Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...
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Swiss Olympic Alto ’06<br />
Höhentraining in der <strong>Praxis</strong><br />
8.2. Welche psychischen Vorgänge sind bei Höhenaufenthalten<br />
zu erwarten?<br />
<strong>Ein</strong> Höhentraining, speziell wenn es mit echtem Höhenaufenthalt in den Bergen verbunden ist, kann<br />
für viele Athleten ein echtes Highlight darstellen. Sie haben <strong>die</strong> Chance aus ihrem normalen Alltag<br />
herauszukommen und eine neue Umgebung und auch neue Trainingsmethoden kennen zu lernen.<br />
Zusätzlich wirken <strong>die</strong> imposanten Bergkulissen, <strong>die</strong> Natur und <strong>die</strong> Abendstimmungen sehr<br />
motivierend. Allein <strong>die</strong>se Veränderungen können bereits einen positiven Effekt auf Leistung und<br />
Motivation bewirken.<br />
Neben <strong>die</strong>sen eindeutig positiven Effekten müssen aber vor allem in der Anfangsphase negative<br />
Stimmungsveränderungen beachtet werden. Durch <strong>die</strong> Höhenexposition werden Trainings anders<br />
empfunden als vergleichbare Trainings auf Meereshöhe. Schlechte Stimmungen erhöhen das<br />
subjektive Belastungsempfinden, der eigene Leistungszustand wird unterschätzt. Zudem können<br />
örtliche Veränderungen auch zu Stress führen. Für erfolgreiche Höhenaufenthalte ist deshalb eine<br />
gute Akklimatisation, verbunden mit einem «sanften» Trainingseinstieg und guter Erholung sehr<br />
wichtig.<br />
8.3. Was sollten Trainer und Athleten bezüglich Stimmungslage<br />
während der Höhenakklimatisierung wissen?<br />
• Während der Akklimatisierung treten positive und negative Stimmungsver-änderungen<br />
auf.<br />
• Personen, welche unter normalen Voraussetzungen zu Stimmungsschwankungen<br />
neigen, sind auch in der Höhe anfälliger.<br />
• Stimmungsschwankungen können Warnsignale für unzureichende Erholung sein.<br />
• Physiologische Empfindungen können beeinträchtigt sein. Leichtes und moderates<br />
Training in negativer Stimmungslage ist generell mit höheren Herzfrequenzen<br />
verbunden. Das heisst, subjektiv kann ein leichtes Training bei schlechter Stimmung als<br />
anstrengender wahrgenommen werden. Dies kann den Höheneffekt noch verstärken.<br />
<strong>Ein</strong>e schlechte Stimmungslage aktiviert den Sympathikus, was im Training zu höheren<br />
Herzfrequenzen führt und <strong>die</strong> Erholung beeinträchtigt.<br />
• Die Schmerzschwelle wird herabgesetzt.<br />
• Negative Befindlichkeiten treten weniger auf, wenn genügend Flüssigkeit aufgenommen<br />
und angepasste Kleidung getragen wird.<br />
• <strong>Ein</strong> zuviel an Belastung kann nicht nur von Trainingsbelastungen ausgehen, sondern<br />
auch von Reisestress, privatem Stress, Sponsorenverpflichtungen etc.<br />
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