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Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...

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Swiss Olympic Alto ’06<br />

Höhentraining in der <strong>Praxis</strong><br />

9.2. Weshalb gibt es spezielle sportmedizinische Probleme bei<br />

einem Höhenaufenthalt?<br />

Der Aufenthalt in mittleren Höhen bedeutet für unseren Organismus einen grossen<br />

psychophysischen Stress. Dabei kommt es zu Adaptationsprozessen (siehe Kapitel 2:<br />

Anpassungsmechanismen des Körpers an <strong>die</strong> Höhe) mit Auswirkungen auf unseren<br />

Allgemeinzustand und unsere Organsysteme (Kreislauf, vegetatives Nervensystem, Atmung,<br />

Immunsystem, Psyche etc). Daneben sind es aber auch <strong>die</strong> direkten thermophysikalischen<br />

Belastungen (Kälte, Trockenheit der Luft, Wind, UV-<strong>Ein</strong>strahlung etc), <strong>die</strong> unserem Organismus<br />

zusetzen (siehe Kapitel 1: Was ist in der Höhe anders als im Flachland). Da Höhenaufenthalte nur<br />

von einem gesunden Organismus gut toleriert werden, sollte 3-4 Wochen vor jedem<br />

Höhenaufenthalt ein sportmedizinische Basis-Laboruntersuchung durchgeführt und ev. Symptome<br />

(Müdigkeit, Husten, Unwohlsein etc.) abgeklärt werden!<br />

Passen wir unser Verhalten nicht den erhöhten Belastungen der Höhe an, so kommt es relativ rasch<br />

zu Symptomen und letztlich Erkrankungen, <strong>die</strong> unsere Leistungsfähigkeit einschränken. Neben<br />

spezifischen Massnahmen (Hygiene, Ernährungsverhalten, Immunmodulation etc.) muss aber vor<br />

allem dem erhöhten Erholungsbedarf und der reduzierten Belastbarkeit Rechnung getragen<br />

werden. So sind alle Massnahmen zur Verhütung von Infekten der Luftwege leider wenig wirksam,<br />

wenn das Immunsystem durch Überbelastung (siehe Kapitel 5: Übertraining) und fehlende<br />

Regeneration (siehe Kapitel 7: Regeneration) geschwächt ist!<br />

Fazit: Höhenspezifische Erkrankungen können durch allgemeine Massnahmen<br />

(Trainingsanpassungen, Erholung, Ernährung) und durch spezifische Massnahmen (Hygiene,<br />

Immunmodulation, Medikamente) auf ein Minimum reduziert werden.<br />

9.3. Welchen Erkrankungen beeinträchtigen den Spitzensportler<br />

in der Höhe am meisten?<br />

Es ist seit langem bekannt, dass Spitzensportler vermehrt an Infektionen der oberen und unteren<br />

Luftwege erkranken. Während <strong>die</strong> «Normalbevölkerung» durchschnittlich 0-2x einen grippalen<br />

Infekt durchmacht, erkranken Spitzensportler 2-5x pro Jahr, wobei vor allem <strong>die</strong> Wintersportler,<br />

<strong>die</strong> sich häufig in der Höhe und Kälte aufhalten, am meisten gefährdet zu sein scheinen.<br />

Infektionen der Atemwege sind bei weitem der häufigste Grund, weshalb Spitzensportler an<br />

wichtigen Wettkämpfen nicht teilnehmen oder <strong>die</strong>se nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte absolvieren<br />

können!<br />

Fazit: <strong>Ein</strong>e gute Infektionsprophylaxe der Atemwege ist vor allem bei Winterwettkämpfen in der<br />

Höhe von zentraler Bedeutung<br />

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