Patienteninformation. In-Space, Spacer für die inter ... - Synthes
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Patienteninformation. In-Space, Spacer für die inter spinale Distraktion.
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<strong>Patienteninformation</strong>.<br />
<strong>In</strong>-<strong>Space</strong>, <strong>Space</strong>r <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>inter</strong> spinale Distraktion.
<strong>In</strong>haltsverzeichnis<br />
Einführung 3<br />
Was ist eine Spinalkanalstenose? 4<br />
Was sind <strong>die</strong> Ursachen <strong>für</strong> eine Spinalkanalstenose? 6<br />
Welche Symptome treten bei einer Spinalkanalstenose auf? 8<br />
Welche nicht operativen Therapien helfen 10<br />
bei einer Spinalkanalstenose?<br />
Wann sollte eine operative Behandlung in Betracht 12<br />
gezogen werden und welche Alternativen gibt es?<br />
Glossar 20<br />
1
Einführung<br />
Ihr behandelnder Arzt hat Ihnen mitgeteilt, dass Sie an einer Spinalkanalstenose<br />
leiden und Ihnen <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> als Behandlungsoption<br />
vorgeschlagen. Diese Broschüre wurde zusammengestellt, um Sie<br />
ausführlich über <strong>die</strong> Wirbelsäulenerkrankung Spinalkanalstenose<br />
zu informieren. Sie erläutert Ihnen <strong>die</strong> Ursachen Ihrer Schmerzen<br />
und welche Behandlungsoptionen Ihnen offen stehen.<br />
3
Was ist eine Spinalkanalstenose?<br />
Bei der Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des<br />
Spinalkanals und/oder der Zwischenwirbellöcher. Dadurch kommt<br />
es zu einer Einengung des darin liegenden Rückenmarks und/oder<br />
der darin verlaufenden Nervenwurzeln. Diese werden gereizt und<br />
entzünden sich.<br />
Die Spinalkanalstenose kann alle Bereiche der Wirbelsäule betreffen,<br />
tritt jedoch vorwiegend im unteren Wirbelsäulenbereich<br />
(Lendenwirbelsäule) oder in der Halswirbelsäule auf. Dabei kann es<br />
zu Verengungen des zentralen Wirbelsäulenkanals kommen, durch<br />
den das Rückenmark verläuft (zentrale Spinalkanalstenose) oder zu<br />
Verengungen der Austrittskanäle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nervenwurzeln (laterale<br />
Rezessusstenose) oder der Zwischenwirbellöcher (Foramina <strong>inter</strong>vertebralia)<br />
durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> einzelnen Nervenwurzeln aus dem Wirbelkörper<br />
austreten (Foraminalstenose).<br />
4
Seitliche Ansicht<br />
Dorn -<br />
fortsatz<br />
Foramen<br />
<strong>inter</strong>vertebrale<br />
Dornfortsatz<br />
Nervenwurzel<br />
Ansicht von oben<br />
Spinalkanal<br />
Lamina<br />
Rückenmark<br />
Lamina<br />
5
Was sind <strong>die</strong> Ursachen <strong>für</strong> eine<br />
Spinalkanalstenose?<br />
Einige Patienten leiden unter einer angeborenen Spinalkanal -<br />
stenose (idiopathische Stenose). Vorwiegend betrifft <strong>die</strong>se Erkrankung<br />
jedoch Patienten im fortgeschrittenen Alter über 50 Jahre.<br />
Bei <strong>die</strong>sen Menschen löst der allmähliche Verschleiss der Wirbelsäule<br />
<strong>die</strong> Spinalkanalstenose aus (degenerative Stenose).<br />
Die Verengung des Spinalkanals und/oder eines Foramen <strong>inter</strong>vertebrale<br />
kann unterschiedliche Ursachen haben. Gewöhnlich spielen<br />
mehrere Faktoren eine Rolle:<br />
– Mit fortschreitendem Alter kann es zu Verdickungen des Ligamentum<br />
flavum kommen. Das Band wird steif und unelastisch.<br />
– Es kommt zur Vorwölbung oder Protrusion der Bandscheibe (Discus<br />
<strong>inter</strong>vertebralis).<br />
– Arthrotische Veränderungen der Facettengelenke gehen häufig<br />
mit einer Vergrösserung <strong>die</strong>ser Zwischenwirbelgelenke einher, so<br />
dass <strong>die</strong>se <strong>die</strong> neuralen Elemente bedrängen.<br />
– Der schleichend voranschreitenden Wirbelsäuleninstabilität versucht<br />
der Körper durch Knochenneubildungen (Osteophyten) an<br />
den Wirbelkörpern entgegenzuwirken. Diese Osteophyten führen<br />
ebenfalls zu Verengungen.<br />
6
Facette<br />
Ligamentum flavum<br />
Facette<br />
Ausschnitt eines gesunden<br />
Spinalsegments<br />
– Das Foramen vertebrale<br />
<strong>die</strong>ses Spinalkanal -<br />
abschnitts weist eine abgerundete<br />
Dreiecksform auf<br />
und bietet ausreichend<br />
Platz <strong>für</strong> das Rückenmark<br />
– Die Foramina <strong>inter</strong>verte -<br />
bralia sind frei, austretende<br />
Nervenwurzeln werden<br />
nicht bedrängt oder eingeklemmt<br />
Nervenwurzel<br />
Rücken -<br />
mark<br />
Bandscheibe<br />
Spinalkanal<br />
3<br />
1<br />
3<br />
Ausschnittsmodell eines<br />
von Spinalkanalstenose<br />
betroffenen Spinals -<br />
egments<br />
– Die neuralen Strukturen<br />
werden eingeengt durch:<br />
– verdicktes Ligamentum<br />
flavum (1)<br />
– vorgewölbte<br />
Bandscheibe (2)<br />
– arthrotisch veränderte<br />
Facetten (3)<br />
Resultat ist eine Kompression<br />
des Rückenmarks.<br />
2<br />
7
Welche Symptome treten bei einer<br />
Spinalkanalstenose auf?<br />
Die Symptome der Spinalkanalstenose variieren je nach betroffenem<br />
Wirbelsäulenbereich und Ausmass der Stenose. Am häufigsten<br />
leiden <strong>die</strong> Patienten unter Schmerzen, Parästhesie und Muskelschwäche<br />
in Beinen, Waden oder Gesäss, gegebenenfalls mit<br />
einhergehenden Rückenschmerzen.<br />
Diese Symptome werden durch Quetschung und Reizung der<br />
Spinal nervenwurzeln ausgelöst. Die Beschwerden verschlimmern<br />
sich im Laufe der Zeit. Je nach Körperbewegungen oder Körperhaltung<br />
verstärken sich <strong>die</strong> Symptome oder lassen nach.<br />
Da sich bei aufrechter Haltung der Durchmesser des Spinalkanals<br />
und der Zwischenwirbellöcher verkleinert, treten <strong>die</strong> Symptome<br />
beim Stehen oder Gehen häufig verstärkt auf. Das Ligamentum<br />
flavum ist zum Beispiel im Stehen verkürzt und verdickt und engt<br />
somit den <strong>für</strong> das Rückenmark zur Verfügung stehenden Raum ein.<br />
Der posteriore, zwischen zwei Wirbelkörpern sitzende Teil der<br />
Bandscheibe wird bei aufrechter Körperhaltung zusammengedrückt<br />
und weicht langsam nach hinten aus, bis <strong>die</strong> Bandscheibe in<br />
den Spinalkanal quillt.<br />
Manchmal strahlen <strong>die</strong> Schmerzen beim aufrechten Gehen über<br />
das Gesäss in <strong>die</strong> Beine aus und werden dadurch als besonders<br />
stark empfunden. Aufgrund der Schmerzen und des Schwäche -<br />
gefühls kann der Patient gewöhnlich nur wenige Schritte gehen.<br />
Diese Beinschmerzen und/oder Muskelschwäche beim Gehen wird<br />
als neurogene Claudicatio <strong>inter</strong>mittens oder Pseudoclaudicatio bezeichnet.<br />
Bei der lumbalen Spinalkanalstenose, welche <strong>die</strong> Lendenwirbelsäule<br />
betrifft, kann der Patient seine Schmerzen gewöhnlich dadurch<br />
lindern, dass er sich hinsetzt, nach vorne beugt oder hinlegt.<br />
Diese Flexion des Rückens (vorbeugen) bewirkt eine Aufdehnung<br />
des verengten Spinalkanals und der Zwischenwirbellöcher. So<br />
dehnt sich z.B. das Ligamentum flavum und der in den Spinalkanal<br />
quellende Teil der Bandscheibe rutscht zurück.<br />
Beim Gehen kann sich der Patient gewöhnlich dadurch Erleichterung<br />
verschaffen, dass er sich auf einen Einkaufswagen, ein Laufgestell<br />
o.ä. stützt und nach vorne beugt.<br />
8
Sitzen oder Rumpf nach vorne beugen,<br />
Flexion der Wirbelsäule<br />
Aufrechtes Stehen oder Gehen,<br />
aufrechte Wirbelsäule<br />
9
Welche nicht operativen Therapien helfen<br />
bei einer Spinalkanalstenose?<br />
Ursache <strong>für</strong> <strong>die</strong> Spinalkanalstenose ist meist ein allmählich verlaufender,<br />
degenerativer Alterungsprozess. Im Laufe der Zeit verschlimmern<br />
sich <strong>die</strong> Symptome langsam. Zu Beginn der Erkrankung<br />
kann <strong>die</strong> Spinalkanalstenose mit eine Reihe nicht operativer Massnahmen<br />
behandelt werden. Ziel all <strong>die</strong>ser Therapien sind Eindämmung<br />
der Entzündung und Schmerzlinderung. Die Verengung des<br />
Spinalkanals kann damit jedoch nicht rückgängig gemacht werden.<br />
Medikation<br />
Nicht-steroidale antiinflammatorisch wirkende Medikamente<br />
(NSAIM) lindern <strong>die</strong> Schmerzen und wirken entzündungshemmend.<br />
Zu <strong>die</strong>sen Medikamenten zählen u.a. Aspirin, Ibuprofen, Naproxen<br />
und Ketoprofen. Die entzündungshemmende und schmerzlindernde<br />
Wirkung <strong>die</strong>ser Medikamente kann <strong>die</strong> Aufnahme und<br />
langfristige Durchführung von Rehabilitationsmassnahmen ermöglichen,<br />
welche andernfalls nicht in Frage gekommen wären. Jedoch<br />
besteht bei Langzeiteinnahme <strong>die</strong>ser Medikamente das Risiko<br />
schwerer Nebenwirkungen.<br />
10
Physiotherapie<br />
Ein nachhaltiges Rehabilitationsprogramm umfasst das Einüben bestimmter<br />
Körperhaltungen und Bewegungsabläufe, <strong>die</strong> zur<br />
Schmerzlinderung beitragen sowie aerobes Ausdauertraining zur<br />
Steigerung der kardiovaskulären Fitness und Ausdauer. Spezielle<br />
Übungen verbessern <strong>die</strong> Flexibilität, stärken <strong>die</strong> untere Rückenund<br />
Bauchmuskulatur und tragen so zur Stabilisierung der Wirbelsäule<br />
bei. Eine weitere Option ist <strong>die</strong> Traktionstherapie, bei der behutsam<br />
Zug in Längsrichtung der Lendenwirbelsäule ausgeführt<br />
wird, um <strong>die</strong> Wirbelkörper minimal auseinanderzuziehen und <strong>die</strong><br />
betroffenen Spinalnerven zu entlasten.<br />
Epidurale <strong>In</strong>jektionen<br />
Ein Gemisch aus Kortison (ein wirksames entzündungshemmendes<br />
Steroid) und einem Lokalanästhetikum wird direkt in den epiduralen<br />
Raum des Spinalkanals injiziert und erreicht <strong>die</strong> gereizten<br />
Nerven wurzeln. Diese <strong>In</strong>jektionen können dem Patienten über Wochen<br />
oder Monate Schmerzlinderung verschaffen und ihm <strong>die</strong> Teilnahme<br />
an aggressiveren Rehabilitationsmassnahmen ermöglichen.<br />
<strong>In</strong> einigen Fällen können <strong>die</strong>se <strong>In</strong>jektionen <strong>die</strong> operative Behandlung<br />
hinauszögern oder ganz entbehrlich machen.<br />
11
Wann sollte eine operative Behandlung in<br />
Betracht gezogen werden<br />
und welche Alternativen gibt es?<br />
Bei den meisten Patienten mit lumbaler Spinalkanalstenose ist ein<br />
operativer Eingriff nicht erforderlich. Im Allgemeinen sollte eine<br />
Operation nur als allerletzte Option gewählt werden, wenn alle<br />
nicht operativen Therapiemassnahmen versagt haben und der Patient<br />
weiterhin unter starken Schmerzen leidet. Die potenziellen<br />
Vorteile des Eingriffs müssen <strong>die</strong> möglichen Risiken überwiegen.<br />
Operative Dekompression<br />
Bei einer lumbalen Spinalkanalstenose kann es erforderlich sein, <strong>die</strong><br />
Spinalnerven operativ zu entlasten. Dies wird durch <strong>die</strong> sogenannte<br />
Dekompression erreicht.<br />
Bei einer operativen Dekompression werden Knochen und/oder<br />
Weichteile entfernt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Nerven einengen und reizen. Bei <strong>die</strong>sem<br />
Eingriff werden <strong>die</strong> Ligamente, vergrösserten Facettengelenke,<br />
Laminae (dekompressive Laminotomie), Osteophyten und vorgewölbten<br />
oder ausgetretenen Bandscheiben ganz oder teilweise<br />
entfernt. Art und Umfang der Dekompression hängen vom diagnostizierten<br />
medizinischen Zustand ab und variieren von Patient zu<br />
Patient.<br />
Operative Dekompression mit Wirbelsäulenversteifung<br />
<strong>In</strong> einigen Fällen gehen starke Rückenschmerzen mit einer Wirbelsäuleninstabilität<br />
einher. Dabei bewegen sich Teile der Wirbelsäule<br />
mehr als sie sollten.<br />
Liegt eine solche <strong>In</strong>stabilität vor, entschliessen sich <strong>die</strong> Chirurgen<br />
gegebenenfalls im Anschluss an <strong>die</strong> Dekompression zu einer Stabilisierung<br />
der Wirbelsäule mit Platten oder Stäben und Schrauben.<br />
Diese Implantate geben der Wirbelsäule Halt und bewirken eine<br />
Wirbelsäulenversteifung, welche <strong>die</strong> Stabilität wiederherstellt. Eine<br />
solche Massnahme führt jedoch durch das Zusammenwachsen der<br />
Wirbelkörper zu einem eingeschränkten Bewegungsumfang im Bereich<br />
der betroffenen Segmente.<br />
12
Operative Dekompression mit<br />
Laminotomie<br />
13
Operative Behandlung mit <strong>In</strong>-<strong>Space</strong><br />
Das Behandlungskonzept von <strong>In</strong>-<strong>Space</strong><br />
<strong>In</strong>-<strong>Space</strong> bietet eine Alternative zur operativen Dekompression. Der<br />
<strong>inter</strong>vertebrale <strong>Space</strong>r wird durch eine kleine Hautinzision<br />
(perkutan) eingebracht. Anschliessend wird <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> zwischen <strong>die</strong><br />
Dornfortsätze zweier benachbarter Wirbelkörper platziert.<br />
Das Funktionsprinzip ist einfach. <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> funktioniert wie ein<br />
«Türstopper». Der zwischen zwei Dornfortsätzen platzierte <strong>Space</strong>r<br />
verhindert, dass sich <strong>die</strong> h<strong>inter</strong>en Bereiche zweier Wirbelkörper<br />
aufeinander zu bewegen und <strong>die</strong> Bandscheibe einquetschen. Denn<br />
genau <strong>die</strong>se Bewegung der Wirbelkörper (Extension) kann zum<br />
Druck auf Rückenmark oder Spinalnerven führen und Schmerzen<br />
verursachen.<br />
<strong>In</strong>-<strong>Space</strong> verhindert <strong>die</strong> weitere Einengung des betroffenen Segments.<br />
Der <strong>Space</strong>r dehnt das Ligamentum flavum, welches andernfalls<br />
beim aufrechten Gehen oder Stehen auf <strong>die</strong> Nerven drückt.<br />
Zusätzlich distrahiert der <strong>Space</strong>r den Raum zwischen den Dornfortsätzen<br />
leicht und/oder mindert den Druck auf <strong>die</strong> vorgewölbte<br />
Bandscheibe. Das Implantat übernimmt Teile der physiologischen<br />
Druckbelastung der Wirbelsäule und entlastet damit <strong>die</strong> Facettengelenke<br />
und den posterioren Teil der Bandscheibe.<br />
Das Implantat<br />
<strong>In</strong>-<strong>Space</strong> wurde speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> minimalinvasive, perkutane Operationstechnik<br />
entwickelt, so dass ein komplexerer offener Eingriff<br />
nicht erforderlich ist.<br />
14
1 4<br />
2<br />
3<br />
Im Lieferzustand ist <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> geöffnet und hat eine längliche<br />
Form (1). Das geöffnete Implantat wird zwischen den Dornfortsätzen<br />
platziert. Mit einem Schraubenzieher wird das Implantat geschlossen<br />
(2). Dabei fahren gleichzeitig auf beiden Seiten des Dornfortsatzes<br />
<strong>die</strong> Flügel des Implantats aus. Diese verhindern eine<br />
Migration des Implantats (3, 4).<br />
Das Implantat ist aus PEEK (Korpus) und einer Titanlegierung<br />
(Flügel und Verschlussmechanismus) gefertigt. Die Körperverträglichkeit<br />
<strong>die</strong>ser in vielen medizinischen Produkten verwendeten<br />
Materialien wurde in zahlreichen Stu<strong>die</strong>n intensiv erforscht.<br />
15
Operationsablauf<br />
Der Eingriff erfolgt unter Narkose und nimmt gewöhnlich pro<br />
Spinal segment weniger als 30 Minuten in Anspruch.<br />
Durch eine seitlich am Körper angelegte kleine Hautinzision von<br />
nur 1,5 cm Länge wird ein Führungsdraht durch das Muskel -<br />
gewebe eingeführt und zwischen den zwei Dornfortsätzen platziert.<br />
(1)<br />
Über <strong>die</strong>sen Führungsdraht werden nacheinander spezielle Tubi<br />
(Röhrchen zur Aufdehnung) mit jeweils grösserem Durchmesser<br />
eingebracht. Auf <strong>die</strong>se Weise wird ein Weichteiltunnel geschaffen,<br />
durch den <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> eingeführt werden kann. Sobald der Weichteiltunnel<br />
weit genug ist, werden <strong>die</strong> als Dilatatoren bezeichneten<br />
Röhrchen entfernt und durch eine spezielle <strong>In</strong>sertionshülse <strong>für</strong> <strong>In</strong>-<br />
<strong>Space</strong> ersetzt. (2)<br />
Das geöffnete Implantat wird an einem langen Implantathalter befestigt<br />
und durch <strong>die</strong>se <strong>In</strong>sertionshülse eingebracht. Nach ordnungsgemässer<br />
Platzierung wird das Implantat mit dem Schraubenzieher<br />
geschlossen, so dass <strong>die</strong> Flügel auf beiden Seiten des<br />
Dornfortsatzes ausfahren. (3)<br />
Der Wundverschluss erfordert lediglich zwei Stiche.<br />
16
1<br />
2<br />
3<br />
17
Vorteile der Operationstechnik<br />
Der Vorteil von <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> gegenüber der konventionellen operativen<br />
Dekompression liegt darin, dass der Eingriff perkutan und minimal -<br />
invasiv durchgeführt wird.<br />
«Minimalinvasiv» heisst, dass alle wichtigen anatomischen Strukturen<br />
der Wirbelsäule intakt erhalten bleiben. Weder Knochen noch<br />
Bänder müssen entfernt werden. Die Muskelfasern werden bei der<br />
Aufdehnung des Weichteiltunnels mit Hilfe der Dilatatoren lediglich<br />
behutsam zur Seite geschoben. Die Rückenmuskeln müssen<br />
nicht von ihren Ansätzen an den Wirbeln gelöst und zurückgeschoben<br />
werden. Traumatisierung der Weichteile und postoperative<br />
Schmerzen werden so reduziert, der Blutverlust minimiert. Dies<br />
führt wiederum zu einer Verkürzung des Krankenhausaufenthalts<br />
und begünstigt eine schnellere Genesung.<br />
Zudem bleiben dank <strong>die</strong>ser minimalinvasiven Technik weitere<br />
chirurgische Behandlungsoptionen offen, sollten <strong>die</strong>se erforderlich<br />
sein.<br />
Was passiert nach der Operation?<br />
<strong>In</strong>-<strong>Space</strong> kann sofort belastet werden. Gewöhnlich kann der<br />
Patient schon kurz nach dem Eingriff aufstehen und gehen. Einige<br />
Patienten haben berichtet, dass sie nach Implantation von <strong>In</strong>-<strong>Space</strong><br />
sofort schmerzfrei waren. Gewöhnlich kann der Patient <strong>die</strong> Klinik<br />
innerhalb von 24 Stunden wieder verlassen. Diese Entscheidung<br />
liegt jedoch im Ermessen des Chirurgen. Besprechen Sie postoperative<br />
Massnahmen sowie Ihr Verhalten im Hinblick auf berufliche<br />
und sportliche Aktivitäten nach der Operation bitte direkt mit<br />
Ihrem Chirurgen.<br />
18
Mögliche Risiken und Komplikationen<br />
Verglichen mit der konventionellen operativen Dekompression ist<br />
das Komplikationsrisiko bei der Implantation von <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> äusserst<br />
gering. Die Platzierung von <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> zwischen zwei Dornfortsätzen<br />
beeinträchtigt keine vaskulären oder neuralen Strukturen. Die<br />
Spinal kanalstenose wird behoben, ohne in <strong>die</strong>sen Kanal einzudringen.<br />
Damit ist das Risiko neuraler Verletzungen deutlich reduziert.<br />
<strong>In</strong> einigen Fällen halten <strong>die</strong> Schmerzen trotz des Eingriffs an oder<br />
treten nach einiger Zeit erneut auf. <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> wurde konzipiert, um<br />
<strong>die</strong> degenerativen Veränderungen der Bandscheibe zu verlangsamen.<br />
Den natürlichen Verlauf der Krankheit kann das Implantat jedoch<br />
nicht aufhalten. Aus <strong>die</strong>sem Grund ist <strong>In</strong>-<strong>Space</strong> möglicherweise<br />
nicht <strong>die</strong> endgültige Lösung. Sie gewinnen jedoch Zeit und<br />
können eine aufwendigere, invasivere Operation hinauszögern.<br />
Wie bei allen operativen Eingriffen bleiben bestimmte Risiken wie<br />
Anästhesie, <strong>In</strong>fektion oder Wundheilungskomplikationen erhalten.<br />
Ihr Arzt wird Ihnen <strong>die</strong> Einzelheiten des Eingriffs erläutern und <strong>die</strong><br />
Risiken und Vorteile mit Ihnen besprechen.<br />
19
Glossar<br />
Bandscheibe<br />
Dornfortsatz<br />
Epiduralraum<br />
Extension<br />
Facette<br />
Facettengelenke<br />
Foramen<br />
<strong>inter</strong>vertebrale<br />
<strong>In</strong>terspinalraum<br />
Lamina<br />
Lendenwirbelsäule<br />
Kissenartiger Puffer zwischen zwei Wirbelkörpern. Federt wie ein<br />
Stossdämpfer den Druck zwischen den Wirbeln ab. Bei Belastung<br />
wird <strong>die</strong> Bandscheibe zusammengedrückt, bei Entlastung springt<br />
sie zurück in ihre Ausgangsform.<br />
Rückenwärts gerichteter Fortsatz des Wirbelkörpers, der in der<br />
Mitte des Rückens ertastet werden kann. Dient als Ansatz <strong>für</strong><br />
Muskeln und Bänder.<br />
Der auf der gesamten Länge der Wirbelsäule innerhalb des<br />
Spinalkanals jedoch ausserhalb des Rückenmarks gelegene Raum.<br />
Zurückbeugen der Wirbelsäule.<br />
Eine posteriore knöcherne Struktur des Wirbelkörpers, <strong>die</strong> als<br />
Gelenkfläche zusammen mit der Facette eines benachbarten<br />
Wirbelkörpers ein Facettengelenk (Wirbelbogengelenk) bildet.<br />
Jeder Wirbelkörper hat zwei superiore (zum Kopfende weisende)<br />
und zwei inferiore (zum Steissende weisende) Facetten.<br />
Die kleinen Wirbelgelenke aus jeweils zwei Facetten, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Wirbelkörper posterior miteinander verbinden.<br />
Zwischenwirbelloch <strong>für</strong> den Durchtritt der Rückenmarksnerven.<br />
Der zwischen den Dornfortsätzen zweier Wirbelkörper gelegene<br />
Raum.<br />
Teil des h<strong>inter</strong>en Wirbelbogens, zwischen den Pedikeln und dem<br />
Dornfortsatz. Überdeckt Nervenwurzeln und Rückenmark.<br />
Die unteren fünf Wirbel der Wirbelsäule.<br />
Ligamentum flavum Zwischen den Wirbelbögen zweier benachbarter Wirbelkörper<br />
ausgespanntes Band. Grenzt das jeweilige Zwischenwirbelloch zur<br />
Mitte und nach hinten ab und schützt das Rückenmark.<br />
Minimalinvasive<br />
Chirurgie<br />
Nervenwurzeln<br />
Chirurgischer Eingriff mit Zugang über einen kleinen Schnitt.<br />
Die auf beiden Seiten des Wirbelkörpers durch das<br />
Zwischenwirbelloch austretenden Nervenfasern des Rückenmarks.<br />
20
Neurogene<br />
Claudicatio<br />
<strong>inter</strong>mittens<br />
Osteophyten<br />
Parästhesie<br />
Pedikel<br />
PEEK (Polyether -<br />
etherketon)<br />
Durch Spinalkanalstenose hervorgerufene Schmerzen in den<br />
Beinen. Schmerzen treten beim Gehen oder aufrechtem Stehen<br />
auf und lassen beim Hinsetzen nach. Wird auch als<br />
Pseudoclaudicatio bezeichnet.<br />
Abnorme Knochenanbauten im Bereich der Facettengelenke oder<br />
an den bandscheibennahen Wirbelkörperkanten. Auch als<br />
knöcherne Anbauten bezeichnet.<br />
Anormale Empfindungen der Haut wie Taubheit, Kribbeln,<br />
Brennen oder «Ameisenlaufen». Deutet auf eine Schädigung der<br />
Nervenwurzeln hin.<br />
Teil des Wirbelbogens, zwischen Wirbelkörper und Lamina.<br />
Überdeckt Nervenwurzeln und Rückenmark.<br />
Thermoplastischer Kunststoff (Polymer). Wird zur Fertigung<br />
chirurgischer Implantate eingesetzt.<br />
Perkutane Chirurgie Chirurgischer Eingriff, der nicht über einen offenen Zugang mit<br />
Freilegung der inneren Organe und Weichteile erfolgt, sondern<br />
über eine Hautinzision.<br />
Rückenmark<br />
Spinalkanal<br />
Spinalkanalstenose<br />
Titan<br />
Titanlegierung<br />
Wirbelkörper<br />
Wirbelsäulen -<br />
versteifung<br />
Langer, schlauchartiger Nervenstrang, der vom Spinalkanal<br />
umschlossen ist. Verbindet als zentraler Leitungsapparat das<br />
Gehirn mit dem peripheren Nervensystem.<br />
Wirbelsäulenkanal, durch den <strong>die</strong> Nerven des Rückenmarks vom<br />
Gehirn aus steisswärts verlaufen.<br />
Erkrankung der Wirbelsäule mit Verengung des<br />
Wirbelsäulenkanals und der Nervenwurzelöffnungen und dadurch<br />
verursachter Einengung und Komprimierung des Rückenmarks<br />
bzw. der Nervenwurzeln.<br />
Metallisches Element. Wird zur Fertigung chirurgischer Implantate<br />
verwendet.<br />
Biokompatibles Material zur Fertigung medizinischer Produkte;<br />
besteht aus Titan und weiteren Metallen.<br />
Die knöchernen Strukturen, aus denen <strong>die</strong> Wirbelsäule aufgebaut<br />
ist. Die Wirbelkörper umschliessen und schützen das Rückenmark<br />
und bilden das bewegliche Achsenskelett des Körpers.<br />
Operative Versteifung von Wirbelsegmenten.
<strong>Synthes</strong> GmbH<br />
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CH-4436 Oberdorf<br />
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