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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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werden, wogegen Gehölze e<strong>in</strong>en wesentlichen Teil des C bloss über mehrere Jahrzehnte bis<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te h<strong>in</strong>weg umwälzen. Aus Abbildung 2 wird ersichtlich, dass alle diese Flüsse über<br />

die Atmosphäre mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d und im E<strong>in</strong>zelnen selten scharf ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gehalten<br />

werden können. Ihre Gesamtwirkung bleibt jedoch von zentraler Bedeutung und kann<br />

heute <strong>in</strong> vieler H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>igermassen befriedigend gut abgeschätzt werden (Watson et al.,<br />

2000).<br />

Abbildung 2: Der globale Kohlenstoffkreislauf. Die fettgedruckten Zahlen stehen für die Kohlenstoffvorräte,<br />

die kursiven für jährliche Kohlenstoffflüsse <strong>in</strong> Gigatonnen (GtC). (Grafik Fischl<strong>in</strong> / Daten IPCC Watson et<br />

al., 2000)<br />

Wie aus Abbildung 2 ersichtlich ist, speichert <strong>der</strong> Boden global ungefähr viermal soviel<br />

Kohlenstoff wie die oberirdische Vegetation. Auf die <strong>Schweiz</strong> bezogen bedeutet dies, dass<br />

vom Gesamtvorrat von 600 Mio Tonnen Kohlenstoff (Paulsen, 1995) ca. 75% auf die Böden<br />

entfallen (Perruchoud & Fischl<strong>in</strong>, 1995; Perruchoud, 1996; Perruchoud et al., 1998; Perruchoud<br />

et al., 1999; Perruchoud et al., 2000). 90% des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vegetation oberirdisch gespeicherten<br />

Kohlenstoffs bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den Wäl<strong>der</strong>n. Global gesehen ist im Holz aller Wäl<strong>der</strong><br />

über 85% des <strong>in</strong> Pflanzen gebundenen Kohlenstoffes enthalten (Watson et al., 2000).<br />

Seit <strong>der</strong> Industrialisierung überlagern den natürlichen Kohlenstoffkreislauf CO 2 -Emissionen,<br />

die <strong>der</strong> Mensch verursacht. Von 1890 bis 1998 wurden ungefähr 270 (± 30) Gt Kohlenstoff <strong>in</strong><br />

Form von Kohlendioxid <strong>in</strong> die Atmosphäre entlassen (Watson et al., 2000). Diese anthropogen<br />

verursachten Kohlenstoffflüsse entstehen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />

(Kohle, Erdöl, Erdgas) und die Herstellung von Zement aus Kalkste<strong>in</strong>. Die Rodung tropischer<br />

Regenwäl<strong>der</strong> und <strong>der</strong> damit verbundene Humusabbau bewirkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> gleichen Zeitspanne<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche Freisetzung von 136 (± 55) Gt C (Watson et al., 2000).<br />

Da man anfänglich von e<strong>in</strong>em Gleichgewicht zwischen <strong>der</strong> terrestrischen Photosynthese und<br />

<strong>der</strong> terrestrischen Respiration ausg<strong>in</strong>g, wurde lange Zeit angenommen, dass die Ozeane die<br />

Differenz zwischen <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> anthropogenen Emissionen und den gemessenen Kohlenstoffkonzentrationen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Atmosphäre aufnähmen (Sch<strong>in</strong>dler, 1999). Tatsächlich verschw<strong>in</strong>den<br />

ungefähr 45% des jährlich anthropogen <strong>in</strong> die Atmosphäre emittierten CO 2 aus ihr<br />

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