Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...
Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...
Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Swiss Olympic Alto ’06<br />
Höhentraining in der <strong>Praxis</strong><br />
7.8. Welche aktiven und passiven Erholungsmassnahmen<br />
kennen wir? Was wissen wir über deren Wirksamkeit?<br />
7.8.1. Aktive Massnahmen<br />
Auslaufen, leichte Gymnastik<br />
Wissenschaftliche Evidenz findet sich dafür, dass leichte Bewegung Muskelschmerzen reduzieren<br />
kann. Befunde, wonach leichte Bewegung metabole Vorteile mit sich bringt, werden kontrovers<br />
diskutiert. Durchgängig berichtet werden jedoch positive Effekte bezüglich Reduktion der<br />
Blutlaktatkonzentration durch leichte Bewegung, manchmal auch in Kombination mit der<br />
Anwendung von passiven Massnahmen.<br />
<strong>Ein</strong> gutes Auslaufen kann zudem <strong>die</strong> Muskelanspannung reduzieren. Verringerte Muskelspannung,<br />
bzw. eine entspannte Körperhaltung sind mit erhöhtem Selbstvertrauen verbunden.<br />
Stretching<br />
Trotz der weiten Verbreitung finden sich keine eindeutigen Befunde, wonach Stretching <strong>die</strong><br />
Erholung von Athleten fördert. Hinweise sind vorhanden, dass Stretching prophylaktisch<br />
Muskelschmerzen und Muskelkater verringern kann. Die Vorteile, <strong>die</strong> Stretching zur Beibehaltung<br />
von Beweglichkeit und Flexibilität mitbringen, sind hier nicht beurteilt.<br />
7.8.2. Passive Massnahmen<br />
Ernährung<br />
Richtige Ernährung gilt als wesentlicher Faktor in der Regeneration. Da <strong>die</strong>ses Thema sehr wichtig<br />
ist, ist ihm ein eigenes Kapitel zugewiesen. An <strong>die</strong>ser Stelle wird deshalb verzichtet, <strong>die</strong>ses Thema<br />
ausführlich zu behandeln (siehe Kapitel 6: Ernährung).<br />
Schlaf<br />
Schlaf ist wohl <strong>die</strong> ursprünglichste und wichtigste Erholungsmethode – wahrscheinlich auch <strong>die</strong><br />
zeitintensivste. <strong>Ein</strong>e Schlafdauer von acht bis zehn Stunden wird für eine ausreichende Erholung<br />
generell empfohlen, wobei <strong>die</strong> Quantität des benötigten Schlafes von Individuum zu Individuum<br />
stark schwanken kann. Neben der Schlafdauer sollten jedoch auch <strong>die</strong> persönlichen Unterschiede in<br />
der Schlafzeit berücksichtigt werden (Frühschläfer – Frühaufsteher, Spätschläfer – Spätaufsteher).<br />
Welche Prozesse im Schlaf genau ablaufen, sind trotz intensiver Schlafforschung immer noch<br />
ungeklärt. Klar ist jedoch, dass ohne Schlaf keine Regeneration möglich ist. Empfehlenswert sind<br />
auch sogenannte Power-Naps nach dem Mittag. Die positiven Effekte von Power-Naps sind in der<br />
Schlafforschung hinreichend belegt. Versuchspersonen reagieren nach einem Mittagsschlaf bei ihrer<br />
Arbeit schneller, arbeiten aufmerksamer und sind besser gelaunt als Kollegen ohne Schlafpause.<br />
66