre und uns vor <strong>dem</strong><br />

Sterben durch tödliche Wunden, Erdbeben, Überschwemmung, Feuer, heimlichen Mord und vor <strong>dem</strong> ewigen Tod im Hades bewahren möge.<br />

Bitte um Seine Gnade und daß Er sich über diese Stadt (dieses Dorf, dieses Kloster etc.) erbarme und über alle rechtgläubigen Christen,<br />

welche Gott aufrichtig lieben. Erbitte vom Himmlischen König, daß Er unseren Herrschern und allen rechtgläubigen Christen und jeder<br />

christlichen Seele, die auf Ihn hofft, Sieg verleihe über die sichtbaren und unsichtbaren Feinde unseres Geschlechts. Bitte auch um Frieden<br />

für die ganze Welt, daß Er in Milde uns vor Krieg verschone, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Er das ungehorsame Menschengeschlecht straft; daß sich die Flamme<br />

des Glaubens unter den Menschen erneuere, auf daß Sein Name nicht schwinde und daß Er durch deine Gebete und die unserer heiligen und<br />

gottgeweihten Väter und aller <strong>Heiligen</strong> unser gedenke; daß Er denen, die im Glauben sind, Kraft hinzufüge, standzuhalten; daß die<br />

Schwankenden auf den Weg der Rettung zurückfinden, wenn auch durch zeitweilige Strafen und Leiden, da<strong>mit</strong> ihre Seelen am Tag des Gerichts<br />

gerettet werden; daß er den übelriechenden Tümpel unserer Reuelosigkeit austrockne; daß Er uns Weinen und Tränen und Bedauern gewähre,<br />

die uns zu Reue und Buße führen, auf daß wir alle unsere schlechten Taten von uns abschütteln und uns lossagen von allen üblen und<br />

schändlichen Werken; daß wir gekleidet werden in die ganze Waffenrüstung des Lichts, daß es uns nicht lästig werde, Gutes zu tun, auf daß<br />

wir leuchten mögen unter den Menschen; daß wir gefestigt werden mögen in der Frömmigkeit; und daß allen, die dich im Gebet anrufen und<br />

dich verehren, Geduld, Demut, Liebe, Barmherzigkeit und vor allem gesegnete Stärkung zu allen guten Werken zuteil werde; daß wir die übrige<br />

Zeit unseres Lebens den Willen Christi, unseres Herrn, vollbringen und gute Werke vollführen mögen, auf daß wir durch deine Gebete das<br />

Himmlische Reich erben und Ihn dort verherrlichen mögen, zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Vater und <strong>dem</strong> <strong>Heiligen</strong> Geist, unseren wahren Gott, jetzt<br />

und immerdar und in die Äonen der Äonen. Amen.


ISBN 978-3-00-046990-9<br />

ISBN ----<br />

9 7 8 3 0 0 0 4 6 9 9 0 9

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