Kulturentwicklungsplan der Stadt Chemnitz
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4. Kultureinrichtungen und –maßnahmen in <strong>Chemnitz</strong><br />
4.1 Kulturanbieter in <strong>Chemnitz</strong><br />
4.1.1 Städtische Theater <strong>Chemnitz</strong> gGmbH<br />
B-80/2004, Anlage 2, Seite 66<br />
Bilanz<br />
Die künstlerische Leistungsfähigkeit zu erhalten und die überregionale Wirksamkeit<br />
zu erhöhen, waren die wichtigsten – nunmehr erfüllten – Ziele <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Städtischen<br />
Theater seit 1999. Darüber hinaus sollte sich <strong>der</strong> Bedarf des Theaters an<br />
kommunalen Finanzzuweisungen mittelfristig nicht erhöhen. Um dies zu erreichen,<br />
wurde die Umwandlung in die privatrechtliche Form <strong>der</strong> GmbH vollzogen und im August<br />
1999 mit Künstlern und Angestellten Haustarifverträge vereinbart, die vor allem<br />
den Anstieg <strong>der</strong> Personalkosten stoppten.<br />
Die Städtischen Theater beherbergen mit <strong>der</strong> Robert-Schumann-Philharmonie, <strong>der</strong><br />
Oper, dem Ballett, dem Chor, dem Schauspiel und dem Figurentheater eine Vielfalt<br />
an künstlerischen Genres unter ihrem Dach. Das Mehrspartentheater konnte durch<br />
überregional, national und teils international viel beachtete Aufführungen Aufmerksamkeit<br />
erzielen. Dazu trugen Philharmonie und Musiktheatersparte vor allem mit<br />
ihren Richard-Strauss- und Wagner-Inszenierungen bei, die zu den weithin bekannten<br />
"Markenzeichen" des Opernhauses zählen. Aber auch das Schauspiel errang mit<br />
zahlreichen Inszenierungen und durch umfangreiche Gastspieltätigkeit Anerkennung<br />
über die <strong>Stadt</strong> hinaus. Anknüpfend an die große Tradition vergangener Jahrzehnte<br />
konnten das <strong>Chemnitz</strong>er Schauspiel und das Schauspielstudio <strong>der</strong> Hochschule für<br />
Musik und Theater Felix-Mendelssohn-Bartholdy auch in den neunziger Jahren wie<strong>der</strong>um<br />
Regisseure und Schauspieler entwickeln, die im nationalen Maßstab höchste<br />
Anerkennung finden.<br />
Damit erfüllen die Theater und das Orchester nicht nur den – vermittels entsprechen<strong>der</strong><br />
Finanzströme – durch das Sächsische Kulturraumgesetz gestellten Auftrag,<br />
die angrenzenden Regionen mit darstellendem Spiel zu versorgen, son<strong>der</strong>n wirken<br />
weit darüber hinaus. So ist die Philharmonie ein häufig in den größten deutschen<br />
Konzertsälen präsenter und in Europa gastieren<strong>der</strong> Klangkörper.<br />
Das "Sächsische Bayreuth" zieht zu Inszenierungen von Wagners "Ring" Opernkenner<br />
aus ganz Deutschland an. Damit wird <strong>der</strong> <strong>Chemnitz</strong>er Ruf als Kulturstadt weit<br />
über Sachsen hinaus verbreitet. Dazu trugen neben Inszenierungen des "Ring des<br />
Nibelungen" vor allem Gastspiele mit dem "Fliegenden Hollän<strong>der</strong>" in Poznan und<br />
Salzburg (2003) sowie Kurt Weills "Der Weg <strong>der</strong> Verheißung" von USA bis Israel bei.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Oper hat es mehrfach in die positiven Schlagzeilen des überregionalen<br />
Feuilletons geschafft – ohne diese Ehre mit einer Ästhetik zu erkaufen, die<br />
grundsätzlich gegen die Zuschauererwartung wirkt. Nunmehr werden von ihr Wagner-<br />
und Strauss-Inszenierungen erwartet, die allen Vergleichen standhalten können.<br />
Damit nehmen aber auch die Überraschungsäußerungen über das in <strong>Chemnitz</strong> Geleistete<br />
ab, weil ein erreichtes Niveau Erwartungen hochschraubt und das Erlebte<br />
zum Maßstab macht.<br />
Die hervorragende technische Ausstattung des bis 1992 sanierten Opernhauses und<br />
die vielfältigen künstlerischen Fähigkeiten <strong>der</strong> Sänger, Tänzer und Musiker sowie<br />
produktive und langfristige Kontakte zum Studio W.M. und zur Hochschule für Musik