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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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Im LFI 2 (Brassel & Brändli, 1999) wurden bereits verschiedene Szenarien gerechnet<br />

(Tabelle 10). Szenario 2015-1 entspricht <strong>der</strong> bisherigen Nutzung, die bis <strong>in</strong>s Jahr 2015 fortgesetzt<br />

wird. Dies ist im Moment das wahrsche<strong>in</strong>lichste Szenario. Die Vorräte nehmen weiter<br />

langsam zu.<br />

Bei m<strong>in</strong>imaler Nutzung (Szenario 2015-2) werden für das Jahr 2015 im Mittelland und <strong>in</strong> den<br />

Voralpen grosse Vorräte berechnet, die nach forstwirtschaftlichem Verständnis <strong>in</strong>stabileren<br />

Wäl<strong>der</strong>n entsprechen. Die Vorräte <strong>in</strong> den Alpen bleiben dagegen immer noch auf forstwirtschaftlich<br />

akzeptablem Niveau. Der grösste Unterschied <strong>zum</strong> Szenario 2015-1 tritt im Mittelland<br />

auf, weil hier die Nutzung etwa dem starkem Zuwachs entspricht. Die Vorräte auf <strong>der</strong><br />

Alpensüdseite schliesslich nehmen kaum zu und erreichen nicht e<strong>in</strong>mal die heutigen Werte<br />

<strong>der</strong> Alpennordseite. Die Vorratserhöhung durch fast völlige E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Holznutzung als<br />

Klimaschutzmassnahme kommt auf längere Sicht nur auf <strong>der</strong> Alpensüdseite wegen des kle<strong>in</strong>en<br />

Vorrates und des ger<strong>in</strong>gen Zuwachses <strong>in</strong> Frage. Aber gerade wegen des ger<strong>in</strong>gen Zuwachses<br />

ist die <strong>Senken</strong>leistung dort von ger<strong>in</strong>gem Interesse.<br />

Die m<strong>in</strong>imale Waldbewirtschaftung würde im Mittelland bereits nach wenigen Jahrzehnten zu<br />

extremen Vorräten führen (Szenario 2015-2). Das <strong>Senken</strong>potential wäre ausgeschöpft. Auf<br />

<strong>der</strong> Alpensüdseite spielt die Grösse <strong>der</strong> Nutzung kaum e<strong>in</strong>e Rolle, weil wenig wächst und<br />

wenig genutzt wird. Die m<strong>in</strong>imale Waldbewirtschaftung ist schwierig umsetzbar, da an <strong>der</strong><br />

Nutzung <strong>in</strong>teressierte private wie öffentliche Waldbesitzer zu e<strong>in</strong>er m<strong>in</strong>imalen Nutzung verpflichtet<br />

werden müssten. Es müsste noch mehr Holz als heute importiert werden. Die Reduktion<br />

forstlicher Subventionen würde sicher e<strong>in</strong>en weiteren Rückgang <strong>der</strong> Nutzung bewirken.<br />

Aber erst Jahrzehnte nach dem Abschöpfen <strong>der</strong> Erträge aus getätigten Investitionen<br />

(Pflege, Infrastruktur) würde die Nutzung ohne weiteren Druck e<strong>in</strong> Niveau erreichen, das dem<br />

<strong>der</strong> m<strong>in</strong>imalen Waldbewirtschaftung entspricht.<br />

Szenario 2015-3 (Nutzung des Zuwachses) und 2015-4 (Reduktion <strong>der</strong> Vorräte) werden hier<br />

nicht weiter besprochen.<br />

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Vorräte am e<strong>in</strong>fachsten durch Umtriebszeiterhöhung<br />

vergrössert werden können, was ohneh<strong>in</strong> bereits geschieht. Daneben sollte die Energieholznutzung,<br />

also die Substitution fossiler Brennstoffe, geför<strong>der</strong>t werden. Zur Zeit bleibt aus Kostengründen<br />

e<strong>in</strong> ansehnlicher Teil des Holzes bei <strong>der</strong> Nutzung im Wald liegen. Dieses Holz<br />

könnte mit entsprechen<strong>der</strong> organisatorischer Unterstützung und f<strong>in</strong>anziellen Anreizen <strong>der</strong><br />

Nutzung zugeführt werden.<br />

Tabelle 10: Vorrat 1995 und Vorratsentwicklung bis 2015 (Schaftholz <strong>in</strong> R<strong>in</strong>de, Auswertungse<strong>in</strong>heit: gleichförmiger<br />

Hochwald) nach Szenarien aus dem LFI 2 <strong>in</strong> m 3 /ha (Brassel & Brändli, 1999, Tab. 232). Die Szenarien<br />

bedeuten: 2015-1) gleiche Nutzung wie bisher, 2015-2) m<strong>in</strong>imale Waldbewirtschaftung, 2015-3) Nutzung<br />

des Zuwachses und 2015-4) maximal vertretbare Nutzung.<br />

Szenario Jura Mittelland Voralpen Alpen Alpensüdseite <strong>Schweiz</strong><br />

1995 380 433 483 340 227 389<br />

2015-1 436 471 539 353 283 428<br />

2015-2 551 765 667 407 286 565<br />

2015-3 370 437 474 345 208 386<br />

2015-4 263 291 332 250 155 271<br />

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