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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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• Mangelnde Genauigkeit <strong>der</strong> BEK<br />

• Ungenügende räumliche Übere<strong>in</strong>stimmung Moor<strong>in</strong>ventare – BEK<br />

• Unsicherheit <strong>der</strong> Fläche landwirtschaftlich genutzter organischer Böden<br />

• Fehlende räumliche Zuordnung <strong>der</strong> Landnutzungskategorien Acker, Kunstwiese,<br />

Dauergrünland auf Ebene <strong>der</strong> Arealstatistik<br />

• Kle<strong>in</strong>e Bestimmtheitsmasse <strong>der</strong> Regressionen<br />

• Zum Teil mangelnde Übertragbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse ausländischer Studien auf<br />

schweizerische Klima- und Landwirtschaftsverhältnisse<br />

Was diese Unsicherheiten für die Aussagekraft <strong>der</strong> Sequestrierungsaktivitäten bedeuten, wird<br />

im Bericht über landwirtschaftliche Kohlenstoffvorräte – und B<strong>in</strong>dungspotentiale (Leifeld et<br />

al., 2002) detailliert angesprochen. Daneben ist dort auch e<strong>in</strong>e weitreichen<strong>der</strong>e Interpretation<br />

<strong>der</strong> Daten zu f<strong>in</strong>den.<br />

Als wesentliche Massnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> Kohlenstoffspeicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

werden folgende Massnahmen angesehen:<br />

• Im Ackerbau s<strong>in</strong>d die beiden wichtigsten potentiellen Sequestrierungsaktivitäten <strong>der</strong><br />

pfluglose Anbau und die Erhöhung des Kunstwiesenanteils <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fruchtfolge. Für<br />

beide Aktivitäten ist e<strong>in</strong>e Erhöhung des Bodenkohlenstoffvorrats anzunehmen.<br />

• Die Umwandlung von Acker- zu Grünland stellt e<strong>in</strong>e sichere Möglichkeit dar, Kohlenstoff<br />

im Boden zu sequestrieren.<br />

• Die Renaturierung landwirtschaftlich genutzter organischer Böden o<strong>der</strong> alternativ<br />

die Extensivierung landwirtschaftlich genutzter organischer Böden durch Umwandlung<br />

<strong>in</strong> Dauergrünland stellen diejenigen Aktivitäten dar, die das grösste Potential<br />

pro Fläche bieten.<br />

• Bei den genannten Aktivitäten überwiegt <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>n durch Kohlenstoffspeicherung<br />

gegenteilige Effekte, die durch erhöhte Lachgas- (pfluglose Bewirtschaftung, Erhöhung<br />

Kunstwiesenanteil) o<strong>der</strong> Methanemissionen (Renaturierung org. Böden) entstehen<br />

können.<br />

• Grünlandextensivierung kann h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kohlenstoffsequestrierung nicht sicher<br />

abgeschätzt werden, führt aber zu e<strong>in</strong>er Reduzierung <strong>der</strong> Lachgasemissionen.<br />

Die Bedeutung des <strong>in</strong>tegrierten und biologischen Anbaus für die Kohlenstoffsequestrierung<br />

kann <strong>der</strong>zeit nicht quantifiziert werden.<br />

Tabelle 12 zeigt e<strong>in</strong>e Übersicht relevanter landwirtschaftlicher Sequestrierungsaktivitäten und<br />

<strong>der</strong>en zu erwartende Auswirkungen auf die an<strong>der</strong>en Treibhausgase. Es ist zu beachten, dass<br />

die <strong>Senken</strong>leistung <strong>der</strong> meisten Aktivitäten lediglich das Potential darstellt und nicht dessen<br />

<strong>der</strong>zeitige Umsetzung. E<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Fläche unter pflugloser Bewirtschaftung weit über<br />

das jetzige Niveau h<strong>in</strong>aus wäre denkbar und entspräche dem Trend des letzten Jahrzehnts.<br />

E<strong>in</strong>e Erhöhung des Kunstwiesenanteils von heute ca. 28% <strong>der</strong> Ackerfläche auf ca. 34% <strong>der</strong><br />

Ackerfläche (=Niveau von 1960) wäre ebenfalls möglich; die Erhöhung des Boden-C-<br />

Gehaltes lässt sich allerd<strong>in</strong>gs nicht quantifizieren. Die Umwandlung von Acker zu (extensivem)<br />

Dauergrünland liesse sich z. B. realisieren, wenn ökologische Ausgleichsflächen vollständig<br />

aus <strong>der</strong> Rotation herausgenommen würden, wie <strong>in</strong> Tabelle 12 angenommen. Die Renaturierung<br />

organischer Böden bietet das grösste Potential. Dazu muss <strong>in</strong>des <strong>der</strong> Grundwasserspiegel<br />

erhöht werden, was e<strong>in</strong>e landwirtschaftliche Nutzung erschwert o<strong>der</strong> verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />

Die Biodiversität nimmt dagegen zu. Die Erhaltung vorhandener <strong>in</strong>takter Moore ist e<strong>in</strong> aktiver<br />

Beitrag zur Kohlenstoffspeicherung, welcher aber möglicherweise durch gleichzeitige<br />

Methanemissionen kompensiert wird.<br />

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