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Kulturentwicklungsplan der Stadt Chemnitz

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B-80/2004, Anlage 2, Seite 83<br />

um ausgebaut. Im Mittelpunkt stehen dabei die Ausstellung zur sächsischen Industriegeschichte<br />

und <strong>der</strong> Ausbau des Museums zum Kompetenzzentrum für Industriekultur<br />

im Freistaat. Zu den Kernaufgaben gehört neben <strong>der</strong> Bewahrung des industriekulturellen<br />

Erbes <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> Bildungsauftrag. Dafür wird mit an<strong>der</strong>en Kultur- und<br />

Bildungseinrichtungen, so Museen, Theatern, <strong>der</strong> Kunstszene, <strong>der</strong> TU <strong>Chemnitz</strong> und<br />

Kinos zusammengearbeitet. Darüber hinaus wird – für die <strong>Stadt</strong> <strong>Chemnitz</strong> – mit an<strong>der</strong>en<br />

Kooperationspartnern <strong>der</strong> Marianne-Brandt-Wettbewerb ausgerichtet. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

an Familien und jüngere <strong>Chemnitz</strong>er richten sich populäre Unterhaltungs-<br />

und Bildungsangebote. Dazu gehören unter an<strong>der</strong>em Feste, Ferienaktionen und Projekttage.<br />

Es ist ein wichtiges Ziel, das hohe Besucherinteresse <strong>der</strong> Startphase mit<br />

attraktiven Son<strong>der</strong>ausstellungen wach zu halten und mittelfristig eine Zahl von über<br />

100.000 Besuchern pro Jahr zu erreichen. Dabei soll <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Besucher, <strong>der</strong>en<br />

Herkunft außerhalb Sachsens liegt, von 15 bis 20% auf dann 30% gesteigert werden.<br />

Zu den kurzfristigen Zielen zählt, dass das Depot- und Werkstattgebäude 2005 baulich<br />

fertig gestellt und in die Nutzung einbezogen werden soll. Im Ergebnis dessen<br />

wird ein enormer Qualitätsgewinn bei <strong>der</strong> Bewahrung <strong>der</strong> Exponate erreicht. Zudem<br />

können dadurch die bislang angemieteten Außendepotflächen weitgehend aufgegeben<br />

werden. Allerdings wird <strong>der</strong> Umzug einen logistischen wie finanziellen Kraftakt<br />

darstellen. Der Altstandort Annaberger Straße 114 kann dann spätestens zum Ende<br />

des Jahres 2004 vollständig geräumt werden.<br />

Langfristig, das heißt bis zum Jahr 2012, soll sich das <strong>Chemnitz</strong>er Museum innerhalb<br />

des landesweiten Verbundes <strong>der</strong> Industriemuseen zum zentralen Ort für sächsische<br />

Industriekultur etablieren. Damit erhält das Haus zunehmend die inhaltliche Aufgabe<br />

eines Landesmuseums für sächsische Industriegeschichte. Mit seiner wachsenden<br />

überörtlichen Ausstrahlung kommt ihm zunehmend die Bedeutung als „Leuchtturm“<br />

in <strong>der</strong> <strong>Chemnitz</strong>er Kulturlandschaft zu. Es ist aufgrund <strong>der</strong> speziellen Lokalgeschichte<br />

in <strong>Chemnitz</strong> angesiedelt, wird als wissenschaftliche Institution weithin anerkannt<br />

sein und infolge <strong>der</strong> überregionalen Bedeutung von überörtlichen Trägern, das heißt<br />

insbeson<strong>der</strong>e dem Freistaat Sachsen, mitfinanziert. Ziel ist es, den Museumsverbund<br />

langfristig zu erhalten und – um Synergieeffekte zu erreichen – zu erbringende<br />

Dienstleistungen zentral zu erfüllen.<br />

Im Ergebnis <strong>der</strong> regen Nutzung durch Besucher lassen sich im <strong>Chemnitz</strong>er Industriemuseum<br />

perspektivisch höhere Eigeneinnahmen und – bei günstigem Verlauf –<br />

ein Kostendeckungsgrad von über 15 Prozent erzielen. Das setzt jedoch wirtschaftliche<br />

Bedingungen voraus auch vor dem Hintergrund, dass Personalstellen nach dem<br />

Arbeitsför<strong>der</strong>ungsgesetz sukzessive zurückgeführt werden und angemessene Ausstattung<br />

mit Personal und Finanzen bisher nicht erreicht werden konnte.<br />

Negativszenario<br />

Sollte <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Chemnitz</strong> avisierte Zuschuss durch Landesmittel<br />

nicht in ähnlicher Höhe verstärkt werden, kann die ursprüngliche Konzeption des Industriemuseums<br />

nicht umgesetzt werden. In diesem Falle müsste ein Stellenabbau<br />

von 19 (2003) auf 7 Stellen (2004/2005) ausgeführt werden. Damit wäre die Erfüllung<br />

<strong>der</strong> grundlegenden Museumsfunktionen – Sammeln, Bewahren, Präsentieren, Erforschen<br />

– sowie des Veranstaltungsbetriebes nur noch rudimentär möglich. Dann<br />

verbliebe mehr o<strong>der</strong> weniger nur eine geöffnete Ausstellungshalle und somit nicht<br />

viel mehr als ein Torso des eigentlichen Anliegens. Die zentralen Kompetenzen des

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