Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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112 ÜBERTRAGUNG DER MULTIMEDIALEN DATEN ÜBER EIN <strong>ATM</strong>-NETZ<br />
Tabelle 6.2 auf S. 395, 3Tabelle 6.3 auf S. 3100, 3Tabelle 6.4 auf S. 3103), so stellt man fest, daß<br />
die Kanalanforderungen durch die ineffiziente Verpackung bei kurzen PDUs überproportional<br />
am AAL ansteigt (Zuwachsraten zwischen 16,3 % und 165 %).<br />
Die in dieser Betrachtung zu erwartenden Verzögerungen resultieren (vgl. Abschnitt 36.1) aus<br />
dem Transport der Daten über die Leitung und der Aufsammelzeit, die die SAR im<br />
Empfänger benötigt, um die PDUs wieder komplett an die höheren Schichten weiterzugeben.<br />
Es ist jedoch in keinem Standard festgelegt, daß die AAL-CS tatsächlich jede einlaufende,<br />
kurze PDU ineffizient in einer Zelle über das <strong>ATM</strong>-Netz übertragen muß. Es ist auch<br />
denkbar, daß mehrere PDUs aufgesammelt werden, bis eine Zelle zu nahezu 100 % gefüllt<br />
ist. In diesem Fall sind durch die Pufferung der Zellen in Abhängigkeit <strong>von</strong> PDU-<br />
Ankunftsrate und PDU-Volumen Verzögerungen zu erwarten.<br />
Beide Möglichkeiten werden in den Abschnitten 37.3.2 und 37.3.4 durchgerechnet.<br />
7.3.2 Übertragungsverzögerungen durch Blockung<br />
7.3.2.1 Effizienz der Zellübertragung<br />
Für die Übertragung <strong>von</strong> Nutzdaten in einer Kapsel-Struktur läßt sich allgemein eine<br />
Kennzahl „Effizienz“ η in Abhängigkeit vom Nutzdatenvolumen (X) und dem Volumen der<br />
kapselnden Daten ohne Nutzinformation <strong>für</strong> den Dienstnehmer (H) ermitteln:<br />
η =<br />
X<br />
Da die Nutzdaten in <strong>ATM</strong> in Zellen übertragen werden, die in einer fest vorgegebenen Weise<br />
strukturiert sind, ist in die Effizienz η die Zahl der <strong>für</strong> die Übermittlung benötigten Zellen<br />
(die u. U. eine ungünstige Auslastung haben können) anstelle des unportionierten<br />
Nutzdatenvolumens einzurechnen:<br />
X<br />
+<br />
⎡ X<br />
N = ⎢ L<br />
L bezeichnet hierbei die feste Länge des Payload-Teils einer Zelle in Oktett. Für diesen Fall<br />
ist also die Effizienz:<br />
η =<br />
H<br />
⎤<br />
⎥<br />
X<br />
=<br />
N ⋅ ( L + H ) ⎡ X<br />
⎢ L<br />
⎤<br />
⎥<br />
⋅<br />
X<br />
( L + H )<br />
Aus dieser Betrachtung erkennt man, daß die Regelungsdatenübertragung in MONSUN mit<br />
den z. T. sehr kurzen PDUs ineffizient ist. Oder anders betrachtet: vor allem in ARTEMIS, wo<br />
die PDUs noch nicht endgültig definiert sind, sollten aus Effizienzgründen PDU-Längen in<br />
ganzzahligen Vielfachen der Zellgröße mit entsprechendem Raum <strong>für</strong> die Overheads aus<br />
tieferen Schichten (über dem AAL-Layer) festgelegt werden.<br />
7.3.2.2 Zellenverzögerung durch Blockung im Convergence-Sublayer des AAL<br />
Verzögerungen können bei <strong>ATM</strong>-<strong>Netzen</strong> je nach Implementierung des AAL-CS schon<br />
dadurch entstehen, daß bei der Bildung <strong>von</strong> <strong>ATM</strong>-Zellen in den Adaptern der Endgeräte das<br />
Füllen einer Zelle abgewartet wird. Dies ist besonders bei langsamen, zeitkontinuierlichen<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen