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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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3.6 Mögliche Verwendung landwirtschaftlicher Datensätze<br />

E<strong>in</strong>e ausführliche Untersuchung <strong>der</strong> Kohlenstoffvorräte und Kohlenstoffflüsse <strong>in</strong> landwirtschaftlichen<br />

Böden wird im Bericht zu den <strong>Senken</strong> und Quellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

(Leifeld et al., 2002) dargestellt werden. Hier s<strong>in</strong>d lediglich die wichtigsten Resultate und<br />

Überlegungen zusammengefasst.<br />

3.6.1 MINERALISCHE BÖDEN<br />

Die Kohlenstoffvorräte können, da nur die Bodeneignungskarte flächendeckende Information<br />

liefert, nur <strong>in</strong>direkt ermittelt werden. Die Abschätzung von ca. 123 Mt C <strong>in</strong> m<strong>in</strong>eralischen<br />

Böden entspricht dem, was man bei <strong>der</strong> heutigen Datenlage berechnen kann, stützt sich aber<br />

auf relativ viele Annahmen.<br />

3.6.2 ORGANISCHE BÖDEN<br />

Zur Fläche <strong>der</strong> organischen Böden <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur wi<strong>der</strong>sprüchliche Angaben.<br />

Gemäss Grünig (1994) wurden seit 1885 <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> bis heute ca. 180'000 ha<br />

Nassstandorte (mehrheitlich Moore) melioriert. Alle<strong>in</strong> 80'000 ha davon wurden 1941 – 1947<br />

durch Dra<strong>in</strong>age zur Nahrungsmittelproduktion <strong>in</strong> Landwirtschaftsland umgewandelt. Nach<br />

Presler (1989) werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 7'000 ha organische Böden landwirtschaftlich genutzt,<br />

wobei nur Gebiete, die grösser als 50 ha s<strong>in</strong>d, untersucht wurden. Die Schätzung von Leifeld<br />

et al. (2002) liegt bei 12'000 – 22'000 ha. Die Fläche <strong>der</strong> organischen Böden ist e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

Grösse, da bei e<strong>in</strong>er jährlichen CO 2 -Emission von 7.3 – 11.7 t C/ha sich e<strong>in</strong>e beträchtliche<br />

Quellenleistung ergibt.<br />

3.7 Abschätzung bisher nicht erfasster <strong>Senken</strong> und Quellen<br />

Kohlenstoff wird auch ausserhalb forstlicher und landwirtschaftlicher Kulturen gespeichert.<br />

Paulsen (1995) hat mittels <strong>der</strong> Arealstatistik 61 diese Vorräte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vegetation und mit <strong>der</strong><br />

Bodeneignungskarte <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (Anonymous, 1980) diejenigen im Boden berechnet. Für<br />

die Berechnung <strong>der</strong> Vegetationsvorräte wurde e<strong>in</strong>e bestimmte Vegetation angenommen und<br />

mit den ausgewiesenen Flächen verrechnet. Der resultierende C-Vorrat beträgt rund 7 Mio. t.<br />

Beim Bodenkohlenstoff erfolgte die Berechnung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kartiere<strong>in</strong>heiten. Da die<br />

Bodeneignungskarte nicht nach <strong>der</strong> aktuellen Nutzung unterscheidet und alle Verkehrsflächen<br />

ausserorts und kle<strong>in</strong>ere Siedlungsflächen den umgebenden Bodeneignungskategorien zuweist,<br />

ist erstens die ausgewiesene Siedlungsfläche nur etwa halb so gross wie <strong>in</strong> Wirklichkeit und<br />

zweitens ist es nicht möglich, Vorräte im Boden nach Nutzung zu unterscheiden. Der Vorrat<br />

des Bodenkohlenstoff im Siedlungsgebiet beträgt schätzungsweise 20 Mio t.<br />

Für die Beurteilung <strong>der</strong> <strong>Senken</strong>- o<strong>der</strong> Quellenleistung darf angenommen werden, dass ohne<br />

Nutzungsän<strong>der</strong>ung diese Vorräte etwa im Gleichgewicht s<strong>in</strong>d, nicht aber bei Nutzungsän<strong>der</strong>ung.<br />

Zur Zeit werden jedes Jahr rund 2700 ha 62 überbaut, wovon gemäss Arealstatistik<br />

1350 ha versiegelt werden. Die meist landwirtschaftliche Vegetation wird zu e<strong>in</strong>em Teil<br />

durch Gartenvegetation ersetzt, <strong>der</strong> Kohlenstoffvorrat verän<strong>der</strong>t sich vermutlich wenig. Der<br />

Bodenkohlenstoff h<strong>in</strong>gegen wird auf dem überbauten und versiegelten Teil langfristig<br />

abgebaut. Auch wenn Gartenböden mehr Kohlenstoff als Landwirtschaftsböden enthalten<br />

61 http://www.statistik.adm<strong>in</strong>.ch/stat_ch/ber02/asch/dframe1.htm<br />

62 In Umwelt <strong>Schweiz</strong> (Anonymous, 2002) ist auf S. 90 das Wachstum <strong>der</strong> Siedlungsfläche mit 0.86 m 2 /s angegeben.<br />

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