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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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An<strong>der</strong>e Autoren kommen zu ähnlichen Forschungsempfehlungen (s. z. B. Brown, 2002).<br />

Es gilt aber zu beachten, dass neben den erwähnten Bereichen e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Forschungszweigen ebenfalls e<strong>in</strong>e wichtige Rolle gespielt hat o<strong>der</strong> noch spielt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d diese Forschungen meist auf an<strong>der</strong>e Skalen ausgerichtet. Hierzu gehören z. B. folgende<br />

Forschungszweige:<br />

• Untersuchung des Kohlenstoffkreislaufs auf globaler Skala (s z. B. Abbildung 2)<br />

mittels Modellierung (AOGCM) (z. B. Kam<strong>in</strong>ski & Heimann, 2001; Gurney et al.,<br />

2002) und Synthese globaler Datenbanken (z. B. Houghton, 2001) und weiterer<br />

Synthesearbeiten (z. B.Watson et al., 2000)<br />

• Ökophysiologische Messungen mittels "Fluxtower" (z. B. Yamamoto et al., 1999)<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en experimentellen Anordnungen (z. B. Körner, 2000; Brunold et al.,<br />

2001)<br />

• Untersuchung von Störungsregimes, die durch abiotische Störungen (Law<strong>in</strong>en,<br />

Murgänge, Überschwemmungen, Ste<strong>in</strong>schlag, Feuer) verursacht werden o<strong>der</strong><br />

biotischen Ursprungs s<strong>in</strong>d (Insektenbefall, Krankheiten, Äsungsdruck)<br />

• Modellierung des Kohlenstoffhaushaltes von Ökosystemen auf globaler (z. B.<br />

Kicklighter et al., 1999) o<strong>der</strong> ökosystemarer Skala (z. B. Perruchoud et al., 1999;<br />

Schimel et al., 2000) möglicherweise verbunden mit langfristig gepflegten<br />

Datensätzen (z. B. Kurz & Apps, 1999)<br />

Der zuletzt genannte Forschungszweig, falls auf ökosystemarer Skala ausgerichtet, ist am<br />

ehesten geeignet, auf nationaler Ebene den im Kyotoprotokoll formulierten Bedürfnissen<br />

entgegenzukommen. Dagegen gelangen die meisten <strong>der</strong> übrigen angeführten<br />

Forschungszweige zu Resultaten, die e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> um Grössenordnungen wi<strong>der</strong>sprechen (vgl. z.<br />

B. Yamamoto et al., 1999; vs.Watson et al., 2000). E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ganz grossen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die Forschung ist es demnach, die Ursachen dieser Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeiten genau<br />

aufzudecken und vor allem zu quantifizieren. Nur so kann e<strong>in</strong>e Grundlage für verlässlichere<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e vertrauenswürdige quantitative Abschätzungen ökosystemarer<br />

Kohlenstoffbilanzen geschaffen werden (z. B. Ran<strong>der</strong>son et al., 2002). Derartige<br />

Forschungsvorhaben s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>en Schwierigkeiten ausgesetzt, da es hierbei um e<strong>in</strong>e<br />

"Syntheseforschung" geht, die über die diszipl<strong>in</strong>ären Grenzen h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong>e Integration<br />

zustande br<strong>in</strong>gen muss. Die Schwierigkeiten gründen z. B. schon alle<strong>in</strong>e dar<strong>in</strong>, dass mit<br />

<strong>in</strong>kompatiblen Skalen (räumlich und zeitlich) gearbeitet wird (z. B. m<strong>in</strong>utenschnelle, sich auf<br />

räumlicher Skala <strong>der</strong> pflanzlichen Zelle abspielende physiologische Reaktionen vs. seltene,<br />

grossflächig auftretende Störungen). Es gilt zu vermeiden, dass e<strong>in</strong> bestimmter<br />

Forschungszweig, z. B. die ökophysiologische Forschung, e<strong>in</strong>seitig geför<strong>der</strong>t wird, wie das<br />

z. B. grösstenteils im Rahmen des EU-Grossprojektes CARBOEUROPE geschehen ist. Um<br />

wirklich <strong>in</strong>tegrierte Resultate zu erzielen, ist aus diesen Gründen e<strong>in</strong>e Zusammenführung <strong>der</strong><br />

erwähnten Forschungszweige angezeigt und bisher vernachlässigte Forschungszweige, wie<br />

mo<strong>der</strong>ne Verfahren zur Erfassung von C-Vorratsän<strong>der</strong>ungen samt zugehörigen<br />

Modellierungen, wären entsprechend zu för<strong>der</strong>n.<br />

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