Ein Höhentrainingshandbuch für die Praxis - Bundesamt für Sport ...
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Swiss Olympic Alto ’06<br />
Höhentraining in der <strong>Praxis</strong><br />
Höhentrainingsaufenthalt im Flachland wieder, so dass sich <strong>die</strong> Hämatokrit- und Hämoglobinwerte bei<br />
höherem Blutvolumen wieder normalisieren.<br />
Höhenexposition führt in den roten Blutkörperchen zu einem Anstieg von 2-3-Diphosphoglycerat (2-3-<br />
DPG). Dies bewirkt, dass der Sauerstoff besser vom Hämoglobin an das Gewebe (z.B. Muskel) abgegeben<br />
wird.<br />
14<br />
12<br />
Aufenthaltshöhe ca. 2500m<br />
Aufenthaltshöhe ca. 1800m<br />
Aufenthaltshöhe ca. 2500m<br />
Veränderung der der Hb-Masse Hämoglobinmasse<br />
%<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
Messgenauigkeit<br />
Abbildung 4: Prozentuale Veränderung der<br />
-4<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />
Anzahl Stunden in der Höhe<br />
Stunden in der Höhe<br />
Hämoglobinmasse in Abhängigkeit der Höhenaufenthaltsdauer<br />
bei Ausdauerathleten.<br />
2.3.5. Anpassungen im Bereich des Muskels<br />
<br />
<br />
Lange Höhenaufenthalte in grossen Höhen führen zu einer Abnahme der oxidativen Enzyme,<br />
der Mitochondrien und des Muskelfaserquerschnitts.<br />
Lange Höhenaufenthalte verbessern <strong>die</strong> muskuläre Pufferkapazität und bewirken eine Zunahme<br />
der Kapillardichte und der Myoglobinkonzentration.<br />
Das verringerte Sauerstoffangebot in der Höhe wird teilweise auch durch Anpassungen der<br />
Mikrozirkulation und Anpassungen innerhalb der Muskelzelle kompensiert.<br />
Extreme Höhenexposition (>5000m) führt zu Abnahmen der Muskelmasse. Parallel zur Abnahme der<br />
Muskelmasse wurde bei Alpinisten nach 8 Wochen Aufenthalt auf über 5000m im Oberschenkelmuskel<br />
eine Reduktion des Muskelfaserquerschnitts von rund 20% gemessen. Es gibt beim Menschen keine<br />
Hinweise für Fasertypenverschiebungen durch chronische Höhenexposition.<br />
Die Kapillardichte im Muskel nimmt bei chronischem Höhenaufenthalt zu. Die Anzahl der Kapillaren pro<br />
Muskelfaser bleibt unverändert. Die Zunahme der Kapillardichte ist daher in der Abnahme des<br />
Muskelfaserquerschnitts (Kapillardichte = Anzahl Kapillaren pro Muskelvolumen) begründet. Dies bedeutet<br />
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