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Arbeitsschutz in sauerstoffreduzierter Atmosphäre - Swissi

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<strong>Arbeitsschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>sauerstoffreduzierter</strong> <strong>Atmosphäre</strong><br />

SiBe Tagung 2013<br />

10. September 2013<br />

Dr. Peter Stahl<br />

Geschäftsleiter<br />

Wagner Schweiz AG


Seite 2<br />

Vortragsgliederung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Unternehmensprofil<br />

Funktion und Anwendung von Sauerstoffreduzierung im Brandschutz<br />

Auswirkungen auf den menschlichen Organismus<br />

SUVA Forderungen für Arbeiten <strong>in</strong> <strong>sauerstoffreduzierter</strong> <strong>Atmosphäre</strong><br />

Erfahrungen


Seite 3<br />

Unternehmensprofil<br />

gegründet 1976<br />

<br />

Familienunternehmen<br />

seit 2007<br />

Wagner Schweiz AG<br />

Wallisellen


Seite 4<br />

Innovative Lösungen im Brandschutz<br />

TITANUS ®<br />

hochsensible Branderkennung mit<br />

Rauchansaugsystemen<br />

OxyReduct ®<br />

Brandvermeidung durch<br />

Sauerstoffabsenkung<br />

FirExt<strong>in</strong>g ®<br />

Brandbekämpfung mit Löschgasen<br />

VisuLAN ®<br />

Gefahren- und Informationsmanagement


Seite 5<br />

Funktion und Anwendung von<br />

Sauerstoffreduzierung im Brandschutz


Seite 6<br />

Brände vermeiden vs. Brände löschen<br />

Brandvermeidung:<br />

Aktiver, präventiver Schutz von Waren,<br />

Prozessen und Gebäuden<br />

Brandbekämpfung:<br />

Reagierende Löschanlagen nur zum Schutz<br />

des Gebäudes.<br />

Werden Brände und deren<br />

Ausbreitung vermieden, so müssen<br />

die Anlagen und Klimatechnik nicht<br />

stromlos geschaltet werden und die<br />

Geschäftsprozesse sowie Daten<br />

bleiben störungsfrei.<br />

Wird gelöscht, geht diesem immer e<strong>in</strong><br />

Brand voraus. Brand- und Brandfolgeschäden,<br />

wie z.B. die wirtschaftlichen<br />

Folgen des Stromlosschaltens, s<strong>in</strong>d<br />

unvermeidbar. E<strong>in</strong> Brandfall löst stets<br />

kosten<strong>in</strong>tensive Folgen aus.


Seite 7<br />

Wirkungsweise der Sauerstoffabsenkung – Beispiel IT<br />

<br />

<br />

PVC-Kabel wird mittels e<strong>in</strong>er Überspannung vor e<strong>in</strong>er ABS-Platte entzündet<br />

Mit abnehmendem Sauerstoffgehalt reduziert sich die Flammenbildung bis zur Nichtentzündung<br />

1 M<strong>in</strong><br />

5 M<strong>in</strong><br />

20,9 Vol.-% 17,0 Vol.-% 15,8 Vol.-%<br />

O 2


WARUM BRENNT ES MIT<br />

SAUERSTOFFREDUZIERUNG NICHT?<br />

Der Sauerstoff <strong>in</strong> der <strong>Atmosphäre</strong> wird durch Zuführen von Stickstoff<br />

reduziert, sodass e<strong>in</strong> Brand nicht entstehen oder nicht aufrecht<br />

erhalten werden kann.<br />

SAUERSTOFF<br />

WÄRME<br />

SAUERSTOFF<br />

STICKSTOFF<br />

SAUERSTOFF<br />

WÄRME<br />

BRENNSTOFF<br />

BRENNSTOFF


Sauerstoff reduzieren -<br />

warum mit Stickstoff?<br />

O<br />

20,95 %<br />

Ar/CO<br />

0,96 %<br />

2<br />

2<br />

N2<br />

78,09%<br />

Stickstoff …<br />

• ist zu 78,09 % <strong>in</strong> der Luft enthalten<br />

• verteilt sich schnell und gleichmäßig<br />

• ist e<strong>in</strong>fach vor Ort zu gew<strong>in</strong>nen<br />

2<br />

N<br />

2 2<br />

O<br />

15,00 %<br />

Ar/CO<br />

0,72%<br />

Natürliche <strong>Atmosphäre</strong><br />

84,28 %<br />

Sauerstoffreduzierte <strong>Atmosphäre</strong>


BRENNBARKEIT VON FESTSTOFFEN.<br />

23.08.2013 Folie 10


ANLAGENSCHEMA.<br />

Alarm- und<br />

Störungsmeldung<br />

BMZ<br />

Steuerzentrale<br />

Brandfrüherkennung<br />

Außenluft<br />

Drucklufterzeugung<br />

Stickstoff-<br />

Generator<br />

O 2 -Sensor<br />

O 2 -Sensor<br />

Schutzbereich<br />

N 2 -E<strong>in</strong>leitungsrohr<br />

N 2 N 2 N 2<br />

23.08.2013 Folie 11


Brandvermeidung - OxyReduct ®<br />

Stickstoffgenerator<br />

O 2 -Melder<br />

N 2 -Zufuhr<br />

Kompressor<br />

OxyControl/<br />

Brandmelderzentrale<br />

Rauchansaugsystem


Brandvermeidung - OxyReduct ®<br />

PSA / VPSA<br />

Adsorption<br />

10 bar<br />

Desorption<br />

1 bar<br />

STICKSTOFFGENERATOREN<br />

Kohlenstoffmolekularsieb<br />

sauerstoffangereichertes<br />

Abgas<br />

O 2 -Molekül<br />

N 2 -Molekül<br />

Druckluft<br />

N 2<br />

Membran<br />

Hohlfaser-Membran<br />

(Molekularsieb)<br />

= Ar<br />

= O 2<br />

= N 2


Seite 14<br />

Auswirkungen auf den menschlichen<br />

Organismus


druckabhängiges<br />

Sauerstoffangebot<br />

23.08.2013 Folie 15


AUSWIRKUNG AUF DEN MENSCHEN.<br />

<br />

<br />

Mit OxyReduct ® wird e<strong>in</strong>e sauerstoffreduzierte <strong>Atmosphäre</strong> geschaffen, <strong>in</strong> der es nicht mehr<br />

brennen kann. Dennoch können geschützte Bereiche von Personen weiterh<strong>in</strong> betreten werden<br />

Bereiche bis 13 Vol.-% nach SUVA begehbar.


Menschen <strong>in</strong> <strong>sauerstoffreduzierter</strong> <strong>Atmosphäre</strong><br />

Normobare Hypoxie – weniger Sauerstoff durch Zuführen von Stickstoff<br />

Fitnesscenter <strong>in</strong> den USA:<br />

Künstliche Absenkung des<br />

Sauerstoffgehaltes bis auf<br />

10 Vol.-% zur Steigerung<br />

der Kondition.<br />

Schlafkab<strong>in</strong>en mit abgesenktem<br />

Sauerstoffgehalt zum Vermehren<br />

der roten Blutkörper


Seite 18<br />

SUVA-Forderungen für Arbeiten <strong>in</strong><br />

<strong>sauerstoffreduzierter</strong> <strong>Atmosphäre</strong>


SUVA - RICHTLINIE<br />

Aktuell: Ausgabe 2011<br />

23.08.2013 Folie 19


ZIEL DER RICHTLINIE<br />

Ziel der Richtl<strong>in</strong>ie ist:<br />

Gesundheitsschutz<br />

nicht Brandschutz wie <strong>in</strong> SN 123456<br />

Forderungen werden erhoben bezüglich:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bauliche und technische Massnahmen<br />

Organisatorische Massnahmen<br />

Personenbezogene Massnahmen<br />

Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Untersuchungen


BAULICHE UND TECHNISCHE MASSNAHMEN<br />

1. Zutrittskonzept mit Zutritt nur für Befugte<br />

2. Warnschilder<br />

3. Selbstschliessende Türen<br />

4. Fehlersicheres Mess- und Regelsystem für Sauerstoffmessung und Anlagensteuerung<br />

Anlage gemäss Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie und Steuerung gemäss PLe nach EN ISO<br />

13849-1 oder SIL 3 nach EN 61508 zu errichten<br />

5. Optische und akustische Warne<strong>in</strong>richtung bei zu niedriger O2-Konzentration<br />

6. Homogene Stickstoffe<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung<br />

7. Dichte Raumabschlüsse<br />

8. Aufzeichnung der Sauerstoffkonzentration


ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN<br />

1. E<strong>in</strong> betriebsspezifische Sicherheitskonzept muss erstellt werden<br />

2. Ke<strong>in</strong>e festen Arbeitsplätze, Räume dürfen nur zur Instandhaltung betreten werden<br />

3. Körperliche Belastungen und Zeitdruck s<strong>in</strong>d zu vermeiden<br />

4. Schulung der Mitarbeiter und Fremdfirmen<br />

- Gefährdung<br />

- Schutzmassnahmen<br />

- Verhaltensregeln<br />

- Schutzausrüstung<br />

5. Alarmierungs-und Rettungsorganisation


ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN UNTER 17 Vol-% O2<br />

Alle Personen ohne bekannte Herz-, Kreislauf-, Gefäß- und Atemwegserkrankungen:<br />

20,9 Vol.-% > Sauerstoffkonzentration ≥ 17 Vol.-%<br />

<br />

Personen mit arbeitsmediz<strong>in</strong>ischer Vorsorgeuntersuchung maximal 6 Stunden täglich:<br />

17 Vol.-% > Sauerstoffkonzentration ≥ 13 Vol.-%<br />

Der Aufenthalt <strong>in</strong> sauerstoffreduzierten Bereichen ist unterhalb 17 Vol.-% O 2 für 4 Stunden<br />

am Stück unterhalb 15 Vol.-% O 2 für 2 Stunden am Stück möglich.<br />

Unter 17%: Isoliergerät für Selbstrettung und Flucht<br />

Unter 15%: Kontrollgeräte mitführen (totmanngerät) oder 2 Personen mit Funkgerät<br />

Unter 13 Vol-%: ausschliesslich mit Atemschutzgerät


PERSONENBEZOGENE MASSNAHMEN<br />

1. Bevorzugt s<strong>in</strong>d Nichtraucher e<strong>in</strong>zusetzen<br />

2. Zutrittsverbot für schwangere Frauen<br />

3. Arbeitnehmende mit Erkrankungen von Atemwege/Lunge und von<br />

Herz/Kreislauf sollten bevorzugt nicht e<strong>in</strong>gesetzt werden


ARBEITSMEDIZINISCHE UNTERSUCHUNGEN<br />

Durchzuführen<br />

- Unter 17 Vol-% alle 2 Jahre<br />

- Unter 15 Vol-% jährlich<br />

Inhalt:<br />

- Vorgeschichte<br />

- Aktuelle Beschwerden<br />

- Allgeme<strong>in</strong>e Untersuchung<br />

- Laboruntersuchung (Blutbild, Blutzucker)<br />

- Spirometrie<br />

- EKG <strong>in</strong> Ruhe und Ergometrie


Erfahrungen<br />

Seite 26


Seite 27<br />

Typische Anwendungen<br />

Hochregallager (bis 13 Vol-%)<br />

(z.B. Givaudan Dübendorf,<br />

Givaudan Vernier,<br />

Roche Kaiseraugst, Competec)<br />

Tiefkühllager (bis 15 Vol-%)<br />

(z.B. Pistor, Bischof, Wohlwend)<br />

EDV Bereiche (nächste Seite)<br />

(z.B. OIZ Zürich)


EDV Anwendungen – Speziallösung Schnellabsenkung<br />

Seite 28


Seite 29<br />

EDV Anwendungen – Speziallösung Schnellabsenkung<br />

Komb<strong>in</strong>ation Vermeidung und Löschen<br />

Standradbestrieb über 17 Vol-%<br />

Daher weniger Reglementierung zur Begehbarkeit bei 17<br />

Vol.% Sauerstoff<br />

Schnellabsenkung auf unter 15 Vol-% im Brandfall<br />

(Branddetektion)<br />

Fremdfirmen haben e<strong>in</strong>facheren Zugang


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Seite 30

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