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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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• Verjüngung unter Schirm (entspricht üblicherweise e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>der</strong> Umtriebszeit):<br />

Da auf den nachwachsenden Bestand Rücksicht genommen werden muss,<br />

verteuert sich die Nutzung. Lichtbaumarten wie Eiche und Lärche werden benachteiligt.<br />

Vermutlich nimmt die Biodiversität ab (dunklere Wäl<strong>der</strong>). Hier gilt ebenfalls,<br />

was schon unter Erhöhung <strong>der</strong> Umtriebszeit festgehalten wurde.<br />

• Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Baumartenzusammensetzung: Der Vorrat wurde im Mittelland erhöht,<br />

<strong>in</strong>dem Laubholzbestände durch Fichtenbestände ersetzt wurden (w<strong>in</strong>d- und käfergefährdet).<br />

Der Vorrat könnte durch stärkeren Anteil <strong>der</strong> Tanne (Tanne neigt bei unsachgemässer<br />

Pflege zu starken Ausfällen, verdrängt standortgerechte Baumarten<br />

und führt zu dunklen Wäl<strong>der</strong>n) und durch Anpflanzung von Exoten (Krankheitsrisiko,<br />

bekannte Beispiele s<strong>in</strong>d Weymouthsföhre und Douglasie) erhöht werden. Im<br />

zweiten Fall ist zwischen <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> üblichen Praxis <strong>der</strong> Beimischung e<strong>in</strong>zelner<br />

Exoten und <strong>der</strong> Anpflanzung re<strong>in</strong>er Plantagen und damit dem vollständigen<br />

Ersatz e<strong>in</strong>heimischer Baumarten zu unterscheiden. Fichten- und Douglasienwäl<strong>der</strong><br />

erreichen grössere Vorräte als Laubwäl<strong>der</strong>, wegen <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>geren Dichte von Nadelholz<br />

s<strong>in</strong>d die Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> C-Speicherung <strong>in</strong>des ger<strong>in</strong>g, wenn nicht <strong>in</strong>existent.<br />

Grosse Holzvorräte können zu <strong>in</strong>stabilen Wäl<strong>der</strong>n und <strong>der</strong>en Zusammenbrechen führen; <strong>Senken</strong><br />

werden wie<strong>der</strong> zu Quellen. Je grösser die betrachtete Fläche ist, desto besser wird das<br />

Risiko verteilt. Dennoch wachsen die durchschnittlichen Vorräte, die maximal erzielt werden<br />

können, nicht <strong>in</strong> den Himmel, son<strong>der</strong>n erreichen <strong>in</strong> Mitteleuropa e<strong>in</strong>en Höchstwert, <strong>der</strong> je<br />

nach Baumartenzusammensetzung bei 400 – 800 m 3 /ha liegt (Leibundgut, 1982; Korpel,<br />

1995).<br />

Das Wachstum des Waldes wird verbessert durch<br />

• Melioration des Bodens: Sie ist bei Vernässung für standortgerechte Baumarten unnötig,<br />

wurde aber vor allem zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fichte ausgeführt. Meliorationen wären<br />

allenfalls bei selten vorkommen<strong>der</strong> anthropogener Schädigung angezeigt. Melioration<br />

bedeutet Entwässerung, also Sauerstoffzufuhr <strong>in</strong> den Boden und damit Abbau<br />

von organischem Bodenkohlenstoff. Die allenfalls zusätzliche <strong>Senken</strong>leistung durch<br />

Wachstumserhöhung könnte durch den C-Abbau im Boden kompensiert werden.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist auf vernässten Standorten mit Methan- und eventuell auch Lachgasbildung<br />

zu rechnen, die bei <strong>der</strong> Entwässerung gestoppt wird.<br />

• Bewässerung: Sie würde an Südhängen auf flachgründigen Standorten zu stärkerem<br />

Wachstum führen. Problematisch s<strong>in</strong>d die Kosten und die Verdrängung <strong>der</strong> artenreichen<br />

Trockenvegetation .<br />

• Düngung: Düngung ist im Waldgesetz verboten (SR 921.01, 1992; Art. 27).<br />

Plantagen e<strong>in</strong>heimischer und fremdländischer Baumarten werden <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong> unterschiedlichem Masse gedüngt (Watson et al., 2000). Die Literatur bezieht sich<br />

daher häufig auf diesen Zweig <strong>der</strong> Forstwirtschaft und vor allem auf Wäl<strong>der</strong>, die <strong>der</strong><br />

Produktion von Bau- und Möbelholz dienen, bei dem die Qualität wichtiger ist als<br />

die Quantität. Literatur zur Düngung von Wäl<strong>der</strong>n, die nur <strong>der</strong> Massenproduktion<br />

von Holz dienen (nur Brenn- o<strong>der</strong> Industrieholz, ke<strong>in</strong> Stammholz) und somit e<strong>in</strong>e<br />

maximale <strong>Senken</strong>leistung aufweisen, ist rar, da die aktuellen Verkaufspreise dieser<br />

Sortimente selten e<strong>in</strong>e Düngung erlauben (Bonneau, 1995). Die stärksten<br />

Reaktionen s<strong>in</strong>d auf nährstoffarmen Böden und <strong>in</strong> jüngeren Beständen zu erwarten<br />

(Schmidt-Vogt, 1991). Die Reaktionen älterer, standortgerechter Bestände ist<br />

weniger e<strong>in</strong>deutig. Da die meiste Biomasse hier im nährstoffarmen Holz gespeichert<br />

ist, wird das Wachstum durch Düngung vermutlich weniger bee<strong>in</strong>flusst. Die Kosten<br />

<strong>der</strong> Düngung s<strong>in</strong>d hoch, sie wird daher dort angewandt, wo Kosten und Nutzen<br />

unmittelbar s<strong>in</strong>d. Mit <strong>der</strong> zunehmenden Stickstoffdeposition aus <strong>der</strong> Luft unterliegen<br />

die Wäl<strong>der</strong> bereits heute e<strong>in</strong>er Düngung, die das Wachstum för<strong>der</strong>n könnte (Kauppi<br />

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