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Christian Rufer im Gespräch - Swiss Olympic

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F O K U S<br />

verbänden. Das Schlechteste, was wir in der Schweiz<br />

machen können, ist ein «Gärtlidenken» zu pflegen und<br />

unabgesprochene Massnahmen umzusetzen. Die Mittel<br />

sind viel zu knapp, als dass wir uns das erlauben könnten.<br />

Die Vereinbarung ordnet <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong> in elf Bereichen<br />

den Lead zu, dem BASPO dagegen nur in fünf.<br />

Matthias Remund In der Schweiz will die Politik, zu<br />

Recht, keinen Staatssport. Der Bund fördert den Sport<br />

subsidiär. Das BASPO garantiert Beständigkeit und<br />

Wissen. Während sich in den Verbänden Leistungssport-<br />

Chefs und Trainer die Klinke in die Hand geben, steht<br />

das BASPO wie ein grosser Fels in der Brandung; zum Beispiel<br />

mit seinen Sportwissenschaftern mit spezifischem<br />

Know-how.<br />

geht, und auch bei der Dopingbekämpfung. Aber auch<br />

die Bereiche Integration, Suchtbekämpfung oder Gewaltbekämpfung<br />

entwickeln wir jetzt gemeinsam weiter.<br />

Ein grauer Bereich bestand auch <strong>im</strong> Bereich Bildung.<br />

Die Doppelspurigkeiten rund um die Sportmanagement-<br />

Ausbildung sind jetzt beseitigt, es gibt mit dem <strong>Swiss</strong><br />

Sport Management Center SSMC nur noch einen Anbieter,<br />

getragen von den Partnern <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong>, VMI,<br />

Idheap und BASPO.<br />

Wie sieht das <strong>im</strong> Bereich Spitzensport aus?<br />

Matthias Remund Im Spitzensport gab es keine Überlappungen<br />

<strong>im</strong> engeren Sinn, aber man arbeitete nicht<br />

koordiniert. Neu sind die subsidiäre Unterstützung des<br />

BASPO und die Massnahmen von <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong> abgest<strong>im</strong>mt.<br />

Ich denke da beispielsweise an die Trainerbildung,<br />

an Spitzensport <strong>im</strong> Militär oder an die Nachwuchsförderung.<br />

Marc-André Giger Die Vereinbarung gibt uns eine klare<br />

Vorstellung, wohin wir gemeinsam mit dem BASPO wollen,<br />

und das st<strong>im</strong>mt mich sehr zuversichtlich für die Zukunft.<br />

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong> die Aufgaben,<br />

die uns die Vereinbarung zuweist, nicht nur wahrn<strong>im</strong>mt,<br />

sondern auch einfordert, beispielsweise be<strong>im</strong><br />

Thema Gewalt und Sport. Der privatrechtliche Sport muss<br />

Eigenverantwortung übernehmen, und ich wünsche mir<br />

von den Verbänden, dass sie uns folgen.<br />

Wie bezieht das BASPO seine Partner mit ein bei<br />

der Umsetzung der Vereinbarung?<br />

Matthias Remund Wir werden die Vereinbarung mit<br />

unseren Partnern umsetzen; mit der Konferenz der kantonalen<br />

Sportbeauftragten (KKS), den Kantonsregierungen<br />

und den Gemeindeverbänden, sowie dem Exekutivrat<br />

von <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong>, dem Sportparlament und den Sport-<br />

Marc-André Giger Da muss <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong> parallel dazu<br />

nicht auch noch Wissenschaftler beschäftigen. Dagegen<br />

haben wir die Nähe zu den Verbänden, zu den Athleten.<br />

Mit dem neuen Spitzensportkonzept werden wir die Athleten<br />

durchgehend betreuen können, vom Moment, wo<br />

sie als <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong> Talent bei uns eintreten bis sie am<br />

Schluss wieder…<br />

«Der privatrechtliche Sport<br />

muss Eigenverantwortung<br />

übernehmen»<br />

Marc-André Giger<br />

Matthias Remund … in der Trainerbildung beginnen<br />

als Olympiasieger.<br />

Marc-André Giger [lacht] Nach der Sportkarriere, genau.<br />

Diese Nähe zu den Athleten ist unsere Stärke, und<br />

die müssen wir ausbauen. BASPO wie <strong>Swiss</strong> <strong>Olympic</strong><br />

haben je ihre Stärken, darauf müssen wir aufbauen.<br />

Matthias Remund Dann erübrigt sich auch die Frage,<br />

wer die Führung hat <strong>im</strong> Schweizer Sport. Falsche Frage!<br />

Die Frage muss anders lauten, nämlich: Wie führt und<br />

fördert man den Sport? Dieser Geist steht auch hinter der<br />

Vereinbarung. Es geht darum, Synergien zu erkennen und<br />

zu nutzen. Das wird meiner Ansicht nach viel Schwung<br />

erzeugen in der Sportförderung Schweiz. Wir hatten viele<br />

gute Anzeichen wie die Spitzensport-RS, NASAK, <strong>Swiss</strong><br />

<strong>Olympic</strong> Talents, Dopingbekämpfung und die Trainerbildung.<br />

In diesen Bereichen haben wir bereits gut mit <strong>Swiss</strong><br />

<strong>Olympic</strong> zusammen gearbeitet. Jetzt geht es darum, diese<br />

Inseln miteinander zu verbinden.<br />

8 swiss sport 2 2007

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