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Reuttener 06/13 - Kaufmannschaft Reutte

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TRAUERHILFE<br />

BESTATTER<br />

Bestattung Longo<br />

6600 Lechaschau<br />

Diesen Monat zum Thema:<br />

Männer trauern anders<br />

Mädchen werden von klein auf zur<br />

Sensibilität erzogen und lernen<br />

sich mit ihrem Innenleben zu beschäftigen.<br />

Sie dürfen Gefühle zeigen und darüber<br />

sprechen. Buben werden eher<br />

ermuntert, sich zu behaupten und<br />

daran gehindert, Emotionen ehrlich<br />

auszudrücken. Anstelle dessen werden<br />

sie dazu angehalten, Gefühle<br />

durch Aktivität und Bewegung zu<br />

überwinden. Gefühle wahrnehmen,<br />

spüren, zulassen und zeigen gilt<br />

nach wie vor als weichlich, weiblich<br />

und beschämend. Um dem zu entgehen,<br />

richten Buben und Männer<br />

ihre Konzentration auf die Außenwelt<br />

und auf Aktivität. Erfolgsstreben,<br />

Leistung, Macht und Härte sind immer<br />

noch wichtige männliche Werte.<br />

Während Frauen in der Trauer dazu<br />

neigen, ihre Aufmerksamkeit nach<br />

innen zu richten, zu fühlen und darüber<br />

zu sprechen, ist ein Verlust für<br />

Männer durch Aktivsein besser zu<br />

ertragen: Aktivität stärkt das Kontrollund<br />

ein Sicherheitsgefühl. Das ist an<br />

sich eine absolut gute und gesunde<br />

Strategie, solange die Handlungen<br />

bewusst mit dem Schmerz verbunden<br />

werden, damit sie nicht in wilden<br />

Aktionismus abgleiten. Handeln und<br />

Agieren darf nicht als „Selbst-Doping“<br />

missbraucht werden, um nicht zu<br />

fühlen. Ablenkung von der Trauer<br />

ist an sich nicht schlecht, es kommt<br />

nur auf die Dosis an. Wenn ein Vater<br />

nach dem Tod seines Sohnes<br />

exzessiv Sport betreibt und sich zum<br />

Workaholic entwickelt, dann betäubt<br />

er sich und seine Trauerarbeit bleibt<br />

auf der Strecke. Wenn er aber ab und<br />

an eine Radtour wählt, die er mit seinem<br />

Sohn gemacht hat, um seiner zu<br />

gedenken, dann wird die Aktivität ein<br />

Kanal für die Trauer und lenkt nicht<br />

davon ab. Gesunde Männertrauer<br />

kann also unterstützt werden, indem<br />

die richtigen Aktivitäten gefunden<br />

werden: Jede Aktivität, die etwas<br />

mit der Trauer zu tun hat, ist Trauerarbeit.<br />

Bewusste Ablenkung zur<br />

Erholung zwischendurch ist natürlich<br />

erlaubt und auch wichtig! Männer<br />

fühlen sich in ihrer Trauer oft einsam,<br />

weil sie Angst haben, über Gefühle<br />

zu sprechen. Dabei sind sie wie alle<br />

Menschen auf Anteilnahme angewiesen.<br />

„Männergruppen“ wären daher<br />

wichtig: Diese Funktion können<br />

auch Vereine übernehmen, bewusste<br />

Trauerarbeit in Vereinen und eine für<br />

Männer passende Ritualik fehlen hier<br />

aber meist. Da wäre einiges zu tun!<br />

Das muss aber von den Männern<br />

selbst kommen.<br />

Für nähere Informationen sind wir<br />

unter 0501717-160 erreichbar.<br />

www.trauerhilfe.at<br />

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