Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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72 KONZEPT EINES TELEPRÄSENZSYSTEMES AUF BASIS EINES KONVENTIONELLEN RECHNERNETZES<br />
29<br />
Die Zahl der an einem Operationsgeschehen beteiligten Stationen ist jedoch gering 2<br />
und im Voraus bestimmbar, so daß sich hier ein Workgroup-Konzept, wie es bei <strong>ATM</strong><br />
in Form eines „virtuellen Netzes“ vorgesehen ist, bestens eignet: Durch Netzwerkmanagement<br />
kann bestimmt werden, welche am Gesamtnetz beteiligten Stationen zu<br />
welcher Workgroup gehören sollen, ganz unabhängig <strong>von</strong> ihrem physikalischen<br />
Anschluß in der Topologie. Das virtuelle Netzkonzept erlaubt dann, aufgrund der<br />
Workgroup-Zugehörigkeit zu filtern, welche Mitteilungen die Arbeitsgruppe erreichen<br />
und verlassen dürfen (virtuelles Subnetz). Dies hat den Vorteil, daß schon bei der<br />
Propagation der Statusmeldungen per BC ein Schneeballeffekt verhindert wird.<br />
Unter diesem Aspekt ließe sich aber auch die bei MONSUN ursprünglich vorgesehene<br />
verbindungsorientierte Status-Meldung über den „traditionellen“ COM_DO-Kanal<br />
rechtfertigen: Sind COM_DO-Kanäle ohnehin zwischen dem MMI und allen am Einsatz<br />
beteiligten Objekten ausgebildet 230 , so müßte dem MMI nur noch die Funktion des<br />
Vervielfachens eingehender Statusinformationen über die bestehenden COM_DO-<br />
Verbindungen hinzugefügt werden, die in der zuvor genannten <strong>ATM</strong>-Lösung vom<br />
Switch, also dem Netz selbst, ausgeführt wird.<br />
Dagegen spricht wiederum der Leistungsaspekt, denn neben der Belastung durch die<br />
Ausführung vieler MMI-Tasks ist eine <strong>für</strong> die MMI-Workstation erhältliche <strong>ATM</strong>-<br />
Adapter-Karte sicherlich schon aufgrund ihrer Funktionalität „am Rande“ des Netzes<br />
(Vervielfachung der BC-Message auf der AAL-Schicht) nicht so leistungsfähig wie ein<br />
netzinterner Switch (Vervielfachung der BC-Zellen auf der <strong>ATM</strong>-Schicht).<br />
Die Ansicht des Verfassers bei der Abwägung genannter Argumente tendiert unter<br />
Gewichtlegung auf den Performance-Aspekt zur Auftrennung des COM_DO-Kanales in ein<br />
COM_DO_MNT mit Punkt-zu-Punkt-Charakeristik und ein COM_DO_BC mit Multicast-<br />
Charakteristik, wie am Szenario oben gezeigt.<br />
29<br />
30<br />
vgl. den Absatz über die Propagation der T-SAPs in Abschnitt 4.2.3.2 auf S. 59.<br />
Es wäre allerdings auch möglich, daß z. B. das Sitzungsarchiv bei einem dedizierten „Operationsnetz“ oder<br />
„Fernhantierungsnetz“ (ggfs. über das Konzept der „virtuellen Netze“ realisiert), ohne zuvor über einen<br />
COM_DO-Kanal <strong>von</strong> einem oder mehreren MMIs anassoziiert worden zu sein, in der Rolle des universellen,<br />
unabhängigen „Protokollanten“ alle Statusmeldungen auf dem Netz aufgreifen soll. (Dies wäre zur Klärung<br />
späterer rechtlicher Probleme etwa in Kunstfehlerprozessen vorteilhaft.) In diesem Fall würde das MMI mit<br />
der Verwaltung einer sonst nicht notwendigen Verbindung zusätzlich belastet.<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen