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MAZ - Ameos

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Ausgabe 2 | Juli 11 | Nr. 20<br />

<strong>MAZ</strong><br />

Die AMEOS Mitarbeiterzeitung<br />

Auf dem Weg zum voll integrierten Standort<br />

AMEOS Klinika Bad Aussee<br />

Neue Veranstaltungsreihe für Ärzte<br />

AMEOS Klinikum Hildesheim<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig<br />

AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt


2 | INHALT<br />

Inhalt<br />

Editorial 2<br />

Halberstadt Ein kleines Mädchen sagt Danke 3<br />

Menschlich gesehen 3<br />

Bremen Pflegeorganisation neu denken 4<br />

Bad Aussee<br />

Auf dem Weg zum voll integrierten Standort 5<br />

Ueckermünde Berufliche Fortbildung Gartenbau 6<br />

schafft neue Perspektiven<br />

Osnabrück Zukunftstag 7<br />

Haldensleben 7. Pflegesymposium 7<br />

Alfeld Informationen aus erster Hand 8<br />

Osnabrück Rotary spendet Wegweiser für Sinnesgarten 9<br />

Hildesheim Neue Veranstaltungsreihe für Ärzte 10<br />

Anklam Kinderklinik ist unerlässlich für die Region 11<br />

Ueckermünde Für 34 Bewohner ist der Lindenhof 12<br />

seit zehn Jahren ein Zuhause<br />

Neustadt<br />

Rosa-graue Panther: Österliches Schülerprojekt 13<br />

Halberstadt Neue Wege bei der Arztgewinnung 14<br />

Gute Ideen lohnen sich 15<br />

Schüler auf der Walz 16<br />

Bremen 20 Tage Ehrenamt und ein wenig Urlaub 17<br />

Neustadt/Osnabrück „Auf Augenhöhe 2“ 18<br />

Neustadt Echt, nah und ungeschminkt. 19<br />

Neustadt Klare Kommunikation am Runden Tisch 20<br />

Holstein Nachwuchsförderung 21<br />

Regionalbeiräte perspektivisch 21<br />

in allen AMEOS Regionen<br />

Halberstadt Ihre Meinung ist uns wichtig: 22<br />

Patienten- und Einweiserbefragung<br />

Haldensleben<br />

Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung 23<br />

Halberstadt „Familienfreundliches Krankenhaus“ 23<br />

Hildesheim Visitoren sprechen sich für Verleihung 23<br />

des KTQ-Zertifikats aus<br />

AMEOS Trainee-Programm 24<br />

mit vier Nachwuchsführungskräften gestartet<br />

Osnabrück Comeback einer Erfolgsreihe 24<br />

Personalia 25<br />

Kurznachrichten 26<br />

Ausstellung Starke Schmerzen müssen nicht sein 28<br />

Titelfoto: Heiko Stumpe, Alfeld<br />

Hinweis: Männer und Frauen sind gleichberechtigt – aber Texte<br />

müssen lesbar sein! Die Redaktion hat sich entschieden, wegen<br />

der besseren Lesbarkeit auf die weibliche Form zu verzichten.<br />

Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,<br />

wenn man die Leute fragt, welche Jahreszeit sie<br />

am liebsten mögen, so antworten die meisten mit<br />

Sommer. Weil es warm ist, weil oft die Sonne<br />

scheint, aber auch weil für viele der große Urlaub<br />

ansteht.<br />

Zugleich erlaubt der Sommer meist eine Verschnaufpause,<br />

in der wir ein wenig zur Ruhe kommen und unser bestehendes<br />

Handeln hinterfragen können. Denn wer das nicht tut und nicht mehr<br />

versucht, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein. Dieser unternehmerische<br />

Gedanke sollte uns auch bei der täglichen Arbeit leiten. Dass das bei<br />

AMEOS vielerorts gemacht wird, zeigen gleich mehrere Artikel in dieser<br />

<strong>MAZ</strong>-Ausgabe.<br />

Über Befragungen möchten wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden,<br />

Patienten und einweisenden Ärzte besser verstehen. Während mit Mit -<br />

arbeitern periodische Gespräche stattfinden, kommen nur zufriedene<br />

Patienten wieder und nur zufriedene Hausärzte weisen weiterhin Patienten<br />

in unsere Einrichtungen ein. Mithilfe der Ergebnisse können wir unser<br />

bestehendes Vorgehen überdenken und unsere Qualität weiter steigern.<br />

Den Artikel zur Befragung im AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />

finden Sie auf Seite 22. Gefragt sind jedoch auch Ideen von Mitarbeitern,<br />

die zu einer Verbesserung der betrieblichen Situation beitragen. Schließlich<br />

sind Ihnen als Mitarbeiter die Abläufe in Ihrem Umfeld bestens bekannt.<br />

Um dieses Potenzial noch mehr zu nutzen, läuft zurzeit die Pilotphase für<br />

ein neues Betriebliches Vorschlagswesen (Seite 15).<br />

Bei AMEOS besitzt die Ausbildung einen hohen Stellenwert. Das ist gut<br />

so, denn wer noch besser werden will, muss den Nachwuchs fördern.<br />

Das neue Trainee-Programm erweitert die Personalentwicklung um einen<br />

wichtigen Baustein. In dem dreijährigen Schulungsprogramm unterstützen<br />

Hochschulabsolventen oder auch Berufserfahrene die AMEOS Krankenhausdirektoren<br />

in Assistenzfunktion. Die Trainees erhalten Einblicke in die<br />

verschiedensten Bereiche und lernen den Alltag im Krankenhaus hautnah<br />

kennen. Mit der neuen unternehmensinternen Ausbildung soll der Führungskräftenachwuchs<br />

auch zukünftig sichergestellt sein (Seite 24).<br />

Um uns weiter zu verbessern, müssen wir uns schließlich mit der Gesellschaft<br />

austauschen. Ein schönes Beispiel dafür ist die neue Patientenakademie<br />

im AMEOS Klinikum Alfeld. In regelmäßig stattfindenden Abend -<br />

veranstaltungen erfahren die Besucher alles zu einem medizinischen Thema<br />

und haben die Möglichkeit, individuelle Fragen an die Ärzte zu stellen.<br />

Die Abende erlauben einen guten Austausch und geben uns die Möglichkeit,<br />

die im Rahmen der Akademie erhaltenen Verbesserungsvorschläge vor<br />

Ort und in der gesamten Gruppe umzusetzen (Seite 8).<br />

Wenn wir stets versuchen, besser zu werden, ist uns bewusst, dass uns dies<br />

durch Ihren Einsatz gelingt. Ich danke Ihnen für Ihr großes Engagement<br />

und wünsche Ihnen einen guten Sommer.<br />

Ihr Dr. Axel Paeger


AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />

Ein kleines Mädchen sagt Danke<br />

Es ist Mittwoch kurz vor 16 Uhr.<br />

Ein Meer aus Blumen bewegt sich zum Raum<br />

der Stille. Hinter den Blumen kann man ein<br />

fröhliches Gesicht mit bunten Strähnchen im<br />

Haar erkennen – Amalia. Noch vor wenigen<br />

Monaten lag die 10-Jährige nach dem Zug -<br />

unglück bei Hordorf lange Zeit im AMEOS<br />

Klinikum St. Salvator Halberstadt. Beim<br />

schwersten Zugunglück in der Geschichte<br />

Sachsen-Anhalts verloren am 29. Januar zehn<br />

Menschen ihr Leben. Zahlreiche Verletzte<br />

wurden in den Kliniken der Region versorgt.<br />

Viele haben mitgekämpft, mitgefiebert und<br />

mitgeweint. Heute kommt sie strahlend zurück,<br />

um sich bei allen zu bedanken, den<br />

Ärzten, den Pflegenden, den Physiotherapeutinnen,<br />

der Seelsorgerin.<br />

Immer wieder wird sie von jedem einzelnen<br />

begrüßt und in den Arm genommen. Besonders<br />

aufgeregt ist sie, weil auch das Fernsehen<br />

da ist. Auch den vielen Menschen, die<br />

an ihrem Schicksal Anteil genommen haben<br />

und Briefe, Karten und kleine Geschenke geschickt<br />

haben, möchte Amalia heute vor der<br />

Kamera „Danke“ sagen, in der Hoffnung,<br />

dass dieser Gruß aus ihrem neuen Leben<br />

ankommt. (nh) �<br />

Petra Reinecke<br />

Es war ein Herzenswunsch der kleinen Amalia, sich bei allen zu bedanken, die ihr<br />

während der langen Zeit im Krankenhaus geholfen haben<br />

Menschlich gesehen<br />

Ein sehr familiäres Haus nennt Petra Reinecke das AMEOS Klinikum Alfeld. Sie kennt jeden<br />

und jeder kennt Schwester Petra; spätestens, seit sie mit ihrem Kollegen Gerhard Breitkopf<br />

übergangsweise die Pflegedirektion übernommen hatte. Über ein halbes Jahr waren beide neben<br />

ihrer Arbeit als Stationsleitungen auch für die Organisation der Pflege zuständig. Meist sei es<br />

ums „Lückenstopfen“ gegangen, bedauert die examinierte Krankenschwester. Es gäbe ständig<br />

Engpässe auf den Stationen – das liegt unter anderem daran, dass auch die Beschäftigten mal<br />

krank werden. Wie man Personal besser einsetzen kann, darüber haben sie im Team viel nachgedacht.<br />

Die Ideen und Vorschläge der Mitarbeiter wurden an die Geschäftsführung weitergeleitet.<br />

Seit 1979 ist Petra Reinecke im Alfelder Krankenhaus tätig. Sie übernimmt Verantwortung,<br />

motiviert die Mitarbeiter und hilft dabei, das Niveau der Pflege zu verbessern. So war sie<br />

für die Implementierung der sogenannten Expertenstandards zuständig. Neben der Organisation,<br />

der Dokumentation und dem ganzen „Schreibkram“ will sie für die Patienten da sein.<br />

„Sonst braucht man den Beruf nicht zu machen“, sagt sie. Freundlich sein und Patienten ein<br />

Lächeln schenken – das ist ihr wichtig. Die Mutter zweier erwachsener Kinder bleibt trotz<br />

allem gelassen. Vielleicht auch wegen der familiären Stimmung im Haus. Diese reicht bis auf<br />

die Intensivstation – dort ist Ehemann Christian als Stationsleitung tätig. (hs)<br />

3


4<br />

AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen<br />

Pflegeorganisation neu denken<br />

Im letzten Jahr führte das AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen das Primär Pflegesystem<br />

nach dem englischen Vorbild des Primary Nursing von Marie Manthey ein und reagiert<br />

damit frühzeitig auf die personelle Entwicklung in der Pflegelandschaft.<br />

Einer Studie des Deutschen Instituts für<br />

angewandte Pflegeforschung (dip) aus dem<br />

Jahre 2010 zufolge ist eine steigende Belastung<br />

der Beschäftigten in der Pflege zu beobachten.<br />

Demzufolge werden zunehmende<br />

Mängel in der Patientenversorgung erwartet.<br />

Laut der dip-Studie sind in den vergangenen<br />

Jahren etwa 50.000 Stellen in der Krankenhauspflege<br />

bei steigenden Patientenzahlen abgebaut<br />

worden. Des Weiteren sinkt seit Jahren<br />

die Ausbildungskapazität in der Krankenpflege<br />

bei gleichzeitiger statistischer Überalterung<br />

der Personaldecke in der Pflege. Es lassen sich<br />

inzwischen Mängel bei Pflegeleistungen nachweisen,<br />

so die Studie. Auffällig sind Mängel<br />

bei Mobilisierung und fachgerechter Lage rung<br />

von bewegungseingeschränkten Patienten, bei<br />

den Gesprächshäufigkeiten, bei der Betreuung<br />

Schwerstkranker und Sterbender sowie in der<br />

Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme.<br />

Darüber hinaus werden uns in den nächsten<br />

zehn Jahren in den Krankenhäusern 140.000<br />

Pflegekräfte fehlen, teilte der Deutsche Pflegerat<br />

in einer Presseinformation mit. „Zeit,<br />

dass sich was dreht“, heißt es in einem Song<br />

von Herbert Grönemeyer. Die „Frühwarn -<br />

signale“ weisen zweifelsohne auf einen Handlungsbedarf<br />

im Sinne einer Restrukturierung<br />

im Pflegebereich hin. Dies bedeutet auch für<br />

psychiatrische Fachkrankenhäuser ein Umdenken<br />

in vorhandenen Prozessen, um langfristig<br />

eine qualitativ hochwertige Pflege anbieten<br />

zu können. Die Berufsgruppe Pflege<br />

steht vor der großen Herausforderung, die<br />

bestehenden und historisch gewachsenen<br />

Strukturen neu zu überdenken und eine Anpassung<br />

in der Pflegeorganisation vorzunehmen.<br />

Dieser Idee folgte im letzten Jahr auch<br />

das AMEOS Klinikum Dr. Heines und entwickelte<br />

ein trendgerechtes Primär Pflegesystem<br />

für alle Bereiche des Klinikums. Im<br />

Fokus dieser Veränderung steht die Gewährleistung<br />

der kontinuierlichen pflegerischen<br />

Begleitung der Patienten. Dabei spielt die<br />

Qualifizierung der Pflegepersonen als zentraler<br />

Erfolgsfaktor bei den Pflegeleistungen eine<br />

übergeordnete Rolle. Des Weiteren wurden<br />

die traditionellen Stationen in Bereiche aufgeteilt,<br />

um durch diese Verschmelzungen Synergien<br />

zu generieren.<br />

Bei der Neuorganisation des Pflegedienstes<br />

im AMEOS Klinikum Dr. Heines kommt es<br />

aufgrund der Ausbildung, Fachweiterbildung<br />

und Erfahrung zu arbeitsteiligen Prozessen.<br />

Die Primär Pflegeperson (PP) hat, so wie ihr<br />

Vorbild aus England auch, 24 Stunden am<br />

Tag und sieben Tage in der Woche die Haupt -<br />

verantwortung für den pflegediagnostischen<br />

Prozess und die Behandlungskoordination<br />

innerhalb einer Patientengruppe von etwa<br />

vier Patienten. Jede PP arbeitet mit einer<br />

Assistierenden Pflegeperson (AP) zusammen.<br />

Mit dem Patienten, dem behandeln den Arzt<br />

und den Spezialtherapeuten bilden sie das so-<br />

genannte „Case Team“ (Fallteam). Bei der AP<br />

handelt es sich um eine unerfahrene Pflegekraft<br />

in der Psychiatrie bzw. um einen Berufsanfänger,<br />

die durch eine Karriereplanung z. B.<br />

innerhalb von Zielvereinbarungsgesprächen<br />

in die verantwortliche Position einer PP befördert<br />

werden kann. Da in Zukunft damit<br />

zu rechnen ist, dass immer weniger qualifiziertes<br />

Pflegepersonal als AP zur Verfügung<br />

steht, ist es bereits schon heute wichtig, sich<br />

ausgiebig mit den Qualifikationen von Pflegekräften<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Ziel muss bleiben, dass auch in künftigen<br />

Zeiten die höher qualifizierte Pflegeperson<br />

die Verantwortung für den Pflegeprozess<br />

hat und die Pflege von dieser qualifizierten<br />

Person geplant, durchgeführt und überprüft<br />

wird. Diese Aufgabenteilung bedeutet nicht,<br />

dass sich die Assistierende Pflegekraft nicht<br />

weiterentwickeln kann. Bereits heute entwickeln<br />

sich Bildungssysteme, die ein lebenslanges<br />

Lernen ermöglichen. Eine Personalentwicklung<br />

durch Nachqualifizierung und<br />

Zusatzausbildungen ist somit gesichert. Ein<br />

wesentliches Ziel sollte weiterhin die Vermei-


dung von Funktionspflege sein. Gleichwohl<br />

sind funktionelle Tätigkeiten im sogenannten<br />

„Back Office Bereich“ erwünscht, wenn diese<br />

zu einer klareren Struktur und Zuständigkeiten<br />

führen. Aus diesem Grund wurden, mit<br />

der Einführung des neuen Pflegesystems, medizinische<br />

Fachangestellte als Bereichsassistentinnen<br />

eingestellt, um die Pflegepersonen für<br />

patientennahe Tätigkeiten zu entlasten. Eine<br />

weitere wichtige Aufgabe der medizinischen<br />

Fachangestellten ist die OPS-Kodierungskoordinierung<br />

in den einzelnen Bereichen.<br />

Das AMEOS Klinikum Dr. Heines wird über<br />

die Befragung der Pflegemitarbeiter eine kontinuierliche<br />

Anpassung bzw. Verbesserung<br />

vornehmen. Im Fokus der nächsten Schritte<br />

stehen die Verbesserung der Behandlungskoordinierung<br />

sowie eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Prozesse in den einzelnen<br />

Bereichen. Das Primär Pflegesystem ist ein<br />

lernendes System, das den neuen Herausforderungen<br />

in der personellen Struktur gerecht<br />

wird, ohne auf Qualität in der Pflege verzichten<br />

zu müssen. (gk) �<br />

� Die zitierte Studie finden Sie als<br />

Download unter:<br />

www.dip.de/fileadmin/data/pdf/material/<br />

dip_Pflege-Thermometer_2009.pdf<br />

AMEOS Klinika Bad Aussee<br />

Auf dem Weg zum voll integrierten Standort<br />

Seit Mitte Januar ist die AMEOS Gruppe mit dem AMEOS Privatklinikum Bad Aussee<br />

sowie dem AMEOS Klinikum Bad Aussee, assoziiert an die Medizinische Universität Graz,<br />

in Österreich präsent. Schon in den ersten Monaten konnten wichtige Schritte auf dem Weg<br />

zum voll integrierten Mitglied der AMEOS Familie unternommen werden. Und dazu gehören<br />

längst nicht nur das Aufziehen der AMEOS Fahne oder das neue Briefpapier.<br />

Am Anfang stand auch in Bad Aussee das<br />

Kennenlernen zwischen der AMEOS Gruppe<br />

und den neuen Mitarbeitern im Mittelpunkt.<br />

Zum einem ging es darum, herauszufinden,<br />

welche Systeme, Konzepte und Erfahrungen<br />

aus der Gruppe in die neuen Einrichtungen<br />

fließen können, zum anderen darum, was die<br />

Gruppe von der neuen Einrichtung lernen<br />

kann. Daher war in Bad Aussee ein reger<br />

Besuch von Bereichsvertretern aus Zürich zu<br />

verzeichnen. Schon nach kurzer Zeit wurde<br />

klar: Ein neuer Standort in einem neuen<br />

Land verlangt immer auch kulturelles Umdenken<br />

und setzt individuell angepasste Lösungen<br />

voraus.<br />

Inzwischen ist die Unsicherheit, die bei vereinzelten<br />

Mitarbeitern durch die Insolvenz<br />

des ehemaligen Betreibers hervorgerufen<br />

wurde, einer fröhlichen Begeisterung für die<br />

anstehenden Aufgaben gewichen. Auf allen<br />

Stationen ist die Veränderung spürbar, die<br />

nicht zuletzt durch die intensiven Arbeitsbesuche<br />

der verschiedenen AMEOS Vertreter,<br />

sowohl aus der Zentrale als auch aus den Einrichtungen<br />

in Deutschland, in Gang gesetzt<br />

wurde. Auch unterstützen seit Anfang Mai<br />

Rudolf Schnauhuber als Geschäftsführer sowie<br />

Benedikt Simon als Assistenz der Krankenhausdirektorin<br />

Mag. Dr. Bettina Petter das<br />

Team in Bad Aussee.<br />

In den kommenden Monaten sind mit dem<br />

5. Bad Ausseer Symposium für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie, den Kommunikationsmaßnahmen<br />

gegenüber Einweisern<br />

sowie der Verbesserung der Vernetzung<br />

der Mitarbeiter vor Ort mit der AMEOS<br />

Gruppe zahlreiche Weichen gestellt, um zum<br />

Beispiel die Belegung des Privatklinikums zu<br />

steigern.<br />

Somit befinden sich die AMEOS Klinika Bad<br />

Aussee auf dem besten Weg, ihre medizinischen,<br />

therapeutischen und pflegerischen<br />

Leistungen als voll integriertes Mitglied der<br />

AMEOS Gruppe zu etablieren. (bs) �<br />

5


6<br />

AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Ueckermünde<br />

Berufliche Fortbildung Gartenbau schafft neue Perspektiven<br />

„Jeden Morgen pünktlich aufstehen, gemeinsam mit anderen Patienten eine Aufgabe<br />

erfüllen, zielstrebig eine angefangene Arbeit zu Ende bringen. Das sind für die meisten<br />

der sechs, demnächst sieben, forensischen Patienten große Herausforderungen“, sagt Raul<br />

Schade. Er ist Ausbilder der modularen Fortbildung Gartenbau. Neben dem Erreichen<br />

des Zertifikats sollen aber vor allem auch diese Eigenschaften – im heutigen Berufsleben<br />

als soziale Kompetenzen bezeichnet – entwickelt werden.<br />

Die modulare Fortbildung Gartenbau<br />

wird durch den Europäischen Sozialfonds gefördert.<br />

Ziel der Maßnahme ist es, die Zeit<br />

im forensischen Klinikum zu nutzen, um die<br />

Patienten auf ihr Leben nach der Entlassung<br />

vorzubereiten. Sie sollen sich an geistige und<br />

körperliche Anforderungen eines möglichen<br />

Ausbildungs- oder Arbeitsalltages gewöhnen.<br />

Jahreszeitabhängig wurden während der Vorschaltmaßnahme<br />

Arbeiten in der Holzwerkstatt<br />

durchgeführt. Die Patienten haben verschiedene<br />

Vogelhäuser zur Verwendung im<br />

Garten hergestellt. Aber auch theoretische<br />

Grundkenntnisse zum Umgang mit Handwerkzeug<br />

und zu Sicherheitsbedingungen, die<br />

für die Teilnehmer nicht selbstverständlich<br />

sind, wurden vermittelt.<br />

Mit dem Warten auf den positiven Bescheid<br />

des Sozialministeriums zur Durchführung der<br />

Maßnahme ist auch die Vegetation fortge-<br />

schritten und die Patienten konnten neben<br />

dem vierstündigen theoretischen Teil pro<br />

Woche endlich mit der praktischen Arbeit beginnen.<br />

Ein geeignetes Objekt brauchte nicht<br />

gesucht werden. Die alte Gärtnerei, die schon<br />

früher für die Beschäftigungstherapie von<br />

psychiatrischen Patienten konzipiert war und<br />

zuletzt wenig genutzt wurde, befindet sich<br />

seit vielen Jahrzehnten auf dem Gelände der<br />

Ueckermünder AMEOS Einrichtungen.<br />

Aus insgesamt elf Modulen, jedes einzeln<br />

oder alle zusammen zertifiziert, besteht die<br />

dreijährige Ausbildung. Jetzt beginnen die<br />

forensischen Patienten mit Arten- und Biotopschutz,<br />

dem Anlegen von Ökosystemen<br />

wie artenreichen Wiesen, bevor sie den Winter<br />

mit Floristik, Obstbaumschnitt oder der<br />

Herstellung von Gartenmöbeln verbringen.<br />

Im zweiten Jahr folgt das Anlegen und Pflegen<br />

von Nutzgärten. Hier sehen die Patienten mit<br />

der Ernte, was sie selbst produzieren können.<br />

Tatkräftig für die eigene Perspektive:<br />

Für Patienten aus dem Maßregelvollzug<br />

bietet die neue Fortbildung eine<br />

echte Chance<br />

Das anspruchsvolle Ausbildungsprogramm<br />

endet im dritten Jahr. Bei verschiedenen Pflasterarbeiten<br />

müssen auch Vermessungstechniken<br />

angewendet werden. Wenn die Patienten<br />

sich das notwendige Vertrauen erworben<br />

haben und Disziplin zeigen, werden sie im<br />

Umgang mit Motorsägen geschult.<br />

Raul Schade ist optimistisch, dass die Patienten<br />

die sehr praxisorientierte Ausbildung<br />

bis zum Ende durchhalten, um damit ihre<br />

Chancen auf eine aufbauende Ausbildung<br />

bzw. einen Arbeitsplatz nach ihrer Entlassung<br />

zu erhöhen. Hier ist es seine Aufgabe, die<br />

Patienten anzuleiten und zu motivieren und<br />

ihnen die praktischen Arbeitstechniken und<br />

-methoden zu vermitteln. Die Patienten<br />

haben eine sehr differenzierte Zielstrebigkeit,<br />

müssen ihre Ausdauer trainieren und lernen,<br />

private Probleme der Arbeit unterzuordnen.<br />

Doch dafür ist er gut gerüstet; bestärkt ihn<br />

doch die notwendige Erfahrung aus seiner<br />

20-jährigen Tätigkeit als Ausbilder. (sd) �


AMEOS Klinikum Osnabrück<br />

Zukunftstag<br />

Mehr als 40 Jungen und Mädchen haben<br />

auch in diesem Jahr ihren Zukunftstag im<br />

AMEOS Klinikum Osnabrück verbracht.<br />

Einer von ihnen ist Sven Holling. Sven hat<br />

sich den Bereich Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit<br />

ausgesucht und berichtet als<br />

Zukunftstagreporter über seine Erlebnisse.<br />

Als erstes besuche ich die Kinder, die in der<br />

Küche sind. Hier wird geknetet, gerollt und<br />

gefuttert. Phillip, Leo und Jonas machen gefälschte<br />

Raffaelos und Marshmallow-Burger.<br />

„Kochen macht Spaß“, antworten die Köche<br />

auf meine Frage, warum sie ausgerechnet in<br />

der Küche den Zukunftstag machen. „Außerdem<br />

dürfen wir gleich noch Lkw fahren“, ergänzt<br />

einer der Jungs. Damit wird das Essen<br />

zu den Stationen gebracht.<br />

Dann ist das ADZ an der Reihe: Das Arbeitsdiagnostische<br />

Zentrum (ADZ) ist Teil der<br />

ergotherapeutischen Abteilung. Hier haben<br />

Patienten die Möglichkeit, ihre eigenen Arbeitsfähigkeiten<br />

zu erkennen. Jule, Nadine<br />

und Annika lernen das Computerprogramm<br />

Cogpack kennen. Damit kann man seine<br />

Aufmerksamkeit schulen und erkennen, in<br />

AMEOS Klinikum Haldensleben<br />

7. Pflegesymposium<br />

„Pflegeplanung – Nutzen oder notwendiges<br />

Übel“ lautete das diesjährige Thema des<br />

Pflegesymposiums. Viele Pflegekräfte sehen<br />

keinen Sinn in der Pflegeplanung, für sie ist<br />

sie ein notwendiges Übel. „Mit viel Papier<br />

kann man viel ausrichten“, so eine These<br />

der Referentin Jutta König aus Wiesbaden.<br />

Natürlich nicht, wenn Pflegeplanung sich in<br />

abstrakten Formulierungen verliert, dann<br />

hilft sie weder den Patienten noch dem Pflegepersonal.<br />

In den meisten Einrichtungen<br />

wird die Pflegeplanung nicht als das wahrgenommen,<br />

was sie ist. Oft werden 13, 14 Seiten<br />

vollgeschrieben mit Dingen, die niemandem<br />

nutzen. Die Pflegeplanung muss auf ein<br />

normales Maß zurückgeschrumpft werden.<br />

Sie muss zackig, knackig sein, Probleme er-<br />

Auch die Küche nimmt Zukunftstagreporter Sven unter die Lupe<br />

welchen Bereichen man gut oder nicht so gut<br />

ist. In einem anderen Bereich sind Nina und<br />

Louisa damit beschäftigt, ein Notizheft anzufertigen.<br />

In der Gärtnerei pikieren die Kinder Pflanzen,<br />

das heißt, sie vereinzeln kleine Pflänzchen.<br />

Das ist wichtig, damit die Pflanzen<br />

mehr Luft und Platz zum Wachsen haben.<br />

Die anderen Kinder kann ich nicht mehr<br />

besuchen, denn jetzt ist es auch schon Zeit,<br />

mich mit allen anderen wieder zu treffen.<br />

Wir machen mit Pastor Hartmut Heyl einen<br />

Rundgang über das Gelände. Ich hätte nie<br />

gedacht, dass das Krankenhaus so groß ist<br />

und so viele Gebäude hat. Nach dem Mittag -<br />

essen (Spaghetti Bolognese – und den Nachtisch<br />

haben die Küchen-Kinder gemacht!)<br />

kennen lassen und Auskunft darüber geben,<br />

wer was, wozu und warum macht. „Lösen Sie<br />

Probleme, wo welche sind. Wer Probleme dagegen<br />

erfindet, wird Mühe haben, Pflegeziele<br />

zu erreichen.“ Als Beispiel wies Jutta König<br />

auf ihre Brille hin. Eindeutig zu erkennen, sie<br />

hat eine Sehschwäche. Sie trägt eine Brille.<br />

Die Sehschwäche stellt somit kein Problem<br />

dar. Statt allgemeiner Verweise auf mutmaßliche<br />

Probleme sollte Pflegeplanung über individuelle<br />

Eigenheiten des Patienten Auskunft<br />

geben. Jutta König fragt provokant: „Welches<br />

Ziel verfolgen Sie, wenn Sie das Problem<br />

Sturzgefahr benennen? Wie wollen Sie dieses<br />

Weltproblem, das jeden Menschen betrifft,<br />

lösen?“ Pflege ist dazu da, Probleme zu lösen.<br />

Aber Probleme könnten nur gelöst werden,<br />

wenn es überhaupt welche gibt. Da Pflege<br />

| RUBRIK 7<br />

hören wir noch einen echt spannenden Vortrag<br />

von Mario Saller. Der ist Krankenpfleger<br />

auf einer Suchtstation und kennt sich gut mit<br />

Abhängigkeitserkrankungen aus. Er hat uns<br />

was über die Auswirkungen von Alkohol erzählt<br />

und wir konnten alle ausprobieren, mit<br />

einer Rauschbrille auf einer geraden Linie<br />

entlangzugehen – das war echt schwierig, und<br />

das möchte ich nicht mit echtem Alkohol<br />

probieren.<br />

Der Tag war richtig interessant und ich<br />

habe ganz schön viel gesehen. Ich glaube,<br />

im nächsten Jahr komme ich wieder, denn so<br />

ein Krankenhaus hat viele verschiedene und<br />

spannende Bereiche zu bieten. �<br />

Sven Holling, Schüler und Zukunftstagreporter<br />

also immer konkret auf klare Ziele ausgerichtet<br />

ist, komme auch ihre Planung ohne oberflächliches<br />

„bla, bla, bla“ aus. Es geht um<br />

Menschen, die gut versorgt werden müssen.<br />

Den zweiten Schwerpunkt des Symposiums<br />

stellte der Vortrag des Haldenslebener Rechtsanwalts<br />

Joerg Landmann dar, der die rechtli -<br />

chen Aspekte in der Pflegeplanung beschrieb.<br />

Zur Beruhigung konnte Joerg Landmann berichten,<br />

dass ihm kein Fall bekannt sei, nachdem<br />

eine Pflegekraft ins Gefängnis gekommen<br />

ist. Trotzdem verwies er nachdrücklich<br />

auf die Dokumentationspflicht.<br />

Alle Teilnehmer des Pflegesymposiums haben<br />

viele Denkanstöße, wichtige Hinweise und<br />

Argumente mitnehmen können. (km) �


8<br />

AMEOS Klinikum Alfeld<br />

Informationen aus erster Hand<br />

Immer gut besucht: Die Patienten-Akademie Alfeld trifft den Nerv der Bevölkerung. Informationen aus dem<br />

medizinisch-gesundheitlichen Bereich interessieren die Menschen des Leineberglandes.<br />

Wenn es um die Themen Gesundheit und Krankheit<br />

geht, dann sind Informationen von erfahrenen Medi -<br />

zinern oftmals „Gold wert“. Im AMEOS Klinikum<br />

Alfeld wurde im März 2011 eine Patienten-Akademie<br />

gegründet. Menschen werden durch Vorträge und anschließende<br />

Diskussionen über alles informiert, was sie<br />

zu einem medizinischen Bereich wissen möchten.<br />

Bisher wurden an den jeweils 90-minütigen Themen -<br />

abenden „Gallensteinleiden aus internistischer und<br />

chirurgischer Sicht“ und „Gelenkersetzende Operationen“<br />

abgehandelt. Schon zur zweiten Veranstaltung kamen so<br />

viele Interessierte, dass zusätzlich zu den 100 Sitzplätzen<br />

aus dem ganzen Krankenhaus Stühle zusammengetragen<br />

werden mussten.<br />

Jetzt haben sich etwa 120 Besucher aus dem Leinebergland<br />

in der Personalcafeteria des Krankenhauses eingefunden.<br />

Dr. Heike Osterholz-Middendorf und Dr. Iris<br />

Messerschmidt informieren über die Risiken eines<br />

Schlaganfalls, welche Symptome darauf hindeuten, wie<br />

die Behandlungen in der Schlaganfall-Spezialeinheit im<br />

AMEOS Klinikum Alfeld einsetzen und was bei den<br />

Physiotherapie-Übungen zu beachten ist.<br />

Fremdwörter vermeidend berichten die beiden Medizinerinnen<br />

aus ihrem Fachbereich, der Inneren Medizin.<br />

Dr. Iris Messerschmidt<br />

Das Publikum bekommt einen Einblick in die Abläufe<br />

des Hauses, lernt Ansprechpartner kennen und stellt<br />

schließlich viele Fragen. Denn an die Vorträge, die mit<br />

PowerPoint-Präsentationen und vielen Bildern sowie<br />

Grafiken kurzweilig gestaltet werden, schließen sich<br />

immer auch Gesprächsrunden an.<br />

Das Jahresprogramm sieht noch Themen wie „Depression“,<br />

„Rückenschmerz“, „Prostata- und Blasenkrebs“<br />

sowie „Grippe“ vor. Wo es sinnvoll erscheint, lassen sich<br />

die Alfelder Mediziner auch durch Experten von Fachkliniken<br />

unterstützen.<br />

Dr. Heike Osterholz-Middendorf


Entstanden ist die Patienten-Akademie durch<br />

die Unterstützung des Fördervereins. Der<br />

Verein der Freunde und Förderer des Alfelder<br />

Krankenhauses e.V. suchte nach einer Möglichkeit,<br />

sich weiterhin für das Krankenhaus<br />

zu engagieren. Durch die Patienten-Akademie<br />

wird die Öffentlichkeit nun über die Kompetenzen<br />

des Gesundheitszentrums unterrichtet<br />

und die Bedeutung, die das Haus für die<br />

ganze Region mit fast 70.000 Menschen hat,<br />

deutlich gemacht. Der Ärztliche Direktor, Dr.<br />

Wolfgang Dahn, hat das Programm erstellt<br />

und mit dem Vereinsvorsitzenden, Dr. Peter<br />

Bauch, umgesetzt.<br />

AMEOS Klinikum Osnabrück<br />

Rotary spendet Wegweiser für Sinnesgarten<br />

Norbert Stallkamp (Präsident Rotary Club<br />

Osnabrück Süd, rechts) und Prof. Jens<br />

Bothe (stellv. Krankenhausdirektor AMEOS<br />

Klinikum Osnabrück) schrauben das Eingangsschild<br />

an<br />

Sieben Mal im Jahr, immer mittwochs ab<br />

18 Uhr, werden in der Personalcafeteria<br />

Doktoren und Gesundheitsfachleute zu<br />

Vortragenden. Dabei stehen nicht „Entertainer-Qualitäten“<br />

im Vordergrund, sondern der<br />

direkte Bezug zu den Menschen, die Fragen<br />

zu ihrer Gesundheit haben. Die Patienten-<br />

Akademie Alfeld gibt Informationen aus<br />

erster Hand. (hs) �<br />

Riechen, tasten, fühlen – der Sinnesgarten<br />

am AMEOS Klinikum Osnabrück<br />

spricht alle Sinne an und bietet den Besuchern<br />

einen Ort der Erholung und Ruhe.<br />

Gerade für die gerontopsychiatrischen Patienten<br />

bietet der Besuch des Sinnesgartens einen<br />

wertvollen Beitrag im Behandlungskonzept.<br />

So befindet sich die Anlage in unmittelbarer<br />

Nähe des Gerontopsychiatrischen Zentrums<br />

auf einem 5.000 Quadratmeter großen Ge -<br />

lände.<br />

Die Idee des Sinnesgartens ist, die Sinne als<br />

Teil unseres Daseins erfahrbar werden zu lassen<br />

– ihre Wirkung in der Beziehung sowohl<br />

zu uns selbst als auch zur Umwelt bewusst zu<br />

machen.<br />

So wurde im Jahr 2001 von der Gärtnerei<br />

eine Hügellandschaft mit einem Amphibien-<br />

Teich und vielem, was die Sinne anspricht,<br />

angelegt: klingende Steine, Fühl- und Tastwege,<br />

Duft- und Riechbeete, ein Windspiel, ein<br />

Summstein und eine Partnerschaukel. Ohne<br />

die Unterstützung des Rotary Club Osnabrück<br />

wäre diese Anlage so nicht möglich gewesen.<br />

So konnten die verwitterten Wegwei-<br />

ser erneuert werden. „Bei einem meiner Besuche<br />

im Sinnesgarten habe ich die ausgebleichten<br />

Schilder gesehen und da war mir klar:<br />

das ist ein Fall für uns“, erzählt Norbert Stallkamp,<br />

Präsident des Rotary Club Osnabrück<br />

Süd. Ersetzt wurden die alten Schilder durch<br />

witterungsbeständige Messingschilder, die<br />

den Besuchern die verschiedenen Elemente<br />

erläutern.<br />

Auch in Zukunft soll sich der Sinnesgarten<br />

mithilfe der Rotarier und der Gärtnerei<br />

weiterentwickeln. Derzeit werden die Wege<br />

gepflastert, um auch Menschen mit Behinderung<br />

einen barrierefreien Besuch zu ermöglichen.<br />

(vm) �<br />

9


10<br />

AMEOS Klinikum Hildesheim<br />

Neue Veranstaltungsreihe für Ärzte<br />

Seit März 2011 gibt es eine neue Veranstaltungsreihe für Ärzte aus Hildesheim und<br />

Umgebung. Das Medizinisch-Psychiatrische Colloquium (MPC) Hildesheim wurde von<br />

Dr. Helmut Anderten, Sprecher des Bezirksausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Niedersachsen, Bezirksstelle Hildesheim, und Prof. Detlef Dietrich, Ärztlicher Direktor<br />

des AMEOS Klinikums Hildesheim, ins Leben gerufen.<br />

Im Fokus dabei steht, interdisziplinärpsychiatrisches<br />

Wissen einem größeren Publikum<br />

zugänglich zu machen und den Austausch<br />

zwischen Hausärzten, niedergelassenen<br />

Fachärzten und Klinikärzten zu fördern.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese Fortbildungsveranstaltung<br />

als ein Forum für einen<br />

regelmäßigen Dialog zwischen den unterschiedlichen<br />

Arztgruppen initiieren konnten“,<br />

so Prof. Dietrich.<br />

Das MPC findet unter der Beteiligung von<br />

Vertretern des Klinikums Hildesheim, des<br />

St. Bernward Krankenhauses, der Klinik<br />

Hildesheimer Land, des Johanniter Krankenhauses<br />

Gronau und des AMEOS Klinikums<br />

Alfeld statt. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />

niedergelassene Ärzte eingeladen. Die Veranstaltungsreihe<br />

wird sechsmal im Jahr stattfinden.<br />

In der Regel werden externe Experten<br />

eingeladen, um einen Vortrag zu halten und<br />

mit dem Podium aktuelle Themen zu diskutieren.<br />

„Der Blick über den Tellerrand wird<br />

den Patienten zugutekommen“, meint Dr.<br />

Eckhard Limmer, Mitglied des Bezirksausschusses<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Niedersachsen, Bezirksstelle Hildesheim.<br />

„Gerade Hausärzte müssen mittlerweile ein<br />

vielschichtiges Wissen über psychiatrische<br />

Erkrankungen haben, denn oftmals sind sie<br />

die ersten Ansprechpartner für psychisch erkrankte<br />

Patienten.“<br />

Die Auftaktveranstaltung stand<br />

unter dem Titel: „Müde und erschöpft –<br />

Schlafstörungen aus interdisziplinärer Sicht<br />

am Beispiel der Schlafapnoe, neurodegenerativer<br />

Erkrankungen und der Depression“.<br />

Als Referentin konnte Dr. Martina Wenker<br />

gewonnen werden. Sie ist Präsidentin der<br />

Ärztekammer Niedersachsen sowie Fachärztin<br />

für Innere Medizin, Lungen- und Bronchialheilkunde,<br />

Allergologie und Schlafmedizin an<br />

der Lungenklinik Diekholzen. Ergänzt wurde<br />

der Vortrag durch Kurzbeiträge von Prof.<br />

Frithjof Tergau, Chefarzt der Neurologischen<br />

Klinik des St. Bernward Krankenhauses,<br />

sowie von Prof. Detlef Dietrich.<br />

Vertreter sämtlicher Krankenhäuser aus<br />

Hildesheim und dem Umland sowie der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung beteiligen<br />

sich an der neuen Veranstaltungsreihe für<br />

Ärzte: (v. l.) Prof. Detlef Dietrich (AMEOS<br />

Klinikum Hildesheim), Prof. Georg von<br />

Knobelsdorff (St. Bernward Krankenhaus),<br />

Dr. Martin Stolz (Klinik Hildesheimer Land),<br />

Prof. Frithjof Tergau (St. Bernward Krankenhaus),<br />

Prof. Frank Schmitz (Klinikum Hildesheim),<br />

Prof. Rolf Nitsche (AMEOS Klinikum<br />

Alfeld), Dr. Hans-Thomas Hildebrand (Klinik<br />

Hildesheimer Land) und Dr. Eckhard Limmer<br />

(Mitglied des Bezirksausschusses der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen,<br />

Bezirksstelle Hildesheim)<br />

Prof. Detlef Dietrich und Referentin<br />

Dr. Meryam Schouler-Ocak<br />

Das 2. Medizinisch-Psychiatrische Colloqui -<br />

um zum Thema „Macht Migration krank? –<br />

Migration und psychische Gesundheit“ fand<br />

Anfang April im AMEOS Klinikum Hildesheim<br />

statt. Als Referentin war Dr. Meryam<br />

Schouler-Ocak eingeladen. Sie ist Leitende<br />

Oberärztin der Psychiatrischen Universitätsklinik<br />

der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus<br />

in Berlin und Leiterin des Referats<br />

„Transkulturelle Psychiatrie und Migranten“<br />

der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Nervenheilkunde).<br />

In einem kurzweiligen Vortrag berichtete<br />

sie ca. 30 Teilnehmern über den Kontext von<br />

Migration und belastenden sowie protektiven<br />

Faktoren für die Psyche. So schilderte Dr.<br />

Schouler-Ocak beispielsweise, dass Menschen<br />

mit Migrationshintergrund bei einer Depression<br />

oftmals zum Hausarzt gehen mit körper-


lich-symptomatischen Beschwerden wie Magenschmerzen,<br />

Herzschmerzen oder Schmerzen<br />

im Kopf. Die Symptome einer Depression<br />

seien demnach kulturell unterschiedlich<br />

ausgeprägt.<br />

Die letzte Veranstaltung im Mai beinhaltete<br />

das Thema: „Diagnose, Prävention und Therapie<br />

des postoperativen Psychosyndroms“,<br />

vorgetragen von Prof. Dr. Klaus Hager, Chefarzt<br />

der Klinik für Medizinische Rehabilitation<br />

und Geriatrie im Diakoniekrankenhaus<br />

Henriettenstiftung Hannover. Er berichtet,<br />

dass das postoperative Delir die häufigste<br />

Komplikation nach chirurgischen Eingriffen<br />

im Alter ist. Er wies darauf hin, dass es präventive<br />

Maßnahmen zur Reduktion eines<br />

postoperativen Psychosyndroms gibt, wie<br />

z. B. eine kurze, schonende Anästhesie und<br />

Operation, ausreichend Flüssigkeits- und<br />

Kalorienzufuhr und das Weglassen oder die<br />

Reduktion delirträchtiger Medikamente.<br />

Weitere Veranstaltungen des Medizinisch-Psychiatrischen<br />

Colloquiums werden ab Oktober<br />

2011 regelmäßig stattfinden. (mü) �<br />

Einige Politiker – hier der Bundestagsabgeordnete Matthias Lietz und der<br />

Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern Bernd Schubert (v. r.)<br />

– machten sich vor Ort ein Bild über die Situation der pädiatrischen Klinik<br />

AMEOS Klinikum Anklam<br />

Kinderklinik ist unerlässlich für die Region<br />

Die Eltern von erkrankten Kindern nehmen<br />

in der ländlichen Region um Anklam lange<br />

Anfahrtswege in Kauf, um die Behandlung<br />

ihrer Kinder durch den Facharzt möglich zu<br />

machen.<br />

Bezüglich des Fortbestands der einmal mehr<br />

infrage gestellten Kinderstation im AMEOS<br />

Klinikum Anklam sind die Gemüter der Bürger<br />

und der politischen Vertreter der Stadt<br />

und des Landkreises erhitzt, die Mitarbeiter<br />

der Klinik verunsichert. Die Pädiatrie wird<br />

von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

der Universitätsmedizin Greifswald betrieben.<br />

Das AMEOS Klinikum stellt einige der<br />

Pflegefachkräfte.<br />

Zum Vorgeschehen: Aufgrund des demografischen<br />

Wandels mit seit der Wende sinkenden<br />

Kinderzahlen und unter Gesichtspunkten der<br />

Wirtschaftlichkeit stand die Kinderstation regelmäßig<br />

auf dem Prüfstand. Fachliche Kollegen<br />

der Uni Greifswald diskutierten alternative<br />

Versorgungsformen, die die Klinikleitung<br />

mit Besorgnis zur Kenntnis nahm.<br />

Politiker verschiedener Parteien auf Stadt-,<br />

Landkreis- und Landesebene haben sich vor<br />

Ort im Anklamer Klinikum ein Bild von der<br />

Situation gemacht. Sie haben das Sozialministerium<br />

um die Ministerin Manuela Schwesig<br />

aufgefordert, zu diesem Problem Stellung zu<br />

beziehen. Auch eine Unterschriftensammlung<br />

mit mehr als 15.000 Unterschriften, angeregt<br />

von der IfA (Initia tive für Anklam), wurde<br />

der Ministerin in Schwerin übergeben, um<br />

mit Nachdruck auf die Situation aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Die Krankenhausleitung und der Ärztliche<br />

Direktor der Universitätsmedizin Greifswald<br />

haben sich zu ersten klärenden Gesprächen<br />

zusammengefunden. Die Vertragspartner sind<br />

sich darin einig, eine gute pädiatrische Versorgung<br />

in der Region zu erhalten. Dafür ist<br />

eines klar: Die stationäre Versorgung ist unter<br />

Berücksichtigung der immer weniger werdenden<br />

niedergelassenen Kinderärzte für die<br />

Kinder und Eltern in und um Anklam unerlässlich.<br />

Vor Kurzem erklärte nun auch die Ministerin<br />

in Anklam dann deutlich, dass die Pädiatrie<br />

im AMEOS Klinikum sicher ist. Die doch<br />

klare Aussage beruhigt alle Beteiligten –<br />

hoffentlich nicht wieder nur für kurze Zeit.<br />

(sd) �<br />

11


12<br />

AMEOS Pflegehaus Christophorus Ueckermünde<br />

Für 34 Bewohner ist der Lindenhof seit zehn Jahren ein Zuhause<br />

Die Bewohner und Mitarbeiter des Lindenhofes konnten viele Besucher und Gäste<br />

begrüßen, die der Einladung des AMEOS Pflegehauses Christophorus gefolgt waren,<br />

um mit ihnen gemeinsam das 10-jährige Bestehen des Lindenhofes zu feiern. Dieser<br />

wurde mit Fördermitteln des Landes neu gebaut und mit der Fertigstellung im Frühjahr<br />

2001 von 34 Bewohnern in vier Wohngruppen bezogen.<br />

Die Feierlustigen ließen sich vom<br />

pünktlich zum Festakt einsetzenden Dauernieselregen<br />

am Vormittag nicht beeindrucken.<br />

So hieß die Pflegehausdirektorin Christine<br />

Texter die Vertreter des Landkreises und des<br />

Behindertenbeirates sowie Betreuer, Angehörige<br />

und Kooperationspartner des Pflegehauses<br />

herzlich willkommen. Sie konnten die<br />

Gelegenheit nutzen und sich bei Rundgängen<br />

auch durch die anderen Wohnbereiche ein<br />

Bild von der Einrichtung machen.<br />

Die Mitarbeiter des Lindenhofes selbst gaben<br />

den Anstoß für die Feierlichkeit. „Ein gutes<br />

Zeichen für die Identifikation mit ihrer Arbeit<br />

und der Einrichtung“, lobte Christine Texter.<br />

Auch bei dem vollen Haus und trotz der festgelegten<br />

Verantwortlichkeiten an diesem Tage<br />

hatten sie zu jeder Zeit ein offenes Ohr für<br />

„ihre“ Bewohner und deren Bedürfnisse. War<br />

es doch besonders für sie ein aufregender Tag<br />

mit viel ungewohntem Trubel.<br />

Auch die Bewohner standen während des<br />

„offiziellen“ Teils der Veranstaltung im<br />

Mittelpunkt des Geschehens, als sie ihre mit<br />

Wünschen gefüllten Luftballons in den Him-<br />

Die Hunde vom Huskyhof Fastnacht gehören<br />

zu den wöchentlichen Angeboten<br />

des Pflegehauses und waren auch zur<br />

Jubiläumsfeier dabei<br />

mel steigen ließen. Wünsche wie: „Ein Konzertbesuch<br />

von Frank Schöbel“ oder „DVDs<br />

mit Tierfilmen“ gingen auf die Reise. Aber<br />

auch Kontakt mit einem Brieffreund, ein lang<br />

ersehnter Besuch der Mutter oder Feste mit<br />

Bewohnern aus anderen Wohnbereichen<br />

feiern sollen in naher Zukunft nach den<br />

Wünschen der behinderten Bewohner Wirklichkeit<br />

werden.<br />

Der Behindertenchor der Gemeinnützigen<br />

Werk- und Wohnstätten nahm die Festteilnehmer<br />

mit auf eine musikalische Reise<br />

Bewegungen mit dem Schwungtuch<br />

waren bei Bewohnern und Gästen sehr<br />

beliebt – der grüne und gelbe Ball durften<br />

nicht vom Tuch fallen<br />

durch die Welt, bevor sie sich am Nachmittag<br />

über die verschiedenen Angebote des Pflegehauses<br />

informieren konnten. Die Kooperationspartner<br />

des Pflegehauses im Rahmen der<br />

sozialen Betreuung unterstützten die Jubiläumsfeier.<br />

Die Hunde des Huskyhofes Fastnacht<br />

sind sowohl für die Heimbewohner als<br />

auch für die Kinder der Christophorus-Kindertagesstätte<br />

„Morgenstern“, die am Nachmittag<br />

für alle ein kleines Programm aufführten,<br />

immer eine willkommene Abwechslung.<br />

Auch die Angebote des ZERUM (Zentrum<br />

für Erlebnispädagogik und Umweltbildung),<br />

die Filzarbeiten mit der Jugendkunstschule<br />

Eggesin und die Kutschfahrten auf dem<br />

Gelände erfreuten sich großer Beliebtheit.<br />

Das erste Gebäude des heutigen Pflegehauses,<br />

das umfangreich saniert wurde, war<br />

der Kastanienhof auf dem ehemaligen Wirtschaftsgelände.<br />

Dieser wurde bereits Ende<br />

1997 für fünf Wohngruppen eröffnet. Nur<br />

der Tannenhof, ein ehemaliger DDR-Plattenbau,<br />

wartet nun noch auf seine Sanierung<br />

oder einen Ersatzbau. Mitarbeiter und auch<br />

die Geschäftsführung sind im Sinne der 41<br />

dort lebenden Bewohner optimistisch. (sd) �


AMEOS Pflege Neustadt<br />

Rosa-graue Panther: Österliches Schülerprojekt<br />

Frühling und Ostern – das verlangt einfach nach einer<br />

entsprechenden Dekoration im Haus. Das fanden auch<br />

20 Schüler und 25 Menschen mit psychischen und geistigen<br />

Behinderungen, kurz: die Rosa-grauen Panther.<br />

Die Gruppe existiert seit sechs Jahren und besteht aus<br />

Oberstufenschülern des Neustädter Küstengymnasiums<br />

sowie geistig behinderten Menschen und älteren psychisch<br />

kranken Menschen aus den AMEOS Fachpflegeeinrichtungen.<br />

Gemeinsam wurde seit Anfang März österliche Dekoration<br />

gebastelt. Die Schüler brachten dabei viele Anregungen<br />

von zu Hause mit. So wurden Eier nicht nur<br />

bemalt, sondern auch mit Federn beklebt. Es wurden<br />

Wandbilder gestaltet, Sträucher dekoriert und Fenster -<br />

figuren ausgeschnitten. Einen Abschluss fand die Aktion<br />

in einem großen gemeinsamen Kaffeetrinken.<br />

Rainer Jahnke, Lehrer am Kreisgymnasium, hat das Projekt<br />

2005 ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Erzieherin<br />

Elke Peters aus der AMEOS Fachpflege begleitet er das<br />

Projekt. Alle zwei Wochen kommen die Schüler in die<br />

Einrichtung am Wiesenhof – ehrenamtlich und in ihrer<br />

Freizeit. Einige Schüler sind teilweise so engagiert, dass<br />

sie auch in den Ferien zu Besuch kommen. Besucht werden<br />

Bewohner der Gerontopsychatrischen Fachpflegeeinrichtung<br />

und seit 2010 auch Bewohner der Fachpfle-<br />

Keine Noten, keine Pflicht,<br />

dafür aber wertvolle Erfahrungen<br />

im Umgang mit<br />

Menschen: 20 Schüler sind<br />

im Projekt aktiv und machten<br />

Ostern für die Menschen<br />

mit Behinderung noch<br />

bunter<br />

geeinrichtung für Menschen mit geistigen Behinderungen.<br />

Das Projekt „Rosa-graue Panther“ geht dabei weit über<br />

Freizeitgestaltung hinaus. Die Idee war von vornherein,<br />

eine Brücke zu bauen zwischen Jung und Alt. Die Schüler<br />

haben die Gelegenheit, mit Menschen in Kontakt zu<br />

kommen, denen sie sonst kaum begegnen können.<br />

„Die Schüler erwerben soziale Kompetenzen, lernen<br />

die unterschiedlichen Lebensräume und Biografien der<br />

Bewohner der Fachpflegeeinrichtungen kennen“, so die<br />

Pflegedienstleiterin Ute Schultz. Der Umgang mit Menschen,<br />

die besonders sind und ungewöhnliche Reaktionen<br />

zeigen, bietet den Jugendlichen die Möglichkeit,<br />

ihre eigene Kommunikation zu verbessern. Gleichzeitig<br />

profitieren auch die Bewohner vom Engagement der<br />

Schüler. Der Alltag wird angeregt und die regelmäßigen<br />

Besuche bedeuten Lebensqualität. Ostern werden die<br />

Bewohner nun oft an die jungen Leute vom Küstengymnasium<br />

denken und wahrscheinlich hoffen, dass<br />

die Ferien bald vorbei sind. (jd) �<br />

13


14<br />

Christian Bürger, Mitarbeiter der<br />

Personalabteilung (links) und<br />

Assistenzarzt Sebastian Dannenberg<br />

(Mitte) informieren einen österreichischen<br />

Medizinstudenten über das Angebot und<br />

die Leistungen in Halberstadt<br />

AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />

Neue Wege bei der Arztgewinnung<br />

Der Ärztemangel in Deutschland schreitet voran. Laut einer aktuellen Erhebung des<br />

Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft werden<br />

bis zum Jahr 2019 mehr als 37.000 Ärzte fehlen. Auch in den AMEOS Klinika gibt es<br />

zurzeit mehrere unbesetzte Assistenz- und Facharztstellen.<br />

In anderen Ländern sieht es dahingegen<br />

ganz anders aus: So ziehen es mittlerweile<br />

zehn Prozent der österreichischen Jungmediziner<br />

vor, nach Abschluss ihres Studiums ihre<br />

praktische Ausbildung im Ausland, großteils<br />

in Deutschland, fortzusetzen, um Wartezeiten<br />

zu umgehen. Auch die Zahl der ausgebildeten<br />

Ärzte, die Österreich verlassen, wächst kontinuierlich.<br />

Mittlerweile sind rund 2.500 österreichische<br />

Mediziner in Deutschland, Großbritannien,<br />

Dänemark und Schweden tätig.<br />

Eine Schnittstelle zwischen Ärztemangel und<br />

wartenden Medizinstudenten wird auf Jobmessen<br />

geschaffen, die in den Universitätsstädten<br />

Graz, Innsbruck und Wien veranstaltet<br />

werden. Sie bieten die Chance, sich über<br />

Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen an<br />

deutschen Krankenhäusern zu informieren.<br />

Ziel der Messen ist es, den direkten Kontakt<br />

zwischen angehenden österreichischen Ärzten<br />

und Krankenhäusern in Deutschland zu ermöglichen.<br />

Zudem werden die Besucher in<br />

Kurzreferaten und Erfahrungsberichten über<br />

die Rahmenbedingungen einer Migration informiert.<br />

Zum ersten Mal nahm neben den AMEOS<br />

Klinika Haldensleben, Hildesheim und Osnabrück<br />

auch das AMEOS Klinikum St. Salvator<br />

Halberstadt in diesem Jahr an einer dreitägigen<br />

österreichischen Jobmesse teil.<br />

Drei Mitarbeiter des Klinikums informierten<br />

an drei verschiedenen Standorten zahlreiche<br />

interessierte Medizinstudenten rund um die<br />

Ausbildung, die Anstellung und Rahmen -<br />

bedingungen in Halberstadt sowie über die<br />

weiteren Standorte und Fachbereiche der<br />

AMEOS Gruppe. Dabei war die Resonanz<br />

enorm. Denn als eines der größten Probleme<br />

stellt sich für Österreichs Jungmediziner der<br />

Turnus, die postpromotionelle Ausbildung<br />

für Allgemeinmedizin, dar. Dieser ist oftmals<br />

für eine Facharztausbildung unumgänglich.<br />

Während aber in anderen Ländern examinierte<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger Arbeiten<br />

wie die Blutabnahme und das Anlegen von<br />

Infusionen übernehmen, liegt das in Österreich<br />

in der Hand der Turnusärzte. Genauso<br />

wie bürokratische Routinearbeit auf der Station.<br />

Auch eine Assistenzstelle im Wunschfach<br />

ist häufig nur mit viel Glück zu bekommen.<br />

„Das Interesse der Studenten war um<br />

einiges größer, als wir gedacht hätten“, bestätigt<br />

auch Christian Bürger, Mitarbeiter der<br />

Personalabteilung im AMEOS Klinikum<br />

St. Salvator Halberstadt. „Oft wurden ganz<br />

gezielte Fragen gestellt, hinter denen man den<br />

festen Entschluss, nach Deutschland zu kommen,<br />

klar erkennen konnte.“<br />

In wenigen Tagen reisten die drei Hal -<br />

berstädter über 2.000 Kilometer mit einem<br />

Auto voll beladen mit Flyern, Werbeartikeln<br />

und vielen Informationen rund um Ausbildung,<br />

Leben und Freizeit im Harz sowie über<br />

die weiteren AMEOS Einrichtungen. Drei<br />

Tage, drei Städte, über 120 Kontakte von<br />

interessierten Studenten – die kleine Halberstädter<br />

Delegation ist zufrieden mit dem Resultat.<br />

Wie erfolgreich die Messe tatsächlich<br />

war, zeigt sich allerdings erst in den nächsten<br />

Monaten. „Doch auch wenn nur fünf Prozent<br />

der Interessierten tatsächlich nach Halberstadt<br />

kommen, hat sich die Messeteilnahme<br />

bereits gelohnt“, ist sich auch Petra Herre,<br />

Leiterin der Personalabteilung im AMEOS<br />

Klinikum St. Salvator Halberstadt, sicher.<br />

(nh) �


Die Einführung des Betrieblichen Vorschlagswesens in den AMEOS Einrichtungen<br />

Gute Ideen lohnen sich<br />

Die AMEOS Gruppe legt großen Wert auf<br />

die Ideen ihrer Mitarbeitenden.<br />

„Jede Idee und Anregung, die dazu beiträgt,<br />

die betriebliche Situation zu verbessern, gilt<br />

als Verbesserungsvorschlag.“<br />

Mitarbeiter besitzen durch ihre unmittelbare<br />

Tätigkeit ein großes Potenzial für Verbesserungsvorschläge.<br />

Die AMEOS Gruppe möchte<br />

durch die Einführung des Betrieblichen<br />

Vorschlagswesens (BVW) dieses Potenzial<br />

nutzen und zudem ihre Mitarbeiter in den<br />

Prozess der ständigen Verbesserungen einbeziehen.<br />

Das BVW will vordergründig die<br />

Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit im<br />

Sinne einer Prozess- und Ergebnisoptimierung<br />

sowie die Sicherheit der Arbeitsplätze erhöhen.<br />

Darüber hinaus liegen AMEOS weitere ökonomische<br />

und mitarbeiterbezogene Zielstellungen<br />

vor, wie<br />

Erhöhung der Kundenzufriedenheit,<br />

Verbesserung der Arbeitsabläufe,<br />

Qualitätsverbesserung in der Patienten-/<br />

Bewohner-/ Klientenbetreuung,<br />

Verbesserung von Arbeitsbedingungen und<br />

Arbeitsmethoden,<br />

Einsparung von Sachmitteln und Material,<br />

Verbesserung des Arbeits- und Umweltschutzes,<br />

Verbesserung der Arbeits- und Betriebs -<br />

sicherheit sowie des Gesundheits- und<br />

Unfallschutzes.<br />

In einer Arbeitsgruppe wurde die Einführung<br />

und Umsetzung vor Ort geplant und vorbereitet.<br />

Den AMEOS Einrichtungen ist es freigestellt,<br />

sich an der Pilotphase zu beteiligen.<br />

Nach der Pilotphase, die die Dauer von<br />

einem Jahr einnehmen wird, evaluiert das<br />

Team den Verlauf des Pilotprojekts. Bei Bedarf<br />

werden Verbesserungen vorgenommen.<br />

Grundlage für die Einführung des BVW ist<br />

die Bildung eines Ausschusses. Für den Ausschuss<br />

sind die Aufgaben klar geregelt. Die<br />

Zusammensetzung des Ausschusses wird<br />

paritätisch mit zwei Arbeitgebervertretern<br />

und zwei Vertretern des Betriebsrats erfolgen.<br />

Die Verbesserungsvorschläge sollen von den<br />

Mitarbeitern schriftlich in der Personalabteilung<br />

eingereicht werden. Die Vorschläge sollten<br />

mindestens eine kurze Schilderung des<br />

Sachverhalts und eine knappe Darstellung<br />

des Vorschlags enthalten. Für gute Ideen und<br />

angemessen ausgearbeitete Verbesserungsvorschläge<br />

gibt es eine Anerkennung. Bei der<br />

Prämienbemessung wird unterschieden zwischen<br />

Vorschlägen, die zu einer wirtschaftlich<br />

messbaren Einsparung führen, und sonstigen<br />

Vorschlägen. Anerkannte und umgesetzte<br />

Vorschläge werden mit mindestens 50 € prämiert.<br />

Für Vorschläge, die zu einer wirtschaftlich<br />

messbaren Verbesserung führen, werden<br />

einmalig fünf Prozent des finanziellen Volumens<br />

als Prämie ausgeschüttet.<br />

Das Betriebliche Vorschlagswesen ist ein mitarbeitereinbeziehendes<br />

Optimierungssystem,<br />

welches das Ziel hat, das Ideenpotenzial aller<br />

Mitarbeiter in unseren Häusern zu nutzen.<br />

Die Arbeitsgruppe hat einen Flyer zur Einführung<br />

des BVW entworfen, der in Kürze<br />

den Einrichtungen zur Verfügung stehen<br />

wird. Er enthält alle Informationen über das<br />

Betriebliche Vorschlagswesen.<br />

„Gute Ideen lohnen sich.“ (km) �<br />

15


16<br />

AMEOS von Ost nach Südwest<br />

Schüler auf der Walz<br />

Normalerweise hört man den Ausdruck „auf die Walz gehen“ in Verbindung mit Handwerksgesellen,<br />

die sich monatelang auf Wanderschaft durch das Land begeben. Kürzlich erfasste<br />

auch ein Gesundheits- und Krankenpfleger des AMEOS Klinikums St. Salvator Halberstadt<br />

die Chance und sammelte Erfahrungen und neue Eindrücke im AMEOS Pflegehaus Silberdistel<br />

Stetten.<br />

Drei lehrreiche Jahre liegen hinter<br />

Tobias Richau. Drei Jahre, in denen er die theoretischen<br />

und praktischen Seiten als Gesundheits-<br />

und Krankenpfleger kennengelernt hat.<br />

Entschieden hat sich der junge Halberstädter<br />

für die Ausbildung, da er sich schon immer<br />

für die Anatomie und Funktionsweise des<br />

menschlichen Körpers interessiert hat. Außerdem<br />

macht ihm die Arbeit mit unterschiedlichen<br />

Menschen „unheimlich Spaß“. Auch<br />

nach seiner Ausbildung im AMEOS Klinikum<br />

St. Salvator Halberstadt stand für Tobias Richau<br />

fest: „Das ist genau der Job, den ich machen<br />

möchte. Den Menschen, die in ihrer Gesundheit<br />

eingeschränkt sind, zu helfen, ist einfach<br />

eine schöne Sache.“<br />

Um neue Erfahrungen für das Leben zu sammeln,<br />

entschied sich der junge Halberstädter<br />

nach seiner Ausbildung für einen noch ungewöhnlichen<br />

Weg: er ging in das 650 Kilometer<br />

entfernte AMEOS Pflegehaus Silberdistel in<br />

Stetten. „Ich wurde eines Tages im Frühdienst<br />

ganz überraschend gefragt, ob ich nicht gern<br />

nach Stetten, in ein Pflegeheim, in dem zu der<br />

Zeit Pflegekräfte gesucht wurden, gehen<br />

möchte“, erinnert sich Tobias Richau. „Ich<br />

musste ziemlich lange überlegen und habe viel<br />

im Internet recherchiert, um mich über die<br />

Gegend zu informieren. Ich habe auch viel mit<br />

meinen Eltern und meiner Freundin geredet.“<br />

Letztendlich entschied er sich dann für das<br />

zeitlich begrenzte Arbeiten auf der Schwäbischen<br />

Alb.<br />

„Die Aufnahme in Stetten war wirklich<br />

sehr schön und herzlich“, erinnert sich Tobias<br />

Richau an seinen ersten Tag. Doch schon bald<br />

werden ihm auch die Unterschiede zwischen<br />

einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung<br />

wie in Halberstadt und einem Pflegeheim<br />

bewusst: „In Stetten hat man weniger<br />

Behandlungspflege am Bewohner, dafür mehr<br />

Lebensaktivität – was in Halberstadt eher weniger<br />

Zeit des Dienstes in Anspruch nimmt.<br />

Gewöhnungs bedürftig war es am Anfang<br />

auch, dass man nie sofort auf einen Arzt zurückgreifen<br />

kann.“ Dennoch macht ihm das<br />

Arbeiten im Pflegehaus Spaß und er bekam<br />

die Möglichkeit, eine andere Seite des Pflegeberufes<br />

kennenzulernen.<br />

Pflegedienstleitung Viola Schmidt (links)<br />

und Tobias Richau mit Bewohnern<br />

Nach einem halben Jahr konnte Tobias Richau<br />

zurück in seine Heimat und arbeitet wieder im<br />

AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt.<br />

Trotz wunderschöner Landschaften, netter<br />

Kollegen und einer Arbeit, die ihm Spaß gemacht<br />

hat, freute er sich auf zu Hause: „Neben<br />

den vielen beruflichen neuen Erfahrungen<br />

habe ich vor allem auch gelernt, wie schwer es<br />

sein kann, von Familie und Freunden getrennt<br />

zu sein.“ Gibt es etwas, das der 21-Jährige in<br />

Halberstadt vermissen wird? „Am Anfang vielleicht<br />

den Dialekt. Der war schon sehr besonders.<br />

Im Schwabenland wird beispielsweise<br />

das Teppich genannt, was bei uns eine Woll -<br />

decke ist. Und den tollen Blick auf die Alpen,<br />

den man bei gutem Wetter von Stetten aus<br />

hat, werde ich bestimmt vermissen.“<br />

(ce/nh) �


AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen<br />

20 Tage Ehrenamt und ein wenig Urlaub<br />

Im Jahre 1999 wurden große Teile Orissas, einem der ärmsten Bundesstaaten Indiens, durch<br />

einen Zyklon verwüstet. Es starben ca. 48.000 Menschen, Millionen wurden obdachlos und<br />

die Infrastruktur wurde völlig zerstört. Die Organisation HAND in HAND mit Sitz in Wien<br />

fördert seitdem den Bau von Gesundheitszentren (Health Centers), Gesundheitscamps<br />

(Health Camps) sowie Schul- und Berufsausbildungsprojekte.<br />

Seit 1999 wurden in vier Health Centers<br />

über 220.000 bedürftige Menschen kostenlos<br />

behandelt. Um solche Projekte fördern zu<br />

können, braucht es Spenden und freiwillige<br />

engagierte Helfer, so wie Karola Müller aus<br />

dem AMEOS Klinikum Dr. Heines. „Das<br />

wesent liche Problem in Indien ist das aus -<br />

geprägte Kastensystem“, führt Karola Müller<br />

die Problematik in Indien weiter aus. Das<br />

indische Kastensystem besteht trotz nominaler<br />

Aufhebung im Jahre 1948 noch in den Köpfen<br />

vieler Inder, was zur massiven Ausgrenzung<br />

von Menschen führt.<br />

Karola Müller fliegt regelmäßig mit ihrem<br />

Ehemann nach Indien, um mit der Organisation<br />

HAND in HAND den Menschen vor<br />

Ort zu helfen. „Es handelt sich hierbei um<br />

Menschen der niedrigsten Kaste, die soge-<br />

nannten Unberührbaren“, schildert die<br />

Diplom-Krankenschwester die schwierige<br />

politische Situation. Karola Müller weiß,<br />

wovon sie spricht, schließlich war es im<br />

Februar 2011 nicht der erste Urlaub, der<br />

für ihre ehrenamtlichen Arbeiten in Indien<br />

beantragt wurde. Einen Monat Indien-Urlaub,<br />

um Menschen in schwerer Not zu helfen.<br />

Das ist Engagement der besonderen Art.<br />

Als sie sich Anfang Februar mit dem Flieger<br />

auf den Weg nach Orissa machte, stand ihre<br />

Urlaubsgestaltung schon fest: „Meine Aufgabe<br />

war es, mich zunächst um Waisenkinder<br />

in Balashram zu kümmern. Ich war für die<br />

Kinder wie eine Mutter auf Zeit. Die Kinder<br />

haben es genossen zu spielen, in den Arm<br />

genommen zu werden und Anerkennung<br />

zu bekommen.“<br />

Das Problem des Kastensystems<br />

zeigt sich massiv in der Armut<br />

„der Unberührbaren“<br />

Die Betreuung von Waisenkindern<br />

gehört zu Karola Müllers<br />

Hauptaufgabe bei der Organisation<br />

HAND in HAND<br />

Ihre Erfahrungen aus dem AMEOS Klinikum<br />

Dr. Heines kamen ihr bei psychiatrischen<br />

Anamnesen zugute. „Viele Kinder sind<br />

hier traumatisiert und die Traumatisierungen<br />

können aufgrund der Situation nicht aufge -<br />

arbeitet werden“, schildert die Pflegeexpertin.<br />

Neben der Begleitung von Waisenkindern<br />

kümmerte sie sich in der Tempelstadt Puri<br />

auch um Leprakranke, die aus der ärmsten<br />

Bevölkerungsschicht Indiens kommen. Nachdem<br />

sich Karola Müller 20 Tage um andere<br />

Menschen gekümmert hatte, nutzte sie in<br />

den letzten zehn Tagen die Gelegenheit, ihre<br />

Yogafähigkeiten aufzufrischen. Seit 1983 übt<br />

Karola Müller diese Technik aus, um Ruhe zu<br />

finden, Energie zu bekommen und um Ausgeglichenheit<br />

zu erfahren. Ihre neuen Yogakenntnisse<br />

gibt sie gerne an die Mitarbeiter<br />

des AMEOS Klinikums Dr. Heines in Fortbildungen<br />

und auf Fachtagungen weiter, sodass<br />

auch ihre Kollegen von ihrer Reise nach<br />

Indien profitieren. (gk) �<br />

17


18<br />

Die Künstlerinnen Ingrid Deventer, Eva Oetken und<br />

Anette Pfannkuchen vor Eva Oetkens Bild „Landschaft Surreal II“<br />

Arbeiten aus den Kunstgruppen Neustadt und Osnabrück<br />

„Auf Augenhöhe 2“<br />

Ziemlich genau vor einem Jahr haben die Teilnehmer der Kunsttherapie aus Osnabrück<br />

schon einmal ihre aktuellen Werke unter dem Titel „Auf Augenhöhe“ in der Verwaltung<br />

des AMEOS Klinikums Osnabrück gezeigt. In diesem Jahr haben sie sich erstmals mit der<br />

Kunstgruppe Neustadt zusammengeschlossen und präsentieren gemeinsam eine Ausstellung.<br />

Eröffnet wurde die Ausstellung in<br />

einem festlichen Rahmen am 26. Mai in der<br />

Verwaltung, was für die Mitarbeiter, die in<br />

Osnabrück arbeiten und sich an den wechselnden<br />

Ausstellungen erfreuen dürfen, besonders<br />

schön ist, wie Krankenhausdirektor<br />

Günter Laaken in seiner Begrüßung erzählt.<br />

Die nächste Ausstellung wird allerdings im<br />

historischen Treffpunkt des AMEOS Klinikums<br />

Osnabrück stattfinden, der sich zu<br />

einem Kunst- und Kulturzentrum entwickeln<br />

soll.<br />

Die Kunsttherapeuten Katja Watermann,<br />

Osnabrück, und Reimar Faust, Neustadt, führen<br />

in die Arbeiten der beteiligten Künstler<br />

ein. Gezeigt werden 42 Werke aus den Bereichen<br />

Malerei, Grafik und Skulptur. Neben<br />

Aquarellen, Acrylbildern und Bleistiftzeichnungen<br />

sind unter anderem auch beein -<br />

druckende Objekte aus Gips und Ton zu<br />

sehen. Das be sonders Sehenswerte an dieser<br />

Ausstellung ist, dass die 30 Künstler unter<br />

ganz verschiedenen Voraussetzungen und<br />

künstlerischen Bedingungen arbeiten.<br />

So leben die Teilnehmer der Kunstgruppe aus<br />

Neustadt, die sich „Die Alltagsmaler“ nennen,<br />

dauerhaft in unter schiedlichen Wohngruppen<br />

und nehmen mehrmals in der Woche an der<br />

Kunsttherapie teil. „Bei den Teilnehmern findet<br />

hier oft die erste Begegnung mit Kunst<br />

statt, und viele von ihnen sind überrascht<br />

von den Talenten, die in ihnen schlummern“,<br />

berichtet Faust von seiner Arbeit.<br />

Die Künstler aus Osnabrück dagegen kommen<br />

ambulant und nur einmal wöchentlich<br />

zum kunsttherapeutischen Atelier. „Für viele<br />

von ihnen ist die künstlerische Betätigung zu<br />

einem wichtigen Lebensmittelpunkt geworden<br />

und immer mehr machen auch schon<br />

eigene Ausstellungen“, so Watermann über<br />

die Teilnehmer ihres Ateliers.<br />

Anke Kessenich, Katja Watermann und Reimar Faust vor<br />

„Verträumt“ von Ulrike Barz<br />

� Die Ausstellung<br />

ist geöffnet vom 26.05. – 26.10.2011<br />

Mo. bis Do. 9:00 – 16:00 Uhr<br />

Fr. 9:00 – 13:00 Uhr<br />

Trotz dieser Unterschiede ist allen Werken<br />

gemein, dass sie dem Betrachter einen sehr<br />

persönlichen Einblick in die Gedankenwelt<br />

und die Empfindungen der Teilnehmer<br />

geben. Zudem ist beiden Kunstgruppen<br />

wichtig, dass ihre Werke nicht als Kunst von<br />

Menschen mit psychischer Einschränkung<br />

betrachtet werden, sondern als künstlerischer<br />

Ausdruck von Menschen für Menschen, also<br />

gleichberechtigt, oder wie es die Malerin<br />

Monika Hoffmann ausdrückt, „auf gleicher<br />

Ebene mit Partner und Mitmenschen“.<br />

(vm) �


Die Berliner Fotografen Angelika und Bernd<br />

Kohlmeier begleiteten in den Monaten vor der Bundestagswahl<br />

2009 insgesamt 16 Bundestagsabgeordnete für<br />

jeweils zwei bis vier Tage in ihre Wahlkreise, um sie bei<br />

ihrer einerseits alltäglichen, andererseits oft ungewöhn -<br />

lichen Arbeit zu beobachten und abzubilden. Sie haben<br />

sich viel Zeit genommen für ihre Aufnahmen. Sie waren<br />

immer und überall dabei und haben auf den richtigen<br />

Moment gewartet. Keine spektakulären Paparazzi-Fotos<br />

sind entstanden, sondern persönliche und menschliche<br />

Darstellungen unserer Abgeordneten jenseits der üblichen<br />

Politikerinszenierungen. Schwarz-weiß und nicht<br />

bunt, analog und nicht digital fotografiert, wurden die<br />

Porträts dann – wie früher – von Hand entwickelt und<br />

auf 50 x 60 cm Papierformat vergrößert.<br />

Die jetzt im Hans Ralfs-Haus für Kunst und Kultur<br />

gezeigte Serie umfasst insgesamt 48 Politiker-Porträts.<br />

Die jeweils drei Aufnahmen von Ilse Aigner, Volker<br />

Gesichter von Politikern, mal ganz anders,<br />

waren in Neustadt zu sehen – auch die<br />

Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn<br />

AMEOS Eingliederung Neustadt<br />

Hans Ralfs-Haus: Echt, nah und ungeschminkt.<br />

Eindrucksvolle, spannende, lebendige und intime Porträts von Politikern sind derzeit im Hans Ralfs-Haus für<br />

Kunst und Kultur auf dem Gelände der AMEOS Einrichtungen in Neustadt zu sehen.<br />

Beck, Dr. Dagmar Enkelmann, Otto Fricke, Bettina<br />

Hagedorn, Gerda Hasselfeldt, Dr. h. c. Susanne Kastner,<br />

Katja Kipping, Michael Kretschmer, Dr. Martina Krogmann,<br />

Gisela Piltz, Dr. Peter Ramsauer, Claudia Roth,<br />

Dr. Hermann Otto Solms, Hans-Christian Ströbele und<br />

Dr. h. c. Wolfgang Thierse erzählen Geschichten und<br />

zeigen viele menschliche Aspekte.<br />

Nachdem die Ausstellung Anfang 2010 im Kunst-Raum<br />

des Deutschen Bundestages in Berlin gezeigt wurde,<br />

wandert sie nun durch die einzelnen Wahlkreise der<br />

teilnehmenden Abgeordneten.<br />

Nach Stationen in Brüssel, Lich und Neustadt ist die<br />

Ausstellung jetzt nach Krefeld weitergewandert. �<br />

Anke Kessenich, Leiterin des Hans Ralfs-Hauses<br />

19


20<br />

AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Neustadt<br />

Klare Kommunikation am Runden Tisch<br />

Die Unterbringung psychisch kranker Straftäter ist eine hoheitliche Aufgabe, an der viele<br />

unterschiedliche Berufsgruppen und Institutionen intern und extern zusammenarbeiten.<br />

Gerichte, Staatsanwaltschaften, Strafvollstreckungsbehörden und Ministerien bilden dabei<br />

„nur“ die juristischen Aspekte ab. Für die Nachsorge z. B. kommen noch weitere Akteure ins<br />

Spiel. Wo, wie im Maßregelvollzug, so viele Akteure einbezogen sind, greifen viele Interessen<br />

und Verantwortlichkeiten ineinander. Klare Kommunikation ist hier gefordert. Seit zwei<br />

Jahren beschäftigt sich in Neustadt ein „Runder Tisch Forensik“ mit diesem Thema.<br />

Patient rein, Behandlung, Patient entlassen:<br />

So einfach ist die Klinikwelt leider nicht<br />

und schon gar nicht im Maßregelvollzug.<br />

Die Behandlung psychisch kranker Straftäter<br />

besitzt vielmehr eine Sonderstellung: Die<br />

Patienten werden von einem Gericht eingewiesen<br />

und erst durch einen externen Gutachter<br />

und ein weiteres Gericht entlassen.<br />

Komplementäre Angebote und Nachsorgeeinrichtungen<br />

sind für den entlassenen Patienten<br />

zuständig. Polizei und Bürgermeister einer<br />

Stadt haben ein Interesse an möglichst großer<br />

Sicherheit für die Bürger der Stadt. Die Klinik<br />

befindet sich mittendrin und muss mit allen<br />

Akteuren zusammenarbeiten – das Wohl<br />

jedes einzelnen Patienten darf dabei nicht<br />

aus dem Blick geraten.<br />

Was passiert aber, wenn die einzelnen Akteure<br />

nicht den Gesamtüberblick haben und<br />

daher nicht verstehen können, warum jetzt<br />

bestimmte Entscheidungen getroffen werden<br />

oder Prozesse plötzlich stocken? Auf Anregung<br />

von AMEOS Vorstand Michael Dieckmann<br />

und Chefarzt Peter Bürkle wurde im Frühjahr<br />

2009 ein „Runder Tisch Forensik“ ins Leben<br />

gerufen. Die Idee: Alle Akteure sollen sich<br />

kennenlernen und gemeinsam miteinander<br />

reden. Der Austausch soll Transparenz, Wissen<br />

und gegenseitiges Vertrauen schaffen.<br />

Im Mai trafen sich erneut 24 Verantwortliche<br />

aus den unterschiedlichen Bereichen. Das<br />

mittlerweile vierte Treffen hatte den Schwerpunkt<br />

Entlassungsmanagement. Peter Bürkle<br />

stellte die Konzepte und Möglichkeiten der<br />

Forensischen Klinik dar, den Entlassungsprozess<br />

eines psychisch kranken Straftäters in ein<br />

möglichst straffreies Leben zu gestalten.<br />

Der „Runde Tisch Forensik“ bietet den Teilnehmern<br />

aber auch die Möglichkeit, von anderen<br />

Akteuren Informationen direkt abzufragen.<br />

So werden bei jedem Treffen aktuelle<br />

Eine offene Kommunikation über detaillierte<br />

Zusammenhänge im Maßregelvollzug<br />

wird von Fachleuten geschätzt.<br />

Chefarzt Peter Bürkle bietet den Fachleuten<br />

Informationen für eine gemeinsame<br />

Diskussion.<br />

Gerichtsentscheidungen oder Maßnahmen<br />

des Ministeriums hinterfragt. So manche<br />

Klarheit konnte so schon hergestellt werden.<br />

Interessant sind für alle Beteiligten die<br />

detaillierten Informationen über den Maßregelvollzug:<br />

spezialisierte Therapieprogramme,<br />

Nachsorge durch die Forensische Ambulanz,<br />

Regelungen zur Zusammenarbeit bei Entweichungen,<br />

Vereinbarungen zu einer koordinierten<br />

Pressearbeit etc.<br />

„Wir konnten mit dem ‚Runden Tisch‘ einen<br />

konstruktiven Prozess anschieben. Die Kommunikation<br />

und das Wissen um die Sichtweise<br />

des jeweils anderen Akteurs hat sich<br />

deutlich verbessert“, so Michael Dieckmann.<br />

(jd) �


AMEOS Holstein<br />

Nachwuchsförderung<br />

Wenn es brennt, wählt man 112 und die<br />

Feuerwehr kommt. Doch was passiert, wenn<br />

keine Feuerwehr kommt, weil es keine<br />

Feuerwehrleute mehr gibt? An den Stand -<br />

orten Heiligenhafen und Neustadt hat<br />

AMEOS die Jugendwehren bewusst unterstützt.<br />

Das ist gut für die Feuerwehr und gut<br />

für AMEOS.<br />

„AMEOS versteht sich als Partner der Wehren<br />

vor Ort“, so Michael Dieckmann, Geschäftsführer<br />

der AMEOS Einrichtung in Heiligenhafen.<br />

Die Feuerwehr hat eine wichtige<br />

Funktion, die AMEOS gern unterstütze.<br />

An beiden Standorten zusammen behandelt,<br />

pflegt und versorgt AMEOS rund 1.200<br />

Menschen. Menschen, die durch ihr Verhalten<br />

selbst Brände verursachen können, aber<br />

vor allem auch Menschen, die sich im Brandfall<br />

nicht selbst helfen können.<br />

Deshalb betonte Michael Dieckmann bei der<br />

Übergabe: „Dass wir in den letzten Jahren bei<br />

Bränden keine Personenschäden zu beklagen<br />

hatten, ist sicherlich auch Verdienst des<br />

schnellen Einsatzes der Feuerwehr.“ Bewusst<br />

seien die Spenden auch als Teil der Jugend-<br />

AMEOS Gruppe<br />

Regionalbeiräte perspektivisch in allen AMEOS Regionen<br />

Was sind Regionalbeiräte? Wo gibt es sie?<br />

Warum werden diese gebildet?<br />

Für die AMEOS Einrichtungen politisch<br />

wichtige Personen wie Landräte, Landtagsoder<br />

Bundestagsabgeordnete, aber auch Entscheidungsträger<br />

in den Landkreisen oder<br />

Städten werden in die Regionalbeiräte berufen.<br />

Diese Partner der lokalen Versorgungs -<br />

gebiete treffen sich in der Regel zweimal im<br />

Jahr zu beratenden Gesprächen mit den geschäftsführenden<br />

Vertretern der AMEOS<br />

Einrichtungen. Es werden Informationen<br />

über die Krankenhäuser, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen,<br />

aber auch über die<br />

ambulante Versorgungssituation in der Region<br />

ausgetauscht. Die politischen Vertreter haben<br />

meist „das Ohr an der Region“ und können<br />

ihr Wissen aus ihren Begegnungen und Dis-<br />

förderung gedacht, um den Nachwuchs zu<br />

fördern. Er will mit der Spende eine Fahrt<br />

der Jugendlichen nach Schweden bezuschussen.<br />

Dies solle der Motivation der jungen<br />

Kameraden dienen, denn diese sind für den<br />

langfristigen Erhalt der Wehr wichtig. Ohne<br />

Jugendfeuerwehr würde es die heutige Wehr<br />

in dieser Form nicht geben, sagte ein Wehrführer<br />

bei der Übergabe der Spenden, denn:<br />

„Wir wissen, dass die Hälfte der aktiven Wehr<br />

kussionen mit Bürgern oder anderen gesundheitspolitischen<br />

Vertretern in diese Beratungen<br />

einbringen. Was fehlt in der Region? Wie<br />

können beispielsweise Probleme der schwieriger<br />

werdenden hausärztlichen Versorgung gemeinsam<br />

gelöst werden?<br />

Um solche und ähnliche Fragen zu erörtern<br />

und Lösungsvorschläge zu erarbeiten, sollen<br />

die Regionalbeiräte als Informations- und<br />

Diskussionsplattform dienen. Die Vernetzung<br />

mit der örtlichen Politik soll helfen, auf sich<br />

verändernde Bedingungen und Strukturen<br />

möglichst umfassend und für alle Beteiligten<br />

gewinnbringend, vor allem aber im Sinne<br />

einer bestmöglichen medizinischen und pflegerischen<br />

Versorgung der Bürger reagieren zu<br />

können.<br />

AMEOS Vorstand Michael Dieckmann<br />

(rechts) übergibt zusammen mit dem<br />

Geschäftsführer von McDonalds Neustadt<br />

dem Bürgermeister Henning Reimann<br />

(Mitte) die Spende<br />

aus der eigenen Jugend stammt.“ Es sei deshalb<br />

besonders wichtig, Jugendliche für die<br />

Arbeit zu gewinnen, um in Zukunft ausreichend<br />

Feuerwehrleute zu haben.<br />

An beiden Standorten soll mithilfe weiterer<br />

Spenden ein Mannschaftsbus angeschafft<br />

werden. Dieser soll die jungen Nachwuchsfeuerwehrleute<br />

zu Schulungen, Wettkämpfen<br />

und Freizeiten bringen. (jd) �<br />

Mit der Verfolgung des AMEOS Regionalprinzips<br />

bestehen in Halberstadt und Haldensleben<br />

bereits Regionalbeiräte. Für die<br />

Einrichtungen in Anklam, Ueckermünde und<br />

Pasewalk wurde im Frühjahr dieses Jahres ein<br />

neuer Regionalbeirat gegründet. Perspektivisch<br />

möchte die AMEOS Gruppe in möglichst<br />

vielen Regionen derartige Regionalbeiräte<br />

aufbauen, um in engem Kontakt mit<br />

politischen Vertretern vernetzt zu sein.<br />

(sd) �<br />

21


22<br />

AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig: Patienten- und Einweiserbefragung<br />

Nur zufriedene Patienten kommen wieder. Unzufriedene Patienten geben Ärzten,<br />

Pflegepersonal und Mitarbeitern einer Klinik leider oft nicht mal die Chance, die vorangegangenen<br />

Fehler wieder gutzumachen. Dass aus einer relativ geringen Zahl an<br />

Beschwerden auf eine hohe Zufriedenheit geschlossen werden kann, ist meist ein<br />

Trugschluss. Denn nur wenige Patienten sind um Feedback bemüht und teilen ihre<br />

Unzufriedenheit mit. Um herauszufinden, worauf es Patienten, einweisenden Ärzten<br />

und den eigenen Mitarbeitern wirklich ankommt, was sie erwarten, welche zusätzlichen<br />

Serviceleistungen sie sich wünschen und wie sie sich aufgehoben fühlen, empfiehlt es<br />

sich, regelmäßige und systematische Befragungen durchzuführen.<br />

Die AMEOS Gruppe hat dies längst erkannt<br />

und nutzt das Instrument Patienten-,<br />

Einweiser- und Mitarbeiterbefragung seit<br />

Längerem. Dazu wurden bereits in den letzten<br />

Jahren von den Einrichtungen zahlreiche<br />

Befragungen durchgeführt. Allerdings waren<br />

diese nicht aufeinander abgestimmt und<br />

somit auch nicht vergleichbar. In einem vom<br />

Vorstand beschlossenen Pilotprojekt wurden<br />

in den letzten Monaten in Halberstadt 1.515<br />

Patienten und 375 einweisende Ärzte befragt.<br />

Eingesetzt wurden Fragebögen, deren<br />

Ergebnisse auch für die Darstellung des<br />

Klinikums auf der Internetplattform<br />

www.qualitaetskliniken.de verwendet werden<br />

können.<br />

Die Rücklaufquote bei den Patienten betrug<br />

27,2 Prozent, bei den Ärzten 17,3 Prozent.<br />

Dies liegt im bundesweiten Durchschnitt.<br />

„Wir haben uns fest vorgenommen, für das<br />

nächste Mal, in etwa zwei Jahren, trotzdem<br />

eine deutliche Steigerung des Rücklaufs zu<br />

erreichen“, so Ulrich Enste, Leiter des Pilotprojektes.<br />

Dies soll durch ein optimiertes<br />

Anschreiben und begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

erreicht werden.<br />

Sowohl in der Patienten- als auch in der Einweiserbefragung<br />

hat das AMEOS Klinikum<br />

St. Salvator Halberstadt überdurchschnittlich<br />

gut abgeschnitten. Zum Vergleich wurden<br />

rund 50 weitere Kliniken, die bereits früher<br />

Auf den Kopf gestellt: bleibt die hellblaue<br />

Säule unterhalb der schwarzen Mittelwertlinie,<br />

ist das Ergebnis überdurchschnittlich<br />

gut – alles gut also in Halberstadt<br />

befragt wurden, herangezogen. Hervorgehoben<br />

wurde die medizinische Leistungsfähigkeit –<br />

basierend auf dem Fachwissen des Personals<br />

und der technischen Ausstattung. Bei allem<br />

Lob gab es aber auch Ansatzpunkte für Verbesserungen.<br />

„Hier seien beispielsweise die<br />

weitere Verbesserung der Kommunikation<br />

mit den Ärzten, aber auch die Information<br />

der Patienten im Zusammenhang mit der<br />

Entlassung genannt“, so Ulrich Enste. Dazu<br />

wurden bereits Arbeitsgruppen beauftragt, die<br />

sich mit der Optimierung beschäftigen.<br />

Die Vorteile der Verwendung von Befra -<br />

gungsinstrumenten aus einer Hand wurden<br />

bereits im Rahmen des Pilotprojektes erkennbar<br />

und werden noch deutlicher, wenn dieses<br />

künftig um die Mitarbeiterbefragung ergänzt<br />

wird. In sogenannten 360°-Präsentationen<br />

werden dann recht schnell die Wechselwirkungen<br />

und Zusammenhänge erkennbar.<br />

Aufgrund der erfolgreichen Durchführung<br />

des Pilotprojektes in Halberstadt ist es geplant,<br />

die Patienten-, Einweiser- und Mitarbeiter -<br />

befragungen auch in weiteren AMEOS Einrichtungen<br />

durchzuführen. „Denn auch die<br />

Möglichkeit, unsere Klinika untereinander zu<br />

vergleichen, ist uns wichtig“, erklärt Ulrich<br />

Enste. (nh) �


AMEOS Klinikum Haldensleben<br />

Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung<br />

Unter diesem Motto haben die Koordinatoren<br />

mit dem Lenkungsausschuss des AMEOS<br />

Klinikums Haldensleben die Arbeit im Qualitätsmanagement<br />

gesehen. Nach der ersten<br />

Zertifizierung 2008 wurde verstärkte Aufmerksamkeit<br />

auf die Hinweise und Empfehlungen<br />

zur Verbesserung gelegt. Diese konnten<br />

wir aus dem Visitationsbericht entnehmen.<br />

Es wurde kritisch überlegt, welche dieser Aufgaben<br />

für das Haus hilfreich, realisierbar und<br />

wirklich nutzbringend waren. Nach diesen<br />

AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />

„Familienfreundliches Krankenhaus“<br />

Bereits zum dritten Mal hat das Frau-Mutter-<br />

Kind-Zentrum (FMKZ) des AMEOS Klinikums<br />

St. Salvator Halberstadt das Zertifikat<br />

zum audit „berufundfamilie“ in Berlin verliehen<br />

bekommen. Insgesamt wurden 142<br />

Arbeitgeber zum ersten, 98 zum zweiten,<br />

29 zum dritten und sechs zum vierten Mal<br />

zertifiziert. Bundesfamilienministerin Dr.<br />

Kristina Schröder und Bundeswirtschafts -<br />

minister Dr. Philipp Rösler tragen gemeinsam<br />

die Schirmherrschaft für das audit der<br />

berufundfamilie gGmbH – einer Initiative<br />

der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.<br />

Das AMEOS Klinikum Hildesheim ließ sich<br />

vom 24. bis 26. Mai 2011 gemäß einem<br />

umfangreichen Zertifizierungsverfahren der<br />

Kooperation für Transparenz und Qualität<br />

im Gesundheitswesen (KTQ) überprüfen.<br />

Die Visitation verlief sehr erfolgreich und so<br />

konnten die Prüfer bereits im Anschluss die<br />

Empfehlung der KTQ-GmbH aussprechen,<br />

der Einrichtung das angestrebte Zertifikat<br />

auszustellen.<br />

Kriterien erstellte man einen Masterplan,<br />

welcher dann Stück für Stück abgearbeitet<br />

wurde. Die direkten Vorbereitungen zur Rezertifizierung<br />

liefen gut und haben alle Mitarbeiter<br />

sensibilisiert. Die Aufregung untereinander<br />

war ansteckend und so wurde der Tag<br />

X schon fast herbeigesehnt. Drei Tage wurde<br />

das AMEOS Klinikum Haldensleben von<br />

drei Visitoren unter die Lupe genommen.<br />

Sehr kritisch wurden alle Abläufe und Prozesse<br />

überprüft. In den kollegialen Dialogen<br />

konnten die Mitarbeiter offene Fragen bzw.<br />

„Während die ersten beiden Auditierungen<br />

noch reine Fleißarbeiten waren, hing der<br />

Korb 2011, also zur sogenannten Re-Auditierung,<br />

sehr hoch“, so Dr. Cornelius Presch,<br />

Chefarzt der Kinderklinik. Die Auditorin<br />

kam mehrere Tage ins Unternehmen, prüfte<br />

die Handlungsfelder und führte Interviews<br />

anhand eines ausschließlich dafür vorbereiteten<br />

Fragebogens durch. Des Weiteren wurden<br />

Managementgespräche mit der Geschäftsführung<br />

und anderen Vertretern geführt. Zu den<br />

Maßnahmen, die zur erneuten Zertifizierung<br />

geführt haben, gehören beispielsweise die Eröffnung<br />

des Kinderhotels, die aktive Öffentlichkeitsarbeit<br />

des FMKZ sowie die Flexibili-<br />

Unklarheiten klären. Die Schwerpunkte die<br />

in der ersten Zertifizierung geprüft wurden,<br />

waren bei dieser Zertifizierung nicht so gefragt.<br />

Jeder Visitor hat eben einen anderen<br />

Schwerpunkt. Die Rezertifizierung wurde gemeinsam<br />

erfolgreich bestanden. Die nächste<br />

Zertifizierung steht dann wieder 2014 an.<br />

Also auch diesmal keine große Verschnaufpause,<br />

sondern „Nach der Zertifizierung ist<br />

vor der Zertifizierung“. (km) �<br />

sierung des Dienstplans im ärztlichen Bereich<br />

mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Im Rahmen des audits wurden ebenso Zielvereinbarungen<br />

festgelegt. Demnach sollen<br />

unter anderem die Leistungen zur Kinderbetreuung<br />

und zur Pflege Angehöriger gesichert<br />

und ausgebaut werden und neue Angebote<br />

zur gesundheitlichen Prävention geschaffen<br />

werden. „Mit dem dritten Zertifikat ‚berufundfamilie‘<br />

für unser Frau-Mutter-Kind-Zentrum<br />

sind wir nun bestens gewappnet, um<br />

den Weg zum ‚Familienfreundlichen Krankenhaus‘<br />

erfolgreich zu gehen“, so<br />

Dr. Cornelius Presch. (nh) �<br />

AMEOS Klinikum Hildesheim<br />

Visitoren sprechen sich für Verleihung des KTQ-Zertifikats aus<br />

Die Geschäftsführung und die Krankenhausleitung<br />

zeigten sich sehr zufrieden mit der<br />

Zertifizierung. Ein besonderer Dank wurde<br />

allen Mitarbeitern des Klinikums und der<br />

Leitenden Pflegedirektorin Monika Erdsiek<br />

ausgesprochen, die mit großem Einsatz die<br />

Visitation vorbereitet hatten. Ohne das Engagement<br />

der Mitarbeiter auf allen Ebenen<br />

wären die Wei terentwicklung des Qualitätsmanagements<br />

und die damit verbundene Zer-<br />

tifizierung in dem kurzen Vorbereitungszeit -<br />

raum von zwei Jahren nicht möglich gewesen.<br />

(mü) �<br />

23


24<br />

AMEOS Trainee-Programm<br />

mit vier Nachwuchsführungskräften gestartet<br />

Gute Führungskräfte zu finden ist nicht<br />

leicht. Insbesondere dann nicht, wenn Berufserfahrung<br />

in der Welt von Krankenhaus,<br />

Pflege und Eingliederung von unschätzbarem<br />

Wert ist. Das neue Trainee-Programm<br />

zielt nun genau darauf ab, einen solchen<br />

praktischen Wert zu schaffen.<br />

Mit der unternehmensinternen Ausbildung<br />

verfolgt AMEOS die Sicherstellung des Führungskräftenachwuchses.<br />

Durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

werden die<br />

Führungskompetenzen entwickelt sowie die<br />

individuellen Stärken der Trainees gefördert.<br />

Bereits vier motivierte Hochschulabsolventen<br />

nutzen die Möglichkeit, sich in die Führungs-<br />

AMEOS Klinikum Osnabrück<br />

Comeback<br />

einer Erfolgsreihe<br />

Über die Neuauflage der Sonntagskonzerte<br />

freuen sich (v. l.) Privat-Dozent Dr. Harald<br />

Scherk, Prof. Dr. Jens Bothe und Günter<br />

Laaken mit Allan Ware (sitzend)<br />

Im Dezember 2009 fand das vormals letzte<br />

der traditionellen Sonntagskonzerte im<br />

Treffpunkt des Gertrudenbergs statt. In über<br />

100 Konzerten hatte sich die Konzertreihe<br />

ein treues Publikum erworben.<br />

Die schöne Akustik im „Treffpunkt“ des<br />

AMEOS Klinikums Osnabrück, die zwang -<br />

lose Atmosphäre der Konzerte, ein Kaffee in<br />

der Pause und ein lockeres Gespräch mit den<br />

Künstlern nach dem Konzert gehören zu den<br />

Gründen, warum die Sonntagskonzerte auf<br />

position des Krankenhausmanagements zu<br />

qualifizieren. In ihrer täglichen Arbeit unterstützen<br />

die Trainees – bislang an den Standorten<br />

Neustadt, Osnabrück, Bad Aussee und<br />

Alfeld – die AMEOS Krankenhausdirektoren<br />

in Assistenzfunktion. Sie bereiten zum Beispiel<br />

Sitzungen vor, erarbeiten Entscheidungsvorlagen<br />

oder übernehmen kleinere Projekte. Im<br />

Rahmen des Programms durchlaufen die jun-<br />

Trainee Lisa Ludigkeit hat zuerst das Leistungsportfolio<br />

der Holsteiner Einrichtungen<br />

kennengelernt. Um die komplexen<br />

Managementaufgaben kennenzulernen,<br />

bekommt sie – in enger Anbindung an den<br />

Krankenhausdirektor – erste Aufgaben<br />

übertragen.<br />

dem Gertrudenberg erfolgreich waren. Neben<br />

international anerkannten Künstlern stellen<br />

sie besonders auch für junge Künstler und<br />

Musiker, die Ungewöhnliches darbieten, eine<br />

Bühne dar.


gen Nachwuchsführungskräfte zahlreiche Abteilungen<br />

und lernen so Tätigkeiten wie die<br />

Pflege im Stationsalltag kennen. Durch dieses<br />

hautnahe Erleben werden später auch Entscheidungen<br />

vor dem Hintergrund der praktischen<br />

Arbeit gefällt.<br />

Neben der fachlichen Qualifikation für das<br />

dreijährige Schulungsprogramm wird bei der<br />

Auswahl der Kandidaten großer Wert auf persönliche<br />

Potenziale im Bereich der Soft Skills<br />

wie beispielsweise Teamfähigkeit sowie der<br />

Leistungsmotivation gelegt. Obwohl vier<br />

Trainees ihre Tätigkeit seit April aufgenommen<br />

haben, werden für drei weitere Standorte<br />

junge Nachwuchsführungskräfte gesucht.<br />

(me) �<br />

Jetzt kehren die Sonntagskonzerte wieder auf<br />

den Gertrudenberg zurück – unter der künstlerischen<br />

Leitung von Allan Ware in Kooperation<br />

mit dem AMEOS Klinikum Osnabrück.<br />

Der aus den USA stammende Solist<br />

und Kammermusiker ist mit vielen internationalen<br />

Preisen ausgezeichnet und prägte<br />

bereits 25 Jahre lang die „Sonntagskonzerte<br />

auf dem Gertrudenberg“.<br />

Am letzten Sonntag im Mai fand um 17 Uhr<br />

im Treffpunkt des AMEOS Klinikums Osnabrück<br />

unter dem Titel „Romantische Ansichten“<br />

ein Konzert des Trio Saint-Clair statt.<br />

Die Sopranistin Carol Saint-Clair, der Klarinettist<br />

Allan Ware und der Pianist Wolfgang<br />

Mechsner spielten Werke von Franz Schubert,<br />

Johannes Brahms, Carl Maria von Weber und<br />

Ned Rorem. Eine Einführung in die Werke<br />

und wie die Vorstellungen der Romantik<br />

Musik aus verschiedenen Zeiten prägt, fand<br />

während des Konzertes statt. (vm) �<br />

Alfeld<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Günter Landwehr<br />

Günter Landwehr ist seit Mai als Geschäftsführer<br />

für das operative und strategische<br />

Management in den AMEOS Klinika Alfeld,<br />

Hildesheim und Hameln zuständig. Damit<br />

unterstützt der 52-Jährige den Regional -<br />

geschäftsführer Frank Horn.<br />

Bad Aussee<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Rudolf Schnauhuber<br />

Seit Mai verstärkt Rudolf Schnauhuber als<br />

Geschäftsführer die AMEOS Klinika Bad<br />

Aussee. Den Standort mit zwei Einrichtungen<br />

im Bereich Psychosomatik und Psychotherapie<br />

kennt der neue Geschäftsführer bereits<br />

| PERSONALIA<br />

Seit 20 Jahren ist der geborene Niedersachse<br />

im Gesundheitswesen in verantwortlicher<br />

Stellung aktiv, zuletzt als Krankenhausdirektor<br />

zweier Kliniken. Damit sind ihm die Belange<br />

und Besonderheiten von Häusern der Grundund<br />

Regelversorgung gut vertraut. „Unser Ziel<br />

ist es, zusätzliche Patienten zu gewinnen“, so<br />

Günter Landwehr. Das wolle er unter anderem<br />

durch die Ausweitung von Behandlungsangeboten<br />

erreichen. Die Abläufe innerhalb<br />

der Einrichtung sollen weiter optimiert und<br />

Synergien mit den Häusern in Hildesheim<br />

und Hameln genutzt werden.<br />

Als passionierter Ausdauerläufer weiß er, dass<br />

einige Prozesse kurzfristig umgesetzt werden<br />

können, andere aber nur langfristig zu erreichen<br />

sind: „Das Vertrauen in das Alfelder<br />

Klinikum weiter auszubauen und zu stärken,<br />

ist ein weiteres wichtiges Ziel“, so Günter<br />

Landwehr.<br />

seit der Eröffnung im Jahr 2006, da er in der<br />

Funktion als Prokurist deren Geschicke bis<br />

Ende 2009 leitete. Seit Anfang letzten Jahres<br />

arbeitet er als Geschäftsführer einer psychosomatischen<br />

Klinik in Simbach/Inn in Niederbayern.<br />

Vor dem Einstieg in das Gesundheitswesen<br />

arbeitete Rudolf Schnauhuber in der<br />

Finanzwirtschaft und spezialisierte sich hierbei<br />

schon frühzeitig auf die Beratung und<br />

Betreuung von Gesundheitseinrichtungen<br />

und Klinikunternehmen. In seiner neuen<br />

Tätigkeit wird Rudolf Schnauhuber zum<br />

einen das operative Geschäft der Einrichtungen<br />

in Bad Aussee führen, zum anderen<br />

mittels eines Managementvertrags auch die<br />

Geschäftsführung der Inntalklinik, Simbach/<br />

Inn, weiter innehaben. Seine Freizeit verbringt<br />

Rudolf Schnauhuber am liebsten mit der<br />

fünfköpfigen Familie und findet im Aus -<br />

dauersport einen guten Ausgleich.<br />

25


26 | KURZNACHRICHTEN<br />

Vorankündigung:<br />

AMEOS Pflegepreis 2011<br />

Der AMEOS Pflegepreis soll die vielen Facetten<br />

der Pflege und Betreuung hervorheben.<br />

Zukunftsweisende Aktivitäten, Projekte und<br />

Initiativen werden ausgezeichnet und der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. Eingereicht werden<br />

können Arbeiten, die sich zu folgenden Themenfeldern<br />

zuordnen lassen:<br />

Osnabrück<br />

„Rund um den Gertrudenberg“<br />

Bereits im letzten Jahr wurde der Lauf rund<br />

um den Gertrudenberg von der Gärtnerei des<br />

AMEOS Klinikums Osnabrück initiiert – die<br />

Idee hatte Gärtnereichef Jürgen Weith mit<br />

seinem Team: „Für den Job in der Gärtnerei<br />

braucht man körperliche Fitness, und wir<br />

haben uns gefragt, wie kriegen wir das nach<br />

dem langen Winter wieder hin?“<br />

100 Läufer – Patienten, Mitarbeiter und<br />

sportlich Begeisterte – waren vertreten.<br />

Natürlich „rund um den Gertrudenberg“<br />

konnte jeder Läufer eine drei, sechs oder<br />

neun Kilometer lange Strecke laufen oder<br />

Förderung der Zufriedenheit von<br />

Bewohnern und Mitarbeitern<br />

Beratung und Schulung von Angehörigen<br />

Einbeziehung ehrenamtlicher Kräfte<br />

Neue Organisationsstrukturen<br />

Verzahnung von Theorie und Praxis<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Gewinnung neuer Mitarbeiter<br />

Konzepte zur Umsetzung der Charta<br />

hilfe- und pflegebedürftiger Menschen<br />

Bewertungskriterien:<br />

Bedeutung für die Praxis<br />

Qualität des methodischen Vorgehens<br />

Modellhaftigkeit der Ergebnisse<br />

Bedeutung für die Zielgruppe des Projekts<br />

Insgesamt ist der Preis mit 2.000 € dotiert.<br />

Weitere Infos und den kompletten Ausschreibungstext<br />

fordern Sie bitte hier an:<br />

Theresia Kleikamp, Leitung AMEOS Unternehmensbereich<br />

Pflege, Tel. 04561 611-4740,<br />

kleikamp@psychatrium.de<br />

Die Arbeiten reichen Sie bitte bis zum<br />

31. Dezember 2011 ein.<br />

walken. Bei strahlendem Sonnenschein<br />

bewältigten die Aktiven die von ihnen gewählten<br />

Kilometer in eigens abgetrennten<br />

Laufstrecken.<br />

Im Anschluss konnten sich die Beteiligten<br />

in der Gärtnerei mit kalten Getränken und<br />

Grillwurst stärken. Musikalisch unterstützt<br />

wurde die Aktion von der Forensik-Band<br />

„Level 6“. Bei dem Lauf kamen Spenden in<br />

Höhe von 200 € zugunsten des Osnabrücker<br />

Vereins zur Hilfe für seelisch behinderte<br />

Menschen zusammen.<br />

Zürich<br />

Vorbereitung<br />

auf weiteres Wachstum<br />

Seit der Gründung im Jahr 2002 konnte<br />

AMEOS ein erfreuliches Wachstum verzeichnen.<br />

Mittlerweile besteht die Gruppe aus<br />

48 Einrichtungen an 24 Standorten mit rund<br />

6.900 Mitarbeitenden. Um auch für das langfristige<br />

Wachstum gerüstet zu sein, wird zurzeit<br />

eine Kapitalerhöhung, also die Aufnahme<br />

von zusätzlichem Eigenkapital, geprüft. Mit<br />

den zusätzlichen Mitteln sollen zum einen<br />

neue Einrichtungen übernommen, zum anderen<br />

bestehende Standorte weiterentwickelt<br />

werden. Die geplanten Maßnahmen stärken<br />

die ohnehin gute Kapitalbasis von AMEOS,<br />

die auch deshalb so gut ist, weil erzielte<br />

Gewinne im Unternehmen verbleiben und<br />

somit ebenfalls für das weitere Wachstum,<br />

sowohl an neuen als auch an bestehenden<br />

Standorten, zur Verfügung stehen.<br />

Stetten<br />

Altersgerechtes Sportfest<br />

Im AMEOS Pflegehaus Silberdistel wurde<br />

zum ersten Mal ein altersgerechtes Sportfest<br />

veranstaltet. Dabei zeigten die Betreuungs -<br />

assistentinnen originelle und kreative Ideen.<br />

Mehr als die Hälfte der Bewohner nutzte den<br />

Seniorensportwettkampf.<br />

Mit dem Pokal in der Hand sagte ein Bewohner<br />

strahlend: „Heute Morgen hätte ich nicht<br />

gedacht, dass ich heute Abend noch einen<br />

Pokal gewinne.“ Alle anderen bekamen – wie<br />

bei den Bundesjugendspielen – Siegerurkunden.<br />

Entsprechend geistigen und körperlichen<br />

Fähigkeiten wurden die Teilnehmer in unterschiedliche<br />

Kategorien eingeteilt. Fünf Disziplinen<br />

wurden gefordert: Dosenwerfen, Zielwerfen<br />

mittels Klettball, Weitwurf, Kegeln<br />

und Aufwickeln eines Plüschhundes an einer<br />

fünf Meter langen Schnur. Eine halbseitig gelähmte<br />

Bewohnerin war dabei besonders geschickt:<br />

sie konnte die Spule mit ihrer einen<br />

noch funktionsfähigen Hand schneller auf -<br />

wickeln als manch anderer mit beiden.<br />

Eine betagte Bewohnerin lachte von Herzen:<br />

„Ich fühle mich in meine Schulzeit zurückversetzt.“


Halberstadt<br />

AMEOS Pflege kommt zusammen<br />

Mit dem Ergebnis zufrieden: AMEOS Pflegeleitungen<br />

Die Pflegeleitungen aller AMEOS Klinika<br />

kamen in Halberstadt zu einem Erfahrungsaustausch<br />

zusammen. Unter dem Mott<br />

„Definition des Qualifizierungsbedarfs der<br />

Führungskräfte in der Pflege“ wurde ein<br />

Qualifizierungskonzept entwickelt. Es ist<br />

geplant, für Stations- und Bereichsleitungen<br />

zukünftig ein gruppenübergreifendes, modular<br />

aufgebautes Qualifizierungsprogramm<br />

anzubieten.<br />

„Wir haben Grundlagen gelegt“, freut sich<br />

Karen Sinclair, Moderatorin der Veranstaltung<br />

und Leiterin Personalentwicklung. „Jetzt liegt<br />

es an uns, diese in die Realität umzusetzen.“<br />

Dass es zu einem intensiven Austausch gekommen<br />

ist, freut auch Manfred Timm vom<br />

AMEOS Klinikum Osnabrück. „Es war ein<br />

Halberstadt<br />

Spektrum in Wirbelsäulenchirurgie erweitert<br />

Vor Kurzem wurde der Kooperationsvertrag<br />

zwischen dem AMEOS Klinikum St. Salvator<br />

Halberstadt und der neurochirurgischen<br />

Gemeinschaftspraxis Wienecke / Hainich<br />

unterzeichnet. „Wir freuen uns, dass wir<br />

durch diese Kooperation unser Leistungsspektrum<br />

vor allem im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie,<br />

die in den letzten Jahren durch die<br />

Mitarbeiter unserer Orthopädischen Klinik<br />

sehr gelungenes Treffen. Nun müssen wir<br />

aktiv dafür sorgen, diese Veranstaltung fortzuführen.“<br />

Für Regina Renner vom AMEOS<br />

Klinikum Bad Aussee war besonders das<br />

„gegenseitige Vernetzen enorm wichtig“.<br />

Gerrit Krause vom AMEOS Klinikum Dr.<br />

Heines Bremen freut sich, dass das Ziel des<br />

„Austausches und der Schaffung kurzer und<br />

einfacher Wege“ erfolgreich umgesetzt wurde.<br />

Das Treffen der Pflegeleitungen findet nun<br />

regelmäßig statt.<br />

etabliert wurde, weiter ausbauen können“,<br />

so Dr. Bernd Schubert, Geschäftsführer des<br />

AMEOS Klinikums St. Salvator Halberstadt.<br />

Weitere positive Effekte für die Patientenversorgung<br />

werden auch im Bereich der Notfallversorgung<br />

von chirurgischen Patienten mit<br />

neurochirurgischen Nebendiagnosen erwartet.<br />

Termine<br />

| KURZNACHRICHTEN<br />

16. Juli Heiligenhafen ab 9:00 Uhr<br />

„Flohmarkt“ v. d. Sozial- und Kulturzentrum<br />

24. August Alfeld 18:00 Uhr<br />

Patientenakademie: Rückenschmerz<br />

Personalcafeteria<br />

27. August Heiligenhafen ab 18:00 Uhr<br />

Kulturnacht: „Klassik meets Samba“<br />

Musik, Essen und Trinken – Marktplatz<br />

3. September Oldenburg ab 10:00 Uhr<br />

„Schuhstraßenfest“<br />

11. September Heiligenhafen 19:00 Uhr<br />

„Warder Speeldeel“ Festsaal<br />

17. September Heiligenhafen ab 9:00 Uhr<br />

„Flohmarkt“ v. d. Sozial- und Kulturzentrum<br />

17./18. September Messstetten<br />

10 Jahre Pflegehaus am Pfarrbaum<br />

21. September Alfeld 18:00 Uhr<br />

Patientenakademie: Prostata- und Blasenkrebs<br />

Dr. Uwe Hofmeister – Personalcafeteria<br />

24. September Alfeld<br />

Tag der offenen Tür der Klinik für Unfall -<br />

chirurgie und orthopädische Chirurgie,<br />

Therapiezentrum<br />

25. September Halberstadt 11:00– 12:15 Uhr<br />

Medizinisches Sonntagsforum, Thema:<br />

Saures Aufstoßen – Die Refluxerkrankung<br />

Halberstädter Rathaus<br />

5. Oktober Hildesheim 16:00 Uhr<br />

4. Medizinisch-Psychiatrisches Colloquium<br />

Sozialzentrum<br />

12. Oktober Hildesheim 13:00 – 17:00 Uhr<br />

30 Jahre KJPP – Symposium: ADHS<br />

27


Wanderausstellung<br />

Starke Schmerzen müssen nicht sein<br />

Schmerz hat viele Formen. Ob seelisch<br />

oder rein körperlich, ob akut oder chronisch<br />

– die Betroffenen leiden. Auch die Ausdrucksformen<br />

können unterschiedlichster<br />

Natur sein. Mimik, Gestik, Verhalten, Äußerungen<br />

können Schmerz mitteilen. Mit diesem<br />

komplexen Thema hat sich Mathias Beck,<br />

Krankenpfleger und ambitionierter Fotograf,<br />

auseinandergesetzt und gemeinsam mit seiner<br />

Frau Heike, die als Schmerzschwester tätig<br />

ist, eine Ausstellung erarbeitet. „Solch ein anspruchsvolles<br />

Thema fotografisch umzusetzen<br />

ist eine Chance, Öffentlichkeit zu gewinnen,<br />

Interesse zu entfachen, zu berühren und zu<br />

ermutigen“, so Mathias Beck über seine<br />

Motivation.<br />

Die Wanderausstellung „Starke Schmerzen<br />

müssen nicht sein“ umfasst einfühlsame Porträts,<br />

die durch kurze prägnante Texte, die<br />

Erfahrungen aus dem Klinikalltag widerspiegeln,<br />

ergänzt werden. Daneben hat der Journalist<br />

Klaus Bachmann seine Beiträge zum<br />

Thema Schmerz, die in einer Ausgabe des<br />

Geo-Magazins erschienen sind, für die Ausstellung<br />

zur Verfügung gestellt. Fachlich basiert<br />

die Ausstellung auf grundlegenden Erkenntnissen<br />

der modernen Schmerztherapie<br />

und den Erfahrungen im Klinikalltag.<br />

„Mit unserer Ausstellung möchten wir das<br />

komplexe Thema ‚Schmerz‘ von der Entstehung<br />

bis hin zu Therapiemöglichkeiten der<br />

Schmerzbekämpfung für Betroffene und nicht<br />

Betroffene zugänglich machen und fotografisch<br />

veranschaulichen. Und wo ist ein idealerer<br />

Ort für solch eine Ausstellung, als in einem<br />

Krankenhaus?“, so Mathias Beck. (nh) �<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

AMEOS Gruppe,<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Dr. Marina Martini (V.i.S.d.P.)<br />

Bahnhofplatz 14, CH-8021 Zürich<br />

E-Mail: kommunikation@ameos.ch<br />

www.ameos.eu<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

AMEOS Neustadt, Kommunikation<br />

Wiesenhof, D-23730 Neustadt<br />

Tel. (0 45 61) 611-45 57<br />

Fax (0 45 61) 611-48 63<br />

E-Mail: redaktion@ameos.de<br />

Auf beeindruckenden Schwarz-Weiß-Fotos bekommt Schmerz ein Bild<br />

Heike (2. v. r.) und Mathias Beck (3. v. r.) mit Gästen zur Eröffnung ihrer Ausstellung<br />

„Starke Schmerzen müssen nicht sein“ im AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt<br />

Redaktion:<br />

Jan Dreckmann (jd),<br />

Leitender Redakteur, Neustadt<br />

Detlef Bohe (db), Vogtsburg<br />

Synke Drechsler (sd), Anklam-Ueckermünde<br />

Cornelia Eppler (ce), Messstetten<br />

Markus Eugster (me), Zürich<br />

Nicole Huhn (nh), Halberstadt<br />

Gerrit Krause (gk), Bremen<br />

Verena Mack (vm), Osnabrück<br />

Kornelia Melcher (km), Haldensleben<br />

Miriam Müller (mü), Hildesheim<br />

Benedikt Simon (bs), Bad Aussee<br />

Heiko Stumpe (hs), Alfeld<br />

Titelfoto:<br />

Heiko Stumpe, Alfeld<br />

Druck:<br />

Zertani GmbH & Co. Die Druckerei KG<br />

Auflage: 6.110<br />

Erscheinungsweise: viermal jährlich<br />

Copyright:<br />

AMEOS Gruppe,<br />

Unternehmenskommunikation

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