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Bestandesaufnahme zum Thema Senken in der Schweiz

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Emissionen zu zählen s<strong>in</strong>d, d.h. dass Emissionen aus Landnutzungsän<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>en erheblichen<br />

Teil (20%) <strong>der</strong> anthropogenen Emissionen darstellen. Gel<strong>in</strong>gt es diese zu reduzieren, so<br />

ist ebenfalls e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag an den Klimaschutz geleistet, wie dies auch die Klimakonvention<br />

for<strong>der</strong>t 24 . Wegen <strong>der</strong> erleichterten Emissionsreduktion wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong> <strong>Senken</strong><br />

u. a. von den Umbrellastaaten befürwortet, zu denen ursprünglich auch die USA zählte.<br />

In diesem Bericht stehen die <strong>in</strong>ländischen <strong>Senken</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. Deshalb wird auf die Artikel<br />

3 Absatz 3 (Art. 3.3) und Artikel 3 Absatz 4 (Art. 3.4) des KPs im Folgenden näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />

1.3 Kyotoprotokoll und <strong>Senken</strong><br />

Das KP ist als e<strong>in</strong> Instrument <strong>der</strong> Klimakonvention zu verstehen. Deren Ziel ist es laut Art. 2,<br />

die atmosphärischen Konzentrationen <strong>der</strong> Treibhausgase auf e<strong>in</strong>em ungefährlichen Niveau zu<br />

stabilisieren (UNFCCC Art. 2). Weitere Artikel <strong>der</strong> Konvention zählen zur Erreichung dieses<br />

ultimativen Ziels auch ökosystemare <strong>Senken</strong> zu Land und Wasser auf (UNFCCC Art. 3.3,<br />

Art. 4.1 (a) – (d), 4.2 (a) – (c), und Art. 7.1 (d)). Dar<strong>in</strong> wird u. a. auch explizit gefor<strong>der</strong>t, dass<br />

ökosystemare Speicher zu erhalten o<strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n seien (z. B. UNFCCC Art. 4.1 (d)).<br />

Bei <strong>der</strong> Verabschiedung des KP anlässlich <strong>der</strong> COP 3 <strong>in</strong> Kyoto wurden die <strong>Senken</strong> im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>es Kompromisses <strong>in</strong> spezifischer Art und Weise verankert, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Art. 3.3 und 3.4.<br />

Die Befürworter des expliziten E<strong>in</strong>bezugs <strong>der</strong> <strong>Senken</strong>, d.h. die Umbrellastaaten unter <strong>der</strong><br />

Führung <strong>der</strong> USA, hofften, dass damit die Reduktionsverpflichtungen leichter zu erreichen<br />

seien. Vor allem die USA verfügen zur Zeit vermutlich über e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> grössten nationalen<br />

<strong>Senken</strong> (Schimel et al., 2000).<br />

Im KP spielen <strong>Senken</strong> e<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> Art. 2.1(a)(ii) (Erhaltung und För<strong>der</strong>ung), 3.3 (Landnutzungsän<strong>der</strong>ungen<br />

wie Rodungen, Aufforstungen), 3.4 (Verbesserung <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />

<strong>in</strong>nerhalb gleichbleiben<strong>der</strong> Landnutzungsart), 3.7 (Anrechenbarkeit), 5.1 u. 5.2<br />

(Bereitstellung e<strong>in</strong>es nationalen Erfassungs- und Schätzverfahrens), 5.3 (Umrechnung <strong>der</strong><br />

THG auf CO 2 -Äquivalente auf Basis des GWP 25 ), Art. 6.1 (JI), 6.1 (b) (additionality of<br />

s<strong>in</strong>ks), Art. 7.1 (Berichterstattung), 10 (a) – (b) (Policy and Measures). Es ist <strong>in</strong>teressant<br />

festzuhalten, dass das KP die <strong>Senken</strong> <strong>in</strong> Art. 12 (CDM) nicht erwähnt.<br />

In Art. 3.3 und 3.4, 5.1 – 5.3 und 7.1, sowie 10 (a) – (b) geht es um <strong>in</strong>ländische ökosystemare<br />

<strong>Senken</strong> bzw. Quellen, die als erzielbare <strong>Senken</strong>kredite (RMUs 26 ) o<strong>der</strong> allenfalls als Verluste<br />

zu verrechnen s<strong>in</strong>d. Art. 6.1 und 12 behandeln sog. <strong>Senken</strong>projekte, bei denen neben dem<br />

profitierenden Investorland m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> ausländischer Akteur, das Gastgeberland,<br />

<strong>in</strong>volviert ist. Im Falle <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> als Investorland bef<strong>in</strong>det sich also das fragliche Gebiet<br />

(Waldgebiet 27 o<strong>der</strong> landwirtschaftlich genutzte Fläche 28 ) im Gastgeberland.<br />

24 z. B. UNFCCC Par. 4 (d)<br />

25 GWP: Global Warm<strong>in</strong>g Potential (s. Anhang)<br />

26 RMU: Removal Unit, cf. FCCC/CP/2001/13/Add.2 p. 8 und 57, durch Art. 3.3 und 3.4 entstehend.<br />

27 Die Vere<strong>in</strong>barungen von Bonn und Marrakesch haben ergeben, dass im Fall von CDM-<strong>Senken</strong>projekten lediglich<br />

Aufforstungen und Wie<strong>der</strong>aufforstungen <strong>in</strong> Frage kommen (FCCC/CP/2001/13/Add.1 D Art. 12.13). Im<br />

Falle von JI-<strong>Senken</strong>projekten kommen beliebige Projekte <strong>in</strong> Frage. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d Waldbewirtschaftungsprojekte<br />

den quantitativen Restriktionen des Investorlandes unterworfen.<br />

28 Nur möglich für JI-<strong>Senken</strong>projekte<br />

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