Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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102 LEISTUNGSANFORDERUNGEN EINES <strong>ATM</strong>-BASIERTEN MONSUN/ARTEMIS-SYSTEMES<br />
voraus, so daß theoretisch sogar eine Kombination <strong>von</strong> RFC 1006 und RFC 1483 denkbar<br />
wäre.<br />
Da diese Umsetzungen jedoch als zusätzliche Tasks in Software realisiert sind, werden sie<br />
mit Sicherheit die Verarbeitungsverzögerung merklich verschlechtern.<br />
6.4.4 ARTEMIS-PDUs über TCP<br />
In ARTEMIS wird als Transportprotokoll derzeit nicht ISO-TP4 eingesetzt, sondern das<br />
verbindungsorientierte Transportprotokoll des DoD-Stapels, TCP.<br />
TCP ist nahe verwandt mit TP4. Es arbeitet als Transportprotokoll mit den selben oder<br />
ähnlichen Protokollmechanismen wie TP4, so daß alle prinzipiellen Aussagen des vorausgehenden<br />
Abschnittes übernommen werden können (vgl. auch /RFC1006/).<br />
Im Gegensatz zu OSI, wo der Transportschicht noch drei weitere Schichten überlagert sind,<br />
ist TCP schon vom Konzept her die höchste Schicht und zur direkten Entgegennahme der<br />
Nachrichten des Benutzers ausgelegt. Die Transportinstanzen des TCP akzeptieren daher<br />
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beliebig lange Nachrichten des Benutzers, die sie ggfs. in 64 KByte 3 lange Segmente<br />
zerlegen und üblicherweise über den Datagrammdienst IP einzeln versenden.<br />
Dieser Sachverhalt spiegelt sich im Format der TCP-PDU wieder. Im Gegensatz zu TP4 findet<br />
nur eine einzige TCP-PDU Verwendung, die einen Header <strong>von</strong> mindestens 20 Byte im<br />
Gegensatz zu den 8 Byte der DT-PDU in TP4 aufweist. Aus Sicht des Overheads stellt sich<br />
TCP also schlechter als ISO-TP4 (man vgl. aber die Auswirkung des Overheads in 3Abbildung<br />
6.4 und die Betrachtung der Paketierungsverzögerung in Abschnitt 37.3.2.2).<br />
Die Felder des TCP-Headers sind:<br />
Source Port, 16 bit, die T-SAP-Adresse des Absenders, die <strong>für</strong> die Auslieferung über<br />
einen Datagrammdienst benötigt wird.<br />
Destination Port, 16 bit, die T-SAP-Adresse des Empfängers.<br />
Sequence Number, 32 bit,<br />
Piggyback Acknowledgement, 32 bit (Beschreibung s. z. B. /Tane92/ S. 269)<br />
TCP-Header-Length, maximal 10 bit, zur Längenangabe des gesamten TCP-Headers,<br />
sechs 1 bit-Flags zur Anzeige <strong>von</strong> dringenden Daten (Urgent), zur Abwicklung des<br />
Verbindungsaufbaus u. ä.<br />
Window, 16 bit, das die Größe des Byte-Kredits <strong>für</strong> das Sliding-Window-Verfahren<br />
angibt.<br />
Checksum, 16 bit, eine Prüfsumme des gesamten Rahmens,<br />
Urgent Pointer, 16 bit, der in Verbindung mit dem Urgent-Flag verwendet wird.<br />
Das Options-Feld, 0 oder mehr 32 bit-Worte, das zur Aushandlung beim Verbindungsaufbau<br />
eingesetzt wird.<br />
An den Header schließen sich die Daten bis zu der angegebenen maximalen Länge <strong>von</strong><br />
64 KByte an.<br />
Für die Regelungsdaten in ARTEMIS können aus dieser Struktur die gleichen Voraussetzungen<br />
abgeleitet werden wie bei MONSUN und TP4.<br />
Die Kanalanforderungen berechnen sich mit den ARTEMIS-Werten aus der 3Tabelle 6.2 und<br />
der bekannten Formel, also wie in 3Tabelle 6.4 zusammengefaßt.<br />
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Man beachte an dieser Stelle das kapitale „K“ <strong>für</strong> den Faktor 1024; das technische „kilo“ (Faktor 1000) wird<br />
streng mit versalem „k“ geschrieben, „M“ bedeutet das technische „mega“ (Faktor 1 000 000).<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen