Respirationstrakt - Frintroper Praxis für Naturheilkunde

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Respirationstrakt Anatomie/ Physiologie Der Respirationstrakt besteht aus: – Nase, mit – Nasennebenhöhlen, – Tränennasengang, – Pharynx (Rachen), mit – Nasopharynx, mit – Tuba eustachii (Eustachische Röhre), – Tonsilla pharyngea (Rachenmandeln), – Oropharynx (Mundrachen), mit – Tonsillae palatinae (Gaumentonsillen) – Larynpharynx, – Trachea, – Bronchien, mit – Bronchus principalis dexter et sinister, – Bronchien, – Bronchioli, – Bronchioli alveolares, – Sacculi alveolares mit Alveolen – Pulmo (Lungen), mit – Lobi pulmonales, – Segmenta bronchopulmonalia, – Lobuli pulmonales, – Azini, – Pleura, mit – Pleura parietalis, – Pleura visceralis.

<strong>Respirationstrakt</strong><br />

Anatomie/ Physiologie<br />

Der <strong>Respirationstrakt</strong> besteht aus:<br />

– Nase, mit<br />

– Nasennebenhöhlen,<br />

– Tränennasengang,<br />

– Pharynx (Rachen), mit<br />

– Nasopharynx, mit<br />

– Tuba eustachii (Eustachische Röhre),<br />

– Tonsilla pharyngea (Rachenmandeln),<br />

– Oropharynx (Mundrachen), mit<br />

– Tonsillae palatinae (Gaumentonsillen)<br />

– Larynpharynx,<br />

– Trachea,<br />

– Bronchien, mit<br />

– Bronchus principalis dexter et sinister,<br />

– Bronchien,<br />

– Bronchioli,<br />

– Bronchioli alveolares,<br />

– Sacculi alveolares mit Alveolen<br />

– Pulmo (Lungen), mit<br />

– Lobi pulmonales,<br />

– Segmenta bronchopulmonalia,<br />

– Lobuli pulmonales,<br />

– Azini,<br />

– Pleura, mit<br />

– Pleura parietalis,<br />

– Pleura visceralis.


An der äußeren Nase lassen sich :<br />

- Nasenwurzel (Radix nasi),<br />

- Nasenrücken (Dorsum nasi),<br />

- Nasenspitze (Apex nasi),<br />

- Nasenflügel (Alae nasi) unterscheiden.<br />

Nase<br />

Die Nasenwurzel wird von Knochen getragen,<br />

die übrigen Teile von einer Reihe kleiner<br />

hyaliner Knorpel, die verformbar und<br />

gegeneinander verschieblich sind.<br />

Der Zugang zu den paarigen Nasenhöhlen<br />

erfolgt von außen durch die Nasenlöcher , die<br />

hintere Öffnung in die Pars nasalis des<br />

Pharynx bilden die Choanae.<br />

Getrennt werden die beiden Nasenhöhlen durch<br />

die Nasenscheidewand, (Septum nasi), mit<br />

einem knöchernen, knorpeligen und ganz vorne<br />

mit einem häutigen Anteil.<br />

Seitliche knöcherne Wand der linken Nasenhöhle


Das Dach der Nasenhöhle wird von den Siebbeinplatten des Siebbeines gebildet.<br />

Hier ziehen die Richfäden des N. olfactorius durch.<br />

Die seitliche Wand der Nasenhöhle ist durch drei Nasenmuscheln (Conchae)<br />

vergrößert, die jede Nasenhöhle in drei Gänge unterteilt (oberer, mittlerer, unterer<br />

Nasengang).<br />

Die Nasenhöhlen stehen in Verbindung mit:<br />

– der Stirnhöhle (Sinus frontalis),<br />

– der Kiefernhöhle (Sinus maxillaris),<br />

– der Keilbeinhöhle (Sinus splenoidalis),<br />

– den Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales),<br />

– dem Tränennasengang<br />

(Ductus nasolacrimalis),<br />

– dem Nasen- Rachen- Raum und über die<br />

– Tuba eustachii mit dem Mittelohr.<br />

– Über den Rachen stehen sie mit den<br />

unteren Atemwegen in Verbindung.<br />

Funktion der Nase<br />

Die Nasenhöhle hat im wesentlichen drei Funktionen:<br />

– Erwärmung , Vorreinigung und Anfeuchtung der Atemluft:<br />

– Um diese Aufgabe zu erfüllen finden sich im vorderen Abschnitt der Nase:<br />

– besonders dicke Haare, (Vibrissen), sowie<br />

– zahlreiche Talgdrüsen und apokrine Knäueldrüsen.<br />

– Im hinteren Teil der vorderen Nase verliert das Epithel seine Hornschicht und<br />

geht in<br />

– respiratorische Epithel über. Dort ist die Wand der Nasenhöhle mit<br />

– Schleimhaut überzogen. Auf deren Oberfläche befindet sich ein<br />

– mehrreihiges Flimmerepithel, auf diesem Epithel sitzen<br />

– Flimmerhärchen (Zilien), die sich rhythmisch in Richtung Nasenausgang<br />

bewegen. Dadurch werden Staub und Bakterien wieder nach außen<br />

befördert.<br />

– Wir finden außerdem viele<br />

– mukoseröse Glandulae nasales, die bei Schnupfen vermehrt Sekret<br />

abgeben.<br />

– Einen weitlumigen Venenplexus (Plexus cavernosum concharum) finden<br />

wir ebenfalls, der sehr dicht ist und zu starkem Nasenbluten führen kann.<br />

– Die Durchblutung wird über den V. und VII. Hirnnerven gesteuert: Je<br />

kälter die Einatemluft ist, desto stärker wird die Schleimhaut durchblutet.


– Beherbergung des Riechorgans:<br />

– Die Riechzone (Regio olfactoria) besteht aus 4 je centgroßen Feldern, die im<br />

mittleren Teil der oberen Nasenmuschel liegen.<br />

– Die Regio olfactoria besteht aus Stütz- und<br />

Sinneszellen.<br />

– Die Sinneszellen haben einen langen<br />

kolbenartigen Fortsatz zur Oberfläche, von<br />

den Sinneshaare ihren Ursprung nehmen.<br />

– Diese liegen in einer Schleimschicht.<br />

– Die im Schleim gelösten Partikel der<br />

Atemluft geben den Reiz an die Sinneszellen.<br />

– Die Sinneszellen haben einen zentripetalen<br />

Neuriten, der durch das<br />

Siebbein das primäre Riechzentrum erreicht.<br />

– Diese Riechkörper sind der Beginn des<br />

I. Hirnnervens (N. olfactorius).<br />

– Durch den Geruchssinn wird auch der Geschmackssinn beeinflußt.<br />

– Wenn die Riechschleimhaut durch einen Schnupfen verlegt ist, schmeckt man<br />

kaum noch etwas.<br />

– Andererseits wird durch den Duft von leckeren Speisen die Speichel- und<br />

Gastrinproduktion in Gang gebracht.<br />

– Schlechter Geruch von verdorbenen Speisen wiederum warnt vor dem Verzehr.<br />

– Resonanzraum <strong>für</strong> die Stimme.<br />

– Siehe unten.<br />

– Arterien:<br />

Gefäße und Nerven<br />

– An der arteriellen Versorgung der Nasenschleimhaut sind 3 Arterien beteiligt.<br />

– A. ethmoidalis anterior und superior aus der A. ophtalmica und der<br />

– A. nasalis posterior aus einem Ast der A. maxillaris.<br />

– Venen:<br />

– Der venöse Abfluß läuft über die Vv. ethmoidales und V. ophtalmica<br />

superior in den Plexus cavernosus in die äußeren Gesichtsvenen.<br />

– Lymphbahnen:<br />

– Die Lymphe wird über die<br />

– Ndd. submandibularis, Ndd. retropharyngeii in die überregionalen Ndd.<br />

cervicalis profundi.<br />

– Nerven:<br />

– Äste des V. Hirnnerven innerviert die Nase.


Nasennebenhöhlen<br />

– Die Nasennebenhöhlen dienen der:<br />

– Gewichtsverminderung des knöchenden Schädels, ferner stellen sie einen<br />

– Resonanzraum <strong>für</strong> die Stimme dar.<br />

– Des weiteren haben sie außerdem die Aufgabe,<br />

– die Atemluft zu säubern, anzufeuchten und anzuwärmen.<br />

Sinus frontalis (Stirnbeinhöhle)<br />

– Die Stirnbeinhöhle ruft den individuell unterschiedlich stark ausgeprägten<br />

Augenwulst hervor.<br />

– Der Boden des Sinus frontalis ist nur von einer dünnen Knochenlamelle von der<br />

Orbita getrennt, sein Dach bildet einen großen Teil des Bodens der vorderen<br />

Schädelgrube.<br />

– Das Septum sinuum frontalis trennt die beiden Sinus paramedian. Der Sinus<br />

einer Seite kann sich dadurch weit auf die Gegenseite ausdehnen.<br />

– Der Sinus frontalis mündet in den mittleren Nasengang.<br />

Sinus ethmoidales (Siebbeinzellen)<br />

– Die Sinus ethmoidales grenzen medial an die Nasenhöhle, lateral an die<br />

Augenhöhle, kaudal an die Kiefernhöhle, kranial an die vordere Schädelgrube.<br />

– Es handelt sich dabei um ein differenziertes System unvollständig getrennter<br />

Kammern.<br />

– Die vorderen und mittleren Siebbeinzellen münden in den mittleren Nasengang,<br />

die hinteren in den oberen Nasengang.


Sinus spenoidalis (Keilbeinhöhle)<br />

– Die Keilbeinhöhle liegt im Corpus ossis spenoidale.<br />

– Das Septum sinuum spenoidale trennt die beiden ungleich großen Höhlen<br />

paramedian.<br />

– Das Dach der Keilbeihöhle erscheint durch Ausbildung der Fossa<br />

hypophysalis (Hypophysengrube) konvex.<br />

– Die Seitenwand der Keibeinhöhle haben topographische Beziehungen zum<br />

Sinus cavernosus und der A. carotis interna.<br />

Sinus maxillaris (Kiefenhöhle)<br />

– Die Kiefernhöhle ist die geräumigste Nebenhöhle der Nase.<br />

– Sie grenzt, nur durch eine dünne Knochenlamelle getrennt, an die Orbita, medial<br />

an die Nasenhöhle, unten an die Oberkieferzähne bzw. an den harten Gaumen.<br />

– Der tiefste Punkt der Kiefernhöhle liegt unterhalb des Nasenbodens.<br />

– Die Öffnung der Kiefernhöhle zur Nasenhöhle befindet sich im mittleren<br />

Nasengang.


Lage und Bau:<br />

Pharynx (Rachen)<br />

– Der Rachen ist ein 12 – 15 cm langer fibro- muskulärer Schlauch, der sich von<br />

der Schädelbasis bis zum Beginn des Ösophagus in Höhe des Ringknorpels<br />

(C 6) erstreckt.<br />

– Er verbindet gleichzeitig Mundhöhle und Ösophagus, sowie Nasenhöhle und<br />

Kehlkopf.<br />

Der Pharynx gliedert sich in 3 große Abschnitte:<br />

– Pars nasalis pharyngis, (früher: Epipharynx, Nasenrachenraum)<br />

– Der Nasenrachenraum erstreckt sich von den Nasenmuscheln bis zum<br />

weichen Gaumen.<br />

– An seinem Dach liegt die Tonsilla pharyngea.<br />

– Er hat zwei Öffnungen zur Nasenhöhle und zwei Öffnungen, die in die<br />

Eustachische Röhre führen. Die Ohrtrompete verbindet Rachen und<br />

Mittelohr. Sie dient dem Druckausgleich im Mittelohr, indem sie sich beim<br />

Schlucken öffnet.<br />

– Schleimhaut:<br />

– Die Schleimhaut um die Tubenöffnungen enthält lymphoretikuläres<br />

Bindegewebe, Tonsilla tubaria, die sich nach unten fortsetzt,<br />

„Seitenstrang“.<br />

– Pars oralis pharyngis, (früher: Mesopharynx, Mundrachenraum)<br />

– Der Mundrachenraum steht mit der Mundhöhle in Verbindung und erstreckt<br />

sich vom weichen Gaumen bis zum Kehldeckel.<br />

– Zwischen dem vorderen und dem hinteren Gaumenbogen befinden sich in<br />

einer Nische die Gaumenmandeln (Tonsillae pallatinae).<br />

– Mikroskopische Anatomie:<br />

– Die Schleimhaut der Pars oralis bedeckt mehrschichtig unverhorntes<br />

Plattenepihel. Die Lamina propria weist reichlich lymphoretikuläres<br />

Gewebe auf, das zusammen mit den zu Tonsillen verdichteten<br />

Abschnitten den Waldeyer- Rachenring bildet.<br />

– In der Schleimhaut kommen zahlreiche muköse Drüsen vor.<br />

– Pars laryngea pharyngis, (früher: Hypopharynx, Kehlkopfrachenraum)<br />

– Der Kehlkopfrachenraum verläuft hinter dem Kehlkopf bis zur Speiseröhre.<br />

– An der ventralen Wand des Kehlkopfrachenraumes finden wir<br />

Schleimhauttaschen, an einer läuft ein Ast des N. laryngeus superior (ein<br />

Ast von N. X). Fremdkörper, die den sensiblen Nerv reizen, können zu<br />

einem sehr starkem Würgereflex führen.


Aufgaben:<br />

– Der Nasenrachenraum gehört zum Luftweg,<br />

– der Mundrachenraum zählt sowohl zum Luft- als auch zum Speiseweg,<br />

– der Kehlkopfrachenraum wird zum Speiseweg gezählt.<br />

– Im mittleren Teil dem Pars oralis, kreuzen sich die beiden Wege.<br />

– Beim Schlucken wird mit Hilfe des Gaumensegels, des Zungengrundes und<br />

des Kehldeckels der Luftweg verschlossen, damit es nicht zum „Verschlucken“<br />

von Nahrung (Aspiration von Nahrung) kommen kann.<br />

– Daneben ist der Rachen auch <strong>für</strong> das Sprechen bedeutsam, da durch seine<br />

Formveränderung verschiedene Vokale gebildet werden.<br />

Larynx (Kehlkopf)


Lage und Bau:<br />

– Der Kehlkopf gehört zu den Atmungsorganen.<br />

– Er beteiligt sich am Verschluß der unteren Luftwege und dient der<br />

Tonbildung.<br />

– Der Kehlkopf erstreckt sich vom Zungengrund bis zur Luftröhre.<br />

– Er besteht aus neun Knorpeln ( hyalin und elastisch), die durch<br />

– Gelenke ( 2 einachsige Gelenke, deren Achsen senkrecht aufeinanderstehen)<br />

miteinander verbunden sind und durch<br />

– Muskeln gegeneinander bewegt werden können, sowie<br />

– Bindegewebsstrukturen, die u. a. Grundlage <strong>für</strong> die der Tonerzeugung dienenden<br />

Stimmlippen sind.<br />

Die drei größten Knorpel sind:<br />

– Cartilago thyreoidea (Schildknorpel)<br />

– Er bildet die vordere und seitliche Wand des<br />

Kehlkopfes.<br />

– Vor allem beim Mann ist die Vorwölbung des<br />

Schildknorpels als „Adamsapfel“ deutlich<br />

sichtbar.<br />

– Epiglottis (Kehldeckel)<br />

– Der Kehldeckel ist am Schildknorpel wie ein<br />

Scharniergelenk befestigt.<br />

– Beim Schluckakt legt er sich über den<br />

Kehlkopfeingang und verhindert das Eindringen<br />

von Speise in den Luftweg.<br />

– Cartilago cricoidea (Ringknorpel)<br />

– Er hat die Form eines Ringes, der vorne schmal<br />

und hinten breit ist.<br />

– Er bildet die Basis, auf der die anderen Knorpel<br />

ruhen.<br />

– Auf seinem Hinterrand sitzen die beiden<br />

Stellknorpel <strong>für</strong> die Stimmbänder.<br />

Entwicklungsgeschichtlich besteht der Kehlkopf<br />

aus zwei Anteilen:<br />

Einem entodermal- ephitelialem Anteil (aus der<br />

Anlage des Lungendivertikels) aus der die<br />

Schleimhaut hervorgeht und<br />

einem mesenchymalem Anteil <strong>für</strong> Skelett, Muskeln,<br />

Gefäße und Nerven des Kehlkopfes.


– Der Kehlkopf ist innen mit Schleimhaut ausgestattet.<br />

– Schleimhautfalten bilden die Stimmbänder (Ligamenta vocalis).<br />

– Unter der Schleimhautschicht sind elastische Fasern und Muskeln zu finden.<br />

– Der Spalt zwischen den Stimmbändern heißt Stimmritze.<br />

– Laute werden durch einen Verschlußmechanismus erzeugt.<br />

– Dabei geraten die Stimmlippen durch den Luftstrom in Schwingung, wobei,<br />

ähnlich wie bei einem Blasinstrument, Töne enstehen.<br />

– Der erzeugte Ton ist umso höher, je höher die Spannung und je kürzer und dünner<br />

die schwingenden Lippen sind.<br />

– Während der Pubertät der Jungen kommt es zu einem starkem Wachstum des<br />

Kehlkopfes, wobei die Stimmbänder länger werden.<br />

– Als Folge davon kommt es zu einer tiefen Tonlage.<br />

Der Kehlkopf weist einen Binnenraum auf, der an 2 Stellen durch Schleimhautfalten<br />

eingeengt ist. Dadurch ergibt sich eine Gliederung des Kehlkopfs in :<br />

– Vestibulum laryngis, das vom<br />

Kehlkopfeingang bis zu den<br />

paarigen Taschenbändern ( Plicae<br />

vestibulares), falsche Stimmbänder;<br />

reicht (Abstand 4 – 5 cm),<br />

– Glottis, die sich von den<br />

Taschenbändern bis zu den wahren<br />

Stimmbändern (Abstand 0,5 – 1<br />

cm),<br />

– Cavum infraglottis, das sich unter<br />

der Glottis bis zum Ende des Larynx<br />

ausdehnt.


Aufgabe des Larynx:<br />

– Der Kehlkopf hat zwei Hauptaufgaben:<br />

– zum einen verschließt er beim Schluckakt den Luftweg gegen den Speiseweg,<br />

zum anderen ist er an der<br />

– Tonbildung beteiligt. Dabei hängt die Tonhöhe von der Länge und Spannung<br />

der Stimmbänder ab.<br />

– Phonation:<br />

– Eingeleitet wird die Phonation dadurch, daß nach vorangegangener<br />

Inspiration die Stimmritze verschlossen und dann der Verschluß durch<br />

Expiration gesprengt wird.<br />

– Die Tonerzeugung selbst beginnt, sobald die Stimmlippen in Schwingung<br />

geraten.<br />

– Ändert sich die Spannung des Stimmbandes durch Innervation betreffender<br />

Muskeln, ändert sich auch die Schwingungszahl (Tonhöhe).<br />

– Atmung:<br />

– Bei ruhiger Atmung ist nur die Pars intercartilaginea geöffnet; bei<br />

Forcierung der Atmung öffnen sich auch die vorderen Teile.<br />

– Beim Husten erfolgt die Öffnung explosionsartig.<br />

– Schutz der Atmungsorgane:<br />

– Beim Eindringen von reizenden Gasen, kleiner Partikel, Flüssigkeiten oder<br />

fester Bestandteile in den Kehlkopf kommt es zu einem reflektorischen<br />

Glottisverschluß. Es folgt häufig reflektorisches Husten.<br />

Mikroskopische Anatomie:<br />

– Kehlkopfskelett:<br />

– Die 3 größten Kehlkopfknorpel (s. o.) bestehen aus hyalinem Knorpel.<br />

– Im Alter haben sie die Tendenz zu verkalken.<br />

– Die kleinen Knorpel und die Epiglottis bestehen aus elastischem Knorpel.<br />

– Kehlkopfmuskulatur:<br />

– Die Muskulatur besteht aus Skelettmuskulatur.<br />

– Schleimhaut:<br />

– Die Epiglottis ist lingual von mehrschichtig unverhornten Plattenepithel<br />

bedeckt, das durch Zapfen im papillären Bindegewebe verankert ist.<br />

– Laryngeal liegt dagegen ein mehrschichtiges Flimmerepithel vor, das in<br />

mehrreihig respiratorisches Epithel übergeht und sich nach unten fortsetzt.<br />

– Nur die Plicae vocales zeigt ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel.<br />

– Im Bereich der Plicae vocales ist die Schleimhaut unverschieblich mit der<br />

Unterlage verwachsen.<br />

– Der übrige Kehlkopfschleimhaut ist verschieblich. Die Lamina propria besteht<br />

hier aus lockerem, retikulärem Bindegewebe, mit gemischten Drüsen.<br />

– Eine ödematöse Schwellung der gefäßreichen Schleimhaut bringt durch<br />

Ausbildung eines Glottisödems eine lebensbedrohliche Erstickungsgefahr mit<br />

sich.


Trachea<br />

– Die Trachea ist ein ca. 10 – 12 cm langer Schlauch, der unterhalb des<br />

Ringknorpels des Kehlkopfes beginnt und mit der Aufzweigung in die beiden<br />

Stammbronchien endet.<br />

– Sie verläuft zum Teil im Hals und zum Teil im Brustkorb. Daher gliedert sich die<br />

Trachea in einen:<br />

– Pars cervikalis und einen<br />

– Pars thoracalis.<br />

– Die Pars cervikalis tracheae reicht vom 6./7. Halswirbel bis zur Apertura thoracis<br />

superior.<br />

– Die Pars thoracica von hier bis zur Birfurcatio tracheae.<br />

– Sie liegt hinter der Schilddrüse und vor der Speiseröhre.<br />

– Die Aufteilung in die beiden Stammbronchien (Birfurcatio) liegt in Höhe des<br />

vierten Brustwirbels.<br />

Wandbau:<br />

An der Luftröhre unterscheidet man<br />

verschiedene Schichten:<br />

- Schleimhaut ( Mukosa, Tunica mucosa):<br />

Sie bildet die Innenauskleidung der Luftröhre. An der<br />

inneren Oberfläche der Schleimhaut befindet sich<br />

Flimmerepithel, das die Aufgabe hat, Fremdkörperchen und<br />

Schleim in den Rachen zu befördern. In diese Epithelschicht<br />

sind viele schleimproduzierende Becherzellen eingelagert.<br />

- Verschiebeschicht (Submukosa, Tela<br />

submukosa):<br />

Es ist eine bindegewebliche Verschiebeschicht.<br />

- Knorpelspangen (Cartilago trachealis):<br />

16 – 20 hufeisenförmige Knorpelspangen verstärken die<br />

Wand der Luftröhre. Diese Spangen sind nicht zu Ringen<br />

verschloßen, sondern ihre Hinterwand wird von elastischem<br />

und kollagenem Bindegewebe gebildet, in das glatte<br />

Muskelfasern eingelagert sind (Paries membranaceus mit<br />

dem M. trachealis).<br />

- Hüllschicht (Adventitia, Tela adventitia):<br />

Es handelt sich um eine äußere lockere Bindegewebsschicht<br />

aus kollagenen Fasern, die den Einbau der Luftröhre<br />

gegenüber den Nachbarorganen dient.


Warum hat die Trachea Knorpelspangen ?<br />

– Würde die Trachea wie der Ösophagus, nur als einfacher Muskelschlauch<br />

bestehen, so könnte hier die Luft nach dem Unterdruck – Überdruck – System<br />

nicht schnell genug bewegt werden.<br />

– Bei einer Druckerhöhung würde sich das Rohr zwar ausweiten, bei einem Sog<br />

dagegen würde es zusammenfallen und keine Luft mehr passieren können.<br />

– Die Knorpelspangen versteifen die Trachea und garantieren so ihre ständige<br />

Durchgängigkeit.<br />

– Andererseits darf die Luftröhre nicht aus einer völlig starren Röhre bestehen,<br />

sondern sie muß ständig ihre Lage, entsprechend der Vor- und<br />

Rückwärtsbewegung des Kopfes, der Größenveränderung der Lungen, und beim<br />

Schluckakt, anpassen.<br />

Gefäßversorgung:<br />

– Rr. Tracheales aus der A. Thyreoidea inferior versorgen die Trachea.<br />

Innervation:<br />

– Rr. Tracheales aus dem N. laryngeus recurrens und aus dem Brustgrenzstrang.<br />

Topographie:<br />

– Von der Seite zeigt sich, daß sich die Längsachse der Trachea kaudalwärts immer<br />

mehr von der vorderen Thoraxwand entfernt, also schräg nach hinten gerichtet ist.<br />

– Der Aortenbogen zieht links an ihr vorbei und drängt sie etwas nach rechts..<br />

Im Bronchoskop ist die Pulsation der Aorta an dieser Stelle sichtbar.<br />

– Vorne wird die Trachea vom Truncus brachiocephalicus gekreuzt.<br />

– In der Rinne zwischen Trachea und Ösophagus zieht der N. laryngeus recurrens<br />

nach oben.<br />

– Nodi lymphatici paratracheales begleiten die Trachea.<br />

Größere Lymphknotenpakete liegen im Birfurkationswinkel.<br />

Mikroskopische Anatomie:<br />

Die Wand der Trachea weist ein Bauprinzip auf das, wenn auch abgewandelt, bis zu<br />

den peripheren Verzweigungen der Bronchien und Bronchiolen beibehalten wird.<br />

Sie gliedert sich in:<br />

– Tunica mucosa<br />

– Lamina epithelialis (respiratorisches Epithel)<br />

– Lamina propria (mit gemischten Drüsen)<br />

– Tunica fibromusculocartilaginea<br />

– M. trachealis bzw. M. bronchialis<br />

– Tunica fibrocartilaginea: hyaline Knorpelspangen im Bindegewebe<br />

– Tunica adventitia: lockeres Bindegewebe zur Verbindung der Umgebung.


– Die Lamina epithelialis:<br />

– besteht aus respiratorischem Epithel.<br />

– Die Oberfläche wird von Schleim bedeckt, der von Becherzellen und<br />

Glandulae tracheales stammt.<br />

– Durch den Schlag der Kinozilien wird der Schleim auf die Oberfläche verteilt<br />

und mit anhaftenden Staubpartikel rachenwärts befördert.<br />

– Die Lamina propria:<br />

– ist eine kollagenfaserige Bindegewebeschicht mit elastischen Fasernetzen und<br />

beherbergt die seromukösen Glandulae tracheales.<br />

– Die elastischen Fasernetze schließen sich zu einer dichten Schicht, Lamina<br />

fibrarum elasticarum, zusammen.<br />

– Insgesamt haftet die Schleimhaut fest und unverschieblich auf ihrer Unterlage.<br />

– Die Tunica fibromusculocartilaginea:<br />

– befindet sich unter der Tunica mucosa und enthält charakteristische<br />

Bestandteile die hufeisenförmigen Cartilagines tracheales aus hyalinem<br />

Knorpel.<br />

– Verbunden sind die Knorpelringe durch Kollagenfasergeflechte und elastische<br />

Geflechte, die in das perichondrium einstrahlen.<br />

– Der M. trachealis verbindet die freien Enden der hufeisenförmigen<br />

Trachealringe und besteht aus glatten Muskelzellen.<br />

– Die Tunica adentitia:<br />

– setzt sich aus lockerem Bindegewebe zusammen, das die Verbindung zum<br />

Mediastinum herstellt. Es ermöglicht die funktionsbedingten Verschiebungen<br />

der Trachea beim Schlucken und Husten.


Funktionelle Gesichtspunkte:<br />

Die Knorpelspangen der Trachea stehen intravital unter Spannung.<br />

– Querspannung:<br />

– Diese ensteht dadurch, daß ihre freien Enden durch den Tonus der glatten<br />

Muskulatur des M. trachealis im paries membranaceus einander genähert<br />

werden.<br />

– Nach dem Tod läßt der Muskeltonus nach; das Lumen erweitert sich dann von<br />

12 mm queren Durchmesser auf 16 mm.<br />

– Im Leben liegt die Tunica mucosa über der Paries membanaceus in<br />

Längsfalten.<br />

– Längsspannung:<br />

– Die Trachea steht außerdem ständig unter Längsspannung, die die elastischen<br />

Fasernetze in den Ligg. Anularia verursachen.<br />

– Wird der Kehlkopf während des Schluckens gehoben, so kehrt er anschließend<br />

infolge der Längsspannung der Trachea wieder in seine Ausgangslage zurück.<br />

– Husten:<br />

– Beim Husten wird die Trachea durch die tiefe Inspiration zuerst ausgiebig<br />

gedehnt.<br />

– Bei der folgenden, durch die Hilfsatemmuskulatur unterstützten Exspiration<br />

verkürzt sie sich.<br />

– Durch die Dehnung wird der anhaftende Schleim gelockert und durch den<br />

ausgestoßenen Luftstrom glottiswärts bewegt.<br />

Bronchus principalis dexter et sinister<br />

– Die beiden Hauptbronchien sind die Fortsetzung der Trachea bis zum Eintritt in<br />

die Lungenpforte.<br />

– Sie setzen sich außerhalb der Lunge in den Bronchus lobaris <strong>für</strong> den jeweiligen<br />

Oberlappen fort.<br />

– Der rechte Bronchus ist weitlumiger, steht steiler und setzt damit die<br />

Verlaufsrichtung der Trachea fort.<br />

– Der linke ist englumiger, mit 4- 5 cm fast doppelt so lang und verläuft mehr<br />

horizontal. Beide bilden einen Winkel von ungefähr 70° .<br />

– Klinischer Hinweis:<br />

Die Stellung der beiden Bronchien bringt es mit sich, daß Fremdkörper häufiger in<br />

den rechten Bronchus und damit in die rechte Lunge gelangen..<br />

Das trifft auch <strong>für</strong> die Häufigkeit der Bronchopneumonie zu.


Pulmo, Lunge<br />

– Die Lungen sind durch Bindegewebe zu geschlossenen Einheiten<br />

zusammengefaßte baumartige Aufteilungen der Bronchien und deren<br />

Endverzweigungen.<br />

– Aus diesem Grund wird sowohl über die Gestalt und Gliederung, als auch über<br />

Verästelungen des Bronchialbaums und seiner Enden berichtet.<br />

– Den volumenmäßig größten Anteil am Aufbau der Lunge haben die Endabschnitte<br />

des Bronchialbaumes, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.<br />

Entwicklung:<br />

– Die Lunge ensteht wie eine Drüse aus dem Darmrohr.<br />

– Beteiligt sind ein:<br />

– entodermal- epithelialer Anteil und ein<br />

– mesenterialer Anteil.<br />

– Aus dem entodermal- epithelialen Anteil ist bereits das Lungendivertikel<br />

paarig angelegt. Das Wachstum der beiden Lungenanlagen geht eine Abspaltung<br />

vom Vorderdarm einher.<br />

– Die Lungenknospen machen dann bis zur Geburt 17- 18 dichotome Teilungen<br />

durch. Dabei läßt die rechte Lungenknospe schon bald die Anlage von 3 Lappen<br />

erkennen, die linke von 2 Lappen.<br />

– Aus den mesenchymalen Anteilen der Lungenanlage geht das große Gefäßnetz<br />

der Lunge hervor und alle in der reifen Lunge vorhandenen Binde- und<br />

Stützgewebe sowie die glatte Muskulatur.<br />

– Mit zunehmender Reifung ensteht im Mesenchym zwischen den Epithelknospen<br />

ein verzweigtes Netz.<br />

– Andere Mesenchymzellen differenzieren sich zu Fibroblasten und erzeugen<br />

elastische Fasern. Nerven wachsen ein<br />

– Im Bereich der Bronchien ensteht aus den Mesemchymzellen dann glatte<br />

Muskulatur und als Wandverstärkung Knorpel.


– Während der Geburt wird ein die Oberflächenspannung herabsetzender Stoff<br />

von dem zunächst noch prismatischen Epithel sezerniert (Surfactant).<br />

– Er breitet sich als Film auf der Oberfläche des Alveolarepithels aus.<br />

– Ferner wird der Lungenkreislauf eingeschaltet und Zwerchfell- und<br />

Thorakalatmung setzen ein.<br />

– Nach der Geburt finden vermutlich noch 8 weitere Teilungsschritte der<br />

terminalen Alveolen statt.<br />

Zusammenfassung:<br />

– Entoderm: Bronchial- und Alveolarepithel mit Drüsen.<br />

– Mesoderm: Bindegewebe , Knorpel, Muskulatur, Gefäße und Pleura.<br />

– Sekundär eingewanderte Anteile: vegetative Nervensystem.<br />

Lungen des Erwachsenen<br />

– Die Lungen sind paarige Organe, Pulmo dexter et sinister.<br />

– Nur nach Fixation in situ gleicht ihre äußere Form dem Negativ der Pleurahöhlen,<br />

andernfalls kollabieren die Lungen aufgrund ihrer Eigenelastizität.<br />

– Man unterscheidet die Basis , die mit der Facies diaphragmatica auf der<br />

Zwerchfellkuppe liegt.<br />

– Die Facies mediastinalis weist zum Mittelfell, die faches costalis zur Innenseite<br />

des mit Pleura parietalis ausgekleideten Brustkorbes.<br />

– Die Lungenspitze, Apex pulmonis, setzt sich durch den Sulcus arteriae subclaviae<br />

ab.<br />

– An der Facies mediastinalis treten im Hilum pulmonalis Bronchien, Arterien,<br />

Nerven in das Organ ein, Venen und Lymphgefäße aus. Hier findet auch der<br />

Umschlag der Pleura visceralis (pulmonalis) in die Pleura parietalis statt.


Gliederung:<br />

Jede Lunge gliedert sich in:<br />

– Lobi pulmonales (Lappen),<br />

– Segmenta bronchiopulmonalia (Segmente)<br />

– Lobuli pulmonales (Läppchen)<br />

– Azini.<br />

– Lobi pulmonales:<br />

– die Lungenläppchen sind durch Fissurae interlobares voneinander getrennt, die<br />

fast bis zum Hilum einschneiden.<br />

– Bedeckt werden die Lappen von Pleura visceralis, die in der Tiefe der Fissuren<br />

auf den Nachbarlappen übergeht.<br />

– Die Anzahl der Lappen ist seitendifferent.<br />

– Linke Lunge:<br />

– Sie besteht aus 2 Lappen, Lobus superior und Lobus inferior. Die<br />

Trennung erfolgt durch die Fissura obliqua.<br />

– Als Ganzes ist die Lunge weniger voluminös als die rechte, ihr Volumen<br />

beträgt ungefähr 1400 cm².<br />

– Das geht darauf zurück, daß das Herz hier raumfordernd ist.<br />

– Rechte Lunge:<br />

– Ihr Volumen beträgt ungefähr 1500 cm². Sie wird in 3 Lappen unterteilt,<br />

nämlich Lobus superior, Lobus inferior und Lobus medius.<br />

– Während bei der Betrachtung von dorsal Lobus superior und Lobus inferior<br />

sichtbar sind, schiebt sich seitlich der Lobus medius zwischen den Lobus<br />

superior und inferior.<br />

– Die Trennung der Lappen erfolgt durch die Fissura horizontalis und der<br />

Fissura obliqua.<br />

– Klinischer Hinweis:<br />

– Es kann sein, daß durch Bakterien oder Viren hervorgerufene<br />

Lungenentzündungen nur einen Lappen befallen, Lobärpneumonie.<br />

– Segmenta bronchopulmonaria:<br />

– An der äußeren Oberfläche sind die Segmente nicht zu erkennen.<br />

– Sie entstehen dadurch, daß Bindegewebe, Einheiten in der Lunge begrenzen, die<br />

von einem größeren zentral gelegenen Bronchus (Segmentbronchus) und seinen<br />

Ästen, sowie einem Ast der A. pulmonalis gebildet wird.<br />

– Die Gestalt eines Segments ist keil- bis pyramidenförmig, die Spitze hilumwärts<br />

gerichtet.


– Lobuli pulmonales:<br />

– Auch die Lungenläppchen sind durch lockeres Bindegewebe abgegrenzt.(Septa<br />

interlobularia).<br />

– Sie haben eine polygonale Felderung an der Oberfläche.<br />

– Der Durchmesser der Felder beträgt 1- 4 cm.<br />

– Die Bedeutung der Läppchen wird in einer besseren Verformbarkeit der Lunge bei<br />

der Atemexkursion gesehen.<br />

– Klinischer Hinweis:<br />

– Bei Aspiration von infektiösem Material kann es zur Entzündung nur einzelner<br />

Läppchen kommen, lobuläre oder Bronchopneumonie.<br />

– Azini:<br />

– Als Azinus wird die Gesamtheit der einem Bronchiolus terminalis zugeordneten<br />

Alveolen bezeichnet.<br />

Funktioneller Bau:<br />

Der funktionelle Bau der Lunge wird bestimmt von den:<br />

– bronchialen Anteilen, Bronchialbaum.<br />

– Hierbei handelt es sich um ein luftleitendes Röhrensystem, das gleichzeitig als<br />

Stützapparat wirkt und von den Gefäßen begleitet wird.<br />

– alveolaren Anteilen, den am Gasaustausch beteiligten Abschnitten.<br />

Bronchialbaum:<br />

Der Bronchialbaum besteht aus:<br />

– Bronchus principalis dexter et sinister,<br />

– Bronchi lobares,<br />

– Bronchi segmentales,<br />

– Bronchioli<br />

– Bronchioli terminales.


– Bronchi lobares:<br />

– Ihre Anzahl entspricht der der Lappen, rechts 3, links 2.<br />

– Der Bronchus <strong>für</strong> den Oberlappen verläßt bereits außerhalb der Lunge den<br />

Bronchus principalis, <strong>für</strong> den rechten Oberlappen etwa 1 cm hinter der Birfurcatio<br />

tracheae.<br />

– Bronchi segmentales:<br />

– In der Regel weist jede der beiden Lungen 10 Segmentbronchien auf.<br />

– Ihre Anzahl entspricht der der Lungensegmente.<br />

– Bronchioli:<br />

– Bronchioli enstehen durch jeweils dichotome Teilung aus vorhergehenden.<br />

– Insgesamt bestehen 6- 12 Verzweigungen.<br />

– Von Bronchioli wird gesprochen, wenn der Durchmesser über 1mm liegt.<br />

– Bronchioli terminalis:<br />

– Hierbei handelt es sich um Bronchioli mit einem Durchmesser unter 1 mm.<br />

Mikroskopische Anatomie:<br />

– Alle als Bronchi bezeichneten Abschnitte haben im Prinzip den gleichen Aufbau<br />

wie die Trachea.<br />

– Jedoch sind in den Bronchi lobares und segmentales statt der hufeisenförmigen<br />

Knorpelspangen nur noch unregelmäßig geformte und im Verlauf immer kleiner<br />

werdende Knorpelstückchen.<br />

– Wir finden seromuköse Glandulae bronchiales sowie <strong>für</strong> die Abwehr Foliculi<br />

lymphatici solitarii.<br />

– Bronchioli:<br />

– In der Wand der Bronchioli fehlen sowohl Knorpel als auch Drüsen. Nach distal<br />

wird das Flimmerepithel niedriger, schließlich mehrreihig kubisch und die Anzahl<br />

der Becherzellen nimmt ab.<br />

– Die glatte Muskulatur nimmt zu.<br />

– Bronchioli terminalis<br />

– haben schließlich nur noch ein einschichtiges kubisches Flimmerepithel.


Alveolärer, dem Gasaustausch dienender Anteil:<br />

Der alveoläre Anteil der Lunge besteht aus:<br />

– Bronchi respiratorii (Bronchioles alveolares),<br />

– Ductus alveolares mit Atria alveolaria uns Sacculi alveolares,<br />

– Alveoli.<br />

– Bronchioli respiratorii:<br />

– Sie gehen aus den sich dichotom teilenden Bronchioli terminales hervor und teilen<br />

sich ihrerseits bis zu 3mal dichotom. Ihr Durchmesser beträgt etwa 0,4 mm.<br />

– Charakteristisch sind seitliche Vorwölbungen, Alveolen, deren Wände mit<br />

Alveolarepithel ausgekleidet sind und dem Gasaustausch dienen.<br />

– Zunächst treten Alveolen einzeln, dann immer häufiger auf.<br />

– Die Zahl der Flimmerzellen nimmt nach distal ab.<br />

– Unter dem Epithel liegen elastische Fasern und glatte Muskulatur.<br />

– Klinischer Hinweis:<br />

– Die anfallsweise Atemnot bei Asthma bronchiale beruht auf die krampfartige<br />

Kontraktion der Muskulatur der Bronchiolen und einer vermehrten Sekretion<br />

zähen Schleims. Bei überwiegender Vagusfunktion.<br />

– Ductus alveolares:<br />

– Ductus alveolares gehen aus den Bronchioli respiratorii durch 2- 10 fache<br />

Teilung hervor.<br />

– Ductus alveolares sind Gänge, deren Wände dicht beieinander liegende<br />

Alveolen, bzw. Eingänge, Atria alveolaria, in Alveolengruppen, Sacculi<br />

alveolares besitzen.<br />

– Unter dem Epithel finden wir ein Netzwerk von Kollagenfasern, retikulären-<br />

und elastischen Fasern sowie glatte Muskulatur.<br />

– Alveolen:<br />

– Die Alveolen sind <strong>für</strong> den Gasaustausch entscheidende Abschnitte der Lunge.<br />

– Es handelt sich um sechskantartige Pyramidenstümpfe mit einem Durchmesser<br />

von 0,15- 0,5 mm.<br />

– Benachbarte Alveolen haben eine gemeinsame Wand, das Septum<br />

interalveolare.<br />

– Jede Lunge enthält etwa 300 Millionen Alveoli.<br />

– Die Alveolen vergrößern die innere Oberfläche der Lunge bei mittlerer<br />

Atemtiefe auf 120- 140 m².<br />

– Ausgekleidet werden die Alveolen von Alveolarepithel, das 2 Zelltypen<br />

aufweist:<br />

– Alveolarepithelzellen (Pneumozyten) Typ I,<br />

– Alveolarepithelzellen (Pneumozyten) Typ II.


Alveolarepithelzellen Typ I:<br />

– Sie überwiegen, sind flach ausgezogen, dünn (50- 150 nm) und bilden eine<br />

kontinuierliche Lage, sie werden deswegen auch Deckzellen genannt.<br />

Alveolarepithelzellen Typ II:<br />

– Sie sind sehr viel größer als Typ I und liegen häufig einzeln. Lediglich in den<br />

Nischen der Alveolarwände bilden sie kleine Gruppen.<br />

– Sie werden auch große Alveolarzellen genannt.<br />

– Zytologisch betrachtet handelt es sich um sezernierende Zellen, mit den<br />

entsprechenden Zellanteilen.<br />

– Sie bilden einen Phospholipidfilm innerhalb des Flüssigkeitsfilm über die<br />

gesamte Oberfläche der Alveole, den Surfactant.<br />

– Er trägt zur Herabsetzung der Oberflächenspannung der Lungenalveolen bei.<br />

– Der Surfactant wird andauernd von den Typ I Zellen und Makrophagen resorbiert<br />

und von Typ II Zellen erneuert.<br />

Interalveolarsepten:<br />

– Sie bestehen aus kollagenen Fasern und retikulären Bindegewebe mit einem<br />

dichten elastischen Netz, das <strong>für</strong> die Elastizität des Lungengewebes verantwortlich<br />

ist.<br />

– Sie führen die Kapillarverzweigungen der A. pulmonalis an das Alveolarepithel<br />

heran.<br />

Histophysiologie:<br />

Für die Funktion der Lunge sind u.a. wichtig die:<br />

– Blut- Luft- Schranke und die<br />

– Schutzeinrichtung in den Atemwegen.<br />

– Blut- Luft- Schranke:<br />

– Sie befindet sich dort , wo die Kapillaren dem<br />

Alveolarepithel angelagert sind.<br />

– An dieser Stelle verschmelzen die Basalmembranen<br />

des Alveolarepithels und der Kapillare, so das die<br />

Entfernung zwischen Alveolarlichtung und<br />

Kapillarlumen auf eine Diffusionsstrecke von<br />

2,2 μm schwindet.


Schutzeinrichtung der Lunge:<br />

– Sie dienen dazu, mit der Luft aufgenommene pathogene Keime abzufangen.<br />

– Bis zu 5 μm große Partikelchen (ca. 50 %) werden schon in den oberen<br />

Atemwegen zurückgehalten.<br />

– In den unteren Atemwegen fängt der Schleimfilm auf der Oberfläche der Bronchi<br />

und Bronchioli weitere Partikel ab.<br />

– Der Zilienschlag transportiert diese samt Schleim in Richtung Pharynx.<br />

– Schwebeteilchen, die in die Alveolen gelangen, werden durch die<br />

Alveolarmakrophagen aufgenommen und gespeichert (Staubzellen).<br />

– Diese Alveolarmakrophagen wandern aus dem Blut über die Alveolen ins<br />

Bronchialsystem, wo sie ausgehustet werden.<br />

– Ein weiterer Anteil des Staubs gelangt transzellulär in das Bindegewebe der<br />

Alveolarwände. Histiozyten phagozytieren sie und lagern ihn ab.<br />

Gefäßsystem:<br />

Grundsätzlich sind in der Lunge:<br />

– Vasa publica,<br />

– Vasa privata.<br />

– Vasa publica:<br />

– Sie stehen im Dienst des Gasaustausches zwischen Luft und Blut.<br />

– Die Vasa publica transportieren das CO2- reiches Blut aus den Körperkreislauf<br />

zum Gasaustausch in die Lunge (Aa. Pulmonales) und nach der Oxigenierung zum<br />

Herzen zurück (Vv. Pulmonales).<br />

– Aa. und Vv. Pulmonales bilden mit ihren Kapillaren den kleinen Kreislauf.<br />

– Der kleine Kreislauf ist ein Niederdrucksystem, der Druck beträgt ungefähr 20<br />

mm Hg. Die Wanddicke der Gefäße ist entsprechend gering.<br />

– Aa. pulmonales:<br />

– Die beiden weitlumigen Gefäße gehen aus dem gemeinsamen Stamm des Truncus<br />

pulmonalis hervor. Jede tritt in das Hilum pulmonis ein und schließt sich im<br />

weiteren Velauf den Bronchien und Bronchiolen an<br />

– Die A. pulmonalis ist eine Endarterie.<br />

– Vv. pulmonales:<br />

– Der Abfluß des mit O² angereicherten Blutes erfolgt über die venösen<br />

Kapillarnetze. Sie sammeln sich in Venen, die in den Septa interlobularia<br />

verlaufen und sich dann miteinander vereinigen und schließlich als Vv.<br />

Pulmonales in das Mediastinum übertreten.


– Vasa privata:<br />

– Sie dienen der Versorgung des überwiegenden Teils der Lungengewebes mit O².<br />

– Zu ihnen gehören die Rami bronchiales, die direkt aus der Aorta thoracica<br />

entspringen.<br />

– Die Rr. bronchiales verlaufen im bronchialen Bindegewebe der Bronchien.<br />

– Die Vv. bronchiales enstehen aus dem kapillaren Endstrecke und erhalten z. T.<br />

auch Blut aus der Vv. pulmonales. Die Vv. bronchiales münden in die V. azygos<br />

und hemiazygos.<br />

– Zwischen den Vasa privata und der Vasa publica bestehen Anastomosen.<br />

Lymphgefäße und Lymphknoten:<br />

– Die Lymphgefäße beginnen im subpleuralen, interlobulären und peribronchialen<br />

Bindegewebe.<br />

– Sie führen die Lymphe den Nodi lymphatici mediasinales posteriores zu.<br />

– Unter diesen sind besonders auffällig, die Nodi lymphatici broncho- pulmonales<br />

am Lungenhilum, sowie die Nodi lymphatici trachebronchiales inferiores im<br />

Birfurkationswinkel der Trachea. Von hier fließt die Lymphe in die<br />

– Nodi lymphatici tracheo- bronchiales superior, dann in die Trunci<br />

bronchomediastinales.<br />

Innervation:<br />

– Efferente parasympatische Fasern aus dem N. vagus und sympathische aus dem<br />

Brustgrenzstrang bilden den Plexus pulmonalis, ein vor und hinter dem<br />

Lungenhilus gelegenes Nervengeflecht..<br />

– Der Sympatikus erweitert, der Parasympatikus verengt die Bronchien.


Pleura und Pleurahöhlen<br />

Pleura, Brustfell<br />

– Die Pleura bedeckt die Lungen. Sie untergliedert sich in:<br />

– Pleura parietalis<br />

– Pleura diaphragmatica,<br />

– Pleura mediastinalis,<br />

– Pleura costalis.<br />

– Pleura visceralis.<br />

Pleura parietalis:<br />

– Die Pleura Parietalis ist die Auskleidung der Pleurahöhle. Unter Berücksichtigung<br />

ihrer Beziehungen zur Umgebung wird sie über dem Zwerchfell als Pleura<br />

diaphragmatica, über dem Mediastinum Pleura mediastinalis, über den Rippen<br />

Pleura costalis bezeichnet.<br />

Pleura viszeralis:<br />

– Die Pleura viszeralis überzieht die Lungen mit Ausnahme des Hilums.<br />

Mikroskopische Anatomie:<br />

In der Lamina propria sind reichlich<br />

elastische Fasern eingelagert, dadurch wird es<br />

der Pleura möglich, sich den Volumenänderung<br />

der Pleurahöhle und der Lungen anzupassen.<br />

Die Tela subserosa besteht aus lockerem, teils<br />

aus straffem Bindegewebe. Das lockere<br />

Bindegewebe verbindet die Pleura verschieblich<br />

mit ihrer Unterlage. Straff ist das Bindegewebe<br />

im Bereich der Pleura costalis und des<br />

Zwerchfells.<br />

Innervation:<br />

Nur die Pleura parietalis ist sensibel versorgt.<br />

Schmerzempfindungen (z.B. bei Entzündungen)<br />

werden über die Nn. intercostalis, Schmerzen<br />

aus dem Bereich der Pleura mediastinalis und<br />

diaphragmatica über den N phrenicus geleitet.


Cavitas pleuralis, Pleurahöhle<br />

Die Pleurahöhlen sind in sich geschlossene Räume ohne Verbindung zur<br />

Außenwelt.<br />

Sie bestehen aus dem kapillären Spalt zwischen Pleura viszeralis und<br />

Pleura parietalis und beinhalten geringe Mengen seröser Flüssigkeit<br />

(Gleitflüssigkeit, ca. 5ml pro Pleurahöhle), die vom Pleuraepithel gebildet<br />

und wieder resorbiert wird. Der Abtransport erfolgt über die Blutgefäße.<br />

Weiterhin finden wir Recessus pleurales, Reserve- oder Komplementärräume. Sie<br />

entstehen an den Übergängen von einem Abschnitt der Pleura parietalis in einen a<br />

anderen.<br />

– Bei einigen der Recessus liegen die die Blätter über größere Strecken aufeinander.<br />

– Sie werden bei tiefer Einatmung voneinander abgehoben, um der sich<br />

erweiternden Lunge Raum zur Ausdehnung zu geben. Wichtig sind der:<br />

– Recessus costodiaphragmaticus: Er ist in der Axillarlinie 6- 7cm tief.<br />

– Recessus costomediastinalis: ist im Bereich der Incisura cardiaca besonders<br />

ausgebildet.<br />

– Recessus phrenicomediastinalis: liegt dorsal zwischen Zwerchfell und<br />

Mediastinum.<br />

Physikalische Bedingungen:<br />

– In der Pleurahöhle herrscht ein Unterdruck, der in Abhängigkeit von der Ein- und<br />

Ausatmung zwischen -8 und -3 mmHg schwankt.<br />

– Er wird durch die Retraktionskraft der Lunge hervorgerufen, die durch elastische<br />

Strukturen im interalveolären und septalen Bindegewebe enstehen.<br />

– Der Unterdruck im Pleuraspalt hat zur Folge, daß der atmosphärische Luftdruck<br />

die Lunge an die Wand der Pleurahöhle preßt.<br />

– Hinzu kommt, daß durch die seröse Flüssigkeit im kapillären Spalt des<br />

Pleuraraums eine gleitende Verschiebunbg bei den Volumernschwankungen<br />

zuläßt.<br />

– Die Unversehrtheit der Pleura ist eine Voraussetzung <strong>für</strong> das Funktionieren der<br />

Atemmechanik.


Topographische Beziehung zwischen Lunge und Pleura<br />

Lunge und Pleura stehen in engen topographischen Beziehungen.<br />

– Dabei sind die Grenzen der Pleura parietalis stationär,<br />

– die Lungengrenzen in Abhängigkeit von der Volumenzunahme bzw. -abnahme<br />

während der Atmung verschieblich.<br />

Zur Ermittlung der Lungen- und Pleuragrenzen von der Oberfläche her, wird<br />

von einem Koordinatensystem ausgegangen.<br />

Lungengrenzen:<br />

Die Angaben gelten <strong>für</strong> Lungen in respiratorischer Mittelstellung.<br />

Rechte Lunge:<br />

– Die Lungenspitze befindet sich in Höhe des 1. Brustwirbels 3- 5 cm über der<br />

Clavikula, hier Auskultation der Lungenspitze.<br />

– Von dieser Stelle aus verläuft die Lungengrenze hinter dem Manubrium und<br />

Corpus sterni abwärts..<br />

– In der Sternallinie schneidet sie die 6. Rippe und folgt ihr bis zur<br />

Medioklavikularlinie.<br />

– In der mittleren Axillarlinie kreuzt sie die 8., in der Skapularlinie die 10. und in<br />

der Paravertebrallinie die 11. Rippe.<br />

Linke Lunge:<br />

Die Grenzen verlaufen ähnlich wie rechts, sie weichen nur in in der Incisura cardiaca<br />

ab.<br />

- Nachdem die Lungengrenze links in der Sternallinie bis zur 4. Rippe gelangt ist,<br />

zieht sie bogenförmig nach unten. In der Medioklavikularlinie erreicht sie wieder die


6. Rippe und verläuft von hier ab wie auf der rechten Seite.<br />

Pleuragrenzen<br />

– Sie weichen von der Lungengrenzen nur im Bereich der Komplementärräume<br />

auffällig ab.<br />

– Die untere Pleuragrenze liegt beidseitig mindestens 2 cm höher al die untere<br />

Thoraxapertur.<br />

– Pleurafreie Dreiecke:<br />

– Hinter dem Sternum weichen die Pleuragrenzen an 2 Stellen auseinander.<br />

– Dadurch ensteht ein oberer Raum, indem der Thymus liegt und ein unterer, in<br />

dessen Bereich der Herzbeutel direkt der vorderen Brustwand anliegt.<br />

Unterschiede zwischen Lungen- und Pleuragrenzen:<br />

– Der Unterschied zwischen Lungen- und Pleuragrenzen ist im Bereich der<br />

Axillarlinie am Größten. Er beträgt in mittlerer Respirationsstellung ungefähr 8<br />

cm.<br />

– Bei tiefer Inspiration tritt die untere Lungengrenze hier um 4 cm tiefer , bei<br />

maximaler Expiration um den gleichen Wert über die Stellung in mittlerer<br />

Respirationslage nach oben.<br />

– Bei normaler Atmung verschiebt sich die untere Lungengrenze um ungefähr 3- 4<br />

cm.<br />

____________________________________________________________________<br />

Praktische Übungen:<br />

Für die systematische körperliche Untersuchung reichen der Grundsatz<br />

`` von Kopf bis Fuß´´<br />

und fünf Methoden aus:<br />

– Inspektion,<br />

}IPPAF<br />

– Palpation,<br />

– Perkusion,<br />

– Auskultation,<br />

– Funktionsprüfung


a)<br />

– Inspektion<br />

b)<br />

– Mit der Inspektion verschaffen wir uns erst einmal einen optischen<br />

Gesamteindruck vom Patienten. Wir beobachten Statur, Körperhaltung,<br />

Bewegungsabläufe, Gesicht und Mimik.<br />

– Bei der Inspektion von begrenzten anatomischen Teilbereichen kommt es dann<br />

auf das „genaue Hinschauen und Fühlen“ an. Wir achten auf Größe, Form,<br />

Farbe sowie auf pathologische Veränderungen.<br />

– Zur Inspektion im weiteren Sinne gehört auch das bewaffnete Auge, d. h. wir<br />

beobachten mit Otoskop, Irismikroskop, usw.<br />

– Wichtig ist auch die Lichtquelle <strong>für</strong> die Inspektion!<br />

Einen leichten Ikterus kann man kaum bei gelbstichigem Licht feststellen,<br />

genauso wenig eine leichte Zyanose bei blauhaltigem Neonlicht.<br />

– Palpation:<br />

c)<br />

– Die Palpation ergänzt und sichert in vielen Fällen das Ergebnis der Inspektion.<br />

– Palpieren heißt Befühlen oder Betasten und gleichzeitig den kinästethischen<br />

Sinn <strong>für</strong> Lage und Vibration sowie <strong>für</strong> Temperatursinn benutzen. Hier biete<br />

sich als Hilfe der Seitenvergleich mit anderen Körperregionen an.<br />

– Beispiel: die vergleichende Palpation eines entzündeten Kniegelenks.<br />

– Wir können palpatorisch beurteilen: Größe, Form, Struktur, Konsistenz,<br />

Temperatur, Beweglichkeit, Resonanz über vibrierende Hohlräume,<br />

Druckschmerzhaftigkeit der untersuchten Organe.<br />

– Perkussion:<br />

d)<br />

– Das Beklopfen, die Perkussion des Körpers, gestattet uns Rückschlüsse auf die<br />

Dichte des durch Klopfen in Schwingung versetzten Gewebes und dessen<br />

Unversehrtheit (Beispiel: Kalotte). Sie kann aber auch zu Schmerzen an den<br />

erkrankten Organen führen (Beispiel: Nieren, WS).<br />

– Auskultation<br />

– Wir auskultieren Herz und Lungen.<br />

– Des weiteren können wir mit dem Stethoskop Darmgeräusche und über den<br />

großen Arterien in der Systole ein dumpfes Gefäßgeräusch hören, weiterhin<br />

können wir bei Hyperthyreose ein „Schwirren“ feststellen und bei<br />

degenerativen Gelenksveränderungen Geräusche wahrnehmen.<br />

e)<br />

– Funktionsprüfungen<br />

– Funktionsprüfungen werden im weiteren dargestellt.


Die Untersuchung des Thorax<br />

Atemwege:<br />

– Atemgeräusche, pfeifend:<br />

– meist bei Expiration, sie haben ihren Ursprung in teilweisen Verschlüssen der<br />

kleinsten Bronchien und Bronchioli, z. B. bei Bronchitis oder Asthma. Das<br />

pfeifende Ausatemgeräusch ist meist verlängert.<br />

– Auswurf*:<br />

– man kann je nach Farbe und Konsistenz mit anderen Begleitsymptomen eine<br />

Diagnose abgeben:<br />

– Fieber: bei Infektionen<br />

– Gewichtsverlust: Karzinom oder Tuberkulose,<br />

– Hämoptysen treten früh bei einer Infektion auf, nach Wochen beim<br />

Bronchialkarzinom.<br />

– Brustschmerz*:<br />

– Oberflächlicher Thoraxschmerz:<br />

– Die Ursachen sind durch Palpation und Inspektion in der Regel leicht<br />

zugänglich.<br />

– Thoraxwandschmerz:<br />

– Sie sind bewegungs- und atmungsabhängig. Sie werden durch Atmen,<br />

Lachen, Husten usw. verstärkt, lassen in der Expiration nach.<br />

– Tiefe, bewegungsunabhängige Thoraxschmerzen:<br />

– Sie werden durch Fasern aus Th 1 bis Th 6 versorgt und kommunizieren mit<br />

den Nerven aus dem Zervikalbereich. Sie sind druck- und<br />

bewegungsunabhängig, meist scharf lokalisierbar. Die Art der Schmerzen<br />

entspricht dem krampfartig einengenden Schmerztyp.<br />

– Dyspnoe*:<br />

– Die Patienten klagen über Dyspnoe, wenn sie das Atmen als Anstrengung<br />

empfinden, die unabhängig von Atemfrequenz und Atemtiefe ist.<br />

– Wir fragen den Patienten, wieviel Treppenstufen er ohne Schwierigkeiten<br />

steigen kann.<br />

– Orthopnoe, Ruhedyspnoe und Anstrengungsdyspnoe sind unterscheidbare<br />

Schweregrade.<br />

– Husten*:<br />

– Reizhusten ist ein trockener unproduktiver, bellender Husten, der in vielen<br />

Fällen in einen produktiven Husten übergeht.<br />

– Beim produktiven husten fühlt der Patient nach dem Abhusten des Sekrets eine<br />

Erleichterung.<br />

– Zeitlich unterscheidbare Formen sind der nächtliche Husten mit Atemnot bei<br />

Herzinsuffiziens oder der morgendliche Raucherhusten.<br />

– Stridor:<br />

– Stridor ist ein pfeifendes- knarzendes Inspirationsgeräusch durch Einengung<br />

zwischen Larynx und Hauptbronchien durch Entzündungen, Fremdkörper oder<br />

Neoplasmen.


Jeder Husten, der länger als 5 Wochen dauert, ist Karzinom oder Tbc verdächtig!<br />

Inspektion des Thorax:<br />

– Die Inspektion des Thorax beginnt mit dem Zählen der Atemzüge am stehenden<br />

Patienten. (Pathologisch ist die Tachypnoe mit mehr als 25 Atemzüge / Min).<br />

– Wir achten dabei auf die Symmetrie oder auf pathologische Veränderungen des<br />

Thorax und dessen Form.<br />

– Der Faßthorax ist die häufigste pathologische Veränderung und kommt bei<br />

obstruktiven Lungenerkrankungen vor.<br />

– Eine Voussure , die Vorwölbung der Thoraxwand tritt bei angeborenen oder<br />

früh erworbenen Herzfehlern auf.<br />

– Grobe Skoliosen und kyphotische Versteifungen bei Morbus Bechterew<br />

haben Bedeutung <strong>für</strong> die Statik und schränken die Beweglichkeit des Thorax<br />

ein.<br />

– Trichter- und Hühnerbrust finden sich mit familiärer Häufung oder sind<br />

rachitisbedingt und bei uns recht seltene Befunde.<br />

– Nachschleppen nennt man die verzögerte und reduzierte Atemexkursion auf<br />

einer Seite, z.B. bei Pleuritis oder Schwarte.<br />

– Wir beobachten die Mammae und achten auf Schmerzen und knotige<br />

Veränderungen.<br />

– Gynäkomastie beim Mann weist im Erwachsenenalter, bei beidseitigem<br />

Auftreten, auf eine hormonelle Störung hin, z.B. Hypophysenadenom,


Prostatakarzinom oder Morbus Cushing.<br />

Perkussion:<br />

– Wir perkutieren die linke und die rechte Thoraxhälfte und grenzen die<br />

unterschiedlich dichten Organe wie Lunge und Leber voneinander ab.<br />

– Drei Faktoren beeinflussen den Perkussionsschall des Thorax:<br />

– die Schwingungsfähigkeit der beklopften Region,<br />

– die Reaktion des Lungengewebes auf die Vibration der Thoraxwand,<br />

– die Dämpfung der erzeugten Schwingung durch luftfreies Material bzw.<br />

Flüssigkeit.<br />

– Der sonore Klopfschall, mit großer Amplitude, den man über dem<br />

gesunden Thorax findet, ist laut, anhaltend, tief.<br />

– Den hypersonore Klopfschall finden wir beim Empyhsematiker oder beim<br />

Pneumothorax.<br />

– Die Dämpfung ist ein leiser Klopfschall , den wir bei luftleerem Gewebe<br />

oder über Flüssigkeiten finden. ( Tip: den Schall findet ihr bei beklopfen<br />

des Oberschenkels).<br />

– Der tympanische Klopfschall ähnelt einem Klang und hat regelmäßige<br />

Schwingungen. Wir finden ihn über Lungenkavernen und in<br />

Darmschlingen.


Auskultation des Thorax:


– Pathologische Atemgeräusche:<br />

– Verminderte Atemgeräusche entstehen durch verminderte Belüftung bei<br />

Atemwegsobstruktion oder Abdrängung der Lunge von der Thoraxwand, z.B.<br />

bei Erguß, Pleuraschwarte, oder Emphysem.<br />

– Einseitige Verminderung oder komplettes Fehlen des Atemgeräusches läßt<br />

uns an Ergußschwarte, Pneumothorax oder Bronchusverschluß denken.<br />

– Nebengeräusche resultieren durch<br />

Sekretfäden (trocken), oder<br />

– Blasen (feucht).<br />

– Trockene Nebengeräusche (Rasselgeräusche) sind meist in beiden<br />

Atemphasen als Pfeifen oder Brummen zu hören und an der Thoraxwand als<br />

Schwirren zu palpieren.<br />

Sie werden durch zähflüssige Schleimfäden die durch den Luftstrom in<br />

Schwingung versetzt werden hörbar.<br />

– Bei chronischen Raucherbronchitiden, bei entzündlichen Prozeßen im<br />

oberen Respirationtrakt.<br />

– Beim asthmatischem Bronchospasmus sind die Atemgeräusche verstärkt<br />

und in der Expiration länger.<br />

– Feuchte Nebengeräusche (Rasselgeräusche) sind ein Zeichen <strong>für</strong><br />

Flüssigkeitsansammlungen in Bronchien und Alveolen.<br />

– Großblasige Nebengeräusche deuten auf Sekret im Bereich der Bronchien<br />

hin, kleinblasige (hochfrequente) Nebengeräusche entstehen , wenn Luft in<br />

die flüssigkeitsgefüllten Bronchioli und Alveolen eindringt, z. B. beim<br />

Lungenödem.<br />

– Hohe tonähnliche Nebengeräusche enstehen bei Asthma oder Fibrose<br />

(wenn ein Bronchus so verengt ist, daß die Wände in Kontakt kommen).<br />

– Pleuritisches Reiben (selten) bei Pleuritis fibrinosa, sollte uns an Tbc<br />

denken lassen.<br />

– Hippokratisches Plätschern entsteht, wenn wir einen Patienten mit<br />

Pneumothorax oder einem Emphysem schütteln.<br />

Bitte auch gut und öfter die CD anhören


Peak flow:<br />

���<br />

Syn.: Tiffeneau- Test, Atemstoßtest.


Der Test läßt Rückschlüsse auf die Widerstände in den Atemwegen zu.<br />

Der Patient wird aufgefordert nach tiefster Inspiration, so schnell wie möglich die<br />

Luft wieder auszustoßen.<br />

Man mißt die Ein- Sekundenkapazität:<br />

im Normfall werden dabei 75- 80 % der Vitalkapzität wieder ausgeatmet.<br />

Abweichungen lassen erkennen ob es sich um einen gesunden Patienten handelt, ob<br />

es sich um eine obstruktive oder ob es sich um eine restrektive Lungenerkrankung<br />

handelt.<br />

– Röntgenuntersuchung:<br />

Apparative Diagnostik:<br />

– Die Röntgenuntersuchung hat bei bronchialen und pulmonalen Erkrankungen<br />

zentrale Bedeutung. Sie dient der Differenzierung intra- und extrapulmonaler<br />

Prozeße. Beachtung finden:<br />

– Belüftete und unbelüftete Bezirke,<br />

– Bronchienstrukturen,<br />

– Änderung der Belüftung durch zellige, exudative, bindegewebliche und kalkige<br />

Einlagerungen,<br />

– Pleuraveränderungen, Herz und Gefäßbeschaffenheit in Bezug zur Norm,<br />

– Fremdkörper.<br />

– CT:<br />

Das CT erlaubt Schichtaufnahmen, die zur genauen Lokalisation von bestimmten<br />

Hohlräumen (Kavernen oder Abszeße) oder gewebigen Einlagerungen (z. B.<br />

Tumoren) unerläßlich sind.<br />

– MRT:<br />

zur Zeit die genaueste Möglichkeit um intra sowie extrapulmonale Prozeße zu<br />

differenzieren.<br />

– Sonographie:<br />

– da die Dichte des Lungengewebes sich bei In- und Expiration permanent<br />

ändert, läßt die Sonographie keine guten Differenzierungen zu und hat somit<br />

keine große Bedeutung in der Pulmonaldiagnostik.<br />

– Bronchioskopie:<br />

Die Bronchioskopie wird unter Lokalanästhesie durchgeführt.<br />

– Mit dieser Untersuchungsmethode ist es möglich bis zu den Segmentbronchien<br />

vorzudringen.<br />

– Indikation:<br />

– Fremdkörperaspiration,<br />

– Verdacht auf Bronchial- Ca,<br />

– DD bei auftretendem Herdgeschehen im Röntgenbild (Tumor, Abszeß,


chron. Pneumonie, Atelektase, Tuberkulose).<br />

– Endobronchiale Sekretgewinnung.<br />

– Thorakoskopie:<br />

Bei der Thorakoskopie wird eine Optik durch einen ICR geführt, die auch über<br />

einen Biobsiekanal verfügt. Dieser dient der Sichtbiobsie.<br />

– Indikation:<br />

– Abklärung unklarer Pleuraergüße und Pleuraerkrankungen.

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