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Oktober 10/2014<br />
Deutschland 2,70 €<br />
Österreich 3,00 € · Schweiz 5,00 sfr · BeNeLux 3,10 €<br />
Italien 3,10 € · Spanien 3,10 €<br />
Nähen<br />
Jacken für Mama<br />
und Kind<br />
Seite 66<br />
<strong>Babys</strong> –<br />
<strong>wunderbar</strong><br />
& <strong>voller</strong> <strong>Rätsel</strong><br />
Wie gut kennen Sie Ihr Kind?<br />
Verblüffende Antworten von Forschern<br />
SEITE 16<br />
Das Elternmagazin<br />
Tapfere<br />
kleine Helden<br />
Wenn Kinder<br />
schwer krank sind<br />
Seite 46<br />
Männer in den<br />
Kindergarten!<br />
Was Erzieher<br />
anders machen<br />
und wie Kinder<br />
davon<br />
profitieren<br />
Seite 60<br />
NEUHEITEN<br />
Die schönsten<br />
Bilderbücher<br />
Seite 64<br />
erziehung<br />
Wie gerecht<br />
müssen<br />
Eltern sein?<br />
Seite 24<br />
Immer schön<br />
locker bleiben<br />
Eltern, die nach<br />
diesem Motto leben,<br />
sind einfach glücklicher<br />
SEITE 52
Ganz persönlich<br />
Diese Geschenke tragen<br />
den Namen des kleinen Empfängers<br />
[ 6 ]<br />
Ausgezeichnet!<br />
Unter die 25 „schöns ten<br />
deutschen Bücher“ 2014<br />
hat es der Ratgeber von<br />
Dr. Herbert Renz-Polster<br />
(im Expertenteam<br />
von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>)<br />
geschafft.<br />
Wir gratulieren!<br />
Genau gleich = gerecht ?<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Geschwister wissen, was gerecht<br />
ist: „Wenn ich genau das Gleiche<br />
in gleicher Qualität zum gleichen<br />
Zeitpunkt wie mein großer Bruder<br />
kriege“, sagte David (10). Mittlerweile<br />
ist er 31 – und findet seine<br />
Definition nach wie vor treffend.<br />
Eltern sehen das etwas anders.<br />
Wie werde ich allen Kindern gerecht? Diese Frage<br />
hat meine Kollegin Kristina Junker sich selbst – und<br />
zwei Erziehungsexperten gestellt. Ihre Antwort:<br />
Eltern können und sollen Kinder gar nicht gleich<br />
behandeln. Was sie sonst noch Entlastendes sagen,<br />
lesen Sie ab Seite 24.<br />
Ein Beitrag in diesem Heft hat mich besonders<br />
bewegt: die Geschichten der schwer kranken<br />
Kinder Noah, Neele und Lennard.<br />
Bei allen Sorgen schaffen es ihre Eltern,<br />
die schönen und glücklichen Momente<br />
mit ihren Kindern zu genießen.<br />
Das zeigen die Bilder auf Seite 46.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit! Ihre<br />
Ihr Baby —<br />
ein <strong>Rätsel</strong>?<br />
Wenn Sie wissen<br />
wollen, wie<br />
die Kleinen ticken<br />
[ 16 ]<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
FOTOS: DANIEL GERST, HERSTELLER; ILLUSTRATION: SILKE SCHMIDT<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 71 und 82.<br />
Abonnenten-Service Telefon 0 8382/277 57 - 925 (Mo – Fr von 8 – 18 Uhr), Fax 0 8382/277 57 - 777<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 0821/45 5481 - 51<br />
Fax 0821/45 5481 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 3
Allein unter Frauen<br />
Im Kindergarten sind Erzieher<br />
Mangelware. Was sie anders machen<br />
als ihre Kolleginnen und warum<br />
die Kinder sie lieben<br />
[ 60 ]<br />
Wunderbar<br />
und <strong>voller</strong> <strong>Rätsel</strong><br />
Wir lüften ein paar Geheimnisse,<br />
damit Sie Ihr Kind<br />
besser verstehen<br />
[ 16 ]<br />
Die neue<br />
Babypflege<br />
Wirkstoffe aus der Natur<br />
tun der zarten Haut gut<br />
[ 28 ]<br />
AUSGABE 10<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
16 Mein Kind – ein <strong>Rätsel</strong><br />
12 verblüffende<br />
Antworten auf Fragen,<br />
die Sie sich auch schon<br />
mal gestellt haben<br />
24 Ganz schön fair<br />
Wie gerecht müssen<br />
Eltern sein?<br />
60 Ein Job für echte Kerle<br />
Was Erzieher im Kindergarten<br />
anders machen<br />
64 Tierisch gute<br />
Bilderbücher<br />
Wir stellen unsere<br />
Favoriten vor<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
28 Alles Gute<br />
auf <strong>Babys</strong> Haut<br />
Das steckt in den neuen<br />
Pflegeprodukten<br />
36 Die richtige Milch<br />
für alle Fälle<br />
Allergie, Bauchweh,<br />
Spucken: Welche Milch<br />
jetzt hilft<br />
+ Check: Braucht<br />
Ihr Kind eine Spezialnahrung?<br />
Gutes im<br />
Fläschchen!<br />
TITELFOTOS: MARINA RAITH, STEFANIE AUMILLER (2), WESTEND61; ILLUSTRATION: PETER BROWN/CBJ<br />
FOTOS: STEFANIE AUMILLER, FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (3); ILLUSTRATION: RICHARD BYRNE/BELTZ & GELBERG
Gemütlich sitzen – und<br />
die Lieblingslektüre ist immer dabei.<br />
Wir verlosen lustige Möbel<br />
[ 70 ]<br />
INHALT<br />
In Herbst und<br />
Winter glänzt es<br />
an den Fü en<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
42 Kinderschuhe für<br />
Herbst und Winter<br />
Metallic, Glitzer, Nieten:<br />
Die neuen Modelle sind<br />
zum Abheben schön<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
46 Tapfere Knirpse<br />
Ein ungewöhnliches<br />
Fotoprojekt zeigt, wie<br />
unbeschwert und schön<br />
das <strong>Leben</strong> mit einem<br />
schwer kranken Kind<br />
auch sein kann<br />
52 Immer schön<br />
locker bleiben<br />
Familien, die nach<br />
diesem Motto leben,<br />
sind glücklicher<br />
66 Einfach kuschelig<br />
Modische Fleece-Jacken<br />
für Mama und Kind<br />
zum Selbernähen<br />
RUBRIKEN<br />
50 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
4 Küchenmaschinen<br />
von babymoov<br />
70 Kindermund<br />
Wir verlosen: 3 x Sitzmöbel<br />
für Bücherfreunde<br />
von JAKO-O<br />
72 Die Seite für Kinder<br />
Mein Freund, der Wind<br />
74 So heißt unser Kind<br />
Die schönsten<br />
Namengeschichten<br />
76 Community<br />
Aktuelles von<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
78 Glosse<br />
Das <strong>Leben</strong> der anderen<br />
80 Impressum, <strong>Vorschau</strong><br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Liebesgrüße<br />
auf dem<br />
Smartphone<br />
8 Tipps für Paare<br />
zum Texten und<br />
Posten [ 58 ]<br />
Unperfekt<br />
... lebt es sich<br />
prima, finden<br />
die Familien,<br />
die unsere<br />
Autorin<br />
besucht hat<br />
[ 52 ]<br />
Glänzender<br />
Auftritt<br />
Die neuen<br />
Kinderschuhe<br />
machen echt<br />
was her [ 42 ]<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Nur für dich –<br />
Geschenke mit Namen<br />
• Wie bringe ich<br />
meinen Mann<br />
an den Wickeltisch?<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Herbst-Spiele:<br />
Ideen zum Basteln,<br />
Forschen, Entdecken<br />
• Wenn Oma alles<br />
besser weiß<br />
14 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 6<br />
• Welcher Sport zu<br />
Ihrem Kind passt<br />
• Umzug: später in den<br />
Kindergarten starten?<br />
34 Gesundheit & Pflege<br />
• Au, ich wachse!<br />
• Infekte: erst einer<br />
krank, dann alle?<br />
40 Ernährung<br />
• So schmeckt<br />
der Herbst<br />
• Leser-Sprechstunde<br />
zur Baby-Ernährung<br />
Lesen, blättern,<br />
fühlen, freuen,<br />
lernen: Wir stellen<br />
neue Bilderbücher<br />
für kleine<br />
Tierfreunde vor<br />
[ 64 ]<br />
Bella hat ein Problem:<br />
„Hilfe, dieses Buch<br />
hat meinen Hund<br />
gefressen!“ Neugierig?<br />
Auf S. 65 blättern!<br />
58 Elternleben<br />
• Liebesgrüße per Handy<br />
• Was tun gegen die<br />
Angst vor der Geburt?<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 5
Bettwäsche (100 x 135 cm)<br />
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Bei baby-and-friends.com;<br />
119 Euro<br />
Kissenbezug<br />
aus Baumwollstoffen.<br />
Von Mimmolino über<br />
dawanda.com;<br />
26 Euro<br />
Wärmekissen<br />
„Ameisenbär“, gefüllt<br />
mit Rapssamen.<br />
Bei babylotta-shop.de;<br />
16,95 Euro<br />
Abdruck-Set<br />
„Hand & FootPrint“<br />
für bleibende<br />
Erinnerungen.<br />
Bei vertbaudet.de;<br />
24,95 Euro<br />
Decke „Fuchsliebe“,<br />
in vielen Farben<br />
erhältlich, Rückseite<br />
aus Teddyfleece.<br />
Bei kleinekoenige.eu;<br />
49,90 Euro<br />
Lätzchen mit Krone.<br />
Von Lakaro bei<br />
kinderraeume.com;<br />
19,50 Euro<br />
Ganz besondere Geschenke für<br />
ganz besondere <strong>Babys</strong>:<br />
Diese Produkte verraten alle<br />
den Namen dieses einen<br />
kleinen Menschen<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
R A T G E B E R<br />
Jahr<br />
Body mit Namen und<br />
Geburtsdatum<br />
(Gewicht und Größe<br />
optional). Bei<br />
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22 Euro<br />
Wickelbody<br />
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Wunsch-Aufdruck.<br />
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5,95 Euro<br />
Garderobe mit<br />
wattierten Stoffbuchstaben.<br />
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baby-and-friends.com;<br />
14,90 Euro<br />
Bestickte Schnullerketten<br />
in Rosa und<br />
Hellblau. Von Lakaro<br />
bei kinderraeume.com;<br />
17,50 Euro<br />
Bereit für die<br />
Entdeckungstour<br />
Kindersicher? Ja, klar, die Steckdosen sind<br />
geschützt und um den Ofen ist ein Gitter.<br />
Doch wenn das Baby mobiler wird (und das geht<br />
schnell, sehr schnell), müssen Eltern nachrüsten<br />
wohnzimmer<br />
• Kabel von Elektrogeräten<br />
außer Reichweite verlegen<br />
• Kordeln (von Jalousien,<br />
Kissen ...) entfernen<br />
• zerbrechliche Deko<br />
nach oben räumen<br />
• giftige Zimmerpflanzen<br />
wegstellen<br />
küche<br />
• Putzmittelschrank sichern<br />
• Beim Kochen Pfannenstiel<br />
nach hinten drehen<br />
• An Tischdecken kann sich<br />
das Baby hochziehen<br />
• Das Kind nie unbeaufsichtigt<br />
im Hochstuhl lassen<br />
• Spülmaschine immer<br />
schließen, Mittel erst vor<br />
dem Start einfüllen<br />
kinderzimmer<br />
• Die Matratze sollte gut<br />
in den Bettrahmen passen<br />
• Regale und Schränke zusätzlich<br />
an der Wand sichern<br />
bad<br />
• Föhn ausstecken<br />
• Toilettendeckel zuklappen<br />
• Anti-Rutsch-Matten in<br />
Badewanne/Dusche legen<br />
• Kosmetika und Medizin<br />
hochräumen<br />
überall<br />
• Fenster- und Balkontüren<br />
sichern, am besten mit<br />
absperrbaren Griffen aus<br />
dem Baumarkt<br />
• Schutzgitter für Treppen<br />
anbringen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 7
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
9 Dinge<br />
… die auch<br />
Supermama<br />
passieren<br />
! Sie vergisst,<br />
Windeln zu kaufen<br />
! Sie hat einfach<br />
keinen blassen<br />
Schimmer, warum<br />
das Baby jetzt<br />
gerade weint<br />
! Sie schläft mitten<br />
unterm Spielen<br />
auf dem Boden ein<br />
! Sie schwänzt<br />
PEKiP, <strong>Babys</strong>chwimmen<br />
und<br />
Krabbelgruppe<br />
— seit zwei Monaten<br />
! Sie versteckt sich,<br />
wenn es klingelt,<br />
weil niemand ihre<br />
Wohnung in diesem<br />
Zustand sehen soll<br />
! Sie versteckt sich,<br />
wenn es klingelt,<br />
weil niemand sie in<br />
diesem Zustand<br />
sehen soll<br />
! Sie ernährt sich<br />
zwei Tage lang<br />
von Nutellabrot<br />
! Sie findet kein<br />
T-Shirt ohne<br />
Sabberflecken<br />
! Sie fragt sich<br />
ununterbrochen,<br />
wieso es bei<br />
anderen scheinbar<br />
besser klappt<br />
Wer seid ihr denn?<br />
Diese fünf, ähm, Badedingsbumstiere<br />
sind <strong>Babys</strong><br />
neue Planschkumpels. Färg<br />
Form Filurer über www.<br />
scandinavian-lifestyle.de;<br />
24,50 Euro (5er-Set)<br />
SPORTLICHE<br />
HERBSTBABYS<br />
Kinder, die im Oktober<br />
oder November zur Welt<br />
kommen, haben später<br />
einen „körperlichen<br />
Vorteil“ beim Sport. Sie<br />
sind stärker, fitter und<br />
ausdauernder als Kinder,<br />
die zum Beispiel im<br />
April geboren werden,<br />
haben Wissenschaftler<br />
der Essex University<br />
herausgefunden.<br />
Alle 8ung!<br />
Der „Easylife“ mit seinen acht<br />
Rädern ist ein wendiger<br />
City-Flitzer, der sich dank<br />
seines Ein-Hand-Faltmechanismus<br />
schnell zusammenklappen<br />
lässt. Recaro; ca. 230 Euro<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Mein Mann<br />
wickelt nicht<br />
Wie bringe ich meinen<br />
Mann dazu, unser Baby zu<br />
wickeln? Bislang drückt er<br />
sich davor, weil er Angst<br />
hat, dem Kind wehzutun.<br />
Frank Schwarz, Kursleiter<br />
„Pflege & Co. für (werdende)<br />
Väter“, antwortet:<br />
ndem Sie ihn bestärken<br />
I und ihm vertrauen.<br />
Ermutigen Sie Ihren Mann,<br />
es zu lernen. Er wird schnell<br />
feststellen, dass dem Baby<br />
nichts passiert, wenn er<br />
behutsam und normal mit<br />
ihm umgeht. Für Sie bedeutet<br />
das, sich zurückzuhalten<br />
– selbst wenn er es anders<br />
macht, selbst wenn er für<br />
manches länger braucht.<br />
Ideal wäre für ihn auch<br />
ein Säuglingspflegekurs,<br />
eventuell nur für Männer.<br />
Hier bekommt er Tipps und<br />
praktische Hilfe, aber auch<br />
Hintergrundwissen.<br />
Oder er wendet sich an Ihre<br />
Hebamme, die ihm sicher<br />
gerne zeigt, wie er das Baby<br />
wickelt und pflegt.<br />
Und das sollte er, denn vom<br />
väterlichen Engagement<br />
profitiert auch das Kind,<br />
die Bindung zwischen<br />
beiden wird gestärkt.<br />
FOTOS: GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER (13), MAURITIUS, PRIVAT (12), THINKSTOCK<br />
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite<br />
Schwangerschaft Dr. Hiltrud Kessler, Frauenärztin, und Irene Gruber, Hebamme | Stillen Brigitte Benkert, Stillberaterin | Ernährung Dr. Ute Alexy, Ernährungsberaterin |<br />
Entwicklung Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin | Schlafen Dr. Daniela Dotzauer, Baby-Coach | Kindergesundheit Dr. Herbert Renz-Polster,<br />
Kinderarzt | Homöopathie Dr. Patrick Kreisberger, Homöopath und Kinderarzt | Erziehen Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin | Fernsehen & Co. Elisabeth<br />
Schallhart, Medienpädagogin | Kindergarten Martina Bentenrieder, Erzieherin | Familienpolitik Claudia Hagen, Familienbund der Katholiken<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Zarte Baby-Pos sind schnell gereizt, gerötet, wund<br />
oder gar entzündet. Dagegen hilft Mirfulan®! Seine<br />
bewährte Wirkformel schafft schnell und zuverlässig<br />
Linderung – bereits bei den ersten Anzeichen.<br />
Bewährte Wirkformel<br />
Schützt die entzündeten Stellen<br />
und unterstützt den Heilungsprozess<br />
bei wundem Baby-Po<br />
• schützt die wunden Stellen<br />
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• unterstützt die Bildung neuer Hautzellen<br />
Mirfulan ® . Wirksam gegen wunde Haut.<br />
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(z.B. Windeldermatitis). Zinkoxid wirkt hierbei abdeckend-protektiv und sekretbindend. Enthält Butylhydroxytoluol und Wollwachs. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt und Apotheker. Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2013. Recordati Pharma GmbH, 89075 Ulm.
Saison für<br />
Forscher<br />
Endlich Herbst! Jetzt gibt es in der<br />
Natur für kleine Abenteurer so viel<br />
zu tun, zu entdecken, zu basteln<br />
Blattrecycling<br />
Ab mit dem Blatt in<br />
die Presse oder in<br />
ein dickes Buch. Nach<br />
zwei Wochen wird daraus<br />
ein Blättermemory mit<br />
je zwei ähnlichen Blättern<br />
auf gleich großen<br />
Kartons. Das übrige Laub<br />
mit Reisig aufschichten;<br />
Igel freuen sich über<br />
den Winterschlafplatz.<br />
Kreislauf der Natur<br />
Etwas eingraben, warten,<br />
eine Blume beim Wachsen<br />
beobachten – das ist<br />
schon für die Kleinsten<br />
spannend. Für Zwiebelblumen<br />
wie Krokus,<br />
Kaiserkrone, Tulpe ist<br />
Oktober die ideale<br />
Setzzeit. Mit einem Pflanzlochstecker<br />
geht es<br />
besonders einfach.<br />
Das Loch sollte etwa<br />
doppelt so tief sein wie<br />
die Zwiebel dick. Und<br />
aufpassen: Die Spitze der<br />
Zwiebel zeigt nach oben.<br />
Herbstzeit — Erntezeit<br />
Für Halloween wird vom<br />
Kürbis nur das Äußere<br />
gebraucht, aus dem Rest<br />
gibt’s eine Suppe, einen<br />
Kuchen oder Waffeln.<br />
Aus reifen Äpfeln machen<br />
die Kleinen sich selbst<br />
eine leckere Alternative<br />
zu Süßkram: Apfelringe.<br />
(Rezept unter www.<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/<br />
Apfelringe)<br />
Klappern im Wind<br />
Für ein Windspiel aus<br />
Ästen mit Draht einen<br />
Kreis formen und allerlei<br />
Sachen daranhängen, die<br />
leise Geräusche machen<br />
oder schön aussehen:<br />
Bambusstäbchen, leere<br />
Schneckenhäuschen,<br />
Muscheln, aufgereihte<br />
Perlen, bunte Bänder.<br />
Chic wie George<br />
Der Briten-Prinz trägt<br />
am liebsten Latzhosen.<br />
Klar: beste Bewegungsfreiheit,<br />
nichts rutscht, nichts kneift.<br />
Die können Sie für Ihren<br />
kleinen Prinzen auch kaufen:<br />
Latzhose von www.petitbateau.de;<br />
26,95 Euro<br />
Noch mehr Tipps<br />
für alle Jahreszeiten<br />
in Gartenspaß für Kinder,<br />
GU; 14,99 Euro und in<br />
Das große Gartenbuch für<br />
Kinder, Haupt; 29,90 Euro<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
R A T G E B E R<br />
1-3Jahre<br />
KID XP Familie<br />
Kleine Nachmacher<br />
Papa kickt den Ball mit dem Fuß. Mama nimmt<br />
den Teddy mit der Hand. Und das Baby schaut<br />
einfach zu. Doch in seinem Gehirn spielt sich<br />
Spannendes ab: Bei beiden Aktionen arbeiten<br />
unterschiedliche Gehirnareale, mal für Fuß-,<br />
mal für Handaktivität. Wissenschaftler glauben:<br />
So wird es den Kindern erleichtert, das Gesehene<br />
zu imitieren und Hand und Fuß einzusetzen.<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Kann der Schnuller<br />
schaden?<br />
Jule (16 Monate) hat einen anatomisch<br />
geformten Schnuller. Aber sie schiebt ihre<br />
Unterlippe unten über das Schild. Der Sauger<br />
drückt dann innen gegen die Vorderzähne.<br />
Können sich ihre Zähne dadurch verformen?<br />
Dr. Heike Pfau, Kinderzahnärztin aus München,<br />
antwortet:<br />
ieses „falsche schenken. Jule sollte<br />
D Nuckeln“ kann tatsächlich<br />
aber gut darauf vor-<br />
dazu führen, bereitet werden und<br />
dass sich die Zähne wissen, was mit dem<br />
verschieben. Es Jule Schnuller passiert.<br />
abzugewöhnen, ist Erklären Sie ihr, dass<br />
aber sicher schwer. sie groß ist und keinen<br />
Am besten wäre es, Schnuller mehr<br />
wenn sie ganz auf den braucht. Der psychologische<br />
Schnuller verzichtet.<br />
Effekt ist<br />
Gehen Sie schrittweise enorm: Jedes Kind will<br />
vor: Erst kriegt sie ihn groß sein. Und wenn<br />
nur an bestimmten zum Großwerden gehört,<br />
Orten zu bestimmten<br />
dass der Schnul-<br />
Zeiten. Später könnte ler weg ist, nimmt es<br />
sie ihn einem Baby das meist auch in Kauf.<br />
„Ich habe Angst davor,<br />
dass sie mal jemanden<br />
wie mich kennenlernt“<br />
Robbie Williams über seine Tochter Theodora Rose (2),<br />
die bald eine große Schwester sein wird<br />
KIDFIX XP<br />
KIDFIX XP SICT<br />
Sicherheit, die man<br />
spüren kann!<br />
Die neue KID XP Familie – mit dem KIDFIX XP SICT,<br />
dem ersten Kindersitz in Gruppe 2-3 mit einer<br />
„sehr guten“ Bewertung in puncto Sicherheit. *<br />
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Stiftung Warentest und ADAC Motorwelt, 11/2013,<br />
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www.britax-roemer.de<br />
KIDFIX XP SICT<br />
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<strong>Leben</strong><br />
R A T G E B E R<br />
MIT KINDERN<br />
1-3Jahre<br />
Oma weiß<br />
alles besser<br />
„Lass ihn doch.“ Manchmal<br />
löst so ein Satz Schnappatmung<br />
aus. Weil er von Oma<br />
ist und bei Mama so ankommt:<br />
„Du machst das falsch!“<br />
Für gute Erziehungsratschläge<br />
sind wir dankbar. Kommen sie<br />
aber ungefragt von der eigenen<br />
Mutter oder Schwiegermutter,<br />
sind sie meist unerwünscht.<br />
„Da sind viele Töchter sehr empfindlich,<br />
sie fühlen sich schnell kritisiert“, weiß<br />
Familientherapeutin Britta Beck aus Berlin.<br />
Die junge Mutter ist sauer, die ältere will nur<br />
helfen — beide fühlen sich missverstanden.<br />
Da hilft nur eines: „Wenn es Konflikte gibt,<br />
sollten Sie die auch ansprechen“, rät<br />
die Pädagogin.<br />
Punkt eins vor der Aussprache: sich<br />
vor Augen führen, dass Omas Ratschläge<br />
eigentlich gut gemeint sind. Dann fällt auch<br />
die richtige Wortwahl leichter. Britta Beck:<br />
„Starten Sie keinen Angriff, sondern<br />
erklären Sie Ihren Standpunkt in einer<br />
Ich-Botschaft.“ Also: „Ich möchte das gerne<br />
auf meine Weise machen.“ Wenn Oma<br />
mit Tipps aus dem vorigen Jahrhundert<br />
ankommt, bringt es nichts, ihr zu sagen,<br />
dass ihre Ansichten veraltet sind. Sonst<br />
vermitteln Sie ihr, dass sie vieles falsch<br />
gemacht hat, und das wird sie sicher<br />
kränken. Weit diplomatischer ist<br />
der Einstieg, den die Beraterin vorschlägt:<br />
„Das war sicher zu deiner Zeit richtig, aber<br />
inzwischen gibt es dazu neue Erkenntnisse.“<br />
Ist es die Schwiegermutter, die mit ihren<br />
Ratschlägen für dicke Luft sorgt, sollte<br />
deren Sohn vermitteln, meint Britta Beck.<br />
Und was tun mit Großeltern, die ihre Enkel<br />
nach ihren Vorstellungen <strong>erziehen</strong>?<br />
„Besprechen Sie als Eltern, was Ihnen<br />
wirklich wichtig ist, was unbedingt sein<br />
muss, was Sie auf keinen Fall<br />
wollen.“ Genau das teilen Sie Oma<br />
und Opa auch so mit, aber eben mit<br />
einem positiven Dreh: „Ich finde es<br />
toll, wie ihr uns helft, und möchte<br />
euch bitten, uns auch darin zu<br />
unterstützen, dass ...“. Das gilt<br />
aber nur für die unumstrittenen<br />
Vorgaben. Denn Eltern sollten<br />
es auch akzeptieren, wenn<br />
bei den Großeltern andere<br />
(oder weniger) Regeln gelten.<br />
Britta Beck: „Die Kinder können<br />
das schon gut unterscheiden,<br />
für sie ist das kein Problem.“<br />
Der Marienkäfer<br />
ist ein dicker Brummer.<br />
Gut so, denn<br />
dann passt alles rein,<br />
was unbedingt in die Ferien<br />
mit muss. Cute Luggage<br />
Kindertrolley bei<br />
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69,90 Euro<br />
Das geht<br />
vorbei<br />
Trotz- und<br />
Warumphase<br />
kennen Sie.<br />
Und diese<br />
Phasen bald<br />
auch:<br />
• Nur Papa<br />
darf mich<br />
anziehen<br />
• Die Mama<br />
muss mich<br />
ins Bett<br />
bringen<br />
• Ich bin<br />
ein Feuerwehrmann<br />
• Nudeln ess<br />
ich nur mit<br />
ohne Sauce<br />
• Ich kann nur<br />
mit Licht<br />
einschlafen<br />
• Ich bin wieder<br />
ein Baby<br />
• Ich bin groß<br />
und kann<br />
alles<br />
FOTOS: DANIEL GERST (2), GETTY IMAGES (2), HERSTELLER (2), SHUTTERSTOCK.COM<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Mit dem Fisher-Price Lernspaß Hündchen entdeckt Ihr Baby viel Neues:<br />
Körperteile, Farben, Zahlen … Ihr Baby wird einen riesen Spaß haben, die<br />
Lieder mitzusingen und sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Denn wir<br />
bei Fisher-Price entwickeln Spielzeuge, die die Kleinsten unter stützen,<br />
auf ihre eigene Weise zu entdecken.<br />
FISHER-PRICE<br />
#EntdeckeaufdeineWeise
Das ist mein Sport!<br />
Rennen, hüpfen, tanzen, kicken: Bewegung ist<br />
gesund und macht Spaß. Doch welcher Sport passt<br />
zu welchem Kind? Vier Experten geben Tipps<br />
Ballett<br />
Denise Schlütter, Tanz- und Ballettpädagogin,<br />
Leiterin von Kinderballettkursen<br />
Ab wann können Kinder einsteigen?<br />
Etwa ab vier, wenn sie sich für ein paar<br />
Minuten gut konzentrieren können.<br />
Warum gerade Ballett? Im Vordergrund<br />
steht die Freude an der<br />
Bewegung zur Musik, am Rhythmus,<br />
am Miteinander. Und Ballett fördert<br />
eine gesunde Körperhaltung.<br />
Wie sieht ein guter Kurs aus?<br />
Die Lehrer sind gut ausgebildet und<br />
gehen liebevoll mit den Kindern um.<br />
Turnen<br />
Miriam Lindauer vom TV Mühlacker, „Übungsleiterin<br />
Kinderturnen 2014“ der Kinderturnstiftung<br />
Ab wann können Kinder einsteigen?<br />
Früh mit Eltern, ab drei ohne Eltern.<br />
Warum gerade Turnen? Weil es die<br />
Basis für viele Sportarten ist und den<br />
kompletten Bewegungsapparat schult.<br />
Wie sieht ein guter Kurs aus?<br />
Vor allem abwechslungsreich. Die Kinder<br />
sollten alles ausprobieren dürfen,<br />
um ihre Stärken zu entdecken: Bälle,<br />
Großgeräte, springen, balancieren.<br />
Und: nicht zu viele Kinder pro Kurs,<br />
etwa zehn pro Übungsleiter.<br />
Judo<br />
Anika Walldorf, Jugendbildungsreferentin im<br />
Deutschen Judo-Bund (DJB)<br />
Ab wann können Kinder einsteigen?<br />
Schon ab drei.<br />
Warum gerade Judo? Im Judo leben sie<br />
kontrolliert ihr natürliches Bedürfnis<br />
nach Rangeln aus. Sie entwickeln<br />
neben Kraft und Geschicklichkeit auch<br />
Selbstwertgefühl und eine bessere<br />
Körperwahrnehmung.<br />
Führt das oft zu Verletzungen? Nein,<br />
weil es klare Regeln gibt und Respekt<br />
für den Partner vermittelt wird.<br />
Fußball<br />
Felix Hirschnagl, Trainer bei der Münchner<br />
Fußball Schule (MFS)<br />
Ab wann können Kinder einsteigen?<br />
Im Fußballkindergarten ab drei.<br />
Warum gerade Fußball? Bei einem<br />
Mannschaftssport wird der Teamgedanke<br />
geprägt. Vielseitiges Training<br />
schult koordinative und (ball-)technische<br />
Fähigkeiten und die Ausdauer.<br />
Sorgt der Wettkampf nicht früh für<br />
Leistungsdruck? Kinder brauchen Herausforderungen,<br />
denen sie gewachsen<br />
sind. Wichtig ist aber nicht der Sieg,<br />
sondern die sportliche Entwicklung.<br />
Große Stifte für<br />
kleine Hände<br />
Damit macht<br />
Malen schon den<br />
Kleinen Spaß<br />
Staedtler Wachssteine<br />
dreiflächig<br />
Ungewöhnlich: Die Ecken<br />
sind für dünne Striche, die<br />
Kanten für Flächen.<br />
7,20 Euro (6er-Pack)<br />
Bic Kids Ecolutions<br />
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Dreikant-Buntstifte<br />
Mit einer bruchsicheren<br />
Mine, frei von bedenklichen<br />
Inhaltsstoffen.<br />
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Stabilo woody 3 in 1<br />
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Buntstift, Wasserfarbe und<br />
Wachsmalkreide in einem,<br />
malt sogar auf Glas.<br />
14,05 Euro (6er-Pack)<br />
3-Punkt-<br />
Griff<br />
Wenn Kinder den<br />
Stift falsch halten, ist<br />
nicht nur das Malen<br />
und Schreiben<br />
schwieriger, es kann<br />
auch wehtun. So<br />
üben Eltern von<br />
Anfang an mit ihnen<br />
die richtige Haltung:<br />
Zeigefinger und<br />
Daumen „zwicken“<br />
den Stift wie eine<br />
Zange ein, der<br />
Mittelfinger stützt<br />
locker von unten.<br />
Unterarm und<br />
Handgelenk liegen<br />
auf dem Tisch.<br />
14<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
R A T G E B E R<br />
3-6Jahre<br />
FOTOS: HERSTELLER (6), UNIVERSUM FILM, YOUR PHOTO TODAY<br />
Endlich: Biene Maja im Kino<br />
Flatterflügelflitzeflug: Ab dem<br />
11. September erobern „Die Biene Maja“,<br />
Willi und ihre Freunde auch<br />
die große Kinoleinwand — sogar in 3D.<br />
Ein Event für<br />
die ganze Familie!<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Kindergarten-Start erst später?<br />
Wir ziehen im August in eine andere Stadt. Eigentlich beginnt<br />
Anfang September dort der neue Kindergarten für Amelie (4). Sind<br />
das zu viele Veränderungen? Sollen wir mit dem Einstieg warten?<br />
Ursula Sponna, Leiterin eines städtischen Kindergartens<br />
in München, antwortet:<br />
N<br />
ein, besser nicht. Amelie<br />
sollte zwar nicht gleich als<br />
erstes Kind eingewöhnt werden,<br />
aber zu lange warten würde ich<br />
nicht. Das gibt ihr die Möglichkeit,<br />
gleich Freundschaften zu<br />
schließen. Bei einem späteren<br />
Einstieg hat sie es schwerer, denn<br />
dann haben sich schon feste<br />
Gruppen gebildet. Nehmen Sie<br />
sich für die Eingewöhnung viel<br />
Zeit und versuchen Sie, positiv<br />
auf Ihr Kind einzuwirken:<br />
Der Wechsel ist für Amelie eine<br />
Chance. Sie helfen ihr am besten,<br />
wenn Sie ihr vermitteln, wie stark<br />
sie schon ist – schließlich kann<br />
sie jetzt vieles, was sie bei ihrem<br />
ersten Kindergartenstart noch<br />
lernen musste. Und fragen Sie<br />
regelmäßig die Erzieherinnen,<br />
wie sich Amelie verhält.<br />
Nur in Ihrer<br />
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Weg mit Warzen!<br />
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Einfach – 1x wöchentlich betupfen<br />
Für die ganze Familie geeignet<br />
– auch zur Behandlung von Kindern * * Vor der Behandlung von Kindern unter 4 Jahren den<br />
Mehr zum Thema<br />
Warzen und zur<br />
Anwendung von<br />
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Kinderarzt konsultieren. Zur korrekten Anwendung<br />
Gebrauchs anweisung lesen.<br />
Nicht anwenden bei Gesichtswarzen, Warzen im Genitalbereich,<br />
Dellwarzen, Hühneraugen oder anderen Hautveränderungen<br />
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Mein Kind,<br />
ein <strong>Rätsel</strong><br />
Warum lieben alle Kinder Gummi bärchen? Warum verstecken sie sich<br />
immer am gleichen Ort? Warum schlafen sie nicht länger, auch wenn sie<br />
spät ins Bett gehen? Verblüffende Antworten aus der Wissenschaft<br />
auf Fragen, die Sie sich bestimmt auch schon mal gestellt haben<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Warum<br />
nehmen<br />
<strong>Babys</strong><br />
alles<br />
in den<br />
Mund?<br />
Schnuller, Faust, Bauklotz,<br />
Schnuffel tuch, Zahnpastatube,<br />
die Stäbe vom<br />
Gitterbett, der Riemen<br />
von der Wickeltasche –<br />
<strong>Babys</strong> nehmen den Mund<br />
ganz schön voll.<br />
Die Erklärung: „Mund und Zunge<br />
sind anfangs viel geschickter<br />
und sensibler als die Hände –<br />
der Pinzettengriff mit Daumen<br />
und Zeigefinger etwa entwickelt<br />
sich erst ab dem neunten Monat.<br />
Also tasten <strong>Babys</strong> die Oberflächen,<br />
fühlen das Material<br />
und die Temperatur<br />
des Gegenstands oral“, so<br />
die Entwicklungspsychologen<br />
Prof. Markus Paulus und<br />
Dr. Andreas Mayer. Das Saugen<br />
beruhigt, macht satt – kein<br />
Wunder, dass Kinder damit<br />
etwas Positives verbinden und<br />
alles in den Mund nehmen.<br />
Warum<br />
verstecken<br />
sich Kinder<br />
so gern am<br />
gleichen Ort?<br />
Versteckspielen mit Zweijährigen<br />
geht so: Mama<br />
zählt bis zehn, sucht und<br />
findet Kind hinterm<br />
Vorhang. Kind will noch<br />
mal! Also zählt Mama<br />
wieder bis zehn, tut,<br />
als ob sie sucht, und findet<br />
kicherndes Kind hinterm<br />
selben Vorhang.<br />
Die Erklärung: „Kinder lieben<br />
Gewohnheiten. Sie identifizieren<br />
den Vorhang als sicher<br />
und schlüpfen zigmal ins<br />
gleiche Versteck. Hat schließlich<br />
einmal gut geklappt!“,<br />
erklärt Evolutionsbiologe<br />
Dr. Herbert Renz-Polster.<br />
Mit etwa drei Jahren können<br />
sich Kinder in andere hineinversetzen<br />
und verstehen, dass<br />
sie sofort gefunden werden,<br />
wenn sie sich keinen neuen<br />
Unterschlupf suchen. Übrigens<br />
bauen nicht nur die Kleinen<br />
auf Vertrautes: „Erwachsene<br />
wählen in öffentlichen Toiletten<br />
auch meist die Kabine aus, in<br />
der sie beim ersten Mal waren“,<br />
weiß Renz-Polster.<br />
Unsere<br />
Experten<br />
Prof. Markus Paulus<br />
Professor für<br />
Entwicklungspsychologie<br />
und pädagogische<br />
Psychologie der frühen<br />
Kindheit an der<br />
Universität München<br />
Dr. Andreas Mayer<br />
Mitarbeiter des<br />
Lehrstuhls für<br />
Entwicklung und Kultur<br />
an der Uni Osnabrück<br />
Dr. Herbert<br />
Renz-Polster<br />
Kinderarzt, Autor von<br />
vier Büchern, Vater von<br />
vier Kindern<br />
Dr. Frank Kirchhoff<br />
Leiter des Kinderschlaflabors<br />
am Klinikum<br />
Südstadt in Rostock.<br />
Der Neonatologe ist<br />
zuständig für die<br />
medizinische Betreuung<br />
von Neugeborenen<br />
Prof. Christina<br />
Kauschke<br />
Leiterin des Instituts für<br />
Germanistische<br />
Sprachwissenschaft an<br />
der Universität Marburg<br />
und Autorin zahlreicher<br />
Bücher zum Thema<br />
Sprachentwicklung<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 17
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Spät<br />
ins Bett –<br />
trotzdem<br />
schläft<br />
das Baby<br />
nicht<br />
länger.<br />
Warum?<br />
Sie lassen Ihr Baby ausnahmsweise<br />
zwei Stunden<br />
länger auf, damit Sie am<br />
nächsten Tag ausschlafen<br />
dürfen? Können Sie gern<br />
versuchen! Ihr Kleines<br />
wäre allerdings das erste,<br />
bei dem der Plan aufgeht.<br />
Die Erklärung: „Säuglinge und<br />
Kleinkinder bauen keine Schlafschuld<br />
auf. Das heißt: Sie holen<br />
verpasste Stunden in der Regel<br />
nicht nach“, so Dr. Herbert<br />
Renz-Polster. „Sie sind sogenannte<br />
Lerchen und wachen<br />
morgens früh auf, auch wenn<br />
sie spät hingelegt werden“,<br />
ergänzt Schlafmediziner<br />
Dr. Frank Kirchhoff. Aber es gibt<br />
Hoffnung: Ab dem Kindergarten<br />
alter tragen Kinder<br />
langsam den aufgestauten<br />
Schlafbedarf ab. Jugendliche<br />
werden zu Eulen und haben<br />
morgens Probleme, aus dem<br />
Bett zu kommen – doch das ist<br />
eine andere Geschichte.<br />
Kinder<br />
lachen über<br />
banalste<br />
Dinge,<br />
… weil sie die vordergründigen<br />
Sachen<br />
witzig finden, noch<br />
nicht die hintergründigen<br />
wie Ironie.<br />
Ausnahmen von der<br />
Regel oder Ungeschicke<br />
fallen Kindern auf und<br />
amüsieren sie.<br />
Wieso sind<br />
Kinder<br />
so scharf<br />
auf Süßes?<br />
Da können Eltern<br />
den Salat noch so bunt<br />
anrichten – nie werden<br />
Kinderaugen so leuchten<br />
wie beim Anblick einer<br />
Schale Gummibärchen.<br />
Die Erklärung: Alle Lebewesen,<br />
die Kohlenhydrate brauchen,<br />
zieht es zu Süßem hin. Deshalb<br />
fressen Schnecken auch<br />
die reifen Erdbeeren und nicht<br />
die grünen. „Süß zeigt an,<br />
was ungiftig ist und wertvolle<br />
Kalorien enthält“, begründet<br />
Dr. Renz-Polster. In Zeiten, in<br />
denen der Mensch noch Beeren<br />
naschte, war diese Info wichtig<br />
fürs Überleben. Heute, wo es<br />
Zucker in Hülle und Fülle gibt,<br />
müssen Eltern das Maß regeln.<br />
Unser Sohn<br />
vertauscht<br />
Buchstaben –<br />
müssen wir<br />
uns Sorgen<br />
machen?<br />
Er sagt „Tetsapp“ statt<br />
Ketchup und „Loller“ statt<br />
Roller. Da verstehen selbst<br />
die Eltern oft nur Bahnhof.<br />
Die Erklärung: „Die Laute ,K‘,<br />
,G‘ oder ,R‘ können Kinder zwar<br />
grundsätzlich aussprechen –<br />
das beweisen sie in der Brabbelphase<br />
– aber diese Buchstaben<br />
werden im hinteren Mundraum<br />
gebildet und sind schwer<br />
zu formen. Lippenlaute wie ,M‘<br />
und ,B‘ oder Buchstaben, die<br />
im Mund vorne gebildet werden,<br />
etwa ,T‘ oder ,L‘, kommen<br />
leichter über die Lippen“, erklärt<br />
die Sprachwissenschaftlerin<br />
Prof. Christina Kauschke.<br />
Wenn Kinder die ersten Worte<br />
formulieren, ersetzen sie<br />
die schwierigen Buchstaben.<br />
Sie sagen „T“ statt „K“ oder „L“<br />
statt „R“. „Mit etwa drei Jahren,<br />
spätestens im Vorschulalter,<br />
gibt sich das – dann beherrschen<br />
Kinder auch das ,SCH‘,<br />
das eine besondere Lippen- und<br />
Zungenakrobatik erfordert“,<br />
beruhigt die Expertin.<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Morgens<br />
schon Lust zu<br />
tanzen?<br />
Bis<br />
zu trockener<br />
s2 -mal<br />
*<br />
Wenn Ihr Baby gut geschlafen hat, können Sie fast immer sicher sein, dass es<br />
fröhlich und munter aufwacht. Für bis zu 12 Stunden Trockenheit verfügen<br />
Pampers® über eine Extra-Sauglage, mit der sie Ihr Baby bis zu 2-mal<br />
trockener halten als die nächstführende Discountereigenmarke. Und für die<br />
empfindliche Haut Ihres <strong>Babys</strong> gibt es Pampers Sensitive Feuchttücher,<br />
die eine besonders sanfte Reinigung mit weniger Wischen ermöglichen.<br />
So hat Ihr Baby bereits morgens Lust zu tanzen.<br />
* als die nächstführende Discountereigenmarke
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Was<br />
sehen<br />
<strong>Babys</strong><br />
nach der<br />
Geburt?<br />
Eltern betrachten ihr Baby<br />
durch die rosarote Brille.<br />
Geht es Neugeborenen<br />
auch so mit ihren Eltern?<br />
Die Erklärung: Kinder kommen<br />
nicht fertig auf die Welt. Ihr<br />
Gehirn reift nach – so kann es<br />
sich optimal an die Umgebung<br />
anpassen, in der das Kleine<br />
groß wird. „Anfangs fallen<br />
nur zwei Prozent des Lichts auf<br />
die Netzhaut. Bei Erwachsenen<br />
sind es 65 Prozent“, so Entwicklungspsychologe<br />
Prof. Markus<br />
Paulus. Deshalb nehmen<br />
Säuglinge die Welt wie durch<br />
Milchglas wahr. Sie können<br />
den Blick nicht ganz scharf<br />
stellen, sehen laut Studien aber<br />
drei dimensional und erkennen<br />
starke Kontraste. Auf etwa<br />
20 Zentimeter Abstand sehen<br />
sie am besten – gut, dass Eltern<br />
diesen Abstand instinktiv<br />
wählen, wenn sie ihr Kleines<br />
auf den Arm nehmen.<br />
Etwa zum ersten Geburtstag<br />
ist die Sehschärfe von <strong>Babys</strong><br />
dann vergleichbar mit der<br />
von Erwachsenen.<br />
Warum<br />
machen<br />
Säuglinge<br />
alles nach?<br />
Sie lächeln wie auf Befehl<br />
zurück, machen den Mund<br />
auf, wenn wir „A“ sagen<br />
und strecken die Zunge<br />
heraus, wenn wir es ihnen<br />
vormachen.<br />
Die Erklärung: „Früher ging man<br />
davon aus, dass Säuglinge dies<br />
von Geburt an können.<br />
Heute glaubt die Mehrheit eher,<br />
dass Säuglinge dies in den<br />
ersten Monaten lernen“, sagt<br />
Prof. Paulus. Dadurch bauen sie<br />
eine Bindung zu den Bezugspersonen<br />
auf. „Wenn jemand<br />
dasselbe macht wie sein<br />
Gegenüber, wirkt das wie ein<br />
sozialer Klebstoff. Und: Weil sie<br />
durch Nachahmung am besten<br />
lernen“, so Dr. Andreas Mayer.<br />
Dreijährige<br />
glauben dran:<br />
Augen zu<br />
und ich bin<br />
unsichtbar.<br />
Wieso?<br />
Es ist eine Zauberkraft, die<br />
im Kindergartenalter<br />
verloren geht: sich in Luft<br />
auflösen, indem man die<br />
Hände vors Gesicht hält.<br />
Die Erklärung: „Kinder denken,<br />
alle sehen die Welt so wie sie“,<br />
erklärt Prof. Markus Paulus.<br />
Halten sie die Hände vors<br />
Gesicht, ist es dunkel. „Sie<br />
können sich noch nicht vorstellen,<br />
dass andere von Dingen<br />
wissen können, die sie selbst<br />
nicht wissen“, so Dr. Mayer.<br />
Höchststrafe<br />
im Kindergarten:<br />
„Dich<br />
lade ich nicht<br />
zum Geburtstag<br />
ein!“<br />
Was steckt<br />
dahinter?<br />
Sophia gibt nichts von<br />
ihren Gummibärchen ab.<br />
Felix hat geschubst.<br />
Anna war gemein.<br />
Tja, die drei müssen<br />
bei Lenas Geburtstag<br />
wohl daheim bleiben.<br />
Die Erklärung: „Bei Streit<br />
reagieren Kinder reflexartig<br />
aggressiv – manchmal offen,<br />
etwa durch zurückschlagen.<br />
Oder eben verbal, z. B. indem<br />
sie die Freundschaft kündigen<br />
– das nennt man Beziehungsaggression“,<br />
so Dr. Renz-Polster.<br />
Und die Geburtstagsparty ist<br />
DAS Ereignis für die meisten<br />
Kinder – sozusagen die Oscarverleihung<br />
unter Freunden.<br />
Die betroffene Person wird<br />
von der Gästeliste gestrichen<br />
und damit ausgeschlossen.<br />
Währt aber nur kurz, denn<br />
Kinder versöhnen sich schnell:<br />
„Fehlt am nächsten Tag<br />
die Freundin beim Ballspielen,<br />
ist der Streit vergessen“,<br />
beschwichtigt der Experte.<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Typisch Wochenende:<br />
alle in Bewegung<br />
Typisch Ford:<br />
bewegt alle<br />
DER FORD TOURNEO COURIER<br />
DER FORD TOURNEO CONNECT<br />
EcoBoost-Motorentechnologie<br />
Zwei Neue, die sich abheben und dabei nicht die Bodenhaftung verlieren:<br />
Der Ford Tourneo Courier und der Ford Tourneo Connect spielen in Sachen<br />
Sicherheit und Komfort ganz oben mit, während ihre EcoBoost-Technologie<br />
die Verbrauchswerte angenehm niedrig hält. Eben ideal für aktive Familien!<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in<br />
der jeweils geltenden Fassung): Ford Tourneo Courier 5,4 (kombiniert); CO 2<br />
-Emissionen:<br />
124 g/km (kombiniert). Ford Tourneo Connect 8,0–5,6 (kombiniert); CO 2<br />
-Emissionen:<br />
184–129 g/km (kombiniert).<br />
Abbildung zeigt Wunschausstattung.
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Wieso sind<br />
„Mama“ und<br />
„Papa“ die<br />
ers ten Wörter?<br />
Egal, wie oft die Kleinen<br />
nachts aufgewacht sind<br />
oder was sie tagsüber<br />
angestellt haben – damit<br />
kriegen sie uns: Wenn<br />
Mama und Papa zum<br />
ersten Mal diese Zauberwörter<br />
hören, verzeihen<br />
sie alles. Fallen diese<br />
Wörter deshalb so früh?<br />
Die Erklärung: „Zum Glück sind<br />
,Mama‘ und ,Papa‘ leicht aus -<br />
zusprechen. Und: Eltern sind<br />
die wichtigsten Menschen für<br />
ein Kind“, sagt Prof. Christina<br />
Kauschke. Wenn die Doppelsilben<br />
ma-ma und pa-pa zum<br />
ersten Mal zufällig auftauchen,<br />
wird gejubelt. Kinder merken<br />
das und wiederholen die Silben,<br />
bis sie diese bewusst mit den<br />
Eltern verbinden.<br />
Kinder<br />
sammeln<br />
gern,<br />
… weil sie nicht nur<br />
eine Bindung zu<br />
Menschen aufbauen,<br />
sondern auch zu<br />
Dingen. So ein Stock<br />
oder Kieselstein ist für<br />
die Kleinen ein Schatz.<br />
„Deshalb lieben sie<br />
Prinzessinnen- und<br />
Heldengeschichten.<br />
Die haben nämlich<br />
Schätze und damit<br />
Macht“, erklärt<br />
Dr. Renz-Polster.<br />
Unser<br />
Baby<br />
atmet<br />
unregelmäßig<br />
–<br />
ist das<br />
normal?<br />
Mal schnappen die Kleinen<br />
förmlich nach Luft, dann<br />
wieder geht ihr Atem flach<br />
– kein Wunder, dass Eltern<br />
in den ersten Wochen<br />
besorgt über <strong>Babys</strong> Schlaf<br />
wachen.<br />
Die Erklärung: „Säuglinge haben<br />
noch weiche Knochen und ihre<br />
Muskulatur entwickelt sich erst.<br />
Deshalb atmen sie manchmal<br />
nicht tief genug, um alle<br />
Lungenareale ausreichend zu<br />
belüften. Um das nachzuholen,<br />
seufzen Säuglinge regelmäßig<br />
im Schlaf. Dabei atmen sie tief<br />
ein – und anschließend mehr<br />
Kohlendioxid aus als sonst“,<br />
so Schlafmediziner Dr. Frank<br />
Kirchhoff. Das Kohlendioxid ist<br />
aber der Atemantrieb des<br />
Körpers. Durch die Seufzer<br />
fällt der weg und es kommt<br />
zu einer kurzen Atempause, bis<br />
der Kohlendioxidspiegel wieder<br />
angestiegen ist. „Eltern müssen<br />
sich deshalb aber keine Sorgen<br />
machen“, beruhigt Dr. Kirchhoff.<br />
Im Kindergarten<br />
isst<br />
Marla gut,<br />
daheim mag<br />
sie nur<br />
Nudeln ohne<br />
Soße. Woher<br />
kommt das?<br />
Zu Hause leiden immer<br />
mehr Kinder an „<strong>Leben</strong>smittelintoleranz“<br />
– vor<br />
allem gegen Vitamine.<br />
Im Kindergarten dagegen<br />
löffelt das junge Gemüse<br />
anstandslos seine Suppe<br />
und verlangt nach<br />
einer zweiten Portion.<br />
Die Erklärung: Schon Säuglinge<br />
erwarten unterschiedliche<br />
Dinge von Mama, Papa und<br />
dem Rest der Welt. Auch<br />
in Krippe und Kindergarten<br />
oder im Sportverein betreiben<br />
Kinder getrennte Buchführung.<br />
„Jede soziale Heimat hat<br />
ihre eigene Kultur und andere<br />
Regeln“, so Dr. Renz-Polster.<br />
Und Kinder halten sich dran,<br />
weil sie dazugehören wollen.<br />
Auch Vorbilder spielen eine<br />
Rolle: Liebt die Freundin Salat,<br />
probiert man gern auch.<br />
Also liebe Eltern, esst mit<br />
Genuss, statt die Nährstofftabellen<br />
von grünen Gemüsesorten<br />
vorzubeten.<br />
silke weiher<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, FRIEDRICH SCHMIDT/LMU, PRIVAT (4)<br />
22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
im<br />
Baby-Regal<br />
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LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Ganz<br />
schön<br />
fair<br />
Eltern mit mehr<br />
als einem Kind<br />
stolpern fast<br />
täglich über<br />
die Frage: Allen<br />
gerecht werden<br />
— funktioniert<br />
das eigentlich?<br />
Kristina Junker<br />
hat sich Rat bei<br />
Experten geholt<br />
24<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
An manchen Tagen wäre<br />
ich gerne Richterin, die<br />
klar sagt, was gut und<br />
böse ist. Dann wüsste<br />
ich, wie ich jedem meiner<br />
drei Kinder gerecht<br />
werde und wann es bei<br />
uns zu Hause auch mal<br />
unfair zugeht. Stattdessen bin ich oft<br />
noch unsicher, was die großen und kleinen<br />
Fairness-Fragen angeht: Wenn Leopold<br />
(6) einen Trickfilm in Kinolänge anschaut,<br />
darf dann mein Ferdinand (3)<br />
mitgucken? Beim ersten Kind hätten wir<br />
das nie erlaubt! Ist es okay, dass sich die<br />
Jungs ein Kinderzimmer teilen, während<br />
Charlotte (1 ½) ein Reich für sich<br />
hat? Und wenn nur ein Croissant da ist,<br />
wer darf das dann essen? Mal hören,<br />
was Fachleute dazu sagen.<br />
„Spätestens wenn ein Paar das zweite<br />
Mal Mama und Papa wird, denkt es darüber<br />
nach, wie man immer fair bleibt,<br />
kein Kind bevorzugt und auch keins<br />
vernachlässigt“, weiß Andreas Engel,<br />
Psychologe aus Hof und stellvertretender<br />
Vorsitzender der Bundeskonferenz<br />
für Erziehungsberatung.<br />
Allen das Gleiche oder<br />
jedem das Seine?<br />
Liebe, Zeit, Aufmerksamkeit: Von allem,<br />
was Kinder brauchen, um glücklich groß<br />
zu werden, sollen Geschwister genau<br />
gleich viel abbekommen! Dreht sich<br />
dann eine Zeit lang alles um das Nesthäkchen<br />
oder stürzen sich Oma und<br />
Opa weiterhin auf den Erstgeborenen,<br />
geraten viele Eltern ins Grübeln. Wie<br />
schaffen wir es nur, alle Kinder gleich zu<br />
behandeln?<br />
„Im besten Fall gar nicht, denn das wäre<br />
total unfair“, sagt der Psychologe und rät,<br />
sich folgendes Szenario vorzustellen: Sie<br />
sind Zoowärter und kümmern sich um<br />
ein neugieriges Affenbaby, ein scheues<br />
Rehkitz und einen kleinen Tiger. „In<br />
einer Familie haben die Geschwister je<br />
nach Alter, Temperament und Wesen<br />
genauso unterschiedliche Bedürfnisse.“<br />
Da braucht der wilde Racker Freiraum<br />
zum Toben, aber auch klare Grenzen,<br />
um sich sicher und geborgen zu fühlen.<br />
Seine schüchterne Schwester muss dagegen<br />
auf dem Spielplatz eine Weile auf<br />
Mamas Schoß Nähe tanken, bevor sie<br />
allein lossausen kann.<br />
Die Fairness macht<br />
den Unterschied<br />
„Kinder fair zu behandeln bedeutet, sie<br />
nicht über einen Kamm zu scheren, sondern<br />
sie in ihren typischen Eigenheiten<br />
und Begabungen zu stärken“, sagt auch<br />
der Münchner Geschwisterforscher<br />
Professor Hartmut Kasten.<br />
Und manchmal sind diese Eigenheiten<br />
und Talente ganz deutlich: Da will der<br />
kleine Ballkünstler mit Papa im Garten<br />
kicken und die begeisterte Malerin mit<br />
Mama die bunte Straßenkreide ausprobieren.<br />
Da bringt der Nikolaus für den<br />
einen das Piratenschiff und für die andere<br />
das Feenschloss. Alles absolut fair,<br />
spüren die Eltern instinktiv, wenn sie in<br />
die leuchtenden Augen ihrer Kinder<br />
sehen. Weil Herzenswünsche nie gleich<br />
sein müssen.<br />
Was aber, wenn Geschwister unbedingt<br />
das Gleiche wollen? Bekommt dann<br />
auch die Einjährige zwei Kugeln Eis wie<br />
der große Bruder mit drei Jahren? Und<br />
dürfen dann beide schon mit der Oma<br />
ins Kasperletheater?<br />
Besser nicht, darin sind sich die Experten<br />
einig. Selbst wenn es den Eltern fast<br />
das Herz bricht, wenn ein Kind traurig<br />
oder neidisch auf die Geschwister<br />
schielt, bedeutet Fairness auch, jedes<br />
Kind auf dem aktuellen Stand der Entwicklung<br />
abzuholen und ihm gerecht zu<br />
werden. Da darf der Sechsjährige eben<br />
schon Blockflöte lernen und mal am<br />
Wochenende bei Oma und Opa übernachten.<br />
Dafür hat die Zweijährige die<br />
Mama morgens noch für sich allein und<br />
einen Stammplatz in der Krabbelgruppe.<br />
Umgekehrt gehört ein bisschen Eifersucht<br />
dazu, wenn Mama und Bruder<br />
ausgiebig Flöte üben und der Große eben<br />
nicht mit zum Babytreff darf.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 25
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
der Gutenachtgeschichte auch tatsächlich<br />
abgewechselt wird. Und das kleine<br />
Gehirn sammelt Fakten: Wie reagieren<br />
die Eltern, wenn etwas unfair läuft? Sorgen<br />
sie wirklich dafür, dass es gerecht<br />
zugeht? Ab etwa sechs Jahren können<br />
Kinder dann schon differenzieren. Sie<br />
verstehen zum Beispiel ganz genau,<br />
dass die kleine Schwester fürs Kleckern<br />
beim Essen nicht geschimpft wird, die<br />
Großen aber schon.<br />
Spielerisch<br />
gerecht<br />
Mit diesen Ritualen<br />
und Tipps geht‘s<br />
im Familien-Alltag<br />
fairer zu:<br />
• Wunschkonzert<br />
Jedes Kind erzählt<br />
beim Mittagessen,<br />
was es heute noch<br />
mit Ihnen spielen<br />
oder basteln will.<br />
So bekommt jeder<br />
eine Extraportion<br />
Aufmerksamkeit<br />
und später Zeit für<br />
ein Herzensprojekt.<br />
• Knatschkultur<br />
Widerstehen Sie<br />
der Versuchung,<br />
immer den Kleinen<br />
zu Hilfe zu eilen oder<br />
von den Älteren zu<br />
erwarten, dass sie<br />
vernünftig sind.<br />
Wirksamer: alle<br />
reihum schildern<br />
lassen, was sie<br />
ärgert, wie es ihnen<br />
jetzt geht. Das glättet<br />
oft schon die Wogen.<br />
• Ritterehre<br />
Die Kinder könnten<br />
etwas netter<br />
miteinander<br />
umgehen?<br />
Verabreden<br />
Sie einen neuen<br />
Ehrenkodex im<br />
Kinderzimmer,<br />
an den sich alle<br />
halten müssen<br />
(z. B.: Bauwerke<br />
zerstören ist tabu).<br />
Eine Zeichnung<br />
erinnert dran.<br />
Denk dran: Bauwerke<br />
zerstören ist tabu!<br />
Versöhnt mit kleinen<br />
Ungerechtigkeiten<br />
Es ist kein Drama, wenn sich jedes Kind<br />
ab und zu einmal zurückgesetzt fühlt.<br />
Denn das ist nicht nur ganz normal, sondern<br />
stärkt sogar die Sozialkompetenz<br />
der Kleinen. „Schon Zweijährige, die ab<br />
und zu zurückstecken müssen, lernen<br />
auf diese Weise, ihre Gefühle selbst zu<br />
regulieren und sich auf andere einzustellen“,<br />
sagt der Psychologe. Ein Grund,<br />
warum sich Geschwister oft mit dem<br />
Teilen etwas leichter tun und ihren<br />
Freunden auf dem Spielplatz ganz<br />
selbstverständlich erklären, wie das mit<br />
dem Abwechseln funktioniert.<br />
Sie haben Sorge, ein Kind könnte in letzter<br />
Zeit wirklich zu kurz gekommen sein,<br />
etwa weil ein Geschwisterkind viel Aufmerksamkeit<br />
gefordert hat? „Dann fragen<br />
Sie doch einmal, wie es sich gerade<br />
fühlt“, rät Professor Kasten. Schon Einjährige<br />
spüren, ob sich Eltern bemühen,<br />
für alle Kinder da zu sein. Und sie sind<br />
schnell versöhnt, wenn Mama und Papa<br />
signalisieren, dass sie sich wieder etwas<br />
mehr Zeit nehmen wollen.<br />
Wenn ein Vierjähriger plötzlich jeden<br />
Tag „Das ist aber unfair!“ kräht, hängt<br />
das aber vielleicht gar nicht mit dem Familienalltag<br />
zusammen, sondern mit<br />
einem typischen Entwicklungssprung.<br />
„In diesem Alter werden Werte wichtiger,<br />
das eigene Gewissen nimmt langsam<br />
Gestalt an“, erklärt Kasten. Plötzlich<br />
wird mit Argusaugen beobachtet, ob der<br />
Schokoladenmuffin haargenau in der<br />
Mitte geteilt ist. Und ob beim Aussuchen<br />
Alle Eltern haben<br />
Lieblingskinder auf Zeit<br />
Sonst hat es keiner bemerkt, leider<br />
haben Sie sich selbst dabei ertappt, dass<br />
Sie in letzter Zeit Ihre Zuneigung nicht<br />
ganz fair verteilen? Auch wenn die Erkenntnis<br />
schmerzt, seien Sie nicht zu<br />
streng mit sich! „100 Prozent aller Eltern<br />
haben hin und wieder ein Lieblingskind<br />
und fühlen sich phasenweise dem einen<br />
oder dem anderen Sprössling näher“,<br />
hat Geschwisterforscher Kasten herausgefunden.<br />
Das kann daran liegen, dass<br />
das Einjährige gerade so süß plappert,<br />
während der dreijährige Trotzkopf auf<br />
Krawall gebürstet ist oder die kleine<br />
Tochter einem wie aus dem Gesicht geschnitten<br />
ist, während der Sohn von<br />
Wesen und Aussehen her ganz nach<br />
dem anderen Elternteil kommt.<br />
Ist der Draht zu einem Kind gerade nicht<br />
ganz so gut, ist das kein Grund, sich<br />
schlecht zu fühlen – sondern eher ein<br />
Hinweis, dass es in nächster Zeit etwas<br />
mehr Aufmerksamkeit braucht. Ziehen<br />
Sie, wenn möglich, öfter mit diesem<br />
Kind allein los oder unternehmen Sie<br />
etwas, was Ihnen beiden Spaß macht.<br />
Das nämlich lenkt den Blick von den Unterschieden<br />
auf die Gemeinsamkeiten.<br />
Meine drei Schlawiner haben das mit<br />
den Gemeinsamkeiten übrigens schon<br />
längst alleine gelöst: Die Jungs bauen<br />
gerade bei sich ein Matratzenlager für<br />
ihre kleine Schwester. Die mag nämlich<br />
nicht mehr allein in ihrem fürstlichen<br />
Prinzessinnenzimmer schlafen.<br />
Ein fröhliches Quartett:<br />
unsere Autorin Kristina Junker<br />
mit ihren drei Kindern Ferdinand,<br />
Charlotte und Leopold<br />
ILLUSTRATIONEN: SILKE SCHMIDT; FOTO: PRIVAT<br />
26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Für die Nase ein<br />
Cremeklecks.<br />
Für uns die Einladung<br />
zum Albernsein.<br />
TM<br />
Unbeschwertheit beginnt mit optimalem Hautschutz.<br />
Seit über 50 Jahren entwickeln wir Pflegeprodukte zum Schutz<br />
der zarten Babyhaut – damit Sie die gemeinsamen Pflegemomente<br />
mit Ihrem Kind unbeschwert<br />
erleben können. Darauf geben wir Ihnen<br />
unser Hautschutzversprechen.<br />
Tipps für innige Momente bei der<br />
Babypflege auf www.buebchen.de<br />
Jetzt Fan werden:<br />
Fühlt sich gut an.<br />
TM = Trademark angemeldet.
GESUNDHEIT Babypflege<br />
Alles Gute<br />
für <strong>Babys</strong> Haut<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Ursula Busmann<br />
Dipl.-Pflegepädagogin,<br />
ist gelernte Kinderkrankenschwester<br />
und<br />
Lehrerin an der Kath.<br />
Schule für Pflegeberufe<br />
in Essen<br />
Ina Bartels<br />
ist Apothekerin in<br />
Hannover und<br />
stellvertretende<br />
Vorsitzende des<br />
Landesapothekerverbandes<br />
Niedersachsen<br />
Weiße Malve<br />
lindert den Juckreiz und<br />
beruhigt gerötete Haut<br />
Kamille und Ringelblume – klar,<br />
die kennen wir. Aber Sheabutter?<br />
Weiße Malve? Linolsäure? Sie alle<br />
schützen und pflegen die zarte<br />
Haut. Unsere Expertinnen verraten,<br />
was in der neuen Babypflege steckt<br />
B<br />
abys duften<br />
unwiderstehlich.<br />
Das hat<br />
die Natur klug<br />
eingerichtet.<br />
Denn Mütter<br />
auf der ganzen<br />
Welt fühlen<br />
sich vom Geruch ihres Neugeborenen<br />
magisch angezogen.<br />
Sie können gar nicht<br />
anders, als an ihm zu<br />
schnuppern und ihm ein<br />
Küsschen auf den nackten<br />
Bauch zu geben.<br />
Produkte zur Babypflege<br />
brauchen deshalb kein Parfüm.<br />
Duftstoffe sind über-<br />
flüssig – zumal viele von<br />
ihnen im Verdacht stehen,<br />
eine Allergie auszulösen.<br />
Immer mehr Hersteller<br />
haben inzwischen Cremes,<br />
Lotionen und Badezusätze<br />
ohne Parfüm, Farb- und<br />
Konservierungsstoffe entwickelt.<br />
Gut so, denn immerhin<br />
gilt es, zarte Babyhaut<br />
zu schützen. Sie ist<br />
schließlich fünfmal dünner<br />
als die von Erwachsenen.<br />
Und weil ihr Säureschutzmantel<br />
noch nicht stabil ist,<br />
verliert sie schneller Feuchtigkeit,<br />
trocknet aus und<br />
wird damit empfindlicher<br />
für Keime und Schadstoffe.<br />
Eine gute Pflege auf der<br />
Basis pflanzlicher Inhaltsstoffe<br />
gibt ihr die verlorene<br />
Feuchtigkeit zurück und unterstützt<br />
so die natürliche<br />
Hautschutzbarriere.<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Sheabutter<br />
zieht schnell ein und<br />
stärkt die Hautbarriere<br />
Ein Klassiker der Babypflege<br />
ist Mandelöl – seit dem<br />
Altertum für seine hautpflegenden<br />
Eigenschaften<br />
bekannt. Es ist eines der<br />
kostbarsten Öle, denn ein<br />
einziger Mandelkern hat<br />
einen Ölgehalt von bis zu<br />
55 Prozent. Der Anteil an Ölsäure<br />
ist in einer Hautpflege<br />
mit Mandelöl besonders<br />
hoch (z. B. HiPP <strong>Babys</strong>anft<br />
Pflegeöl). „Das Mandelöl<br />
versorgt die Haut mit Fettsäuren<br />
und macht sie so<br />
geschmeidig“, sagt die Apothekerin<br />
Ina Bartels. Es ist<br />
unvergleichlich mild und<br />
deshalb auch als Massageöl<br />
bestens geeignet. <strong>Babys</strong><br />
Haut fühlt sich hinterher<br />
samtweich an – ein gutes<br />
Zeichen.<br />
Viele Produkte enthalten<br />
Power-Kraft aus Blumen<br />
(z. B. Bübchen Calendula<br />
Pflegebad). „Calendula, also<br />
die Ringelblume, fördert die<br />
Wundheilung und wirkt<br />
entzündungshemmend“,<br />
erklärt die Fachfrau. Die sekundären<br />
Pflanzenstoffe<br />
der Calendula-Blüten beruhigen<br />
die gereizte Haut und<br />
helfen ihr, sich wieder zu<br />
erholen.<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil<br />
in Cremes und Lotionen<br />
ist Sheabutter (z. B.<br />
Pflegecreme „Streichelzart“<br />
für Gesicht & Körper von<br />
bellybutton). Sie wird aus<br />
Nüssen des afrikanischen<br />
Sheabaumes gewonnen und<br />
wirkt sehr gut rückfettend.<br />
Das darin reichlich enthaltene<br />
Vitamin E sorgt zudem<br />
dafür, dass die Haut die<br />
Fettsäuren der Sheabutter<br />
gut aufnimmt.<br />
Da essentielle Fettsäuren<br />
wie Linolsäure nicht in der<br />
Haut oder im Körper gebildet<br />
werden, müssen sie über<br />
Pflanzenöle in die Haut gelangen.<br />
Distelöl etwa hat<br />
einen besonders hohen Anteil<br />
an Linolsäure und stärkt<br />
damit die Schutzbarriere<br />
(z. B. Linola Hautmilch).<br />
Pflegeprodukte mit Extrakten<br />
aus Weißer Malve<br />
bewahren die Feuchtigkeit,<br />
beruhigen die gereizte Haut<br />
und umhüllen sie sanft mit<br />
einer Schutzschicht. Sie lindern<br />
darüber hinaus den<br />
Juckreiz, der etwa Kinder<br />
mit Neurodermitis plagt.<br />
Calendula<br />
hemmt Entzündungen und<br />
fördert die Wundheilung<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 29
GESUNDHEIT Babypflege<br />
Zusammen mit Stiefmütterchen,<br />
die sich durch eine<br />
gute Heilwirkung auszeichnen,<br />
entfaltet die Weiße<br />
Malve ihre schützenden Eigenschaften<br />
besonders gut<br />
(z. B. Weiße Malve Pflegelotion<br />
von Weleda).<br />
Klein, eher unscheinbar und<br />
doch ein Kraftpaket: Die<br />
Kamille gehört zu den beliebtesten<br />
Heilpflanzen.<br />
Das in den Blüten enthaltene<br />
ätherische Öl wirkt antibakteriell<br />
und schützt die<br />
zarte Kinderhaut vor Infektionen<br />
(z. B. alverde Naturkosmetik<br />
Baby Wind- und<br />
Wetterbalsam von dm).<br />
Eine Wohltat für <strong>Babys</strong> Po<br />
sind Salben mit Zinkoxid<br />
und Harnstoff (z. B. Mirfulan<br />
Wund- und Heilsalbe von<br />
Recordati Pharma). Durch<br />
das Zinkoxid ziehen sich<br />
die kleinen Blutgefäße zusammen,<br />
die Haut wird<br />
dann an der geröteten Stelle<br />
dicker. Und das beschleunigt<br />
die Wundheilung.<br />
Harnstoff bindet darüber<br />
hinaus auch die natürliche<br />
Feuchtigkeit der Haut und<br />
hält sie geschmeidig.<br />
Babypflege macht jungen<br />
Eltern Spaß – weil sie dabei<br />
ausgiebig mit ihrem Kind<br />
schmusen können. Mit dem<br />
ersten Bad sollten sie allerdings<br />
warten, bis der Nabelschnurrest<br />
eintrocknet und<br />
Mandelöl<br />
ist mild und versorgt <strong>Babys</strong> Haut<br />
mit Fett und Feuchtigkeit.<br />
Das hält sie geschmeidig<br />
Distel<br />
transportiert als Öl<br />
die wertvolle Linolsäure<br />
in die Haut des Kindes<br />
von selbst abfällt. Das ist<br />
etwa ein bis zwei Wochen<br />
nach der Geburt der Fall.<br />
Nach weiteren zwei bei drei<br />
Tagen ist auch der Nabelgrund<br />
verheilt und das Baby<br />
darf in die Wanne. „Zwei bis<br />
drei Bäder pro Woche sind<br />
genug“, sagt die Kinderkrankenschwester<br />
Ursula<br />
Busmann, „je nach Bedarf<br />
auch mal ein bis zwei weitere,<br />
wenn das Kleine sehr<br />
unruhig ist und Bauchweh<br />
hat. Bauchwehkinder schlafen<br />
oft nach einem Bad am<br />
Abend besser ein.“<br />
Vor allem in den ersten <strong>Leben</strong>swochen<br />
fühlen <strong>Babys</strong><br />
sich im Wasser wohler und<br />
geborgener, wenn sie – etwa<br />
im Badeeimer – die Begrenzung<br />
der Wände und des Bodens<br />
spüren. In der Wanne<br />
sollten die Kleinen deshalb<br />
beim Strampeln mit ihren<br />
Füßchen die Wannenwand<br />
berühren können.<br />
Die ideale Wassertemperatur<br />
liegt bei 37 Grad. Aber<br />
bitte immer noch mal kurz<br />
vor dem Baden mit dem<br />
Thermometer nachmessen.<br />
Denn Wasser kühlt sehr<br />
schnell aus – innerhalb von<br />
fünf Minuten um etwa zwei<br />
Grad. Dies ist ungefähr die<br />
Zeit, die Eltern brauchen,<br />
um ihr Baby auszuziehen.<br />
Eine Faustregel: je jünger<br />
das Kind, desto kürzer die<br />
Badedauer. Bei den ganz<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Seit 1921<br />
Neu<br />
Schenken Sie hochsensibler<br />
Babyhaut die Ruhe der Natur.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
– im Einklang mit Mensch und Natur.
GESUNDHEIT Babypflege<br />
getupft. Ganz wichtig ist<br />
das Eincremen hinterher.<br />
Denn es versorgt die Haut<br />
mit Feuchtigkeit und die<br />
Streicheleinheiten tun auch<br />
der Seele gut. Ursula Busmann<br />
empfiehlt, <strong>Babys</strong><br />
immer synchron mit zwei<br />
Händen einzucremen, wie<br />
bei einer Babymassage:<br />
„Durch den ständigen Kontakt<br />
mit Mamas oder Papas<br />
Händen fühlen sich die Kleinen<br />
geborgener.“ Auch das<br />
Gesicht muss geschützt<br />
werden – vor allem wenn‘s<br />
anschließend noch rausgeht<br />
in Wind und Kälte.<br />
Besondere Pflege braucht<br />
die Haut im Windelbereich.<br />
„Die beiden wichtigsten<br />
Säulen sind regelmäßiges<br />
Wickeln und eine gute Pfle-<br />
Kamille<br />
wirkt antibakteriell, hemmt<br />
Entzündungen und unterstützt<br />
die Wundheilung<br />
Kleinen reichen fünf Minuten,<br />
bei Einjährigen dürfen<br />
es auch zehn sein.<br />
Der sanfte Haarflaum wird<br />
immer zuletzt gewaschen.<br />
Denn die meiste Wärme<br />
verlieren die Kleinen über<br />
den Kopf. Shampoo ist erst<br />
dann nötig, wenn der Wuschelkopf<br />
dichter geworden<br />
ist. Praktisch sind Duschgel<br />
und Shampoo in einem.<br />
Diese Produkte enthalten<br />
oft sehr milde, reizfreie<br />
Tenside, etwa Coco-Glucoside<br />
(z. B. Baby 2 in 1 Dusche<br />
& Shampoo von Penaten).<br />
Nach dem Baden werden die<br />
Kleinen in ein Badetuch gewickelt<br />
und sanft trocken<br />
Stiefmütterchen<br />
ge“, sagt Ursula Busmann.<br />
So klappt es Schritt für<br />
Schritt: hartnäckigen<br />
Schmutz mit Öl entfernen,<br />
anschließend den Po mit<br />
lauwarmem Wasser waschen<br />
und trocken tupfen.<br />
Für unterwegs oder wenn es<br />
mal schnell gehen muss,<br />
sind Öl- oder Feuchttücher<br />
praktisch. Nach dem Säubern<br />
und Trocknen eine<br />
Wundschutzcreme auftragen<br />
– aber bitte dünn. Denn<br />
unter einer dicken Schicht<br />
Fettcreme können sich<br />
schnell Bakterien ansiedeln.<br />
Die Folge: Die Haut rötet sich<br />
und wird wund.<br />
Baden, Cremen, Wickeln –<br />
das sind ideale Gelegenheiten<br />
zum Schmusen und<br />
Streicheln, für lustige Fingerspiele<br />
und Reime. Wenn<br />
die kleinen Zappelzwerge<br />
übers Bäuchlein huschen,<br />
das Mäuschen auf dem Arm<br />
spazieren geht oder beim<br />
Baden ein dicker Schmatz<br />
vom Papa auf dem pitschenassen<br />
Füßchen landet,<br />
geht für <strong>Babys</strong> die Sonne<br />
auf. Rituale wie diese sorgen<br />
dafür, dass die Kleinen<br />
sich rundum wohl in ihrer<br />
Haut fühlen.<br />
margret nussbaum<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM (3), ISTOCKPHOTO.COM (4), PRIVAT (2)<br />
zeichnen sich durch<br />
gute Heilwirkung aus und<br />
helfen bei Milchschorf<br />
32 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Frei von allem,<br />
was sensible Haut nicht mag.<br />
HiPP <strong>Babys</strong>anft.<br />
All unsere Sorgfalt<br />
für sensible Haut.<br />
Besonders hautverträgliche Pflege für sensible Haut.<br />
HiPP <strong>Babys</strong>anft verzichtet konsequent auf ätherische Öle, Parabene, Mineralöl,<br />
allergieverdächtige und unerwünschte Stoffe. Dadurch werden Allergie-Risiken<br />
von Anfang an minimiert. Die besonders hautverträglichen HiPP <strong>Babys</strong>anft<br />
Produkte mit wertvollem Bio-Mandelöl oder Bio-Mandelextrakt schützen und<br />
pflegen die sensible Haut. HiPP <strong>Babys</strong>anft wird genauso sorgfältig hergestellt<br />
wie alles von HiPP.<br />
Dafür stehe ich mit meinem Namen.<br />
Nutzen Sie die vielen Vorteile des kostenlosen HiPP Mein BabyClubs. Gleich anmelden unter: hipp.de/club
Au, ich<br />
wachse<br />
Großwerden tut<br />
manchmal weh. Wie<br />
Eltern die Beschwerden<br />
lindern können<br />
Wachstumsschmerzen sind<br />
keine Krankheit“, sagt die<br />
Berliner Kinderorthopädin<br />
Dr. Uta Laukens. Aber das Wachsen<br />
tut oft so weh, dass Kinder nachts<br />
schreiend aufwachen.<br />
Typisch: Wachstumsschmerzen<br />
plagen Kinder ab zwei, häufiger ab<br />
vier Jahren, oft nach einem Wachstumsschub.<br />
Dazwischen haben die<br />
Kleinen für Wochen oder Monate<br />
Ruhe. Die abendlichen oder nächtlichen<br />
Episoden dauern 20 bis 25 Minuten;<br />
am Morgen sind die Kinder<br />
wieder topfit. Vorbeugen können<br />
Eltern nicht.<br />
Was also tun? Das wichtigste Heilmittel<br />
ist Zuwendung, gerade bei<br />
den Kleinsten. Manchmal helfen<br />
auch Streicheln, Massagen, Wärme,<br />
kühlende Einreibungen oder<br />
Homöopathie (Calcium phosphoricum).<br />
Bei starken Schmerzen habe<br />
sich Ibuprofen bewährt, so Dr. Laukens.<br />
„Oft genügt die halbe Dosis.“<br />
Aspirin ist für Kinder tabu.<br />
Die Schmerzen treten tagsüber oder<br />
unter Belastung auf? Über längere<br />
Zeit? Nur an einem Bein oder<br />
Gelenk? Dazu kommen Fieber,<br />
Schwellungen oder Rötungen?<br />
Das Kind bewegt sich auffällig?<br />
Dann muss der Kinderarzt die<br />
Ur sache abklären.<br />
Wachsen kann Kindern<br />
ganz schön weh tun!<br />
Schön bunt: unifarbene und bedruckte<br />
Mulltücher. Bei www.babybutt.de;<br />
6er-Pack 22,95 Euro<br />
Richtig waschen<br />
„unten rum“<br />
Intimpflege beginnt schon bei<br />
den Kleinsten. Mechthild Hoehl,<br />
Kinderkrankenschwester, sagt,<br />
wie sie am besten gemacht wird<br />
Bei Mädchen:<br />
• Beim Wickeln<br />
mit feuchtem<br />
Waschlappen<br />
über die äußeren<br />
Schamlippen<br />
wischen.<br />
• immer von vorn<br />
nach hinten<br />
wischen, damit<br />
keine Darmkeime<br />
in die Scheide<br />
kommen.<br />
• Stuhlreste vorsichtig<br />
von den<br />
Scham lippen<br />
wegtupfen.<br />
Bei Jungen:<br />
• Glied und<br />
Hodensäckchen<br />
mit einem feuchten<br />
Lappen oder<br />
Feuchttüchern<br />
Macht nüchterne<br />
Wickelplätze wohnlich:<br />
Körbchen-Set für<br />
Windeln, Creme & Co.<br />
Von Schmunzelfuchs über<br />
www.dawanda.com;<br />
22,99 Euro<br />
von Urin- und<br />
Stuhlresten<br />
säubern. Dabei<br />
besonders auf<br />
die Falten unter<br />
dem Hodensack<br />
achten.<br />
• Die Vorhaut nur<br />
so weit zurückziehen,<br />
wie das<br />
ohne Widerstand<br />
geht (ab<br />
Kindergartenalter).<br />
Fremdkörper<br />
darunter<br />
sind ein Fall für<br />
den Kinderarzt!<br />
Für beide:<br />
• Gegen hartnäckig<br />
klebenden<br />
Stuhl hilft<br />
warmes Wasser<br />
oder Babyöl.<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, HERSTELLER (3)<br />
34<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
Dass Familien auch mit<br />
einem schwer kranken Kind<br />
Spaß haben können,<br />
erzählen sie auf<br />
Seite 46<br />
Zum Spielen, Blödsinnmachen<br />
– und natürlich zum Waschen ist<br />
„Mein Bio Schmuse-Eselchen“<br />
super. Aus Bio-Baumwolle,<br />
von Oetinger; 19,95 Euro<br />
Toben?<br />
Aber sicher!<br />
Der Sommer geht,<br />
die Saison für Indoor-<br />
Spielplätze beginnt. Wie<br />
sicher ihre Kinder dort<br />
toben können, verrät<br />
Eltern das Signet des<br />
VDH (Verband der<br />
Hallen- und Indoorspielplätze)<br />
am Eingang. Der<br />
Verband schließt Unternehmen<br />
aus, die seine<br />
Qualitäts- und Sicherheitsbestimmungen<br />
nicht einhalten.<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Infekte: Einer krank, dann alle?<br />
Wenn Mia (4) mal wieder einen Infekt aus der Kita anschleppt,<br />
steckt sich erst Paul (1) an, dann sind wir Eltern<br />
dran. Können wir diese Kettenreaktion vermeiden?<br />
Dr. Sylvia Schuster, Kinderärztin, antwortet:<br />
aum. Zum einen gibt besteht darin, das Immunsystem<br />
der Kinder zu<br />
KMia die Erreger schon<br />
weiter, bevor der Infekt stärken: durch eine gesunde<br />
offen ausbricht. Zum anderen<br />
schaffen kleine Kinder keit, tägliche Bewegung an<br />
Ernährung mit viel Flüssig-<br />
es meist noch nicht, die der frischen Luft (auch bei<br />
wichtigsten Hygiene-Regeln Regenwetter), ausreichend<br />
einzuhalten. Also oft und Schlaf und eine gut<br />
gründlich die Hände zu gelüftete, nicht überheizte<br />
waschen und immer in die Wohnung. Daran werden<br />
Armbeuge zu husten und nicht alle Viren, aber zumindest<br />
einige zu niesen. Die beste Chance<br />
abprallen.<br />
Beim Kinderarzt<br />
Die Nummer Eins *<br />
Exklusiv in Ihrer<br />
Apotheke erhältlich<br />
Fragen Sie nach<br />
Linola Fett<br />
Im Bemühen extrem trockene Haut erfolgreich zu<br />
behandeln, sind verschiedene Wirkstoffe immer<br />
wieder im Gespräch: Die wichtigsten sind Harnstoff<br />
(Urea) und essentielle Fettsäuren – die bekannteste<br />
unter ihnen ist die Linolsäure. Weil Harnstoff<br />
auf Kinderhaut oft brennt, greifen nicht nur Mütter<br />
seit langem auf Linolsäure-Präparate zurück, um<br />
die Qualen trockener Haut abzustellen. So wird<br />
auch neuen Schüben mit starkem Juckreiz und<br />
Entzündungen entgegengewirkt. Linola lindert die<br />
Folgen der Neurodermitis und hilft, die gestörte<br />
Hautbarriere wieder aufzubauen.<br />
Damit Kinderhaut nicht austrocknet: Linola<br />
* Linola® Fett ist die am häufigsten verordnete Creme bei Kindern bis zu 12 Jahren mit Neurodermitis<br />
Quelle: IMS, VIP, Verordnungen 2006–2009, Insight Health, Verordnungen 2010–2013<br />
Linola® Fett Wirkstoff: ungesättigte Fettsäuren. Anwendung: unterstützende Anwendung bei leichten bis mittelschweren Formen<br />
des atopischen Ekzems (Neurodermitis) im subakuten bis chronischen Stadium. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld<br />
Merkzettel für die Apotheke:<br />
Bitte<br />
Linola Fett
ERNÄHRUNG Säuglingsmilch<br />
Braucht Ihr Kind<br />
Spezialnahrung?<br />
Die<br />
richtige<br />
Milch<br />
für alle<br />
Fälle<br />
Gibt es in Ihrer Familie Allergiker?<br />
Spuckt Ihr Baby nach jeder Mahlzeit?<br />
Hat es oft Bauchweh? Dann hilft ihm<br />
vielleicht eine spezielle Säuglingsnahrung<br />
36 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Die Kinderärztin<br />
war die<br />
Erste, die Verdacht<br />
schöpfte:<br />
„Mikas<br />
Haut gefällt<br />
mir nicht“, erklärte<br />
sie seiner<br />
Mutter bei der U3 und<br />
vermerkte das Stichwort<br />
„Neurodermitis“ im gelben<br />
Vorsorgeheft. Mikas Mutter<br />
gab sie Anweisungen für die<br />
Babypflege mit auf den Weg.<br />
Kurze Zeit später war es<br />
auch für jeden Laien nicht<br />
zu übersehen: Überall am<br />
Körper des <strong>Babys</strong> bildeten<br />
sich rötliche, nässende<br />
Herde, die offensichtlich<br />
heftig juckten. Daran änderten<br />
auch die von der Kinderärztin<br />
verschriebenen<br />
Pflegemittel nicht viel. Mika<br />
wurde immer unruhiger,<br />
schrie häufig, schlief wenig<br />
und nahm kaum zu.<br />
Die Erlösung brachte ein Besuch<br />
bei einem Kinderarzt<br />
mit der Zusatzqualifikation<br />
„Allergologie“. Seine Untersuchungen<br />
weckten den<br />
Verdacht auf eine Kuhmilchallergie.<br />
Er verordnete Mika statt der<br />
Pre-Nahrung, die er bis<br />
dahin bekam, eine spezielle<br />
Säuglingsnahrung – ein<br />
Vollhydrolysat, das schnell<br />
wirkte: Mikas Ausschläge<br />
verschwanden zwar nicht<br />
restlos, besserten sich aber<br />
deutlich. Und seine Eltern<br />
leben seitdem sehr viel entspannter.<br />
Zum Glück sind so schwere<br />
Fälle selten. Aber Probleme<br />
mit der Verdauung sind bei<br />
<strong>Babys</strong> an der Tagesordnung.<br />
Mal kommt mit dem „Bäuerchen“<br />
eine Portion Milch<br />
hoch, mal windet sich das<br />
Kleine mit Blähungen, mal<br />
sorgen sich die Eltern um<br />
einen plötzlichen Durchfall<br />
oder im Gegenteil darüber,<br />
dass das „große Geschäft“<br />
tagelang ausbleibt.<br />
Kein Wunder: Das Verdauungssys<br />
tem der Kinder<br />
muss erst noch reifen und<br />
den Umgang mit ungewohnter<br />
Kost lernen. Doch<br />
meist genügen schon ein<br />
Bäuerchen beim Füttern, der<br />
„Fliegergriff“, sanfte Massagen<br />
oder einfach Ruhe – und<br />
diese Symptome verschwinden<br />
so schnell wieder, wie<br />
sie gekommen sind.<br />
Und wenn nicht? Wenn die<br />
Beschwerden hartnäckig<br />
Tag für Tag wiederkommen?<br />
Bitte beachten!<br />
Für den Umgang mit Spezialnahrungen<br />
legt der Mönchengladbacher Kinderarzt und<br />
Allergologe Dr. Ralph Köllges Eltern drei wichtige<br />
Regeln ans Herz:<br />
1. Auf keinen Fall sollten Eltern die Babynahrung<br />
auf eigene Faust wechseln. Hinter Symptomen wie<br />
Spucken, Erbrechen, Durchfall oder Koliken können unter -<br />
schiedliche, zum Teil sehr ernste Ursachen stecken. Das setzt<br />
unbedingt eine gründliche Abklärung beim Kinderarzt voraus.<br />
2. Spezialnahrungen sind kein Ersatz für das Stillen.<br />
Die Muttermilch ist gewissermaßen die Spezialnahrung<br />
für alle Fälle!<br />
3. Wenn <strong>Babys</strong> eine Spezialnahrung bekommen,<br />
müssen ihre Symptome sich schnell bessern,<br />
spätestens binnen einer Woche. Andernfalls<br />
muss der Kinderarzt nach einer anderen<br />
Lösung suchen.<br />
Dafür haben die Babynahrungshersteller<br />
eine große<br />
Palette von Spezial-Produkten<br />
entwickelt.<br />
Für Kinder aus<br />
Allergikerfamilien<br />
Stillen ist der beste Schutz<br />
vor Allergien – darüber sind<br />
sich die Experten einig.<br />
Gleich danach kommen die<br />
HA-Nahrungen. Die aktuellen<br />
wissenschaftlichen Leitlinien<br />
empfehlen solche<br />
„hypoallergenen“ Milchnahrungen<br />
deshalb für alle Kinder<br />
im ersten Halbjahr,<br />
deren Eltern oder Geschwister<br />
unter Allergien leiden.<br />
Das (Kuhmilch-)Eiweiß in<br />
dieser Nahrung ist aufgespalten<br />
(hydrolysiert), sodass<br />
das Immunsystem der<br />
<strong>Babys</strong> es nicht mehr als<br />
fremd erkennt. Einige Hersteller<br />
werten ihre HA-Nahrungen<br />
durch Zusatz von<br />
probiotischen Bakterien auf,<br />
die sich in <strong>Babys</strong> Darm vermehren<br />
und sein Immunsystem<br />
stärken sollen (BEBA<br />
HA, Lactana HA); andere<br />
verfolgen das gleiche Ziel<br />
durch „prebiotische“ Ballaststoffe,<br />
die als Futter für<br />
diese Bakterien dienen sollen<br />
(Aptamil HA, Humana<br />
HA, Milumil HA) oder kombinieren<br />
beides (HiPP HA<br />
Combiotik).<br />
Für kleine Spucker<br />
Die typischen Zutaten von<br />
AR-Nahrungen (AR = Anti-<br />
Reflux oder Anti-Regurgitation)<br />
sind Johannisbrotkernmehl<br />
(Aptamil AR, HiPP AR<br />
Bio, Humana AR) oder<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 37
ERNÄHRUNG Säuglingsmilch<br />
Check<br />
Braucht Ihr Kind Spezialnahrung?<br />
Eine besondere Milch<br />
könnte Ihrem Kind helfen, wenn es<br />
• nicht gut zunimmt<br />
• nach den Mahlzeiten erbricht<br />
• nach den Mahlzeiten regelmäßig spuckt<br />
• nach Mahlzeiten häufig spuckt und<br />
dabei offensichtlich Schmerzen hat<br />
• kaum Stuhlgang und offensichtlich Schmerzen<br />
beim Drücken hat<br />
• nach den Mahlzeiten regelmäßig<br />
unter Blähungen leidet<br />
• Hautausschläge hat, die sich nicht<br />
eindeutig erklären lassen.<br />
eine spezielle Stärke (BEBA AR).<br />
Sie machen die Milch sämiger<br />
und sollen so die Neigung von<br />
<strong>Babys</strong> dämpfen, nach den Mahlzeiten<br />
regelmäßig oder schwallartig<br />
zu spucken. Die Milch enthält<br />
aber nicht mehr Kalorien<br />
als andere Säuglingsnahrungen.<br />
Für Bauchweh-<strong>Babys</strong><br />
Wenn Kinder mit hartnäckigen<br />
Koliken, Blähungen oder Verstopfungen<br />
kämpfen, sollen<br />
Comfort-Nahrungen ihnen die<br />
Verdauung erleichtern. Die Hersteller<br />
(HiPP, Humana, Milupa/<br />
Aptamil und Milumil, Nestlé/<br />
BEBA) verfolgen dabei eine Dreifach-Strategie:<br />
weniger Laktose<br />
(Milchzucker), spezielle Fettsäuren<br />
und aufgespaltenes Eiweiß<br />
– deswegen eignen sich<br />
Comfort-Nahrungen auch für<br />
allergiegefährdete Kinder. Bitte<br />
nicht verwirren lassen: Die<br />
Comfort-Nahrung von BEBA<br />
war früher als „BEBA Sensitive“<br />
im Handel. Unter diesem<br />
Namen bietet der Hersteller<br />
neuerdings eine Standard-<br />
Babynahrung „für gesunde<br />
Säuglinge mit empfindlichem<br />
Bauch zur Vorbeugung von Verdauungsbeschwerden“<br />
an, die<br />
probiotisch angereichert, aber<br />
nicht hydrolysiert ist.<br />
Bei Durchfall<br />
HN-Nahrungen (= Heilnahrungen,<br />
von Humana und Milupa)<br />
sollen den Stuhl von <strong>Babys</strong> mit<br />
akutem Durchfall schnell wieder<br />
festigen. Sie enthalten weniger<br />
bis gar keinen Milchzucker.<br />
Allerdings ziehen die meisten<br />
Kinderärzte heute bei Durchfall<br />
Elektrolytlösungen vor, um<br />
einen drohenden Flüssigkeitsund<br />
Nährstoffmangel auszugleichen.<br />
Wenn Kuhmilch<br />
krank macht<br />
Für Kinder, die keine Kuhmilch<br />
vertragen, bieten sich auf den<br />
ersten Blick die SL-Nahrungen an<br />
(SL = sine lacte, ohne Milch; von<br />
Aptamil, Humana, auch Lactopriv<br />
von Töpfer). Sie enthalten<br />
kein Kuhmilch-, sondern Soja-<br />
Eiweiß. Allerdings reagieren<br />
viele <strong>Babys</strong> mit einer Kuhmilch-<br />
Allergie auch auf Soja (über)-<br />
empfindlich – vor allem im<br />
ersten halben Jahr. Statt Nahrungen<br />
auf Soja-Basis brauchen<br />
sie Vollhydrolysate wie Alfaré,<br />
Alfamino und Althéra (von<br />
Nestlé), Pepti, Pregomin oder<br />
Pregomin AS (von Milupa/Aptamil)<br />
oder Neocate (von Nutricia).<br />
Das Eiweiß darin ist noch weiter<br />
aufgespalten als in den HA-<br />
Nahrungen. Verschreibt der<br />
Kinderarzt diese sehr teuren<br />
Nahrungen, erstatten die Krankenkassen<br />
die Kosten.<br />
Mika hat das Vollhydrolysat geholfen.<br />
Er ist inzwischen ein<br />
halbes Jahr alt und soll demnächst<br />
seine erste Beikost<br />
bekommen – ein schwieriges<br />
Unterfangen, bei dem eine Diätassistentin<br />
seine Eltern begleiten<br />
wird. Mikas Eltern dürfen<br />
hoffen: Bei vielen Kindern verschwindet<br />
die Kuhmilchallergie<br />
schon nach wenigen Jahren.<br />
Ungefähr in einem Jahr will der<br />
Kinderarzt zum ersten Mal austesten,<br />
ob Mika seine Diät tatsächlich<br />
noch braucht.<br />
anja hilden<br />
FOTOS: CORBIS, ISTOCKPHOTO.COM<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Vorausschauen.<br />
Für Ihre Gesundheit.<br />
Sicher in den richtigen Händen sein, z. B.<br />
mit unserem DAK-Spezialisten-Netzwerk.<br />
Sie können mit Recht erwarten, dass für Ihre Gesundheit alle<br />
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Ihre Krankenkasse. Deshalb sind wir für Sie bestens vernetzt.<br />
So sorgt unser Spezialisten-Netzwerk für weniger Mehrfachuntersuchungen,<br />
kürzere Behandlungszeiten<br />
und eine schnellere Genesung.<br />
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wir jederzeit vorausschauend für Sie da sind.<br />
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So schmeckt der Herbst<br />
Rund ums Erntedankfest entdecken Kinder:<br />
Aus den Früchten lässt sich vieles zaubern<br />
[1]<br />
Der Klassiker: Aus der<br />
Schale eines KÜRBIS<br />
schnitzt Mama eine<br />
Laterne, aus dem<br />
Fruchtfleisch kocht<br />
Papa eine Suppe.<br />
Das geht so:<br />
Kürbisfleisch würfeln,<br />
1 klein geschnittene<br />
Zwiebel in 1 EL Öl<br />
glasig dünsten, Kürbis<br />
kurz mitdünsten,<br />
in Gemüsebrühe aufkochen<br />
und köcheln<br />
lassen, bis der Kürbis<br />
weich ist. Pürieren,<br />
mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Dieses<br />
Grundrezept lässt sich<br />
nach Lust und Laune<br />
variieren: Äpfel,<br />
Möhren, Kartoffeln<br />
mitkochen, mit<br />
Orangensaft, ein paar<br />
Tropfen Kürbiskernöl,<br />
einem Klecks Sahne<br />
verfeinern, mit<br />
Kräutern, Paprika<br />
oder Curry würzen,<br />
Kräutercroutons oder<br />
Schafskäse dazu …<br />
[2]<br />
Ein Hit für Kindergartenkinder:<br />
Viele<br />
Obstbauern bieten<br />
ÄPFEL zum Selberpflücken<br />
an. Zu Hause<br />
können Familien<br />
Äpfel verkosten: Mehrere<br />
Sorten kaufen,<br />
in Schnitze schneiden<br />
und „durcheinander“<br />
probieren.<br />
[3]<br />
Hier und da laden<br />
(Bio-)Bauern zum<br />
Kartoffelfeuer oder<br />
sogar zum Ausgraben<br />
der Knollen ein. Ein<br />
Kinderspiel für kleine<br />
Köche sind Kartoffelchips:<br />
KARTOFFELN<br />
dünn hobeln, in Wasser<br />
legen, in kleinen<br />
Schälchen Olivenoder<br />
Sonnenblumenöl<br />
mit Paprika, Chili,<br />
Rosmarin, Curry,<br />
Kümmel … würzen.<br />
Die Chips mit Küchenpapier<br />
gut trocknen,<br />
einpinseln, im vorgeheizten<br />
Ofen bei<br />
200 Grad rösten,<br />
bis sie kross sind<br />
(ca. 15 Min.).<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Extra-Wasser<br />
fürs Fläschchen?<br />
Wir fliegen mit Jan<br />
(7 Monate) auf die Kanaren.<br />
Dort möchte ich seine<br />
Fläschchen mit abgepacktem<br />
Mineralwasser<br />
zubereiten. Muss auf dem<br />
Etikett stehen: „geeignet<br />
für Babynahrung“?<br />
Dr. Ute Alexy, Forschungsinstitut<br />
für Kinderernährung<br />
in Dortmund, antwortet:<br />
Mineralwasser, das als<br />
F„für die Zubereitung von<br />
Säuglingsnahrung geeignet“<br />
deklariert ist, gelten strengere<br />
Grenzwerte für Mineralstoffe<br />
wie z. B. Natrium<br />
und Sulfat als für herkömmliches<br />
Wasser.<br />
Je jünger <strong>Babys</strong> sind und je<br />
mehr Flaschenmilch sie<br />
noch trinken, desto strenger<br />
sollten Eltern darauf achten.<br />
Diese Grenzwerte sind europaweit<br />
nicht einheitlich geregelt.<br />
Trotzdem können Sie<br />
davon ausgehen, dass Sie<br />
Jans Fläschchen auch in Spanien<br />
ohne Bedenken mit<br />
entsprechend deklariertem<br />
Wasser zubereiten können.<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen<br />
zum Thema<br />
Ernährung? Rufen<br />
Sie unsere Expertin<br />
an, die Ernährungs wissenschaftlerin<br />
Dr. Ute Alexy<br />
(Forschungsinstitut für<br />
Kinder ernährung in Dortmund).<br />
Sie erreichen sie am<br />
24. September, 10 bis 12 Uhr,<br />
Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
FOTOS: ALAMY, MOLLIE MAKES - HÄKELN/CHRISTOPHORUS VERLAG, HERSTELLER (3), PRIVAT, THINKSTOCK (3)<br />
40<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
RATGEBER ERNÄHRUNG<br />
Wir verlosen 4 -mal<br />
einen praktischen Helfer<br />
für Babynahrung.<br />
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Seite 50<br />
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Gibt es wirklich Kinder,<br />
die der fröhlichen<br />
Einladung des Kängurus<br />
„Honey Stripes“ widerstehen?<br />
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mit Kindern<br />
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42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 43
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bei Mama im Regal<br />
Dr. Claudia Schulz<br />
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Welche Kinderschuhe sind<br />
diese Saison angesagt?<br />
Sportliche Schuhe wie Boots und<br />
Sneakers. Für kleine Kids sind sie mit<br />
kompakten Schalensohlen versehen,<br />
so werden sie standsicher und rutschfest.<br />
„In“ sind auch cleane Farben wie<br />
Blau, Grau, Weiß und Applikationen.<br />
Bei Mädchen sind Sterne aktuell,<br />
Vorbild sind die Chucks der Großen.<br />
Ebenfalls aus dem Erwachsenenbereich<br />
kommen Nieten und<br />
metallische Effekte. Bei Jungs sind<br />
galaktische Silbertöne ein Trend.<br />
Außerdem achten immer mehr Eltern<br />
auf natürliche Materialien.<br />
Und was ist out?<br />
Ganz klar: weiße Sohlen! Die werden<br />
jetzt mit dunkler Farbe gebürstet<br />
und auf schmutzig getrimmt.<br />
Der Neon-Trend ist ebenfalls durch.<br />
Wer bestimmt, was modern ist?<br />
It-Girls, Musiker, Fußballspieler: Idole<br />
der Kids, aber natürlich auch Trends<br />
aus Streetwear und der Modewelt.<br />
Was tragen Kinder am liebsten?<br />
Jungs lieben sportliche, lässige Looks.<br />
Kleine Mädchen sind verrückt nach<br />
Rosa und wollen sich wie Prinzessinnen<br />
fühlen. Dazu passen Schmucksteine<br />
und Glitzer. Das Wichtigste ist<br />
aber, dass die Schuhe bequem sind<br />
und perfekt passen.<br />
Wie sieht ein Schuh aus, der Eltern<br />
und Kind glücklich macht?<br />
Modische Booties aus weichem Leder<br />
mit knöchelhohem Schaft: gut<br />
gepolstert, mit Fußbett, flexibler<br />
Gummisohle und wasserabweisender<br />
Tex-Membran. Übrigens: In einer<br />
WMS-Größe passen sie nicht nur in<br />
der Länge, sondern auch in der Breite.<br />
Welcher Kinderschuh könnte bald<br />
bei Müttern im Regal stehen?<br />
Ein Modell, das Frauen durch<br />
den nächsten Sommer begleiten wird:<br />
bequeme Römersandalen mit dicken<br />
Sohlen, breiten Riemen, vielen<br />
Schnallen und Klettverschluss.<br />
elisabeth göpel<br />
FOTOS: HERSTELLER (14), ISTOCKPHOTO.COM (2), PRIVAT<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>10/2014
In die sind die Kleinen<br />
schon ganz verliebt.<br />
„Praktischer Reißverschluss<br />
und gepolsterter Schaft.“<br />
Warme und trockene Füße, das sind die optimalen<br />
Voraussetzungen für einen gelungenen Herbsttag.<br />
Mit den neuen Elefanten Stiefeln kein Problem. Die fl exible<br />
Sohle passt sich der Bewegung des Fußes an. So sind<br />
Kletterpartien und Wettrennen ein echtes Kinderspiel.<br />
Kinderfüße in besten Händen<br />
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FAMILIE Schicksal<br />
3Tapfere<br />
Knirpse<br />
Das <strong>Leben</strong> mit schwer kranken Kindern<br />
kann bedrückend sein.<br />
Zum Glück zeigen die Fotografen<br />
der „Tapferen Knirpse“,<br />
wie es noch sein kann:<br />
unbeschwert und sehr, sehr schön<br />
Strahlende Kinder, liebevolle<br />
Geschwister, stolze Eltern.<br />
Modelbilder, Kuschelbilder,<br />
Quatschbilder – es ist, als<br />
wollten die Familien auf den<br />
Fotos zeigen: „Happy Family<br />
Life“, das ist nicht nur was für<br />
die, bei denen alles rundläuft.<br />
Tatsächlich läuft bei den Kindern,<br />
die von Fotografen des<br />
Vereins „Tapfere Knirpse e. V.“<br />
ehrenamtlich fotografiert<br />
werden, vieles ganz und gar<br />
nicht so, wie es sich ihre Eltern<br />
für sie gewünscht haben.<br />
Es sind Mädchen und Jungen<br />
mit schweren Behinderungen,<br />
Gendefekten oder unheilbaren<br />
Krankheiten. Doch das steht<br />
nicht im Mittelpunkt der Fotos.<br />
Die Aufnahmen zeigen lustige,<br />
originelle und geliebte Kinder.<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Die ganze Familie<br />
ist froh, dass Noah<br />
jetzt wieder<br />
zu Hause ist.<br />
Seine Krankheit<br />
ist in den Alltag<br />
integriert<br />
Noah: Ein sehr<br />
fröhliches Kind<br />
Der kleine Noah<br />
strahlt, gluckst<br />
und verzaubert<br />
jeden mit seinen<br />
großen Augen<br />
und seiner<br />
guten Laune<br />
Mit seinen 13 Monaten hat<br />
Noah fast sein halbes <strong>Leben</strong> im<br />
Krankenhaus verbracht. Vier<br />
Operationen hat er bereits hinter<br />
sich, eine steht noch aus.<br />
Noah hat nur ein halbes Herz.<br />
Das, was bei gesunden Menschen<br />
die linke Herzhälfte leistet,<br />
übernimmt bei Noah die<br />
rechte Hälfte mit. Das Blut der<br />
rechten Hälfte wird passiv über<br />
die Lunge geleitet. Dafür musste<br />
sein Herz komplett umgebaut<br />
werden. „Als wir die Diagnose<br />
erhielten, hat sie uns den Boden<br />
unter den Füßen weggezogen“,<br />
erzählt seine Mama Melanie.<br />
„Heute gehört all das zu unserem<br />
<strong>Leben</strong>. Wir genießen<br />
jeden Tag mit Noah.“<br />
Ein besonders schöner Tag war<br />
der, an dem der Junge zusammen<br />
mit seinen Eltern und seiner<br />
großen Halbschwester Pia<br />
fotografiert wurde. Nach all der<br />
Zeit im Krankenhaus, in der sich<br />
die Familie nur an den Wochenenden<br />
sehen konnte, waren<br />
endlich wieder alle zu Hause.<br />
„Noah hat den ganzen Tag gelacht“,<br />
erinnert sich seine Mutter.<br />
„Ich weiß nicht, warum das<br />
so ist, aber er ist ein sehr, sehr<br />
fröhliches Kind.“<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 47
FAMILIE Schicksal<br />
Neele: Ein aufgewecktes<br />
Mädchen<br />
Welche Krankheit Neele hat,<br />
weiß niemand. Ihre Ärzte rechnen<br />
mit einem bisher unbekannten<br />
Gendefekt. Immer wieder treten<br />
neue Symptome auf – extrem<br />
schwankende Blutwerte, Muskelschwäche,<br />
Probleme mit dem Immunsystem.<br />
Immer wieder haben<br />
Neeles Eltern Hoffnung und Angst<br />
zugleich. „Wir wissen einfach nicht,<br />
wohin die Reise geht“, sagt ihr Vater.<br />
„Trotzdem versuchen wir, so normal<br />
wie möglich zu leben.“ Neele<br />
besucht eine integrative Krippe.<br />
Mit ihren drei Jahren passt ihr Kleidergröße<br />
74. Zwar tragen ihre Beine<br />
sie nur wenige Schritte, doch wenn<br />
sie mit ihrem Laufrad durch die<br />
Wohnung flitzt, vergisst sie das<br />
auch schon mal. Was für ein aufgewecktes<br />
Mädchen sie ist, zeigte<br />
Neele beim Fotoshooting mit ihrer<br />
heißgeliebten Schwester Leonie.<br />
Die Bilder lassen ihre Eltern gerade<br />
auf gerahmte Leinwände drucken.<br />
„Schließlich“, sagt Papa Daniel,<br />
„wissen wir nie, wie viele Fotos wir<br />
von Neele noch machen können.“<br />
Kleine Profis:<br />
Neele und ihre Schwester<br />
Leonie genießen beide<br />
das Fotoshooting<br />
HERZENSBILDER<br />
Fotos anschauen, sich für ein Shooting melden,<br />
selbst als Fotograf mitarbeiten im Verein:<br />
mehr Infos unter www.tapfere-knirpse.de<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Auf ein Neues:<br />
Mit Seifenblasen<br />
spielen, das Auto<br />
schieben, sich<br />
umdrehen – alles<br />
musste Lennard<br />
zweimal lernen<br />
Lennard: Tolle Momente<br />
mit einem sehr tapferen Jungen<br />
Es war der OP-Pfleger von<br />
Lennard, der dessen Eltern<br />
von einem Fotoprojekt für<br />
kranke Kinder erzählte:<br />
„Der Kleine hat schon so viel<br />
durchgemacht, er ist doch<br />
wirklich ein tapferer Knirps!“<br />
Doch die Eltern des krebskranken<br />
Jungen waren anfangs<br />
nicht begeistert. Denn<br />
Lennard war ins Säuglingsstadium<br />
zurückgefallen,<br />
nachdem ihm ein Hirntumor<br />
entfernt worden war.<br />
Mit elf Monaten konnte er<br />
stehen, sich an Möbeln<br />
hochziehen. Dann kam die<br />
Diagnose. Nach acht Operationen<br />
und einem Jahr Chemotherapie<br />
musste er mühsam<br />
lernen, sich zu drehen,<br />
zu krabbeln, aufzustehen.<br />
Erst als Lennards Haare<br />
nach der Chemo nachzuwachsen<br />
begannen und er<br />
motorisch große Fortschritte<br />
gemacht hatte, freundeten<br />
sich Mama Natalie und<br />
Papa Armin doch noch mit<br />
der Foto-Idee an. Lennards<br />
OP-Pfleger, Fotograf im Nebenberuf,<br />
machte die Aufnahmen.<br />
„Lasst ihn einfach<br />
spielen, ich fang mir schon<br />
meine Momente ein“, meinte<br />
er. Tolle Momente sind es<br />
geworden!<br />
claudia-marie dambacher<br />
FOTOS: PATRICK FELDHUSEN/FELDHUSEN.DE (6), TANJA RICHTER/<br />
TARI-PHOTOGRAPHY.DE (4), KAI TÖPFER/KT-EINSATZFOTOGRAFIE.DE (5)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 49
RÄTSEL<br />
Nutribaby ist eine Küchenmaschine<br />
speziell für Babynahrung. Das Multitalent,<br />
das jungen Eltern den Alltag<br />
erleichtert, vereint 5 Funktionen in<br />
einem Gerät: sterilisieren, erwärmen,<br />
dampfgaren, mixen und auftauen. Bis<br />
zu 3 Fläschchen können gleichzeitig<br />
VERLOSUNG<br />
4 Küchenhelfer für Babynahrung<br />
sterilisiert oder erwärmt werden.<br />
Für ein Babymenü werden die <strong>Leben</strong>smittel<br />
separat, mit individueller Kochzeit<br />
gegart. So bleiben alle Nährstoffe,<br />
Vitamine und Geschmack erhalten.<br />
Auf Vorrat kochen, einfrieren, mit<br />
dem Kombigerät auftauen und<br />
erwärmen – das spart Zeit und Geld.<br />
Nutribaby ist einfach zu bedienen und<br />
die Einsätze lassen sich problemlos in<br />
der Spülmaschine reinigen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> und babymoov verlosen<br />
4 Nutribaby-Küchenmaschinen<br />
im Gesamtwert von 520 Euro.<br />
Schicken Sie uns die Lösung des <strong>Rätsel</strong>s bis zum 1. Oktober 2014. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: <strong>Rätsel</strong> | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
Ganz bequem geht’s im Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
innerbetrieblich<br />
Handgelenkschmuck<br />
schlechte<br />
Angewohnheit<br />
Mindestmaß,<br />
Mindestwert<br />
Ausverkaufswaren<br />
vorderasiat.<br />
Staat<br />
Heizgerät<br />
persönl.<br />
Fürwort,<br />
1. Person<br />
Plural<br />
Hutrand<br />
Kurzform<br />
von<br />
Assistent<br />
Zeichen<br />
für Platin<br />
Zeitgeschmack<br />
Ausbildungszeit<br />
TV-Infosendung:<br />
„ML<br />
Mona ...“<br />
Halbton<br />
über a<br />
Prophet<br />
Zeitabschnitt<br />
sächl.<br />
Fürwort<br />
Vorgebirge,<br />
Landspitze<br />
Milchfettschicht<br />
hinterbliebene<br />
Frau<br />
männl.<br />
Vorname<br />
Flaumfeder<br />
Lösung<br />
Bewohner<br />
der<br />
ital. Hptst.<br />
niemand<br />
dickflüssige<br />
Speise<br />
Araberfürst<br />
Beingelenk<br />
Luft der<br />
Lungen<br />
Hinweis<br />
engl.:<br />
Verkauf<br />
Tierschar<br />
Schiffsleinwand<br />
olympisches<br />
Symbol<br />
Abk.: Sankt<br />
Kurzform:<br />
ab Werk<br />
Schlaufe<br />
alberner<br />
Streich<br />
Kfz-Z.<br />
Großbritannien<br />
kleiner<br />
Musikträger<br />
(Abk.)<br />
kurz für:<br />
an dem<br />
best.<br />
Artikel<br />
(3. Fall)<br />
Staat in<br />
Südamerika<br />
Teil des<br />
Mittelmeers<br />
Kurzf. f. e.<br />
Bibelteil<br />
Abk.:<br />
Weltmeisterschaft<br />
persönl.<br />
Fürwort<br />
svd1816.32-28<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 9/14: Sommerglück<br />
®<br />
Bootswettkampf<br />
Ackergrenze<br />
Baumstraße<br />
Erkundigung<br />
starkes<br />
Seil<br />
Wasserrinne<br />
im<br />
Wattenmeer<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
tierisches<br />
Fett<br />
dt.<br />
Schauspielerin<br />
(Uschi)<br />
Stadt mit<br />
dem<br />
Schiefen<br />
Turm<br />
abwertend:<br />
schlechtes<br />
Getränk<br />
ugs.:<br />
amerik.<br />
Soldat<br />
(Abk.)<br />
engl.<br />
Biersorte<br />
Siegerin<br />
im Wettkampf<br />
Geflügelschenkel<br />
eingedickter<br />
Saft<br />
Leine<br />
Abk.:<br />
Landrat<br />
5 1 8<br />
9 5 7 2 4<br />
1 2 5 7<br />
6 1 7 8 9 3<br />
9 2<br />
3 7 4 9 1 8<br />
5 1 7 6<br />
7 6 1 5 2<br />
4 6 3<br />
50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Eins ist sicher: nichts.<br />
UNDER THE DOME – DIE 2. STAFFEL<br />
MITTWOCHS // 20:15<br />
WE LOVE TO ENTERTAIN YOU.
FAMILIE Elternleben<br />
Die perfekte Mutter ist liebevoll<br />
mit dem Baby, taff im<br />
Büro, sexy im Bett und eifrig<br />
am Kochen. Kein Wunder,<br />
dass die deutschen Frauen<br />
mit diesem Bild im Kopf<br />
Angst vorm Kinderkriegen<br />
haben – wie eine tiefenpsychologische<br />
Studie des<br />
Kölner Rheingold Instituts besagt. Und auch<br />
das Müttergenesungswerk erlebt es hautnah<br />
mit: Der Druck auf Mütter ist enorm.<br />
Das Ideal der perfekten Mutter sitzt fest in<br />
unseren Köpfen. Egal, was wir tun, es ist<br />
nicht genug. Das schlechte Gewissen bleibt.<br />
„Wir sollten aufhören, uns selbst fertigzumachen.<br />
Die ideale Mutter gibt es nicht und<br />
schon die Idee von der perfekten Mutter ist<br />
ein tyrannisches Konzept“, sagt der Autor<br />
des Bestsellers „Leitfaden für faule Eltern“,<br />
Tom Hodgkinson. „Wir alle sind frei, es so zu<br />
machen, wie es uns gefällt.“ Der Satz des<br />
dreifachen Vaters klingt nach einem Pippi-<br />
Langstrumpf-Prinzig für Erwachsene. „Wir<br />
haben diese Idee von den perfekten Eltern<br />
im Kopf, dabei ist Perfektion unerreichbar,<br />
nicht zuletzt deshalb, weil wir gar nicht wissen,<br />
wie Perfektion aussieht. Lassen Sie sich<br />
nicht erzählen, was Sie zu tun haben.“<br />
Eva Hofmann (32) aus Augsburg hat weder<br />
gestreifte Kniestrümpfe noch rote Zöpfe<br />
oder Sommersprossen. Ein bisschen Pippi<br />
Langstrumpf steckt dennoch in ihr. Sie lässt<br />
sich von niemandem sagen, was sie tun oder<br />
lassen soll. Sie ist eine Mutter, die Tom Hodgkinson<br />
vermutlich gefallen würde. In nichts<br />
perfekt, aber zufrieden mit sich.<br />
Un lieber<br />
Frauen sollen am besten alles<br />
gleichzeitig sein: Mutter,<br />
Liebhaberin, Geschäftsfrau.<br />
Doch die Perfektion<br />
ist eine Illusion<br />
Un perfekt!<br />
perfekt!<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
taff im<br />
Büro<br />
Powerfrau<br />
liebevolle<br />
Mami<br />
Eva Hofmann lebt mittlerweile im dritten<br />
Jahr in Lettland, sie hat ein zweites Kind<br />
und gestaltet ihre Version vom Muttersein.<br />
Geburtsvorbereitungskurse oder Eltern-<br />
Kind-Treffen hat sie nie besucht. Kindervergleich<br />
liegt ihr nicht. Sie spielt, singt,<br />
schmust und lacht mit ihren Kindern, ohne<br />
sich dafür zu verabreden. Immer zu Hause<br />
sein, gefällt ihr trotzdem nicht, mit ihrer<br />
Familie reiste sie schon nach Usbekistan,<br />
Aserbaidschan, Georgien, Albanien, in den<br />
Kosovo und nach Indien. 25 Länder hat ihr<br />
dreijähriger Sohn gesehen. Er passt sich in<br />
der Fremde einfach an. In Usbekistan aß er<br />
zwei Wochen lang meist nur gekochte Kartoffel<br />
mit Gurke, dazu gab’s Pulvermilch.<br />
Wer die Familie in Riga besucht, erlebt ein<br />
Kauderwelsch: deutsche, englische, let-<br />
Top-<br />
Sportlerin<br />
Eine Tanznacht in Berlin stellte ihr <strong>Leben</strong><br />
auf den Kopf. Sie war 28 Jahre alt, arbeitete<br />
in der Personalentwicklung eines großen<br />
deutschen Konzerns, wohnte in der Hauptstadt,<br />
war unabhängig und erfolgreich.<br />
Dann eine Party, bei der sie Indulis aus Riga<br />
traf. „Gehört Lettland eigentlich schon zur<br />
EU?“, fragte sie ihn und er fand’s gar nicht<br />
doof, eher famos. Einige Monate später war<br />
Evas Bauch kugelrund. Kein Wunschkind,<br />
aber ein Glücksfall.<br />
Drei Wochen nach der Geburt stand sie in<br />
der Abflughalle des Berliner Flughafens,<br />
rechts in der Hand einen Koffer und links<br />
im Arm ihr Baby. Sie fühlte sich wie neugeboren.<br />
Hinter ihr lag ihr <strong>Leben</strong> in Berlin, vor<br />
ihr eines in der lettischen Hauptstadt Riga,<br />
seit 2004 in der EU. Sie reiste oneway ins<br />
Familienleben.<br />
Keine Eltern-Kind-Treffen,<br />
keine Kindervergleiche<br />
Star<br />
Putzfee WOW<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014<br />
53
FAMILIE Elternleben<br />
Geliebte<br />
Einkäuferin<br />
taff<br />
Monstervertreiberin<br />
Chefin<br />
tische Wörter purzeln<br />
wild durcheinander. Vorbei<br />
der Versuch, das Durcheinander<br />
zu strukturieren.<br />
Sprache kommt von Herzen!<br />
Und ein wenig Chaos ist bereichernd.<br />
Durch alles, was Eva tut,<br />
zieht sich aber der eine rote<br />
Faden: „Ich vertraue auf<br />
mein Bauchgefühl und weiß,<br />
das kriege ich irgendwie hin.<br />
Meine Kinder spüren das<br />
und vertrauen sich selbst<br />
auch besser.“<br />
Eine Mutter, die<br />
macht, was ihr gefällt<br />
1 648 Kilometer südwestlich<br />
von Eva Hofmann, im Landkreis<br />
Regensburg, lebt eine<br />
andere Mutter, die macht,<br />
was ihr gefällt. Sie hat ein<br />
kunterbuntes Haus, drei Kinder,<br />
einen Mann. Perfekt ist<br />
es in ihrer Villa Kunterbunt<br />
nie, fröhlich fast immer.<br />
Barbara Spitzauer (36) kam<br />
vor elf Jahren aus Hessen<br />
beste<br />
Freundin<br />
nach Bayern, um Medizin zu<br />
studieren. Zuvor lebte sie in<br />
Peru, Magdeburg, Lübeck,<br />
Barcelona. Kaum hatte sie<br />
die Prüfungen bestanden,<br />
fing sie als Anästhesistin am<br />
Universitätsklinikum an. Beklemmend<br />
wie ein Stützstrumpf<br />
fühlte sich dieses<br />
Berufsleben an, geprägt von<br />
starken Hierarchien und extremer<br />
Spezialisierung. Lieber<br />
noch mal weg, dachte sie<br />
und plante mit ihrem Freund<br />
Jakob eine sechsmonatige<br />
Reise nach Asien.<br />
Dazu kam es nicht, sie wurde<br />
schwanger. Er freute sich.<br />
Sie zögerte noch. Aber bald<br />
überkam sie das bislang<br />
nicht gekannte Gefühl, angekommen<br />
zu sein. Ehrgeiz<br />
wich Zufriedenheit. Sie<br />
brachte ein zweites Kind zur<br />
Welt und ein drittes, nicht<br />
geplant, aber gewollt. „Ich<br />
hatte immer davon geträumt,<br />
zu ,Ärzte ohne Grenzen‘ zu<br />
gehen. An Familie und Kinder<br />
habe ich früher gar nicht<br />
gedacht. Aber: It all happens<br />
for the best, alles kommt,<br />
wie’s am besten passt.“ Wieder<br />
so ein Fall für Herrn<br />
Hodgkinson.<br />
Die Familie mietet ein Haus<br />
in einem oberpfälzischen<br />
Model<br />
Dorf. Von einer Bauwagenkolonie<br />
weht frischer Wind<br />
herüber, ein Waldkindergarten<br />
und eine Montessorischule<br />
sind ums Eck. Jakob<br />
arbeitet als Lehrer an einer<br />
Schule für hörgeschädigte<br />
Kinder, Eva gibt Kurse für<br />
Schwangere und plant ihre<br />
eigene Praxis mit naturheilkundlichem<br />
Schwerpunkt.<br />
Gemeinsam schaffen sie<br />
sich so viel Familienzeit wie<br />
möglich. Bei so viel Nähe ist<br />
allen klar: Niemand ist perfekt.<br />
Wär ja auch öde.<br />
Fröhliches Chaos<br />
statt traurige Ordnung<br />
Spielsachen liegen in den<br />
entlegensten Winkeln des<br />
Hauses, Wäschetürme überragen<br />
die Köpfe der Kleinsten,<br />
Staubwölkchen wehen<br />
über Fliesen. Ehemann Jakob<br />
sagt: „Ein sauberer Boden<br />
wird völlig überbewertet. Vor<br />
allem muss man dann nicht<br />
immer schimpfen ,Hej, ich<br />
hab grad gewischt!‘“ Lieber<br />
ein fröhliches Chaos als eine<br />
traurige Ordnung.<br />
Es gibt aber auch Tage wie<br />
diesen: Barbara meint, mehr<br />
hinkriegen zu müssen, im<br />
Beruf, im Privaten „effektiv<br />
etwas schaffen“ zu müssen.<br />
Sie macht sich Stress. Und<br />
wird oft krank. Dann hat sie<br />
immerhin Zeit, die Lage zu<br />
überdenken, und tankt auf,<br />
indem sie sich an ihr Mantra<br />
erinnert: It all happens for<br />
the best.<br />
susanne faschingbauer<br />
Vorleserin<br />
sexy Perfekte<br />
Frau<br />
Sterne-<br />
Köchin<br />
Unser<br />
Experten-<br />
Interview dazu<br />
lesen Sie<br />
auf S. 56<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Täglich<br />
ab 6.00 Uhr<br />
Toggolino – die Vorschulwelt<br />
von<br />
Peter Hase © Frederick Warne & Co. Limited and Silvergate PPL Limited, 2014. All rights reserved, Mike © 2014 Hit (MTK) Limited,<br />
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für unbeschwerten Spaß und hochwertige<br />
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Aktionszeitraum: 08.09.–31.10.2014
FAMILIE ELTERNLEBEN<br />
Eine zufriedene Mutter<br />
ist eine gute Mutter<br />
liebevolle<br />
Mami<br />
Alles ist gut!<br />
Die Psychologin<br />
Prof. Dr. Una M. Röhr-<br />
Sendlmeier weiß aus<br />
eigener Erfahrung:<br />
Wer immer funktionieren<br />
will, überfordert<br />
sich. Jeder braucht mal<br />
Auszeiten.<br />
??? Sie erforschen die <strong>Leben</strong>sumstände<br />
moderner Familien. Kennen Sie<br />
das Phänomen, dass sich Frauen unter<br />
Druck setzen und zu hohe Ansprüche<br />
an sich haben?<br />
Die meisten Frauen wünschen sich, dass<br />
sie vielseitig gefordert sind, dass sie mit<br />
Menschen zusammenkommen und Ziele<br />
haben, die übers Familienleben<br />
hinausgehen. Sie wollen vielfältige Rollen<br />
leben. Aber oft wird den jungen Frauen<br />
und Müttern gesagt: Oh, das kann nicht<br />
gut gehen!<br />
??? Was bewirkt das?<br />
Die Frauen sind zerrissen und haben<br />
Schuldgefühle. Sie meinen, sie müssten<br />
alles perfekt machen: den Beruf,<br />
das Private. Im Grunde ist das nicht<br />
verkehrt, aber sie denken, dass sie das<br />
alles alleine schaffen müssen.<br />
??? Wie können Mütter sich entlasten?<br />
Indem sie von vornherein darüber nachdenken,<br />
welche Möglichkeiten es gibt, sich<br />
Hilfe im Alltag zu suchen.<br />
Sie können Arbeiten im Haushalt oder<br />
Routineaufgaben mit dem Kind delegieren.<br />
Es gibt viele Ergebnisse, die zeigen,<br />
dass eine Mutter sehr wichtig, aber in<br />
vielen Bereichen nicht unersetzbar ist.<br />
??? Manche Mutter ist gerne eine Zeit<br />
lang ausschließlich für die Familie da.<br />
Man muss das finden, was zu einem passt.<br />
Wir sehen in unserer Forschung, dass<br />
Frauen, die so leben, wie sie es sich<br />
wünschen, seelisch gesünder sind.<br />
Eine zufriedene Mutter ist eine gute<br />
Mutter. Wir nennen das Kongruenz,<br />
die Übereinstimmung von Wunsch und<br />
Wirklichkeit. Das ist das Allerwichtigste.<br />
??? Ist es typisch deutsch und typisch<br />
weiblich, zu hohe Ansprüche zu haben?<br />
Ja, das Ideal der perfekten Mutter gibt‘s<br />
vor allem hier. Weil wir Deutschen sowieso<br />
perfekt sein wollen, und aus unserer Geschichte<br />
heraus: Im 19. Jahrhundert war es<br />
ein Zeichen für Wohlstand, wenn die Frau<br />
nicht arbeitete und der Mann das Geld<br />
verdiente. Im 20. Jahrhundert lebte dieses<br />
Modell wieder auf und hatte seine beste<br />
Zeit in den 50er und 60er Jahren. In und<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg mussten<br />
viele Frauen hart arbeiten, daher waren<br />
sie oft erleichtert „nur“ für den Haushalt<br />
und ihre Kinder zuständig zu sein. Mit<br />
den 68ern zerbröckelte dieses Ideal<br />
der perfekten Mutter. Doch es ist in vielen<br />
Köpfen immer noch vorhanden.<br />
??? Sie sind Hochschulprofessorin und<br />
haben drei Kinder. Haben Sie sich auch<br />
zu sehr unter Druck gesetzt?<br />
Ich bin sehr jung Professorin geworden<br />
und habe in vier Jahren drei Kinder bekommen.<br />
Beim ersten Kind habe ich voll<br />
gearbeitet, beim zweiten entschied ich<br />
mich für eine halbe Stelle. Beim dritten<br />
Kind war ich so erschöpft, dass ich<br />
viereinhalb Jahre in Elternzeit gegangen<br />
bin. Meine Kinder hatten ein Recht auf<br />
eine ausgeglichene Mutter. Als ich längst<br />
wieder im Beruf war, bemerkte ich erneut<br />
Erschöpfungserscheinungen. Bis dahin<br />
gab es für mich immer nur Familie und<br />
Beruf, nun sagte ich mir: Ich muss mehr<br />
für mich machen: mehr frische Luft, Meditation,<br />
Ausgehen ... Man braucht Auszeiten.<br />
Dann kann man mit mehr Freude<br />
wieder alles so machen, wie es gut ist.<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM (6), PRIVAT; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
56 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Komm zu uns<br />
und entdecke die babywelt!<br />
Vorfreude -Tasche<br />
zur Schwangerschaft …<br />
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mit vielen Tipps und<br />
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Eltern<br />
TV-TIPP<br />
Mutter-Kind-<br />
Turnen für Profis<br />
Laura Kasperzak nennt sich<br />
selbst „Ehefrau, Mama,<br />
Yogalehrerin, Handstand-<br />
Süchtige“. Ihre athletischen<br />
Übungen zeigt sie (oft mit<br />
ihrer Tochter) bei Instagram.<br />
Und begeistert damit<br />
fast eine Million Follower:<br />
Instagram.com/laurasykora<br />
facebook, WhatsApp & Co.<br />
Kleine Liebesbotschaften<br />
„Bussi, Schatzi, u .“ Achtung. Schatzi antwortet vielleicht<br />
nicht gleich. Oder falsch. Weil er ein Mann ist. Gut zu wissen:<br />
1.<br />
Eine Studie zeigt:<br />
Männer texten<br />
weniger, wenn sie<br />
in ihrer Beziehung<br />
zufrieden sind.<br />
Dafür kommen<br />
die Nachrichten<br />
dann von Herzen!<br />
2.<br />
Männer ticken<br />
anders. Er meint es<br />
nicht böse, wenn er<br />
einfach weniger<br />
Smileys verwendet.<br />
3.<br />
Nein, er muss auch<br />
nicht sofort antworten.<br />
Es ist okay, wenn<br />
er gerade nicht kann<br />
– oder mag.<br />
4.<br />
Löschen Sie verletzende<br />
Nachrichten<br />
oder Posts! Psychologen<br />
haben herausgefunden,<br />
dass eine<br />
gemeine SMS uns<br />
länger beschäftigt<br />
als etwa ein Streit<br />
unter vier Augen.<br />
5.<br />
WhatsApp-Haken<br />
richtig interpretieren:<br />
Einer bedeutet<br />
„an den Server<br />
geliefert“, zwei<br />
„Nachricht auf dem<br />
Handy des Empfängers<br />
angekommen“<br />
(nicht: „hat die<br />
Nachricht gelesen“).<br />
6.<br />
Die WhatsApp-<br />
Funktion „zuletzt<br />
online“ einfach<br />
ausschalten.<br />
7.<br />
Mit dem Smartphone<br />
kann man<br />
übrigens auch anrufen.<br />
Sinnvoll, wenn<br />
Sie eine schnelle<br />
Antwort brauchen.<br />
8.<br />
Experten warnen:<br />
Auf keinen Fall<br />
problematische<br />
Diskussionen übers<br />
Smartphone führen!<br />
Papas, die es anders machen.<br />
Bei denen Karriere an zweiter<br />
Stelle steht und die Kinder an<br />
erster. Zu sehen sind sie in<br />
„Nicht von schlechten Vätern“,<br />
der Dokusoap auf ZDFneo.<br />
Doppelfolgen ab 07. 09.<br />
sonntags<br />
ab 10.30 Uhr.<br />
Buch-Tipp<br />
Durchatmen. Ruhe finden.<br />
Dem Stress entkommen.<br />
Anregungen zum<br />
gemeinsamen Entschleunigen<br />
finden Familien in<br />
„Das Familien-<br />
Wochenend-Buch.<br />
Rituale, Geschichten,<br />
Spiele, Gebete“,<br />
Kösel; 19,99 Euro<br />
7,8<br />
Liter<br />
Eis haben wir<br />
Deutschen im Schnitt<br />
im vergangenen Jahr<br />
geschleckt. Eine<br />
Kurzumfrage aus der<br />
Redaktion ergibt:<br />
Irgendjemand von<br />
Ihnen war da wohl auf<br />
Diät, denn wir und<br />
unsere Kinder haben<br />
diese Menge alleine<br />
in diesem Jahr<br />
schon deutlich<br />
überschritten!<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
FOTOS: HERSTELLER (2), ISTOCKPHOTO.COM, LAURA KASPERZAK<br />
Bunt! Grell! Laut!<br />
Beautyprodukte setzen<br />
jetzt Ausrufezeichen,<br />
z. B. Nagellack in Gelb (I Just<br />
Can‘t Cope-acabana oder<br />
Nr. B46 Need Sunglasses?)<br />
von O.P.I. (bei Douglas)<br />
Vitamin G<br />
Das gibt’s beim Schauen,<br />
nicht mit Schlucken. Denn so<br />
nennen Wissenschaftler<br />
den positiven Effekt, den<br />
eine grüne Umgebung hat.<br />
Die nachgewiesene Wirkung<br />
von Wald und Wiese:<br />
Der Stresspegel sinkt,<br />
die Sinne werden angeregt,<br />
die Selbstheilungskräfte<br />
des Körpers aktiviert.<br />
Lieblingsziel<br />
Das beliebteste Urlaubsziel<br />
der Deutschen:<br />
Deutschland. Und die meisten<br />
der deutschen Deutschlandurlauber<br />
fahren nach:<br />
Bayern. Das liegt auch<br />
an Hotels wie dem Familotel<br />
Allgäuer Berghof. Weil hier<br />
alle darum bemüht sind,<br />
Familien glücklich zu<br />
machen. Mit dem großen<br />
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dem Essen und natürlich<br />
der Lage mitten in den<br />
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R A T G E B E R<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Was tun gegen<br />
die Angst<br />
vor der Geburt?<br />
Ich bin in der 25. Woche<br />
schwanger und wenn ich<br />
an die Geburt denke, kriege<br />
ich richtige Panik. Je näher<br />
der Termin rückt, desto<br />
größer wird meine Angst.<br />
Was kann ich dagegen tun?<br />
Waltraud Hauth, Hebamme<br />
aus Schwetzingen, antwortet:<br />
S<br />
uchen Sie sich Hilfe. Am<br />
besten von einer Hebamme,<br />
die Sie mit Ihren Sorgen<br />
ernst nimmt und Ihnen hilft,<br />
die Gründe für Ihre Angst<br />
herauszufinden. Diese Betreuung<br />
wird von der Krankenkasse<br />
bezahlt. Ich finde es wichtig,<br />
dass die Hebamme Ihnen zeigt,<br />
wie Sie engen Kontakt zu Ihrem<br />
Baby aufbauen können, und<br />
Ihr Selbstbewusstsein stärkt.<br />
Oft verursacht Unwissenheit<br />
Angst. Im Geburtsvorbereitungskurs<br />
lernen Sie, was bei<br />
einer Geburt passiert. Sie<br />
bekommen einen realistischen,<br />
aber positiven Eindruck, denn<br />
Sie erleben, wie stark Sie bei<br />
der Geburt sind – seelisch und<br />
körperlich. Sollten die Panikattacken<br />
massiver sein,<br />
kann Ihre Hebamme Ihnen<br />
Ansprechpartner oder Beratungsstellen<br />
nennen, bei denen<br />
Sie Unterstützung finden.<br />
Viele Infos für wer dende Mütter<br />
gibt‘s in unserem Sonderheft<br />
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Ein Job für<br />
echte<br />
Kerle<br />
In den meisten Kitas<br />
ist Erziehung immer<br />
noch Frauensache.<br />
Männer gelten dort<br />
als Exoten.<br />
Wir haben eine Kita<br />
besucht, in der gleich<br />
zwei männliche Erzieher<br />
arbeiten. Warum das<br />
eine Bereicherung<br />
für alle ist, zeigt<br />
unsere Reportage<br />
In seinem Beruf hat Markus<br />
Ehrmann zurzeit viel mit<br />
Hubschraubern, Raketen<br />
und Raumschiffen zu tun.<br />
Auf Wunsch designt er neue Modelle<br />
an seinem Zeichentisch,<br />
erschafft Nachbildungen aus<br />
Steck-Würfeln und gibt auch mal<br />
einem Helikopter Starthilfe.<br />
Markus Ehrmann (30), kantige<br />
Brille, feingeschnittenes Ge -<br />
sicht, Lachfalten um die Augen,<br />
ist Erzieher in der Kindertagesstätte<br />
Sankt Oswald in Leitershofen.<br />
Und damit von Berufs<br />
wegen ein Exot. Für die Kinder<br />
der Elefanten-Gruppe ist er<br />
einfach der Markus. Mit dem<br />
man spielen, knuddeln, raufen,<br />
bolzen kann. Der so toll zeichnet.<br />
Der tröstet, wenn es einem<br />
schlecht geht, und wickelt,<br />
wenn mal was daneben geht.<br />
Wo sonst kann man<br />
Kindern so viel geben?<br />
„Es ist unglaublich, wie viel einem<br />
die Arbeit mit Kindern zurückgibt“,<br />
sagt Ehrmann, der es sich<br />
auf einem der kleinen Holzstühlchen<br />
am Maltisch, nun ja, bequem<br />
gemacht hat. Mit schnellen<br />
Strichen skizziert er mit Bleistift<br />
eine Biene, die André später ausmalt,<br />
und hilft Kerstin, ihr Nagellackfläschchen<br />
abzuzeichnen.<br />
Hinter ihm hat sich eine kleine<br />
Schlange gebildet. „Markus, liest<br />
du mir vor?“ „Markus, malst du<br />
mir ein Raumschiff?“ Markus<br />
Ehrmann ist die Ruhe selbst,<br />
geht auf jede Frage ein. Und findet<br />
ständig einen Grund, mit den<br />
Kindern zu lachen. Wie er so dasitzt,<br />
in Polohemd, Chinos und<br />
Sneakers, könnte er auch als junger<br />
Kreativer einer Werbeagentur<br />
durchgehen.<br />
Tatsächlich arbeitet der gelernte<br />
Heilerziehungspfleger<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Kindergarten Partnerschaft rs<br />
LEBEN aft UNSER MIT KINDERN<br />
LEBEN<br />
Markus Ehrmann ist einer von<br />
wenigen männlichen Fachkräften in deutschen Kitas.<br />
Für die Kinder ist er einfach „der Markus“, mit dem man<br />
toben, malen, lachen kann<br />
seit knapp zwei Jahren in der<br />
integrativen Elefanten-Gruppe.<br />
Manche der Drei- bis Sechsjährigen<br />
brauchen eine besondere<br />
Förderung. Zum Beispiel weil sie<br />
aus Familien kommen, in denen<br />
Deutsch nicht die Muttersprache<br />
ist, oder weil sie eine leichte<br />
geistige Behinderung haben. Für<br />
Ehrmann sind es einfach „tolle<br />
Kinder“, die er auf dem Weg<br />
zur Selbstständigkeit begleiten<br />
möchte. Dass er dafür Empathie<br />
und Einfühlungsvermögen<br />
braucht, versteht sich von selbst.<br />
„Die ersten Wochen waren echt<br />
anstrengend. Da bin ich jeden<br />
Tag nach Feierabend direkt nach<br />
Hause gefahren und habe geschlafen.<br />
Aber man gewöhnt<br />
sich daran. Und in welchem Job<br />
kann man den Kindern schon so<br />
viel fürs <strong>Leben</strong> mitgeben?“<br />
Erzieher leisten viel<br />
und verdienen wenig<br />
Die Entwicklung begleiten, fördern,<br />
Werte vermitteln: Wenige<br />
Berufe sind so vielseitig und<br />
anspruchsvoll. Und dabei so<br />
schlecht bezahlt. Je nach Träger<br />
und Einrichtung liegt das Gehalt<br />
zwischen 2 200 und 2 700 Euro für<br />
eine Vollzeitstelle, doch die sind<br />
rar. Mit diesem Lohn eine Familie<br />
zu ernähren ist vielleicht möglich,<br />
aber ganz sicher schwierig.<br />
Die geringe Entlohnung ist einer<br />
der Gründe, warum sich so wenige<br />
Männer für diesen Job entscheiden.<br />
Gerade mal 3,4 Prozent<br />
beträgt der Anteil männlicher<br />
Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen<br />
deutschlandweit. Im<br />
Landkreis Augsburg, in dem Ehrmann<br />
arbeitet, ist er sogar noch<br />
niedriger: Auf 100 Erzieherinnen<br />
kommt hier nur ein Mann.<br />
Doch es liegt nicht nur an der<br />
geringen Bezahlung, dass der<br />
Beruf des Erziehers immer noch<br />
fest in Frauenhand ist. „Die gesellschaftliche<br />
Anerkennung<br />
ist gering, das bekommen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 61
LEBEN MIT KINDERN Kindergarten<br />
Wenn nicht gerade gebastelt<br />
wird, dürfen die Kinder bei<br />
Wolfgang Kempf auch mal<br />
den Baum hochklettern.<br />
Dass er einen guten Job macht,<br />
hört er von Müttern und Vätern<br />
gleichermaßen<br />
Männer noch stärker als Frauen<br />
zu spüren“, sagt Angelika<br />
Hafner, Leiterin der Kindertagesstätte<br />
Sankt Oswald. Dass sich<br />
das langsam ändert, dazu trägt<br />
sie bei. Schließlich arbeiten in<br />
ihrer Kita gleich zwei Männer.<br />
Auch Mädchen brauchen<br />
männliche Vorbilder<br />
Ein anderer Job kommt auch für<br />
Wolfgang Kempf (26) nicht infrage.<br />
Kempf ist ein Typ, dem<br />
man ansieht, dass er zupacken<br />
kann. Als Ältester von vier Geschwistern<br />
hat er früh gelernt,<br />
Verantwortung zu übernehmen,<br />
als Jugendlicher leitete er Zeltlager<br />
und besuchte schließlich<br />
die Fachschule für Erzieher<br />
in Ravensburg. Was er anders<br />
macht als seine Kolleginnen?<br />
„Vielleicht habe ich etwas weniger<br />
Ängs te. Die Kinder dürfen<br />
bei mir auch mal den Baum<br />
hochklettern. Und beim Fußball<br />
spiele ich immer mit.“ Bei der Arbeit<br />
ist er wegen seiner ruhigen,<br />
überlegten Art beliebt. Und<br />
auch, weil er sich nicht zu schade<br />
ist, schwere Sachen zu tragen<br />
oder sich den Computer anzuschauen,<br />
wenn der mal wieder<br />
streikt. Männersachen eben.<br />
Sind Männer in diesem Beruf<br />
also wichtig, weil sie sich an<br />
FOTOS: STEFANIE AUMILLER; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Fußball und Technik rantrauen?<br />
Dr. Tim Rohrmann, Diplom-Psychologe<br />
und Referent der Koordinationsstelle<br />
„Mehr Männer in<br />
Kitas“ möchte vermeiden, dass<br />
männliche Erzieher in ein Klischee<br />
gepresst werden. Natürlich<br />
gibt es Männer, die solchen<br />
Vorstellungen entsprechen. Aber<br />
auch welche, die lieber basteln,<br />
und Frauen, die gern bolzen.<br />
Mehr Männer für diese Arbeit zu<br />
begeistern, ist dem Psychologen<br />
aus einem anderen Grund ein<br />
Anliegen. „Kinder sollen erfahren,<br />
dass es normal ist, dass sich<br />
Frauen und Männer um alles gemeinsam<br />
kümmern. Und es ist<br />
für Mädchen genauso wichtig<br />
wie für Jungs, auch männliche<br />
Vorbilder zu haben.“<br />
Dieser Meinung ist auch Katja<br />
Rose (36), deren Sohn Edgar die<br />
Elefanten-Gruppe besucht. „Ich<br />
finde es toll, dass hier Frauen<br />
und Männer zusammenarbeiten.<br />
Viele Eltern, die ich kenne, würden<br />
sich das auch in ihrer Kita<br />
wünschen.“<br />
Gerade für Kinder, deren Mütter<br />
allein<strong>erziehen</strong>d sind oder deren<br />
Väter regelmäßig spät von der<br />
Arbeit kommen und wenig Zeit<br />
haben, ist es toll, wenn es in der<br />
Kita auch eine männliche Bezugsperson<br />
gibt.<br />
Ein Mann in der Kita sollte eigentlich<br />
die Regel sein und nicht<br />
die Ausnahme, da sind sich Psychologen<br />
und viele Eltern einig.<br />
Ob er nun ein guter Fußballer<br />
ist oder nicht, ist dabei Nebensache.<br />
„Wichtig ist, dass die<br />
Frauen nicht nur fürs Trösten<br />
zuständig sind und die Männer<br />
nicht nur fürs Toben“, findet<br />
Dr. Rohrmann.<br />
Dürfen männliche<br />
Erzieher auch wickeln?<br />
Einen kleinen Unterschied zwischen<br />
den Geschlechtern gibt es<br />
aber doch. Und der wirft Fragen<br />
auf: Dürfen männliche Erzieher<br />
auch wickeln? Dürfen sie ein<br />
Mädchen auf den Schoß nehmen?<br />
Oder kommen sie den Kindern<br />
damit zu nahe und überschreiten<br />
eine Tabugrenze? Der Psychologe<br />
hat dazu eine klare Meinung:<br />
„Wenn Väter zu Hause ganz<br />
selbstverständlich die <strong>Babys</strong><br />
wickeln, dann muss das natürlich<br />
auch der Mann in der Kita machen.“<br />
In Leitershofen stand das<br />
Thema bisher nicht zur Debatte.<br />
Es habe noch nie Beschwerden<br />
oder Anfragen besorgter Eltern<br />
gegeben, versichert die Kindergartenleitung.<br />
Alle Eltern haben<br />
bisher nur positiv auf die beiden<br />
Männer reagiert.<br />
„Es freuen sich alle, dass ich da<br />
bin“, sagt auch Wolfgang Kempf.<br />
Dass er einen guten Job macht,<br />
hört er von Müttern und Vätern<br />
gleichermaßen. Trotzdem lässt<br />
er das Wickeln lieber sein. Vorsorglich.<br />
Damit Fragen dieser Art<br />
erst gar nicht aufkommen.<br />
Vielleicht müssen Eltern sich erst<br />
daran gewöhnen: Dass Männer<br />
heute auch wickeln, trösten und<br />
am Herd stehen können.<br />
Die Kochschürze hat sich Markus<br />
Ehrmann schon mal umgebunden.<br />
Gleich kommt seine<br />
Kollegin und hilft beim Vorbereiten.<br />
Denn 18 knurrende Mägen<br />
mit Mittagessen zu versorgen,<br />
ist auch für einen ganzen Kerl<br />
Schwerstarbeit.<br />
elisabeth göpel<br />
Tut Tut Baby Flitzer - Garage<br />
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beweglichen Schranke, einer Waschanlage, einer Tankstelle,<br />
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Spielvergnügen ein. So entstehen erste Rollenspiele und die<br />
Motorik wird gefördert. In den beiden Spielmodi „Lernen“<br />
und „Musik“ wird die Fantasie der Kinder angeregt, das<br />
Gehör und die Sprachentwicklung werden geschult. Die Tut<br />
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Baby Flitzer - Welt kombinierbar.<br />
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[ 1 ]<br />
Ich bin dann<br />
mal wild<br />
Herr Tiger trägt<br />
Anzug und Hut und<br />
ist immer brav.<br />
Immer. So richtig<br />
Spaß hat er dabei<br />
aber nicht. Also<br />
beschließt er, wild<br />
zu sein und nur das<br />
zu tun, was er will.<br />
Dafür muss er in<br />
die Wildnis, in der<br />
er sich bald etwas<br />
einsam fühlt. Doch<br />
als er im Hawaiihemd<br />
zurückkehrt,<br />
haben sich auch die<br />
anderen verändert.<br />
Herr Tiger wird wild,<br />
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Lesen,<br />
blättern,<br />
fühlen,<br />
freuen,<br />
lernen<br />
Vom sprechenden Ferkel<br />
zum Hammerhai, vom braven<br />
Tiger zur Schnecke mit Fingerfühlern,<br />
vom echten Elefanten<br />
zu erfundenen Drillings-<br />
Drachen: unsere Favoriten<br />
für tierliebe Bücherwürmer<br />
[ 2 ]<br />
Ups, Knoten in der Zunge<br />
Ganz schnell<br />
Auch bei den anderen<br />
Sprachspiel-<br />
nachsprechen:<br />
„Drei drehwütige reimen gibt’s sicher<br />
Drillings-Drachen einige Verbrecher,<br />
drehen seit dreieinhalb<br />
Stunden Flitze-freche<br />
äh, Versprecher.<br />
dreimal drei<br />
Zungenbrecher,<br />
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drehwurm-dreiste 12,99 Euro<br />
Drachenrunden.“<br />
Gar nicht so einfach.<br />
[ 3 ]<br />
Passt Mutter Eule zum Waljungen?<br />
Klingt nach Quatsch. hat einen Fühleffekt.<br />
Und auch, dass Aber mal ehrlich:<br />
Mama Krokodil mit Die Unsinns-Paare<br />
dem Löwenkind um sind eigentlich viel<br />
die Wette planscht. lustiger ...<br />
Also weiterblättern Mein lustiges<br />
und das richtige<br />
Mix-Max-Fühlbuch —<br />
Meine liebsten Tiere,<br />
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können<br />
Kinder sehen und<br />
spüren, jedes Tier<br />
ILLUSTRATIONEN: PETER BROWN/CBJ, RICHARD BYRNE/BELTZ & GELBERG, JULIA DÜRR/ESSLINGER, EMMANUELLE TCHOUKRIEL/GERSTENBERG VERLAG<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
[ 4 ]<br />
Schau genau<br />
Der Kescher ist<br />
einfach zu finden,<br />
der Frosch auch.<br />
Aber diese winzige<br />
Kaulquappe, wo hat<br />
sich die nur versteckt?<br />
Auf jeder<br />
Doppelseite gibt es<br />
eine kleine Geschichte<br />
und eine<br />
große Illustration.<br />
Aber um die Tiere<br />
und Sachen aus<br />
der Leiste zu finden,<br />
müssen die Kinder<br />
schon sehr genau<br />
hinschauen.<br />
Sachen suchen —<br />
Bei den Tieren, ab 2,<br />
Ravensburger; 4,99 Euro<br />
[ 5 ]<br />
Spaß mit dem<br />
Winnie-Mini<br />
Was machen Winnie<br />
Puuh und seine<br />
Freunde Tigger,<br />
Ferkel, Rabbit<br />
den ganzen Tag<br />
im Hundertmorgenwald?<br />
Sie suchen<br />
den Winter, naschen<br />
Honig oder gehen<br />
zum Arzt. Die zwölf<br />
kurzen Abenteuer<br />
der Freunde<br />
in Mini-Büchern,<br />
immer griffbereit in<br />
einem Buchschrank<br />
zum Mitnehmen.<br />
Disney Winnie Puuh<br />
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ab 3, pil; 12,99 Euro<br />
[ 6 ]<br />
Vorsicht, gefräßig!<br />
Erst ist es der Hund. Dann Ben, dann<br />
der Rettungsdienst und zum Schluss sogar<br />
Bella selbst. Alle verschwinden zwischen<br />
den Seiten, sie werden tatsächlich vom<br />
Buch gefressen. Aber die kleinen Leser<br />
können alle wieder rausholen, sie müssen<br />
nur ... Halt, das sollen sie doch selbst<br />
rausfinden!<br />
Hilfe, dieses Buch hat meinen Hund gefressen,<br />
ab 3, Beltz & Gelberg; 12,95 Euro<br />
[ 7 ]<br />
Fingerrüssel<br />
und<br />
Daumennasen<br />
Ein Finger wird zum<br />
Elefantenrüssel.<br />
Zwei werden zu<br />
Schneckenfühlern.<br />
Und gleich drei<br />
braucht der Tintenfisch<br />
als Arme, dann<br />
hat er wieder acht.<br />
Die Kleinen stecken<br />
ihre Finger durch<br />
die Löcher und<br />
schon kriegen die<br />
Tiere Ohren, Beine,<br />
Köpfe. Dazu gibt es<br />
kurze Geschichten<br />
in Reimform, die<br />
Kinder immer wieder<br />
hören wollen.<br />
Zi-Za-Zappelfinger —<br />
Mein erstes Fingerspielbuch,<br />
ab 1,<br />
Duden; 5,99 Euro<br />
[ 8 ]<br />
Wo wohnt<br />
der Picasso-<br />
Drückerfisch?<br />
In Ozeanien und<br />
Asien. Was er da<br />
macht, wieso er<br />
so heißt und wie er<br />
aussieht, das alles<br />
erfahren Kinder in<br />
diesem prächtigen<br />
Tieratlas mit über<br />
250 Steckbriefen<br />
von Tieren aus aller<br />
Welt. Die schönen<br />
Illustrationen dazu<br />
zeigen die Tiere und<br />
deren <strong>Leben</strong>sräume<br />
auf den verschiedenen<br />
Kontinenten.<br />
Mein großer Tieratlas —<br />
250 Tiere aus aller<br />
Welt, ab 4, Gerstenberg;<br />
24,95 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 65
KREATIV Nähen<br />
Schön kuschelig: Die molligen Fleece-Jacken mit<br />
Baumwollfutter halten Mama und Tochter warm<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Im Partnerlook<br />
Kuschelige<br />
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und Kind können Sie selbst nähen<br />
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1,40 m x 0,75 m Fleece<br />
1,40 m x 0,28 m gemusterten<br />
Baumwollstoff als Futter<br />
einen 35 cm langen,<br />
teilbaren Reißverschluss<br />
Gr. 104/110:<br />
1,40 m x 1,00 m Fleece<br />
1,40 m x 0,30 m gemusterten<br />
Baumwollstoff als Futter<br />
einen 40 cm langen,<br />
teilbaren Reißverschluss<br />
Nähgarn<br />
Statt Fleece können<br />
Sie auch Sweatshirtstoff,<br />
dickeren<br />
Baumwollstoff oder<br />
leichten Wollstoff<br />
nehmen<br />
so wird’s gemacht<br />
[1] Schnitt ausdrucken, zusammenkleben<br />
und das Rückenteil<br />
zunächst an der Schnittlinie für<br />
den hinteren Halsausschnitt<br />
ausschneiden.<br />
[2] Fleece-Stoff doppelt legen und<br />
Rückenteil, Kapuze und Innen-<br />
Tasche entsprechend des<br />
Schnittauf lageplans zuschneiden,<br />
Platz für das Vorderteil freilassen.<br />
[3] Vorderen Halsausschnitt vom<br />
Schnitt wegschneiden, Schnitt<br />
auflegen und an der vorderen<br />
Mitte 1,5 cm Nahtzugabe<br />
anzeichnen (ansonsten sind<br />
alle Nahtzugaben im Schnitt<br />
enthalten), zuschneiden und<br />
die Markierung für die Taschenposition<br />
anzeichnen.<br />
[4] Aus dem Futter in doppelter Stofflage<br />
einmal die Kapuze und<br />
einmal die Tasche mit den Nahtzugaben<br />
zuschneiden.<br />
[5] Ärmelsaumkanten, Saumkanten,<br />
vordere Mitte und die schräge<br />
Nahtzugabe bei den Futter-<br />
Taschen mit Zickzackstich<br />
versäubern.<br />
[6] Futter-Taschen-Eingriff 2 cm<br />
nach links umbügeln, sodass<br />
Naht zugabe auf Nahtzugabe liegt.<br />
Alle anderen Kanten 1 cm<br />
nach links umbügeln.<br />
[7] Fleece-Tasche in Futter-Tasche<br />
hineineinlegen, sodass sich alle<br />
Nahtzugaben um das Futter legen,<br />
feststecken, Tascheneingriff bei<br />
1,5 cm von rechts absteppen.
KREATIV Nähen<br />
[8] Tasche entsprechend der Markierungen<br />
auf das Vorderteil legen,<br />
feststecken, rundherum mit<br />
0,3 cm aufsteppen, sodass<br />
der Fleece mit festgesteppt wird,<br />
Tascheneingriff mehrfach riegeln.<br />
[9] Ärmelsäume 3 cm an den Knipsen<br />
umlegen, feststecken und bei<br />
2,5 cm feststeppen.<br />
[10] Reißverschluss mit der Vorderseite<br />
auf die rechte Stoffseite<br />
eines Vorderteils legen. Kante<br />
auf Kante so feststecken, dass<br />
der untere Stopper 3 cm von<br />
der Saumkante entfernt endet.<br />
Mit Reißverschlussfuß knapp<br />
feststeppen.<br />
[11] Unten am Saum die vordere Mitte<br />
in Verlängerung des Reißverschlusses<br />
ca. 1 cm einschlagen<br />
und dann den Jackensaum 3 cm<br />
nach links umschlagen und feststecken.<br />
Anschließend gesamten<br />
Jackensaum 3 cm einschlagen und<br />
bei 2,5 cm von rechts absteppen.<br />
Entwürfe und Stoffe<br />
sind von<br />
www.stoffe.de<br />
Dort gibt’s in der Rubrik<br />
„Nähzubehör“ auch<br />
ein Nähpaket mit<br />
dem Material für<br />
die beiden Jacken<br />
[12] Reißverschluss bei 0,5 cm von<br />
rechts absteppen.<br />
[13] Vorderteile rechts auf rechts auf<br />
das Rückenteil legen, Seitennähte<br />
und Schulter- bzw. Ärmelnähte<br />
mit 1 cm Nahtzugabe schließen.<br />
Mit Zickzackstich versäubern.<br />
[14] Fleece-Kapuze rechts auf rechts<br />
legen, an der runden Seite mit<br />
1 cm Nahtzugabe zusammennähen,<br />
Futter-Kapuze genauso.<br />
Naht auseinanderbügeln, unten<br />
am Halsloch 1 cm nach links<br />
umbügeln. Fleece- und Futter-<br />
Kapuze rechts auf rechts<br />
ineinanderlegen, Gesichts -<br />
öffnung mit 0,5 cm Nahtzugabe<br />
verstürzen.<br />
[15] Kapuze zurechtkrempeln und an<br />
einem Punkt in der Kopfrundung<br />
die Nahtzugabe des Futters mit<br />
der Nahtzugabe des Fleece-Stoffes<br />
mit ein paar Stichen zusammennähen.<br />
[16] Die Fleece-Seite der Kapuze rechts<br />
auf rechts auf die Jacke legen<br />
und von innen im Halsloch<br />
entsprechend der Knipse feststecken.<br />
Das Ende des Reißverschlusses<br />
soll noch knapp auf<br />
dem Fleece liegen, sonst guckt<br />
das Futter später raus.<br />
Naht bei 1 cm schließen.<br />
[17] Innen die umgebügelte Kante<br />
des Futters so platzieren, dass sie<br />
die eben genähte Naht knapp verdeckt,<br />
und von außen feststecken.<br />
Die Nahtzugaben der Kapuzen-<br />
Ansatznaht verschwinden dabei<br />
in der Kapuze. Im Nahtschatten<br />
von rechts feststeppen.<br />
Anschließend kontrollieren,<br />
ob das Futter auch wirklich<br />
überall getroffen wurde.<br />
[18] Zum Schluss Gesichtsöffnung der<br />
Kapuze bei 1,5 cm absteppen.<br />
Die Schnitte für beide Jacken und die Anleitung für die Jacke der Mama finden<br />
Sie im Internet unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/Herbstjacke<br />
FOTOS: STEFANIE AUMILLER; ENTWURF FLEECE-JACKEN: STOFFE.DE; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
68<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
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Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
Fiona (21 Monate) will<br />
getragen werden.<br />
Auf Opas Frage,<br />
wofür der liebe Gott ihr<br />
denn Füße geschenkt<br />
hat, antwortet sie<br />
prompt:<br />
„Für<br />
Schuhe!!!“<br />
[ Stefanie Drexler, Winzer ]<br />
Emma (4) im Wildpark:<br />
„Hilfe, das Reh will<br />
mein Kleid fressen!“<br />
[ Kathrin Bauer, MaLEnte ]<br />
U<br />
Anneke (3 ½) erzählt,<br />
dass sie im Kindergarten<br />
für die Erzieherin<br />
ein Geburtstagslied<br />
gesungen haben, und<br />
singt gleich mal vor:<br />
„Hab<br />
die Bürste<br />
tu ju ...“<br />
[ Carmen Joreitz,<br />
Langen/Bremerhaven ]<br />
„Ich mach mich<br />
gut als Gartendeko,<br />
gell?“<br />
Zoey-Milaine (8 Monate)<br />
in Omis Garten<br />
[ Michael Emmerich, Oelde ]<br />
Satz<br />
des Monats<br />
Emely (7) kommt von<br />
der Schule nach Hause:<br />
„Weil unser<br />
Lehrer nicht<br />
den ganzen<br />
Tag arbeiten<br />
will, müssen<br />
wir die Hausaufgaben<br />
allein machen!“<br />
[ Sylvia SChillinger, Ettenheim ]<br />
Sophia (13 Monate) zum<br />
ersten Mal im Bällebad:<br />
„Und wann<br />
kommen jetzt<br />
die bunten<br />
Smarties?“<br />
[ Jennyfer Klause, Hameln ]<br />
Leonora (4 ½) möchte<br />
eine Gute-Nacht-<br />
Geschichte hören:<br />
„Kannst du<br />
mir bitte<br />
Schneeweißchen<br />
und<br />
Rosenkohl<br />
vorlesen?“<br />
[ Doreen Peglau, Wandlitz ]<br />
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70<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige Bayard Media, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Verlag auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis:<br />
Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrags verlangen.<br />
Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Zahlungsempfänger: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg. Gläubiger-ID: DE95ZZZ00000015331<br />
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MEIN FREUND, DER WIND<br />
Die Herbstsonne heizt das kühle Gras auf.<br />
Viel zu sehr, findet der kleine Igel. Er stöhnt:<br />
„Puh, mir ist so heiß!“ Das hört sein Freund,<br />
der kleine Wind. Er pustet so lange, bis der Igel<br />
ruft: „Genug, lieber Wind, genug! Ich zittere<br />
schon vor Kälte.“<br />
Schnell läuft der Igel zur Wäscheleine. Dort<br />
hängt seine warme Lieblingshose. Aber oje!<br />
Sie ist noch pitschenass. Da pustet und pustet<br />
der kleine Wind so lange, bis die Hose trocken<br />
ist. Schnell zieht der Igel sie an. Nun wird ihm<br />
wieder wohlig warm.<br />
Aber wer knurrt denn da so laut? Das Igel-<br />
Bäuchlein! Der kleine Igel ist nämlich hungrig.<br />
Hui, der kleine Wind rüttelt und schüttelt so<br />
lange an den Zweigen des Apfelbaums, bis<br />
ein dicker roter Apfel herunterfällt. Der Igel<br />
beißt hinein. Mmh, der schmeckt!<br />
Wusch! – flitzt das Eichhörnchen vorbei.<br />
Der Igel ruft: „Warte, ich laufe mit dir um<br />
die Wette!“ Das Eichhörnchen lacht: „Ich bin<br />
viel schneller als du.“ Doch der Igel will<br />
gewinnen. Er läuft und läuft, bis er nicht mehr<br />
kann. Da pustet der kleine Wind dem Igel so<br />
lange in den Rücken, bis dieser wie eine Rakete<br />
losdüst, das Eichhörnchen überholt und<br />
als Erster im Ziel ist. Der Igel macht einen Luftsprung:<br />
„Danke, lieber Wind! Du bist mein<br />
bester Freund.“ Der Wind säuselt: „Und du<br />
meiner! Ohne dich wär alles nur halb so schön.“<br />
72 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
Welcher Weg führt den Igel zum Eichhörnchen?<br />
ILLUSTRATIONEN: CHRISTIANE ENGEL; TEXT: MARGRET NUSSBAUM<br />
Der Igel geht aus und hat sich schick gemacht. Doch zwischen<br />
den Bildern gibt’s 5 Unterschiede. Findest du sie?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014 73
Hier erzählen unsere Leserinnen und Leser, wie sie den Namen für ihr Baby gefunden haben<br />
Unser Kind heißt...<br />
Jannes Leonhard<br />
[13 Monate]<br />
Jannes hat uns schon immer gefallen.<br />
Leonhard (der ihm Kraft gibt) kam zur<br />
Stärkung dazu. Vor der Geburt wussten<br />
wir, dass unser Sohn einen Herzfehler<br />
hat und nur mit einer OP direkt nach<br />
der Geburt überleben kann. Es hat<br />
geklappt: Heute ist er kerngesund.<br />
Thomas und Anke Helmstedt, Zwenkau<br />
Julian Jost<br />
[5 Monate]<br />
Sein Papa wollte einen Fritz, ich einen<br />
Julian. Als ich vorschlug, ihm den<br />
Zweitnamen Jost zu geben, war mein<br />
Mann begeistert; das ist der Vorname<br />
des „Opa Ostsee“. Mit Julian Jost ist nun<br />
ein hübscher, klassischer und vor allem<br />
persönlicher Name entstanden.<br />
Nicole und Hauke Weiher, Freiburg<br />
Daylina<br />
[6 Monate]<br />
Wir wollten einen außergewöhnlichen<br />
Namen. Lina fand ich toll, aber viele<br />
heißen so. Daylina dagegen fast<br />
niemand! Da ich keine Bedeutung für<br />
den Namen fand, überlegten wir: Day<br />
für Tag ist klar. Lina ist irisch für das<br />
Licht! Daylina ist also unser Tageslicht.<br />
Jessica Parg, Pößneck<br />
Kim Jolie<br />
[7 Monate]<br />
Mein Freund und ich hatten einen Deal:<br />
Wird‘s ein Junge, entscheide ich, wie er<br />
heißt, wird‘s ein Mädchen, darf mein<br />
Freund bestimmen. Seine Wahl fiel auf<br />
Kim. Aber da mir Jolie so gut gefallen<br />
hat, haben wir diesen Namen einfach<br />
noch hintendran gesetzt.<br />
Doreen Richter, Ingoldingen<br />
Kein Herz<br />
für Mandy<br />
Ulrich ist ein Name<br />
für evangelische<br />
Kirchenmusikstudenten<br />
mit<br />
Sehschwäche.<br />
Die Eltern von Trix<br />
wollten eigentlich<br />
einen Sohn und<br />
Mette klingt, nun ja,<br />
eher fleischig. Sagt<br />
William Wahl. Er hat<br />
mit „Ernst beiseite!<br />
500 Namen, die Sie<br />
Ihrem Kind besser<br />
nicht geben sollten“<br />
(Rowohlt; 9,99 Euro)<br />
einen bissigen<br />
Ratgeber<br />
geschrieben, in dem<br />
er vor „Chantalismus“<br />
warnt, über den<br />
Einfluss von<br />
Ikeamöbeln referiert<br />
und erklärt, wieso<br />
Tom-Tom und Nivea<br />
als Namen nichts<br />
taugen. Klassiker<br />
oder Modename: Er<br />
zerpflückt sie alle.<br />
Machen Sie mit!<br />
Wollen Sie auch Ihre Geschichte erzählen? Dann schrei ben Sie uns und schicken Sie ein Kinderfoto oder Familienfoto*<br />
mit. Bitte das Alter des Kindes auf dem Foto, die Adresse und für Rückfragen die Telefonnummer angeben.<br />
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*Wir schicken Fotos gern zurück, wenn Sie einen frankierten Rückumschlag beilegen<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
74 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
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Antonia<br />
eine gro e<br />
Schwester<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist<br />
eure Ansprechpartnerin<br />
im Netz<br />
[Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie<br />
von ihren Kindern<br />
Benjamin (9)<br />
und Anna-Carolin (6)<br />
NADINES BABY-<br />
VERRÜCKTE WELT<br />
Seit ein paar Monaten<br />
ist Valentin da und<br />
bei Familie Luck dreht<br />
sich momentan alles<br />
um das Baby.<br />
Vom turbulenten<br />
<strong>Leben</strong> mit<br />
zwei Kindern berichtet<br />
Nadine Luck<br />
in ihrem Blog<br />
Umfrage<br />
Verwendet ihr<br />
eine Tragehilfe für<br />
euer Baby?<br />
23%<br />
Ja, die<br />
meiste Zeit<br />
tragen wir<br />
das Kleine.<br />
29%<br />
Nein, wir<br />
haben nur<br />
einen<br />
Kinderwagen.<br />
48%<br />
Ja, hin und<br />
wieder.<br />
QUELLE:<br />
WWW.LEBEN-UND-ERZIEHEN.DE<br />
Verwöhne<br />
ich beim<br />
Tragen<br />
mein Baby?<br />
fam@uhu Tagsüber<br />
trage ich<br />
mein Baby<br />
(20 Wochen) viel<br />
im Tuch. Und<br />
muss mich rechtfertigen,<br />
weil das<br />
die Kinder angeblich<br />
verwöhnt.<br />
Was meint ihr?<br />
Lieschen-<br />
Muller Tragen<br />
verwöhnt Kinder<br />
nicht, es gibt<br />
ihnen Sicherheit.<br />
Versuche, auf<br />
dein Bauchgefühl<br />
zu hören und<br />
„gute Ratschläge“<br />
einfach nicht zu<br />
beherzigen.<br />
wert Verwöhnt<br />
werden Kinder<br />
erst später, wenn<br />
sie immer alles<br />
bekommen, was<br />
sie wollen. Mit<br />
Liebe und Zuneigung<br />
kannst du<br />
dein Baby nicht<br />
verwöhnen!<br />
AnnaMax Vielleicht<br />
sind Omas<br />
neidisch, dass<br />
wir aufs Gefühl<br />
hören und<br />
die <strong>Babys</strong> tragen.<br />
Früher konnte<br />
darauf oft keine<br />
Rücksicht genommen<br />
werden.<br />
rituale<br />
So schlafen unsere Kinder<br />
am besten ein<br />
Christine Ich lese meiner<br />
Kleinen vor dem Schlafen<br />
vor. Das liebt sie! Meine<br />
Mutter hat mir auch immer<br />
vorgelesen und ich finde<br />
es toll, das jetzt an meine<br />
Tochter weiterzugeben.<br />
aquamarin Unser Abend<br />
beginnt mit dem „Sandmännchen“,<br />
danach essen<br />
wir, Püppimaus (3) wird<br />
bettfertig gemacht und wir<br />
lesen etwas vor und singen.<br />
Mein Mann und ich wechseln<br />
uns täglich ab.<br />
Minchen Bei den beiden<br />
Großen haben wir kein<br />
festes Ritual mehr, sie bekommen<br />
mal etwas vorgelesen,<br />
der Bruder liest seiner<br />
Schwester vor oder sie<br />
hören eine CD. Die Kleinste<br />
(2 ½) will vor dem Schlafen<br />
immer noch gestillt werden.<br />
Petra Strassmeir Nach<br />
der Geburt des <strong>Babys</strong> ließ<br />
sich die Große (knapp 3)<br />
nicht mehr ohne Tränen<br />
ins Bett bringen. Wir haben<br />
dann gemeinsam einen Plan<br />
gemalt mit Dingen, die sein<br />
müssen (Zähne putzen) und<br />
Dingen, die sie gern mag<br />
(streicheln, vorlesen). Sie<br />
versteht, dass die schönen<br />
Sachen dran sind, wenn<br />
die anderen erledigt sind.<br />
(Blog auf kleinwirdgross.<br />
wordpress.com)<br />
Moony1989 Unsere<br />
Tochter bekommt nach<br />
der letzten Stillmahlzeit<br />
eine kurze Geschichte vorgelesen.<br />
Danach massieren<br />
wir sie ein wenig, ziehen<br />
ihr den Schlafanzug an und<br />
legen sie in ihr Bettchen.<br />
Als Schlaflied gibt es<br />
„La Le Lu“ von der Spieluhr.<br />
FOTOS: DANIEL GERST, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (3); ILLUSTRATION: THINKSTOCK<br />
76<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 10/2014
Welche Kita-Namen wo am häufigsten<br />
vorkommen, zeigen bunte Karten<br />
auf www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/kita<br />
Das Schwarze, das Bunte, das Kurze, das Lange oder doch<br />
lieber Jeans? Oder alles zusammen? Waren das Zeiten. Dann<br />
kam der Tag der Tage. Mama – von heute auf morgen. Jetzt<br />
bist du schon froh, wenn noch was Frisches im Schrank ist.<br />
Her damit. Denn du trägst das Beste, das du jemals hattest:<br />
dein Baby.<br />
Wie heißt eure Kita?<br />
Lenny Die Kita, in<br />
die mein Sohn geht,<br />
heißt „Kleine Freunde“.<br />
grisu66 „Itzgrund-<br />
Strolche“<br />
Vaddern „Kindernest“<br />
und „Herz Jesu“<br />
AnnaMax Die Tochter<br />
einer Freundin besucht<br />
die „Krümelkiste“.<br />
miatinka Unsere<br />
Kitas heißen „Flohkiste“<br />
und „Rappelkiste“ – und<br />
entsprechend turbulent<br />
geht es da auch zu.<br />
Freunde gehen in<br />
den „Zauberwald“.<br />
Nadine Unser Sohn<br />
wird in die Kita<br />
„Löwenzahn“ gehen.<br />
Haben die Ferien mit<br />
Opa Hans genossen: Mika<br />
und Noah in Horumersiel<br />
+++ LESER-ECHO +++<br />
Danke für den<br />
tollen Urlaub<br />
„DIE GROSSELTERN 2013“,<br />
HEFT 9/2013<br />
Liebe Redaktion,<br />
meine Eltern Sabine und<br />
Hans Stemmer, Oma<br />
und Opa von Noah (4) und<br />
Mika (2), haben bei Ihrer<br />
Leser-Aktion „Wir suchen<br />
die Großeltern des Jahres“<br />
gewonnen und wir<br />
konnten nun gemeinsam<br />
einen tollen Familienurlaub<br />
in Horumersiel an<br />
der Nordsee verbringen.<br />
Herzlichen Dank für<br />
diesen <strong>wunderbar</strong>en<br />
Preis!<br />
Stephanie Boschanski<br />
aus Düsseldorf<br />
Jetzt<br />
grille ich!<br />
„KINDERMUND“, HEFT 7/2014<br />
Mein Papa muss jetzt<br />
nie mehr alleine grillen!<br />
Vielen Dank für den<br />
tollen Kindergrill, den<br />
wir bei <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
gewonnen haben!<br />
Isabella Göpfert (3) mit<br />
Eltern aus Stollberg<br />
TIPP: Unsere aktuellen Gewinnspiele<br />
finden Sie auf Seite 50, 70 und auf<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
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Bio-Qualität. Mehr Infos:<br />
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GLOSSE<br />
The Others<br />
Warum Welten zwischen Eltern mit<br />
und Paaren ohne Kinder liegen<br />
Seltsam, diese Paare, die ohne Kinder<br />
leben! Sie machen Urlaube, bei denen<br />
wir zuerst überlegen würden, welche<br />
Impfungen unseren Kindern<br />
dafür noch fehlen. Sie lassen sich aus beruflichen<br />
Gründen auf die andere Seite des<br />
Erdballs versetzen. Und – die größte Absurdität<br />
überhaupt! – sie trennen sich.<br />
Zwischen Kindergarten und „Ich kann das<br />
alleine!“-Konflikten, zwischen Kohle ranschaffen<br />
und Kacke abwischen, weiß ich<br />
wirklich nicht, wann ich auch noch fremdgehen<br />
sollte. Zumal schon die Zeit zu zweit<br />
ziemlich knapp bemessen ist. Heidi Klum<br />
soll sich mit Seal – als sie noch halbwegs<br />
glücklich waren – per SMS verabredet<br />
haben. „Im Kleiderschrank in Zimmer 37!“<br />
Ihre vier Kinder wurden derweil von ihren<br />
37 Kindermädchen gehütet.<br />
Eltern mit Kindern, die nicht so ganz reich<br />
sind wie Heidi Klum oder Seal, leben in anderen<br />
Universen. Am Tag, als unser zweiter<br />
Sohn nach einem unvermeidbaren Kaiserschnitt<br />
auf die Welt gekommen ist, gab<br />
eine entfernte, kinderlos lebende Bekannte<br />
auf Facebook ein wichtiges <strong>Leben</strong>sereignis<br />
ein: erstes graues Haar entdeckt!<br />
Nicht, dass ich hier auf moralisch machen<br />
will: Ich fand ihren Facebook-Post sogar<br />
witzig, doch er spielt in einer mir fremden<br />
Welt. Er spricht eine Sprache, die ich nicht<br />
kenne. Etwas anderes als Chinesisch, denn<br />
Chinesisch kann man, wenn man zum Beispiel<br />
in eine Chinesin verliebt ist, sehr<br />
schnell erlernen. Als meine Frau mit unserem<br />
Ersten im Wochenbett lag, hatte<br />
jene Bekannte ebenfalls ein Problem. Sie<br />
wusste nicht, ob sie sich für ein Hummer-<br />
Stofftier oder einen Hummer-Schlüsselanhänger<br />
entscheiden sollte.<br />
Das Groteske an diesen Storys: Den Kinderlosen<br />
ergeht es mit uns ganz ähnlich.<br />
Sie finden es seltsam, wenn wir aus einem<br />
Reisgericht eine komplette, sehr klein gehackte<br />
Stange Lauch herauspulen – „Iieh,<br />
Lauch!“ –, damit der Nachwuchs isst. Sie<br />
finden es erstaunlich, dass wir nie die Getränke<br />
oder Regenklamotten unserer Jungs<br />
vergessen, während wir selbst sehr durstig<br />
und ziemlich nass am Strand oder durch<br />
den Wald spazieren. Und sie glauben ernsthaft,<br />
dass wir schlechte Erzieher sind, weil<br />
unsere Kinder im Restaurant lauter als der<br />
Durchschnittserwachsene sprechen, obwohl<br />
wir gefühlte 50-mal zu einer leiseren<br />
Konversation ermuntern.<br />
Es will ihnen nicht in den Kopf, dass die<br />
Tage mit Kindern anstrengend sind, wahnsinnig<br />
anstrengend und unfassbar schön.<br />
Sie benehmen sich ein wenig wie die<br />
gleichnamigen Figuren im Gruselklassiker<br />
des chilenisch-spanischen Filmregisseurs<br />
Alejandro Amenábar („The Others“). Wir<br />
wissen wenig voneinander, obwohl wir in<br />
derselben Umgebung leben, manchmal beneiden<br />
wir uns um Möglichkeiten oder verachten<br />
uns für Situationen. Doch nur wir<br />
kennen dieses Gefühl, wenn sich deine<br />
Frau und die Kinder am Nachmittag vor<br />
deinem Geburtstag klammheimlich aus<br />
dem Staub machen und dich der Dreijährige<br />
hinterher mit großen Augen anschaut,<br />
angedeutet die Schultern zuckt und, ohne<br />
dass du gefragt hast, antwortet: „Papa,<br />
wir waren einfach so in Lübeck!“<br />
Matthias Kröner ist Journalist und<br />
Vater von Emil (4) und Lennard<br />
(8 Monate). So gibt es in seinem neuen<br />
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Anschrift Verlag und Redaktion:<br />
Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />
Fax 08 21/45 54 81-10 (Verlag), -12 (Redaktion)<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de, www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
ISSN 0047-4274<br />
Chefredakteurin:<br />
Martina Kaiser (verantwortlich)<br />
Redaktion und Mitarbeiter:<br />
Martina Dankof-Decker,<br />
Elisabeth Göpel, Gitta Hopp,<br />
Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
Josef Pütz, Silvia Schmid,<br />
Andrea Schmidt-Forth,<br />
Beate Spindler, Silke Weiher<br />
Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
Laura Hermann,<br />
Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />
Bildredaktion:<br />
Ilonka Bock, Daniel Gerst<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Sylvia Herrmann,<br />
Sabine Pomberg<br />
Verlagsgeschäftsführer:<br />
Horst Ohligschläger<br />
Verlagsleitung/<br />
Gesamtanzeigenleitung:<br />
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Anzeigenverkauf Inland:<br />
Nielsen I<br />
Kontor M<br />
Medienvermarktung GbR<br />
Fuhlsbüttler Straße 145<br />
22305 Hamburg<br />
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Nielsen II<br />
bm mediagroup<br />
Bonifatiusstraße 62<br />
40547 Düsseldorf<br />
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Nielsen IIIa<br />
Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH<br />
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Am Lindenbaum 24<br />
60433 Frankfurt/Main<br />
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E-Mail:<br />
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Nielsen IIIb, IV<br />
Medienbüro Macari<br />
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82008 Unterhaching<br />
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Fax 0 89/58 09 02 97<br />
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t-online.de<br />
Nielsen V, VI, VII<br />
media am südstern<br />
Katja Herbst<br />
Körtestraße 3, 10967 Berlin<br />
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gültig ab 1. April 2014<br />
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Bei Nichtbelieferung ohne<br />
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Für unverlangte Manus kripte<br />
und Fotos keine Gewähr.<br />
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<strong>Leben</strong> in der Großfamilie<br />
Kindergarten<br />
Bleiben oder wechseln?<br />
Wenn Eltern mit der Kita<br />
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Die ersten Löffel Brei<br />
Eine Mutter erzählt<br />
von ihren Erfahrungen<br />
Hatschi!<br />
Erkältung: 7 Mythen<br />
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wirklich hilft<br />
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Bunt wie der Herbst:<br />
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Augsburg, Geschäftsführung: Horst Ohligschläger.
Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Ihr Baby.<br />
Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung verwenden<br />
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