09.09.2014 Aufrufe

tgw zeitung sommer 2013.qxd - Tagwerk

tgw zeitung sommer 2013.qxd - Tagwerk

tgw zeitung sommer 2013.qxd - Tagwerk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 119 Sommer 2013<br />

für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger<br />

in der Region Amper – Isar – Isen – Inn<br />

Thema Gemeinwohl-Ökonomie<br />

Portrait Dorfkäserei Hubert Stadler<br />

Warenkorb Oberkulmer Rotkorn<br />

Landwirtschaft&Umwelt Die EU-Agrar-Reform


INHALT<br />

4 Thema: Demokratie auch in der Wirtschaft<br />

6 Die Gemeinwohl-Bilanz der TAGWERK eG<br />

9 Rezept: Marinierter Spargel mit Giersch-Bärlauch-Pesto<br />

10 Portrait: Hubert Stadler, TAGWERK-Käser in Glonn<br />

12 Warenkorb: Oberkulmer Rotkorn – Ur-Dinkel in Reinstform<br />

15 Aus der Region: Apfelsaft aus Landshuter Naturschutzgebiet<br />

16 Landwirtschaft&Umwelt: Grüner&gerechter? EU-Agrarreform<br />

19 Buchtipp: Terra Preta – Ein Paradies zum Selbermachen<br />

20 Lebensart: Mit von der Partie<br />

23 Reisen: Neues aus dem TAGWERK-Reiseprogramm<br />

30 Termine<br />

Gemeinsame Mitgliederversammlung von TAGWERK eG und e.V.<br />

Es hat sich bewährt: letztes Jahr hielten die Mitglieder der TAGWERK- Genossenschaft und des<br />

TAGWERK-Fördervereins gemeinsam ihre Hauptversammlung ab. Heuer wird es wieder so<br />

gemacht. Und zwar am Donnerstag, 20.Juni auf dem TAGWERK-/Biolandhof Braun in Dürneck<br />

bei Freising. Um 18.30 Uhr wird eine Hofführung angeboten, und um 20 Uhr beginnt dann<br />

der Versammlungsteil, in dem wunderschön renovierten Alten Kuhstall. Dort gibt es was zu<br />

trinken und eine Bio-Brotzeit von Johanna Braun.<br />

Die Mitglieder bekommen die Einladung mit Tagesordnung per Post zugesandt. Die<br />

Versammlung ist aber offen für alle, wer also einfach neugierdehalber kommen mag, ist herzlich<br />

willkommen.<br />

Mitglieder des TAGWERK-Fördervereins bekommen die<br />

TAGWERK-Zeitung per Post zugesandt.<br />

Mitglieder der TAGWERK-Genossenschaft bekommen die<br />

Zeitung nur dann per Post, wenn sie außerhalb des<br />

näheren Einzugsgebiets der TAGWERK-Läden wohnen. In<br />

den Läden liegt die Zeitung zum Mitnehmen auf.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

TAGWERK Förderverein: Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />

mail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Redaktion:<br />

Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />

Josef Gerbl, Rynya Kollias, Franz Leutner,<br />

Michael Rittershofer, Rita Rott<br />

Auflage: 12.300<br />

Grafik: LIMOgrafikLECHNER<br />

Druck: Der Dersch, Hörlkofen<br />

Anzeigen:<br />

TAGWERK-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />

mail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Nächster Erscheinungstermin: Sept. 2013<br />

Anzeigenschluss: 30.07.2013<br />

| 2


EDITORIAL<br />

Bayer hat Angst<br />

Wenn das Eisbärenbaby Flügel hätte. Wär übers Rapsfeld geflogen, hätte<br />

hier ein bisschen genascht am Clothianidin, dann ein Maulvoll Imidacloprid<br />

und als Nachtisch Thiamethoxam. In der Woche drauf wär es<br />

eingegangen, trotz aller tierärztlicher Kunst, trotz der Genesungswünsche<br />

verzweifelter Besucher am Eisbärenbecken im Zoo. Dann – so<br />

hat schon mancher Imker geträumt – kämen sie wohl schnell in die<br />

Gänge, die Verantwortlichen in Berlin, München oder Brüssel. Wenn die<br />

Eisbärenbabys Flügel hätten. Aber nur wegen Bienen…?<br />

Halt ein! Und aufgewacht – es ist tatsächlich<br />

etwas geschehen. Die EU in Brüssel handelt und<br />

verbietet diese drei besonders giftigen Neonicotinoide.<br />

Der immer stärkere Protest vieler<br />

Menschen und Organisationen hat bei den<br />

Politikern zum Umdenken geführt. Sie haben<br />

sich überzeugen lassen, haben ihre bisherige<br />

Position geändert und schützen das Leben.<br />

Bienen sind zwar nicht so putzig wie Eisbärenbabies,<br />

aber sie sind Indikatoren, zeigen an, wo<br />

Gefahr für das Leben droht.<br />

Eine Gefahr ganz anderer Art sieht allerdings ein kleines rheinländisches<br />

Familienunternehmen: bei Bayer in Leverkusen herrscht nackte<br />

Angst. Um 80 Millionen Euro werde der Umsatz zurückgehen. Das haut<br />

rein. Denn schließlich hat man im ersten Quartal den Nettogewinn nur<br />

um elf Prozent steigern können, auf lumpige 1,2 Milliarden Euro. Und<br />

nun noch der Umsatzrückgang wegen so ein paar Bienen. Die sind das<br />

doch gar nicht wert.<br />

Aber wohl, sagt daraufhin die TAGWERK-Genossenschaft. Gemeinwohl!<br />

Diesem hat alle wirtschaftliche Tätigkeit zu dienen (Bayerische<br />

Verfassung, Artikel 151). Von Profitmaximierung ist dort nichts zu finden.<br />

Deshalb gehört TAGWERK zu den ersten bayerischen Unternehmen, die<br />

sich an einer Gemeinwohl-Bilanz versuchen. Dass es schwierig und aufschlussreich<br />

zugleich ist, Werte wie Ökologie, Soziales, Mitbestimmung<br />

und Solidarität in eine Bilanz aufzunehmen, können Sie auf Seite 6<br />

lesen.<br />

Die Idee einer Gemeinwohl-Ökonomie wird seit einigen Jahren durch<br />

engagierte Gruppen und Initiativen entwickelt. Parteien waren auf so<br />

eine Idee nicht gekommen. Dennoch sollte man die Parteien nicht einfach<br />

links oder rechts liegen lassen. Zum einen, siehe EU und Spritzmittelverbot,<br />

kommt ja doch manchmal etwas Vernünftiges heraus. Und<br />

zum zweiten war es noch nie so einfach wie heute, in den Parteien<br />

Wirkung zu entfalten. Es müssen sich nur ein paar Leute zusammentun.<br />

Sie glauben das nicht? Schauen Sie nach auf Seite 20.<br />

Heiner Müller-Ermann<br />

3| Editorial


Schon mal was von Carsten<br />

Maschmeyer gehört? Genau,<br />

„der mit dem Wulff tanzte“.<br />

Einer, dem der Präsident der<br />

Bundesrepublik Deutschland so<br />

ergeben war und so nah, dass er<br />

letztlich drübergestolpert ist<br />

über diesen Self-Made-<br />

Milliardär. Maschmeyer hält<br />

Vorträge darüber, wie man<br />

„nach oben“ kommt, gibt Tipps<br />

„wie es jeder schaffen kann“.<br />

Bei einem dieser Vorträge in Landshut über<br />

das Geheimnis seines Erfolgs klebte die einschlägige<br />

Politprominenz an seinen Lippen,<br />

um etwa zu erfahren, dass 60% des Erfolgs<br />

auf Kontakten, 30% auf Selbstdarstellung<br />

und gerade mal 10% auf Wissen beruhen.<br />

Ein Erfolgsmodell für alle?<br />

„Es wäre in etwa so geistreich, würden wir<br />

den Erfolg eines Bauernhofes an der Zahl der<br />

Geräte messen, die im Schuppen stehen.“<br />

Das sagt Christian Felber, Dozent an der<br />

Wiener Wirtschaftshochschule, und meint<br />

damit, dass die Vermehrung des Geldes, das<br />

eigentlich als Tauschmittel erfunden wurde,<br />

an sich gar nichts mit Erfolg zu tun hat.<br />

Sondern es verdeutlicht allein die Abwege,<br />

auf die sich eine von ihren ursprünglichen<br />

Zielen losgelöste Finanzwirtschaft inzwischen<br />

begeben hat. Das Grunddilemma unserer<br />

Wirtschaftsordnung ist, dass die eigentlichen<br />

menschlichen Ziele unserer Gesellschaft<br />

keinen Platz in den Bewertungsschemen<br />

der Ökonomie finden.<br />

Democracy statt Monopoly<br />

Menschen wie Maschmeyer wissen, wie das<br />

Finanz- und Politsystem funktioniert und<br />

THEMA<br />

Demokratie auch in der Wirtschaft<br />

Ein Hoch auf das Gemeinwohl<br />

haben gelernt, es für sich zu nutzen. Das ist<br />

nicht unrecht, das versuchen viele, und<br />

immer mehr Menschen gelingt es auch mehr<br />

oder weniger erfolgreich. Immer mehr Menschen<br />

werden reicher, weil sie das System<br />

durchblickt haben und es nutzen. Und die,<br />

die reich sind, werden immer noch reicher,<br />

das ist systemimmanent, kennt auch jeder<br />

vom Prinzip her von Monopoly. Und jeder<br />

weiß auch, dass bei Monopoly nicht alle<br />

gewinnen können. Die Schere zwischen Arm<br />

und Reich in unserem Land und in der Welt<br />

klafft immer mehr auseinander.<br />

Christian Felber, Mitbegründer von Attac<br />

Österreich, hat mit vielen Mitstreitern aus<br />

Unternehmen und Gesellschaft die „Gemeinwohl-Ökonomie“<br />

entwickelt. Eine Idee, eine<br />

Bewegung, eine Alternative zur bestehenden<br />

Finanzökonomie. Die Gemeinwohl-Ökonomie<br />

will das messen, was zählt, was Menschen<br />

grundlegend benötigen, was sie zufrieden<br />

und glücklich macht.<br />

Die Demokratie gehört zu den wichtigsten<br />

Errungenschaften unserer Gesellschaft. Im<br />

Alltag macht sich heute kein Mensch mehr<br />

bewusst, wie viel Freiheit und Lebensqualität<br />

er durch dieses System genießt. Aber noch<br />

viel weniger bewusst macht man sich, dass<br />

die Demokratie in unserem Alltagsleben an<br />

den Werkstoren endet. Welche Firma ist<br />

denn im Innenleben demokratisch organisiert?<br />

Wenige Ausnahmeerscheinungen.<br />

„Erfolgreiche“ Firmen auf dem globalisierten<br />

Markt sind ausnahmslos hierarchisch<br />

strukturiert und leben täglich in dieser Form<br />

die absolutistische Zeit von Königtum und<br />

Adel weiter. Aktionäre und Wohlhabende<br />

sind der moderne Adel, Vorstandsvorsitzende<br />

die Könige unserer Zeit. Mächtig, aber immer<br />

abhängig vom Geldadel. Außerhalb dieser<br />

feudalen Gesellschaft findet man nieman-<br />

4| Thema


den, der das Gefühl hat, über das, was in<br />

unserem Wirtschaftssystem geschieht, mitbestimmen<br />

zu können. Man passt sich also<br />

an und schaut, wie man selbst am besten<br />

über die Runden kommt.<br />

Effizienter als der<br />

Wettbewerb ist Kooperation<br />

Was nützt uns allen unser demokratisches<br />

System, hinter dem wir trotz aller Defizite<br />

doch mehrheitlich stehen, wenn undemokratisch<br />

organisierte ökonomische Kräfte letztlich<br />

das Sagen haben? Müssen wir, müssen<br />

unsere Volksvertreter sich dem ergeben, weil<br />

es keine Alternative dazu gibt? „Wettbewerb<br />

ist die effizienteste Methode, die wir kennen“<br />

schreibt der Wirtschaftsnobelpreisträger<br />

August von Hayek. Felber sagt dazu: „Ich habe<br />

versucht, die empirische Studie zu finden,<br />

durch die Hayek zu dieser Erkenntnis kam. Zu<br />

meinem Bedauern fand ich sie nicht.“ Auch<br />

Hayek konnte sie ihm nicht liefern. Dagegen<br />

existiert eine Fülle von Studien aus den Bereichen<br />

Sozialpsychologie, Spieltheorie,<br />

Neurobiologie mit dem Ergebnis, dass beileibe<br />

nicht Wettbewerb, sondern Kooperation<br />

die effizienteste Methode ist.<br />

Die Gemeinwohl-Ökonomie<br />

hat drei wesentliche Ziele:<br />

1. Auflösung des Wertewiderspruchs<br />

In unseren alltäglichen zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen achten wir auf menschliche<br />

Werte wie Vertrauensbildung, Ehrlichkeit,<br />

Wertschätzung, Respekt, Zuhören,<br />

Empathie, Kooperation, gegenseitige Hilfe<br />

und Teilen. Im Wirtschaftsleben geht es dagegen<br />

um Konkurrenz und Gewinnstreben,<br />

was Egoismus, Geiz und Rücksichtslosigkeit<br />

erzeugt.<br />

Die uns angeborenen menschlichen Wertevorstellungen<br />

widersprechen den uns abverlangten<br />

Untugenden. Unser ökonomisches<br />

Miteinander erzeugt vor allem Angst.<br />

Angst vor Konkurrenz, Angst vor Arbeitsplatzverlust,<br />

Angst vor Versagen.<br />

Wenn’s allen gut geht, ist’s um das Gemeinwohl<br />

am besten bestellt<br />

Der rechtliche Anreizrahmen für die Wirtschaft<br />

wird in einer Gemeinwohl-Ökonomie<br />

umgepolt von Gewinnstreben und Konkurrenz<br />

auf Gemeinwohlstreben und Kooperation.<br />

Unternehmen werden für gegenseitige<br />

Hilfe und Zusammenarbeit belohnt.<br />

2. Geist der Verfassung in die Wirtschaft<br />

tragen<br />

Thomas von Aquin prägte im 13. Jahrhundert<br />

den Begriff „bonum commune“ – Gemeinwohl,<br />

der sich seither in der christlichen Soziallehre<br />

und anderen Geistesschulen<br />

wiederfindet. „Die gesamte wirtschaftliche<br />

Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“, steht so<br />

wörtlich in der Bayerischen Verfassung. Das<br />

soll auch umgesetzt werden. In einem offenen<br />

demokratischen Prozess sollen Messwerte,<br />

Regeln, Inhalte einer allgemein gültigen<br />

Gemeinwohlbilanz für Unternehmen erarbeitet<br />

werden.<br />

3. Erfolg nicht in Tauschwerten messen<br />

Der Erfolg eines Unternehmens soll nicht in<br />

erster Linie ökonomisch gemessen werden,<br />

sondern in Form einer Gemeinwohlbilanz.<br />

Darin sind konkrete Kriterien aufgestellt, die<br />

das Unternehmen hinsichtlich seines gesellschaftlichen<br />

Nutzens bewerten. Das Resultat<br />

sind Bemessungsdaten für die Besteuerung<br />

einer Firma, aber auch Punktewertungen,<br />

die für den Verbraucher jederzeit einsehbar<br />

sind.<br />

5| Thema


Man kann sofort mitmachen<br />

Das schöne an dieser konkreten Idee ist die<br />

Möglichkeit, sie Stück für Stück in unser<br />

demokratisches Wertesystem einzubringen.<br />

Dass wir als TAGWERK sofort mitmachen<br />

können und nun auch eine Gemeinwohlbilanz<br />

erstellt haben, wird andere motivieren.<br />

Je mehr Firmen mitmachen, desto relevanter<br />

wird diese Bilanz in der Gesellschaft wahrgenommen.<br />

Wir haben es mal wieder selbst<br />

in der Hand, die Dinge um uns positiv zu verändern.<br />

Die Gemeinwohl-Ökonomie wird<br />

unser wirtschaftliches Zusammenleben demokratisieren,<br />

sie steht ganz am Anfang,<br />

aber sie ist eine Riesenchance für unsere Gesellschaft.<br />

Lasst uns zusammen dieses Luthersche<br />

Apfelbäumchen pflanzen und es<br />

hegen und pflegen, lasst uns viele davon<br />

pflanzen an allen Orten.<br />

Reinhard Gromotka<br />

Literatur: Christian Felber „Gemeinwohl-<br />

Ökonomie“, Deuticke-Verlag<br />

www.gemeinwohl-oekonomie.org<br />

Schon ziemlich gut<br />

Die Gemeinwohl-Bilanz der TAGWERK eG<br />

Ökologisch, solidarisch und<br />

transparent wirtschaften – das<br />

war der Gründungsimpuls von<br />

TAGWERK im Jahr 1984. Deshalb<br />

gründete sich TAGWERK als<br />

demokratisch strukturierte<br />

Genossenschaft, von ökologisch<br />

wirtschaftenden Erzeugern und<br />

umweltbewussten Verbrauchern,<br />

in einer überschaubaren Region.<br />

Nicht Gewinn war das Ziel,<br />

sondern die Ausbreitung des<br />

ökologischen Landbaus durch<br />

Vermarktung der Produkte.<br />

Was ist nach fast 30 Jahren daraus geworden?<br />

TAGWERK ist gewachsen, wie auch die<br />

gesamte Bio-Bewegung. Die Konkurrenz auf<br />

dem Biomarkt hat zugenommen, der Umgang<br />

miteinander ist nicht immer solidarisch.<br />

Und die Konsumenten sind anspruchsvoller<br />

geworden, was die optische Qualität<br />

der Produkte und die Vielfalt des Angebots<br />

betrifft.<br />

Wie stehen wir also da? Wie ökologisch,<br />

solidarisch, transparent wirtschaften wir<br />

heute, können wir in einem veränderten Umfeld<br />

wirtschaften? Was tragen wir mit unserer<br />

Arbeit zum Gemeinwohl bei? Das sollte<br />

uns die Gemeinwohlbilanz zeigen, die wir<br />

für die TAGWERK eG für das Jahr 2012 aufgestellt<br />

haben.<br />

Gemeinwohl messen<br />

Engagierte Menschen verschiedenster Fachrichtungen<br />

haben 17 Indikatoren entwickelt<br />

und in der Gemeinwohl-Matrix zusammengestellt.<br />

Anhand dieser Indikatoren (mit zahlreichen<br />

Unterpunkten) wird bewertet, wie<br />

sich ein Unternehmen gegenüber seinen<br />

Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Geldgebern<br />

und der Gesellschaft verhält hinsichtlich<br />

Menschenwürde, Solidarität, ökologischer<br />

Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit sowie<br />

demokratischer Mitbestimmung und Transparenz.<br />

Für jeden der 17 Indikatoren werden<br />

je nach Einstufung Punkte vergeben – für<br />

alle Indikatoren zusammen können maximal<br />

1000 Punkte erreicht werden.<br />

Bewertet werden u.a. ethisches Beschaffungsmanagement<br />

und ethisches Finanzmanagement,<br />

Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung,<br />

die gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit<br />

und des Einkommens, Solidarität<br />

mit Mitunternehmen, die Reduktion<br />

ökologischer Auswirkungen, Gesellschaftliche<br />

Transparenz und Mitbestimmung und<br />

natürlich die ökologische Gestaltung der<br />

Produkte und Dienstleistungen.<br />

So punktet TAGWERK –<br />

einige Beispiele<br />

Ethisches Beschaffungsmanagement beinhaltet<br />

die Berücksichtigung regionaler, ökologischer<br />

und sozialer Aspekte sowie die Ri-<br />

Thema | 6


siken zugekaufter Produkte und Dienstleistungen.<br />

Weil die TAGWERK-Genossenschaft<br />

ausschließlich mit Lebensmitteln aus kontrolliert<br />

ökologischem Landbau handelt und<br />

dies zu über 50% aus der Region, bekommt<br />

sie hier 73 von 90 möglichen Punkten.<br />

Das Kriterium Gerechte Verteilung des<br />

Einkommens bewertet die innerbetriebliche<br />

Einkommensspreizung und die Einhaltung<br />

von Mindest- und Höchsteinkommen. Die<br />

TAGWERK-Genossenschaft hat hier 45 von<br />

60 möglichen Punkten erreicht. Positiv bewertet<br />

wird, dass die Einkommensspreizung<br />

bei der Genossenschaft sehr gering ist: es<br />

gibt nur drei Einkommensstufen, und das<br />

höchste Einkommen liegt nur um das 1,2-<br />

fache höher als das niedrigste. Negativ<br />

schlägt zu Buche, dass das Lohnniveau insgesamt<br />

sehr niedrig ist. Das ist auf Dauer<br />

weder „nachhaltig“ für die Beschäftigten<br />

noch für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

der Genossenschaft.<br />

Positiv gewertet wird das Kriterium Minimierung<br />

der Gewinnausschüttung an Externe:<br />

diese gibt es bei TAGWERK nicht, also<br />

60 von 60 möglichen Punkten. Und positiv<br />

werden auch Indikatoren bewertet, die sich<br />

auf den ökologischen Charakter der gehandelten<br />

Produkte beziehen.<br />

Insgesamt hat die TAGWERK-Genossenschaft<br />

626 Punkte erreicht. Damit sind wir<br />

sehr zufrieden. Aber es gibt noch „Luft nach<br />

oben“ und den Ansporn zur Verbesserung.<br />

Viel gebracht haben die Diskussionen um<br />

die Einstufung bei den verschiedenen<br />

Indikatoren – zunächst innerhalb des Gemeinwohl-Teams<br />

bei TAGWERK, dann mit<br />

den MitarbeiterInnen der Genossenschaft<br />

und schließlich mit anderen Unternehmen<br />

aus verschiedenen Branchen.<br />

Begutachtet wurde die Gemeinwohl-Bilanz<br />

der TAGWERK-Genossenschaft im Rahmen<br />

einer „Peer-Evaluation“, d.h. von anderen<br />

Unternehmen, die ebenfalls eine<br />

Gemeinwohl-Bilanz erstellt haben. Langfristig<br />

angestrebt wird eine Begutachtung<br />

durch ein externes Audit (ähnlich einer<br />

Wirtschaftsprüfung). Vor allem größere<br />

Betriebe wie die Sparda-Bank München oder<br />

der Bio-Großhändler Bodan haben sich schon<br />

jetzt einem externen Audit unterzogen.<br />

Gemeinwohl-Bericht und -Bilanz der TAG-<br />

WERK eG können auf unserer Internet-Seite<br />

www.tagwerk.net/Aktuelles/Berichte eingesehen<br />

werden.<br />

Inge Asendorf<br />

Nach oben ist noch Luft<br />

Viel zu tun gibt es für die Genossenschaft<br />

offensichtlich bei Innerbetrieblicher Demokratie<br />

und Transparenz (24 von 90 möglichen<br />

Punkten). Denn Mitbestimmung ist bei uns<br />

eher informell. Allerdings können (und<br />

sollten) MitarbeiterInnen Mitglied der Genossenschaft<br />

werden und damit über strategische<br />

Entscheidungen mitbestimmen.<br />

Derzeit sind aber nur 10 der 41 MitarbeiterInnen<br />

Genossenschaftsmitglied.<br />

Auch bei der Reduktion ökologischer Auswirkungen<br />

(7 von 70 Punkten) hat die Genossenschaft<br />

Nachholbedarf. Verpackungsmaterialien,<br />

LKWs und EDV-Anlagen haben<br />

nicht immer den höchsten ökologischen<br />

Standard – dazu fehlt häufig das Geld.<br />

Das „Gemeinwohl-Team“ der TAGWERK eG: Inge<br />

Asendorf, Hanna Ermann, Klaus Hutner<br />

7| Thema


| 8


Marinierter Spargel<br />

mit Giersch-Petersilie-Pesto<br />

Empfehlung von Johanna Braun<br />

aus Dürneck b. Freising<br />

Zutaten:<br />

● weißer Spargel, 5 Stangen pro Person<br />

● 1 Tasse Weißwein, z.B. Silvaner<br />

● Butter<br />

Für das Pesto:<br />

● 1 Handvoll Giersch<br />

● 1 Handvoll Petersilie<br />

● 1 Knoblauchzehe<br />

● 1 Tasse Haselnüsse, geröstet und<br />

geschält<br />

● mildes Rapsöl<br />

● Salz und schwarzer Pfeffer<br />

● Saft und Schale von einer Zitrone – nach<br />

Geschmack, der Giersch schmeckt selber<br />

schon leicht zitronig.<br />

Backofen auf 180 Grad vorheizen.<br />

● Den Spargel schälen, die Schalen<br />

anderweitig (für eine Suppe) verwenden.<br />

● Die Spargelstangen mit Weißwein,<br />

Butter und Salz, mit Backpapier bedeckt,<br />

im Ofen braten bis sie gar sind.<br />

● Für das Pesto den Giersch, die Petersilie<br />

und den Knoblauch mit dem Pürierstab<br />

mit Öl und Salz pürieren. Die Haselnüsse<br />

dazugeben und weiter zu einem Pesto<br />

verarbeiten. Mit dem schwarzen Pfeffer<br />

und Zitronenschale und -Saft abschmecken<br />

und mit dem lauwarmen Spargel<br />

mischen.<br />

Wenn Johanna Braun ein Buffet anrichtet,<br />

schmeckt das nicht nur sagenhaft<br />

gut, sondern ist auch ein optischer<br />

Genuss. Schon die wunderschöne<br />

Handschrift auf den Kärtchen<br />

verrät, dass hier eine echte Künstlerin<br />

am Werk ist. In England hat sie Kunst<br />

studiert – und Desmond aus Südafrika<br />

kennengelernt. Vor fünf Jahren<br />

ist Johanna mit Desmond und Tochter<br />

Mona wieder in ihreHeimat zurückgekehrt,<br />

auf den elterlichen Biobauernhof<br />

in Dürneck bei Freising.<br />

Dort wuchs sie als älteste von vier<br />

Töchtern auf, praktisches und rationelles<br />

Arbeiten hat sie also von klein<br />

auf gelernt.<br />

Der alte Kuhstall mit seinem Kreuzgewölbe<br />

stand ungenutzt herum. Jetzt,<br />

nach der Renovierung, lädt er zum<br />

Feiern und Tagen ein, und Johanna<br />

verbindet die Kunst mit der<br />

Kochkunst. So erwartet die Gäste dort<br />

feines biologisches Essen, stets aus<br />

Zutaten der Saison. Und die<br />

Milchprodukte und das Fleisch kommen<br />

direkt von nebenan, vom neuen<br />

Kuhstall nämlich.<br />

9| Rezept


PORTRAIT<br />

Hubert Stadler<br />

TAGWERK-Käser in Glonn<br />

Mit Trachtenhut und Meisterbrief: Hubert Stadler<br />

Heute verkauft der Chef selbst.<br />

Hubert Stadler – Mitte dreißig,<br />

groß und mit einem leichten<br />

Drei-Tage-Bart – steht lässig<br />

hinter der Verkaufstheke von<br />

Huberts Käseladen in Biberg im<br />

Landkreis Rosenheim. Er hat<br />

eine blaue Schürze umgebunden<br />

und trägt einen dunkelgrünen<br />

Trachtenhut, der sich als sein<br />

Markenzeichen herausstellen<br />

soll. In seinen Augen blitzt<br />

etwas Lausbubenhaftes.<br />

Einzeln stellt er sie vor, seine Käse, die<br />

wunderbar platziert in der Kühltheke<br />

liegen. Links bei den jungen Käsesorten der<br />

Rohmilch-Brie, rechts bei den älteren Käsesorten<br />

etwa der alte Hermannsdorfer, ein<br />

Hartkäse, der zwei Jahre zum Reifen<br />

braucht. Daneben der Glonntaler und der<br />

Antersberger Käse. Dazwischen der Blaue<br />

Hubertus. Und natürlich der Ziegenkäse,<br />

der – so Stadler – völlig zu Unrecht so mit<br />

Vorurteilen belastet ist. „Der Geschmack ist<br />

halt sein Charakter.“<br />

Sein Käse ist bei den Kunden beliebt – bei<br />

Familien mit Kindern oder bei den älteren<br />

Leuten im Dorf, erzählt Stadler und schiebt<br />

gleich nach, dass gerade eine Kundin aus<br />

Bad Tölz da war, die für sechs Familien eingekauft<br />

hat „Des gfreit mi scho“ sagt Hubert,<br />

lächelt und krempelt die Ärmel hoch.<br />

Hubert Stadler kommt aus der Gegend. Er<br />

ist bodenständig, pragmatisch und ehrlich.<br />

„Ich hab nicht aus Überzeugung Bio gemacht,<br />

sondern ich wollte Käser sein. Die<br />

Überzeugung ist erst mit der Zeit gewachsen.<br />

Da hab ich auch viel von TAGWERK gelernt.“<br />

Dabei hat sein beruflicher Weg in einem<br />

der Herzen der Bio-Landwirtschaft begonnen<br />

– mit einer Lehre in den Herrmannsdorfer<br />

Landwerkstätten, in der Nähe von Glonn im<br />

Landkreis Ebersberg. Anschließend hat er<br />

Erfahrungen gesammelt in verschiedenen<br />

Betrieben mit handwerklicher Milchverarbeitung.<br />

Plötzlich ging es dann sehr schnell.<br />

Er hat seinen Meister gemacht, hat seine<br />

Stelle gekündigt, einen Sommer auf einer<br />

Alm gekäst. Seit 2007 pachtet er als selbständiger<br />

Käser die Käserei in Herrmannsdorf.<br />

Ein Sommer auf der Alm<br />

Was hat er denn für Erfahrungen gesammelt?<br />

„Wenn man Käse handwerklich<br />

macht, weiß man, dass einem das andere<br />

nicht abgeht“ und meint mit dem anderen<br />

die industrielle Käseherstellung. Er macht in<br />

seiner Käserei 95 Prozent der Schritte selber<br />

und per Hand – so etwa die Bruchbereitung.<br />

Portrait | 10


„Ich dreh wirklich noch am Radl und mach<br />

das nach Gefühl. Da bin ich immer bei der<br />

Sache.“ Glaubt man ihm.<br />

Ortswechsel in die Käserei selbst. Hubert<br />

Stadler hat seinen Hut schweren Herzens<br />

gegen eine weiße Kappe getauscht. Er trägt<br />

weiße Gummistiefel und eine weiße Schürze<br />

und führt durch den Raum, in dem die Milch<br />

angeliefert wird.<br />

600.000 Liter Milch verarbeitet die Käserei<br />

im Jahr. Die Milch legt kurze Wege zurück –<br />

sie kommt vom elterlichen Hof, den inzwischen<br />

der Bruder führt, und von dessen<br />

Nachbarn. Das gibt Sicherheit. „Bei zehn<br />

Bauern ist oft schon einer dabei, mit dem es<br />

nicht klappt. Bei mir sind es zwei und die<br />

liefern schon ewig hierher.“ Sein Vater war<br />

einer der ersten. Die Ziegenmilch kommt<br />

ebenfalls aus der Nachbarschaft, alle Betriebe<br />

sind Biokreis-zertifiziert und haben einen<br />

hohen Grünlandanteil.<br />

Ich mach das nach Gefühl<br />

Die Käserei Stadler beliefert Bauernmärkte<br />

und Hof- und Käseläden in Oberbayern, „von<br />

Ingolstadt bis Rosenheim, von Traunstein bis<br />

Bad Tölz“. Und seit drei Jahren wöchentlich<br />

die TAGWERK-Läden. „Die Zusammenarbeit<br />

In fünf Reifekellern lagern die Käselaibe,<br />

nach Alter sortiert<br />

funktioniert, sagt<br />

Stadler, „Ich bin eigentlich<br />

immer<br />

knapp dran mit meinem<br />

Käse. Manche<br />

Kunden finden das<br />

manchmal furchtbar,<br />

für TAGWERK ist<br />

das in Ordnung.“<br />

Weiter geht es in<br />

die fünf ebenerdigen<br />

Reifekeller, Tür an<br />

Tür. Hinter jeder Tür<br />

sind die Käse – als<br />

Block oder Laib – in<br />

den Regalen aufgereiht,<br />

sortiert nach<br />

dem Alter. Jeder Keller<br />

hat seinen eigenen<br />

Duft. Die ersten sind warm, feucht und<br />

es riecht milchig. Im letzten Keller – dem mit<br />

dem ältesten Käse – riecht es nach Nüssen,<br />

„wegen der Propionsäure", so Hubert Stadler.<br />

Wer mit einem Käser redet, hört oft viel<br />

Lebensmitteltechnisches. Bei Hubert Stadler<br />

mischt sich viel Leidenschaft darunter: Beim<br />

Anschneiden vom Bergkäse sieht man es<br />

dann. „So eine dünne Rinde, das muss man<br />

erst einmal hinkriegen.“ Und manchmal hört<br />

es sich an, als wäre es ganz einfach, guten<br />

Käse zu machen.<br />

Welcher Käse an TAGWERK verkauft wird?<br />

Das weiß Hubert Stadler nicht auswendig.<br />

Alles, was er nachschauen kann, schaut er<br />

nach. Fürs Büro hat er sich Hilfe gesucht. Die<br />

Bestellungen kommen per Fax oder handschriftlich,<br />

selten per e-Mail. „Ich bekomme<br />

sicher keinen Innovationspreis für das, was<br />

ich mache.“ Das Käsen aber und der Kontakt<br />

zu seinen Lieferanten und zu seinen Kunden,<br />

der ist im wichtig, das macht er selbst. Damit<br />

er das Fingerspitzengefühl nicht verliert. Und<br />

damit am Ende das rauskommt, was rauskommen<br />

soll: Guter Käse vom Hubert halt.<br />

Rita Rott<br />

11 | Portrait


WARENKORB<br />

Oberkulmer Rotkorn<br />

Ur-Dinkel in Reinstform<br />

Mitten in der Schweiz liegt ein<br />

kleines Bauerndorf namens<br />

Oberkulm, Geburtsort der Dinkelsorte<br />

‚Oberkulmer Rotkorn’.<br />

Wir schreiben das Jahr 1911, in<br />

dem der Züchter Rudolf Burkhard<br />

diese ursprüngliche Dinkelsorte<br />

auf der landwirtschaftlichen<br />

Ausstellung vorstellte.<br />

Rotkorn heißt sie, weil die<br />

Halme, Blätter und Ähren in der<br />

Reifezeit rötlich schimmern.<br />

Auf dem Markt existiert eine spezielle<br />

Nachfrage nach alten Dinkelsorten,<br />

denn sie gelten als besonders bekömmlich<br />

und allergikerverträglich. Und der Oberkulmer<br />

Rotkorn zählt zu diesem Segment. Er<br />

gilt in Fachkreisen als reinster Dinkel, d.h. er<br />

ist nicht durch Einkreuzungen verfälscht.<br />

Der heute überwiegend in Supermärkten<br />

und Bäckereien angebotene preiswertere<br />

Dinkel ist fast immer eine gekreuzte Form<br />

mit Weizen, diesem fehlen die ernährungsphysiologischen<br />

Vorzüge des ‚reinen’ Dinkels.<br />

Grund solch einer Kreuzung ist wie so oft die<br />

Steigerung des Ertrags. Echter Dinkel bringt<br />

weniger Ertrag als Weizen oder Dinkel-Weizen-Kreuzungen.<br />

Dabei kann es sich um bis<br />

zu 40 Prozent weniger Ernte handeln!<br />

Nicht mit Weizen gekreuzt<br />

Es gibt nur noch wenige Dinkelsorten, die<br />

keine Weizengene enthalten und damit ‚echt’<br />

sind. Neben dem genannten Oberkulmer<br />

Rotkorn sind das die Sorten Ostro, Franckenkorn,<br />

Schwabenkorn, Ebners Rotkorn und<br />

Bauländer Spelz.<br />

Und zum Glück gibt es Bauern, die die<br />

Ursprünglichkeit dieser Dinkelsorten bewahren<br />

möchten und nicht den Ernteertrag an<br />

erster Stelle sehen.<br />

So auch eine Reihe von TAGWERK-Landwirten,<br />

z.B. Ostermaier aus Kranzberg und Lex<br />

aus Bockhorn, die dazu beitragen, dieses<br />

wertvolle Urkorn zu erhalten.<br />

Franz Ostermaier, der seit ca. 20 Jahren auf<br />

seinen Ackerflächen Dinkel anbaut: „Das<br />

Oberkulmer Rotkorn hat keine Einkreuzung<br />

von Weizen und gehört zu den klassisch originalen<br />

Dinkelsorten. Es ist ein langstrohiges<br />

Getreide, dadurch wird das Beikraut gut<br />

unterdrückt. Es liefert keine sehr hohen, dafür<br />

aber stets verlässlich stabile Erträge auf<br />

dem Feld.”<br />

Dinkel toppt den Weizen<br />

Oberkulmer Dinkel bietet eine hervorragende<br />

Grundlage für die Gesundheit, die moderne<br />

Wissenschaft hat den Dinkel als wertvolles<br />

Lebensmittel schon lange bestätigt. Besonders<br />

interessant ist die Tatsache, dass Weizenallergiker<br />

bei Produkten aus Dinkelmehl<br />

selten Reaktionen zeigen. Auch hat sich in<br />

der Praxis gezeigt, dass Diabetiker mit Dinkel<br />

besser zurecht kommen, da die Zuckerverdauung<br />

langsamer und gleichmäßiger erfolgt<br />

als bei Weizen.<br />

Dinkel übertrifft den Weizen hinsichtlich<br />

seiner Zusammensetzung an Eiweiß, Fetten<br />

und Rohfaser. Seine Aminosäuren, wie Phenylalanin<br />

und Trytophan, sind wichtige Stoffe<br />

für die Nerven. Seine B-Vitamine sind unentbehrlich<br />

für die Steuerung des gesamten<br />

Stoffwechsels und das Wachstum der Zellen.<br />

Seine Kohlehydrate dienen dem Körper als<br />

Warenkorb | 12


gesunde Bausubstanz für Knochen, Knorpel<br />

und Bindegewebe. Dinkel verfügt ferner über<br />

einen hohen Anteil an Mineralstoffen, speziell<br />

Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen, Kupfer<br />

und Spurenelemente.<br />

Durch seine große Wasserlöslichkeit werden<br />

die vitalen Inhaltsstoffe des Dinkels wie<br />

flüssige Nahrung, ohne belastende Arbeit<br />

von Magen und Darm, vom Körper aufgenommen<br />

und dem gesamten Organismus<br />

zugeführt.<br />

Als Kurmittel zur Behandlung von degenerativen<br />

Erkrankungen, Haut- und Schleimhauterkrankungen,<br />

Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen<br />

kann Oberkulmer Rotkorn<br />

eingesetzt werden, ebenso wie bei Nervenschwäche.<br />

Er ist wichtig für die Blutbildung<br />

und er enthält kein Cholesterin.<br />

Oberkulmer Rotkorn<br />

in TAGWERK-Produkten<br />

Bei TAGWERK finden wir eine große Bandbreite<br />

an Dinkelprodukten, in allen wird der<br />

reine Oberkulmer Dinkel verwendet:<br />

Ganzes Dinkelkorn, Dinkelmehl, Dunst<br />

(Griesler/Spätzlemehl), Kochdinkel; Dinkelgrieß<br />

und Dinkelbackmischungen von der<br />

Drax-Mühle, Dinkelnudeln vom Seepointer<br />

Hof und vom Biohof Lex. Die TAGWERK-<br />

Bäckereien Brugger, Fröschl, Gürtner, Höhenberg,<br />

Martins Holzofenbäckerei, Polz und<br />

Wolfgruber verwenden Oberkulmer Rotkorn<br />

für ihre Dinkelbackwaren. Die übrigen TAG-<br />

WERK-Bäcker verwenden andere der oben<br />

genannten reinen Dinkelsorten.<br />

Rynya Kollias<br />

Aromatisch und vielseitig<br />

Doch nicht nur die gesundheitlichen Aspekte,<br />

auch seine kulinarischen Vorzüge<br />

sollten nicht vergessen werden. Dinkel ist<br />

hocharomatisch, als Weiß- oder Graumehl<br />

(mit Vollkornanteil) verwendbar und als Korn<br />

für Kochdinkel, angeröstet und gequetscht.<br />

Frisch vermahlen oder geschrotet bildet er<br />

eine nahrhafte Grundlage für Müslis am<br />

Morgen. Aufläufe, Suppen, Bratlinge, Nudeln,<br />

Pfannkuchen oder Risottos aus Dinkel<br />

sind wahre Delikatessen. Dinkel hat in jeder<br />

Variation hervorragende Koch- und Backeigenschaften.<br />

Biogetreide im Preisvergleich<br />

Dinkel ist mehr als 30% teurer als andere<br />

Getreidesorten. Der Grund: im Gegensatz<br />

zu Getreidesorten wie Roggen, Weizen,<br />

Hafer hat Oberkulmer Rotkorn unterdurchschnittliche<br />

Erträge (ca. 30-40%<br />

geringer). Nach der Ernte wird ein zusätzlicher,<br />

spezieller Schälvorgang benötigt,<br />

der kostenintensiv ist.<br />

Kochdinkel – die schnelle und regionale Alternative zu<br />

Reis. Die Schale ist leicht angeschliffen, so dass das<br />

Kochwasser leichter ins Korn eindringen kann.<br />

Thema13 | Warenkorb


AUS DER REGION<br />

BIO-Apfelsaft aus dem Landshuter Naturschutzgebiet<br />

Naturschutz und Soziale Arbeit<br />

Seit letztem Jahr wird der Bestand alter Obstbäume<br />

im Naturschutzgebiet von ÖkoP<br />

Zertifizierungs GmbH kontrolliert und biozertifiziert.<br />

Die geernteten Äpfel werden in<br />

den Höhenberg Werkstätten zu Apfelsaft verarbeitet.<br />

Auch diese Arbeiten werden hauptsächlich<br />

von Beschäftigten mit hohem Hilfebedarf<br />

durchgeführt.<br />

Der als Direktsaft bezeichnete Apfelsaft ist<br />

pasteurisiert, unfiltriert und naturrein. Es<br />

werden weder Zucker noch sonstige Stoffe<br />

zugesetzt. Er ist frei von unerwünschten<br />

Rückständen, wie regelmäßige Produktuntersuchungen<br />

bestätigten.<br />

Das Naturschutzgebiet*<br />

Im Jahr 2009 übertrug die Stadtverwaltung<br />

Landshut das Abernten der Obstbäume im<br />

Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz<br />

Landshut mit Isarleite“ den<br />

Höhenberg Werkstätten (WfbM).<br />

Über 20 Beschäftigte arbeiten, angeleitet<br />

von Fachleuten des Gartenbaus und der Sozialtherapie,<br />

in den Landschaftspflegegruppen<br />

der Werkstätten und erbringen trotz ihrer<br />

Handicaps kompetent und professionell ökologische<br />

Dienstleistungen. Im Team integriert<br />

sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

mit sehr hohem Hilfebedarf, die mit Unterstützung<br />

der Gruppe an den Arbeiten teilnehmen<br />

und so ihren Beitrag zu gesellschaftlich<br />

wichtigen Aufgaben leisten. Dieses Modell<br />

der „Integrierten Arbeitsbereiche“ wird seit<br />

Jahren in Höhenberg praktiziert, um die Persönlichkeit<br />

von Menschen mit schweren Behinderungen<br />

durch die Teilhabe an sinnstiftenden<br />

Arbeiten zu fördern.<br />

Der Saft<br />

Der „Ehemalige Standortübungsplatz Landshut<br />

mit Isarleite“ südlich des Stadtteils Auloh<br />

ist der größte und wertvollste Lebensraumkomplex<br />

auf dem Gebiet der Stadt Landshut.<br />

Das Areal ist mit einer Größe von 280 Hektar<br />

ein wichtiges Teilgebiet in der Biotopverbundachse<br />

Isartal und ein wichtiger Teil des<br />

bayerischen Biotopverbundes BayernNetz-<br />

Natur.<br />

Die malerische Landschaft im Tertiären<br />

Hügelland wird geprägt durch weite artenreiche<br />

Weideflächen, die zum Teil von totholzreichen<br />

Streuobstwiesen, besonnten<br />

Tümpeln und offenen Bodenstellen bereichert<br />

werden. Durch diese Vielzahl an Lebensräumen<br />

und Strukturen konnte sich ein<br />

außergewöhnlicher Artenreichtum entwikkeln.<br />

So konnten auf dem Gelände beispielsweise<br />

rund 430 Pflanzen-, 85<br />

Wildbienen-, 50 Tagfalter-, 30<br />

Heuschrecken-, über 25 Libellen-<br />

und 12 Amphibien-Arten<br />

nachgewiesen werden.<br />

Franz Leutner<br />

* Auszug aus<br />

www.landshut.de/<br />

thema/ natur<br />

15 | Aus der Region


LANDWIRTSCHAFT & UMWELT<br />

Grüner und gerechter?<br />

Viel Gegenwind für die EU-Agrarreform<br />

Was daherkommt wie das<br />

Autokennzeichen von Garmisch-<br />

Partenkirchen, hat auf europapolitischer<br />

Ebene eine ganz<br />

andere Bedeutung: GAP steht<br />

für „Gemeinsame Agrar-Politik“.<br />

Sie ist der einzige Bereich, in<br />

dem die EU-Staaten ihre<br />

Ausgaben gemeinsam verwalten<br />

und macht den größten<br />

Brocken, nämlich 40% des EU-<br />

Haushalts aus.<br />

Warum das so ist, hat historische Gründe<br />

und geht auf die Zeit des Wiederaufbaus<br />

und Wirtschaftswunders zurück.<br />

Damals, Ende der 50er Jahre, einigten sich<br />

die sechs Mitgliedsstaaten der EWG auf<br />

einen einheitlichen Agrarmarkt mit dem<br />

Ziel, die Produktion von Lebensmitteln zu<br />

steigern, zu modernisieren und zu rationalisieren.<br />

Lebensmittel sollten billiger werden,<br />

damit die Haushalte Geld für industrielle<br />

Konsumgüter übrig hätten, und Arbeitskräfte<br />

aus der Landwirtschaft wurden<br />

für die Industrie abgeworben. So nahm das<br />

verhängnisvolle Prinzip „Wachse oder weiche“<br />

seinen Lauf. Gab es 1950 in der alten<br />

BRD noch 2 Mio landwirtschaftliche Betriebe,<br />

so sind es derzeit – im größer gewordenen<br />

Gesamtdeutschland – weniger als<br />

300.000.<br />

Galoppierender<br />

Artenschwund<br />

Dieser krasse Strukturwandel blieb nicht<br />

ohne Nebenwirkungen. Nitratbelastetes<br />

Trinkwasser, die Verarmung des Landschaftsbilds,<br />

der Rückgang der Artenvielfalt und<br />

Lebensmittelskandale in immer kürzeren<br />

Intervallen sind die verheerenden Folgen<br />

dessen, was als Mega-Fortschritt in der<br />

Landwirtschaft gepriesen wird. Weil diese<br />

Missstände so offensichtlich sind, hat nun<br />

die EU-Administration reagiert. Schließlich<br />

sind es Steuergelder, die da in Brüssel verteilt<br />

werden, und so muss halt doch darauf geachtet<br />

werden, dass die steuerzahlende<br />

Gesellschaft wenigstens ansatzweise einverstanden<br />

ist mit der Verwendung der<br />

Mittel.<br />

Zahlungen an Öko-<br />

Leistungen koppeln!<br />

Die EU-Agrarkommission hat daher für den<br />

nächsten 7-Jahres-Plan (2014-2020) einige<br />

Änderungen vorgeschlagen, die die Akzeptanz<br />

der Maßnahmen erhöhen sollen. Es ist<br />

ja in der Tat ziemlich schwer vermittelbar,<br />

wenn die EU einerseits ambitionierte Artenschutzprogramme<br />

auflegt wie z.B. die Flora-<br />

Fauna-Habitat-Richtlinie und andererseits<br />

mit ihren Agrarzahlungen der Artenvielfalt<br />

den Garaus macht. Die Bestände von Lerche,<br />

Kiebitz und anderen Feldvögeln haben sich<br />

seit 1980 halbiert! Wachsende Monokulturen<br />

und schwindende Strukturgehölze bieten<br />

einfach zu wenig Lebensraum.<br />

Dacian Ciolos, der EU-Agrarkommissar,<br />

kommt aus Rumänien. Dort ist der kleine<br />

Bauernhof noch der Normalfall. Vielleicht<br />

hat Ciolos sich deshalb einen unverstellten<br />

Blick auf die Landwirtschaft erhalten. Jedenfalls<br />

enthält sein Reformvorschlag vernünftige<br />

Ansätze: die Direktzahlungen an die<br />

Bauern sollen nicht mehr einfach nur an den<br />

Flächenbesitz gekoppelt sein, sondern auch<br />

an ökologische Leistungen. Dieses sogenannte<br />

„Greening“ sieht vor, dass auf jedem<br />

Betrieb mindestens drei verschiedene Früchte<br />

angebaut werden müssen, dass Grünland<br />

nicht umgewandelt werden darf und dass<br />

Landwirtschaft & Umwelt | 16


7% der Fläche ökologische<br />

Vorrangfläche<br />

sein muss.<br />

Agrarminister<br />

zerrupfen das<br />

Greening<br />

So weit, so gut. Aber:<br />

auch das EU-Parlament<br />

und der Agrarministerrat,<br />

also die Landwirtschaftsminister<br />

der<br />

27 Mitgliedsstaaten,<br />

haben mitzureden. Das<br />

Parlament übrigens<br />

diesmal zum ersten<br />

Mal, was im Grunde zu<br />

begrüßen ist, weil es<br />

eine Demokratisierung<br />

des Verfahrens bedeutet.<br />

Doch leider haben<br />

die ParlamentarierInnen<br />

mehrheitlich die<br />

Ciolos-Vorschläge verwässert<br />

und abgeschwächt. Noch schlimmer<br />

allerdings ist der Beschluss des Agrarrats<br />

ausgefallen. Er zerrupft das Greening derart,<br />

dass kaum etwas davon übrigbleibt. So<br />

sollen z.B. statt 7% nur 5% der Flächen ökologische<br />

Vorrangflächen sein, wobei so viele<br />

Ausnahmen zugelassen werden, dass der<br />

Textumfang der Greening-Vorschriften sich<br />

verdreifacht hat.<br />

Nationaler<br />

Gestaltungsspielraum<br />

In einem „Trilog“-Verfahren müssen Kommission,<br />

Parlament und Ministerrat nun bis<br />

Ende Juni zu einer Einigung finden. Ab<br />

Herbst geht es an die nationale Umsetzung,<br />

dann werden die Ausführungsverordnungen<br />

geschrieben. Hier gibt es reichlich Gestaltungsspielraum<br />

für die einzelnen Mitgliedsstaaten.<br />

Gerade bei der Frage einer gerechteren<br />

Verteilung der Direktzahlungen hat jede<br />

Regierung freie Hand. Z.B. ob es für die ersten<br />

Die Tradition der Berliner Agrar-Demonstrationen<br />

findet nun in München eine Fortsetzung.<br />

Getragen von einem breiten gesellschaftlichen<br />

Bündnis aus Agraropposition,<br />

Öko-Verbänden, Entwicklungshilfe-<br />

Organisationen, Imkern, Verbraucherschützern,<br />

Verkehrs-Bürgerinitiativen u.v.a.<br />

30 ha eines Betriebs mehr<br />

Geld gibt als für die weiteren,<br />

oder ab welcher<br />

Zahlungssumme Kürzungen<br />

greifen oder ganz<br />

gekappt wird. Oder ob die<br />

Zahl der Arbeitskräfte bei<br />

den Zahlungen berücksichtigt<br />

wird, so wie das<br />

insbesondere die bayerische<br />

AbL-Fraktion fordert.<br />

Auch die teilweise<br />

Umschichtung von Mitteln<br />

aus der sog. 1.Säule<br />

(Direktzahlungen) in die<br />

2.Säule, („Entwicklung<br />

des ländlichen Raums“)<br />

bleibt dem einzelnen<br />

Staat überlassen. Dies<br />

wäre beispielsweise ein<br />

Ansatz, mit dem sich<br />

manche ökologisch sinnvollen<br />

Projekte finanzieren<br />

ließen.<br />

Auf geht’s zur Demo!<br />

Für alle, denen an einer grüneren und gerechteren<br />

Agrarpolitik gelegen ist, heißt es<br />

also: Mund aufmachen! Im September sind<br />

Wahlen, da sind manche PolitikerInnen empfänglicher<br />

für Bürgerwünsche als sonst. Eine<br />

gute Gelegenheit bietet die Demonstration<br />

„Mir hams satt! – Agrarindustrie und Flächenfraß<br />

stoppen!“ am 13.Juli in München.<br />

Dort kann man gemeinsam mit vielen anderen<br />

gegen Höfesterben, Agrarindustrie<br />

und Flächenverlust und für gesundes, regionales,<br />

ökologisches Essen und ressourcenschonende,<br />

intelligente Mobilität demonstrieren.<br />

Hanna Ermann<br />

Nähere Infos zur Agrarreform auf<br />

www.meine-landwirtschaft.de<br />

Nähere Infos zur Demo am 13.7. auf<br />

www.mir-hams-satt.de<br />

17 | Landwirtschaft & Umwelt


Landwirtschaft Fleisch, Wurst, Kartoffeln, Getreide<br />

Gärtnerei Gemüse, Junggpflanzen<br />

Bäckerei Brot, Kleingebäck, Feinbackwaren<br />

Hofkäserei Frischmilchprodukte, Käse<br />

Hofladen Hofeigene Produkte, Naturkost<br />

Choroiwerkstatt Musikinstrumente<br />

Landschaftspflege Pflege von Gärten und Anlagen<br />

Schnitzerei Holzschalen<br />

Kerzenwerkstatt Kerzen aus 100% Bienenwachs<br />

Textilwerkstatt Filzprodukte<br />

Biokiste Höhenberg Lieferservice für Öko-Lebensmittel<br />

Höhenberg Werkstätten (WfbM)<br />

Höhenberg 8<br />

84149 Velden<br />

Tel.: 08086/9313-0<br />

Fax 08086/9313-105<br />

www.hoehenberg.org<br />

Modell Zeppa in 2 Farben erhältlich<br />

| 18


Ein Paradies zum Selbermachen<br />

Wenn Menschen sich ein Paradies vorstellen,<br />

ist es meistens ein Garten, wo man sich<br />

erholen und abschalten kann. Viele Menschen<br />

ziehen der Stadt eine natürliche Landschaft<br />

vor. Sie hat eine positive Wirkung auf<br />

Zufriedenheit und Gesundheit.<br />

Da ist es nicht verwunderlich, dass Gärtnern<br />

sowohl auf dem Land, aber auch in der<br />

Stadt in Mode kommt. Viele beackern mit<br />

Liebe ihr Fleckchen Erde, weil sie der lieblosen<br />

Herstellung von Lebensmitteln der<br />

Agrarindustrie entgegenwirken wollen.<br />

Wichtigstes Kapital ist hier ein guter Boden.<br />

Aber was versteht man darunter? Für viele<br />

Menschen ist Erde nur Dreck und Matsch.<br />

Diese Erde wird von unserer Agrarindustrie<br />

mit Füßen getreten, sprich mit schweren<br />

Maschinen, Pestiziden und Kunstdünger.<br />

Guter Humus findet sich auf solchen Flächen<br />

nicht mehr. Der Humus ist aber die Haut<br />

unserer Erde. Unser Verhalten zieht unserer<br />

Erde diese lebenswichtige Haut ab, führt<br />

zum Abtrag der fruchtbaren Humusschicht.<br />

Dies ist eines der größten Umweltprobleme<br />

unserer Zeit! 12.000 km beträgt der Durchmesser<br />

unserer Erde. Die Humusschicht ist<br />

im Durchschnitt nur 5 bis 50 cm dick. Im<br />

Vergleich zum Durchmesser ist der Humus<br />

also mikroskopisch dünn und damit sehr verletzlich.<br />

Wertvoller CO 2 -Speicher<br />

Guter Mutterboden ist wichtig für unser<br />

Klima und unsere Ernährung. Er speichert<br />

mehr CO 2 als Ozeane und Wälder zusammen.<br />

Wenn Industrie und Agrarindustrie ihn<br />

nicht daran hindern würden, könnte er sogar<br />

noch mehr speichern. Voraussetzung dafür<br />

ist, dass viele Mikroorganismen im Boden<br />

sind und dort auch leben können. Solchen<br />

Guten Boden nennt man Schwarze Erde oder<br />

Terra Preta.<br />

Terra Preta kann jeder, egal ob im Garten<br />

oder auf dem Hof, selber herstellen. Ob im<br />

Kompost, mit Küchenbokashi (Bokashi ist japanisch<br />

und heißt „allerlei“)<br />

oder in Stapelkisten.<br />

Zur Herstellung<br />

kann man sämtliche organischen<br />

Küchen- oder<br />

Gartenabfälle verwenden.<br />

Diese presst man zusammen,<br />

jede Schicht wird mit feuchter Pflanzenkohle<br />

bedeckt (man kann auch<br />

noch mit effektiven Mikroorganismen<br />

[EM] arbeiten). Der Behälter wird luftdicht<br />

verschlossen, so dass ein Fermentationsprozess<br />

eintritt. Nach ein<br />

paar Wochen kann die fertige Schwarze<br />

Erde ins Freie gebracht werden. Terra<br />

Preta kann die Vielfalt der Pflanzenkulturen<br />

erheblich steigern. Auf<br />

selbstgemachter Schwarzer Erde<br />

sprießt das pralle Leben.<br />

Wir haben es in der Hand, wie lange der<br />

uns anvertraute Boden fruchtbar bleibt. Mit<br />

der Terra-Preta-Technik und dem Teilen von<br />

Wissen können wir moderne Gartenparadiese<br />

schaffen, in denen wir weltweit besser<br />

leben können. So kann jede(r) sein Paradies<br />

selber machen!<br />

Josef Gerbl<br />

BUCHTIPP<br />

Alles Wissenswerte über die „Schwarze Erde“ und<br />

wie man sie leicht selbst herstellen kann findet<br />

man in dem Buch „Terra Preta – Die Schwarze<br />

Revolution aus dem Regenwald“ von Ute Scheub.<br />

Das Buch ist im Oekom-Verlag erschienen.<br />

19 | Buchtipp


LEBENSART<br />

Mit von der Partie<br />

Noch nie war es so einfach wie heute<br />

An den Vorwürfen gegen die<br />

Parteien war ja mal was dran.<br />

Das mit der Ochsentour und<br />

dem jahrelangen Plakatekleben,<br />

bevor man so richtig mitreden<br />

durfte in der Partei. Und mitbestimmen<br />

konnte in der<br />

Steuerpolitik, beim § 218 oder<br />

beim Tempolimit.<br />

Aber dann meldeten sich irgendwann die<br />

Verwalter der Mitgliederkartei zu Wort:<br />

„Habt ihr eigentlich schon gemerkt,” fragten<br />

sie in der Vorstandssitzung, „dass der<br />

Altersdurchschnitt sogar im Krieger- und<br />

Veteranenverein noch niedriger liegt als in<br />

unserem Ortsverband?“ Das saß. Bei den<br />

Schwarzen, den Roten oder der FDP. Und<br />

selbst die Grünen mussten erkennen, dass<br />

eine Partei, die mal ganz jung anfing, nach<br />

35 Jahren graue Haare bekommen hat.<br />

Die Parteien, eine aussterbende Spezies?<br />

Dieser Schreck ist doch vielen in die Gliederungen<br />

gefahren. Aber so wie Not erfinderisch<br />

macht oder beten lehrt, so kann sie<br />

auch eingefahrene Strukturen und Verhaltensweisen<br />

über den Haufen schmeißen. Für<br />

die Parteien heißt das: Wer sich dort heute<br />

sehen lässt, der wird willkommen geheißen<br />

und umsorgt. Muss auch nicht gleich eintreten,<br />

kann aber dennoch mitdiskutieren,<br />

und wer dann wirklich den Schritt zur<br />

Mitgliedschaft vollzieht, der sitzt mit ziemlicher<br />

Sicherheit im nächsten Jahr schon als<br />

BeisitzerIn im Vorstand. Und wer auch nur<br />

den geringsten politischen Ehrgeiz erkennen<br />

lässt, mischt im nächsten Jahr schon als<br />

DelegierteR im Kreisverband mit. Ist der<br />

Interessent gar unter – sagen wir mal – 35<br />

oder 40 Jahren, dann verdoppelt sich die<br />

Freundlichkeit.<br />

Natürlich mag es an dem einen oder anderen<br />

Ort noch Ausnahmen geben, mag immer<br />

noch der herbe Charme alter Parteifunktionäre<br />

herrschen. Aber die Regel ist heute<br />

die Offenheit. Neue Mitglieder sind so selten<br />

geworden, dass ihnen, bei welcher Partei<br />

auch immer, die Türen weit offen stehen.<br />

Auf die Basis kommt es an<br />

Freilich, es kann nicht jede gleich Bundeskanzlerin<br />

werden oder Minister. Aber man<br />

kann mitwirken bei der politischen Willensbildung<br />

von unten nach oben. Denn auch in<br />

den Parteien gilt das demokratische Prinzip.<br />

Jedes Mitglied hat eine Stimme und jede<br />

Stimme hat das gleiche Gewicht. Selbst wenn<br />

man zufällig im Kreisverband von Christian<br />

Ude oder Horst Seehofer wohnt, so zählt<br />

auch deren Stimme nicht mehr als die des<br />

„einfachen“ Mitglieds. Und damit auch kein<br />

subtiler Gruppendruck ausgeübt werden<br />

kann, müssen grundsätzlich alle Personalwahlen<br />

in schriftlicher, geheimer Abstimmung<br />

durchgeführt werden.<br />

Wer also beispielsweise mit seinem Bundes-<br />

oder Landtagsabgeordneten nicht so<br />

recht zufrieden ist oder ihn gar für einen<br />

Vollpfosten hält, muss einfach schauen,<br />

rechtzeitig vor der nächsten Wahl innerparteilich<br />

eine Mehrheit für jemand besseren<br />

zu finden. Das ist nicht einfach. Aber es geht.<br />

One member, one vote. (Dass jede Stimme<br />

das gleiche Gewicht hat, ist übrigens auch<br />

ein ehernes Gesetz von Genossenschaften.)<br />

Raus aus der Tüftlerstube<br />

Nun ist freilich auch klar, dass diese schönen<br />

Regeln erst einmal nur auf dem Papier stehen.<br />

Im politischen Alltag kommen natürlich<br />

Lebensart | 20


auch noch jede Menge Tricks und Zwänge,<br />

Kungeleien und Taktik dazu. Aber auch das<br />

gehört zum menschlichen Alltag. Wir erleben<br />

es in der Arbeit und im Schützenverein. Es<br />

passiert im Elternbeirat, in der Verwandtschaft<br />

und im Pfarrgemeinderat. Wo immer<br />

Menschen miteinander etwas organisieren,<br />

kommen auch die menschlichen Schwächen<br />

und Hinterhältigkeiten ins Spiel. Sie sind einfach<br />

Teil unseres gesellschaftlichen Handelns.<br />

Als Ausrede, warum man sich ausgerechnet<br />

in der Politik nicht engagieren mag, taugen<br />

sie jedenfalls schlecht.<br />

Allerdings soll damit politisches Handeln<br />

nicht auf Parteien reduziert werden. Bürgerinitiativen,<br />

Nicht-Regierungs-Organisationen,<br />

Denkwerkstätten, Verbände und was es<br />

sonst noch alles gibt sind natürlich ungeheuer<br />

wichtig für unser politisches Handeln.<br />

Von dort kommt oft jener frische Wind,<br />

jener Schwung, der bei den Parteien fehlt.<br />

Denken wir nur an die Friedens- oder die<br />

Ökologiebewegung. Ohne die vielen pfiffigen<br />

Leute an der Basis hätten wir wahrscheinlich<br />

heute noch kein Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz, und auch der ökologische Landbau<br />

steckte immer noch in einer sehr kleinen<br />

Nische. TAGWERK als klassische Graswurzelbewegung<br />

weiß selbst am besten, wie es<br />

noch 1984, also im Jahr der Genossenschaftsgründung,<br />

ausgesehen hat in unserem Land.<br />

Solang uns nichts anderes<br />

einfällt, ist die repräsentative<br />

Demokratie die beste Lösung<br />

Deshalb gilt: Solange uns keine Alternative<br />

einfällt zu unserem System der repräsentativen<br />

Demokratie, müssen wir einfach<br />

beides machen. Wir müssen kreativ und<br />

hartnäckig sein in unseren Initiativen, müssen<br />

Ideen entwickeln, beispielhaft arbeiten<br />

und Forderungen aufstellen. Und wir müssen<br />

gleichzeitig dort tätig sein, wo bis auf<br />

weiteres die Politik umgesetzt wird, nämlich<br />

in den Parteien. Wie der Ingenieur, der<br />

irgendwann seine Tüftlerstube verlässt und<br />

in die Produktionsabteilung geht. Um dort<br />

mit den Handwerkern und Technikern zu<br />

schauen, dass die neue Idee in die Praxis<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Es war noch nie so leicht, in den Parteien<br />

wirksam zu werden. Wer ein bisschen Geschick<br />

hat und die Wunder nicht gleich nach<br />

drei Monaten erwartet, ist dort richtig.<br />

Zumindest solange, bis jemand die praktikable<br />

Anleitung für die endgültige Weltrevolution<br />

gefunden hat.<br />

Heiner Müller-Ermann<br />

Der Autor ist seit 1969 Mitglied der Sozialdemokratischen<br />

Partei Deutschlands. Er hat einiges<br />

erlebt und diesen Artikel dennoch aus ehrlicher<br />

Überzeugung geschrieben.<br />

Mitreden – mitbestimmen.<br />

Jede Stimme hat das gleiche Gewicht.<br />

21 | Lebensart


EINTRITTSKARTE<br />

Schätzen Sie gutes Essen in ökologischer Qualität?<br />

Sind Ihnen regionale Wirtschaftsstrukturen wichtig?<br />

Befürworten Sie kurze Transportwege?<br />

Lehnen Sie Gentechnik in der Landwirtschaft ab?<br />

Liegt Ihnen etwas an einer artenreichen Landschaft?<br />

Möchten Sie etwas zum Klimaschutz beitragen?<br />

Dann sind Sie bei TAGWERK genau richtig!<br />

Sie können entweder dem Förderverein oder der Genossenschaft (oder beiden)<br />

beitreten<br />

An den TAGWERK-Förderverein.e.V.<br />

Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />

Tel. 08081/9379-50, Fax 08081/9379-55<br />

eMail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Ich werde Mitglied im TAGWERK-Förderverein.<br />

Mein Beitrag ist ....... ‡ (monatlich mind. 5,50 ‡, ermäßigt mind. 2,75). Der Beitrag soll<br />

vierteljährlich / halbjährlich / jährlich eingezogen werden:<br />

Kto-Nr. ...............................<br />

BLZ ...............................<br />

Bank: ...............................<br />

Name: ...............................<br />

Straße ...............................<br />

PLZ/Ort ...............................<br />

Tel.Nr. ...............................<br />

Datum: ................................ Unterschrift: ................................................................<br />

An die TAGWERK-Genossenschaft e.G.<br />

Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />

Tel. 08081/9379-20, Fax 08081/9379-30<br />

eMail: info@tagwerk.net<br />

Ich werde Mitglied in der TAGWERK-Genossenschaft.<br />

Für ........... (200 ‡ oder ein Vielfaches davon) zeichne ich Genossenschaftsanteile.<br />

Name: ...............................<br />

Straße ...............................<br />

PLZ/Ort ...............................<br />

Tel.Nr. ...............................<br />

Datum: .............................. Unterschrift: ...............................................................<br />

| 22


REISEN<br />

Radreise im Herbst<br />

Nationalpark Cilento –<br />

Meer, Klippen, Höhlen, Berge und Kultur mit<br />

dem Fahrrad und per Pedes<br />

Do 26.09. bis Mo 07.10.<br />

Mit dem Liegewagen nach Rom, von dort<br />

weiter nach Salerno südlich von Neapel. Per<br />

Fahrrad an der tyrrhenischen Meeresküste<br />

entlang bis nach Paestum mit seinen großartigen<br />

griechischen Tempeln. Dann gemütlich<br />

weiter entlang der Küste nach Süden bis<br />

Acciaroli oder Marina di Ascea.<br />

Die dritte Fahrradetappe bringt uns an<br />

den Zielort Marina di Camerota. Dort übernachten<br />

wir 7 Tage in einer wunderschönen<br />

Ferienanlage direkt über dem Meer mit eigenem<br />

Garten und Felsenstrand mit Blick<br />

über die weite Bucht von Camerota. In einer<br />

kombinierten Wander- und Schifftour erkunden<br />

wir das Meer, ebenso die berühmten<br />

Klippen und Höhlen von Palinuro. Auch eine<br />

Bergwanderung auf den Aussichtsberg<br />

Monte Bulgheria steht auf dem Programm,<br />

mit An- und Rückfahrt per Fahrrad.<br />

Leistungen: Transport von und nach<br />

München, unterwegs 9 Übernachtungen<br />

und 3 x Frühstück, 2 Abendessen.<br />

Preis: 990 € (VM 950 €).<br />

Sardinien per<br />

Rad im Frühling<br />

– es war ein Traumurlaub!<br />

Von „die schönste TAGWERK-Reise in einer<br />

langen Serie“ bis „die Erwartungen übertroffen“<br />

lauteten die Kommentare der TeilnehmerInnen.<br />

Lagunen mit Flamingos, Reihern,<br />

Kranichen und Störchen, historische<br />

Zeugnisse aus der Stein- und Bronzezeit und<br />

gastronomische Höhepunkte – was will man<br />

mehr?<br />

Hier ist die zufriedene Gruppe zu sehen vor<br />

dem letzten Hotel in Lu Bagniu, Frazione<br />

Castel Sardo.<br />

Wanderreisen anderer Veranstalterinnen<br />

● Wandern im Nationalpark Sächsische ● WeinWanderreise ins Piemont 21.-27. 10.<br />

Schweiz 20.-27.07., 03.-10.08., 12.-19.10. VinoVia WeinWanderreisen,<br />

Sento Wanderreisen, Sonja Heidtmann Sonja Schupsky<br />

www.sento-wanderreisen.de<br />

www.vino-via.de<br />

Diese ökologisch orientierten Reisen machen die beiden Veranstalterinnen auf eigene<br />

Rechnung und Verantwortung.<br />

Infos und Anmeldung: TAGWERK-Ökoservice GmbH, Siemensstr. 2, 84405 Dorfen,<br />

Tel. 08081/9379-56, Fax -55, www@tagwerk.info<br />

23 | Reisen


| 24<br />

Kachelöfen und Kamine<br />

Ganzhausheizung: Grundofen<br />

mit Absobertechnik<br />

Christian Siml Hafnermeister<br />

Tel.08082/949419,<br />

ch.siml@gmx.de


AUS DEN TAGWERK-LÄDEN<br />

Lernen in der Blumenschule<br />

Ausflug des Dorfener TAGWERK-Ladens nach Schongau<br />

40 neugierige, botanisch interessierte Menschen<br />

machten sich mit dem Bus auf die<br />

Reise in den Pfaffenwinkel, um in der Blu-<br />

Sabine Friesch und Rainer Engler haben sich auf<br />

alte Pflanzensorten spezialisiert<br />

menschule von Rainer Engler und<br />

Sabine Friesch einen lehrreichen<br />

Tag zu verbringen. Am Ortsrand<br />

von Schongau, in Sichtweite des<br />

Lech-Auwalds, haben die beiden<br />

Biopioniere eine Gärtnerei der besonderen<br />

Art geschaffen. Ihre<br />

Spezialität sind alte Pflanzensorten<br />

und altes Pflanzenwissen, das sie<br />

gerne weitergeben.<br />

25 Jahre TAGWERK Erding<br />

Große Jubiläumsfeier im September<br />

Do 12.09.:<br />

Fr 13.09:<br />

Sa 14.09.:<br />

ab 18 Uhr<br />

Genießertag<br />

Probieren – Informieren – Unterhalten<br />

Dr. Hauschka Fotoshooting<br />

und Kosmetikberatung<br />

Parkplatzfest<br />

mit Musik, Kabarett, Essen und Trinken<br />

Aufgeteilt in zwei Gruppen<br />

wurden wir durch das Gelände<br />

geführt. Gärtnermeister Rainer<br />

Engler, ein wandelndes Pflanzenlexikon,<br />

zeigte uns Raritäten wie z.B. besondere<br />

Chilipflanzen oder Duftgeranien. Von<br />

Sabine Friesch, der gelernten Blumenbinde-<br />

Meisterin, erfuhren wir viel über die Heilwirkung<br />

der Pflanzen oder die Gestaltung<br />

von Ritualplätzen. Ihre besondere Stärke sind<br />

Arrangements mit Pflanzen; ihre ausgefallenen<br />

Ideen der verschiedensten Stilrichtungen<br />

schmücken das Gärtnereigelände<br />

und geben Anregungen für die Gestaltung<br />

des eigenen Gartens oder Balkons.<br />

Mit einer Einkehr im Gärtnerei-Café ließen<br />

wir den Tag ausklingen. Fürs nächste Jahr ist<br />

der Vorsatz schon gefasst: es soll wieder so<br />

einen schönen Ausflug geben.<br />

Anneliese Oberpriller<br />

Eine unglaubliche Vielfalt verschiedener Pflanzen, Düfte und<br />

Informationen bekamen die BesucherInnen geboten<br />

Fotos: Luis Böhling<br />

KLEINANZEIGE<br />

Jg. Paar mit Kleinkind (Erfahrung in<br />

der Landwirtschaft, TAGWERK-Partner)<br />

sucht z. Kauf Grund 350-600m²<br />

oder Haus/ETW (120-160m²WF)<br />

+Garten. Max. 70km um München.<br />

Tel. 089/46222628,<br />

SHaiker@dieBiokaesemanufaktur.de<br />

25 | Aus den TAGWERK-Läden


Gast der dritten „Dorfener Gespräche“ war<br />

TAGWERK-Bauer Josef Braun (links); er wurde von<br />

Bayern-2-Redakteur Heiner Müller interviewt.<br />

Seit 25 Jahren setzt sich<br />

der gemeinnützige TAG-<br />

WERK-Förderverein für eine<br />

umweltgerechte Wirtschafts-<br />

und Lebensweise<br />

ein. Ein besonderes Augenmerk<br />

galt dabei stets der<br />

Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen<br />

in den<br />

Betrieben. Nachdem sich<br />

die politischen Rahmenbedingungen<br />

in den letzten<br />

Jahren sehr verändert haben<br />

– die staatliche Fördermaßnahme<br />

für Hekkenpflanzungen<br />

wurde gestrichen und<br />

der Zivildienst eingestellt –, ist<br />

auch die Landschaftspflege<br />

RÜCKBLICK<br />

„Dorfener Gespräche“<br />

mit Josef Braun<br />

Josef Braun ist wahrscheinlich der bekannteste<br />

unter den TAGWERK-Bauern. In dem<br />

kurzweiligen Interview, das Heiner Müller –<br />

Redakteur bei Bayern 2 – mit ihm führte,<br />

gab es dennoch auch für die „Eingefleischten“<br />

viel Interessantes und Neues. Ob Mischfruchtanbau,<br />

solare Heutrockung, pfluglose<br />

Bodenbearbeitung, Agroforstwirtschaft oder<br />

Holzgasheizung – es gibt kaum eine zukunftsweisende<br />

Technologie, mit der sich<br />

der Braun Sepp nicht schon gedanklich und<br />

praktisch beschäftigt hätte.<br />

mr<br />

Seit 25 Jahren aktiv für Ökolandbau und Naturschutz<br />

TAGWERK-Förderverein feiert Jubiläum<br />

Können stolz auf viele Kilometer gepflanzte Hecken zurückblicken:<br />

der TAGWERK-Förderverein und seine ehemaligen Zivis (v.l.) Markus<br />

Lohmayer, Michael Nitschke, Lukas Auer, Rudi Oberpriller (Vorstand),<br />

Julian Maguhn, Gerald Forstmaier (Landschaftsplaner), Michael<br />

Rittershofer (Geschäftsführer), Dominik Dreyer, Reinhard Gromotka,<br />

Bernd Stanglmeier, Felix Kraus<br />

beim TAGWERK e.V. weitgehend zum Erliegen gekommen. Aus diesem Grund wurde im<br />

Rahmen des Jubiläums mit einem Runden Tisch, an dem zahlreichen Experten teilnahmen,<br />

erörtert, welche Möglichkeit der TAGWERK e.V. hat, um auch in Zukunft im Naturschutz aktiv<br />

zu bleiben. In der Abendveranstaltung wurde zunächst Rückschau gehalten über das<br />

Geleistete. Im Anschluss erläuterte Dr. Thomas van Elsen von der Uni Kassel-Witzenhausen<br />

Strategien und Ansätze zu mehr Naturschutz in Öko-Betrieben. Mit dabei: 10 der insgesamt<br />

22 Zivis, die beim TAGWERK e.V. angestellt waren. Und das Fazit der Veranstaltung: Auch wenn<br />

die Landschaftspflegemaßnahmen auf Bio-Betrieben generell nicht mehr so leicht umsetzbar<br />

sind – lohnend ist ein solches Engagement allemal.<br />

mr<br />

Rückblick | 26


RÜCKBLICK<br />

TAGWERK auf der Landshuter<br />

Umweltmesse<br />

Unter dem Motto „Regional hat immer Saison“<br />

präsentierte sich TAGWERK vier Tage lang auf<br />

der Umweltmesse in Landshut. Trotz der kalten<br />

Witterung sollten die MessebesucherInnen die<br />

Botschaft mitnehmen, dass die Wahl regionaler<br />

Bio-Waren nicht nur sinnvoll, sondern auch zu<br />

jeder Jahreszeit möglich ist. Eine Vielzahl von<br />

ausgelegten Rezepten – die sehr gerne vor allem<br />

von den Frauen nachgefragt wurden – gab<br />

Anregungen zur Verwendung alter, oft weniger<br />

gebräuchlicher, aber lohnender Kulturen wie<br />

z.B. Pastinake oder Petersilienwurzel. mr<br />

Das beliebte Gemüse-Sudoku am TAGWERK-Stand<br />

aktivierte viele – vor allem die jüngeren –<br />

MessebesucherInnen<br />

Aktionstag „Gesundem Essen auf der Spur“<br />

Die VerbraucherInnen ganzheitlich zu informieren war das<br />

wichtigste Ziel bei dem Aktionstag des Bund Naturschutz<br />

Mühldorf/Ortsgruppe Kraiburg. In den ausgesprochen gut<br />

aufgemachten und kurzweiligen Fachvorträgen wurde ein<br />

weiter Bogen gespannt von den globalen Verhältnissen bis<br />

zum persönlichen Konsumverhalten. Wie hängt Massentierhaltung<br />

mit dem Klimawandel zusammen? Und warum<br />

geht uns Landgrabbing in Afrika was an? Es ging um den Vergleich<br />

von konventionellem zu Öko-Landbau, es ging um<br />

Fairen Handel (faire Preise für Erzeuger, faire Arbeitsbedingungen)<br />

und um Selbstversorgung in Gemeinschaft. Dabei<br />

wurden Ideen und Projekte vorgestellt, bei denen Menschen<br />

sich zusammentun und gemeinsam gärtnern, um so eigenverantwortlich<br />

einen Teil ihrer Ernährung selber zu sichern.<br />

Michael Rittershofer vom<br />

TAGWERK-Förderverein auf dem<br />

Kraiburger Aktionstag<br />

Schließlich durchleuchtete eine Ökotrophologin das heute<br />

verbreitete Essverhalten und erläuterte dessen Auswirkungen<br />

auf den menschlichen Körper.<br />

Fazit der Veranstaltung: Verbraucher treffen täglich Entscheidungen durch ihr Kaufverhalten<br />

und haben somit ein äußerst wirksames Steuerungsinstrument in der Hand. Essen ist<br />

eine politische Entscheidung.<br />

Rita Schranner<br />

27 | Rückblick


Eine nachhaltige Verbindung – oeco capital Lebensversicherung<br />

und Versicherungsbüro Georg Mesner<br />

Die oeco capital, gegründet 1995 in<br />

München, ist der erste und einzige echte<br />

ökologische Lebensversicherer, der sich in<br />

seiner Satzung ausdrücklich zu einer sozialen<br />

und umweltfreundlichen Kapitalanlagepolitik<br />

verpflichtet.<br />

Für ihr Konzept hat die oeco capital 1996<br />

den Umweltpreis der Stadt München erhalten.<br />

Im Jahr 2006 hat das Unternehmen ihr<br />

Umweltmanagementsystem nach ISO<br />

14.001 zertifizieren lassen, im Jahr 2008<br />

erfolgte die Validierung nach der EG-<br />

Umwelt-Audit-Verordnung EMAS. Beide<br />

Prüfsiegel wurden im Jahr 2011 bestätigt.<br />

Zudem hat die Gesellschaft einen eigenen<br />

Umweltbeauftragten bestellt und gehört einer<br />

Reihe von Vereinigungen an, darunter<br />

B.A.U.M. und Forum nachhaltige Geldanlagen<br />

e.V.<br />

Ein ökologischer Beirat mit externen Fachleuten<br />

überwacht die Verpflichtung zu<br />

sozialen und umweltfreundlichen Kapitalanlagen.<br />

Es wird z.B. nicht in die Atomoder<br />

Rüstungsindustrie oder in Grüne<br />

Gentechnik investiert. Weitere Ausschlusskriterien<br />

sind u.a. Kinderarbeit, artwidrige<br />

Tierhaltung, Verstöße gegen das Umwelt- u.<br />

Naturschutzrecht und Erzeugung von<br />

Suchtmitteln.<br />

Dass eine nachhaltige Kapitalanlage auch<br />

erfolgreich sein kann, beweisen die Ergebnisse<br />

bei anerkannten Ratings. So erhielt die<br />

oeco capital vom bekannten Finanzwissenschaftler<br />

Prof. Jörg Finsinger 2012 bereits<br />

zum fünften Mal in Folge die Bestnote „5<br />

Sterne“, und im ÖKO-Test sind ebenfalls<br />

beste Bewertungen nachzulesen.<br />

Wer also seine Altersrente oder die Absicherung<br />

seiner Hinterbliebenen z.B. mit einer<br />

flexiblen Rentenversicherung und erhöhter<br />

Leistung bei Pflegebedürftigkeit 100% ökologisch<br />

gestalten möchte, für den ist die oeco<br />

capital genau der richtige Partner.<br />

Auch für die Absicherung von Kindern<br />

bietet der ökologische Lebensversicherer ein<br />

ausgezeichnetes Produkt an „juniorBASIC“<br />

– das clevere Risikomanagement für die<br />

Jüngsten mit Top-Leistungen.<br />

(www.juniorbasic.de)<br />

Weitere Informationen z.B. zu den Kriterien<br />

bei der Kapitalanlage oder den Umweltbericht<br />

können Sie unter www.oecocapital.de<br />

nachlesen. Für persönliche<br />

Beratung steht Ihnen Georg Mesner zur<br />

Verfügung, seit 37 Jahren Inhaber des<br />

Concordia-Versicherungsbüros Mauggen-<br />

Erding, Tel. 08122/6358 bzw.<br />

8809290 oder<br />

georg.mesner@concordia.de


RÜCKBLICK<br />

Der verborgene Schatz der<br />

bayerischen Verfassung<br />

So mancher Kleingärtner beobachtet mit Entsetzen,<br />

wenn der Wind die Löwenzahnsamen aus Nachbars<br />

Garten zu ihm herüberträgt. Genau solche Samen hat<br />

die Gemeinwohl-Ökonomie in ihrem Logo. Die Idee soll<br />

sich verbreiten, das ist die Botschaft.<br />

Im Dorfener Jakobmayersaal konnte Christian Felber<br />

die Gemeinwohl-Idee an 250 aufmerksame ZuhörerInnen<br />

weitergeben. Er tat dies auf eine äußerst unterhaltsame<br />

und charmante Art. „Wir wollen umsetzen,<br />

was im Artikel 151 der Bayerischen Verfassung steht“,<br />

sagte Felber. Dass uns Bayern da ein Österreicher auf<br />

die Sprünge helfen muss, ist ja eigentlich ziemlich<br />

blamabel.<br />

Die Jahreszeit passte, an fliegenden Löwenzahn-<br />

Samen mangelte es nicht. Hoffen wir, dass auch die<br />

Samen der Gemeinwohl-Ökonomie sich kräftig fortpflanzen.<br />

Auch wenn es den Shareholdern nicht gefällt.<br />

he<br />

AmVieh-Theater Schafdorn<br />

Foto: Anton Empl<br />

Christian Felber<br />

im Dorfener Jakobmayersaal<br />

Sonn- und Feiertags ist den ganzen Sommer über bei schönem Wetter von 13 bis 20 Uhr<br />

Café- und Gartenbetrieb.<br />

So 02.06. 16.00 Uhr<br />

Fr 14.06. 20.00 Uhr<br />

So 16.06. 16.00 Uhr<br />

„Klimakonferenz der Tiere – Jetzt spricht die Natur“<br />

Theater im Wald<br />

Einladung zum Artenschutzgipfel der besonderen Art:<br />

„Fauna & Flora“ versammeln sich im Wald der Bilder, um ihre<br />

Sichtweise zum Klimawandel und dem Artensterben darzustellen.<br />

Das führt zu aufrüttelnden, komischen, traurigen<br />

und skurrilen Szenen, durch die der Waldschrat in unterhaltsamer<br />

Art und Weise begleitet. Eintritt 10 €, ermäßigt 5 €<br />

Mi 14.08.und Do 15.08. Open-Air-Kino<br />

20.00 Uhr Kabarettistischer Kurzfilm von Hans Reichl und Gerhard<br />

Hoffmann<br />

20.30 Uhr Hauptfilm, Eintritt 8 €<br />

(Filmtitel siehe www.amvieh-theater.de)<br />

29 | Rückblick / Termine AmVieh-Theater


TERMINE<br />

Juni<br />

Mo 10.06. 19.00 Uhr<br />

Fr 14.06. 19 Uhr<br />

Sa 15.06. 14-15.30 Uhr<br />

Vilsbiburg-Großmaulberg 28, Öko-Gärtnerei Degenbeck<br />

Kraut und Rüben und noch mehr<br />

Bio-Gartenprodukte aus der Region – Hofladen – Bienenweide<br />

– Betriebs- und Hofladenbesichtigung<br />

Referent: Josef Degenbeck<br />

Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />

Agrarwirtschaft (ökol. Landbau), Landshut-Schönbrunn<br />

Im Alten Kuhstall, Biolandhof Braun, Dürneck b. Freising<br />

KostMal! – Wein & Käse Im Alten Kuhstall<br />

Geführte Wein-Verkostung, bio-regionale Mongdratzerl, Infos,<br />

für 28 €/Person (inkl. Verkostungsweine, plus Getränke). Freie<br />

Platzwahl, aber begrenzte Plätze! Anmeldung bis 12.06. an<br />

post@die-essgefaehrten.de oder Tel. 08161/533 56 54<br />

Treffpunkt Am Eck in Dorfen, Abzw. vor dem Schwammerl<br />

Was blüht denn da?<br />

Fahrradtour mit Besuch einer Blühfläche des Bienenzuchtvereins<br />

Dorfen. Referent: Josef Irl<br />

Anmeldung beim Kreisbildungswerk Erding, Tel. 08122/1606<br />

(bei strömendem Regen: Ausweichtermin am 22.06.)<br />

Veranstalter: Bienenzuchtverein Dorfen<br />

Sa 15.06. 14.00 Uhr Strass b. Obertaufkirchen, Dieselstr. 7<br />

Betriebsbesichtigung bei Metall GmbH Söhl<br />

Anlagenbau von Holzvergasern, Pyrolyse-Anlagen etc.<br />

Hans Söhl referiert über die Dreifachnutzung von Holz: Wärme,<br />

Strom, Kohle (Terra Preta); Veranstalter: AbL Erding/Ebersberg<br />

Info: Anton Brandl, Tel. 08085/532<br />

Do 20.06.<br />

Biolandhof Braun, Dürneck b. Freising<br />

18.30 Uhr Hofführung<br />

20 Uhr Generalversammlung der TAGWERK eG und<br />

Mitgliederversammlung des TAGWERK-Fördervereins e.V.<br />

mit Bio-Brotzeit von Johanna Braun<br />

Mo 24.06. 19 Uhr<br />

Landshut-Schönbrunn, Fachschule für Agrarwirtschaft<br />

Aktuelles aus dem Ökopflanzenbau<br />

Kulturarten, Sortenversuche und Anbaumethoden im ökologischen<br />

Landbau; Traditionelle Besichtigung des Versuchsfeldes<br />

der Fachschule für Agrarwirtschaft<br />

Führung: Schulleiter Johann Schneck<br />

Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />

Agrarwirtschaft (ökol. Landbau), Landshut-Schönbrunn<br />

Termine | 30


Juli<br />

Mo 01.07. 13.30 Uhr Hochschulgemeinde Freising, Hohenbachernstr. 9<br />

Ökosozialer Hochschultag<br />

Wege zu einer Ökosozialen Marktwirtschaft - Reicht das<br />

heutige Bewusstsein für Ökologie und ethisches Handeln<br />

schon aus? Und welche Rolle spielen Politik, Glaube und<br />

Zivilgesellschaft?<br />

Gespräch und Diskussion mit Prof. Dr. Markus Vogt, Lehrstuhl<br />

für Christliche Sozialethik der LMU<br />

Veranstalter: HSG Freising und Öko-Ak Weihenstephan<br />

in Kooperation mit dem Netzwerk Ökosoziale Hochschultage<br />

Ansprechpartnerin: Sabine-Obermaier@gmx.de<br />

Mo 08.07.2013 19 Uhr<br />

Mi 10. 07. 19 Uhr<br />

Sa 13.07. 11 Uhr<br />

Niedereulenbach bei Rottenburg, Naturland-Hof Fröschl<br />

Besuch beim Biobauern in Niedereulenbach<br />

Getreide- u. Kartoffelanbau, Schafhaltung, Hofladen, Catering,<br />

Hofbesichtigung und Felderbegehung mit Lothar und Anita<br />

Fröschl<br />

Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />

Agrarwirtschaft (ökol. Landbau), Landshut-Schönbrunn<br />

Im Alten Kuhstall, Biolandhof Braun, Dürneck b. Freising<br />

Gaumenratsch – Gemeinwohl geht durch den Magen<br />

Essgespräche Im Alten Kuhstall<br />

Ratsch, bio-regionales Essen, Vortrag, Infos, für 28€/Person<br />

(plus Getränke). Anmeldung bis 08. Juli an post@die-essgefaehrten.de<br />

oder Tel. 08161/533 56 54<br />

München, vom Odeonsplatz zur Staatskanzlei<br />

„Mir hams satt! Agrarindustrie und Flächenfraß stoppen!“<br />

Großdemonstration gegen Höfesterben, Bienensterben, Agrarindustrie,<br />

Agro-Gentechnik und den Flächen- und Heimatverlust<br />

durch unsinnige Verkehrsprojekte, und für gesundes, regionales,<br />

ökologisch und fair erzeugtes Essen und<br />

ressourcenschonende, intelligente Mobilität.<br />

Nähere Infos auf www.mir-hams-satt.de<br />

Sa 13.07. 9-16 Uhr Kulturzentrum München-Trudering, Wasserburger Landstr. 32<br />

1. Truderinger Umweltforum mit Thema Ernährung<br />

Der TAGWERK Förderverein informiert zum Thema Getreide<br />

und zeigt mehrere Dokumentarfilme von Betram Verhaag.<br />

Das Umweltnetz München-Ost zeigt die Wertstoff-Ausstellung<br />

„Wertlos? – Wertvoll!“ Viele Gruppen (auch die TAGWERK-Ökokiste)<br />

beteiligen sich mit Infoständen, Vorträgen, umfangreichen<br />

Kinderaktionen. Vollständiges Programm auf<br />

www.kulturzentrum-trudering.de<br />

31 | Termine


Zentrale:<br />

Siemensstr. 2 ● 84405 Dorfen<br />

Tel: 08081/9379-20 ● Fax -30<br />

eMail:tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

www.tagwerk.net<br />

TAGWERK-Hotel<br />

Siemensstr. 2 84405 Dorfen<br />

Tel: 08081/9379-60 ● Fax -55<br />

TAGWERK • Siemensstr. 2 • 84405 Dorfen<br />

Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />

Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt<br />

Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!<br />

Dorfen TAGWERK-Laden<br />

Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />

Freising TAGWERK-BioMarkt<br />

Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />

Erding TAGWERK-BioMarkt<br />

Dr.-Henkel-Str. 2 Tel. 08122/3411<br />

Mkt. Schwaben TAGWERK-BioMarkt<br />

Wiegenfeldring 7 Tel. 08121/46783<br />

Moosburg TAGWERK-Laden ‘Kleeblatt’<br />

Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />

Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’<br />

Innere Münchner Str. 30 Tel. 0871/273930<br />

Gröbenzell TAGWERK-BioMarkt<br />

Olchinger Str. 56 Tel. 08142/4487830<br />

Ottobrunn TAGWERK-BioMarkt ‘Arkade’<br />

Nauplia-Allee 22 Tel. 089 / 609 22 90<br />

Garching / TAGWERK-Gemüse<br />

Robert-Bosch-Str. 23 Tel. 089/9077937-0<br />

München-Riem / TAGWERK Ökokiste<br />

Isarlandstr. 1 Tel. 089/94528744<br />

TAGWERK-/Unser Inn-Land-Bäckereien<br />

Bäckerei Daumoser Rechtmehring, Schulstr. 1<br />

Bäckerei Glück Haag/Obb., Kirchdorfer Str. 16<br />

Bäckerei Gruber St. Wolfgang, Hofmarkstr. 17<br />

Bäckerei Grundner Moosburg, Neustadtstr. 43<br />

Bäckerei Muschler Freising, Landshuter Str. 62<br />

Bäckerei Pötzsch Waldkraiburg, Breslauer Str. 38<br />

Bäckerei Schindele Attenkirchen, Hopfenstr. 1<br />

Bäckerei Straßgütl Reitmehring, Bahnhofstr. 18<br />

Glonntaler Backkultur Baiern, Mühlenweg 5<br />

Martins Backstube Dorfen, Haager Str. 2<br />

Martins Holzofenbäckerei Grafing, Am Schammacher Feld 10<br />

TAGWERK-Märkte<br />

München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />

München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />

München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />

Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!