tgw frühjahr 2013.qxd - Tagwerk
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Nr. 118 Frühjahr 2013<br />
für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger<br />
in der Region Amper – Isar – Isen – Inn<br />
Thema Tierschutz auf Bio-Betrieben<br />
Portrait Milchschafhof Perlesham<br />
Spezial Die Henne, das Ei und die Moral
INHALT<br />
4 Thema: Auf grünen Weiden, mitten im Schlamm<br />
6 Portrait: Milchschafhof Perlesham<br />
9 Rezept: Ofengemüse<br />
11 Gesundheit: Schwarzer Holunder<br />
13 Lebensart: Warum ich immer noch Fleisch esse<br />
15 Spezial: Die Henne, das Ei und die Moral<br />
20 Landwirtschaft&Umwelt: Hilfe, die Aliens kommen<br />
23 Summ, summ, summ, Bienchen summ herum...<br />
24 Intern: Aufs Gemeinwohl! Christian Felber in Dorfen<br />
25 Reisen: Neues aus dem TAGWERK-Reiseprogramm<br />
30 Termine<br />
gedruckt auf Recycling Offset<br />
aus 100% Altpapier<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Tagwerk</strong> Förderverein: Siemensstr. 2,<br />
84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />
mail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
Redaktion:<br />
Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />
Josef Gerbl, Rynya Kollias, Franz Leutner,<br />
Michael Rittershofer, Rita Rott, Johann<br />
Wimmer<br />
Christian Felber am 6. Mai in Dorfen<br />
Aufmerksame LeserInnen der TAGWERK-Zeitung kennen die Idee der<br />
Gemeinwohl-Ökonomie bereits. Ihr Begründer, der gebürtige Salzburger<br />
Christian Felber, kommt nun nach Dorfen und stellt das<br />
alternative Wirtschaftsmodell persönlich vor.<br />
Veranstalter: B90/Die Grünen, TAGWERK eG, Attac Erding<br />
Jakobmayersaal Dorfen, Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt frei<br />
(s. auch S. 24)<br />
Mitglieder des TAGWERK-Fördervereins bekommen die<br />
TAGWERK-Zeitung per Post zugesandt.<br />
Mitglieder der TAGWERK-Genossenschaft bekommen die<br />
Zeitung nur dann per Post, wenn sie außerhalb des<br />
näheren Einzugsgebiets der TAGWERK-Läden wohnen. In<br />
den Läden liegt die Zeitung zum Mitnehmen auf.<br />
Auflage: 8200<br />
Grafik: LIMOgrafikLECHNER<br />
Druck: Offset Dersch, Hörlkofen<br />
Anzeigen:<br />
TW-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />
84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />
mail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
Nächster Erscheinungstermin: Juni 2013<br />
Anzeigenschluss: 30.04.2013<br />
| 2
EDITORIAL<br />
Small is beautiful<br />
Dringend gesucht: Bauern oder Gärtner, die Linsen und /oder Bohnen für uns anbauen!<br />
Denn Hülsenfrüchte sind schwer im Trend. Das ist einerseits erfreulich, weil ein Indiz dafür,<br />
dass der Fleischkonsum zurückgeschraubt und teilweise durch eiweißreiche Linsen- bzw.<br />
Bohnengerichte ersetzt wird. Andererseits bringt es TAGWERK in die Bredouille, weil wir nicht<br />
so viel Hülsenfrüchte haben, wie wir verkaufen könnten.<br />
Aber auch die Nachfrage nach TAGWERK-Fleisch wächst, und das ist ebenfalls erfreulich.<br />
Denn jedes Kotelett, jedes Hendl von TAGWERK-Betrieben steht für ein hohes Maß an<br />
tiergerechter Haltung und ökologischer Herkunft.<br />
Allerdings erreicht der verheerende Trend zu immer größeren Tierbeständen nun auch die<br />
biologische Landwirtschaft, gepusht durch den Preisdruck, den Discounter und andere<br />
Großvermarkter ausüben. Anlass für uns, wieder einmal darüber nachzudenken, welchen<br />
Stellenwert das Tierwohl bei TAGWERK hat.<br />
Deshalb können Sie in dieser Zeitung viel über Tiere lesen. Und natürlich über die Menschen,<br />
die mit diesen Tieren zu tun haben. Was wäre TAGWERK ohne Tiere? Ohne Tiere gäbe es TAG-<br />
WERK vermutlich gar nicht. Denn zu unserer heimischen Landwirtschaft gehören Tiere dazu.<br />
Sie verwerten das Gras, das unser Landschaftsbild schmückt und den Klee, der wertvollen<br />
Stickstoff in die Erde einbaut. Ihr Dung erhält die Fruchtbarkeit unserer Böden. Ihr Fleisch ist<br />
uns lieb und teuer. Eine teure Delikatesse, genossen in Maßen, wie es das Titelbild zeigt:<br />
Gemüse, Nudeln o.ä. und eine – ordentliche! – Portion Fleisch. Nicht in dem landläufigen Sinn<br />
„Geh weida, hau mir mal a ordentlichs Trumm Fleisch aufn Teller“, sondern: Eine Portion<br />
Fleisch, mit dem es seine Ordnung hat. Von einem Tier aus ordentlicher Haltung, zu einem<br />
Preis, von dem der Bauer ordentlich leben kann. Und in einem ordentlichen Verhältnis zu den<br />
anderen Sachen auf dem Teller. SMALL is beautiful.<br />
Übrigens: Wer Hülsenfrüchte anbauen kann – bitte unter Tel. 08081 /9379-23 melden!<br />
Hanna Ermann<br />
Alle wissenswerten Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel<br />
enthält der Fleischatlas, den die Heinrich-Böll-Stiftung<br />
gemeinsam mit dem BUND herausgebracht hat. Hochinteressante<br />
Texte und informative Grafiken geben auf 52 Seiten einen Einblick<br />
in die globalen Zusammenhänge der Fleischerzeugung.<br />
Unter www.boell.de/downloads/2013-01-Fleischatlas.pdf kann<br />
man den Fleischatlas herunterladen, und bei der Postadresse<br />
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin kann man ihn<br />
kostenlos bestellen.<br />
3| Editorial
THEMA<br />
Auf grünen Weiden, mitten im Schlamm<br />
Tierschutz in der Bio-Landwirtschaft<br />
Der Gedanke ist einfach zu<br />
schön. Die Kühe grasen friedlich<br />
auf saftigen Weiden, die<br />
Schweine suhlen sich genießerisch<br />
im Schlamm, die Hühner<br />
streunen über den Hof und picken<br />
dann und wann ein Körnchen<br />
vom Boden. Idylle pur. So<br />
oder allenfalls nur ein bisschen<br />
weniger verträumt stelle ich mir<br />
das Tierleben auf Biohöfen vor.<br />
Und greife ich im Bioladen nach Butter,<br />
Schinken oder Eiern, so bestätigen mir<br />
die Verpackungen der Produkte, dass ich<br />
richtig liege. Das glückliche Tier, alles in<br />
bester Ordnung. Und wenn ich Beweise<br />
brauche, deute ich auf das EU-Biozeichen<br />
oder das des Bio-Anbauverbands und wähne<br />
mich sicher. Das gefällt mir und erleichtert<br />
mein Gewissen.<br />
Dann sehe ich diese Bilder. Mitglieder der<br />
Tierschutzorganisation PETA steigen in einer<br />
Nacht in einen Hühnerstall ein und halten<br />
die Kamera auf zerrupfte, fast nackte Hühner<br />
– viele davon krank, manche tot. Ein aufgeregtes<br />
„Paack“ liegt in der Luft. Diese Bilder<br />
hat man schon mal gesehen, so stelle ich mir<br />
konventionelle Großbetriebe nun einmal vor.<br />
Hier aber wurde in einem Bio-Betrieb in<br />
Niedersachsen gefilmt, geführt von morallosen<br />
Inhabern und zertifiziert von Naturland<br />
als sonst so strengem Anbauverband. So<br />
habe ich mir das nicht vorgestellt. Auf den<br />
Eierverpackungen sieht das anders aus.<br />
Immerhin, bei Naturland ist man schockiert<br />
und reagiert am selben Tag, an dem<br />
die Bilder im Netz auftauchen: „Da die aufgezeigten<br />
Missstände des Naturland-Betriebes<br />
zutreffen, wird Naturland diesem<br />
Betrieb unverzüglich die fristlose Kündigung<br />
aussprechen.“ Und verspricht Kontrollen<br />
durch andere Prüfstellen. Und betont: „Der<br />
achtsame Umgang mit den Tieren muss<br />
höchste Priorität haben.“<br />
Immerhin. Aber was ist mit meiner Bauernhof-Idylle?<br />
Ich beginne zu recherchieren und stoße<br />
auf erste Zahlen: Jede 50. Kuh in Deutschland,<br />
jedes 100. Schwein und auch jedes 100.<br />
Huhn lebt bio. Auch diese Betriebe sind<br />
Wirtschaftsunternehmen, mit denen der<br />
Landwirt in erster Linie Geld verdienen muss.<br />
Und mit Bio-Erzeugnissen auch kann. Für<br />
einen Liter Bio-Milch bekommt der Landwirt<br />
immerhin stabil über 30 Cent, davon träumen<br />
konventionelle Kollegen.<br />
Aber wie lebt es sich denn so bio? Ein Blick<br />
in die EU-Biorichtlinien zeigt: Ein Bio-<br />
Schwein hat Anspruch auf etwas mehr Platz,<br />
ein Recht auf Auslauf an frischer Luft hat es<br />
noch lange nicht. Die Bio-Anbauverbände<br />
sind strenger und legen eigene Obergrenzen<br />
für Schweine, Hennen und andere Nutztiere<br />
fest. Und lassen doch Schlupflöcher für<br />
Betriebe wie eben jenen in Niedersachsen,<br />
der jahrelang erfolgreich mit dem Naturland-Logo<br />
vermarkten konnte.<br />
Der Metzger kommt zum Tier<br />
– nicht umgekehrt<br />
Ein paar Momente später im Internet weiß<br />
ich, das Bundesministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt<br />
die Einführung eines Tierschutzlabels,<br />
initiiert vom Deutschen Tierschutzbund.<br />
In deutlichem Hellblau-Dunkelblau<br />
und der Aufschrift „Für mehr Tierschutz“<br />
soll es dem Verbraucher zeigen: Hier wurde<br />
Fleisch erzeugt mit höheren Tierschutzstandards<br />
als gesetzlich vorgeschrieben. Aber ein<br />
Label zusätzlich, das macht es für mich als<br />
Verbraucherin nur noch unübersichtlicher.<br />
4| Thema
Und wie sterben die<br />
Nutztiere eigentlich bio?<br />
Denn am Ende eines Lebens<br />
als Fleischlieferant<br />
steht nun einmal der Tod.<br />
Idealerweise ist das Tierleben<br />
tierwürdig bis zum<br />
Moment des Schlachtens.<br />
Der ereilt das Tier normalerweise<br />
mittels Bolzenschuss<br />
im Schlachthof<br />
und anschließendem<br />
Ausbluten – ob bio oder<br />
konventionell.<br />
Ich stoße auf Hermann<br />
Maier, einen drahtigen<br />
und erfinderischen Rinderbauern<br />
in Baden-Württemberg. Er hat die<br />
mobile Schlachtbox entwickelt. Das Prinzip:<br />
Der Metzger kommt zum Tier und nicht umgekehrt.<br />
Seine Herde präsentiert sich wie im Bilderbuch:<br />
Ein richtiger Herdenverband von<br />
Kühen, Kälbern und eben auch Jungstieren,<br />
die das ganze Jahr über auf der Weide leben.<br />
An Schlachttagen fährt Hermann Maier, wie<br />
sonst auch mehrmals am Tag, zu seiner<br />
Herde. Er nimmt sein Gewehr und nähert<br />
sich dem Rind, das er schlachten will. Es steht<br />
mitten in einer Gruppe von Artgenossen. Es<br />
fällt ein dumpfer, weil schallgedämpfter,<br />
Schuss. Das Rind sackt betäubt zu Boden. Die<br />
anderen Rinder stehen daneben, unbeeindruckt.<br />
Dann fährt die mobile Schlachtbox<br />
an. Per Flaschenzug wird das Rind in diese<br />
Box gehoben und blutet dort aus. Anschließend<br />
transportiert es der Bauer in die<br />
Metzgerei, wo es zerlegt wird.<br />
Der Schreck ist kurz<br />
Schöner kann ein Rind nicht sterben: Der<br />
Schuss kommt überraschend, der Schreck ist<br />
wirklich kurz. Die Angst kann sich nicht über<br />
Stunden aufbauen. Das Einfangen, die<br />
Trennung von den Artgenossen, das Verladen,<br />
der Transport zum nächsten Schlachthof<br />
– der schon einmal 150 Kilometer weg sein<br />
Die schonendste Art zu schlachten ist der Kugelschuss auf der Weide.<br />
Bei TAGWERK denkt man intensiv über diese Methode nach.<br />
kann – und die Prozedur im Schlachthof<br />
selbst bleiben dem Tier erspart.<br />
Hermann Maier darf so schlachten, dafür<br />
hat er 12 Jahre vor Gericht gekämpft. Bei<br />
meiner Suche aber stoße ich schnell auf die<br />
Begriffe Hygiene-Verordnung, EU-Lebensmittelverordnung<br />
853/2004, Waffenrecht<br />
und Veterinärbehörde, die sich dieser<br />
Schlachtmethode in den Weg stellen. Dennoch<br />
hat bei TAGWERK eine intensive Diskussion<br />
darüber begonnen, ob diese Art der<br />
Schlachtung denkbar ist.<br />
Mit dem Tierschutz in der Bio- Landwirtschaft,<br />
dämmert mir, ist das nicht so einfach<br />
wie anfangs angenommen. Artgerecht gibt<br />
es für unsere Nutztiere nicht, artgerechter<br />
schon – kombiniert mit echtem Respekt vor<br />
der Kreatur.<br />
Eine Stellschraube ist mal wieder der<br />
Verbraucher. Wenn Tiere in der Bio-Landwirtschaft<br />
mehr Platz und mehr Zeit zum Wachsen<br />
haben sollen, muss mir das im Bioladen<br />
auch mehr Geld wert sein. Dann habe ich ein<br />
hochwertiges Stück Fleisch oder ein gutes Ei<br />
und der Landwirt mehr Spielraum bei der<br />
Tierhaltung. Denn der sieht seine Kühe auch<br />
lieber auf der Weide, seine Schweine im<br />
Schlamm und seine Hühner im Auslauf.<br />
Rita Rott<br />
5| Thema
PORTRAIT<br />
Vanessa Mages und Michael v. Hofacker<br />
Milchschafhof in Perlesham<br />
Vanessa Mages und Michael v. Hofacker<br />
Wer in der TAGWERK-Region<br />
wohnt, kennt die Ortsnamenendung<br />
„-ham“ und weiß, dass<br />
es nicht nur Inzlham, Aspertsham<br />
oder Wurmsham gibt,<br />
sondern dass so ziemlich jeder<br />
zweite Weiler dieses alte „-heim“<br />
im Namen trägt. Und weil Ortsnamen<br />
immer Erwartungen<br />
wecken, hat Vanessa uns schon<br />
vorgewarnt, dass das „Heim der<br />
Perle“ an diesem nieseligen<br />
Dezembertag womöglich nicht<br />
seinen größten Glanz verstrahlt.<br />
Und tatsächlich: Aus dem gerade komplett<br />
entkernten Wohnhausflügel des<br />
Dreiseithofs fahren zwei junge Männer auf<br />
Schubkarren Bauschutt auf einen Hänger,<br />
der im Hof neben zwei großen Containern<br />
im Schlamm steht.<br />
Zudem ist es die Ausmistwoche, die wir<br />
uns für den Besuch auf dem Milchschafhof<br />
von Michael von Hofacker und Vanessa<br />
Mages in Perlesham, südlich von Oberbergkirchen<br />
(Lkr. Mühldorf), ausgesucht haben.<br />
Doch das schadet nichts. Im Gegenteil. Im<br />
Schafstall können wir, wie Geologen an<br />
einem Aufschluss, die erste Besonderheit<br />
bewundern: den Tretmistboden. Ca.<br />
60 cm ist die Schicht aus Mist und Stroh,<br />
die sich im Lauf eines Jahres angesammelt<br />
hat. Unsichtbar die Präparate,<br />
die in einem echten Demeter-Betrieb<br />
natürlich nicht fehlen dürfen. Alle zwei<br />
Monate werden sie in die Mistmatte<br />
eingebracht: Brennnessel, Eichenrinde,<br />
Löwenzahn, Schafgarbe und Kamille.<br />
Den Mist verfrachtet Michael jetzt mit<br />
dem Radlader in die Container, worin er<br />
dann als Dünger auf die gepachteten Wiesen<br />
gebracht wird. Das Ausmisten geschieht im<br />
Winter, wenn die Schafe trocken stehen.<br />
Überhaupt diese Schafe! Sie bestimmen<br />
den Zyklus. Ab Mitte August sind sie fruchtbar,<br />
ab September laufen die zwei Böcke auf<br />
der Weide mit und nun sind sie also trächtig.<br />
Für Vanessa ein Startschuss: „Jetzt noch ausmisten<br />
und dann schnell in den Urlaub! Ab<br />
Mitte Februar kommen ja schon wieder die<br />
Lämmer.“<br />
Und jetzt drängen sich von draußen die<br />
ersten Mutterschafe neugierig ans Tor, das in<br />
den Stall führt. 70 Ostfriesische Milchschafe,<br />
die gängige Milchschafrasse in Deutschland.<br />
Zweimal täglich werden sie gemolken, 24<br />
Melkplätze stehen zur Verfügung. Zweimal<br />
pro Woche wird die Milch in die Käserei der<br />
Lebensgemeinschaft Höhenberg geliefert. In<br />
acht Monaten etwa 300 Liter pro Schaf.<br />
Das Käsen mit Schafmilch<br />
muss erst gelernt sein!<br />
Die Beziehung zu Höhenberg besteht seit<br />
2005. Dort ist anfangs zwar ein wenig geflucht<br />
worden, weil das Käsen mit der Schafmilch<br />
und ihren bis zu 7% Fett erst gelernt<br />
Portrait | 6
werden musste. Doch mittlerweile klappt die<br />
Zusammenarbeit gut und aus der Perleshamer<br />
Milch werden Jogurt, Camembert, Feta<br />
(der nicht so heißen darf) und Hartkäse<br />
hergestellt und größtenteils über TAGWERK<br />
vermarktet.<br />
Doch die Milch ist nicht das einzige, was<br />
die Schafe liefern. Zweimal pro Jahr kommt<br />
ein Lohnschafscherer, die Wolle geht nach<br />
Höhenberg in die Filzwerkstatt und zu einem<br />
Wollhändler, bei dem Vanessa im Gegenzug<br />
günstig Ware beziehen kann. Die Felle werden<br />
in Wasserburg gegerbt und das Fleisch<br />
wird über die Höhenberger Biokiste, hauptsächlich<br />
aber direkt vermarktet. Druck aus<br />
der Vermarktung hat seit Kurzem die Kantine<br />
der Bayerischen Versicherungskammer in<br />
München genommen, die zu 100% auf Bio<br />
umgestiegen ist und dafür gesorgt hat, dass<br />
2012 zum ersten Mal keine Perleshamer<br />
Lämmer überwintert haben.<br />
Das Wetter ist immer noch nicht besser<br />
geworden, doch je mehr Vanessa uns herumführt<br />
und erzählt, desto bunter wird das<br />
Grau und desto lebendiger der Hof. Dort<br />
wohnen noch zwei Familien sowie ein junges<br />
Pärchen in drei separat ausgebauten Wohnungen.<br />
Das ist auch der Grund für die Renovierung<br />
des eigenen Wohnhauses gewesen.<br />
„Wir haben irgendwann gemerkt, dass es<br />
alle unsere Nachbarn warm haben und nur<br />
wir frieren.“<br />
Im Rahmen der Initiative des Bayer. Landwirtschaftsministeriums<br />
„Erlebnis Bauernhof“<br />
bietet der Milchschafhof Perlesham<br />
ein Programm für Grundschüler an: „Lernen,<br />
Erleben und Aktivsein rund um das<br />
Milchschaf auf dem Biohof”.<br />
Kreis der Hitler-Attentäter. Dass der vor<br />
seiner Hinrichtung in einem Brief seinen<br />
Söhnen einschärfte, sich dem Handwerk und<br />
der Landwirtschaft zu widmen, um dem<br />
Teufelskreis des Militärs zu entkommen, hat<br />
er erst viel später erfahren. Da war er schon<br />
längst Zimmerer und Schafbauer.<br />
Michael v. Hofacker schätzt die Gegend.<br />
Aufgewachsen ist er am Starnberger See,<br />
doch dort sah er eines Tages nicht mehr den<br />
richtigen Platz für sich. Hier ist es noch so<br />
schön verlassen. Und die Perleshamer sind<br />
angenehme Nachbarn. Man kennt sich, man<br />
hilft sich und beim letzten Hofflohmarkt<br />
waren alle da. Jetzt kann man den beiden<br />
nur noch wünschen, dass sie bald vom<br />
Zirkuswagen zurück in ihr renoviertes Haus<br />
ziehen können. Und wenn auch das Bad noch<br />
nicht fertig sein sollte: ein After-Shave hat<br />
Michael noch nie gebraucht. Für seine Kinder<br />
roch er immer nach „After-Schaf“ – und das<br />
gibt’s im Stall.<br />
Xaver Ermann<br />
Der Duft nach After-Schaf<br />
Für Vanessa war die Landwirtschaft am<br />
Anfang Theorie. Die gebürtige Oberpfälzerin<br />
(man merkt’s noch, wenn sie „mölken“ sagt)<br />
hat in Berlin Agrarwissenschaften studiert.<br />
Gegen die Wissenschaft hat sie sich entschieden,<br />
als sie sich auf ein Stellenangebot<br />
von Michael bewarb, der 1999 das Anwesen<br />
in Perlesham gekauft hatte. Auch Michael<br />
stammt nicht aus der Landwirtschaft, er hat<br />
bei einem Aufenthalt in Israel sein Faible für<br />
Schafe entdeckt. Von Beruf ist er Zimmerermeister.<br />
Sein Großvater, der Stauffenberg-<br />
Cousin Caesar von Hofacker, gehörte zum<br />
Zweimal täglich werden die Schafe gemolken<br />
7| Portrait
| 8
Ofengemüse<br />
ist das Lieblingsessen von Maria Stefan-Schlamp,<br />
Mitarbeiterin im TAGWERK-Biomarkt Freising<br />
„weil’s leicht ist, schnell geht und total gut<br />
schmeckt!”<br />
Kartoffeln:<br />
● waschen, schälen oder mit Schale<br />
verarbeiten<br />
● in fingerdicke Stiftchen schneiden<br />
● evtl. in Wasser legen<br />
Gemüse der Saison:<br />
z.B. Rote Rüben, Pastinaken, Kürbis,<br />
Sellerie, Petersilienwurzel …<br />
● waschen<br />
● ebenfalls in Scheibchen oder Stiftchen<br />
schneiden<br />
● Backofen auf 190°-200° vorheizen<br />
Backbleche mit reichlich Olivenöl oder<br />
Bratöl vorbereiten<br />
● Kartoffeln aufs Blech legen<br />
(die in Wasser eingelegten gut abtropfen<br />
lassen)<br />
● Gemüse auf extra Blech legen<br />
Gewürze:<br />
Salz oder Kräutersalz, frisch gezupften<br />
Rosmarin oder Thymian oder Kümmel über<br />
Kartoffeln und Gemüse geben<br />
etwas Öl darüberspritzen und ab in den<br />
Ofen<br />
Backzeit ca. 20-30 Minuten<br />
Dazu noch ein guter Salat der Saison<br />
(bitterer Salat schmeckt dazu ganz gut)<br />
und Weißbrot zum Öl-Austunken<br />
Eine waschechte Attachingerin ist<br />
Maria Stefan-Schlamp. KollegInnen<br />
und KundInnen im Freisinger TAG-<br />
WERK-Biomarkt schätzen ihre herzliche<br />
und zupackende Art. Ihr<br />
Arbeitsbereich ist die Frischetheke, wo<br />
sie Fleisch, Wurst, Käse und Brot verkauft<br />
und allzeit kompetente Beratung<br />
dazu leistet. Mit Gemüse hat Maria im<br />
Laden nicht so viel zu tun, im privaten<br />
Bereich schon eher, ist sie doch mit<br />
einem Bio-Gemüsegärtner verheiratet.<br />
Nach ihrem zweiten Kind hat Maria<br />
schon mal ein Praktikum im Freisinger<br />
TAGWERK-Biomarkt gemacht und<br />
wollte eigentlich bleiben. Aber dann<br />
sind ihr nochmal zwei Kinder „dazwischengekommen“.<br />
Nun sind die Kinder groß, und Maria<br />
gehört seit dreieinhalb Jahren zur<br />
festen Belegschaft des Ladens.<br />
9 | Rezept
EINTRITTSKARTE<br />
Schätzen Sie gutes Essen in ökologischer Qualität?<br />
Sind Ihnen regionale Wirtschaftsstrukturen wichtig?<br />
Befürworten Sie kurze Transportwege?<br />
Lehnen Sie Gentechnik in der Landwirtschaft ab?<br />
Liegt Ihnen etwas an einer artenreichen Landschaft?<br />
Möchten Sie etwas zum Klimaschutz beitragen?<br />
Dann sind Sie bei TAGWERK genau richtig!<br />
Sie können entweder dem Förderverein oder der Genossenschaft (oder beiden)<br />
beitreten<br />
An den TAGWERK-Förderverein.e.V.<br />
Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />
Tel. 08081/9379-50, Fax 08081/9379-55<br />
eMail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
Ich werde Mitglied im TAGWERK-Förderverein.<br />
Mein Beitrag ist ....... ‡ (monatlich mind. 5,50 ‡, ermäßigt mind. 2,75). Der Beitrag soll<br />
vierteljährlich / halbjährlich / jährlich eingezogen werden:<br />
Kto-Nr. ...............................<br />
BLZ ...............................<br />
Bank: ...............................<br />
Name: ...............................<br />
Straße ...............................<br />
PLZ/Ort ...............................<br />
Tel.Nr. ...............................<br />
Datum: ................................ Unterschrift: ................................................................<br />
An die TAGWERK-Genossenschaft e.G.<br />
Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />
Tel. 08081/9379-20, Fax 08081/9379-30<br />
eMail: info@tagwerk.net<br />
Ich werde Mitglied in der TAGWERK-Genossenschaft.<br />
Für ........... (200 ‡ oder ein Vielfaches davon) zeichne ich Genossenschaftsanteile.<br />
Name: ...............................<br />
Straße ...............................<br />
PLZ/Ort ...............................<br />
Tel.Nr. ...............................<br />
Datum: .............................. Unterschrift: ...............................................................<br />
| 10
GESUNDHEIT<br />
Frau Holle. Holler. Holder. Schwarzer Holunder<br />
Nur wenige Heilpflanzen sind in der Volksmedizin<br />
so beliebt wie der schwarze Holunder,<br />
als Heilmittel kann er bis zur Steinzeit zurück<br />
verfolgt werden. Er hat mehrere Namen,<br />
die an Frau Holle, die germanische Mutterund<br />
Baumgöttin, erinnern. Frau Holle beschützte<br />
Haus, Hof, Mensch und Vieh gegen<br />
Feuer und dunkle Mächte, sie wurde bis ins<br />
17. Jahrhundert in Schriften erwähnt. Der<br />
Holunder spielte einst eine zentrale Rolle in<br />
der Gefühls- und Gedankenwelt der Menschen,<br />
man nahm an, dass ihm ein Schutzgeist<br />
innewohnte. Die Äste der Holunderstrauches<br />
wurden deshalb an Türen und Fenstern<br />
angebracht, um böse Mächte zu vertreiben<br />
und die Menschen und das Vieh im<br />
Stall vor schlimmer Krankheit zu schützen.<br />
Betrachtet man Sambucus nigra unter rein<br />
medizinischen Gesichtspunkten, so haben<br />
ihn schon die großen Ärzte früherer Epochen<br />
wie Thomas von Aquin, Leonard Fuchs und<br />
Paracelsus lobend erwähnt. Er galt als wirkungsvolles<br />
Blutreinigungsmittel, wurde zur<br />
Schmerzbekämpfung und zur Darmregulierung<br />
verwendet und sollte die Herztätigkeit<br />
stabilisieren. Am bekanntesten war und ist er<br />
bis heute als Hausmittel bei Fieber und Erkältungskrankheiten.<br />
In den Beeren finden wir jede Menge Vitamine<br />
(A, B-Gruppe und hochdosiertes Vitamin<br />
C), Mineralien, Bitterstoffe, Flavonoide.<br />
Unter den Farbstoffen sind besonders die Anthocyane<br />
interessant. Sie verbessern die Sauerstoffversorgung<br />
der Zellen, sind entzündungshemmend,<br />
schmerzlindernd und fiebersenkend.<br />
Insgesamt wundert es nicht, dass<br />
Holunder nicht nur Grippe vorbeugt, sondern<br />
auch Herz, Kreislauf und Nieren stärkt.<br />
Entschlacken mit Holunder: im Frühjahr<br />
regelmäßig ein Glas verdünnten Muttersaft<br />
morgens vor dem Frühstück trinken, dies reinigt<br />
den Organismus und stärkt das Immunsystem.<br />
Bei Grippe, Erkältung und Heuschnupfen<br />
ist eine Teeanwendung aus Holunderblüten<br />
am wirkungsvollsten: 2 gehäufte Teelöffel<br />
mit ¼l kochendem Wasser übergießen und<br />
10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Es sollten<br />
5 bis 6 Tassen über den Tag verteilt getrunken<br />
werden.<br />
Bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich<br />
hilft ebenfalls dieser Tee zum Gurgeln<br />
(mit abgekühltem Tee mehrmals täglich<br />
anwenden).<br />
Bei Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen<br />
nimmt man 2 Teile Muttersaft und 3 Teile<br />
Honig. Muttersaft ist der unverdünnte, ungesüßte<br />
Holundersaft, der aus den abgekochten<br />
Beeren gewonnen wird. Den Saft zusammen<br />
mit dem Honig bei sehr geringer Wärmezufuhr,<br />
z.B. Wasserbad, vermischen und in<br />
eine Flasche abfüllen. Alle 2-3 Stunden 1 TL<br />
davon langsam im Mund zergehen lassen.<br />
Als Darmmittel – stoffwechselanregend<br />
und leicht abführend – 4 Esslöffel Blüten mit<br />
1l abgekochtem und wieder abgekühltem<br />
Wasser übergießen, 2 Messerspitzen Weinsteinsäure/Natron<br />
hinzugeben und die Mischung<br />
24 Stunden lang ziehen lassen. Abseihen,<br />
in eine Flasche füllen und im Kühlschrank<br />
aufbewahren. Morgens auf nüchternen<br />
Magen 1 Glas trinken.<br />
Die mild abführenden, harn- und schweißtreibenden<br />
Fähigkeiten der Holunderblüten<br />
in Teeanwendungen verschaffen Linderung<br />
bei Rheuma- und Gichterkrankungen, die<br />
Ausscheidung von Abfallstoffen wird hierbei<br />
gesteigert.<br />
In den TAGWERK-Läden finden Sie Holunder-Produkte<br />
in verschiedenen Varianten:<br />
Holunderblüten für den Tee, Sirup, Saft, „Heißer<br />
Holunder“ (Getränkepulver zur Immunstärkung)<br />
u.v.m. Oder Sie sammeln auf frühsommerlichen<br />
Spaziergängen selbst die herrlich<br />
duftenden Blüten.<br />
Rynya Kollias<br />
11 | Gesundheit
LEBENSART<br />
Warum ich immer noch Fleisch esse<br />
Über tausend Tiere isst im Laufe<br />
seines Lebens ein jeder von uns.<br />
Warum machen wir das? Warum<br />
essen wir immer noch Fleisch?<br />
Gensoja, tierquälerische<br />
Haltung, quälerische Transporte<br />
und schließlich die Schlachtung,<br />
darauf ist uns doch der Appetit<br />
vergangen.<br />
Natürlich ist Bio besser.<br />
Aber: auch Biotiere landen letztlich<br />
im Schlachthaus.<br />
Längst<br />
haben uns doch die Vegetarier<br />
überzeugt, dass es auch ohne geht. Und<br />
erst die Veganer! Gesund, leicht und beschwingt<br />
ist die Küche ihrer international<br />
renommierten Spitzenköche. Angeblich mangelt<br />
ihnen an gar nichts. Vertrackt ist, dass sie<br />
wahrscheinlich recht haben.<br />
Also, was spricht noch für das Halten und<br />
Schlachten von Tieren?<br />
Für mich sind es im wesentlichen zwei<br />
Gründe. Der eine Aspekt ist grundsätzlicher<br />
Natur, dient der moralischen Rechtfertigung<br />
und stellt sich mit der Frage: warum rechtfertigt<br />
unser Appetit auf Gemüse das Abschneiden<br />
von Salatköpfen? Warum gibt’s da<br />
einen Unterschied?<br />
Tod und Leben gehören zusammen. Niemand<br />
kann einen Schritt tun, ohne einen<br />
Fußabdruck zu hinterlassen. Wir können<br />
nicht essen, ohne zu töten. Wir zerstören<br />
immer, auch wenn es sich „nur“ um Pflanzen<br />
handelt, die sicher genauso gerne leben wie<br />
Tiere und Menschen. Wieso sollten sie auch<br />
weniger Rechte haben? Weil Tiere höher entwickelte,<br />
dem Menschen nähere Wesen sind?<br />
Es gibt gute Gründe, mit dem Auslesen in<br />
„lebenswert“ und „weniger lebenswert“ vorsichtig<br />
zu sein.<br />
Der andere Aspekt betrifft die Ernährungssicherung.<br />
Klar, dass jeder von uns rund sieben<br />
Milliarden Erdenbürgern gut leben könnte,<br />
wenn nicht über 50 Prozent der Ernten in<br />
den Futtertrögen, sondern direkt auf unseren<br />
Tellern landen würde. Allerdings ist das rein<br />
rechnerisch Mögliche nicht immer eine wirklich<br />
taugliche Perspektive. Ich bin nicht überzeugt,<br />
ob durch eine vegetarische Lebensweise<br />
die Menschheit auf Dauer ernährt<br />
werden könnte. Ich glaube, dass dieser Zeitpunkt<br />
längst verpasst ist und vor Hunderten<br />
von Jahren lag. Wir sind schlicht zu viele, um<br />
nicht jede vorhandene Nahrungsreserve<br />
nützen zu müssen. Gemüse und Getreide<br />
wächst nicht überall, Gras dagegen fast überall.<br />
Nutzen können wir es nur über die Tiere.<br />
Gras wächst überall<br />
Was die Welt braucht, ist Vielfalt. Wenn wir<br />
sie so erhalten wollen, dass sie uns morgen<br />
noch ernähren kann, dann benötigen wir<br />
statt Chemie und Monokulturen sehr intelligente<br />
Landnutzungssysteme, die sich<br />
gegenseitig unterstützen, ähnlich wie es in<br />
traditionellen Agrarkulturen der Fall ist. Tiere<br />
sind Landschaftspfleger. Sie verhindern die<br />
Verbuschung, Versteppung und Verödung<br />
der Landschaft. Ihr Dünger und der Anbau<br />
von Futterpflanzen fördern die Fruchtbarkeit<br />
der Böden. Tiere sind, unter der Voraussetzung,<br />
dass sich Zucht, Haltung und vor allem<br />
die Bestandsgrößen nach ökologischen Richtlinien<br />
verändern, unentbehrlich für den Humusaufbau<br />
und den Bestand einer vielfältigen<br />
Kulturlandschaft, die vital und ohne<br />
unnötigen Ressourcenverbrauch unsere<br />
Ernährung sicherstellen kann.<br />
Barbarisch oder schonend<br />
Ich weiß nicht, ob wir mehr Recht haben,<br />
Pflanzen zu ernten als Tiere zu schlachten.<br />
Wir nehmen uns diese Rechte, um zu über-<br />
Lebensart | 12
Tiere sind Landschaftspfleger. Sie verhindern die Verbuschung, Versteppung und Verödung der Landschaft<br />
© BLE, Bonn/Foto: D.Menzler; Quelle: www.oekolandbau.de<br />
leben. Nicht ob, sondern wie wir sie uns<br />
nehmen, ist für mich die wichtigere Frage,<br />
denn nicht den Tod können wir abschaffen,<br />
sondern sein unnötiges massenhaftes Ereignis,<br />
das unnötige Leiden und das unnötige<br />
Zerstören ökologischer Lebensgrundlagen.<br />
Selbst beim letzten Schritt, dem Schlachten,<br />
können wir entscheiden, wie wir es machen:<br />
barbarisch oder schonend und mit Respekt.<br />
Für mich liegt die Lösung nicht im Tabu,<br />
sondern im „weniger ist mehr“, wobei das<br />
„mehr“ öko, tierfreundlich und regional<br />
bedeutet und das „weniger“ auch deutlich<br />
weniger sein muss.<br />
Eine Fleischsteuer, wie sie zurzeit in<br />
Schweden diskutiert wird, könnte ein vernünftiger<br />
Weg sein, wenn die ökologische<br />
Produktion davon weitgehend ausgenommen<br />
wird. Denn letztere ist bereits aktiver<br />
Umweltschutz und hat folgerichtig einen<br />
höheren Preis. So lässt sich der Fleischkonsum<br />
auf einfache Weise reduzieren. Bei<br />
mir durch die natürlichen Grenzen meines<br />
Geldbeutels.<br />
Franz Leutner<br />
Zeltlager in der Holledau<br />
Für Kinder von 8 bis 14 Jahren bietet die<br />
TAGWERK-/Naturland-Gärtnerei<br />
Schönegge ein tolles Ferienprogramm:<br />
eine Woche Zeltlager im Obstgarten des<br />
Gärtnereigeländes in der Holledau. Dort<br />
gibt es viele Streicheltiere, Kutschfahrten<br />
in die Umgebung, Abenteuerspiele im<br />
Wald, gemeinsames Ernten und Kochen,<br />
Geschichtenerzählen am Lagerfeuer –<br />
und noch vieles mehr.<br />
Die Termine:<br />
Pfingstferien:<br />
So 19. 05. - Sa 25. 05.<br />
So 26. 05. - Sa 01. 06.<br />
(jeweils bis 16 TeilnehmerInnen, 220 €)<br />
Sommerferien:<br />
Mi 31. 07. - Di 06. 08.<br />
Mi 07. 08. - Di 13. 08.<br />
Anmeldung und nähere Informationen<br />
beim TAGWERK-Förderverein e.V., Tel.<br />
08081 / 9379-50 oder Anfrage per Mail:<br />
michael.rittershofer@tagwerk.net<br />
Leitung: Lilian Schwaiger, Dipl.Soz.Päd.<br />
lilly@schoenegge.de<br />
Tel. 0175 / 48 67 970<br />
Thema13 | Lebensart
TAGWERK SPEZIAL<br />
Die Henne,<br />
das Ei und die<br />
Moral<br />
© BLE, Bonn/Foto: D.Menzler; Quelle: www.oekolandbau.de<br />
Ob nun die Henne oder das Ei<br />
zuerst da war, diese Frage lassen<br />
wir hier mal beiseite. Ähnlich<br />
schwierig zu lösen ist das Rätsel,<br />
ob die Nachfrage nach Eiern in<br />
den letzten Jahrzehnten so<br />
rasant gestiegen ist und deshalb<br />
die Geflügelhaltung zu einer<br />
solch gigantischen Massenproduktion<br />
ausgeartet ist, oder ob<br />
die immer größer werdenden<br />
Legehennenbetriebe immer billiger<br />
produziert haben und deshalb<br />
der Pro-Kopf-Konsum von<br />
Eiern sich vervielfacht hat.<br />
Wir vermuten mal, dass sich Angebot<br />
und Nachfrage gegenseitig hochgeschaukelt<br />
haben. Und so findet es der<br />
Durchschnittsverbraucher und -verdiener<br />
heutzutage ganz normal, dass er für eine<br />
10er-Packung Billigeier nur noch acht Minuten<br />
zu arbeiten braucht, während man<br />
1950 noch zwei volle Stundenlöhne dafür<br />
hinblättern musste.<br />
Wieviel ist denn ein Ei wert? Von seinen<br />
Inhaltsstoffen her betrachtet handelt es sich<br />
um eine wahre Nährstoffbombe. Schließlich<br />
entsteht ja aus dem Ei bei nichts anderem als<br />
Wärmezufuhr in drei Wochen ein fertiges<br />
Küken, mit Knochen, Fleisch und Flaum. Dafür<br />
hält das Ei Nährstoffe in höchst konzentrierter<br />
Form bereit. Eiweiß samt aller essentiellen<br />
Aminosäuren, Fett, Mineralstoffe<br />
wie Eisen, Phosphor und Kalium, Lecithin,<br />
Kohlenhydrate, Zucker sowie sämtliche Vitamine<br />
mit Ausnahme von Vitamin C. Und für<br />
eine solch nahrhafte Delikatesse brauche ich<br />
nur 48 Sekunden zu arbeiten? Da kann doch<br />
was nicht stimmen.<br />
Nicht die gleichen Fehler<br />
machen!<br />
Gar nichts stimmt da mehr. Der billige Eierpreis<br />
ist erkauft durch irrsinnige Tierqualen,<br />
durch Plünderung ökologischer Ressourcen<br />
und durch Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft.<br />
Wie man solche Eier trotzdem mit<br />
Genuss verzehren kann, bleibt eines der un-<br />
15 | Spezial
erforschten Geheimnisse.<br />
Leider haben in letzter Zeit<br />
auch einige Bio-Geflügelbetriebe<br />
dem Preisdruck der Discounter<br />
und dem daraus resultierenden<br />
Zwang zum Wachsen<br />
nachgegeben (siehe dazu Kasten<br />
auf der nächsten Seite).<br />
„Man muss verdammt aufpassen,<br />
dass man im Biobereich<br />
nicht die gleichen Fehler macht<br />
wie in der konventionellen<br />
Landwirtschaft“, sagt Josef Bauer,<br />
Eierlieferant der TAGWERK-<br />
Genossenschaft. „Und deswegen“,<br />
fügt er hinzu, „ist TAG-<br />
WERK so eine gute Idee“. Denn<br />
dort können die VerbraucherInnen im<br />
genossenschaftlichen Kontext mitreden, sie<br />
werden als politisch denkende und handelnde<br />
Wesen ernstgenommen.<br />
Die Kleinen der Branche<br />
Von den TAGWERK-Eierlieferanten hält keiner<br />
mehr als 5000 Hühner, und damit gehören<br />
sie zu den Kleinen in der Branche. Auf ihren<br />
Betrieben geht es den Hühnern gut. Sie<br />
sehen Tageslicht im Stall, haben reichlich<br />
Platz zum Rennen, zum Flattern, können in<br />
TAGWERK-Eierlieferant Franz Grosser kennt die Bedürfnisse<br />
seiner Hühner<br />
TAGWERK-Eierlieferant Josef Bauer beobachtet seine Hennen im<br />
Schlechtwetterauslauf<br />
der Einstreu scharren und im Sand baden,<br />
sich zum Eierlegen in geräumige Familiennester<br />
zurückziehen, sie können also alle angeborenen<br />
Verhaltensweisen ausleben. Und<br />
vor allem: sie können jederzeit hinaus ins<br />
Freie, in den überdachten Schlechtwetterauslauf<br />
und in einen weitläufigen Grünauslauf<br />
mit Bäumen und Sträuchern – als<br />
Schutz vor Hitze und Greifvögeln.<br />
Zu fressen bekommen die Hühner ausschließlich<br />
Öko-Futter. Zum großen Teil<br />
stammt es aus eigenem Anbau: Weizen,<br />
Hafer, Mais, Erbsen, Sonnenblumenkerne.<br />
Nur ein paar sehr eiweißreiche<br />
Futterkomponenten wie z.B. Sojakuchen<br />
oder Maiskleber werden<br />
von anderen Biobetrieben zugekauft.<br />
Leistungs- und Wachstumsförderer<br />
und synthetische<br />
Dotterfarbstoffe sind in der Öko-<br />
Landwirtschaft tabu, ebenso vorbeugende<br />
Antibiotikagaben. “Um<br />
das Wohlbefinden der Hühner<br />
beurteilen zu können, ist eine<br />
qualifizierte Betreuung ganz<br />
wichtig“ sagt Josef Bauer. „Man<br />
muss regelmäßig zur Kontrolle in<br />
den Stall gehen und die Tiere beobachten“.<br />
Dazu braucht es<br />
Menschen mit Sachverstand und<br />
Erfahrung.<br />
Spezial | 16
Tierwohl ist Chefsache<br />
Es ist kein Zufall, dass immer wieder über<br />
Missstände in der Bio-Geflügelhaltung<br />
berichtet wird. Um die steigende Nachfrage<br />
nach Bio-Lebensmitteln zu bedienen, wurden<br />
die Richtlinien einiger Bio-Verbände in<br />
der Vergangenheit so angepasst, dass der<br />
Lebensmittelhandel leichter mit Bio-Eiern<br />
versorgt werden kann. Waren ursprünglich<br />
höchstens 3.000 Hennen pro Stall mit<br />
Auslauf und Wintergarten zugelassen, sind<br />
mittlerweile bis zu zehn 3.000er Herden pro<br />
Standort erlaubt. Betriebe mit so großen<br />
Tierbeständen sind dann in der Lage, den<br />
Handel mit billigem „Bio“ zu versorgen, allerdings<br />
mit dem Handicap, dass auf dem<br />
Weg zum „Billig“ das (echte) „Bio“ verloren<br />
geht. In Discountern werden Bio-Eier mittlerweile<br />
bereits für etwa 25 Cent pro Ei angeboten.<br />
Solche Preise führen fast zwingend<br />
zu einem nicht tiergerechten Umgang mit<br />
den Hühnern und zum Ruin regionalbäuerlicher<br />
Strukturen. Eine tiergerechte,<br />
sozial angemessene Produktion, wie sie zum<br />
Beispiel bei<br />
TAGWERK üblich ist, ist dabei nicht möglich.<br />
Diese Billigstpreise liegen sogar unter den<br />
Erzeugerpreisen, die der TAGWERK-Großhandel<br />
an seine Eierlieferanten zahlt.<br />
Es mag sein, dass viele Verbraucher ein<br />
idealisiertes, realitätsfremdes Bild einer<br />
Heile-Welt-Landwirtschaft haben. Andererseits<br />
ist eine solche Massentierhaltung nach<br />
Ökorichtlinien nicht akzeptabel. Es geht<br />
sicher nicht darum, das Rad der Geschichte<br />
zurückzudrehen und Kleinsthühnerbestände<br />
anzustreben. Die TAGWERK-Legehennenhalter<br />
zeigen, dass auch ein 3.000er Legehennenstall<br />
mit gutem Management nicht<br />
nur tiergerecht, sondern auch wirtschaftlich<br />
geführt werden kann. In bäuerlich geführten<br />
Betrieben ist das Tierwohl Chefsache<br />
und hat oberste Priorität, während in<br />
Massenhaltungen das Tier häufig zum reinen<br />
Produktionsfaktor verkommt. Um in<br />
der ökologischen Tierhaltung eine Massentierhaltung<br />
nach Ökorichtlinien zu erschweren,<br />
gilt es, strengere Richtlinien ohne<br />
Ausnahmeregelungen umzusetzen.<br />
Michael Rittershofer<br />
Zwei-Nutzungs-Huhn noch<br />
in der Nische<br />
Die TAGWERK-Marke<br />
steht für einen engen persönlichen<br />
Kontakt zwischen Erzeugern,<br />
Händlern und Kunden<br />
All das kostet viel Geld und erklärt, warum<br />
ein Ei aus verantwortbarer und überschaubarer<br />
ökologischer Haltung eben nicht zu<br />
einem discounterkompatiblen Preis erzeugt<br />
werden kann. Josef Bauer ist davon überzeugt,<br />
dass die Tierhaltung, so wie er sie<br />
praktiziert, in der gegenwärtigen Situation<br />
ziemlich optimal ist. „Sicher, Verbesserungen<br />
bei der Haltungsform sind immer möglich“,<br />
sagt er. Aber er kann sich dem wirtschaftlichen<br />
Wettbewerb nicht entziehen. „Der<br />
Verbraucher muss da mitgehen“.<br />
Was bei der Bio-Geflügelhaltung noch im<br />
Argen liegt, ist die mangelnde Auswahl bei<br />
den Hühnerrassen. In aller Regel kommen<br />
Hybridhennen zum Einsatz, die einseitig auf<br />
Legeleistung gezüchtet worden sind. Sie<br />
lenken alle Energie in die Eierproduktion und<br />
setzen kaum Fleisch an. Das Pendant dazu ist<br />
das Masthuhn: es ist voll auf Gewichtszunahme<br />
optimiert und legt vergleichsweise<br />
wenig Eier. Das sogenannte „Zwei-Nutzungs-<br />
Huhn“, das beide Eigenschaften vereint,<br />
kann seinen Haltern zu momentanen Marktbedingungen<br />
kein ausreichendes Einkommen<br />
sichern. Denn es legt weniger Eier und<br />
es wächst deutlich langsamer als die jeweiligen<br />
Hybrid-Linien. Eier und Fleisch kommen<br />
also so teuer, dass man dafür einen<br />
17 | Spezial
Kundenkreis mit sehr hoher Zahlungsbereitschaft<br />
braucht.<br />
Klasse mit Genuss<br />
statt Masse mit Verdruss<br />
Noch führt das Zwei-Nutzungs-Huhn also<br />
ein Nischendasein. Die Bio-Anbauverbände<br />
haben es aber als dringliche Aufgabe erkannt,<br />
durch Forschungs- und Züchtungsarbeit<br />
Hühnerrassen und -Linien zu entwickeln,<br />
die zu den Grundsätzen und Zielen<br />
der Bio-Landwirtschaft wirklich gut passen.<br />
Bis dahin wird noch eine geraume Zeit vergehen.<br />
Wie auch immer – eine Empfehlung gilt<br />
beim Eierkonsum genauso wie auch beim<br />
Fleischkonsum: Klasse statt Masse! Statt<br />
sechs Billigeier die Woche zu verzehren sollte<br />
man sich lieber zwei oder drei hochwertige<br />
leisten, aus anständiger Haltung in überschaubaren<br />
Tierbeständen. Und die kann<br />
man dann mit wahrem Genuss verspeisen.<br />
Hanna Ermann<br />
Eiersalat-Aufstrich<br />
Zutaten<br />
(für 4 Personen)<br />
• 4 große Eier<br />
• 150g Frischkäse<br />
• 2 EL Jogurt natur<br />
• 3 TL gehackte Petersilie<br />
• Salz und Pfeffer<br />
Die Eier 8-9 Minuten kochen.<br />
Nach dem Schälen die Eier in einer<br />
Schüssel mit einer Gabel zerdrücken.<br />
Anschließend kurz den Pürierstab verwenden.<br />
Dann den Frischkäse, den Jogurt und die<br />
Petersilie hinzugeben und danach mit<br />
dem Pürierstab ordentlich zu einer<br />
Creme verarbeiten.<br />
Die Eiersalat-Creme mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken und anschließend für ein<br />
paar Stunden kaltstellen.<br />
Dieses Rezept stammt aus dem Bremer Bio-<br />
Küchenkalender 2013. Er wurde vom Verein<br />
SozialÖkologie und der Bremer Erzeuger-<br />
Verbraucher-Genossenschaft (EVG) herausgegeben.<br />
Die Bremer EVG ist sozusagen das<br />
“<strong>Tagwerk</strong> des Nordens”, denn sie arbeitet<br />
nach den selben Prinzipien wie die TAG-<br />
WERK-Genossenschaft. Auf Tagungen und<br />
Veranstaltungen treffen VertreterInnen der<br />
beiden EVGs immer wieder mal zusammen,<br />
zuletzt beispielsweise auf der Demo “Wir<br />
haben es satt!” in Berlin.<br />
Das Ei ist eine wahre Nährstoffbombe. In höchst<br />
konzentrierter Form enthält es alle wichtigen<br />
Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine.<br />
Spezial | 18
Modell Zeppa in 2 Farben erhältlich<br />
19 |
LANDWIRTSCHAFT & UMWELT<br />
Invasive Arten oder Hilfe, die Aliens kommen!<br />
– allerdings nicht aus den Tiefen<br />
des Weltalls, sondern aus<br />
anderen Gegenden auf unserem<br />
Planeten. Die Fremden reisen<br />
auch nicht mit dem Raumschiff<br />
an: während die einen per<br />
Flugzeug oder mit dem Schiff<br />
unterwegs sind, andere im Lkw,<br />
kommen wieder andere über<br />
Flüsse und Kanäle<br />
angeschwommen, oder gehen<br />
ganz einfach zu Fuß.<br />
Die Rede ist von fremden Tier- und Pflanzenarten,<br />
die sich zunehmend in Mitteleuropa<br />
ausbreiten. Zu den Augenfälligsten<br />
gehört sicher das Indische Springkraut,<br />
das ab August an immer mehr Flussund<br />
Bachläufen blüht. Auch die Asiatischen<br />
Marienkäfer sind vielen vermutlich aus eigener<br />
Anschauung bekannt. Die meisten<br />
der Neubürger sind dagegen so unauffällig,<br />
dass sie kaum wahrgenommen werden.<br />
Erst wenn sie massiv auftreten und, wie<br />
etwa das Indische Springkraut, das Landschaftsbild<br />
zu verändern beginnen, erregen<br />
sie außerhalb von Fachkreisen Aufmerksamkeit.<br />
Schnell ist dann von „invasiven Arten“<br />
die Rede. Aber hat die Ansiedlung neuer<br />
Arten tatsächlich so dramatische Auswirkungen<br />
auf die heimische Flora und<br />
Fauna? Stellen sie eine ernsthafte Bedrohung<br />
für das Ökosystem dar?<br />
Zunächst muss man sich bewusst machen,<br />
dass ein Ökosystem nie ein in sich ruhendes,<br />
geschlossenes Ganzes darstellt, und wenn<br />
man von einem natürlichen Gleichgewicht<br />
spricht, so ist dieses immer ein vorübergehendes.<br />
Auch in der Natur gibt es stets<br />
Veränderungen, oft nur kleine, die aber in<br />
der Summe und über längere Zeiträume<br />
hinweg zu einer tiefgreifenden Umgestaltung<br />
eines Lebensraumes führen können.<br />
Ein gutes Beispiel ist die Entwicklung der<br />
Wälder Mitteleuropas seit der letzten Eiszeit:<br />
dominierte zunächst die Birke, so war es<br />
später die Hasel; vor 2000 Jahren dagegen<br />
stellte die Eiche die vorherrschende Baumart<br />
nördlich der Alpen dar, im Mittelalter dann<br />
die Buche.<br />
Auch dass Arten sich allmählich ausbreiten,<br />
wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten,<br />
ist ein natürliches Phänomen. Kein Anlass<br />
zur Sorge also? Muss man einfach akzeptieren,<br />
dass auch die Natur sich wandelt?<br />
Waschbär gegen<br />
Sumpfschildkröte<br />
Tatsächlich stellen nur wenige der neuen<br />
Arten ein Problem dar; die meisten fügen<br />
sich problemlos in das vorgefundene Ökosystem<br />
ein, wie etwa die Chile-Flamingos,<br />
die seit einigen Jahrzehnten am Oberrhein<br />
heimisch geworden sind.<br />
Es gibt aber auch einige neu zugewanderte<br />
Arten, die tatsächlich eine Bedrohung<br />
für heimische Spezies darstellen. Das ist besonders<br />
dann der Fall, wenn „Universalisten“,<br />
also besonders anpassungsfähige Arten, auf<br />
„Spezialisten“ treffen, Tiere und Pflanzen,<br />
die an eine bestimmte Umgebung optimal<br />
angepasst sind, aber auch nur hier überleben<br />
können. Ein gutes Beispiel für diese<br />
Konstellation ist der Waschbär, der sich dank<br />
seiner Findigkeit und Vielseitigkeit zunehmend<br />
ausbreitet und dabei die letzten<br />
Bestände der Europäischen Sumpfschildkröte<br />
bedroht, die ohnehin immer weniger<br />
geeignete Lebensräume vorfindet.<br />
Solche Arten, die für andere zu einer existentiellen<br />
Bedrohung werden oder aufgrund<br />
ihres massiven Auftretens ein Ökosystem in<br />
kurzer Zeit nachhaltig verändern können,<br />
bezeichnet man als „invasiv“. Dazu gehört<br />
in Deutschland neben dem Waschbären<br />
Landwirtschaft & Umwelt | 20
Bildquelle: wikipedia.de<br />
Das Indische Springkraut hat unser<br />
Landschaftsbild bereits verändert<br />
auch der Ochsenfrosch, der für die heimischen,<br />
deutlich kleineren Frösche und<br />
Kröten nicht nur einen Nahrungskonkurrenten,<br />
sondern auch einen Fressfeind darstellt.<br />
Ebenso scheinen die Asiatischen Marienkäfer<br />
die kleineren hiesigen Marienkäferarten<br />
zu verdrängen.<br />
Ein Aspekt, der ebenfalls Anlass zur Besorgnis<br />
gibt, ist das Auftauchen von invasiven<br />
Arten in den verschiedensten Ökosystemen<br />
weltweit, und dass sie sich schneller und<br />
über deutlich weitere Distanzen ausbreiten,<br />
als das in der Natur geschieht. Sie dringen<br />
dabei eben nicht nur in benachbarte Regionen<br />
vor, sondern überspringen sämtliche<br />
natürlichen Barrieren: südamerikanische<br />
Aga-Kröten in Australien, Pazifische Quallen<br />
in der Karibik, Deutsche Wespen in Neuseeland,<br />
Ratten auf der Insel Südgeorgien, Asiatische<br />
Karpfen im Mississippi...<br />
Wanderschaft durch<br />
Klimawandel<br />
Dafür verantwortlich ist der Mensch, und<br />
zwar auf vielerlei Weise. Denn oft werden<br />
die Neubürger durch den Klimawandel begünstigt,<br />
wie etwa die Gottesanbeterin, eine<br />
wärmeliebende (Heu-)Schreckenart, die sich<br />
im Oberrheingraben und um den Kaiserstuhl<br />
angesiedelt hat.<br />
Häufig aber ist die Hand des Menschen<br />
noch deutlicher spürbar. So nutzen viele der<br />
neuen Spezies vom Menschen geschaffene<br />
Verkehrsmittel: neben Lkw's und Flugzeugen<br />
sind die Ballasttanks von Schiffen beliebte<br />
Die Asiatischen Marienkäfer, ursprünglich als<br />
Blattlausvernichter eingesetzt, drohen die einheimischen<br />
Marienkäfer zu verdrängen<br />
Mitfahrgelegenheiten. Einigen Fischarten ermöglichten<br />
es aber auch Großprojekte wie<br />
der Rhein-Main-Donau-Kanal, in andere<br />
Gewässer vorzudringen.<br />
Andere Arten wurden gezielt angesiedelt,<br />
wie etwa die Waschbären, die von Pelztierzüchtern<br />
ausgewildert wurden. Auch die<br />
Asiatischen Marienkäfer sollen ursprünglich<br />
als Blattlausvernichter eingesetzt worden<br />
sein, haben sich mittlerweile aber völlig verselbständigt.<br />
Was tun mit den Invasoren? Gänzlich rückgängig<br />
zu machen ist ihre Ansiedlung in den<br />
meisten Fällen nicht mehr; man kann lediglich<br />
versuchen, sie so weit zurückzudrängen,<br />
dass besonders gefährdeten heimischen Arten<br />
noch eine Chance zum Überleben bleibt.<br />
Noch wichtiger aber ist es, zu verhindern,<br />
dass das betroffene Ökosystem sich so<br />
schnell und so tiefgreifend ändert, dass das<br />
ganze Gefüge in Bewegung gerät und immer<br />
mehr Arten der Boden unter den Füssen entzogen<br />
wird.<br />
Gänzlich fatal wäre es, zur Bekämpfung<br />
invasiver Arten weitere fremde Spezies anzusiedeln.<br />
Wohin das führen kann, sieht man<br />
am Besten am Beispiel der Aga-Kröte in<br />
Australien, die sich zu einer Gefahr für die<br />
dortige Tierwelt entwickelt hat: sie wurde in<br />
den 30er Jahren ausgesetzt, um eine Maikäferplage<br />
zu bekämpfen. Maikäfer – in<br />
Australien? Wie kommen die denn dahin?<br />
Ach, ich will's gar nicht wissen...<br />
Johann (Blasi) Wimmer<br />
21 | Landwirtschaft & Umwelt
| 22<br />
Kachelöfen und Kamine<br />
Ganzhausheizung: Grundofen<br />
mit Absobertechnik<br />
Christian Siml Hafnermeister<br />
Tel.08082/949419,<br />
ch.siml@gmx.de
„Summ, summ, summ,<br />
Bienchen summ herum...<br />
...ei, wir tun dir nichts zuleide, flieg’ nur aus<br />
in Wald und Heide“, so beginnt ein Volkslied<br />
aus einer Zeit, als man die Bienen noch zu<br />
schätzen wusste. Dass wir Menschen den<br />
Bienen nichts zuleide tun, davon kann man<br />
heute nicht mehr sprechen. Im Gegenteil,<br />
wir Menschen verlangen von Bienen Höchstleistungen,<br />
und das zu miesen Bedingungen.<br />
Sie sollen möglichst viele Nutzpflanzen bestäuben,<br />
dazu noch viel Honig erzeugen,<br />
finden häufig aber nur Monokulturen vor.<br />
Die sind zum einen sehr einseitig, zum<br />
anderen aber auch zeitlich nur sehr begrenzt<br />
verfügbar. Der Raps beispielsweise blüht<br />
gerade drei Wochen und dann ist er wieder<br />
weg. Die Bienen verhungern mitten im<br />
Sommer.<br />
Noch dazu sind viele Blüten mit Pestiziden<br />
verseucht. Durch diese Gifte werden die<br />
Bienen geschwächt und sind dann noch anfälliger<br />
für Parasiten wie etwa die Varroamilbe.<br />
Deshalb kritisiert der BUND auch die<br />
aktuelle Praxis der Zulassungsverfahren für<br />
Pestizide. Effekte, die nicht sofort tödlich<br />
wirken, werden bisher bei der Zulassungsprüfung<br />
kaum berücksichtigt. Das gleiche<br />
gilt für mögliche kombinierte Wirkungen,<br />
die eintreten können, wenn zeitnah mehrere<br />
Spritzmittel eingesetzt werden. Sind Bienen<br />
einmal erkrankt und nimmt die Schädigung<br />
zu, ist eine Genesung nicht mehr möglich<br />
und das Bienenvolk verendet.<br />
Ohne Bienen kein Obst<br />
Durch all das sind die Bienen schwer bedroht,<br />
die Balance ist unübersehbar ins Wanken<br />
geraten. „Das Bienensterben wird in seinen<br />
Konsequenzen und in seiner Dimension<br />
unterschätzt“, sagt der Bienenforscher<br />
Jürgen Tautz von der Universität Würzburg.<br />
Stelle die Menschheit ihre Bewirtschaftung<br />
der Erde nicht nachhaltig um, dann werde<br />
sich die Situation der Bienen weiter verschlechtern,<br />
so das Fazit eines Berichts des<br />
Paradox: der Mensch verlangt von der Biene<br />
Höchstleistung, vernichtet aber gleichzeitig<br />
ihre Arbeitsplätze<br />
UN-Umweltprogramms UNEP. Angesichts<br />
eines weltweit knapp werdenden Nahrungsmittelangebots<br />
stellt das Bienensterben eine<br />
ernsthafte Bedrohung dar, mit viel unmittelbareren<br />
Auswirkungen als etwa der<br />
Klimawandel. Denn die Honigbiene ist die<br />
Bestäuberin der Welt. Gäbe es sie nicht mehr,<br />
würden etwa 30 Prozent unserer Lebensmittel<br />
wegfallen. Ohne Bienen könnten<br />
massive Engpässe bei der Nahrungsmittelproduktion<br />
drohen. Es gäbe kein Obst mehr<br />
und sehr viel weniger Gemüse. In diesem<br />
Zusammenhang ist auch zu beachten, dass<br />
die Biene ein „Zeigetierchen“ ist, ein sogenannter<br />
Bioindikator. Das sind eigentlich<br />
sehr belastbare Organismen. Wenn diese<br />
schon so in Schwierigkeiten sind, dann ist<br />
ihre Umgebung vermutlich auch nicht<br />
gesund für uns Menschen.<br />
Dabei gäbe es so viele Möglichkeiten, den<br />
Bienen mehr Nahrung zu geben. Wegränder<br />
sollten nicht mehr gemäht werden. Blühstreifen<br />
an Feldern würden nicht nur den<br />
Bienen helfen, nein, es würde noch dazu viel<br />
schöner aussehen. Einen anderen Weg geht<br />
der Umweltingenieur Christof Thoss vom<br />
Deutschen Verband für Landschaftspflege.<br />
Er pflanzt artenreiche Wildblumenflächen,<br />
um den Bienen und nektarfressenden Grabwespen<br />
Nahrung und vielen anderen Tieren<br />
Schutz zu geben. Nach der Mahd liefern die<br />
Pflanzen Energie für eine Biogasanlage –<br />
eine ökologisch sehr sinnvolle Alternative<br />
zum Maisanbau. So ist jedem gedient, dem<br />
Landwirt, den Bienen und letztlich uns allen.<br />
Josef Gerbl<br />
23 | Landwirtschaft und Umwelt
GEMEINWOHL-ÖKONOMIE<br />
Aufs Gemeinwohl!<br />
Christian Felber kommt nach Dorfen<br />
„Ich würde ja gern etwas ruhiger wirtschaften“,<br />
stöhnt der Unternehmer, „aber die<br />
Konkurrenz schläft nicht.“ Deshalb muss er –<br />
und natürlich auch all seine Konkurrenten –<br />
die Produktivität steigern, die Löhne niedrig<br />
halten, die Umweltschutzauflagen umgehen<br />
usw. Die Banken und die Aktionäre interessiert<br />
nämlich am Jahresende nur eine einzige<br />
Zahl. Wie profitabel in Euro und Cent ist<br />
das Unternehmen.<br />
So treiben wir seit Jahrzehnten unsere<br />
Wirtschaft in unglaubliche Höhen und begehen<br />
gleichzeitig Verfassungsbruch. Ja, das<br />
steht tatsächlich in der Bayerischen Verfassung,<br />
in Artikel 151: „Die Wirtschaft dient<br />
dem Gemeinwohl“.<br />
Dass wir uns gerade in der zentralen Frage,<br />
wie wir arbeiten und wirtschaften, derartig<br />
weit vom Verfassungsauftrag entfernt<br />
haben, wird meist achselzuckend hingenommen.<br />
In der Wirtschaft ist es halt so. Dass<br />
immer mehr Junge keine ordentlichen Arbeitsverträge<br />
mehr bekommen, dafür immer<br />
mehr Ältere einen Burn-Out, dass Produktionen<br />
dorthin verlagert werden, wo die<br />
Ausbeutung am besten funktioniert, dass<br />
Produkte bewusst auf Verschleiß produziert<br />
werden, dass Rohstoffersparnis und CO 2 -<br />
Ausstoß kaum eine Rolle spielen – ja, was soll<br />
man da tun?<br />
Nun denn, hat der Österreicher Christian<br />
Felber gesagt, wenn unsere Art zu wirtschaften<br />
dazu führt, dass die Menschen und<br />
unser Planet Schaden erleiden, dann müssen<br />
wir andere Bewertungen einführen. Wenn<br />
ein Unternehmen für anständiges Verhalten<br />
bisher nicht belohnt wird, wenn ordentliche<br />
Löhne oder ökologisches Verhalten in der<br />
herkömmlichen Bilanz sogar einen negativen<br />
Faktor darstellt, dann brauchen wir eben<br />
andere Bilanzen.<br />
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von<br />
Unternehmen – die TAGWERK eG gehört dazu<br />
– die eine „Gemeinwohl-Bilanz“ aufstellen.<br />
Bis zu 1000 Punkte kann man da erlangen,<br />
wenn man beispielsweise eine geringe<br />
Lohnspreizung im Betrieb hat, wenn die<br />
Mitbestimmung funktioniert, wenn das<br />
Kapital nicht in anonymen Aktionärshänden<br />
liegt, wenn der Produktionsvorgang so ökologisch<br />
wie möglich verläuft.<br />
Am 6. Mai stellt Christian Felber die<br />
Gemeinwohl-Ökonomie in Dorfen vor.<br />
Montag, 6.Mai, 20 Uhr<br />
Die Gemeinwohl-Ökonomie<br />
Eine demokratische Alternative wächst<br />
Vortrag von Christian Felber<br />
Der studierte Romanist, Politikwissenschaftler und Soziologe<br />
Christian Felber wurde 1972 in Salzburg geboren. Er ist<br />
Mitbegründer von Attac Österreich, Initiator der „Demokratischen<br />
Bank Österreich“ und ein international gefragter<br />
Referent.<br />
Veranstalter: B90/Die Grünen, TAGWERK eG, Attac Erding<br />
Jakobmayersaal Dorfen<br />
Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt frei<br />
www.gemeinwohl-oekonomie.de<br />
Gemeinwohl-Ökonomie | 24
REISEN<br />
Neues bei den TAGWERK-Reisen<br />
● Die Sardinien-Radreise ist ausgebucht.<br />
● Für die Dolomiten-Radreise sind noch Restplätze frei.<br />
● Die Radreise ins Allgäu zu Käselieferanten von TAGWERK steht jetzt im Internet und<br />
kann gebucht werden.<br />
● Über die bayerischen Pfingstferien findet heuer wieder die traditionelle Wanderreise in<br />
den Pilion (Griechenland) statt. Ein heißer Tipp für alle Wanderfreunde und<br />
Griechenlandfans. Es sind noch Restplätze frei.<br />
● Für die Radreise entlang der türkischen Ägäisküste mit den davorliegenden griechischen<br />
Inseln des Dodekanes sind auch noch Plätze frei.<br />
● Die Radreise in den italienischen Nationalpark Cilento (südlich von Salerno) mit der<br />
herrlichen tyrrhenischen Meeresküste und den großartigen griechischen Tempeln von<br />
Paestum führt nach Marina di Camerota. Diese Reise findet im Herbst statt;<br />
Anmeldungen sind laufend möglich.<br />
Wollen Sie individuell unterwegs sein?<br />
Nehmen Sie Ihr Rad und fahren mit dem Zug nach Venedig, mit dem Schiff nach Igoumenitsa<br />
(Griechenland) und radeln dann die romantische Küstenstraße immer nach Süden. Die<br />
Strecke führt Sie nach Parga (mit Ausflug auf die Insel Paxi), nach Preveza, dann auf die Inseln<br />
Lefkas und Kefalonia (mit einem Ausflug nach Ithaka). Für die Heimfahrt nehmen Sie das Schiff<br />
nach Patras und von dort die Fähre zurück nach Venedig. Ideal für die Tour ist April und Mai<br />
und dann ab September, wenn es nicht zu heiß ist und überall Quartiere (ca. 30 € für das<br />
Doppelzimmer) zu finden sind. Die Steigungen sind moderat und notfalls auch zu schieben.<br />
Infos zu dieser Reise finden Sie hier: www.tagwerk.info, Reisearchiv, Juni 2011.<br />
Wenn Sie aber in der Gruppe unterwegs sein wollen, dann warten Sie bis nächstes Jahr, wenn<br />
wir diese Reise wieder in unserem Programm haben.<br />
Wanderreisen anderer Veranstalterinnen<br />
● Wandern im Nationalpark Sächsische Schweiz<br />
20.-27.07., 03.-10.08., 12.-19.10.<br />
Sento Wanderreisen, Sonja Heidtmann,<br />
www.sento-wanderreisen.de<br />
● WeinWanderreise ins Piemont 21.-27. 10.<br />
VinoVia WeinWanderreisen, Sonja Schupsky,<br />
www.vino-via.de<br />
Diese ökologisch orientierten Reisen machen die beiden<br />
Veranstalterinnen auf eigene Rechnung und Verantwortung.<br />
Urlaub auf dem Biohof:<br />
Adressen findet man auf www.biohoefe.de sowie auf<br />
www.bio-austria.at<br />
Wandern in der Sächsischen<br />
Schweiz, Wohnen mit Bio-Standard<br />
Infos und Anmeldung: TAGWERK-Ökoservice GmbH, Siemensstr. 2, 84405 Dorfen,<br />
Tel. 08081/9379-56, Fax -55, www@tagwerk.info<br />
25 | Reisen
Einen Vorteil hatte der eisige<br />
Ostwind ja: er ließ die TAGWERK-<br />
Fahnen schön flattern. So reihten<br />
sich die <strong>Tagwerk</strong>erInnen sichtbar ein<br />
in den langen Demonstrationszug,<br />
der vom Hauptbahnhof durch das<br />
Berliner Regierungsviertel zum<br />
Kanzleramt zog. Umwelt-, Tierschutz-,<br />
Bauern-, Verbraucher- und<br />
entwicklungspolitische Organisationen<br />
hatten zum dritten Mal zu<br />
dieser Großdemo aufgerufen. Eine<br />
eindrucksvolle, kreative Veranstaltung,<br />
die das Bündnis noch enger<br />
zusammengeschweißt hat. Damit<br />
wächst der Druck auf die herrschende<br />
Landwirtschaftspolitik, die<br />
dringend nötige Agrarwende<br />
herbeizuführen.<br />
Ein überdimensionales Hendl symbolisierte<br />
die Missstände, die die<br />
Demo anprangerte.<br />
Massentierhaltung und die<br />
Beimischung von Antiobiotika zum<br />
Futter standen heuer im<br />
Mittelpunkt der Kritik.<br />
RÜCKBLICK<br />
Wir haben Agrarindustrie satt!<br />
25.000 Menschen demonstrieren in Berlin<br />
Einstandsfeier beim<br />
TAGWERK-Gemüsehandel<br />
in Garching<br />
Geschäftsführer Manfred Schüchter (ganz<br />
links) begrüßte die Gäste; viele<br />
GemüsebauerInnen und andere<br />
Neugierige waren der Einladung in die<br />
neuen Garchinger Geschäftsräume gefolgt.<br />
Nach einer Führung durch Lager und Büros<br />
konnte man bei einem feinen saisonalen<br />
Imbiss – serviert von Johanna Braun – sich<br />
informieren, ratschen und feiern.<br />
Auch die Kommissionierer stellten sich vor:<br />
v.l. Andreas Grasser, Thomas Sewald,<br />
Rafed Sami Bulus und Roland Weber.<br />
Rückblick | 26
AUS DEN TAGWERK-LÄDEN<br />
TAGWERK Gröbenzell holt bei<br />
Kundinnen und Kunden Gold<br />
Kann man sich etwas Schöneres wünschen,<br />
als von den eigenen Kundinnen und Kunden<br />
zum „Deutschen Meister“ gekürt zu werden?<br />
Christine Thurner und Martin Hobelsberger<br />
nehmen es sportlich. „Viermal Gold, einmal<br />
Silber und einmal Bronze“, fasst Martin<br />
Hobelsberger den Medaillenregen zusammen,<br />
den die Leserumfrage von „Schrot &<br />
Korn“ auf den Gröbenzeller Markt hat herabregnen<br />
lassen. Und Christine Thurner weiß:<br />
„Unsere Kunden sind unsere beste Werbung.“<br />
In den über sechs Jahren seines<br />
Bestehens hat sich der Biomarkt im<br />
Gewerbegebiet von Gröbenzell zu<br />
einem lebendigen Marktplatz entwickelt.<br />
Die Gröbenzeller begegnen<br />
sich hier, man kommt rasch ins<br />
Gespräch miteinander und mit<br />
dem Ladenteam. Die fachkundige<br />
Beratung, das große Angebot an regionalen<br />
Spezialitäten, die offenen<br />
Ohren für jeden Sonderwunsch,<br />
der Bistro-Bereich und nicht zuletzt<br />
die liebevoll präsentierte Ware – die<br />
immer auch probiert werden darf –<br />
haben den TAGWERK-Biomarkt Gröbenzell<br />
am Ort zur ersten Adresse<br />
für „Bio & Mehr“ werden lassen. Kein Wunder,<br />
dass der Kundenstamm immer größer<br />
wird.<br />
Nicht zum ersten Mal gaben die Gröbenzeller<br />
TAGWERK-Fans „ihrem“ Biomarkt bei<br />
der Leserumfrage von „Schrot & Korn“ ihre<br />
Stimme, und nicht zum ersten Mal schrieben<br />
sie umfängliche Kommentare auf ihre<br />
Stimmzettel. Doch diesmal brachte die große<br />
Resonanz der Kundschaft dem Markt bei der<br />
Auswertung so viele Punkte, dass sie alle<br />
anderen abhängten und zu Deutschlands<br />
bestem Bio-Supermarkt gewählt wurden.<br />
Sabine Zaplin<br />
Auf der biofach in Nürnberg durften Christine Thurner und<br />
Martin Hobelsberger ihre verdiente Urkunde abholen.<br />
v. l.: Sabine Kästner (Sponsor Lavera), Christine Thurner &<br />
Martin Hobelsberger; Stefanie Silber, Sarah Wiener, Patrik<br />
Müller (Sponsor Ökoland)<br />
27 | Aus den TAGWERK-Läden
Ausflug zur Blumenschule<br />
in Schongau<br />
Pflanzenkunde und<br />
Kräuterbrauchtum<br />
Heil-und Duftpflanzen aus aller Welt<br />
kultiviert die Blumenschule Schongau,<br />
eine Biogärtnerei im Naturland-<br />
Verband. Sie konzentriert sich auf die<br />
vielseitigen verschiedenen Heilpflanzen.<br />
Getrocknete Kräuter werden zu<br />
heimischem Räucherwerk verarbeitet.<br />
Verschiedene Kräutergärten wie<br />
Ahnengarten, Frauenkräutergarten, Küchengarten,<br />
Hexengarten, Beete mit Räucher- und<br />
Teepflanzen sind ein Teil des Außenbereichs.<br />
Weitere Raritäten sind Jungpflanzen von<br />
Gemüsesorten wie Tomaten, Kürbis, Chili und<br />
andere wertvolle Arten, bis hin zu den<br />
Blumenmischungen für Garten und Balkon.<br />
Der Ausflug bietet zwei Führungen durch<br />
den Kräuter- und Gemüsegarten. Sabine<br />
Friesch und Rainer Engler führen in die<br />
Geheimnisse der Pflanzenwelt ein.<br />
Datum:<br />
Abfahrt:<br />
Rückkehr:<br />
Kosten:<br />
Anmeldung:<br />
Sonntag 14. April<br />
8.00 Uhr, TAGWERK-Zentrum,<br />
Siemensstr. 2, Nähe Bahnhof<br />
ca. 20.00 Uhr<br />
55 € inkl. Mittagessen,<br />
Kaffee und Kuchen<br />
TAGWERK-Laden Dorfen<br />
Tel. 08081 / 544 oder<br />
mail: oberpriller@iiv.de<br />
Bankverb.: Kto.Nr. 10272<br />
Sparkasse Erding-Dorfen<br />
BLZ 70051995<br />
Zu einem Besuch der Blumenschule Schongau<br />
lädt der Dorfener TAGWERK-Laden ein<br />
Wilde Köstlichkeiten<br />
Wildkräuterwanderung mit<br />
anschließendem Kochkurs<br />
am Sa, 20. April, 13 Uhr<br />
Kräuterexpertin Anneliese Oberpriller und<br />
Clothilde Bauer vom Dorfener TAGWERK-<br />
Laden laden am Samstag, 20. April, zu<br />
einer Wildkräuterwanderung mit anschließendem<br />
Kochkurs ein.<br />
Anmeldung und nähere Informationen im<br />
Dorfener TAGWERK-Laden, Tel. 08081/544<br />
KLEINANZEIGEN<br />
Wohnung gesucht<br />
Hebamme sucht kleines Haus mit Garten<br />
oder Wohnung in Haus/Hofgemeinschaft<br />
in sehr ruhiger, ländl. Lage im Großraum<br />
Dorfen, Haag, Wasserburg zu mieten.<br />
Kontakt: 0160 1717 736<br />
Wer baut Hülsenfrüchte an?<br />
TAGWERK sucht dringend Landwirte, die<br />
regionale Hülsenfrüchte anbauen möchten.<br />
Bitte bei der Genossenschaft melden,<br />
Tel. 08081 / 9379-23<br />
oder elvira.boelter@tagwerk.net<br />
Aus den TAGWERK-Läden | 28
AmVieh-Theater<br />
So 03.03. 13.00 Uhr<br />
So 31.03.<br />
Mo 01.04. ab 13.00 Uhr<br />
Ostermontag<br />
So 14.04. 18.00 Uhr<br />
Mi 01.05. ab 14.00 Uhr<br />
So 13.05. ab 14.00 Uhr<br />
Mo 20.05. 20.00 Uhr<br />
Pfingstmontag<br />
Saisoneröffnung<br />
Ab heute ist sonn- und feiertags bei schönem Wetter das Cafe<br />
und der Gastgarten immer von 13 – 20 Uhr geöffnet.<br />
Wetterhotline: 08086 / 94 79 48<br />
Ostersonntag<br />
Bei schönem Wetter ist ab 13 Uhr Gastgarten und Café geöffnet.<br />
Oarscheib’n und Oarsuacha<br />
Im Garten findet mit dem „Oarscheib’n“ ein traditionelles<br />
Familienspiel in der Osterzeit statt. Für Kinder werden Ostereier<br />
zum Suchen versteckt, das „Oarsuacha“. Eintritt frei!<br />
Lesung mit Georg Schweisfurth „Bewusst anders – Erfahrungen<br />
eines Ökopioniers“<br />
musikalisch begleitet von Alphörnern<br />
Georg Schweisfurth wird 1959 als Sohn der “Herta-Familie”<br />
geboren. Nachdem die Familie die Wurstfabrik verkauft hat,<br />
initiiert er, gemeinsam mit anderen, die Herrmannsdorfer<br />
Landwerkstätten und gründet einige Jahre später die Bio-<br />
Supermarktkette basic. Heute ist er ein geschätzter Kollege bei<br />
den Biohotels und leitet das ökologische Tagungshotel Gut<br />
Sonnhausen. Eintritt 8 €<br />
Führungen durch den Wald der Bilder<br />
Stefan Asenbeck ist im Wald vor Ort und bietet um 14 und 16<br />
Uhr jeweils eine Führung für die ganze Familie an.<br />
www.wald-der-bilder.de<br />
Muttertag mit Live-Musik<br />
Im Garten (bei schlechtem Wetter im Theaterstadel) spielt zu<br />
Ehren der Mütter eine Live-Musik und macht das Kaffeetrinken<br />
zum Erlebnis. Eintritt frei, ohne Reservierung!<br />
„Klimakonferenz der Tiere – Jetzt spricht die Natur“<br />
Theater im Wald<br />
Einladung zum Artenschutzgipfel der besonderen Art:<br />
„Fauna & Flora“ versammeln sich im Wald der Bilder, um ihre<br />
Sichtweise zum Klimawandel und dem Artensterben darzu<br />
stellen. Das führt zu aufrüttelnden, komischen, traurigen und<br />
skurrilen Szenen, durch die der Waldschrat in unterhaltsamer<br />
Art und Weise begleitet. Eintritt 8 €, ermäßigt 5 €<br />
29 | AmVieh-Theater
TERMINE<br />
Di 05.03. 20.00 Uhr<br />
Mi 06.03. 20.00 Uhr<br />
Do 07.03. 20.00 Uhr<br />
Fr 08.03. 18.30 Uhr<br />
So 10.03. 11-14 Uhr<br />
Mo 11.03. 18.00 Uhr<br />
März<br />
Erding, Cineplex-Kino und<br />
Freising, Camera Kino und<br />
Vilsbiburg, Cineplex-Kino:<br />
Die Ökonomie des Glücks<br />
anschließend Filmgespräch mit TAGWERK und anderen Pionierunternehmen<br />
der Gemeinwohl-Ökonomie aus der Region<br />
Veranstalter: Kath. Arbeiterbewegung (KAB) Freising<br />
TAGWERK-Zentrum Dorfen<br />
4. Dorfener Weiberfest – “Lasst und das Leben feiern!”<br />
mit fetziger Weltmusik, Lisa Schamberger, Tanzimpressionen.<br />
Bitte eine kleine Köstlichkeit fürs gemeinsame Buffet mitbringen,<br />
leichte Tanzschuhe und bunte Kleidung. Eintritt 15 €<br />
Ökolog. Bildungszentrum München-Bogenhausen (ÖBZ)<br />
FAIRKAUF-Frühlingsbrunch im ÖBZ:<br />
Landgrabbing – Ausverkauf des Südens<br />
Büffet mit Gerichten aus Fairem Handel und aus der Region,.<br />
Kurzvortrag von Adrian Bebb (Friends of the Earth).<br />
Anmeldung beim MUZ, Tel. 089 / 93 94 89 71 oder per Mail:<br />
heinz.brachvogel@web.de. Teilnahme: Erwachsene 20 €, Kinder<br />
von 6-12 Jahren 7 €, einschließlich alkoholfreier Getränke<br />
Treffpunkt am Rathaus Niederaichbach<br />
Mahnwache zum 2. Jahrestag von Fukushima<br />
Marsch vom Rathaus zum Atomkraftwerk<br />
Veranstalter: Bündnis für Atomausstieg BüfA, Tel. 0871/464 789<br />
So 17.03.<br />
Bauernwallfahrt nach Altötting<br />
11.30 Uhr Gottesdienst im Kirchenzelt neben der Basilika Sankt Anna<br />
anschließend Segnung von Tieren und Heilkräutern durch den<br />
Administrator der Gnadenkapelle Prälat Ludwig Limbrunner<br />
Musik: Oberlandler Millibauernmusi<br />
Veranstalter: AbL Bayern, BDM, IggTiere und Zivilcourage<br />
Do 14. - So 17.03.<br />
tägl. 10-18 Uhr<br />
Mi 27.03. 20.00 Uhr<br />
Messepark Landshut<br />
Landshuter Umweltmesse mit TAGWERK-Messestand<br />
Obergangkofen (Gde. Kumhausen), Gasthaus Beck<br />
Christoph Fischer informiert<br />
über die Agro-Gentechnik, die Patentierung von Pflanzen und<br />
Tieren und wie wir Boden "gut" machen können<br />
Veranstalter: BBV Landshut, Zivilcourage und KAB<br />
Termine | 30
April<br />
Sa 13.04. 11-17 Uhr Kraiburg, in der Remise, Jettenbacher Straße<br />
Aktionstag “Gesundem Essen auf der Spur”<br />
mit zwei Vorträgen von Michael Rittershofer, TAGWERK e.V.:<br />
11.15 Uhr “Gut essen auch in Zukunft – Nachhaltig leben nicht nur bei<br />
uns”<br />
15.30 Uhr “Ist Bio wirklich besser? – Was den Ökolandbau ausmacht”<br />
Veranstalter: Bund Naturschutz, Ortsgruppe Kraiburg<br />
So 14.04. 8-20 Uhr<br />
Mi 17.04. 20 Uhr<br />
Sa 20.04. 13 Uhr<br />
So 28.04. 10 bis 17 Uhr<br />
So 05.05. 10-14 Uhr<br />
Mo 06.05. 20.00 Uhr<br />
Mo 13.05. 19.00 Uhr<br />
8.00 Uhr Abfahrt beim TAGWERK-Zentrum Dorfen<br />
Ausflug zur Blumenschule Schongau s.Seite 28<br />
Bräustüberl Markt Schwaben<br />
Die Bedeutung des Bodenlebens für Mensch, Natur und Klima<br />
Referent: Josef Braun, TAGWERK-/Biolandbauer<br />
Veranstalter: AbL Erding/Ebersberg<br />
TAGWERK-Laden Dorfen, Johannisplatz<br />
Wildkräuterwanderung mit anschließendem Kochkurs<br />
mit Anneliese Oberpriller und Clothilde Bauer<br />
Lebensgemeinschaft Höhenberg b. Velden/Vils<br />
Frühlingsmarkt<br />
Mai<br />
Treffpunkt 10 Uhr am Bahnhof Dorfen<br />
Alles im Fluss: Bedrohtes Isental<br />
Wanderung zur Erkundung der (noch vorhandenen) Pflanzenwelt<br />
und der Zerstörung durch den begonnenen Autobahnbau.<br />
Mit Kräuterexpertin Anneliese Oberpriller und einem Vertreter<br />
der Aktionsgemeinschaft gegen die Isentalautobahn.<br />
Veranstalter: VHS München, Teilnahme 15 €, Anmeldung erforderlich<br />
unter Tel. 089 / 48006-6239<br />
Dorfen, Jakobmayersaal<br />
Die Gemeinwohl-Ökonomie. Eine demokratische Alternative<br />
wächst. Mit Christian Felber s. Seite 24<br />
Burghab bei Velden<br />
Besuch beim TAGWERK-/Biolandhof Aigner/Natterer<br />
Milchviehhaltung, Ackerbau, Grünlandbewirtschaftung,<br />
Fleischvermarktung – Hofbesichtigung und Felderführung<br />
mit Gottfried Aigner und Karin Natterer<br />
Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />
Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökol.Landbau, LA-Schönbrunn<br />
31 | Termine
Zentrale:<br />
Siemensstr. 2 ● 84405 Dorfen<br />
Tel: 08081/9379-20 ● Fax -30<br />
eMail:tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
www.tagwerk.net<br />
TAGWERK-Hotel<br />
Siemensstr. 2 84405 Dorfen<br />
Tel: 08081/9379-60 ● Fax -55<br />
TAGWERK • Siemensstr. 2 • 84405 Dorfen<br />
Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />
Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt<br />
Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!<br />
Dorfen TAGWERK-Laden<br />
Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />
Freising TAGWERK-BioMarkt<br />
Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />
Erding TAGWERK-BioMarkt<br />
Dr.-Henkel-Str. 2 Tel. 08122/3411<br />
Mkt. Schwaben TAGWERK-BioMarkt<br />
Wiegenfeldring 7 Tel. 08121/46783<br />
Moosburg TAGWERK-Laden ‘Kleeblatt’<br />
Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />
Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’<br />
Innere Münchner Str. 30 Tel. 0871/273930<br />
Gröbenzell TAGWERK-BioMarkt<br />
Olchinger Str. 56 Tel. 08142/4487830<br />
Ottobrunn TAGWERK-BioMarkt ‘Arkade’<br />
Nauplia-Allee 22 Tel. 089 / 609 22 90<br />
Garching / TAGWERK-Gemüse<br />
Robert-Bosch-Str. 23 Tel. 089/9077937-0<br />
Dorfen / TAGWERK Partyservice<br />
Mühlangerstr. 18 Tel. 08081/954450<br />
München-Riem / TAGWERK Ökokiste<br />
Isarlandstr. 1 Tel. 089/94528744<br />
TAGWERK-/Unser Inn-Land-Bäckereien<br />
Bäckerei Daumoser Rechtmehring, Schulstr. 1<br />
Bäckerei Glück Haag/Obb., Kirchdorfer Str. 16<br />
Bäckerei Gruber St. Wolfgang, Hofmarkstr. 17<br />
Bäckerei Grundner Moosburg, Neustadtstr. 43<br />
Bäckerei Muschler Freising, Landshuter Str. 62<br />
Bäckerei Pötzsch Waldkraiburg, Breslauer Str. 38<br />
Bäckerei Schindele Attenkirchen, Hopfenstr. 1<br />
Bäckerei Straßgütl Reitmehring, Bahnhofstr. 18<br />
Glonntaler Backkultur Baiern, Mühlenweg 5<br />
Martins Backstube Dorfen, Haager Str. 2<br />
Martins Holzofenbäckerei Grafing, Am Schammacher Feld 10<br />
TAGWERK-Märkte<br />
München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />
München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />
München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />
Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten