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Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...

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Swiss Olympic Alto ’06<br />

Höhentraining in der <strong>Praxis</strong><br />

zu halten (eine Verringerung von Trainingsintensität oder Trainingsumfang wird als Schwäche<br />

interpretiert). Zusätzlich ist auch <strong>die</strong> Vorstellung verbreitet, je mehr man trainiere, desto grösser<br />

sei auch der Leistungszuwachs.<br />

Fühlt sich nun ein Athlet nicht mehr so leistungsfähig hält er an einem strengen Trainingsregime<br />

fest, da er denkt, er müsse einfach noch mehr trainieren, damit seine Leistungsfähigkeit wieder<br />

steigt. Die oben beschriebenen Stimmungsschwankungen treten auf und der Athlet ist zusätzlich<br />

verunsichert. Da <strong>die</strong> Leistungen nicht stimmen, sieht der Athlet seine Ziele gefährdet. Deshalb wird<br />

mit allen Mitteln versucht, das Ziel trotzdem noch zu erreichen. Da der <strong>Sport</strong>ler in aller Regel<br />

gelernt hat, dass er durch mehr Training oder intensiveres Training besser wird, wendet er in<br />

seiner Verunsicherung genau wieder <strong>die</strong> gleichen Strategien an. Er trainiert mehr und härter. <strong>Ein</strong><br />

Übertrainingszustand wird erreicht und unter Umständen eine ganze Saison gefährdet.<br />

5.7. Kann ein Übertraining nur aus zu viel Training entstehen?<br />

Es ist wichtig festzustellen, dass eine zu hohe Belastung in einer Akkumulation von<br />

Trainingbelastungen, aber auch in einer Anhäufung sportfremder Stressfaktoren begründet sein<br />

kann. In der <strong>Praxis</strong> wurde oftmals beobachtet, dass es sich in vielen Fällen nicht um ein zuviel an<br />

Training handelt, sondern <strong>die</strong> Ursache in einer ungenügenden Erholung von trainings- und<br />

allgemeinem Stress zu sehen ist.<br />

5.8. Ist <strong>die</strong> Gefahr der Entstehung eines Übertrainings in der<br />

Höhe grösser?<br />

Ja. Bei Höhenexposition sollte beachtet werden, dass einerseits <strong>die</strong> Belastung in der Höhe grösser<br />

und andererseits <strong>die</strong> Erholung eingeschränkt ist. Das bedeutet, dass <strong>die</strong> Gefahr der Entstehung von<br />

Übertraining grösser ist. Dementsprechend sollten Höhentrainingslager ausgeruht und gesund<br />

angetreten werden. Der Akklimatisation ist entsprechend Rechnung zu tragen und <strong>die</strong><br />

Erholungsphase sollte auch entsprechend verlängert werden. Hinweise dazu sind in Kapitel 4.5.2 zu<br />

finden.<br />

5.9. Wie kann ein Übertrainingszustand erkannt werden?<br />

Es muss betont werden, dass es bis heute keinen verlässlichen Test gibt, um einen<br />

Übertrainingszustand eindeutig zu diagnostizieren. Trotzdem können uns verschiedene Indikatoren<br />

Hinweise auf einen Übertrainingszustand geben oder <strong>die</strong>sen im Nachhinein bestätigen. Oft ist es<br />

auch <strong>die</strong> Summe verschiedener Indikatoren, welche auf einen Übertrainingszustand schliessen<br />

lassen. <strong>Ein</strong> Hauptindikator ist der Leistungsverlust, der trotz kurzfristiger (zwei- bis dreiwöchiger)<br />

Erholungsphase nicht wettgemacht werden kann. <strong>Ein</strong>fache submaximale und maximale<br />

Testmethoden zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit finden sich im Kapitel Trainingssteuerung<br />

(siehe Kapitel 4: Trainingssteuerung)<br />

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