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Sulz damals und heute - Schwäbisches Tagblatt

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2 <strong>Sulz</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

INHALT<br />

Seite 03<br />

Die Bürger mitnehmen<br />

Interviewmit<br />

BürgermeisterGerd<br />

Hieber<br />

Kinder, wie die Zeit vergeht«,<br />

»die Wochen rasen<br />

nur so dahin« –<br />

Sätze wie diese hört man oft.<br />

Gr<strong>und</strong> genug, auch einmal inne<br />

zu halten <strong>und</strong> zurückzublicken,<br />

ohne selbstverständlich<br />

die Gegenwart außer Acht zu<br />

lassen. Gerade in unserer<br />

schnelllebigen, hektischen<br />

Zeit ist vielerorts eine Rückbesinnung<br />

auf die Wurzeln,<br />

auf die Heimat, zu beobachten.<br />

Die Menschen konzentrieren<br />

sich wieder auf das Wesentliche,<br />

erkennen die vielen<br />

Vorzüge, die ihr Wohn- <strong>und</strong><br />

Arbeitsort in unserer globalisierten<br />

Welt bietet. Dieser<br />

Tatsache wollen auch wir<br />

Rechnung tragen.<br />

Mit diesem Magazin wollen<br />

wir Ihnen, liebe Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser, die Stadt <strong>Sulz</strong> mit<br />

den neun Stadtteilen näher<br />

bringen. Die Historie der einzelnen<br />

Stadtteile ist genauso<br />

Bestandteil dieser Veröffentlichung<br />

wie die aktuelle <strong>und</strong><br />

zukünftige Situation, die die<br />

Ortsvorsteher in den Interviews<br />

beschreiben.<br />

Neben der Geschichte <strong>und</strong><br />

den aktuellen Bestandsaufnahmen<br />

sowie den kompakten<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten »lebt«<br />

Blickvom<br />

Aussichtspavillon<br />

am Stockenberg<br />

stadtauswärts auf<br />

das Geländeder<br />

damaligen<br />

Steeb-Werke <strong>und</strong>des<br />

Luftwaffenmaterialdepots<br />

54.<br />

DasBildwurde<br />

wahrscheinlichin<br />

den1970er Jahren<br />

gemacht.<br />

Bild:Stadtarchiv <strong>Sulz</strong><br />

Im Wandel derZeit<br />

Die Stadt<strong>Sulz</strong><strong>und</strong> ihreneunStadtteile <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

diese Veröffentlichung von<br />

den historischen Fotos, auf<br />

denen Sie, liebe Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser, vielleicht jadie eine<br />

oder den anderen wiedererkennen,<br />

sowie den aktuellen<br />

Stadt- <strong>und</strong> Ortsansichten,<br />

für die einmal mehr unser Fotograf<br />

Karl-Heinz Kuball in<br />

der Stadt <strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> ihren neun<br />

Stadtteilen mit seiner Kamera<br />

unterwegs war.<br />

Seite 04<br />

Bergfelden<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 06<br />

Dürrenmettstetten<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 07<br />

Fischingen<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 08<br />

Glatt<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 09<br />

Holzhausen<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 10<br />

Hopfau <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 11<br />

Mühlheim<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 12<br />

Renfrizhausen<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 13<br />

Sigmarswangen<br />

<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Seite 14<br />

<strong>Sulz</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Derselbe Ort, r<strong>und</strong><br />

40 Jahrespäter:<br />

UnserFotograf<br />

Karl-HeinzKuball<br />

positioniertesich<br />

genauander selben<br />

Stelle <strong>und</strong>schoss<br />

dieses Foto.Die<br />

städtebaulichen<br />

Veränderungen sind<br />

enorm –man sieht<br />

es sofort.<br />

Bild:Kuball<br />

Verlagssonderbeilage<br />

der SüdwestPresse/<br />

Neckar-Chronik<br />

Titelgestaltung:<br />

Rolf Köber<br />

Redaktion:<br />

Ralf Flaig<br />

Bilder:<br />

Karl-Heinz Kuball,<br />

Stadt <strong>Sulz</strong>, Archiv<br />

Anzeigen:<br />

WolfgangDieter


Verlagssonderbeilage |<br />

Samstag,19. Februar2011<br />

<strong>Sulz</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 3<br />

DieBürgermitnehmen<br />

Bürgermeister Gerd Hieber über <strong>Sulz</strong> gestern, <strong>heute</strong> <strong>und</strong> morgen<br />

Neckarwiesen,Backsteinbau,eventuelleAnsiedlungeinesTest-<strong>und</strong><br />

Prüfzentrumsder DaimlerAG–dieSÜDWEST<br />

PRESSE sprach mitBürgermeister<br />

Gerd Hieber<br />

über dieaktuellen Themengebiete<strong>und</strong><br />

die<br />

weitereEntwicklung der<br />

Stadt<strong>Sulz</strong>amNeckar.<br />

SÜDWESTPRESSE:Die<br />

Gemeindereforminden<br />

1970er Jahrenhat neun<br />

ehemalig selbstständige<br />

Gemeindenindie Stadt<strong>Sulz</strong><br />

a. N. integriert <strong>und</strong>sie<br />

hinsichtlich Gemarkungsfläche<br />

<strong>und</strong>Einwohnerzahlbereichert.<br />

Wiesehen Siedie seitherige<br />

Entwicklung, <strong>und</strong>wie bewerten<br />

Sieden Status quo?<br />

Gerd Hieber: Ein Ziel der Gemeindereform<br />

wares, dievielen<br />

kleinen Kommunen zu größeren<br />

Einheiten zusammenzufassen,<br />

umfür die Zukunft lebensfähige<br />

Verhältnisse zu schaffen<br />

<strong>und</strong>die Infrastruktur,geradeim<br />

ländlich geprägten Raum,<br />

nachhaltigzuverbessern.<br />

In der Stadt <strong>Sulz</strong> hat sich in<br />

den vergangenen drei Jahrzehnten<br />

vieles getan: Alle Stadtteile<br />

bekamen eine (Ab-)Wasserversorgung,<br />

Kindergärten,<br />

Gr<strong>und</strong>schulen, die teilweise kooperieren,<br />

<strong>und</strong> Räumlichkeiten<br />

für kulturelle <strong>und</strong> sportliche<br />

Veranstaltungen. All dies waren<br />

wichtige Voraussetzungen, um<br />

die Ortschaften attraktiver zu<br />

machen. Darüber hinaus haben<br />

seitdem fast alle Stadtteiledeutlich<br />

an Einwohnerzahl zugenommen,<br />

da in der Folge der<br />

Gemeindereform Wohngebiete<br />

für die gesamtstädtische Entwicklung<br />

geschaffen wurden.<br />

Diegestiegenen Einwohnerzahlen<br />

schufen wiederum eine<br />

breitere Basis für das Vereins<strong>und</strong>Ortsleben.<br />

Nicht zu vergessen ist, dass<br />

ein Unterzentrum wie die<br />

Stadt <strong>Sulz</strong> a.N.auch eine gewisse<br />

Substanz braucht um<br />

weiterführende Schulen zu<br />

betreiben, attraktive Gewerbegebiete<br />

vorzuhalten <strong>und</strong><br />

den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern<br />

notwendige Dienstleistungen<br />

wie Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten<br />

anzubieten. Auch<br />

die Verwaltung mit eigener<br />

Baurechtszuständigkeit, Bürgerbüro<br />

<strong>und</strong> Anlaufstellen in<br />

den einzelnen Stadtteilen ist<br />

in diesem Zusammenhang zu<br />

erwähnen.<br />

Insgesamt ist esin<strong>Sulz</strong> gelungen,<br />

über die vergangenen<br />

drei Jahrzehnte die Stadt<br />

gleichwertig voranzubringen.<br />

Dass aus etwas›Altem‹ etwas<br />

tolles ›Neues‹ geschaffen<br />

werden kann, bewiesdie Stadt<br />

<strong>Sulz</strong> mitder neuen<strong>Sulz</strong>er<br />

›Stadthalle im Backsteinbau‹,<br />

dievergangenenHerbst<br />

eingeweihtwurde. Sieist Teil<br />

desProjektes›Neckarwiesen‹,<br />

in denenein neues<br />

Stadtviertelentsteht.<br />

Welcheswarendie<br />

wichtigstenMeilensteinedes<br />

Gesamtkonzeptes?Welches<br />

sind dieweiterenSchritte im<br />

Rahmen dieser<br />

Stadtkernerweiterung?<br />

Die Entwicklung der »Neckarwiesen«<br />

begann schon vor r<strong>und</strong><br />

20 Jahren, nachdem die B<strong>und</strong>eswehr<br />

den Standort <strong>Sulz</strong> verließ.<br />

Ein entscheidender Schritt<br />

war der Kauf des neun Hektar<br />

großen Geländes durch die<br />

Stadt <strong>Sulz</strong> 1998. 2002 wurde das<br />

ehemalige B<strong>und</strong>eswehrgelände<br />

in ein zirka 18 Hektar großes<br />

Entwicklungsareal »Neckarwiesen«<br />

integriert. Das neue Baugebiet<br />

befindet sich in innenstadtnaher<br />

Lage, direkt am Neckar,<br />

mit der Nähe zu Einkauf<strong>und</strong>Freizeitmöglichkeiten.<br />

Bereits imJahr 2003 traf der<br />

Gemeinderat eine richtungsweisende<br />

Gr<strong>und</strong>satzentscheidung:<br />

Schwerpunkte des Beschlusses<br />

waren die Erweiterung<br />

der Lina-Hähnle-Realschule,<br />

der Bau der Neckarhalle<br />

fürden Schul- <strong>und</strong> Vereinssport<br />

<strong>und</strong> die Stadthalle als kultureller<br />

Veranstaltungsort im Backsteinbau,<br />

die in den Folgejahrengenau<br />

so realisiert wurden.<br />

Ein weiterer Meilenstein war<br />

die Einweihung der Umgehungsstraße<br />

im September<br />

2008, die sowohl für die Innenstadt<br />

als auch die Neckarwiesen<br />

von zentraler Bedeutung<br />

ist. Durch das Ensemble Backsteinbau<br />

<strong>und</strong> Bahnhof sowie<br />

die dazugehörigen Plätze, Straßen<br />

<strong>und</strong> Parkmöglichkeiten hat<br />

die Stadtkernerweiterung in<br />

den Neckarwiesen weiter an<br />

Attraktivität gewonnen. Es ist<br />

neues Leben in dieses Quartier<br />

eingezogen. Eswird ein Stadtviertel<br />

mit hohem Wohnwert<br />

<strong>und</strong> kurzen Wegen werden.<br />

Durch eine Bebauungsplanänderung<br />

soll dort zudem eine<br />

Wohnanlage für Betreutes<br />

Wohnen entstehen.<br />

DasThema,das die<strong>Sulz</strong>er<br />

derzeitammeisten<br />

beschäftigt,ist dieeventuelle<br />

Ansiedlung einesTest- <strong>und</strong><br />

Prüfzentrumsder DaimlerAG<br />

Gerd Hieber,der Bürgermeister derStadt <strong>Sulz</strong>.<br />

zwischenBergfelden,<br />

Holzhausen,Mühlheim<strong>und</strong><br />

Renfrizhausen. Wie istder<br />

Status quo? Inwieweit werden<br />

dieBürgerinnen<strong>und</strong> Bürger<br />

beider Entscheidungsfindung<br />

mitgenommen?<br />

Der Stand ist der, dass seitens<br />

der Daimler AG Interesse bek<strong>und</strong>et<br />

wurde, auf der Gemarkung<br />

der <strong>Sulz</strong>er Stadtteile Bergfelden,<br />

Holzhausen, Mühlheim<br />

<strong>und</strong> Renfrizhausen ein Test<strong>und</strong><br />

Prüfzentrum zuerrichten.<br />

Wir haben in der Folge die Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger in Bürgerversammlungen<br />

informiert <strong>und</strong><br />

deutlich gemacht, dass die Vorstellungen<br />

derDaimlerAGnoch<br />

nicht konkret <strong>und</strong> daher viele<br />

Fragen offen sind. Der Gemeinderat<br />

derStadt <strong>Sulz</strong> hat den Status<br />

quo Anfang Dezember in ei-<br />

Bild: Kuball<br />

nem Zehn-Punkte-Programm<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> ihn der<br />

Daimler AGzukommen lassen.<br />

Am 21. Februar sind Vertreter<br />

der Daimler AGinder Gemeinderatssitzung<br />

präsent. Fakt ist<br />

jedoch, dass <strong>Sulz</strong> nach wie vor<br />

nur einer von mehreren möglichen<br />

Standorten für die Ansiedlung<br />

einesTestzentrumsist.<br />

Mir <strong>und</strong> dem Gemeinderat ist<br />

es wichtig von Anfang aneinen<br />

ergebnisoffenen Dialog zu pflegen,<br />

wie das auch bei der Entwicklung<br />

des regionalen Gewerbegebietes<br />

geschehen ist. Im<br />

Übrigen gibt esjadadurch bereits<br />

Erhebungen über viele<br />

Sachverhalte, die jetzt genutzt<br />

werden können. Ich denke, dass<br />

wir mit unserer Informationspolitik,<br />

der Beteiligung der Ortschaften<br />

<strong>und</strong>der Mitnahme aller<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sowie<br />

der verschiedenen Interessengruppen<br />

auf dem richtigen Weg<br />

sind. Sollten weitere Erkenntnisse<br />

vorliegen,ist es denkbar, auch<br />

Eigentümerversammlungen einzuberufen<br />

<strong>und</strong> »r<strong>und</strong>e Tische«<br />

unter Einbeziehung von Moderatoren<br />

zu bilden. Esist jedoch<br />

auch klar, dass eine eventuelle<br />

Ansiedlung fürdie Stadt<strong>Sulz</strong>neben<br />

den vorhandenen Risiken<br />

auch vieleChancen bietet.<br />

Nachder großen Wirtschafts<strong>und</strong>Finanzkrise<br />

nimmt die<br />

Konjunkturlokomotive wieder<br />

enorm Fahrtauf.Wie siehtder<br />

<strong>Sulz</strong>er Haushalt 2011 aus?<br />

Inwieweit muss <strong>und</strong>wodarf<br />

nicht gespart werden?<br />

Der aktuelle Haushalt der Stadt<br />

<strong>Sulz</strong> a. N. bietet Perspektiven.<br />

Nachdem wir 2009 <strong>und</strong> 2010<br />

aufgr<strong>und</strong> der Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Finanzkrise schwierige Jahre<br />

überstehen mussten, bietet der<br />

Haushalt 2011 eine solide Basis.<br />

Dennoch ist festzustellen, dass<br />

die Finanzausstattung der Kommunen<br />

aufgr<strong>und</strong> der zeitlichen<br />

Verzögerungerst2012/2013 wieder<br />

das Vorkrisenniveau erreichen<br />

wird.<br />

Wir haben in den beiden letzten<br />

Jahren bewusst antizyklisch<br />

agiert, um so wichtige Dinge wie<br />

die energetische Sanierung des<br />

Albeck-Gymnasiums, die Stadthalle<br />

oder auch die Sanierung<br />

des Rathauses Glatt in den<br />

Haushalt einstellen zu können.<br />

Jetzt ist esaber wieder notwendig,<br />

zur Haushalts-Konsolidierung<br />

zurückzukehren <strong>und</strong> nicht<br />

mehr Geld auszugeben als eingenommen<br />

wird. Nichtsdestotrotz<br />

müssen notwendige Investitionen<br />

zum Erhalt der Infrastruktur<br />

getätigt werden. Stellvertretendfür<br />

andere Projekte ist<br />

die Sanierung des Feuerwehr-<br />

Gebäudes aufKastell.<br />

Eine großeHerausforderung<br />

für dieKommunenist der<br />

demografische Wandel.Es<br />

gibt immerweniger Kinder,<br />

aber immermehr<br />

Hochbetagte. Wie stellt sich<br />

dieSituationin<strong>Sulz</strong> dar? Wie<br />

wappnet sich <strong>Sulz</strong>gegenüber<br />

diesen Herausforderungen<br />

derZukunft?<br />

Zunächst einmal muss man sagen,<br />

dass der demografische<br />

Wandel ein gesellschaftliches<br />

Problem darstellt, auf das in<br />

erster Linie die B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />

Landespolitik Antworten finden<br />

muss. Es ist ein Irrglaube,<br />

dass die Probleme, die mit dem<br />

demografischen Wandel einhergehen,<br />

von den Kommunen<br />

gelöstwerdenkönnen.<br />

Die Stadt <strong>Sulz</strong> kann lediglich<br />

Entwicklungen begleiten, Rahmenbedingungen<br />

schaffen,<br />

Dinge abfedern <strong>und</strong> das eine<br />

oder andere positivgestalten.<br />

So werden wir uns imRahmen<br />

unserer Möglichkeiten den Herausforderungen<br />

der Zukunft<br />

stellen. Was die Kinderbetreuung<br />

anbelangt, können wir im<br />

Rahmen unserer finanziellen<br />

Spielräume Angebote ausbauen,<br />

umfür Familien attraktiv zu<br />

sein. InZukunft wird eswichtig<br />

sein, dass auch Unternehmen<br />

Betreuungsmöglichkeiten für<br />

Kinder schaffen.<br />

Darüber hinaus ist laut dem<br />

Statistischen Landesamt Baden-Württemberg<br />

der Trend<br />

erkennbar, dass junge Familien<br />

künftig vermehrt dorthin ziehen,<br />

wo attraktive Arbeitsplätze<br />

vorzufinden sind. Gerade<br />

vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sollte<br />

man sich mit gewerblichen Ansiedlungen<br />

positiv auseinandersetzen.<br />

Außerdem ist esfür uns wichtig,<br />

fürdie immerälterwerdende<br />

Bevölkerung Wohnraum mit Betreuungsmöglichkeitenzuschaffen.<br />

Die klassischen Großfamiliengibtesnicht<br />

mehr,die Familien<br />

wohnen <strong>heute</strong> oft räumlich<br />

weit auseinander. Darum ist es<br />

wichtig, dass wir Sozialstation<br />

<strong>und</strong> Nachbarschaftshilfe weiterhin<br />

fördern, das Wohnen imAlter<br />

möglich machen <strong>und</strong> unsere<br />

Pflegeheime in Quantität <strong>und</strong><br />

Qualität weiterhinauf einemhohenNiveau<br />

halten.


4 Bergfelden <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

Nach Flurnamenbenannt<br />

Ein kurzer historischer Abriss von Bergfelden<br />

Der Ort Bergfelden kann auf<br />

eine lange <strong>und</strong> bewegte geschichtliche<br />

Entwicklung zurückblicken.<br />

Man weiß, dass<br />

um das Jahr 500 n. Chr. im<br />

Gewann »Käppele« eine kleine<br />

fränkische Siedlung entstand,<br />

»Altheim« genannt. Im<br />

Laufe der Zeit wurden wohl<br />

die Wohnräume zu eng <strong>und</strong><br />

neue Anwesen mussten geschaffen<br />

werden. Solche wurden<br />

inRichtung »Dickeberg«<br />

im Gewann »Bergfelder« als<br />

Einzelgehöfte angelegt. Es<br />

entstand ein Dorf, das nach<br />

dem Flurnamen die Ortsbezeichnung<br />

»Bergfelden« erhielt.<br />

Die erste urk<strong>und</strong>liche<br />

Erwähnung stammt aus dem<br />

Jahre 1222, als bei einer Verhandlung<br />

im Kloster Salem<br />

am Bodensee ein Pfarrer<br />

»Burchardt Zalge von Bercvelt«<br />

genannt wird, der dabei<br />

als Hofnotar des Grafen Berthold<br />

von<strong>Sulz</strong>erscheint.<br />

An der Straße nach <strong>Sulz</strong><br />

liegt eine kleine Anhöhe »Auf<br />

der Statt«, wo ein Fränkischer<br />

Gutshof verschüttet ist. Bei<br />

Probegrabungen in den 1960-<br />

er Jahren wurden von diesem<br />

archäologischen Kulturdenkmal<br />

Mauerreste von hohem<br />

Wert gef<strong>und</strong>en.<br />

Seit dem 1.Januar 1972 ist<br />

Bergfelden Stadtteil von<strong>Sulz</strong>.<br />

Die Bergfelder Kinder derJahrgänge 1952bis 1956 mitTante Hanna(Weible).<br />

Bild:Ortsverwaltung Bergfelden<br />

Bergfelden<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

1665 Einwohner<br />

ca.450-670Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 1083ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

In Blaueinegoldene (gelbe)<br />

Wehrkirche mit doppelter<br />

Ringmauer.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Telefon:(07454) 24 29<br />

Fax: (0 74 54) 40 79 32<br />

E-Mail:bergfelden@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

ErwinStocker<br />

AttraktiverWohnort<br />

„<br />

Bergfelden liegthervorragend<strong>und</strong> hateine gute Infrastruktur<br />

Bergfeldenhat seitEnde<br />

des Zweiten Weltkrieges<br />

sein Gesicht verändert:<br />

Aus dem reinen<br />

Bauerndorf wurde insbesondere<br />

in den letzten drei<br />

Jahrzehnten eine attraktive<br />

Wohngemeinde. »Meilensteine<br />

waren sicherlich die Flurbereinigung,<br />

die Mühlbachkorrektur<br />

<strong>und</strong> der Ausbau der Ortsdurchfahrt«,<br />

blickt Bergfeldens OrtsvorsteherErwin<br />

Stockerzurück.<br />

Die Infrastruktur in Bergfelden<br />

ist gut. Der zweigruppige<br />

Kindergarten beherbergt seit<br />

Dezember eine weitere Kleingruppe,<br />

inder bis zehn Kinder<br />

zusätzlich betreut werden können.<br />

Danach gehen die Bergfelder<br />

Kinder in die örtliche<br />

Gr<strong>und</strong>schule.Nachlanger Suche<br />

hat die Ortschaftsverwaltung einen<br />

Bäcker gef<strong>und</strong>en, der seit<br />

September des vergangenen<br />

Jahres die Gr<strong>und</strong>versorgung be-<br />

reichert. »Mit der ebenfalls im<br />

Ort ansässigen Metzgerei sind<br />

wir seither wieder gut aufgestellt«,<br />

erklärt Bergfeldens Ortsvorsteher.<br />

Bergfelden ist der größte<br />

<strong>Sulz</strong>er Stadtteil. »Wir haben<br />

schon immer eine kontinuierliche<br />

Baulandpolitik betrieben«,<br />

erläutertStocker. »UnsereBevölkerungszahlist<br />

eigentlich immer<br />

gewachsen.« Im aktuellen Baugebiet<br />

»Härtenwiesen II« sind<br />

noch sieben Plätze zuerwerben,<br />

weitere 14 können noch erschlossen<br />

werden. »Härtenwiesen<br />

III« ist bereits im Flächennutzungsplan<br />

ausgewiesen. Und<br />

auch innerorts, in den »Brühlgärten«<br />

ist eine Bebauung angedacht.<br />

Sowohl die ideale Lage<br />

unmittelbar an der B<strong>und</strong>esautobahn<br />

Stuttgart-Singen als auch<br />

die gute Infrastruktur mache<br />

denOrt,soStocker,für vielejunge<br />

Familienreizvoll.<br />

Was die örtliche Wirtschaft<br />

anbelangt, ist Bergfelden ebenfalls<br />

gut positioniert. Zahlreiche<br />

Handwerksbetriebe <strong>und</strong> Einzelhandelsgeschäfte<br />

sind in Bergfelden<br />

beheimatet. ImGewerbegebiet<br />

»West« ist noch Raum für<br />

weitere Ansiedlungen.<br />

Die Dorfgemeinschaft <strong>und</strong><br />

das Vereinsleben sind intakt.<br />

»Unser Heide-Aktionstag ›Heidenei‹<br />

im Jahr 2009 war eine<br />

tolle Sache <strong>und</strong> trägt bereits<br />

Früchte«, meint Bergfeldens<br />

Ortsvorsteher. So habe sich<br />

beispielsweise inder Folge ein<br />

Bergfelder Weihnachtsmarkt<br />

entwickelt, <strong>und</strong> auch die verkaufsoffenen<br />

Sonntage seien<br />

immersehrgut besucht.<br />

Das derzeit vorherrschende<br />

Thema istauchinBergfeldendie<br />

eventuelle Ansiedlung eines<br />

Daimler-Testzentrums. »Hiervon<br />

wäre die Bergfelder Gemarkung<br />

mit 124 Hektar betroffen«,<br />

Wirkönnen<br />

getrost in die<br />

Zukunft schauen.<br />

ErwinStocker<br />

Ortsvorstehervon Bergfelden<br />

erklärt Stocker, »durch die Autobahn<br />

ist aber eine gewisse Trennung<br />

zumOrt vorhanden.«<br />

Dieses Jahr will die Ortschaft<br />

ein kirchliches Toilettenhaus<br />

beim Bergfelder Wahrzeichen,<br />

derWehrkirche,bauen.»In Bergfelden<br />

ist der Friedhof noch unmittelbar<br />

bei der Kirche«, konstatiert<br />

Stocker.<br />

Insgesamt ist ersehr zufrieden<br />

mit der Situation im Ort.<br />

»Unsere Aufgabe in der Zukunft<br />

wird essein, unsere Infrastruktur<br />

zu erhalten <strong>und</strong> damit<br />

unsere Attraktivität zu bewahren«,<br />

bilanziert Stocker.<br />

Bergfelden ist<br />

auch im Winter<br />

sehr idyllisch.<br />

Bilder:Kuball<br />

Das Rathaus<br />

<strong>und</strong>das<br />

Wahrzeichen<br />

Bergfeldens –<br />

die<br />

Wehrkirche –<br />

mitdem 36<br />

Meter hohen<br />

Turm.


Lesen<br />

macht<br />

Laune.<br />

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6 Dürrenmettstetten <strong>damals</strong> <strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

Früher eingeteilter Ort<br />

Ein kurzer historischer Abriss von<br />

Dürrenmettstetten<br />

Am kleinen Bach imEngerstal<br />

<strong>und</strong> an der Quelle im<br />

Nießler Tal tränkten vor<br />

mehr als 2000 Jahren die<br />

keltischen Bauern ihre Tiere.<br />

Die ältesten F<strong>und</strong>e von<br />

Grabbeigaben datieren aus<br />

der jüngeren Hallstatt-Zeit<br />

(450 Jahre vor Christus).<br />

Vom Engerstal bezieht der<br />

Ort auch <strong>heute</strong> noch sein<br />

Wasser. Aus der Zeit der Römer<br />

stammt der »Heerweg«.<br />

Später gehörten die Felder<br />

<strong>und</strong> Höfe verschiedenen<br />

Gr<strong>und</strong>herren: Rittern, Klöstern<br />

<strong>und</strong> Kirchen.<br />

Als Turramezstetten wurde<br />

der Ort erstmals imJahre<br />

1278 erwähnt. Graf Hermann<br />

von <strong>Sulz</strong> verkaufte am<br />

18. Dezember 1278 seinen<br />

Besitz in Turramezstetten<br />

an das Kloster Alpirsbach.<br />

Seit 1322 war das Dorf geteilt.<br />

Der Grenzstein an der<br />

östlichen Wand der Kirche<br />

zeugt davon. Der obere<br />

Ortsteil gehörte dem Kloster<br />

Alpirsbach <strong>und</strong> wurde nach<br />

der Reformation württembergisch.<br />

Den unteren Ortsteil<br />

besaßen die Herren von<br />

Neuneck, später das Kloster<br />

Muri (Schweiz).<br />

Seit dem Jahr 1807 gehörte<br />

der vereinte Ort zum<br />

Oberamt <strong>Sulz</strong>, später zum<br />

Kreis Horb <strong>und</strong> seit dem 1.<br />

Januar 1975 ist Dürrenmettstetten<br />

Stadtteil von <strong>Sulz</strong> am<br />

Neckar <strong>und</strong> liegt damit im<br />

nördlichsten Zipfel des<br />

Landkreises Rottweil.<br />

Dieses Bild zeigt Gr<strong>und</strong>schüler der3.<strong>und</strong> 4. Klasseaus Dürrenmettstetten im Schuljahr1971/72.<br />

Bild:Ortsverwaltung Dürrenmettstetten<br />

Dürrenmettstetten<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

540Einwohner<br />

676Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 823 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

In Silber dreiroteSpitzen<br />

bestecktmit je einem<br />

sechseckigenroten Stern,<br />

<strong>und</strong>die beiden<br />

absteigenden,silbernen<br />

Spitzenjemit einem<br />

sechseckigensilbernen<br />

Stern.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Dorfstraße 23<br />

Telefon:(07454) 24 90<br />

Fax: (0 74 54) 40 79 36<br />

duerrenmettstetten@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

Robert Trautwein<br />

W<strong>und</strong>erbaresPanorama<br />

„<br />

Dürrenmettstetten istder höchst gelegene Stadtteil von<strong>Sulz</strong><br />

In der dörflich geprägten<br />

Gemeinde spielt die Landwirtschaft<br />

nach wie vor eine<br />

große Rolle. »Die am<br />

Mittwoch abgeschlossene Flurbereinigung<br />

hat viel zur guten<br />

Infrastruktur Dürrenmettstettens<br />

beigetragen«, erläutert<br />

Ortsvorsteher Robert Trautwein.<br />

»Auch die Ortsdurchfahrt<br />

istsehrgelungen.«<br />

Die jüngsten Bewohner gehen<br />

in den eingruppigen Kindergarten.<br />

Im Schulhaus, der »Lindenschule,«<br />

werden die beiden erstenKlassender<br />

Gr<strong>und</strong>schulemit<br />

den Kindern aus dem Ort <strong>und</strong><br />

ausHopfauunterrichtet.<br />

Froh istTrautwein,dass esim<br />

Ort den Bioladen Frey <strong>und</strong><br />

landwirtschaftliche Selbstvermarkter<br />

gibt, deren Angebote<br />

angenommen werden. Auch<br />

der Schlachthausverein vermarktet<br />

die imEU-zertifizierten<br />

Schlachthaus verarbeiteten<br />

Fleisch- <strong>und</strong>Wurstwarenselbst.<br />

Zudem steuern mobile Verkaufswagen<br />

den Ort an, sodass<br />

die Gr<strong>und</strong>versorgung in Dürrenmettstettengesichert<br />

ist.<br />

Viele der etwa 540 Einwohner<br />

engagieren sich in den Vereinen.<br />

»Die Jugendarbeit unserer<br />

Pfadfinder (VCP) beispielsweise<br />

ist vorbildlich«, lobt Trautwein.<br />

Gut findet es der Ortsvorsteher,<br />

dass sich die »Hiddehocker«<br />

dieses Jahr ein Vereinsheim<br />

bauenwerden.Dannist dieZeit<br />

der »wilden Hütten« imNaturschutzgebiet<br />

endgültig vorbei.<br />

Dort steht mit dem Aussichtsturm<br />

das Wahrzeichen des Ortes.<br />

Durch seine einzigartige Lage<br />

hat der Besucher bei guter<br />

Fernsicht ein w<strong>und</strong>ervolles Panorama:<br />

er siehtbei gutemWetter<br />

bisindie Schweizer Alpen.<br />

Darüber hinaus hofft der<br />

Hier kann<br />

sich jeder<br />

wohlfühlen.<br />

RobertTrautwein<br />

Ortsvorstehervon<br />

Dürrenmettstetten<br />

Dürrenmettstetter Ortsvorsteher<br />

darauf, dass die Gr<strong>und</strong>stückspreise<br />

für die örtlichen<br />

Bauplätze sinken werden.<br />

»Wenn die Preise stimmen, gehen<br />

unsere Bauplätze weg«, ist<br />

sich Trautwein sicher. Bauplätze<br />

gibt es innerhalb des Ortes.<br />

Zudem ist das Gewann »Tiergarten«<br />

im Flächennutzungsplan<br />

als Baugebiet ausgewiesen<br />

<strong>und</strong> kann im Bedarfsfall erschlossenwerden.<br />

Im Rahmen des Projektes<br />

»Schwarzwald Barrierefrei« der<br />

Leader-Aktionsgruppe des Naturparks<br />

Schwarzwald Mitte/Nord<br />

könnte sich Trautwein<br />

bessere Zugänge zu den öffentlichen<br />

Gebäuden vorstellen.<br />

Größere Projekte stehen heuer<br />

nicht aninDürrenmettstetten.<br />

Dafür ein echtes Jubiläum: die<br />

Freiwillige Feuerwehr feiert im<br />

Juni ihr125-Jähriges.<br />

Insgesamt gesehen sieht<br />

Trautwein den Ort gut aufgestellt.<br />

»Dürrenmettstetten hat<br />

Zukunft«, resümiert er, »wir liegen<br />

idyllisch, hier kann sich jeder<br />

wohlfühlen.«<br />

Die Kirche in<br />

Dürrenmettstetten.<br />

Bilder:Kuball<br />

Die Linden-<br />

Schule in<br />

Dürrenmettstetten.


Verlagssonderbeilage |<br />

Samstag,19. Februar2011<br />

Fischingen <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 7<br />

Ehemalshohenzollerisch<br />

Ein kurzer historischer Abriss von Fischingen<br />

Fiscina ist 772 in einer Urk<strong>und</strong>e<br />

desKlosters Lorsch genannt<br />

<strong>und</strong> umdieselbe Zeit schenkte<br />

Graf Gerold, der Herrscher des<br />

Nagoldgaues, demKlosterReichenau<br />

Gutsbesitz in Fiscina.<br />

König Heinrich verlegte das<br />

Kloster auf dem Hohentwiel<br />

(bei Singen) nach Stein am<br />

Rhein <strong>und</strong> unterstellte es dem<br />

Bistum Bamberg. In der Urk<strong>und</strong>e<br />

von 1005 sind die Orte<br />

Fischingen, Iflingen <strong>und</strong> andere<br />

aufgeführt. Graf Herrmann<br />

von <strong>Sulz</strong> schenkte dem<br />

Kloster Hirsau 1082 Besitz in<br />

Fischingen. Burgherr Hugo<br />

von Wehrstein wird 1101 erwähnt.<br />

Im zwölften Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

besaßen die Pfalzgrafen<br />

von Tübingen das Erblehen.<br />

Um 1300 gehörte Wehrstein<br />

den Grafen vonHohenberg.<br />

Das Haus Österreich erwarb<br />

1381 die Herrschaft Wehrstein.<br />

Im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert sind die<br />

Herren von Mannsberg <strong>und</strong><br />

die Edlen von Weitingen als<br />

Pfandherrengenannt.<br />

Ab 1516 besaß Graf Joachim<br />

von Zollern die Herrschaft<br />

Wehrstein. 1529 wurde<br />

Graf Christoph Nellenburg-<br />

Tengen mit der Herrschaft<br />

belehnt. Graf Jos Niklas von<br />

Zollern erwarb 1552 die Herrschaft<br />

Wehrstein, zu der Fischingen,<br />

Betra <strong>und</strong> Empfingen<br />

gehörten.<br />

Bayerische Soldaten zerstörten<br />

im Dreißigjährigen<br />

Krieg die Burg. Fischingen gehörte<br />

ab 1806 zum Oberamt<br />

Glatt <strong>und</strong> seit 1854 zum Oberamt<br />

Haigerloch. 1925 wurde<br />

der Ort dem Oberamt Hechingen<br />

<strong>und</strong> 1970 dem Landkreis<br />

Rottweil zugeteilt. Seit<br />

dem 1. März 1972 ist Fischingen<br />

einStadtteil von<strong>Sulz</strong>.<br />

Eine FischingerFasnetsgruppe vor40Jahren, im Jahr 1971.<br />

Bild: Ortsverwaltung Fischingen<br />

Fischingen<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

826Einwohner<br />

413Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 397 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

Vonsilber <strong>und</strong> rotgeteilt,<br />

oben einroter Fisch.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Rathausplatz<br />

Telefon:(07454) 84 03<br />

Telefax: (074 54)980606<br />

E-Mail:fischingen@sulz.de<br />

Ortsvorsteherin<br />

RitaSeitz<br />

Gute Harmonie im Ort<br />

Fischingen istein intakterOrt mitattraktivenWohnlagen<br />

In Fischingen ist das für<br />

den täglichen Bedarf Notwendige<br />

vorhanden. Neben<br />

der ortsansässigen<br />

Landbäckerei Schwind kommt<br />

auch ein mobiler Verkaufswagen,<br />

der Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren<br />

anbietet, einmal die Woche<br />

nach Fischingen. »Alle Angebote<br />

werden gut angenommen«,<br />

erklärt Fischingens OrtsvorsteherinRitaSeitz.<br />

Das Vesperstüble ist seit geraumer<br />

Zeitwiederder Kommunikationstreff<br />

im Ort. Dort treffen<br />

sich die Bürger <strong>und</strong> Vereine.<br />

»Die Harmonie imDorf ist w<strong>und</strong>erbar«<br />

lobt Seitz. Sohaben sich<br />

spontanein paar Fischinger Bürger<br />

bereit erklärt, beim Aufbau<br />

des Ortsarchivs ehrenamtlich<br />

mitzuwirken. Steffen Legler hat<br />

den Fischinger Internetauftritt<br />

vergangenes Jahr auf Vordermann<br />

gebracht.<br />

Ein wenig Sorge bereitet Rita<br />

Seitz dagegen die zukünftige<br />

Entwicklung von Kindergarten<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule aufgr<strong>und</strong> der<br />

zurück gehenden Zahlen. Der<br />

Kindergarten ist eingruppig,<br />

die Gr<strong>und</strong>schule hat lediglich<br />

noch zwei Kombiklassen. Zusammen<br />

mit der Schulleiterin<br />

Daniela Huber versucht die Fischinger<br />

Ortsvorsteherin neue<br />

Wege zu gehen. So gibt es bereits<br />

seit über einem Jahr einmal<br />

wöchentlich ein Mittagesseninder<br />

Gr<strong>und</strong>schule.<br />

Im Baugebiet »Schlossberg-<br />

Langäcker« sind insgesamt<br />

noch fünf Bauplätze zuerwerben.<br />

Ein Dorn im Auge sind der<br />

Fischinger Ortsvorsteherin baufällige,<br />

teilweise bereits eingestürzte<br />

Gebäude in der Burg-<br />

Wehrstein-Straße sowie in der<br />

Schlossbergstraße. »Leider haben<br />

wir keine Handhabe gegen<br />

dieEigentümer«,meint Seitz.<br />

Dieses Jahr soll ein Busunterstand<br />

beim Spielplatz inder<br />

„ Fischingen<br />

ist attraktiv<br />

<strong>und</strong>zukunftsfähig.<br />

Rita Seitz<br />

Ortsvorsteherinvon Fischingen<br />

Burg-Wehrstein-Straße erstellt<br />

werden. »Er soll die Attraktivität<br />

unserer ›kleinen Fußgängerzone‹<br />

noch weiter steigern <strong>und</strong><br />

zum Treffpunkt inder Ortsmitte<br />

werden«, freut sich die Fischinger<br />

Ortsvorsteherin. Weitere<br />

Projekte, die angegangen<br />

werden sollen, sind die Sanierung<br />

des Schulhofes beziehungsweise<br />

Hallenvorplatzes<br />

sowie der Neubau des Stegs<br />

beim Kindergarten.<br />

»In Anbetracht dessen, was<br />

derzeit überhaupt machbar ist,<br />

bin ich mit dem bislang Erreichten<br />

zufrieden«, resümiert<br />

Seitz.<br />

Einen schönen<br />

Blickdirekt<br />

auf dieKirche<br />

<strong>und</strong>die Ruine<br />

Wehrstein im<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

hatman von<br />

der Brücke aus.<br />

Bilder:Kuball<br />

Auch das ist<br />

Fischingen:<br />

Haus an Haus<br />

in schmalen<br />

Gassen.


8 Glatt <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

Schlossals Wahrzeichen<br />

Ein kurzer historischer Abriss von Glatt<br />

Der Ortsname Glatt soll von<br />

dem keltischen Wort »clot« –<br />

klar glänzende Wasser des<br />

Glattbaches – herrühren.<br />

Im Gewann Butzenstein-Seerain<br />

liegt eine Grabstätte aus<br />

der Eisenzeit, der sogenannten<br />

Hallstattzeit. Im »Alten<br />

Rainweg« wurde 1970 bei<br />

Bauarbeiten ein alemannischesGräberfeldentdeckt.<br />

Von 731 oder 736 datiert<br />

die erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnung<br />

des Ortes Glatt ineiner<br />

Schenkungsurk<strong>und</strong>e des alemannischen<br />

Adligen »Petto«<br />

an dasKlosterSt. Gallen.<br />

Im Jahr 1300 wurden erstmals<br />

die Herren von Neuneck<br />

zu Glatt urk<strong>und</strong>lich erwähnt;<br />

zugleich auch die Wasserburg.<br />

Die Stammburg der Neunecker<br />

ist die Burg Neuneck im<br />

gleichnamigen Ort imOberen<br />

Glatttal. Glatt wurde im<br />

30-jährigen Krieg mehrmals<br />

geplündert. Der letzte männliche<br />

Namensträger derer von<br />

Neuneck, Hans Kaspar, starb<br />

am 3. Juli 1671.<br />

Die Benediktiner Fürstabtei<br />

Muri in der Schweiz kaufte die<br />

HerrschaftGlatt unterFürstabt<br />

Plazidus Zurlauben von den<br />

Erbenderer vonLandsee1706.<br />

Die Herrschaft Glatt wurde<br />

1803 ein Hohenzollerisches<br />

Oberamt mit den Orten Dettingen,<br />

Dießen, Dettlingen,<br />

Betra, Neckarhausen <strong>und</strong><br />

Dettensee. 1835 kamen die<br />

Ortschaften Empfingen <strong>und</strong><br />

Fischingen dazu. 1925 kam<br />

Glatt zum Landkreis Hechingen.<br />

Die selbstständige Gemeinde<br />

Glatt kaufte von<br />

Fürst Friedrich Wilhelm von<br />

Hohenzollern-Sigmaringen<br />

1970/71 die gesamte Schlossanlage<br />

mit Fruchtkasten <strong>und</strong><br />

Zehntscheuer (außer dem<br />

Café) <strong>und</strong> begann mit der<br />

umfangreichen Sanierung<br />

des Schlosses. 1975 wurde<br />

Glatt in die Stadt <strong>Sulz</strong> a. N.<br />

eingemeindet.<br />

Der Gemeinderat<br />

vonGlatt im Jahr 1972<br />

beim Schlosskauf.<br />

Bild: Ortsverwaltung Glatt<br />

Glatt<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

620Einwohner<br />

ca.410 Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 729 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

In Rotübereiner<br />

gequaderten goldenen<br />

(gelben) Zinnenmauer ein<br />

sechsstrahliger goldener<br />

(gelber) Stern.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Schlossplatz3<br />

Telefon (0 74 82)235<br />

Fax: (0 74 82) 91 38 35<br />

E-Mail:glatt@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

Helmut Fleiner<br />

Viel Kultur <strong>und</strong>Sport<br />

Glatt istbekannt fürseine Gastronomie <strong>und</strong>als Erholungsort<br />

Glatt veränderte sich ab<br />

den 1950er Jahren<br />

weg vom rein landwirtschaftlich<br />

geprägten<br />

Dorf zum anerkannten Erholungsort.<br />

Erliegt am Neckartalradweg<br />

<strong>und</strong> besticht durch<br />

seine überdurchschnittliche<br />

Gastronomie. »Radwandern liegt<br />

im Trend«, erklärt Glatts Ortsvorsteher<br />

Helmut Fleiner, »<strong>und</strong><br />

darüber hinaus bietet das ›Nordic-Walking-Dorf‹<br />

Glatt hervorragende<br />

Sportmöglichkeiten.«<br />

Ein Kleinod, das seinesgleichen<br />

sucht, ist das Wasserschloss<br />

Glatt, in dem sich seit<br />

2001 das Kultur- <strong>und</strong> Museumszentrum<br />

(KMZ) befindet <strong>und</strong> in<br />

demkulturelle Hochgenüsse wie<br />

Schlossfestspiele, Konzerte <strong>und</strong><br />

Ausstellungen stattfinden. »Das<br />

KMZ ist ein beispielhaftes Objekt<br />

für die Maßnahmen, die<br />

Glatt nach vorne gebracht haben«,<br />

lobt Fleiner. Auch die<br />

Hochwasserschutzanlagen, welche<br />

die Glatt wieder begehbar<br />

<strong>und</strong>damit erlebbar gemachthaben,<br />

gehören,soFleiner,dazu.<br />

Wasdie öffentliche Infrastruktur<br />

anbelangt, gibt esinGlatt einen<br />

eingruppigen Kindergarten.<br />

Die Gr<strong>und</strong>schüler gehen nach<br />

Fischingen. Im Edeka-Laden<br />

können die Glatter alles für den<br />

täglichen Bedarf Notwendige<br />

einkaufen.<br />

Zudem gibt es im Gewann<br />

»Auchtert« ein eingeschränktes<br />

Gewerbegebiet, in dem noch<br />

Fläche vorrätig ist.<br />

In der »Weinberghalde«, einer<br />

schönen Südhanglage, gibt<br />

es noch sieben städtische Bauplätze<br />

zuerwerben. Und auch<br />

im »Alten Rainweg« sind noch<br />

Plätze frei. Außerdem stehen<br />

ein paar wenige Häuser im<br />

Ortskernzum Verkauf.<br />

Das Vereinsleben in Glatt<br />

ist sehr rege. »Ohne unsere<br />

„ Ichbin<br />

zufrieden mit<br />

dem,was in Glatt<br />

investiert wurde.<br />

Helmut Fleiner<br />

Ortsvorstehervon Glatt<br />

Vereine wären zum Beispiel<br />

die Opernfestspiele sowie die<br />

Museumsnacht mit historischem<br />

Ritterlager nicht zu<br />

stemmen«, lobt der Glatter<br />

Ortsvorsteher. Sorgen bereitet<br />

Fleiner indes die schlechte Internetverbindung.<br />

Dieses Jahr stehen die Erneuerung<br />

des Rathausdaches<br />

<strong>und</strong> die Sanierung des Farrenstalles<br />

auf der Agenda des<br />

Ortes. Im Rahmen des Projektes<br />

»Schwarzwald Barrierefrei«<br />

der Leader-Aktionsgruppe<br />

des Naturparks Schwarzwald<br />

Mitte/Nord wünscht<br />

sich die Portalgemeinde Glatt<br />

zudem beispielsweise einen<br />

Aufzug in den Fürstensaal des<br />

Wasserschlosses.<br />

Ein<br />

AnziehungspunktinGlatt:<br />

das Wasserschloss.<br />

Bilder: Kuball<br />

Nureinen<br />

Steinwurfvom<br />

Wasserschloss<br />

entferntist das<br />

Rathaus.


Verlagssonderbeilage |<br />

Samstag,19. Februar2011<br />

Holzhausen <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 9<br />

Wechselvolle Geschichte<br />

Ein kurzer historischer Abriss von Holzhausen<br />

Obwohl bereits vorher Hinweise<br />

für eine Besiedlung<br />

vorliegen, wird Holzhausen<br />

urk<strong>und</strong>lich erstmals 1390<br />

genannt, wo es als Besitzüberstand<br />

des Grafen von<br />

<strong>Sulz</strong> an die Herren von Geroldseck<br />

übergeht. Als 1471<br />

der Geroldsecker Besitz an<br />

das Haus Württemberg kam,<br />

wurde der versetzte Ort von<br />

den neuen Herren eingelöst.<br />

Zum ersten Amt <strong>Sulz</strong> gehörte<br />

somit auch Holzhausen.<br />

Die Wirren des Mittelalters<br />

von den Bauernkriegen<br />

1525 bis zum Dreißigjährigen<br />

Krieg brachten unruhige<br />

Zeiten <strong>und</strong> unsägliches<br />

Leid für die Ortschaft.<br />

Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

fanden etliche Einwohner<br />

ihr Auskommen in<br />

den Industriebetrieben von<br />

<strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> Oberndorf. Damit<br />

einher gingen wichtige infrastrukturelle<br />

Vorhaben im<br />

Ort.<br />

Die Eingemeindung der<br />

Ortschaft Holzhausen als<br />

Stadtteil von <strong>Sulz</strong> wurde auf<br />

den 1.Januar 1974 besiegelt.<br />

Dieses Bild wurde 1965 in derHolzhauserGr<strong>und</strong>schule gemacht.<br />

Bild:OrtsverwaltungHolzhausen<br />

Holzhausen<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

1020 Einwohner<br />

518Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 413 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

In Silber (weiß) ein<br />

bewurzelter grüner<br />

Laubbaum,dessenStamm<br />

miteinemschräg gestellten<br />

goldenen(gelben)<br />

Schildchen, darinein roter<br />

Balken,beheftet ist.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Holzhauser Hauptstr. 31<br />

Telefon:(07454) 24 67<br />

Fax: (0 74 54) 40 79 34<br />

E-Mail:holzhausen@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

Lutz Strobel<br />

HohesEngagement<br />

„<br />

Holzhausen isteine intakte <strong>und</strong>lebendige Gemeinde<br />

Ein Meilenstein der<br />

jüngsten Holzhauser<br />

Geschichte wardie Einweihung<br />

der Panoramahalle.<br />

»Durch sie sind unsere<br />

Sportmöglichkeitennochvielfältiger<br />

<strong>und</strong> unser Dorfleben noch<br />

lebendiger geworden«, meint<br />

Lutz Strobel, der Ortsvorsteher<br />

Holzhausens.<br />

In Sachen öffentliche Infrastruktur<br />

ist Holzhausen aktuell<br />

recht gut aufgestellt. Mit dem<br />

zweigruppigen Kindergarten,<br />

dessen Betreuungsangebot weiter<br />

ausgebaut werden soll, der<br />

Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> dem gut frequentierten<br />

Jugendraum sind<br />

gerade für die jüngsten Einwohner<br />

wichtige Einrichtungen am<br />

Ort. Fürdie älteren Mitbürger ist<br />

das Altenheim Patmos seit über<br />

vier Jahrzehnten eine sehr wichtige<br />

Institution.<br />

Die räumliche Nähe zurKernstadt<br />

<strong>Sulz</strong> bringt naturgemäß<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile mit sich.<br />

»Dadurch haben wir beispiels-<br />

weise keine Kreditinstitute mehr<br />

am Ort«, erklärt Strobel, »dafür<br />

haben es die Holzhauser nicht<br />

weit zu Ärzten, weiterführenden<br />

Schulen <strong>und</strong> Einkaufsmöglichkeiten.«<br />

Froh ist Strobel, dass jetzt die<br />

Landbäckerei Schwind eine Filiale<br />

inHolzhausen eröffnete, die<br />

auch Lebensmittel <strong>und</strong> frische<br />

Wurstwaren anbietet. Stolz sind<br />

die Holzhauser auf ihr Backhaus<br />

im Untergeschoss des Rathauses.<br />

Im dortigen Holzbackofen<br />

backen jede Woche r<strong>und</strong> 50<br />

Menschen ihr »täglich«Brot.<br />

Holzhausen istehereineländlich<br />

geprägte Gemeinde denn<br />

ein bedeutender Wirtschaftsstandort.<br />

Der mit Abstand größte<br />

Arbeitgeber in Holzhausen ist<br />

die Firma Heinrich Kipp Werk<br />

KG. »Sie bringt sich sehr stark in<br />

das gesellschaftliche Leben des<br />

Ortes ein <strong>und</strong> unterstützt auch<br />

unsere Vereine«, lobt der Holzhauser<br />

Ortsvorsteher.<br />

Attraktive Wohnbauplätze am<br />

Wirmüssen<br />

die Gr<strong>und</strong>versorgungerhalten.<br />

Lutz Strobel<br />

Ortsvorstehervon Holzhausen<br />

Ortsrand bietet das Neubaugebiet<br />

»Stümple«, in dem derzeit<br />

noch 15 Plätze frei sind.<br />

Auf der Agenda des Ortschaftsrates<br />

stehen die Sanierung<br />

des Giebels des Feuerwehr-Gerätehauses,<br />

die Aufwertung<br />

des Rastplatzes »Pfingstbrunnen«,die<br />

Beschilderungder<br />

Wanderwege um Holzhausen,<br />

die Pflege der Streuobstwiesen,<br />

der Bau eines Gehweges zwischen<br />

Holzhausen <strong>und</strong> <strong>Sulz</strong> sowie<br />

die Dorfmittelpunktgestaltung<br />

<strong>und</strong> die Baugebiete »Holzhausen-Mitte«<br />

<strong>und</strong> »Holzhausen-Ost«.<br />

Darüber hinaus hat die Bürgerumfrage,<br />

welche die Ortschaftsverwaltung<br />

im Herbst<br />

durchführte <strong>und</strong> an der sich<br />

r<strong>und</strong> 70 Bürger beteiligten, weitere<br />

Anregungen <strong>und</strong> Ideen gebracht.<br />

Sie werden am 18. März<br />

im Gemeindehaus präsentiert.<br />

Das Thema, das die Holzhauser<br />

derzeit am meisten beschäftigt,<br />

ist die eventuelle Ansiedlung<br />

eines Prüfzentrums der<br />

Daimler AG, auch auf ihrer Gemarkung.<br />

»Wir müssen die Entscheidung<br />

des Gemeinderates,<br />

ergebnisoffen vorzugehen, mittragen«,<br />

sagt Strobel, »doch<br />

macht uns dieses Thema große<br />

Sorgen, daHolzhausen von einer<br />

möglichen Ansiedlung einer<br />

Teststrecke ammeisten tangiert<br />

wäre <strong>und</strong> es große Auswirkungen<br />

auf die Landschaft <strong>und</strong> die<br />

Landwirtschaft hätte.«<br />

Insgesamt gesehen ist der<br />

Holzhauser Ortsvorsteherzufrieden.<br />

»Wir wollen unsere Infrastruktur<br />

erhalten <strong>und</strong> unser<br />

Dorfleben weiter so lebendig gestalten,«bilanziert<br />

Strobel.<br />

In der<br />

Ortsmitte von<br />

Holzhausen<br />

befindet sich<br />

die Kirche.<br />

Bilder:Kuball<br />

Wiegemalt:<br />

Der Blick auf<br />

dasRathaus<br />

in Holzhausen.


10 Hopfau <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

Vorkurzem925-Jahr-Feier<br />

Ein kurzer historischer Abriss von Hopfau<br />

Die Region umHopfau war<br />

nachweislich schon vor<br />

2000 Jahren besiedelt.<br />

Im Jahre 1085 wurde Ritter<br />

Wern von Hopfau als<br />

Wohltäter des Klosters Reichenbach<br />

erstmals urk<strong>und</strong>lich<br />

erwähnt. Später gelangte<br />

Hopfau unter die Herrschaft<br />

der Grafen von <strong>Sulz</strong>.<br />

Um 1300 ging der Besitz allmählich<br />

an das Kloster Alpirsbach<br />

über.<br />

Durch die Reformation<br />

wurde der Ort württembergisch.<br />

Der Ortsteil Neunthausen<br />

war ein adeliges<br />

Gut, das erst 1805 unter<br />

württembergische Oberhoheit<br />

kam.<br />

1808 kam Hopfau zum<br />

Oberamt <strong>Sulz</strong>, 1849 wurde<br />

aus Hopfau <strong>und</strong> Neunthausen<br />

die neue Gemeinde<br />

Hopfau-Neunthausen.<br />

1938 wurde Hopfau inden<br />

Kreis Horb aufgenommen<br />

<strong>und</strong> kam dann schließlich<br />

mit der Gemeindereform<br />

1972 als Stadtteil zur Stadt<br />

<strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> damit zum Kreis<br />

Rottweil. Zu Hopfau gehören<br />

auch Brachfeld <strong>und</strong> Reinau<br />

sowie Niederdobel.<br />

Der Musikverein Hopfau im<br />

Jahr seiner Gründung1967.<br />

Bild:OrtsverwaltungHopfau<br />

Hopfau<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

682Einwohner<br />

432-675Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 792 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

Eine grüne Hopfenranke als<br />

volksetymologischer<br />

Hinweis aufden Ortsnamen<br />

im goldenen Schild.<br />

Flaggenfarben: Grün-Gelb<br />

(»Redendes Wappen« seit<br />

1977).<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Glatttalstraße 30<br />

Telefon (0 74 54)2214<br />

Telefax(07454) 40 79 39<br />

E-Mail:hopfau@sulz.de<br />

Ortsvorsteherin<br />

Daniela Wittig<br />

Gute Infrastruktur<br />

Hopfau istein in allen Bereichengut aufgestellterOrt<br />

Hopfau mit den<br />

Ortsteilen Brachfeld,<br />

Niederdobel<br />

<strong>und</strong> Reinau liegt<br />

sehr idyllisch im Glatttal <strong>und</strong><br />

den angrenzenden Hochflächen.<br />

»Wir haben eine gute Infrastruktur<br />

imOrt«, erklärt Hopfaus<br />

Ortsvorsteherin Daniela<br />

Wittig. Die örtlichen Metzger<br />

<strong>und</strong> Bäcker versorgen die<br />

Hopfauer Bürgerinnen <strong>und</strong><br />

Bürger mit allem für den täglichen<br />

Bedarf Notwendigen.<br />

Darüber hinaus sind ein Blumenladen,<br />

eine Gärtnerei,<br />

mehrere Handwerksbetriebe<br />

<strong>und</strong> sogar eine Tankstelle im<br />

Ort ansässig. Sehr gut versorgt<br />

ist Hopfau auch mit<br />

Gastronomiebetrieben, auch<br />

in den Ortsteilen.<br />

Erst unlängst installierte<br />

ein Kreditinstitut im Rathaus<br />

einen Geldautomaten, der, so<br />

Wittig, »sehr gut frequentiert<br />

wird«. Im Rahmen des Projektes<br />

»Schwarzwald Barrierefrei«<br />

der Leader-Aktionsgruppe<br />

des Naturparks<br />

Schwarzwald Mitte/Nord<br />

könnte sich Wittig eine Rampe<br />

für Rollstuhlfahrer zum<br />

Rathaus vorstellen.<br />

Die jüngsten Einwohner<br />

besuchen den eingruppigen<br />

Kindergarten, die Gr<strong>und</strong>schüler<br />

der ersten <strong>und</strong> zweiten<br />

Klasse fahren ins benachbarte<br />

Dürrenmettstetten. Im<br />

Gegenzug kommen die Dritt<strong>und</strong><br />

Viertklässler runter nach<br />

Hopfau <strong>und</strong> gehen dort mit<br />

den Hopfauer Kindern indie<br />

Gr<strong>und</strong>schule. »Die Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden<br />

Schulen klappt hervorragend«,<br />

lobt Wittig.<br />

Im Postweg <strong>und</strong> in der Sommerbergstraße<br />

hat die Ortschaft<br />

noch drei Bauplätze vorrätig.<br />

Darüber hinaus wünscht<br />

sich die Ortsvorsteherin ein<br />

»kleines Baugebiet« für die weitere<br />

Ortsentwicklung. Eine Vorstudie<br />

im Gewann »Dobel«<br />

wurdebereits erstellt.<br />

Defizite gibt es in Hopfau<br />

nach wie vor in Sachen<br />

schlechte Straßenanbindung,<br />

Internet <strong>und</strong> Handy-Empfang.<br />

»Wir hoffen, dass Vodafone den<br />

Handy-Empfang dieses Jahr<br />

hinbekommt«, sagt Wittig.<br />

Außer dem Dach der Molke,<br />

das dringend saniert werden<br />

müsste, stehen inHopfau heuer<br />

keine großen Investitionen<br />

„ Wir wohnen<br />

dort,wo<br />

andereUrlaub<br />

machen.<br />

Daniela Wittig<br />

Ortsvorsteherinvon Hopfau<br />

an. Dafür ein großes Fest: vom<br />

1. bis 3.Juli feiert Hopfau ein<br />

Dorffest, das die Ortschaftsverwaltung<br />

zusammen mit der<br />

Vereinsgemeinschaft veranstaltet.<br />

Die Vereine lobt die Hopfauer<br />

Ortsvorsteherin sehr. »Ich<br />

wünsche mir, dass wir die gute<br />

Gemeinschaft, die wir im Ort<br />

haben, weiterhin pflegen <strong>und</strong><br />

wir offen bleiben für alles«, resümiertWittig.<br />

Hopfau liegt<br />

sehridyllisch<br />

im Glatttal.<br />

Bilder:Kuball<br />

In der neu<br />

gestalteten<br />

Ortsmitte<br />

könnendie<br />

Hopfauer auf<br />

einerBank<br />

ausspannen.


Verlagssonderbeilage |<br />

Samstag,19. Februar2011<br />

Mühlheim <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 11<br />

DerOrt am Bach<br />

Ein kurzer historischer Abriss von Mühlheim<br />

An der Straße nach Empfingen<br />

wurden Ende des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts mehrere Gräber<br />

mit Waffenbeigaben<br />

entdeckt, die wissen lassen,<br />

dass in Mühlheim alemannische<br />

Bauern <strong>und</strong> Krieger<br />

im 6. Jahrh<strong>und</strong>ert heimisch<br />

gewesen sind.<br />

Eine Urk<strong>und</strong>enabschrift<br />

des Klosters Lorsch berichtet<br />

von Muleheim im Jahr 772.<br />

Der Ort zählte zu jener Zeit<br />

zum Nagoldgau des Grafen<br />

Gerold. Im Hochmittelalter<br />

herrschten die Grafen von<br />

<strong>Sulz</strong> über die Mühlheimer<br />

Untertanen (11.-13. Jahrh<strong>und</strong>ert).<br />

Auch die Grafen von<br />

Zollern-Hohenberg besaßen<br />

Rechte im Ort. Konrad von<br />

Bern verkaufte 1312 Güter in<br />

Mühlheim an Volmar von<br />

Dornhan. Die Herren von<br />

Geroldseck verloren ihren<br />

Besitz an den württembergischen<br />

Grafen Eberhard im<br />

Bart. Mühlheim war ein altwürttembergischer<br />

Ort des<br />

Oberamtes <strong>Sulz</strong>. Seit dem 1.<br />

Januar 1972 ist Mühlheim<br />

Stadtteil von <strong>Sulz</strong>.<br />

Beim 25-jährigen<br />

Jubiläum des<br />

Musikvereins.Bild: Archiv<br />

Mühlheim<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

1100 Einwohner<br />

428Meter ü. d. M.<br />

Fläche: 634 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

In einem roten<br />

Wappenschild eingroßes<br />

achtspeichiges<strong>und</strong><br />

achtschaufligesMühlrad in<br />

silberner(weißer)Farbe.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Beider Kirche 3<br />

Telefon:(07454) 84 11<br />

Telefax: (0 74 54) 98 06 02<br />

E-Mail:muehlheim@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

Axel Zirner<br />

Hohe Qualität im Ort<br />

Mühlheim am Bach verfügt über eine gute Infrastruktur<br />

In den letzten drei Jahrzehnten<br />

wuchs Mühlheim<br />

rasant. »Bis 2005<br />

hatten wir, bedingt<br />

durch die Neubaugebiete Zuberäcker,<br />

Horber Steige <strong>und</strong><br />

Mühlbachring, einen stetigen<br />

Einwohnerzuwachs zu verzeichnen«,<br />

blickt Mühlheims<br />

Ortsvorsteher Axel Zirner zurück.<br />

»Seit 2005 beobachten<br />

wir leider eine Stagnation.«<br />

Um diesen Trend wieder<br />

umzukehren, wünscht sich<br />

Zirner ein Neubaugebiet. »Da<br />

wir keine städtischen Bauplätze<br />

mehr am Ort haben,<br />

sollte das Gewann ›Etzelsteige‹<br />

baldmöglichst erschlossen<br />

werden«, rät Zirner,<br />

»auch damit die jungen Familien<br />

nicht abwandern <strong>und</strong><br />

unsere infrastrukturellen Ein-<br />

richtungen wie Kindergarten<br />

<strong>und</strong> Schule in Gefahr sind«.<br />

Deshalb möchte Zirner dieses<br />

Jahr nochmals mit denjenigen<br />

reden, die private<br />

Gr<strong>und</strong>stücke vorhalten <strong>und</strong><br />

nicht verkaufen wollen.<br />

Die Gr<strong>und</strong>versorgung in<br />

Mühlheim ist gut. Bäcker,<br />

Getränkeläden, drei Gaststätten,<br />

zwei Schäferläden <strong>und</strong><br />

Handwerker sind in Mühlheim<br />

ansässig. Zirner ist zuversichtlich,<br />

für die erst kürzlich<br />

geschlossene Metzgerei<br />

rasch wieder einen Nachfolger<br />

zu finden.<br />

Mit Renfrizhausen unterhält<br />

Mühlheim viele Einrichtungen<br />

gemeinsam: der Kindergarten<br />

ist in Renfrizhausen, die<br />

Gr<strong>und</strong>schule inMühlheim, die<br />

Mühlbachhalle liegt zwischen<br />

den beiden <strong>Sulz</strong>er Stadtteilen.<br />

Und auch viele Vereine werden<br />

von beiden Ortschaften<br />

gemeinsam getragen.<br />

Ein Defizit im Ort ist nach<br />

wie vor der Lärm von der Autobahn.<br />

Er wird durch die Brü-<br />

„ Mit unserer<br />

Infrastruktur<br />

binich im Großen<br />

<strong>und</strong>Ganzen<br />

zufrieden.<br />

Axel Zirner<br />

Ortsvorstehervon Mühlheim<br />

ckenübergänge verursacht.<br />

»Vor allem bei Beerdigungen<br />

auf dem Friedhof stört er ungemein«,<br />

konstatiert Zirner.<br />

Gemeinsam mit Renfrizhausen<br />

möchte erdie Lösung mit<br />

einem Erd- oder Schutzwall<br />

forcieren <strong>und</strong> beim »Tag gegen<br />

Lärm« am27. April eine weitere<br />

Aktion starten.<br />

Darüber hinaus ist die<br />

eventuelle Ansiedlung eines<br />

Test -<strong>und</strong> Prüfzentrums der<br />

Daimler AG das Thema<br />

schlechthin in Mühlheim.<br />

»Die Ortschaft Mühlheim besitzt<br />

r<strong>und</strong> zwölf Hektar im infrage<br />

kommenden Areal«, erklärt<br />

Mühlheims Ortsvorsteher,<br />

»<strong>und</strong> unsere Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger sind sehr<br />

skeptisch.«<br />

Für die Zukunft wünscht<br />

sich Zirner eine Forcierung der<br />

Naherholungsmöglichkeiten<br />

im schönen Mühlbachtal.<br />

Mühlheim liegt<br />

idyllisch im<br />

Mühlbachtal.<br />

Bilder:Kuball<br />

Das hat<strong>heute</strong><br />

nichtmehr<br />

jedesDorf:<br />

Drei<br />

Gasthäuser<br />

gibt es noch in<br />

Mühlheim.


12 Renfrizhausen <strong>damals</strong> <strong>und</strong><strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

DasDorfder Klöster<br />

Einkurzerhistorischer Abriss von Renfrizhausen<br />

Der Ort dürfte in der fränkischen<br />

Zeit gegründet worden<br />

sein: darauf weist die<br />

Wortendung -hausen hin.<br />

Ein Hinweis darauf, dass die<br />

Gegend bereits in vorgeschichtlicher<br />

Zeit wenigstens<br />

zeitweilig bewohnt war, ist<br />

ein Steinbeil, das zwischen<br />

Renfrizhausen <strong>und</strong> Holzhausen<br />

gef<strong>und</strong>en worden<br />

ist. Ein weiteres Indiz könnten<br />

die Reste einer keltischen<br />

Fliehburg auf dem<br />

»Burgstall« sein.<br />

Erstmals schriftlich erwähnt<br />

wird der <strong>Sulz</strong>er Stadtteil<br />

1180 als »Ramfrideshusen«<br />

im Schenkungsbuch<br />

des Klosters Reichenbach.<br />

Das Dorf gehörte wie Bergfelden<br />

zur Herrschaft Rosenfeld<br />

<strong>und</strong> wurde württembergisch.<br />

1812 kamen die<br />

Oberämter Rosenfeld <strong>und</strong><br />

Dornhan zum Oberamt<br />

<strong>Sulz</strong>. 1938 wurde das Oberamt<br />

<strong>Sulz</strong> aufgehoben <strong>und</strong><br />

Renfrizhausen kam zum<br />

Kreis Horb. Durch die letzte<br />

Verwaltungsreform wurde<br />

das altwürttembergische<br />

Gebiet des <strong>Sulz</strong>er Raumes<br />

von Horb abgetrennt <strong>und</strong><br />

am 1. Januar 1974 wurde<br />

Renfrizhausen Stadtteil von<br />

<strong>Sulz</strong>. Auf der Gemarkung<br />

der Gemeinde liegen die<br />

beiden ehemaligen Klöster<br />

Bernstein <strong>und</strong> Kirchberg.<br />

Renfrizhauser Kinder beim Schlittenfahren in den1960erJahren. Bild: OrtsverwaltungRenfrizhausen<br />

Renfrizhausen<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

778Einwohner<br />

435Meter ü. d. M.<br />

Fläche: 856 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

Aufrotem Schild zwei<br />

durcheine r<strong>und</strong>eBrücke<br />

miteinanderverb<strong>und</strong>ene<br />

silberne Burgtürmemit<br />

Zinnen, zwischen denen<br />

eine nach untengerichtete<br />

silberne Spitzhacke steht.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

Baindtstraße 2<br />

Telefon:(07454) 82 15<br />

Telefax: (0 74 54) 98 06 16<br />

E-Mail:<br />

renfrizhausen@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

Burkhard Pyroth<br />

Beschaulichkeitals Zier<br />

Renfrizhausen istein lebendiger<strong>und</strong> intakterOrt in guterLage<br />

Renfrizhausen liegt idyllisch<br />

im Mühlbachtal.<br />

»Bei uns ist es ruhig<br />

<strong>und</strong> beschaulich«,<br />

meint Renfrizhausens Ortsvorsteher<br />

Burkhard Pyroth. Läden<br />

gibt es keine mehr imOrt, aber<br />

immerhin ein Kreditinstitut <strong>und</strong><br />

eine Wirtschaft, die teilweise geöffnet<br />

hat. »Aber nach Mühlheim<br />

istesjanur einKilometer«,<br />

erklärt Pyroth, »da haben es<br />

manche in der Stadt weiter zum<br />

Einkaufen.«<br />

Überhaupt ist die Kooperation<br />

mit der Nachbargemeinde<br />

Mühlheim sehr gut. Der Kindergarten<br />

für beide Stadtteile<br />

ist in Renfrizhausen, die<br />

Gr<strong>und</strong>schule in Mühlheim.<br />

Die Mühlbachhalle liegt zwischen<br />

den beiden Orten. Der<br />

dort liegende Grüngutplatz<br />

wurde an den Steinbruchhang<br />

verlegt. Dadurch konnten<br />

Parkplätze für die Halle zurückgewonnen<br />

werden. »Wir<br />

wünschen uns noch eine ver-<br />

besserte Zufahrt«, konstatiert<br />

Renfrizhausens Ortsvorsteher.<br />

Der größte Arbeitgeber im<br />

knapp 800-Seelen-Dorf ist die<br />

Firma Dreher. Ansonsten sind<br />

lediglich ein paar Handwerksbetriebe<br />

<strong>und</strong> Dienstleister inRenfrizhausen<br />

beheimatet. Dafür<br />

lockt das auf Renfrizhauser Gemarkung<br />

liegende ehemalige<br />

Dominikanerinnenkloster<br />

Kirchberg viele Ausflügler <strong>und</strong><br />

Tagungsgäste an.<br />

Bauplätze gibt es in Renfrizhausen<br />

noch genügend, unter<br />

anderem in den »Oberen Gärten«,<br />

auf dem sogenannten<br />

»Bosch-Areal«<strong>und</strong> in den »Brunnenwiesen«<br />

Richtung Kloster<br />

Kirchberg. Auch damit, dass es<br />

innerorts nur wenige Leerstände<br />

gibt,ist Pyroth zufrieden.<br />

Das Vereinsleben in Renfrizhausen<br />

ist sehr rege. Esgibt eine<br />

Hand voll selbstständige Vereine;zudem<br />

einpaar, dievon Renfrizhausen<br />

<strong>und</strong> Mühlheim gemeinsamgetragen<br />

werden.<br />

Ein Ärgernis imOrt ist nach<br />

wie vor der Lärm von der Autobahn.<br />

»Das Tal öffnet sich trichterförmig<br />

gegen Renfrizhausen«,<br />

nennt Pyroth den Gr<strong>und</strong> für das<br />

Dilemma. Er hofft, dass dieses<br />

Jahr Bewegung in Sachen Lärmschutz<br />

kommt <strong>und</strong> ruft schon<br />

jetzt dazu auf,sichaktiv am »Tag<br />

gegen Lärm« am 27. April zu beteiligen.<br />

Ein weiteres Thema, das die<br />

Renfrizhauser Bürgerinnen <strong>und</strong><br />

Bürger derzeit beschäftigt,ist die<br />

eventuelle Ansiedlung eines<br />

Prüf- <strong>und</strong> Testzentrums der<br />

DaimlerAG. Renfrizhausen wäre<br />

mit 30 Hektar Gemarkungsfläche<br />

betroffen. »Viele in Renfrizhausen<br />

sind sehr skeptisch eingestellt«,<br />

erläutert der Renfrizhauser<br />

Ortsvorsteher.<br />

Dieses Jahr soll der Toiletten-<br />

Anbau ander Kirche eingeweiht<br />

werden. Renfrizhausen hat den<br />

Friedhof, wie Bergfelden, noch<br />

bei der Kirche. Darüber hinaus<br />

sollen die Überlegungen, ander<br />

„ Die Dorfgemeinschaft<br />

istsehrgut.<br />

Burkhard Pyroth<br />

Ortsvorstehervon<br />

Renfrizhausen<br />

Stelle des abgebrochenen alten<br />

Rathauses einen Dorfmittelpunkt<br />

zugestalten, forciert werden.<br />

Zudem gibt esÜberlegungen,<br />

amsogenannten »Dreschplatz«<br />

ein Spielplatz für ältere<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit<br />

Tischtennis-Platte <strong>und</strong> Basketball-Korb<br />

entstehenzulassen.<br />

Insgesamt sieht Pyroth Renfrizhausen<br />

gut aufgestellt. »Ich<br />

mache mir zwar zunehmend<br />

Sorgen wegen der Altersstruktur«,<br />

so Pyroth, »aber Renfrizhausen<br />

ist ein lebendiger Ort<br />

mit einer sehr guten Dorfgemeinschaft.«<br />

Das Kloster<br />

Kirchberg<br />

liegt auf<br />

Renfrizhauser<br />

Gemarkung.<br />

Luftbild:Kuball<br />

In<br />

Renfrizhausen<br />

lebenderzeit<br />

knapp800<br />

Einwohner.<br />

Bild:Kuball


Verlagssonderbeilage |<br />

Samstag,19. Februar2011<br />

Sigmarswangen <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 13<br />

»Feldstückdes Sigmar«<br />

Ein kurzer historischer Abriss von<br />

Sigmarswangen<br />

Schon in einer Urk<strong>und</strong>e von<br />

1323 wird der Ort als »Sigmarswanden«<br />

erwähnt. Der<br />

Name leitet sich vom einem<br />

Personennamen »Sigmar«<br />

her, der in Sigmarswangen<br />

zu einer Zeit als Freier oder<br />

als Lehensbauer mit seiner<br />

Sippe lebte, ehe eine schriftliche<br />

Urk<strong>und</strong>e über den Ort<br />

berichtete. Die Nachsilbe<br />

»wang« bedeutet Feldstück<br />

<strong>und</strong> somit, zusammen mit<br />

der Vorsilbe, »Feldstück des<br />

Sigmar.« Bis 1284 gehörte<br />

Sigmarswangen den Grafen<br />

von <strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> kam von diesen<br />

an die Herren von Geroldseck.<br />

Im Jahr 1471 gelangte<br />

das Dorf anWürttemberg.<br />

Von da an gehörte es<br />

zum altwürttembergischen<br />

Amt <strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> kam mit dem<br />

Oberamt dieses Namens<br />

1938 zum Landkreis Horb.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Kreisreform<br />

von 1972 kam Sigmarswangen<br />

zum Landkreis Rottweil.<br />

Nach eigener Entscheidung<br />

wurde Sigmarswangen zum<br />

1. Januar 1974 Stadtteil von<br />

<strong>Sulz</strong> a. N.<br />

Dieses Bild ausdem Jahr 1961 wurdebei einem Kinderfest in Sigmarswangen gemacht.<br />

Bild:Ortsverwaltung Sigmarswangen<br />

Sigmarswangen<br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

850Einwohner<br />

570Meter ü. d. M.<br />

Fläche: 587 ha<br />

Wappenbeschreibung<br />

In Silber dreiroteSpitzen<br />

mitdreiJakobsmuscheln,<br />

eine im roten, zwei im<br />

silbrigenFeld.<br />

Ortschaftsverwaltung<br />

AistaigerStraße 8<br />

Telefon:(07454) 24 16<br />

Telefax: (0 74 54) 40 79 42<br />

E-Mail:<br />

sigmarswangen@sulz.de<br />

Ortsvorsteher<br />

BerndNickel<br />

Ruhig <strong>und</strong>idyllisch<br />

Sigmarswangen istinallen wichtigenBereichengut aufgestellt<br />

Im idyllisch gelegenen<br />

Sigmarswangen geht es<br />

sehr ruhig <strong>und</strong> beschaulich<br />

zu. Da der <strong>Sulz</strong>er<br />

Stadtteil an keiner Durchgangsstraße<br />

liegt, fahren<br />

kaum Autos durch das Dorf.<br />

»Dies bringt aber Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile mit sich«, meint<br />

Bernd Nickel, der Ortsvorsteher<br />

von Sigmarswangen. »Einerseits<br />

gibt es keine Lärmbelästigung,<br />

andererseits leidet<br />

dadurch unser Genossenschaftsladen,<br />

da kaum K<strong>und</strong>en<br />

vonauswärtskommen.«<br />

Die Sigmarswanger Genossenschaft<br />

»Unser Laden« sucht<br />

ihresgleichen in der Region.<br />

Nach der Schließung des letzten<br />

Lebensmittelladens 1994<br />

gründeten die Sigmarswanger<br />

Bewohner die »Unser Laden<br />

eG«, um die Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

im Ort sicherzustellen. Die Ge-<br />

nossenschaft hat r<strong>und</strong> 280 Mitglieder,<br />

r<strong>und</strong> ein Drittel der<br />

Einwohner unterstützt also das<br />

Projekt. Da viele Sigmarswanger<br />

dennoch nicht regelmäßig<br />

im Laden einkaufen, sondern<br />

Discounter in der Stadt bevorzugen,<br />

stand die Existenz des<br />

Ladens des Öfteren auf der<br />

Kippe. »Deshalb beschlossen<br />

die Aktionäre Ende Januar,Mitgliedsbeiträge<br />

einzuführen«,<br />

erklärt Kurt Gruhler, neben Erwin<br />

Hauser einer der beiden<br />

Vorstände der Genossenschaft.<br />

Im Übrigen betreibt die Volksbank<br />

einen Bankautomaten<br />

beim Laden, der laut Nickel<br />

»den Ladenerhaltunterstützt.«<br />

In Sigmarswangen ist ein<br />

eingruppiger Kindergarten beheimatet.<br />

Die Gr<strong>und</strong>schüler<br />

gehen nach Wittershausen.<br />

Richtung Bochingen liegt<br />

das kleine Gewerbegebiet »Vor<br />

Buchen«, indem attraktive Betriebe<br />

aus dem produzierenden<br />

Gewerbe <strong>und</strong> dem Handwerk<br />

ansässig sind. Zwei Plätze<br />

sind noch zu verkaufen.<br />

Im Neubaugebiet »Breite II«<br />

hat die Stadt <strong>Sulz</strong> ebenfalls<br />

noch zwei Plätze vorrätig;<br />

hinzu kommen Gr<strong>und</strong>stücke<br />

in Privatbesitz. »Wünschenswert<br />

wäre ein weiteres Baugebiet<br />

von sechs bis acht Plätzen«,<br />

sagt Nickel, »diese Entwicklungsrichtung<br />

ist im Flächennutzungsplan<br />

bereits<br />

vorgegeben.«<br />

»Das Vereins- <strong>und</strong> Dorfleben<br />

ist intakt«, lobt der Sigmarswanger<br />

Ortsvorsteher<br />

das Vereinsleben <strong>und</strong> das<br />

Bürgerengagement.<br />

Auf der Agenda des Ortes<br />

stehen zwei größere Projekte.<br />

»Die 1984 erstellte Mehrzweckhalle<br />

bedarf dringend ei-<br />

„ Wirmüssen<br />

schauen,<br />

dasswir die<br />

Infrastruktur<br />

erhalten können.<br />

BerndNickel<br />

Ortsvorstehervon<br />

Sigmarswangen<br />

ner Sanierung <strong>und</strong> Modernisierung«,<br />

erläutert Nickel. Der<br />

Förderverein Mehrzweckhalle<br />

sammelt dafür eifrig Geld.<br />

Darüber hinaus möchte die<br />

evangelische Kirchengemeinde<br />

in der Bochinger Straße 5<br />

ein Gemeindezentrum bauen.<br />

»Damit wird die Ortsmitte aufgewertet«,<br />

ist sich der Sigmarswanger<br />

Ortsvorsteher sicher.<br />

Sigmarswangenhat<br />

keinen<br />

Durchgangsverkehr.<br />

Bilder:Kuball<br />

Sigmarswangenliegt<br />

sehr idyllisch.


14 <strong>Sulz</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />

Samstag, 19. Februar 2011 | Verlagssonderbeilage<br />

Bedeutende Salzstadt<br />

Ein kurzer historischer Abriss von <strong>Sulz</strong><br />

<strong>Sulz</strong> kann in seiner Geschichte<br />

bis indie vorrömische Zeit zurückblicken.<br />

Schon aus keltischer<br />

Zeit befanden sich westlich<br />

der Stadt eine Reihe von<br />

Grabhügeln <strong>und</strong> eine Viereckschanze.<br />

Die Römer bauten<br />

um 74 n. Chr. auf der Höhe<br />

südlichdes jetzigenStadtkerns<br />

ein Kastell, neben dem sich eine<br />

Ansiedlung (vicus) bildete.<br />

Das Kastell wurde jedoch<br />

schonbaldwiederaufgegeben.<br />

Auf eine Alemannensiedlung<br />

an der Stelle des heutigen <strong>Sulz</strong><br />

deuten Reihengräberf<strong>und</strong>e am<br />

Randeder Stadt.<br />

Seinen Namen hat <strong>Sulz</strong>, das<br />

790 als »villa publica <strong>Sulz</strong>a«<br />

erstmals urk<strong>und</strong>lich erwähnt<br />

wird, wohl von seinen Salzquellen.<br />

Das Schicksal der Saline<br />

zieht sich denn auch wie<br />

ein roter Faden durch die<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte der Geschichte<br />

der Stadt <strong>Sulz</strong> amNeckar. Die<br />

ersten Besitzer der Saline <strong>und</strong><br />

Herren der Stadt waren seit<br />

dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert die Grafen<br />

von <strong>Sulz</strong>. Ihre Herrschaft<br />

ging um 1270 an die Herren<br />

von Geroldseck über, die die<br />

Burg Albeck südwestlich der<br />

Stadt errichteten. Obwohl ab<br />

1688 zerstört, ist die Albeck<br />

dank eines engagierten Fördervereins<br />

noch <strong>heute</strong> eine<br />

der schönsten Burgruinen des<br />

Schwarzwaldes. Auf Betreiben<br />

der Geroldsecker erhielt <strong>Sulz</strong><br />

1284 von König Rudolf von<br />

Habsburg dasStadtrecht.<br />

Während der Geroldseckischen<br />

Fehde im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

unter der die Bürger der<br />

Stadt viel zuleiden hatten, gelang<br />

es den aufstrebenden<br />

Württemberger Grafen, den<br />

Geroldseckern die Burg Albeck<br />

<strong>und</strong> die Stadt mit der Saline<br />

schrittweise abzuringen. 1473<br />

war <strong>Sulz</strong> ganz inwürttembergischer<br />

Hand <strong>und</strong> blieb für<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte die einzige Salzquelle<br />

des Landes.Ab1483 war<br />

<strong>Sulz</strong> auch Sitz des württembergischen<br />

Obervogts am<br />

Schwarzwald <strong>und</strong> damit ein<br />

Verwaltungszentrum.<br />

Bauernkrieg <strong>und</strong> Reformationswirren,<br />

der Dreißigjährige<br />

Krieg <strong>und</strong> die »Franzosenkriege«<br />

(1688-1714) warfen die<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Stadt immer wieder weit<br />

zurück <strong>und</strong> brachten durch<br />

Einquartierungen, Überfälle<br />

<strong>und</strong> Plünderungen Schrecken<br />

<strong>und</strong> Unglück über die Bevölkerung.<br />

1794 brannte <strong>Sulz</strong>, wie<br />

schon einmal 1581, innerhalb<br />

der Stadtmauern bis auf wenige<br />

Häuser <strong>und</strong> die spätgotische<br />

Stadtkirchevollständigab<br />

<strong>und</strong> wurde anschließend nach<br />

einem einheitlichen Plan wieder<br />

aufgebaut, der dem Stadtkern<br />

noch <strong>heute</strong>seincharakteristisches<br />

Gepräge gibt.<br />

Seinen bisherigen hohen<br />

wirtschaftlichen Rang als Salzstadt<br />

verlor <strong>Sulz</strong> ab 1803, als<br />

die viel ergiebigeren Salzwerke<br />

am Kocher württembergisch<br />

wurden. Versuche, durch Verbesserung<br />

der Salzabbaumethoden,<br />

durch Abbau von<br />

Hallerde<strong>und</strong> durchAusbaueines<br />

Solbades wieder eine größere<br />

Bedeutung zu gewinnen,<br />

brachten auf die Dauer nicht<br />

dengewünschten Erfolg.<br />

Das Oberamt (seit 1934<br />

Kreis) <strong>Sulz</strong> wurde 1938 aufgelöst<strong>und</strong><br />

dieStadt demdamaligen<br />

Kreis Horb zugegliedert.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

hat <strong>Sulz</strong> den wirtschaftlichen<br />

Verlust, den die Stadt durch<br />

die Einstellung des Salinebetriebs<br />

erlitten hatte, mit dem<br />

Ausbau eines ges<strong>und</strong>en, mittelständischen<br />

Gewerbes wieder<br />

weitgehend ausgeglichen.<br />

Auch der Fremdenverkehr –<br />

besonders auch in den heutigen<br />

Stadtteilen Glatt, Hopfau<br />

<strong>und</strong> Bergfelden sowie auf dem<br />

Kirchberg–istzueiner bedeutenden<br />

Stütze des <strong>Sulz</strong>er Wirtschaftslebensgeworden.<br />

Durch die Kreisreform von<br />

1973 wurde <strong>Sulz</strong> mit seinen<br />

Stadtteilen ein Unterzentrum<br />

im Landkreis Rottweil <strong>und</strong> gehört<br />

seither zum Regierungsbezirk<br />

Freiburg.<br />

Das Bild oben wurde1949oder1950 in derEvangelischen<br />

Volksschule<strong>Sulz</strong>gemacht.Eszeigt dieBubendes <strong>Sulz</strong>er<br />

Jahrgangs1941.Vermutlichist es die4.Klasse, da <strong>damals</strong> biszur<br />

3. Klassedie Buben<strong>und</strong> Mädchenzusammenineiner Schulklasse<br />

waren–r<strong>und</strong> 80 Kindermit einemLehrerineinem Schulraum!<br />

Eine Besonderheit derStädtepartnerschaft zwischenMontendre<br />

<strong>und</strong><strong>Sulz</strong>ist dasMaison<strong>Sulz</strong>, einFerienhausinder französischen<br />

Partnerstadt Montendre.Die Stadt <strong>Sulz</strong> hat vonihrer Partnerstadt<br />

in idyllischerLage in einemPinienwald einGr<strong>und</strong>stück geschenkt<br />

bekommen,auf demzum 20-jährigenPartnerschafts-Jubiläum<br />

1996 vonden aufdem Bild in derMitte zu sehenden <strong>Sulz</strong>er<br />

Handwerkern einHauserrichtetwurde.<br />

DasBildganzunten schließlich isteineAufnahmedes <strong>Sulz</strong>er<br />

Neckar-<strong>und</strong> Kinderfestesaus den1990er Jahren.<br />

Bilder:Kuball,Stadtarchiv <strong>Sulz</strong>


Verlagssonderbeilage |<br />

Samstag,19. Februar2011<br />

<strong>Sulz</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 15<br />

Über den Dächern von <strong>Sulz</strong> –die Altstadt mit der Stadtkirche.<br />

<strong>Sulz</strong><br />

kompakt<br />

Zahlen,Daten, Fakten<br />

12 250Einwohner(gesamt)<br />

4600 Einwohner (Kernstadt)<br />

410-676Meter ü.d.M.<br />

Fläche: 8760ha(gesamt)<br />

2446ha(Kernstadt)<br />

Wappenbeschreibung<br />

DieStadt <strong>Sulz</strong> übernahm<br />

das Wappen der<br />

Geroldseckischen Familie<br />

(roter Querbalken im<br />

goldenenFeld). Im Laufe<br />

der Zeit wurden Salzhaken<br />

zugefügt,wie sieverwendet<br />

wurden, um diekleineren<br />

Salzpfannen zu bewegen.<br />

Stadtverwaltung<br />

Obere Hauptstraße 2<br />

72172<strong>Sulz</strong>a.N.<br />

Telefon:(07454) 96 50 0<br />

Telefax: (0 74 54) 96 50 104<br />

E-Mail:<br />

stadtverwaltung@sulz.de<br />

www.sulz.de<br />

Bürgermeister<br />

Gerd Hieber<br />

<strong>Sulz</strong> am Neckar ist ein<br />

staatlich anerkannter Erholungsort<br />

<strong>und</strong> liegt mit<br />

seinen neun Teilorten im Bereich<br />

des Mittleren Schwarzwaldes<br />

eingebettet in die Täler<br />

des Neckars, der Glatt <strong>und</strong> des<br />

Mühlbachs.<br />

Die romantischen Flusstäler,<br />

der Schwarzwald <strong>und</strong> die nahegelegene<br />

Schwäbische Alb prägen<br />

den Charakter der Landschaft.<br />

<strong>Sulz</strong> a. N. ist ein ideales<br />

Urlaubsgebiet, auch fürRadfahrer<br />

<strong>und</strong> Wanderer, mit preisgünstigen<br />

Quartieren <strong>und</strong> einer<br />

Fülle von Möglichkeiten, den<br />

Urlaub individuellzugestalten.<br />

Die gesamte Gebietsfläche<br />

umfasst 8760 Hektar <strong>und</strong> bildet<br />

Bilder: Kuball<br />

<strong>Sulz</strong> istZukunft<br />

GrößtesGebiet im Rottweiler Landkreis<br />

Beim alljährlich<br />

stattfindenden<br />

Neckar- <strong>und</strong><br />

Kinderfest.<br />

damit das größte Gemeindegebiet<br />

im LandkreisRottweil.<br />

Die Stadt liegt verkehrsgünstigander<br />

B<strong>und</strong>esautobahnA81<br />

Stuttgart-Singen (Anschlussstelle<br />

32 <strong>Sulz</strong>) <strong>und</strong> ander B<strong>und</strong>esstraße<br />

14. Sie ist außerdem<br />

durch gut ausgebaute Landes<strong>und</strong><br />

Kreisstraßen mit der näheren<br />

<strong>und</strong> ferneren Umgebung<br />

verb<strong>und</strong>en. <strong>Sulz</strong> ist Bahnstation<br />

an der Strecke Stuttgart-Bodensee-Zürich.<br />

Die Kernstadt <strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> der<br />

Stadtteil Glatt sind anerkannte<br />

Erholungsorte. Schwerpunkte<br />

für den Fremdenverkehr sind<br />

insbesondere die Stadtteile Glatt<br />

<strong>und</strong> Hopfau imGlatttal <strong>und</strong> die<br />

Stadtteile <strong>Sulz</strong> <strong>und</strong> Bergfelden.<br />

Dort steht ein vielseitiges Angebot<br />

an Tourismus- <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen<br />

zurVerfügung.<br />

Darüber hinaus präsentiert<br />

sich <strong>Sulz</strong> als attraktiver Wirtschaftsstandort.<br />

Als Unterzentrum<br />

bietet die Neckarstadt <strong>Sulz</strong><br />

im historischen Stadtkern vielfältige<br />

Versorgungs- <strong>und</strong> Verwaltungsdienstleistungen.


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