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Lise Meitner - Szczepanek.de

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<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Einsteins Kolleginnen<br />

Das Leben und Wirken von Frauen in <strong>de</strong>r Physik zu<br />

Beginn <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts am Beispiel von <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin Valerius<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Seminar<br />

„Berühmte Physikerinnen und Naturwissenschaftlerinnen“<br />

Institut für Angewandte Physik, WWU Münster<br />

19. Mai 2006


Glie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

1 Frauenstudium gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

Vorurteile gegenüber gebil<strong>de</strong>ten Frauen<br />

Berufe für Frauen mit aka<strong>de</strong>mischer Bildung<br />

2 Der Lebenslauf von <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kindheit, Jugend und Studium in Wien<br />

Die Berliner Jahre<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>s wichtigste wissenschaftliche Beiträge<br />

Flucht aus Deutschland<br />

Leben als „Mutter <strong>de</strong>r Atombombe“<br />

3 Was ist heute von <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> geblieben?


Aka<strong>de</strong>mische Ausbildung für Frauen gegen<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Wo durften Frauen überhaupt studieren?<br />

1833: Frauen in <strong>de</strong>n USA zum Studium zugelassen<br />

1863/64: Frauen in Frankreich/Schweiz zum Studium<br />

zugelassen (zunächst Medizin)<br />

1849: erstes ladies’ college Großbritanniens (Bedford<br />

College/London)<br />

1870/73: Frauen in Schwe<strong>de</strong>n zum (Medizin-)Studium<br />

zugelassen<br />

1897: Frauen in Österreich zu Philosoph. Fakultäten<br />

zugelassen, Medizin erst 1900<br />

ab 1900: Frauen in Deutschland zum Studium zugelassen<br />

(Ba<strong>de</strong>n 1900, Bayern 1904, Preußen 1908!)<br />

Habilitation für Frauen erst nach <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg möglich


Vorherrschen<strong>de</strong> Vorurteile gegenüber<br />

gebil<strong>de</strong>ten Frauen<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Paul Julius Möbius (dt. Neurologe): „Über <strong>de</strong>n physiologischen<br />

Schwachsinn <strong>de</strong>s Weibes“, 1902:<br />

„gelehrte und künstlerische Frauen sind Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Entartung (...) “<br />

„(...) übermäßige Gehirntätigkeit macht das Weib nicht nur<br />

verkehrt, son<strong>de</strong>rn auch krank. Die mo<strong>de</strong>rnen Närrinnen sind<br />

schlechte Gebärinnen und schlechte Mütter (...).“<br />

→ „Schwachsinn“ als eine <strong>de</strong>r Arterhaltung <strong>de</strong>s Menschen<br />

dienen<strong>de</strong> positive Eigenschaft<br />

→ eventuell ironisch angehaucht?<br />

(in späteren Auflagen Proteste von Frauenrechtlerinnen<br />

mitveröffentlicht)<br />

heute mag <strong>de</strong>r enorme Erfolg <strong>de</strong>s Buches (11 Auflagen!)<br />

erstaunen


Vorherrschen<strong>de</strong> Vorurteile gegenüber<br />

gebil<strong>de</strong>ten Frauen<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Umfrage durch A. Kirchhoff unter 104 Dozenten, 1897:<br />

„Die aka<strong>de</strong>mische Frau“<br />

Max Planck: „Frauenstudium in Ausnahmefällen“<br />

„In <strong>de</strong>m von mir vertretenen Fach <strong>de</strong>r theoretischen Physik ist<br />

diese Frage gegenwärtig noch nicht so weit akut gewor<strong>de</strong>n (...).<br />

Wenn eine Frau, was nicht häufig, aber doch bisweilen vorkommt,<br />

für die Aufgaben <strong>de</strong>r theoretischen Physik beson<strong>de</strong>re Begabung<br />

besitzt und außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Trieb in sich fühlt, ihr Talent zur<br />

Entfaltung zu bringen, so halte ich (...) es für unrecht, ihr (...) die<br />

Mittel zum Studium von vornherein zu versagen, ich wer<strong>de</strong> ihr<br />

gerne, soweit es überhaupt mit <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mischen Ordnung<br />

verträglich ist, <strong>de</strong>n probeweisen und stets wi<strong>de</strong>rruflichen Zutritt zu<br />

meinen Vorlesungen und Übungen gestatten, und habe in dieser<br />

Beziehung auch bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht.“


Vorherrschen<strong>de</strong> Vorurteile gegenüber<br />

gebil<strong>de</strong>ten Frauen<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Max Planck (Fortsetzung)<br />

„An<strong>de</strong>rerseits muss ich aber daran festhalten, daß ein solcher Fall<br />

immer nur als Ausnahme betrachtet wer<strong>de</strong>n kann, und daß es<br />

insbeson<strong>de</strong>re höchst verfehlt wäre, durch Gründung beson<strong>de</strong>rer<br />

Anstalten die Frauen zum aka<strong>de</strong>mischen Studium heranzuziehen<br />

(...). Amazonen sind auch auf geistigem Gebiet naturwidrig. Bei<br />

einzelnen praktischen Aufgaben, zum Beispiel in <strong>de</strong>r<br />

Frauenheilkun<strong>de</strong>, mögen vielleicht die Verhältnisse an<strong>de</strong>rs liegen,<br />

im allgemeinen kann man aber nicht stark genug betonen, daß<br />

die Natur selbst <strong>de</strong>r Frau ihren Beruf als Mutter und Hausfrau<br />

vorgeschrieben hat, und daß Naturgesetze unter keinen<br />

Umstän<strong>de</strong>n ohne schwere Schädigungen, welche sich im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Falle beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>m nachwachsen<strong>de</strong>n<br />

Geschlecht zeigen wür<strong>de</strong>n, ignoriert wer<strong>de</strong>n können.“


<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Berufsmöglichkeiten für aka<strong>de</strong>misch ausgebil<strong>de</strong>te Frauen?<br />

Hochschulzugangsberechtigung u. Studium im Ausland (z.B.<br />

Medizin in <strong>de</strong>r Schweiz) → keine praktische Tätigkeit im<br />

Deutschen Reich möglich, da Berufsverbot für Frauen in<br />

jeglichen aka<strong>de</strong>mischen Berufen!<br />

Ärztinnen erhalten erst 1900, Lehrerinnen 1905 in einzelnen<br />

<strong>de</strong>utschen Län<strong>de</strong>rn Berufserlaubnis, Juristinnen und<br />

Theologinnen in <strong>de</strong>n 1920er Jahren<br />

daher: ca. 50% <strong>de</strong>r ersten Stu<strong>de</strong>ntinnen wählten Philologie,<br />

25% Medizin, einige Mathematik und Naturwissenschaften<br />

<strong>de</strong>solate Berufsaussichten: von <strong>de</strong>n ersten drei österr.<br />

Frauen, die in Physik promovierten, blieb nur eine in <strong>de</strong>r<br />

Physik: <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>


Der Lebenslauf von <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Elise <strong>Meitner</strong>, geboren am 17. November 1878 in Wien<br />

Eltern Philipp und Hedwig <strong>Meitner</strong>, Vater Rechtsanwalt<br />

Geschwister: 3 Brü<strong>de</strong>r und 4 Schwestern<br />

Familie jüdischer Abstammung, nicht strenggläubig (Kin<strong>de</strong>r<br />

später evangelisch o<strong>de</strong>r katholisch getauft)<br />

gehobenes Bürgertum, „geistig<br />

anregen<strong>de</strong> Atmosphäre“<br />

Musik, Bücher, Natur sind wichtig<br />

alle Kin<strong>de</strong>r erhalten höhere<br />

Schulbildung, für Mädchen eine<br />

Beson<strong>de</strong>rheit!


Kindheit und Jugend in Wien<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Vater gibt liberale I<strong>de</strong>ale von Vernunft und Fortschritt an<br />

Kin<strong>de</strong>r weiter<br />

Elternhaus wird Treffpunkt für Juristen, Schriftsteller,<br />

Schachspieler ...<br />

<strong>Lise</strong> zeigt schon als Kind Neigung für Naturwissenschaften<br />

mit 14 Jahren en<strong>de</strong>t reguläre Schulbildung für Mädchen<br />

(kaufm. Rechnen, Geschichte, Geografie, Abriss über Naturwissenschaften,<br />

Zeichnen, Gesang, Handarbeit, Französisch, Gymnastik)<br />

→ Juli 1892: Entlassungszeugnis aus Mädchen-Bürgerschule<br />

normaler Wer<strong>de</strong>gang: im Haushalt helfen, auf Ehe warten<br />

Alternative: Besuch einer privaten höheren Töchterschule<br />

einziger Beruf: Lehrerin für Fächer ohne notwendige<br />

Universitätsausblidung


Schulausbildung – auf Umwegen zur Matura<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

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Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

1893-1895: Ausbildung zur Französischlehrerin auf Anraten<br />

<strong>de</strong>s Vaters<br />

gibt Nachhilfestun<strong>de</strong>n, um Musikunterricht älterer Schwester<br />

zu finanzieren<br />

1891: erstes Mädchengymnasium Wiens, noch keine Matura<br />

1897: Frauen in Österreich zum Studium an philosoph.<br />

Fakultäten zugelassen<br />

1898: <strong>Lise</strong> beginnt mit Privatunterricht zur Vorbereitung auf<br />

externe Matura<br />

Juli 1901: Unter 14 Mädchen besteht <strong>Lise</strong> als eine von 4 die<br />

Maturaprüfung an einem Jungengymnasium<br />

Oktober 1901: Beginn <strong>de</strong>s Studiums <strong>de</strong>r Mathematik und<br />

Physik in Wien mit fast 23 (!) Jahren


Studium <strong>de</strong>r Mathematik und Physik in Wien<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

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Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Einschreibung an <strong>de</strong>r Wiener<br />

Universität am 2. Oktober 1901<br />

zunächst geplant: Medizin als<br />

Hauptfach, Physik/Mathematik<br />

nebenher Entscheidung für<br />

Naturwissenschaften<br />

1902 - 1906: Vorlesung bei Ludwig<br />

Boltzmann über Theoretische Physik<br />

(Atomtheorie!) → starker Einfluss, auch<br />

privater Kontakt zu Fam. Boltzmann<br />

Experimentalphysik u.a. bei A. Lampa<br />

und F. Exner, Labor-Praktika


Studium <strong>de</strong>r Mathematik und Physik in Wien<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

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Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

nach 8 Semestern: Beginn <strong>de</strong>r Dissertation (Exner/Benndorf)<br />

→ Thema: Elektrizitätsleitung in inhomogenen Körpern u.<br />

Übertragung auf thermische Leitfähigkeit<br />

Feb. 1906: Promotion zum Dr. phil. (Rigorosum m. Ausz.)<br />

Veröffentlichung <strong>de</strong>r Dissertation in Sitzungsberichten <strong>de</strong>r Wiener<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften<br />

Nov. 1906: Lehramtsprüfung in Mathematik u. Physik,<br />

Probejahr an Mädchenschule<br />

Juli 1906: „Über die Absorption von α- und β-Strahlen“<br />

August 1907: „Über die Zerstreuung von α-Strahlen“<br />

gutdotiertes Stellenangebot <strong>de</strong>r Industrie abgelehnt: lieber<br />

weiter forschen


Fortgesetzte Studien in Berlin<br />

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Umfeld<br />

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Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Bewerbung um Mitarbeit bei M. Curie (Paris) abgelehnt<br />

Bitte um Elternunterstützung für „einige Semester in Berlin“<br />

1907: Planck erteilt Erlaubnis für Vorlesungsbesuch<br />

Wunsch nach praktischer Arbeit: <strong>Lise</strong> wird Otto Hahn<br />

vorgestellt<br />

– geboren 8. März 1879 in Frankfurt/Main<br />

– Studium <strong>de</strong>r Chemie in Marburg, Promotion 1901<br />

– 1904-05: Mitarbeiter von W. Ramsay, London<br />

– 1905-06: Mitarbeiter von E. Rutherford, Montreal: erste<br />

Arbeiten zur Radioaktivität<br />

– Sommer 1906: Rückkehr nach Deutschland (Berlin)<br />

– ab 1910: Professur in Berlin<br />

– ab 1912: Mitarbeiter, 1928-45 Direktor <strong>de</strong>s KWI für Chemie


Mit Otto Hahn in <strong>de</strong>r „Holzwerkstatt“<br />

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Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Sept. 1907: Beginn <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit<br />

Otto Hahn im Chem. Institut von Emil Fischer,<br />

unbezahlter Gast<br />

eigentlich keine Frauen im Institut zugelassen<br />

→ ehemalige „Holzwerkstatt“, separater<br />

Eingang, beschränkter Zugang<br />

erst 1908/09 wird Frauen offiziell <strong>de</strong>r Zugang zu<br />

Hochschulen ermöglicht<br />

Chemiker und Physikerin ergänzen sich optimal<br />

L. M.: „unsere unbeschwertesten Arbeitsjahre“ (1954)<br />

Übersetzung von Artikeln für Naturwiss. Rundschau als<br />

Zuverdienst


Das KWI als neue Arbeitsstätte<br />

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Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

<strong>de</strong>utlich bessere Ausstattung im neu gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie, Berlin-Dahlem<br />

1912-15: L. M. erster weiblicher<br />

Universitätsassistent Preußens<br />

(bei Max Planck):<br />

Die Stelle ist wie...<br />

„ein Reisepaß, <strong>de</strong>r mir <strong>de</strong>n Zugang zur<br />

wissenschaftlichen Arbeit öffnete, und es war<br />

eine große Hilfe, die bestehen<strong>de</strong>n Vorurteile<br />

gegen Aka<strong>de</strong>mikerinnen zu überwin<strong>de</strong>n.“<br />

ab 1913: bezahlte Stelle als<br />

Mitglied <strong>de</strong>s KWI, mit 35 J.<br />

endlich finanziell unabhängig!<br />

1914: Angebot aus Prag für<br />

Dozentur (Professur)


Der 1. Weltkrieg<br />

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Berufsmöglichkeiten<br />

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Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

1914: O. Hahn, J. Franck, G. Hertz, H. Geiger und an<strong>de</strong>re<br />

wer<strong>de</strong>n zum Kriegsdienst eingezogen<br />

ab 1915: <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> arbeitet als Röntgenologin in österr.<br />

Fronthospital (so wie Marie und Irène Curie auf franz. Seite)<br />

Hahn arbeitet ab 1915 in <strong>de</strong>r „Gastruppe“ von Fritz Haber<br />

ab 1916 führt L. M. die radiophysikalischen Arbeiten in Berlin<br />

z.T. alleine fort<br />

1917: Veröffentlichung <strong>de</strong>r gemeinsamen Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s<br />

Elements 91 (Pa)<br />

ständige Sorge um die Vereinnahmung <strong>de</strong>r Abteilung für<br />

Kriegszwecke


Radiophysikalische Forschung am KWI<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

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Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

E. Fischer, M. Planck und W. Nernst beantragen Professur:<br />

„Die Gesamtleistungen von Fräulein <strong>Meitner</strong> stellen sich würdig <strong>de</strong>njenigen ihres<br />

Arbeitsgenossen Professor Hahn an die Seite. (...) Nächst Frau Curie dürfte sie<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Radioaktivität die verdienteste Forscherin sein. “<br />

1918: Leiterin <strong>de</strong>r Physikalischen Abteilung <strong>de</strong>s KWI<br />

1919: Verleihung <strong>de</strong>s Titels „Professor“<br />

1922: Erteilung <strong>de</strong>r venia<br />

legendi, Privatdozentur<br />

→ Antrittsvorlesung über „Die<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Radioaktivität für<br />

kosmische Prozesse“<br />

Wohnung in <strong>de</strong>r Institutsvilla<br />

1926: Ernennung zum<br />

„außeror<strong>de</strong>ntlichen Professor“


Arbeiten <strong>de</strong>r Abteilung Hahn-<strong>Meitner</strong><br />

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Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

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Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

ab 1907: langjährige Arbeiten zum β-Zerfall; schließlich<br />

Bestätigung (mit W. Orthmann) <strong>de</strong>r Beobachtungen eines<br />

kontinuierlichen β-Spektrums durch Chadwick und Ellis<br />

1908, mit O. Hahn: Entwicklung <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

radioaktiven Rückstoßes<br />

1917, mit O. Hahn: Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Elements 91 (Pa)<br />

1923: Beschreibung <strong>de</strong>r inneren Konversion (IC) sowie<br />

Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s heute als Auger-Effekt bekannten<br />

Prozesses; unabhängige Ent<strong>de</strong>ckung durch Auger (1925)<br />

um 1929: Messung <strong>de</strong>r Absorption von γ-Strahlen und<br />

experimentelle Bestätigung <strong>de</strong>r Klein-Nishina-Formel (mit H.<br />

H. Hupfeld)


Frauen in <strong>de</strong>r Physik – eine Momentaufnahme<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

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Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Abbildung: 7. Solvay-Kongress in Brüssel, 1933. Zu sehen sind u.a. E. Schrödinger, I. Joliot, N. Bohr,<br />

A. Joffe, M. Curie, P. Langevin, O.W. Richardson, Lord Rutherford, Th. DeDon<strong>de</strong>r, M. <strong>de</strong>Broglie, L. <strong>de</strong>Broglie,<br />

L. <strong>Meitner</strong>, J. Chadwick, W. Pauli, W. Heisenberg, E. Fermi, P.A.M. Dirac, P. Debye, ... (Quelle: Wikimedia<br />

commons)


Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Kernspaltung<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

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Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

1934: E. Fermi vermutet Transuranentstehung bei<br />

n-Bestrahlung: n + 238<br />

92 U → 239<br />

92 U∗ → 239<br />

93 ? + e−<br />

→ Fortsetzung <strong>de</strong>r direkten Zusammenarbeit zw. <strong>Meitner</strong> und<br />

Hahn, um Fermis Ergebnisse zu prüfen<br />

→ Durchführung von Experimenten zum Neutronenbeschuss<br />

von Uran mit O. Hahn und F. Straßmann bis zur Emigration<br />

<strong>Meitner</strong>s im Juli 1938<br />

1935: Ida Noddack, Z. f. Angewandte Chemie: „Über das Element 93“<br />

„Es wäre <strong>de</strong>nkbar, daß bei <strong>de</strong>r Beschießung schwerer Kerne mit Neutronen diese<br />

Kerne in mehrere größere Bruchstücke zerfallen, die zwar Isotope bekannter<br />

Elemente, aber nicht Nachbarn <strong>de</strong>r bestrahlten Elemente sind.“<br />

→ we<strong>de</strong>r Noddack noch an<strong>de</strong>re gingen dieser Hypothese experimentell nach!


Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Kernspaltung<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

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Historisches<br />

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Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Brief Otto Hahns an L. M. im Stockholmer Exil, 19. Dezember 1938:<br />

„(...) Die Fraktionierung funktioniert nicht. Unsere Ra-Isotope verhalten sich wie<br />

Ba. (...) Ich habe mit Straßmann verabre<strong>de</strong>t, dass wir vorerst nur Dir dies sagen<br />

wollen. Vielleicht kannst Du irgen<strong>de</strong>ine phantastische Erklärung vorschlagen. Wir<br />

wissen dabei selbst, dass es eigentlich nicht in Ba zerplatzen kann. (...) Falls Du<br />

irgen<strong>de</strong>twas vorschlagen könntest, das Du publizieren könntest, dann wäre es<br />

doch noch eine Art Arbeit zu Dreien!“<br />

Dez. 1938/Jan. 1939: erste theoretische Deutung und<br />

Namensgebung <strong>de</strong>s Kernspaltungsprozesses (nuclear<br />

fission) zusammen mit O. R. Frisch<br />

Bsp. für Entstehung mittelschwerer Kerne bei induzierter Spaltung von 235 U:<br />

n + 235<br />

92 U → 141 92<br />

56 Ba + 36 Kr + 3 · n + Q<br />

→ experimentelle Bestätigung <strong>de</strong>r Spaltung auf physikal. Weg<br />

(Kopenhagen, Feb. 1939, mit O. R. Frisch)


Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Kernspaltung<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

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Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Abbildung: Arbeitstisch von Hahn, <strong>Meitner</strong> und Straßmann, zu sehen im<br />

Deutschen Museum in München. Der Tisch war dort 35 Jahre ohne Nennung <strong>Lise</strong><br />

<strong>Meitner</strong>s ausgestellt. (Quelle: Wikimedia commons)


Nobelpreis für die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />

Kernspaltung<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

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Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

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Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

1946 erhält Otto Hahn <strong>de</strong>n Nobelpreis für Chemie <strong>de</strong>s<br />

Jahres 1944<br />

Brief von L. M. an Eva von Bahr-Bergius, Dez. 1945:<br />

„Daß Hahn <strong>de</strong>n Nobelpreis für Chemie voll verdient hat, ist kein Zweifel. Aber<br />

einiges Drum und Dran war vielleicht etwas ungerecht gegen Otto Robert und<br />

mich. Der Artikel in D.N. [schwedische Zeitung] war fast beleidigend, ich bin doch<br />

wirklich nicht nur Mitarbeiterin von Hahn gewesen, ich bin ja Physikerin und habe<br />

doch ein paar ganz or<strong>de</strong>ntliche physikalische Sachen gemacht?“<br />

Hahn nutzt sein Nobel-Vorschlagsrecht nicht, teilt sein<br />

Preisgeld aber mit <strong>Meitner</strong> und Straßmann<br />

Renate Feyl, Der lautlose Aufbruch – Frauen in <strong>de</strong>r Wissenschaft:<br />

„Ihre Arbeit ist gekrönt wor<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Nobelpreis für Otto Hahn.“


„Ein Leben für die Physik“<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

als Jugendliche: mit für jüngere Geschwister verantwortlich,<br />

beson<strong>de</strong>re Zuneigung zu jüngstem Bru<strong>de</strong>r Walter<br />

reger Anteil an (Enkel-)Kin<strong>de</strong>rn von Verwandten/Freun<strong>de</strong>n<br />

als einzige <strong>de</strong>r 5 Schwestern zeitlebens ehe- und kin<strong>de</strong>rlos<br />

geblieben:<br />

„... dazu hatte ich doch gar keine Zeit.“<br />

keine ernsthaften Liebesbeziehungen, Privates streng von<br />

Arbeit getrennt<br />

aus Briefen ist bekannt, dass sie umworben wur<strong>de</strong><br />

(Heiratsantrag)<br />

auch mit <strong>de</strong>m engen Arbeitskollegen Hahn nur „herzliche<br />

Freundschaft“<br />

an<strong>de</strong>rs als z.B. Marie Curie, die heiratete und Familie hatte


„Ein Leben für die Physik“<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Brief an ihre ältere Schwester Gisela (1954):<br />

„Wie oft hat mir in jüngeren Jahren die [jüngere Schwester] Lola<br />

halb scherzend und halb ernsthaft das Hamletwort zitiert: Bereit<br />

sein ist alles, <strong>Lise</strong>rl. (...) Ich kann aber nicht sagen, daß ich mein<br />

Unverheiratetsein jemals ernsthaft bereut hätte. Ich wußte zu<br />

genau, daß ich ein großes Talent hatte, in einer Ehe unglücklich<br />

zu wer<strong>de</strong>n, also ein Mangel an Bereitsein.“<br />

Auch <strong>Lise</strong>s Freundin Elisabeth Schiemann blieb unverheiratet.<br />

Brief Elisabeth Schiemanns an <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> (1965):<br />

„Eine Ehe scheint ja gewiß nichts Leichtes zu sein, je<strong>de</strong>nfalls<br />

nicht leichter, als ganz auf sie zu verzichten, wie wir es getan –<br />

gemußt? – haben.“


Flucht aus Deutschland<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

bereits 1908 Beitritt zur Evangelischen Kirche (Taufe)<br />

<strong>de</strong>nnoch 1933 Entzug <strong>de</strong>r Lehrbefugnis<br />

Tätigkeit im nicht-staatlichen KWI zunächst weiter möglich<br />

von Laue und Planck schlagen 1935 <strong>Meitner</strong> und Hahn,<br />

1936 nur <strong>Meitner</strong> für <strong>de</strong>n Nobelpreis vor<br />

März 1938: Verlust <strong>de</strong>r österr. Staatsbürgerschaft durch <strong>de</strong>n<br />

„Anschluss Österreichs“, legale Ausreise nicht mehr möglich<br />

13. Juli 1938: Flucht über Holland zu Familie Bohr nach<br />

Kopenhagen<br />

August: Ankunft in Stockholm, Einreichung <strong>de</strong>s<br />

Emeritierungsgesuches in Berlin<br />

→ Verlust <strong>de</strong>r Rentenansprüche


Exil in Schwe<strong>de</strong>n<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Brief von L. M. an Otto Hahn, 5. Feb. 1939<br />

„Mir geht es hier sehr wenig gut. Ich habe hier eben einen<br />

Arbeitsplatz und keinerlei Stellung (...). Versuche Dir einmal<br />

vorzustellen, wie das wäre, wenn Du statt Deines schönen<br />

eigenen Instituts ein Arbeitszimmer in einem frem<strong>de</strong>n Institut<br />

hättest, ohne je<strong>de</strong> Hilfe, ohne alle Rechte (...).“<br />

„leeres Institut“, <strong>Lise</strong> hat keine Mitarbeiter, kein Gehalt und<br />

keine Laborausrüstung<br />

Unterkunft in einem Hotel<br />

nur die nötigsten Klei<strong>de</strong>r; Möbel und Bücher musste sie in<br />

Berlin zurücklassen<br />

kaum genug Geld für Lebensmittel


Die Schattenseite <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />

Kernspaltung<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Der Einsatz von Atombomben<br />

6. August 1945: Abwurf einer Uranbombe auf Hiroshima, 3 Tage<br />

später: Plutoniumbombe auf Nagasaki<br />

mehr als 300.000 Menschen verlieren ihr Leben, unzählige<br />

erlei<strong>de</strong>n Strahlenschä<strong>de</strong>n<br />

Gerüchte über die „jüdische Mutter <strong>de</strong>r Atombombe“<br />

Expressen (Stockholm): Behauptung, <strong>Meitner</strong> sei mit <strong>de</strong>m Geheimnis <strong>de</strong>r<br />

Atombombe in <strong>de</strong>r Tasche vor Hitler geflohen und habe Konstruktionspläne<br />

an Alliierte weitergegeben<br />

Herald Tribune, 7. Aug. 1945: „Dr. <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>, 67-year-old Austrian, whose<br />

mathematical calculations played an important role in the <strong>de</strong>velopment of<br />

the atom bomb (...) She fled Germany in 1938, although Hitler overlooked<br />

his Nuernberg anti-Semitic laws in an effort to compel her to stay. (...)“<br />

L. M. setzt sich zeitlebens für die friedliche Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Kernenergie ein


<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Frühjahr 1946: Reise in die USA via London<br />

→ Besuch von emigierten Kollegen und Verwandten<br />

→ Gastprofessur an <strong>de</strong>r kath. Universität Washington D.C.<br />

großer Presseansturm, Anfrage zur Verfilmung ihres Lebens<br />

Women’s National Press Club ehrt sie als woman of the year<br />

ab 1947: Forschungsprofessur been<strong>de</strong>t finanzielle Sorgen<br />

1955: Verleihung <strong>de</strong>s Otto-Hahn-Preises an <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

1959: erneute Vortragsreise in die USA (u.a. Bryn Mawr<br />

College)


Lebensabend in Cambridge<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

1960: Übersie<strong>de</strong>lung nach Cambridge mit 82 Jahren<br />

1964: letzte USA-Reise zum Familienbesuch, danach<br />

verschlechterter Gesundheitszustand<br />

1966: Verleihung <strong>de</strong>s Enrico-Fermi-Preises an <strong>Meitner</strong>,<br />

Hahn & Straßmann<br />

28. Juli 1968: Tod Otto Hahns<br />

27. Oktober 1968: <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> stirbt in Cambridge<br />

Fritz Straßmann, 1974:<br />

„Man muß sich fragen, warum die Jugend bei uns, und sogar <strong>de</strong>r<br />

wissenschaftliche Nachwuchs, so wenig o<strong>de</strong>r gar nichts weiß von<br />

dieser ungewöhnlichen Frau.“


Inwiefern ist <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> heute noch<br />

„sichtbar“?<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>s Vermächtnis in <strong>de</strong>r (Kern-)Physik<br />

1997: Element 109 wird in „<strong>Meitner</strong>ium“ (Mt) umbenannt<br />

http://www.gsi.<strong>de</strong>/portrait/heavyelements.html<br />

<strong>Lise</strong>-<strong>Meitner</strong>-Prize for Nuclear Physics (EPS, seit 2000)<br />

Hahn-<strong>Meitner</strong>-Institut in Berlin (HGF, Strukturforschung),<br />

www.hmi.<strong>de</strong><br />

Vorbildfunktion für Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

<strong>Lise</strong>-<strong>Meitner</strong>-PostDoc-Stipendium / -Habilitationsprogramm<br />

... und sonst?<br />

googeln nach „<strong>Lise</strong>-<strong>Meitner</strong>-Schule“ liefert 40.800 hits,<br />

„<strong>Lise</strong>-<strong>Meitner</strong>-Straße“ 113.000 hits!


<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen


Literatur und Quellen<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

Originalzeugnisse<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>: Erinnerungen an Otto Hahn. Mit Beiträgen von Mitarbeitern<br />

und Weggefährten. Herausgegeben von D. Hahn, Hirzel Verlag, 2005<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>: Die Frau in <strong>de</strong>r Wissenschaft.<br />

Audio-CD, Originaltonaufnahmen, supposé Verlag Köln<br />

Biografien, Sekundärliteratur<br />

Charlotte Kerner: <strong>Lise</strong>, Atomphysikerin. Die Lebensgeschichte <strong>de</strong>r <strong>Lise</strong><br />

<strong>Meitner</strong>. Beltz & Gelberg, 1986<br />

Lore Sexl und Anne Hardy: <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>. rororo Monografien, 2002<br />

Patricia Rife: <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> – Ein Leben für die Wissenschaft. Claassen, 1992<br />

Ruth Lewin Sime: <strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong> – Ein Leben für die Physik. Insel, 2001<br />

Internet<br />

http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<strong>Lise</strong>_<strong>Meitner</strong><br />

http://cwp.library.ucla.edu


<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Kathrin<br />

Valerius<br />

Historisches<br />

Umfeld<br />

Vorurteile<br />

Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong><br />

Jugend und Studium<br />

Berliner Jahre<br />

Wiss. Beiträge<br />

Emigration<br />

Nachkriegszeit<br />

Was bleibt?<br />

Quellen<br />

„Das Leben muss nicht<br />

leicht sein, wenn es nur<br />

inhaltsreich ist.“<br />

<strong>Lise</strong> <strong>Meitner</strong>

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