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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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Aber auch hier ist zu vermuten, dass Übergänge zwischen Nichtwald und Wald und vice<br />

versa von Wald zu Nichtwald vorkommen, die nicht unter Art. 3.3 fallen. Ist e<strong>in</strong> Waldrand<br />

vorhanden, bleibt <strong>der</strong> Entscheid problematisch, wenn sich das Stichprobenzentrum nicht exakt<br />

am gleichen Ort bef<strong>in</strong>det und wenige neue Bäume über den E<strong>in</strong>schluss alter Bäume entscheiden.<br />

Lei<strong>der</strong> gibt die Arealstatistik ke<strong>in</strong>e Information <strong>zum</strong> Holzvorrat.<br />

3.3.3 EINBEZUG VON ERTRAGSTAFELN<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit besteht dar<strong>in</strong>, auf den neu e<strong>in</strong>gewachsenen Flächen die potentielle<br />

<strong>Senken</strong>leistung mit Ertragstafeln (Anonymous, 1983) abzuschätzen. Dazu muss jedoch die<br />

Fläche und auch das Pflanzjahr o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n des E<strong>in</strong>wachsens bekannt se<strong>in</strong>. Zu den Aufforstungen<br />

gibt es e<strong>in</strong>zig die Werte <strong>der</strong> jährlich <strong>in</strong> Aufforstungen gepflanzten Bäume, die Fläche<br />

wird <strong>in</strong>des nicht erfasst. Für die e<strong>in</strong>gewachsenen Flächen ist ke<strong>in</strong> Startjahr verfügbar (vgl.<br />

Kommentar zu LFI-Daten). Weiter erfassen die Ertragstafeln den Holzvorrat erst ab e<strong>in</strong>er<br />

bestimmten Schwelle (Durchmesser o<strong>der</strong> Höhe). In den ersten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten<br />

s<strong>in</strong>d sie für die Abschätzung <strong>der</strong> <strong>Senken</strong>leistung unbrauchbar. Unseres Wissens gibt es für die<br />

<strong>Schweiz</strong> ke<strong>in</strong>e entsprechenden Studien, wohl aber <strong>in</strong>ternational (Baritz & Strich, 2000;<br />

Watson et al., 2000). Abschätzungen gemäss dieses Ansatzes lagen ausserhalb des zeitlichen<br />

Rahmens dieses Projektes.<br />

3.3.4 BEURTEILUNG DER DATENGRUNDLAGE<br />

Sowohl Arealstatistik wie auch LFI beruhen auf Stichproben. E<strong>in</strong> Stichprobennetz ist zur<br />

Schätzung von Flächen und Vorräten zweifellos geeignet. Problematisch h<strong>in</strong>gegen wird diese<br />

Methode bei <strong>der</strong> Schätzung kle<strong>in</strong>ster Verän<strong>der</strong>ungen. Die Abstände zwischen den Stichprobenzentren<br />

s<strong>in</strong>d um e<strong>in</strong> Mehrfaches grösser als die Distanzen zwischen alten und neuen<br />

Waldrän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> die Ausdehnung e<strong>in</strong>wachsen<strong>der</strong> Flächen. Zudem weisen am Waldrand<br />

e<strong>in</strong>wachsende Waldflächen e<strong>in</strong> grosses Verhältnis von Länge zu Breite auf. Sie s<strong>in</strong>d deshalb<br />

schwer zu erfassen. Dies gilt für das LFI wie auch für das engmaschigere Netz <strong>der</strong> Arealstatistik.<br />

Weiter fällt auf, dass sich Waldfläche und Waldflächenzunahme zwischen Forststatistik,<br />

Arealstatisik und LFI unterscheiden (Abbildung 6). Die starke Waldflächenzunahme nach<br />

LFI wirkt sich entsprechend deutlich auf die mögliche Anrechnung nach Art. 3.3 KP aus. Bei<br />

LFI1 und LFI2 wurde jeweils zuerst im Luftbild entschieden, ob es sich um Wald handelt<br />

o<strong>der</strong> nicht. E<strong>in</strong> negativer Waldentscheid wurde im Gelände nicht überprüft, war also<br />

endgültig, e<strong>in</strong> positiver Entscheid wurde h<strong>in</strong>gegen im Gelände notfalls korrigert. Die starke<br />

Waldflächenzunahme könnte also auf e<strong>in</strong>er unterschiedlichen Interpretation <strong>der</strong> Luftbil<strong>der</strong><br />

beruhen, da im LFI1 häufiger <strong>der</strong> Entscheid "Nichtwald" fiel für Flächen, die – wären sie<br />

damals schon als Wald beurteilt worden – im Gelände teilweise als Wald bestätigt worden<br />

wären.<br />

Die Unterscheidung zwischen 1990 als Wald genutztem und auf an<strong>der</strong>e Weise genutztem<br />

Land fehlt. Mögliche Grössen s<strong>in</strong>d aus dem LFI höchstens ansatzweise ableitbar.<br />

Die Identifizierung von Waldflächen gemäss Art. 3.3 ist folglich mittels LFI o<strong>der</strong> Arealstatistik<br />

nicht befriedigend möglich.<br />

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