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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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5 MASSNAHMEN ZUR STEIGERUNG DER SENKENLEISTUNG<br />

5.1 Mögliche Massnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forstwirtschaft<br />

5.1.1 ALLGEMEINE FORSTLICHE MASSNAHMEN<br />

Im Folgenden werden Verbesserungsmassnahmen aufgeführt und kommentiert, die allgeme<strong>in</strong><br />

machbar s<strong>in</strong>d und von <strong>der</strong> Forstwirtschaft unternommen werden können (Watson et al.,<br />

2000). Es handelt sich um Massnahmen, die die <strong>Senken</strong>leistung erhöhen o<strong>der</strong> die<br />

Quellenleistung verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Bei e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong> für die <strong>Schweiz</strong> vorgeschlagenen<br />

Massnahmen geht es darum, die bereits stattf<strong>in</strong>dende Extensivierung <strong>der</strong> Holznutzung<br />

zusätzlich zu för<strong>der</strong>n, was <strong>der</strong> Unterlassung e<strong>in</strong>er Aktivität entspricht.<br />

Die Massnahmen beziehen sich vor allem auf CO 2 . Die an<strong>der</strong>en Treibhausgase spielen im<br />

Wald kaum e<strong>in</strong>e Rolle o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d ungenügend erforscht. Der vermutete E<strong>in</strong>fluss auf Methan<br />

und Lachgas wird an entsprechen<strong>der</strong> Stelle erwähnt.<br />

Die Klimaän<strong>der</strong>ung führt im Laufe <strong>der</strong> Zeit auch zu e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten<br />

Artenzusammensetzung im Wald. Dadurch ist die Forstwirtschaft ihrerseits von <strong>der</strong><br />

Klimaän<strong>der</strong>ung betroffen, was hier nicht weiter besprochen wird (vgl. Fischl<strong>in</strong> & Gyalistras,<br />

1997; Bürgi & Brang, 2001).<br />

Die <strong>Senken</strong>leistung wird gesteigert, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> Kohlenstoffvorrat im Wald vermehrt, das<br />

Wachstum des Waldes allgeme<strong>in</strong> geför<strong>der</strong>t und die Fläche des Waldes vergrössert wird.<br />

Der Vorrat 64 wird erhöht durch<br />

• Erhöhung <strong>der</strong> Umtriebszeit: Wegen <strong>der</strong> ständig steigenden Lohnkosten und den stagnierenden<br />

Holzpreisen f<strong>in</strong>det bereits jetzt e<strong>in</strong>e Unternutzung statt, die um so ausgeprägter<br />

ist, je kle<strong>in</strong>er <strong>der</strong> erwartete Nettoertrag (Ertrag - Kosten) ausfällt. Verknappen<br />

sich die öffentlichen F<strong>in</strong>anzmittel für die Forstwirtschaft, könnte dies zu e<strong>in</strong>er<br />

zusätzlichen Erhöhung <strong>der</strong> Umtriebszeit führen. Daraus können folgende Nachteile<br />

entstehen: 1) Ob die Umtriebszeiten tatsächlich erhöht werden können, hängt von<br />

<strong>der</strong> Lebenserwartung <strong>der</strong> Baumarten ab. Überalterung kann zur Schwächung <strong>der</strong><br />

Bäume und damit zu Schäden führen. 2) Vermutlich nimmt die Biodiversität ab, da<br />

lichtarme Wäl<strong>der</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Diversität als lichte Wäl<strong>der</strong> aufweisen.<br />

Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Vorrat werden aber zurzeit<br />

schlecht verstanden.<br />

• Schwächere Durchforstung: Verstärkung e<strong>in</strong>es bereits heute stattf<strong>in</strong>denden Trends,<br />

da bei <strong>der</strong> Durchforstung schwächere Sortimente mit entsprechend kle<strong>in</strong>eren Preisen<br />

anfallen, die Nutzung aber schwieriger ist als bei <strong>der</strong> Endnutzung.<br />

64 Damit wird e<strong>in</strong>erseits <strong>der</strong> traditionelle Begriff des Holzvorrates (Volumen), an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> gesamte Kohlenstoffvorrat<br />

(Masse) e<strong>in</strong>es Waldökosystems angesprochen. Dabei wird im allgeme<strong>in</strong>en angenommen, dass sich<br />

das gesamte oberirdische und unterirdische Holzvolumen <strong>zum</strong> nutzbaren proportional verhält (Expansionsfaktor).<br />

Die Kohlenstoffmasse wird aus nutzbarem Volumen, Expansionsfaktor, Dichte und Anteil Kohlenstoff<br />

an <strong>der</strong> Biomasse (50 %) berechnet. Es muss beachtet werden, dass diese Annahmen <strong>in</strong> Wirklichkeit nur bed<strong>in</strong>gt<br />

zutreffen, aber mangels besserer Daten üblicherweise dennoch angewandt werden.<br />

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