Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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1H1HARTEMIS/MONSUN, EIN MULTIMEDIALES SYSTEM 71<br />
<br />
verwaltung einerseits, Transport <strong>von</strong> Statusinformationen andererseits, wird dadurch<br />
berücksichtigt, daß zwei unterschiedliche Kanäle eingeführt werden,<br />
COM_DO_MNT (COM_DO Connection Maintenance), <strong>für</strong> die verbindungsorientierte,<br />
bidirektionale Verwaltungskommunikation aus dem ursprünglichen<br />
COM_DO-Kanal, und<br />
COM_DO_BC (COM_DO Status Broadcast), <strong>für</strong> den unidirektional verbindungslosen,<br />
als Broadcast geplanten Teil des ursprünglichen COM_DO-Kanals, der zur<br />
Propagation der Statusinformationen dient.<br />
Die Kanäle COM_DO_MNT sind jeweils zwischen dem MMI und allen anderen<br />
Objekten des Szenarios aufzubauen (vgl. 3Abbildung 4.8 auf S. 365), die COM_DO_BC-<br />
Kanäle gehen nur <strong>von</strong> der AEH aus. Als Empfänger der Broadcast-Nachrichten<br />
kommen primär TEH, MEH und MMI in Betracht, sekundär auch die im momentanen<br />
Szenario nicht aufgenommenen Einheiten MOEH und Sitzungsarchiv, nicht jedoch die<br />
VEH.<br />
Die VEH wird über den COM_DO_MNT-Kanal vom MMI in die Assoziationsgruppe<br />
integriert und kommuniziert dann unidirektional über einen AV_UP-Kanal<br />
ausschließlich mit dem MMI. Organisatorisch entspricht dies einer Stabsbeziehung (im<br />
Gegensatz zur sonst vorherrschenden Matrix-Organisation), die es ermöglicht hat, auch<br />
bisher schon MONSUN/ARTEMIS ohne multimediale Integration zu betreiben.<br />
3Abbildung 4.10 zeigt schematisch das beschriebene Szenario.<br />
4.4.2.5 Exkurs: Die Kommunikationsstruktur <strong>von</strong> ARTEMIS unter Diskussion<br />
An dieser Stelle sei in einem kurzen Exkurs dargestellt, daß ARTEMIS kein fertiges Konzept<br />
darstellt, sondern sich in der Definitionsphase befindet; der derzeit noch in der Diskussion<br />
befindliche Ansatz zur Propagation der AEH-Statusmeldungen sei als Beispiel angerissen:<br />
<br />
<br />
Die Diskussion ist im Hinblick auf Sicherheitsaspekte zu führen, denn durch die<br />
Broadcast-Charakteristik bleibt es einerseits jeder Station, ob am Szenario beteiligt<br />
oder nicht, überlassen, durch Auswertung der Absenderadresse in der Broadcast-PDU<br />
zu entscheiden, ob sie die Information entgegennehmen und auswerten will.<br />
Andererseits kann eine auf Sabotage ausgelegte Station eine falsche Statusmeldung<br />
auf das Netz bringen, was durch das Fehlen <strong>von</strong> Quittierungstechniken beim<br />
verbindungslosen Broadcast nicht erkannt werden kann.<br />
Im Hinblick auf die Ökonomie ist <strong>von</strong> Bedeutung, welches Netzwerk <strong>für</strong> die<br />
Realiserung zum Einsatz kommen soll; bei einer Realisierung auf Basis eines teilvermaschten<br />
<strong>ATM</strong>-Netzes anstelle eines Bussystemes ist besonders der vermehrte<br />
Traffic zu beachten:<br />
Im Bussystem wird der Versand <strong>von</strong> Statusmedlungen per BC (Broadcast) eingeführt,<br />
um die Traffic-Last dadurch zu verringern, daß die BC-PDU (Broadcast-PDU) <strong>von</strong> der<br />
sendenden Station einmal auf das Medium gelegt wird und <strong>von</strong> dort am Transceiver<br />
jeder „interessierten“ Station kopiert werden kann („Vervielfachung nach Bedarf“).<br />
Anders jedoch bei <strong>ATM</strong>: jeder Switch muß eine empfangene Broadcast-Zelle unter<br />
Vervielfachung an alle seine Ausgänge weitervermitteln („prophylaktische Vervielfachung<br />
als Angebot“), was im Gesamtnetz bei jedem Switchdurchgang eine Vervielfachung<br />
der Zellen um die Zahl der Ports des Switches abzüglich 1 (Empfangsport),<br />
insgesamt also ein exponentielles Wachsen des Verkehrs bewirkt.<br />
Diplomarbeit <strong>Torsten</strong> <strong>Neck</strong>