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ein eingespieltes Team - verkehrsRUNDSCHAU.de

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Unternehmenspraxis Bus Champ<br />

Text Torsten Teering<br />

Fotos Torsten Teering, Stadtwerke Osnabrück<br />

Ein <strong>ein</strong>gespieltes <strong>Team</strong><br />

Osnabrück bil<strong>de</strong>t aus! Und füllt<br />

<strong>ein</strong>e eigene Berufsschulklasse mit<br />

FiFs. 16 Youngster wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n<br />

Stadtwerken und ihren Partnern<br />

zum Bus-Nachwuchs ausgebil<strong>de</strong>t.<br />

W<br />

ir wollen mit <strong>de</strong>r dreijährigen<br />

Ausbildung die zukünftigen Busfahrer<br />

bestens und umfassend<br />

für ihre Aufgabe qualifizieren, <strong>de</strong>nn sie<br />

sind das Aushängeschild unseres Verkehrsbetriebes“,<br />

erklärt Monika Koopmann, die<br />

bei <strong>de</strong>n Stadtwerken Osnabrück für die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

zuständig ist. Es ist <strong>ein</strong> Schritt<br />

in die Zukunft, <strong>de</strong>n die Stadtwerke mit <strong>de</strong>n<br />

zehn Jugendlichen gehen, die seit <strong>de</strong>m 1.<br />

August 2008 ihre Ausbildung zur Fachkraft<br />

im Fahrbetrieb (FiF) machen. Ein großer<br />

Schritt, <strong>de</strong>nn sechs weitere FiFs wer<strong>de</strong>n bei<br />

<strong>de</strong>n Partnern in <strong>de</strong>r Verkehrsgem<strong>ein</strong>schaft<br />

Osnabrück zum Busfahrer geschult. Der<br />

Grund ist <strong>ein</strong>fach: „Der Schulweg nach<br />

Hannover o<strong>de</strong>r Bremen wäre für die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

kaum zumutbar gewesen“, erklärt<br />

Dieter Otte, Leiter <strong>de</strong>s Busbetriebs <strong>de</strong>r<br />

Stadtwerke Osnabrück. Daher habe man<br />

sich Partner gesucht, um in Osnabrück <strong>ein</strong>e<br />

Berufsschulklasse zu füllen.<br />

Im Dezember 2007 fiel bei <strong>de</strong>n<br />

Stadtwerken Osnabrück die<br />

Entscheidung für die FiF-ausbildung<br />

Es ist die FiF-Premiere für Osnabrück. „Im<br />

Dezember 2007 fiel die Entscheidung für<br />

die Ausbildung“, erklärt FiF-Betreuer Sebastian<br />

Hü<strong>de</strong>pohl. Ein halbes Jahr wur<strong>de</strong><br />

allerdings schon darüber diskutiert, schließlich<br />

sind die Kosten nicht zu verachten.<br />

„Die Stadtwerke haben sich Gedanken zum<br />

künftigen Fahrpersonal gemacht. Fin<strong>de</strong>n<br />

wir Leute, die noch Bus fahren? Dann haben<br />

wir uns überlegt, selbst auszubil<strong>de</strong>n.<br />

So erhalten wir <strong>ein</strong>e beson<strong>de</strong>rs hohe Qualifikation.<br />

Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n sammeln<br />

Erfahrungen in allen Bereichen“, erklärt<br />

Otte. Die Grün<strong>de</strong> pro Ausbildung sind<br />

<strong>de</strong>utschlandweit die gleichen: Fahrermangel,<br />

gutes, kun<strong>de</strong>n- und serviceorientiertes<br />

Personal. 73 Bewerber<br />

gab es für die zehn Stellen bei <strong>de</strong>n<br />

Stadtwerken. Das Alter hat bei <strong>de</strong>r<br />

Entscheidung eigentlich k<strong>ein</strong>e<br />

Rolle gespielt, <strong>ein</strong> Hauptschulabschluss<br />

musste s<strong>ein</strong>, lieber noch <strong>de</strong>r Realschulabschluss.<br />

Während <strong>de</strong>n Vorstellungsgesprächen<br />

durften die Youngster schon<br />

<strong>ein</strong>mal über <strong>de</strong>n Betriebshof fahren, die<br />

Sozialkompetenz wur<strong>de</strong> ebenso getestet<br />

24 OmnibusRevue 12.2008


UnternehmenspraXis Bus Champ<br />

Bus champ 2009/2010<br />

wie Kenntnisse in Deutsch, Mathe und<br />

Physik. Am En<strong>de</strong> fan<strong>de</strong>n die Stadtwerke<br />

die zehn richtigen, <strong>ein</strong> „<strong>ein</strong>gespieltes<br />

<strong>Team</strong>“, so Hü<strong>de</strong>pohl.<br />

Christina Gebhard ist aufgeregt. „Ein Pkw ist<br />

schon was an<strong>de</strong>res, als 18 Meter hinter sich<br />

dran zu haben“, erzählt die 21-Jährige.<br />

Bald schon wird sie dieses beson<strong>de</strong>re Gefühl,<br />

am Lenkrad <strong>ein</strong>es Gelenkbusses zu<br />

sitzen, kennenlernen – wenn auch mit <strong>de</strong>m<br />

Fahrlehrer auf <strong>de</strong>m Beifahrersitz. Denn bei<br />

<strong>de</strong>n Stadtwerken Osnabrück ist die FiF-<br />

Ausbildung ganz klar auf das Busfahren<br />

ausgerichtet. Bereits jetzt büffeln die<br />

Youngster Fahrschul-Theorie, im zweiten<br />

Jahr sollen sie alle <strong>de</strong>n Bus-Führersch<strong>ein</strong> in<br />

<strong>de</strong>r eigenen Fahrschule machen und dann<br />

möglichst schnell in <strong>de</strong>n Linien<strong>ein</strong>satz gehen.<br />

Natürlich nicht ohne vorher vier bis<br />

sechs Wochen mit <strong>ein</strong>em Lehrfahrer das<br />

Streckennetz zu erkun<strong>de</strong>n. Durch die breitgefächerte<br />

Ausbildung können die FiFs<br />

aber mehr. „Sie können ja auch Führungskräfte<br />

von morgen wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel<br />

wenn <strong>ein</strong> Disponent in <strong>de</strong>n Ruhestand<br />

geht“, so Otte.<br />

Der Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Omnibusunternehmer<br />

ist Hauptsponsor <strong>de</strong>s Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n-Wettbewerbs Bus Champ 2009/2010<br />

<strong>de</strong>r Zeitschriften OMNIBUSREVUE und BUSFAHRER.<br />

So können Sie und Ihre Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n am Wettbewerb teilnehmen:<br />

Ankreuzen, <strong>ein</strong>schicken, abräumen, heißt es auch bei <strong>de</strong>r 2. Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bus Champ. In Ausgabe<br />

01/2009 <strong>de</strong>s BUSFAHRERS, Schwesterzeitschrift <strong>de</strong>r OMNIBUSREVUE, startet <strong>de</strong>r Wissenstest.<br />

Statt drei Fragebögen gibt es beim Bus Champ 2009/2010 nur noch zwei. In die Lostrommel<br />

kommen alle Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Fachkräfte im Fahrbetrieb und Berufskraftfahrer, die <strong>ein</strong>en <strong>de</strong>r<br />

Fragebögen <strong>ein</strong>schicken! Wer bei<strong>de</strong> <strong>ein</strong>schickt, hat die doppelte Gewinnchance! Je<strong>de</strong>r Fragebogen<br />

besteht aus zehn Multiple-Choice-Fragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten – davon ist nur <strong>ein</strong>e<br />

richtig! Den Sieger, auf <strong>de</strong>n attraktive Sachpreise warten, küren wir im BUSFAHRER 03/2009.<br />

Bei <strong>de</strong>n Youngstern kribbelt es beim<br />

Gedanken daran, hinter <strong>de</strong>m lenkrad<br />

<strong>ein</strong>es Gelenkbusses zu sitzen<br />

konnte er sich die Studiengebühren nicht<br />

mehr leisten. In <strong>de</strong>r Zeitung wur<strong>de</strong> er auf<br />

die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb<br />

bei <strong>de</strong>n Stadtwerken Osnabrück aufmerksam.<br />

„Schon als ich kl<strong>ein</strong> war, wollte<br />

ich was Großes fahren“, erinnert er sich<br />

schmunzelnd zurück. „Jetzt mach ich’s,<br />

dann kann mich wegen <strong>de</strong>s Traums k<strong>ein</strong>er<br />

mehr auslachen.“ Omnibus fahren will er,<br />

so wie er gebraucht wird. „Aber ich möchte<br />

mich auch weiterbil<strong>de</strong>n“, fügt <strong>de</strong>r<br />

ehrgeizige 27-Jährige hinzu.<br />

Teil <strong>de</strong>s <strong>ein</strong>gespielten<br />

FiF-<strong>Team</strong>s ist auch Tobias<br />

Klimek. Der 22-<br />

Jährige hat <strong>ein</strong>e Ausbildung<br />

zum Mechaniker gemacht, in<br />

diesem Beruf auch schon gearbeitet.<br />

„Dann habe ich mich<br />

gefragt, soll ich da weitermachen<br />

o<strong>de</strong>r doch <strong>ein</strong>e zweite<br />

Ausbildung starten“. Der künftige<br />

Busfahrer holt noch das Abitur nach<br />

und liest dann in <strong>de</strong>r Zeitung von <strong>de</strong>r FiF-<br />

Ausbildung. „Das Technische kannte ich ja<br />

schon“, erzählt er. „Und das Wichtigste als<br />

FiF ist die Abwechslung in <strong>de</strong>r Ausbildung.“<br />

Und natürlich <strong>de</strong>r in Zeiten von<br />

Fahrermangel sichere Job.<br />

„In drei Jahren haben wir ungefähr zehn Abgänge<br />

bei unseren Busfahrern. Das heißt<br />

je<strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r die Prüfung besteht,<br />

bekommt <strong>ein</strong>en Job als Busfahrer bei<br />

uns“, so Koopmann. Mit <strong>de</strong>n 73 Bewerbern<br />

zur Premiere ist man zufrie<strong>de</strong>n. „Aber wir<br />

müssen die Ausbildung noch viel stärker<br />

bewerben“, ist sie sich sicher. Dabei gibt es<br />

jetzt schon die ersten Bewerbungen für das<br />

Jahr 2009. Dann geht es nämlich in die<br />

zweite FiF-Run<strong>de</strong>. Und wie<strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>r<br />

Nachwuchs aufgeregt s<strong>ein</strong>. Ein Kribbeln<br />

verspüren, wenn er zum ersten Mal hinter<br />

<strong>de</strong>m Lenkrad sitzt.<br />

■<br />

Mohamed Oualid Lacfer freut sich auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall erst <strong>ein</strong>mal auf das Fahren. Der 27-Jährige<br />

hat drei Jahre lang studiert, dann<br />

Klimek, Gebhard und Lacfer (o., v.l.) starteten im August ihre Ausbildung, die sie in alle Bereiche <strong>de</strong>s Betriebs<br />

führt. Hü<strong>de</strong>pohl und Koopmann (u.r., hinten) betreuen die künftigen Busfahrer<br />

OmnibusRevue 12.2008 25

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