BKU Teil 5 MEM-spezifische Anwendungen ... - Swiss Nano Cube
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Berufsfach- und Mittelschulen sowie Höhere Fachschulen<br />
<strong>MEM</strong>-<strong>spezifische</strong> <strong>Anwendungen</strong><br />
Begleitinformation<br />
Datum: Januar 2012<br />
Autor:<br />
Andreas Beck
<strong>MEM</strong>-Modul / <strong>BKU</strong> / <strong>Teil</strong> 5 / <strong>MEM</strong>-<strong>spezifische</strong> <strong>Anwendungen</strong> / Begleitinformation<br />
<strong>MEM</strong>-<strong>spezifische</strong> <strong>Anwendungen</strong><br />
Folie 1<br />
Gas- und Dampfturbinen<br />
Im Bereich der Energieumwandlung bieten sich Innovationspotenziale in erster Linie<br />
durch Verbesserung der Umwandlungseffizienz beispielsweise bei der Erzeugung<br />
von Strom durch Turbinen.<br />
Optimierungspotenziale gibt es insbesondere bei kohlebefeuerten Kraftwerken, die<br />
weltweit einen hohen Anteil an der Stromerzeugung haben. Weltweit haben die in<br />
Betrieb befindlichen Steinkohlekraftwerke nur einen Wirkungsgrad von im Mittel ca.<br />
30 Prozent, während neue Anlagen Wirkungsgrade von mehr als 45 Prozent aufweisen.<br />
Gasturbinen-Kraftwerke erreichen schon heute Wirkungsgrade von annähernd<br />
60 Prozent.<br />
Optimierungen durch eine weitere Anhebung des Kraftwerkswirkungsgrades erfordern<br />
bei grundsätzlicher Beibehaltung des Kraftwerksprozesses höhere Arbeitstemperaturen.<br />
Hierfür müssen neue Werkstoffe mit extremer Hitzebeständigkeit beispielsweise<br />
auf Basis von <strong>Nano</strong>materialien entwickelt werden, Verbesserungen lassen<br />
sich u.a. durch optimierte thermische Barriere-Schichten für Turbinenwerkstoffe<br />
erzielen. Ein Entwicklungsziel für die nächsten 10 Jahre liegt darin, die zulässigen<br />
Heissgastemperaturen in Gasturbinen auf über 1600 °C anzuheben und damit den<br />
Wirkungsgrad des Kraftwerkes auf deutlich über 60 Prozent zu steigern.<br />
Folie 2<br />
Elektrische Energiespeicher<br />
Das wichtigste Anwendungsfeld elektrischer Energiespeicher ist die Versorgung<br />
mobiler Elektronikgeräte und zukünftig auch immer häufiger von Hybrid- und Elekrofahrzeugen.<br />
Hier sind elektrochemische Speicher (Batterien, Akkus, Superkondensatoren) vorteilhaft,<br />
die im Vergleich zu anderen Stromspeichern höhere Wirkungsgrade, Energie-<br />
und Leistungsdichten besitzen. Bezüglich der Anforderungen an elektrische<br />
Energiespeicher in den verschiedenen <strong>Anwendungen</strong> gilt es eine Vielzahl von Kriterien<br />
zu optimieren, wie u.a. Energie- und Leistungsdichte, Lebensdauer, Ansprechzeit,<br />
Betriebstemperaturbereich, Sicherheit und Wirkungsgrad.<br />
Viele dieser Leistungsmerkmale lassen sich durch den Einsatz von <strong>Nano</strong>technologien<br />
optimieren. Ein Beispiel sind Lithium-Ionen-Batterien, die aufgrund einer herausragenden<br />
Energie- und Leistungsdichte als eine der zukunftsträchtigsten Varianten<br />
der Stromspeicherung gelten.<br />
Einsatzpotenziale bieten sich für Elektrofahrzeuge aber auch als Stromspeicher in<br />
Windfarmen, um für einen Ausgleich zwischen der schwankenden Stromerzeugung<br />
und der Stromnachfrage zu sorgen.<br />
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Folie 3<br />
Solarzellen<br />
Der Einsatz der <strong>Nano</strong>technologien gilt als ein Schlüsselfaktor, um der Photovoltaik<br />
durch erhebliche Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne auf Basis neuer Materialien<br />
und Solarzellentypen sowie einfacherer Produktionsprozesse zum breiten<br />
wirtschaftlichen Durchbruch zu verhelfen. Durch <strong>Nano</strong>strukturen lassen sich die<br />
Bandlücken der Halbleiter optimal auf das eintreffende Strahlenspektrum anpassen<br />
oder auch mehrere Ladungsträger pro Photon freisetzen, um so die Umwandlungseffizienzen<br />
zu verbessern.<br />
Dies betrifft auch eine verbesserte Lichteinkopplung, z.B. durch Vermeidung von<br />
Reflexionsverlusten an der Frontabdeckung durch nanostrukturierte Antireflex-<br />
Schichten oder auch durch Hoch- oder Herunter-Konvertierung von Lichtwellenlängen<br />
durch spezielle <strong>Nano</strong>strukturen, die eine bessere Ausnutzung des eingestrahlten<br />
Lichtspektrums ermöglichen könnten.<br />
Weiterhin werden neue Materialkombinationen wie polymere Halbleiter nutzbar gemacht,<br />
die zwar eine geringe Umwandlungseffizienz aufweisen, dafür aber durch<br />
kostengünstige Massenherstellungsverfahren in Zukunft wesentlich wirtschaftlicher<br />
hergestellt werden könnten. Durch den Einsatz von nanotechnologischer Prozesstechnik,<br />
wie beispielsweise plasmagestützte Verfahren und das Design von Oberflächen<br />
und Schichtstrukturen auf der <strong>Nano</strong>ebene, lassen sich Zellaufbau und Wirkungsgrade<br />
bei allen Solarzelltypen optimieren.<br />
Folie 4<br />
Windgeneratoren<br />
Die in den letzten Jahren zu beobachtende Tendenz zu immer grösseren und leistungsfähigeren<br />
Windgeneratoren führt zu wachsenden Herausforderungen hinsichtlich<br />
der mechanischen Belastbarkeit von Materialien und Komponenten. Durch den<br />
Einsatz von <strong>Nano</strong>technologien könnten hier wesentliche Lösungsbeiträge erzielt<br />
werden, beispielsweise bei der Verwendung von Kohlenstoffnanoröhren (CNT) basierten<br />
Kompositmaterialien für leichte und hochfeste Rotorblätter. Durch Verfahren<br />
der <strong>Nano</strong>strukturierung könnten der Natur entlehnte biometrische Effekte genutzt<br />
werden, die der Entstehung von Luftwirbeln bei Rotorblättern entgegenwirken und<br />
dadurch den Geräuschpegel von Windrädern reduzieren und den Energieeintrag<br />
optimieren.<br />
Auch zum Schutz vor Schäden durch Blitzeinschlag, die für über 10 Prozent der<br />
Betriebsausfälle von Windgeneratoren verantwortlich sind, könnten CNT-Komposite<br />
beitragen. Diese besitzen nicht nur aussichtsreiche mechanische Eigenschaften,<br />
sondern bieten auch eine hervorragende elektrische Leitfähigkeit. Im Bereich polymerer<br />
Komposite reicht bereits ein CNT-Gehalt von ca. 1 Prozent aus, um ein<br />
durchgängiges Netzwerk aus Kohlenstoffnanoröhren zu generieren, das eine hohe<br />
elektrische Leitfähigkeit des Polymerkomposits gewährleistet.<br />
Die Länge der Rotorblätter von Windkraftanlagen wird durch ihr Gewicht begrenzt.<br />
Mit neuen Composite-Materialien, lassen sich neuerdings Rotorblätter herstellen,<br />
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die um 10 bis 30 Prozent leichter und zugleich deutlich stabiler sind als reine Epoxid-Systeme.<br />
Die stärkere Belastbarkeit zeigt sich beispielsweise in einer um 20 bis<br />
30 Prozent höheren Schlagzähigkeit und in den Ermüdungseigenschaften, die um<br />
50 bis 200 Prozent verbessert sind. Durch das exzellente mechanische Eigenschaftsprofil<br />
und das geringere Gewicht der neuen Composite-Werkstoffe können<br />
die Rotorblätter länger ausgelegt werden, was die Leistung der Windkraftanlagen<br />
spürbar steigert.<br />
Folie 5<br />
Intelligente Stromnetze – Smart Grids<br />
Die weltweit zunehmende Liberalisierung der Strommärkte wird die Anforderungen<br />
an die Flexibilität der Stromnetze zukünftig spürbar erhöhen. Ein transeuropäischer<br />
Stromhandel erfordert eine effiziente Energieverteilung auch über grosse Distanzen,<br />
eine flexible Anpassung an temporär stark schwankende Bedarfe sowie eine schnelle<br />
Regelbarkeit des Lastflusses, um das Ausmass von Netzstörungen und das Risiko<br />
grossflächiger Blackouts einzuschränken.<br />
Auch in Bezug auf die wachsende dezentrale Stromeinspeisung aus fluktuierenden<br />
regenerativen Stromquellen stösst das bestehende Stromverteilernetz zunehmend<br />
auf Grenzen. Für die zukünftige Stromverteilung sind Stromnetze erforderlich, die<br />
ein dynamisches Last- und Fehlermanagement sowie eine bedarfsgesteuerte Energieversorgung<br />
mit flexiblen Preismechanismen ermöglichen. <strong>Nano</strong>technologien<br />
könnten wesentliche Beiträge zur Realisierung dieser Vision liefern, beispielsweise<br />
durch nanosensorische und leistungselektronische Komponenten, die die äusserst<br />
komplexe Steuerung und Überwachung derartiger Stromnetze bewältigen können.<br />
Hier bieten miniaturisierte, magnetoresistive Sensoren auf Basis magnetischer <strong>Nano</strong>schichten<br />
Potenziale, um eine flächendeckende Online-Messung von Strom- und<br />
Spannungskennwerten im Stromnetz zu ermöglichen.<br />
Folie 6<br />
Thermische Isolierung<br />
Der Energiebedarf für Heiz- und Kühlzwecke in industriellen Bereichen wie bei privaten<br />
Verbrauchern hat einen erheblichen Anteil am weltweiten Gesamtenergieverbrauch.<br />
Grosse Einsparungspotenziale ergeben sich hier bei der energetischen<br />
Sanierung von Altbauten. Aber auch die Isolation in technischen Prozessen, z.B.<br />
beim Transport flüssiger Gase, ist von erheblicher Bedeutung.<br />
<strong>Nano</strong>poröse Materialien bieten aufgrund einer Porengrösse in der Grössenordnung<br />
der mittleren freien Weglänge der Gasmoleküle Potenziale für hocheffiziente Dämmmaterialien.<br />
Beispiele für derartige Materialien sind Aerogele, die zu 99 Prozent aus<br />
Porenvolumen in einem Netzwerk von <strong>Nano</strong>partikeln beispielsweise aus Siliziumdioxid<br />
bestehen und daher extrem leicht sind.<br />
Entwicklungspotenzial besitzen zudem nanoporöse Polymerschäume, deren Herstellung<br />
derzeit noch nicht wirtschaftlich gelingt. Bei diesen nanozellulären Schaum-<br />
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stoffen soll die Grösse der Zellen soweit verringert werden, dass sie der mittleren,<br />
freien Weglänge eines Gasmoleküls entspricht. Dadurch käme ein Wärmeaustausch,<br />
der eine Folge von Zusammenstössen von Gasmolekülen ist, fast vollkommen<br />
zum Erliegen. Die resultierenden Schaumstoffe hätten Wärmedämmeigenschaften,<br />
die denen von Vakuumplatten ähneln, ohne dass ein Vakuum anzulegen<br />
ist. Auf diese Weise könnte die Dämmwirkung eines Schaumstoffs um mehr als 50<br />
% verbessert oder die benötigte Materialdicke für eine gegebene Dämmleistung um<br />
mehr als die Hälfte reduziert werden.<br />
Folie 7<br />
Kraftstoffeinsparung bei Verbrennungsmotoren<br />
Der Kraftstoffverbrauch wird bei modernen Motoren zu etwa 10 bis 15 Prozent von<br />
der Motorreibung bestimmt. Verantwortlich hierfür sind Reibungsverluste an den<br />
bewegten mechanischen Bauteilen der Motoren. Dies sind neben der Kolbengruppe,<br />
bestehend aus Zylinderwandung und Kolben, die Elemente des Kurbeltriebes<br />
(Kurbelwelle, Pleuel und Lagerung) sowie die Ventiltriebsgruppe mit Nockenwelle<br />
und Ventilen. Die Kolbengruppenreibung verursacht dabei den grössten Anteil der<br />
mechanischen Reibungsverluste. <strong>Nano</strong>technologien können dabei helfen, durch<br />
Verminderung der Reibung Kraftstoffeinsparpotenziale zu realisieren.<br />
<strong>Nano</strong>kristalline Beschichtungswerkstoffe, aufgetragen auf die Zylinderwand, verringern<br />
Reibung und Verschleiss und damit den Kraftstoffverbrauch. Die Zylinderlaufbahnen<br />
des Aluminium-Kurbelgehäuses werden direkt mit <strong>Nano</strong>werkstoffen beschichtet.<br />
Dadurch konnten die bisher notwendigen Laufbuchsen eingespart werden.<br />
Beschichtungswerkstoffe mit eingelagerten <strong>Nano</strong>kristallen in der Grösse von<br />
60 bis 130 nm auf der Basis von Eisencarbid und Eisenborid führen zu extrem harten<br />
und gleichzeitig reibungsarmen Oberflächen.<br />
Folie 8<br />
Hochfeste Stähle<br />
Beispiele in den Bereichen Stahlkarosserien, dünne Dosenverpackungen und stabile<br />
Brückenkonstruktionen zeigen, wie in der Stahlindustrie durch die Weiterentwicklung<br />
von Legierungen relevante Materialeinsparungen möglich sind. Durch die gezielte<br />
Einstellung des Gefüges kann Stahl in weiten Bereichen den jeweiligen Anforderungen<br />
angepasst werden. So erlauben Stähle mit nanoskaligem Gefüge die Reduktion<br />
der eingesetzten Materialmengen für die jeweils benötigten Zielfestigkeiten<br />
einer Anwendung.<br />
Nutzbare <strong>Nano</strong>strukturen werden bei Stahlwerkstoffen meist nicht durch Zugabe<br />
von <strong>Nano</strong>partikeln, sondern durch spezielle Prozessführungen bei der Stahlverarbeitung<br />
erzeugt.<br />
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Folie 9<br />
Stahlumformung<br />
Durch nanoskalige semipermanente Schutzschichten können Umformprozesse bei<br />
der Herstellung von Stahlteilen effektiver gestaltet werden.<br />
In diesem Fall verhindert eine nanoskalige Schutzschicht die Ausbildung einer unerwünschten<br />
Zunderschicht bei der Hochtemperaturbehandlung von Stahlblechen,<br />
die für die Ausbildung des gewünschten Gefüges benötigt wird. Materialeffizienzpotenziale<br />
ergeben sich mit der reduzierten Verschmutzung und dem geringeren Verschleiss<br />
aufgrund geringer Reibung zwischen Werkzeug und Werkstoff und besserem<br />
Korrosionsschutz.<br />
Folie 10<br />
Schneidenwerkstoffe<br />
In den letzten Jahren ist besonders in der Automobil- und Luftfahrtindustrie der<br />
Verbrauch von Aluminiumwerkstoffen stark angestiegen. Der Werkzeughersteller ist<br />
an dieser Stelle gefordert, neue Lösungskonzepte für die Bearbeitung dieser Werkstoffe<br />
anzubieten. Bei der Bearbeitung von Aluminiumwerkstoffen hat der Anwender<br />
mit den unterschiedlichsten Herausforderungen zu kämpfen – je nachdem ob unteroder<br />
übereutektische Legierungen zerspant werden, muss man entweder mit Aufbauschneidenbildung<br />
oder mit extremem Verschleiss zurechtkommen.<br />
Mit konventionellen Schichtwerkstoffen wie TiN oder TiCN ist es nicht möglich, der<br />
Bildung eines Materialaufbaus im Schneidenbereich wirksam zu begegnen. Und<br />
auch im Bereich der hoch Si-haltigen Al-Legierungen können diese Schichten keinen<br />
ausreichenden Schutz vor Verschleiss bieten.<br />
Als Lösung für die geschilderte Problematik kommen nur nanokristalline, glatte Diamantschichten<br />
in Frage. Der Diamant weist von allen in der Natur vorkommenden<br />
Werkstoffen die höchste Härte auf. Er ist chemisch inert und reagiert nicht mit dem<br />
zu bearbeitenden Material Aluminium.<br />
Es gibt nicht eine Diamantschicht für alle <strong>Anwendungen</strong>, sondern je nach Anforderung<br />
wird die optimale Kombination aus Hartmetall, Präparation, Schichtmorphologie,<br />
Schichtstruktur und Schichtdicke zusammengestellt.<br />
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Folie 11<br />
<strong>Nano</strong>-Elektronik<br />
Die Herstellung und Nutzung üblicher Halbleiter aus Silizium-Atomen bereiten zunehmend<br />
Probleme. Bei der Herstellung werden Halbleiterstrukturen mit Lithografie<br />
auf die Wafer übertragen. Um kleinere Schaltkreise herzustellen wird mit immer kürzeren<br />
und schwerer beherrschbaren Wellenlängen gearbeitet. Damit steigt mit jeder<br />
neuen Halbleiter-Generation der Investitionsaufwand. Ausserdem stellt die Wärmeentwicklung<br />
der immer dichter gepackten Schaltkreise ein weiteres zentrales Problem<br />
dar.<br />
Kohlenstoff-<strong>Nano</strong>röhrchen eignen sich, um Silizium in Halbleiterbauelementen zu<br />
ersetzen. Das ist spätestens dann der Fall, wenn die Halbleiterstrukturen nicht weiter<br />
verkleinert werden können.<br />
Die Kohlenstoff-Nadeln sind ein Material mit vielseitigen Eigenschaften. Legt man<br />
ein elektrisches Feld an zwei benachbarte <strong>Nano</strong>tubes, verbiegen sie sich und kleben<br />
aneinander, bis ein Spannungsimpuls sie wieder trennt. Diese Eigenschaft entspricht<br />
einem elektromagnetischen Schalter, der vielleicht als nichtflüchtige Speicherzelle<br />
verwendbar ist. <strong>Nano</strong>tubes können p- und n-dotiert sein. Auf diese Weise<br />
lassen sich pn-Übergänge herstellen.<br />
In Zukunft werden Drähte und Röhren aus <strong>Nano</strong>strukturen zur Stromleitung und zur<br />
Datenspeicherung genutzt. <strong>Nano</strong>tubes ermöglichen eine um bis zu drei Grössenordnungen<br />
grössere Stromdichte als vergleichbar kleinere Kupferdrähte.<br />
Folie 12<br />
<strong>Nano</strong>roboter<br />
Im Jahre 1959 hielt der amerikanische Physiker Richard Feynman seinen Vortrag<br />
„There's plenty of room at the bottom“, der ihn bis heute berühmt machte. Ausgehend<br />
vom damaligen Stand der Technik gab er einen Überblick über die durch physikalische<br />
Gesetze vorgegebenen Grenzen aber auch Möglichkeiten der Miniaturisierung.<br />
Was damals abwegig erschien ist heute ein anerkanntes Ziel geworden.<br />
Eine vielversprechende Forschungsrichtung der <strong>Nano</strong>technologie ist der Bereich der<br />
<strong>Nano</strong>roboter. Winzige Maschinen die nützlich in allen erdenklichen Bereichen (vor<br />
allem der Medizin) sein könnten, ist die Vision.<br />
„Medizinische <strong>Nano</strong>roboter könnten Viren und Krebszellen zerstören, beschädigte<br />
Strukturen reparieren, angesammelte Abfälle aus dem Gehirn entfernen und dem<br />
Körper wieder jugendliche Gesundheit bescheren.“ [Spektrum der Wissenschaft,<br />
Spezial, 2/2001].<br />
Der Nutzen in der Medizintechnik liegt auf der Hand. <strong>Teil</strong>chen und Maschinen im<br />
<strong>Nano</strong>massstab durch den menschlichen Körper an ein bestimmtes Ziel zu steuern,<br />
um dort eine programmierte Aufgabe zu erfüllen oder einen bestimmten Stoff freizusetzen,<br />
ist eine logische Konsequenz für die Anwendung von <strong>Nano</strong>robotern.<br />
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<strong>MEM</strong>-Modul / <strong>BKU</strong> / <strong>Teil</strong> 5 / <strong>MEM</strong>-<strong>spezifische</strong> <strong>Anwendungen</strong> / Begleitinformation<br />
Quellen:<br />
http://www.hessen-nanotech.de/mm/<strong>Nano</strong>Energie_web.pdf<br />
http://www.hessen-nanotech.de/mm/<strong>Nano</strong>Auto_final_Internet.pdf<br />
http://www.hessen-nanotech.de/mm/Materialeffizienz_durch_<strong>Nano</strong>technologie_und_neue_Materialien.pdf<br />
http://www.industrie.de/industrie/live/index2.php?menu=1&submenu=3&object_id=2301488<br />
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0902071.htm<br />
http://www.dusseiller.ch/mis_wiki/index.php?title=<strong>Nano</strong>roboter,_Utopie_oder_Realit%C3%A4t<br />
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