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Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...

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Swiss Olympic Alto ’06<br />

Höhentraining in der <strong>Praxis</strong><br />

6.7. Wie kann ich ernährungsseitig möglichst schnell<br />

regenerieren?<br />

Oft stehen bis zur nächsten Trainings- bzw. Wettkampfbelastung (>1 Stunde) nur wenige Stunden<br />

zur Verfügung. Ernährungsseitig sollen in <strong>die</strong>ser kurzen Zeit <strong>die</strong> Flüssigkeits- und Elektrolytverluste<br />

ausgeglichen und <strong>die</strong> in der Höhe verstärkt entleerten Glykogenspeicher wieder aufgefüllt werden.<br />

Zusätzlich können in <strong>die</strong>ser Phase Eiweisse, Vitamine und Mineralstoffe mithelfen, verschiedene<br />

Stoffwechselprozesse (z.B. Muskelproteinaufbau, Stoffwechsel verschiedener Immunzellen) zu<br />

optimieren. Der Menuplan (siehe Anhang 5: Beispiel Menuplan Regeneration) soll eine Idee<br />

vermitteln, wie <strong>die</strong>se Aspekte in <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> umgesetzt werden können. Dieser Plan ist für eine 70 kg<br />

schwere Person berechnet und müsste bei höherem oder tieferem Körpergewicht dementsprechend<br />

angepasst werden. Da speziell in der Höhe oft mit einem unterdrückten Hunger zu rechnen ist,<br />

bewähren sich besonders flüssige Formen der Energie- und Nährstoffzufuhr wie <strong>die</strong> konsequente<br />

<strong>Ein</strong>nahme von Regenerationsgetränken in Kombination mit hochkonzentrierten Kohlenhydrat-<br />

Elektrolyt-Getränken.<br />

6.8. Werden in der Höhe besondere Supplemente benötigt?<br />

Mit zunehmender Höhe ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> Aspekte der Blutbildung und <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Höhe und Kälte<br />

vermehrt entstehenden aggressiven Sauerstoffverbindungen (Radikale und reaktive<br />

Sauerstoffverbindungen) vermehrt Beachtung.<br />

6.8.1. Blutbildung<br />

Bezüglich einer optimalen Blutbildung ist es empfehlenswert, im Vorfeld eines Höhenaufenthaltes<br />

<strong>die</strong> Eisenwerte (bei Eisenmangel auch <strong>die</strong> Folsäure- und Vitamin B12-Werte) im Blut messen zu<br />

lassen und bei Bedarf in Absprache mit behandelnden Arzt spezielle Vitamin- oder Eisenpräparate<br />

einzunehmen (siehe Kapitel 9: <strong>Sport</strong>medizinische Aspekte). Besonders während den ersten Wochen<br />

in der Höhe wäre es sinnvoll, in Absprache mit dem behandelnden Arzt höhere Dosierungen an<br />

Eisen, B-Vitaminen (B2, B6, B12), Folsäure und bei ungenügender Energieaufnahme auch<br />

zusätzlich Kohlenhydrat-Eiweiss-Getränke oder Eiweiss einzunehmen.<br />

6.8.2. Aggressive Sauerstoffverbindungen<br />

Aggressive Sauerstoffverbindungen können durch Vitamine (z.B. Vitamin E, Vitamin C),<br />

Mineralstoffe (z.B. Zink, Kupfer, Mangan, Selen) und sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. verschiedene<br />

Farbstoffe in Pflanzen) neutralisiert werden. Obwohl langfristig (über Jahre) ein verstärktes<br />

Auftreten <strong>die</strong>ser aggressiven Sauerstoffverbindungen mit dem Auftreten von verschiedenen<br />

Krankheiten in Verbindung gebracht wird, wird der Nutzen einer kurzfristigen (über Wochen)<br />

Neutralisation besonders im <strong>Sport</strong> immer noch kontrovers diskutiert. Dies deshalb, weil:<br />

• sportlich aktive Personen nicht nur mehr Radikale und reaktive Sauerstoffverbindungen<br />

produzieren sondern auch verbesserte Neutralisationssysteme aufweisen.<br />

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