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"Stammbuch" erstellt von Josef Ungeheuer (Trier 1934

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ZUR GESCHICHTE<br />

DES<br />

GESCHLECHTES UNGEHEUER<br />

Von <strong>Josef</strong> <strong>Ungeheuer</strong><br />

TRIER <strong>1934</strong><br />

Abschrift <strong>von</strong> Sabine Wittlich, 2002


VORWORT<br />

Die vorliegenden Blätter, die zu meiner eigenen Überraschung einen unerwarteten<br />

Umfang annahmen, stellen nur eine V o r a r b e i t dar. Sie tragen noch privaten,<br />

persönlichen Charakter und wenden sich nicht an die Öffentlichkeit, sondern nur an die,<br />

die zum Geschlechte <strong>Ungeheuer</strong> gehören oder an seiner Geschichte arbeiten wollen. Für<br />

diese soll die Arbeit eine G r u n d l a g e zur V e r g e m e i n s c h a f t l i c h u n g des bisher<br />

Gefundenen sein.<br />

Notgedrungen ist der Gegenstand der Arbeit das Taunusgeschlecht <strong>Ungeheuer</strong>,<br />

soweit es <strong>von</strong> dem Ehlhaltener Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> abstammt, der 1654 dort Bauer war.<br />

Was wir <strong>von</strong> dem Gesamtgeschlechte aus früheren Zeiten und anderen Gegenden<br />

wussten, haben wir an geeigneter Stelle gebracht.<br />

Man hätte ja auch noch warten können, bis alles reif war zu einer endgültigen<br />

Veröffentlichung der Geschichte des Geschlechtes. Aber das wird meiner Schätzung nach<br />

noch zehn Jahre dauern, weil noch viel Arbeit zu tun ist. Nein, es musste einmal der<br />

Anfang gemacht werden, der auch zeigte, was schon gefunden ist und wo noch Lücken<br />

sind. Dass dieser vorläufige Abschluss gerade jetzt erfolgte, das hängt mit dem baldigen<br />

Beginn meiner beruflichen Tätigkeit zusammen.<br />

Der Sinn der Arbeit ist also die Vergemeinschaftlichung des bisher Gefundenen. Der<br />

Dank gebührt all denen, die in Beiträgen und brieflichen Mitteilungen ihre Kenntnisse<br />

und Ergebnisse in das vorliegende Ganze eingefügt haben, vorzüglich Herrn Rektor<br />

Ludwig Fleith, - der als erster schon vor 20 Jahren einen Stammbaum der Reifenberger<br />

<strong>Ungeheuer</strong> mit den Nachkommen des Oberreifenberger Johann Anton aufgezeichnet hat,<br />

- sowie Herrn Studiendirektor a.D. Dr. Ludwig Ernst, Herrn Rittmeister a.D. Jaeger <strong>von</strong><br />

Jaegersberg, Herrn theol. Anton <strong>Ungeheuer</strong>, Herrn Architekt Franz <strong>Ungeheuer</strong>, Herrn<br />

Lehrer Heinrich <strong>Ungeheuer</strong> und Herrn Lehrer Theodor <strong>Ungeheuer</strong>, aber auch allen<br />

Verwandten und den geistlichen und weltlichen Behörden, <strong>von</strong> denen ich<br />

freundlicherweise die erbetene Auskunft erhielt.<br />

Auf dieser nun einmal gelegten Grundlage möge unsere Familienforschung<br />

voranschreiten. Darum ist es der wichtigste Z w e c k dieser Vorarbeit, zu w e r b e n für<br />

eine lebendige Mitarbeit aller Leser!<br />

- 2 -


INHALTS- UND TAFELVERZEICHNIS.<br />

Vorwort.............................................................................................................. 2<br />

Inhalts- und Tafelverzeichnis. ............................................................................... 3<br />

Literaturverzeichnis............................................................................................. 4<br />

I. Der Name ........................................................................................................ 6<br />

1. Die Schreibweise. ...........................................................................................................................6<br />

2. Die Bedeutung und Entstehung des Namens. ....................................................................................6<br />

II. Herkunft des Geschlechtes ............................................................................... 8<br />

1. Vorkommen des Namens vor 1650...................................................................................................8<br />

a. <strong>Ungeheuer</strong> in Zürich....................................................................................................................8<br />

b. In Schwaben...............................................................................................................................9<br />

c. In Hagenau/Elsass. ......................................................................................................................9<br />

d. In Neustadt/Rheinpfalz................................................................................................................9<br />

2. Das Geschlecht im Taunus...............................................................................................................9<br />

a. Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> in Ehlhalten im Jahre 1654..........................................................................10<br />

b. Die Herkunftsfrage....................................................................................................................10<br />

III. Die Linien des Geschlechtes........................................................................... 11<br />

1. Die <strong>Ungeheuer</strong> in Ehlhalten...........................................................................................................11<br />

Tafel 1. Die Familie des Stammvaters Wilhelm zu Ehlhalten...............................................................12<br />

Tafel 2. Der Stamm des Johann Martin in Ehlhalten............................................................................13<br />

Tafel 3. Der Stamm des Michael in Ehlhalten. ....................................................................................15<br />

2. Die Schlossborner Linie ................................................................................................................18<br />

Tafel 4. Die Schlossborner Linie........................................................................................................19<br />

Tafel 5. Schlossborner Linie..............................................................................................................21<br />

a. Die Eppenhainer Linie...............................................................................................................23<br />

Tafel 6. Die Eppenhainer Linie..........................................................................................................24<br />

Tafel 7. Die Eppenhainer Linie, Abzweigung nach Fischbach..............................................................28<br />

Tafel 8. Eppenhainer Linie, Abzweigungen nach Königshofen, Fischbach usw.....................................29<br />

b. Die Eppenhainer Linie, Abzweigung nach Hof Retters. ...............................................................30<br />

Tafel 9. Eppenhainer Linie, Abzweigung nach Hof Retters..................................................................31<br />

3. Die Glashüttener Linie ..................................................................................................................32<br />

Tafel 10. Die Glashüttener Linie........................................................................................................33<br />

4. Die Reifenberger Linie..................................................................................................................34<br />

Tafel 11. Die Reifenberger Linie........................................................................................................37<br />

Tafel 12. Reifenberger Linie, Fortsetzung...........................................................................................42<br />

Tafel 13. Reifenberger Linie, Fortsetzung...........................................................................................42<br />

Tafel 14. Reifenberger Linie. Fortsetzung...........................................................................................48<br />

Tafel 15. Reifenberger Linie. Fortsetzung...........................................................................................50<br />

a. Die Württembergische Linie. .....................................................................................................52<br />

Tafel 16. Die Württembergische Linie................................................................................................54<br />

b. Die Durlacher Linie...................................................................................................................55<br />

Tafel 17. Die Durlacher Linie. ...........................................................................................................56<br />

5. Die Hochheimer Linie. ..................................................................................................................56<br />

Tafel 18. Die Hochheimer Linie ........................................................................................................57<br />

IV. Anhang (Urkunden, Auszüge, Briefe) .......................................................... 60<br />

1. Der Name <strong>Ungeheuer</strong> in Freiburg i. Br. 1320 und 1336........................................................60<br />

2. Johannes <strong>Ungeheuer</strong>, 1407 – 1419 Abt der Benediktinerabtei Blaubeuren in Württemberg. ...........61<br />

3. Die Ehlhaltener Güterbeschreibung <strong>von</strong> 1654. ............................................................................61<br />

4. Reifenberger Namenslisten <strong>von</strong> 1664 bis 1713............................................................................61<br />

5. Die 12 Gründerstämme <strong>von</strong> Glashütten. .....................................................................................62<br />

- 3 -


6. Die Gründer des neuen Seelenberg.............................................................................................63<br />

7. Johann <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Born und Philipp <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Born-Glashütten. ..................................63<br />

8. Der Hirte Philipp <strong>Ungeheuer</strong>......................................................................................................64<br />

9. Die Heirat des Schneiders Johann Georg <strong>Ungeheuer</strong> und das Vermögen seines Vaters Bartholomäus.<br />

....................................................................................................................................................64<br />

10. Die Ahnentafel der Anna Klara Nathan.....................................................................................64<br />

11. Der Brief des Johann <strong>Ungeheuer</strong> an seinen Bruder Johann Anton...............................................66<br />

12. Der Freibrief des Jagdlehrlings Johann Georg <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Hochheim, 1769 ..........................67<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

A. Die in der Arbeit öfter, mit gekürztem Titel genannten Schriften:<br />

Abt, Ludwig, Festschrift zur Feier des 200jährigen Bestehens der Gemeinde<br />

Seelenberg. Selbstverlag des Verfassers. Limburg 1896<br />

Backnang Beschreibung des Oberamts Backnang, hrsg. Kgl. statist.-topograph.<br />

Bureau. Stuttgart 1871.<br />

Brepohl, Friedr. Wilhelm, Nassauische Bauernkolonien in Südrussland. Bad<br />

Nassau 1917.<br />

Cohausen, A. <strong>von</strong>, Der Ursprung des Dorfes Glashütten im Taunus, in Annalen<br />

des Ver. f. Nassauische Altertumskunde Bd. XIV, Wiesbaden 1877, S. 139-142<br />

Fink, Kloster(Hofgut)Retters v.d. Höhe, Vortrag. Königstein 1924.<br />

Heintze-Cascorbi, Die deutschen Familiennamen, Halle/S. 1933 VII.<br />

Roth, F. W. E., Kulturbilder aus der Geschichte der Stadt Idstein und der<br />

Taunuslande. Idstein 1912. (Das Bändchen bietet bezüglich Schlossborns und<br />

seiner Filialen viel Stoff!)<br />

Schliephake, F. W. Th., Geschichte <strong>von</strong> Nassau I, Wiesbaden 1866.<br />

Schnapper-Arndt, Gottlieb, Fünf Dorfgemeinden auf dem Hohen Taunus. Eine<br />

socialstatistische Untersuchung über Kleinbauernthum, Hausindustrie und<br />

Volksleben. Leipzig 1883 (Das Werk ist für Reifenberg wohl das wichtigste!).<br />

Spielmann, Dr. C., Geschichte <strong>von</strong> Nassau I-III. Wiesbaden.<br />

Staub, Friedr., Ludwig Tobler, Rudof Schoch: Schweizerisches Idiotikon,<br />

Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, II. Bd. Frauenfeld 1885.<br />

Züricher Stadtbücher des XIV. und XV. Jdts, hrsg. H. Zeller-Werdmüller; Leipzig<br />

1899.<br />

Zürcher Steuerrödel des XIV. Jdts., bearbeitet <strong>von</strong> Hans Nabholz und Frdr. Hegi;<br />

Zürich 1918. I. Bd. der Steuerbücher <strong>von</strong> Stadt und Landschaft Zürich des XIV. u.<br />

XV. Jdts, hrsg. vom Staatsarchiv des Kantons Zürich<br />

B. Genealogische Literatur, die Glieder des Geschlechtes <strong>Ungeheuer</strong> behandelt:<br />

Stammtafel der Reifenberger Gutacker. Von Hans Gutacker-Wien. In: Hessische<br />

Chronik, Darmstadt, I. Jg. Heft 4, April 1912.<br />

Genealogische Stammtafel des Geschlechtes Herr (Reifenberg). Bearbeitet <strong>von</strong><br />

Hans Philipp Gutacker. Rheinbrohl 1920.<br />

Die Familiennamen in den kath. Kirchenbüchern <strong>von</strong> Zeilsheim bei Ffm. 1613-<br />

1812. Von Hauptmann Werner Christ. In: Vierteljahrsschrift f. Wappen-Siegel- u.<br />

Familienkunde, Berlin 1918, S. 38-64.<br />

Deutsches Geschlechterbuch, hrsg. Dr. Bernhard Koerner. 32. Bd. Görlitz 1920.<br />

- 4 -


Namensregister zur Nachfahrentafel der württemberger Pfeilsticker, Privatarchiv<br />

Dr. M. Pfeilsticker, Stuttgart.<br />

Stammbaum der Familie Gmelin, Karlsruhe 1877. (Die beiden letzten Werke<br />

konnte ich noch nicht einsehen; mit Ausnahme des ersten bieten die übrigen nur<br />

wenige Namen und Daten bezüglich der <strong>Ungeheuer</strong>.)<br />

Vorbemerkung zum Verständnis unserer Stammtafeln in Listenform:<br />

Die Stammlisten umfassen nur die Nachkommen des Ehlhaltener Wilhelm<br />

<strong>Ungeheuer</strong>, soweit sie den Geschlechtsnamen tragen, also wohl auch die weiblichen<br />

Nachkommen, aber nicht mehr deren Kinder.<br />

Die Stammliste beginnt mit dem Stammvater. Eine römische Zahl am linken Rande<br />

gibt die Generation an. Die Kinder werden etwas nach rechts eingerückt, ihre Generation<br />

ist wieder durch die römische Zahl gekennzeichnet. Die Kindeskinder werden durch<br />

weiteres Einrücken und die Generationszahl bezeichnet, und so setzt sich die Methode<br />

fort. (Vgl. zur Methode der Stammliste Friedr. Wecken, Taschenbuch für<br />

Familienforschung, Leipzig 1924, S. 71-73!)<br />

- 5 -


1. DIE SCHREIBWEISE.<br />

I. DER NAME<br />

Der Geschlechtsname <strong>Ungeheuer</strong> wird heute allgemein wie das Wort <strong>Ungeheuer</strong><br />

geschrieben. Im Mittelhochdeutschen schrieb man das „ungehiure“. Es seien einige<br />

Schreibweisen des Geschlechtsnamens aus verschiedenen Zeiten und Gegenden<br />

angeführt:<br />

Ungehur, Ungehür; Zürich 1357, Steuerödel;<br />

Unghur, Unghure; Zürich 1382/84, Stadtbücher;<br />

Ungehure; Erfurter Universitätsmatrikel 1446;<br />

Ungehäuwer; Ehlhalten/Taunus 1654;<br />

Vngeheur; 1656 Matrikel der Akademie Bamberg;<br />

Ungeheüer; Ehlhalten 1669, Taufbuch;<br />

Ongeheuer; Schlossborn/Taunus 1688, Gemeinderechn.;<br />

Ohngehewr(in); Ehlhalten 1690;<br />

Ungehewr; Seelberg/Taunus 1712;<br />

auch Unkür, Unkeur ist wohl hier zu nennen; Backnang 16. Jdt.<br />

Fraglich ist, ob man vnkhere und Vngehorth als <strong>Ungeheuer</strong> lesen darf; eher deutet es<br />

auf den Namen Ungehörig hin. Am 10. Mai 1520 studiert ein Steffanus vnkhere aus<br />

Heydeck, Diöz. Eichstätt an der Akademie zu Wittenberg, den wir im Januar 1528 als<br />

Stephanus Vngehorth mit Johannes Vngehorth an der Heidelberger Universität wieder<br />

antreffen (Album Academiae Vitebergensis, Lipsiae 1841, I/93; Matrikel der Universität<br />

Heidelberg, Heidlbg. 1884, I/546.)<br />

2. DIE BEDEUTUNG UND ENTSTEHUNG DES NAMENS.<br />

Für einen Träger des aussergewöhnlichen Namens <strong>Ungeheuer</strong> muss es schon zu<br />

einer drängenden Frage werden: Was ist der Sinn dieses Namens und wie kamen meine<br />

Vorfahren dazu, sich so zu nennen?<br />

Um den Namen verständlich zu machen, sei erst auf die Bedeutung des W o r t e s<br />

<strong>Ungeheuer</strong> zurückgegriffen. „Die Grundvorstellung des Wortes ist .... aus den innersten<br />

Lebensbeziehungen <strong>von</strong> Haus und Heim abgeleitet.“ Wie geheuer das Häusliche,<br />

Heimische, Familiäre bezeichnet, so „bezeichnet ungeheuer (infamiliaris) ursprünglich:<br />

ohne Anteil an Familie, Hausgenossenschaft, Hauswesen, Heim, Heimat und ihrem<br />

sittigenden, beglückenden Einfluss“ (Jakob Grimm und Wilh. Grimm, Deutsches<br />

Wörterbuch, Leipzig 1917; XI. Band, Spalte 692). So ist im Gudrunlied (1362,3) <strong>von</strong><br />

„gesten ungehiure“, d.h. <strong>von</strong> fremden Kriegern, die Rede. So sagt Martin Luther vom hl.<br />

Augustinus: „Augustinus hat ein gemein Leben geführt wie ein ander gemein Mann und<br />

Burger ... hat unter Leuten gelebet und mit ihnen umgangen, hat nit ein u n g e h e w e r<br />

und mönchisch Leben geführet“ (Luther-Aurifaber, Tischreden 1573, 375 b). In diese alte<br />

Bedeutung des Wortes mischen sich mythologische Begriffsgehalte. Das „ehrwürdige<br />

Wort“ (Grimm) wurde im mhd. Vorzugsweise dichterisch verwandt; die gewöhnliche Rede<br />

scheint aus Gründen des Aberglauben und des Geschmackes ganz darauf verzichtet zu<br />

haben. Erst die Aufklärung hat den Wortgehalt verflacht (nach Grimm). „Ungehiure“ war<br />

z.B. ein wilder Mann, ein Drache, ein albisches Wesen, ein Gespenst oder Hausgeist<br />

(Staub-Tobler-Schoch, II. 1587/8). In der Schweiz finden wir das Wort auch in einem<br />

- 6 -


alltäglicheren Sinne, z.B. für einen zerlumpten, pöbelhaften Menschen (Bern), für einen<br />

alten hässlichen Mann (Basel).<br />

Der vielseitige, nicht leicht fassbare Begriffsgehalt des alten Wortes ist irgendwie<br />

auch in den G e s c h l e c h t s n a m e n eingeflossen. Wie aber nun die Namengebung sich<br />

vollzog, das lässt sich nur vermuten.<br />

Die Familiennamen tauchen als zweiter Name neben dem Taufnamen um 1100 auf,<br />

zuerst im Süden, sehr früh in Oberitalien, dann in Süddeutschland und am Rheine. Der<br />

Name <strong>Ungeheuer</strong> kommt m.W. zum ersten Male im Jahre 1357 in den Zürcher<br />

Steuerrödeln vor, während die ersten Familiennamen überhaupt in Zürich um 1145 zu<br />

finden sind. Das verhältnismässig frühe Vorkommen des Namens <strong>Ungeheuer</strong> in Zürich<br />

legt es nahe, dort seine Entstehung zu suchen. Und der frohe, kraftvolle Sinn der<br />

damaligen Zürcher Bürger gibt uns eine kleine Handhabe, einige Vermutungen darüber<br />

auszusprechen, wie es zu dem Namen <strong>Ungeheuer</strong> kam.<br />

Die Zürcher liebten es, hie und da sehr drastische Namen zu geben, die als<br />

Familiennamen am Träger haften blieben. Manesse, der Name des berühmten Zürcher<br />

Rittergeschlechtes, bedeutet nichts anderes als Menschenfresser; Boneze ist<br />

Bohnenesser (Zürich 13. Jdt.; siehe Heintze-Cascorbi 29). So mag auch der Name<br />

<strong>Ungeheuer</strong> ein derber Spottname sein, der einmal im Augenblick <strong>von</strong> einem mundflinken<br />

Zürcher aufgegriffen und hingeworfen, sich nun unverstanden mit dem Geschlecht<br />

durch die Jahrhunderte vererbt. Den Anlass für diesen Einfall muss der erste Träger<br />

geboten haben; vielleicht war er ein Fremder aus anderem Lande mit ungewohnten<br />

Sitten, vielleicht ein aussergewöhnlicher, unheimlicher Mensch, vielleicht war er aber<br />

auch nur alt und hässlich!<br />

Eine Herleitung des Geschlechtsnamens aus einem Ortsnamen ist auch möglich,<br />

wenn auch wegen des Alters und der konkreten Wortbedeutung des Namens weniger<br />

wahrscheinlich. <strong>Ungeheuer</strong> ist in verschiedenen Ortsnamen enthalten. Eine Bergspitze<br />

im Prättigau/Graubünden trägt den Namen Unghürhorn; bei Zürich gibt es Wiesen im<br />

Unghürschwächtel; eine Waldparzelle bei Brugg/Aargau heisst Unghür; in Schwaben<br />

haben wir einen <strong>Ungeheuer</strong>hof, -häusle, -feld, -säuleswaide, -see, -weg (Hermann<br />

Fischer, Schwäb. Wörterbuch, IV. Bd., Tübingen 1924, Sp. 158). Das „<strong>Ungeheuer</strong>“ in den<br />

Ortsnamen deutet vielleicht auf albische Wesen hin, etwa in der Bedeutung Elfen- oder<br />

Geisterhorn bei dem Namen Unghürhorn; meist werden aber die Ortsnamen <strong>von</strong> dem<br />

Geschlecht <strong>Ungeheuer</strong> ihren Namen bekommen haben, wie z.B. die<br />

„Ungehäuwersseiffen“ bei Ehlhalten (siehe unten S. 10; Seife = Ablagerung <strong>von</strong><br />

Mineralien auf der Gebirgsoberfläche durch Verwitterung oder Anschwemmung, nach<br />

Moriz Heyne, Deutsches Wörterbuch III., Leipzig 1906).<br />

Mit einer gewissen Betonung und stolzen Festigkeit trägt das Geschlecht seinen alten<br />

Namen. Der Name hat eine ganz eigene, überlieferte Prägung bekommen, stärker als<br />

andere Geschlechtsnamen. Mit dem Namen <strong>Ungeheuer</strong> verbinden sich für den Träger die<br />

vorzüglichsten Charaktereigenschaften des Geschlechtes, - es ist etwas ganz Bestimmtes,<br />

wenn es heisst: „Der ist ein <strong>Ungeheuer</strong>!“ Man meint wohl damit etwas wie unbeirrbaren<br />

Eigensinn, gebildet aber in Sachlichkeit und Gerechtigkeit, nicht unfruchtbar, sondern<br />

verbunden mit Energie und klarer Zielstrebigkeit.<br />

Natürlich war diese Verbundenheit mit dem Namen nicht ausschliesslich allen<br />

Trägern bewusst, und man strebte in Einzelfällern danach, sich <strong>von</strong> dem<br />

aussergewöhnlichen Namen frei zu machen. Vor etwa 50 Jahren wollte man irgendwo<br />

den Namen in „Heuer“ umändern, es kam aber nicht dazu. Vielleicht ist der in Höchst<br />

und am Main bekannte Name „Colosseus“ eine Latinisierung des Namens <strong>Ungeheuer</strong>.<br />

Die für das Geschlecht aber typische Haltung zu seinem Namen kommt in der<br />

amüsanten Stelle eines Feldpostbriefes zum lebensvollen Ausdruck. Paul <strong>Josef</strong><br />

<strong>Ungeheuer</strong> († 29.10.1918) schrieb <strong>von</strong> der russischen Front an seine Frau:<br />

Lamsdorf 8.6.1916: „Ja, weißt Du, Kätha, ein ‚<strong>Ungeheuer</strong>’ ist gleich bekannt. Mein<br />

Name fällt hier kolossal auf, und der Arzt macht fast täglich seine Witze mit dem<br />

- 7 -


altehrwürdigen, schönen Namen; schadet aber nichts, er hat mir schon mehr genützt als<br />

geschadet.“<br />

II. HERKUNFT DES GESCHLECHTES<br />

1. VORKOMMEN DES NAMENS VOR 1650<br />

Die Herkunft des Geschlechtes <strong>Ungeheuer</strong> ist noch in Dunkel gehüllt. Während der<br />

Name im Taunus zuerst in einer Ehlhaltener Güterbeschreibung vom Jahre 1654<br />

vorkommt, liegen aus anderen Gegenden schon frühere Belege vor. Die Frage der<br />

Herkunft des Taunusgeschlechtes erhält vielleicht etwas mehr Licht, wenn wir die bisher<br />

gefundenen älteren Daten chronologisch vorlegen.<br />

a. <strong>Ungeheuer</strong> in Zürich.<br />

In den Zürcher Steuerrödeln (1357-1376) und in den Zürcher Stadtbüchern (14. und<br />

15. Jdt.) sind einige Einzelheiten über eine Zürcher Bürgersfamilie <strong>Ungeheuer</strong> enthalten.<br />

Zürich war in der uns angehenden Zeit in sechs Quartiere oder Wachten eingeteilt. In<br />

der Wacht Neumarkt, die am rechten Limmatufer lag, im Hause der Familie Lidig (heute<br />

Marktgasse 21), wohnte 1357 Berchtolt <strong>Ungeheuer</strong>, ein Zürcher Stadtbürger. Er zog im<br />

selben Jahre um in das Haus der Herren <strong>von</strong> Hünaberg, am heutigen Rindermarkt. Dort<br />

treffen wir ihn auch im folgenden Jahre 1358 an, später nicht mehr. Erwähnt ist seine<br />

Magd Anna, während Frau und Sohn uns erst später bekannt werden. Aus den<br />

veranschlagten Steuern ersehen wir, dass Berchtolt ein Vermögen <strong>von</strong> 500-1000 Pfund<br />

besessen haben muss, was einem Silberwert <strong>von</strong> 5-10 Tausend Schweizerfranken mit<br />

einer etwa fünffachen heutigen Kaufkraft entspricht.<br />

Im Jahre 1366 wohnen in Zürich-Neumarkt, im Hause des Rudolf Steiner (heute<br />

Stüssihofstatt), die Frau <strong>Ungeheuer</strong> und ihr Sohn Johannes oder Hänsi. Sie ist die<br />

Schwester des Rudolf Steiner, also eine geborene Steiner. Sie ist allem Anschein nach die<br />

verwitwete Frau des Berchtolt <strong>Ungeheuer</strong>, der 1358 zum letzten Male Erwähnung findet<br />

und wohl inzwischen gestorben ist. Im selben Hause treffen wir Mutter und Sohn in den<br />

Jahren 1370, 1373 und 1376; sie hat eine Magd Elli, die jährlich die Angestelltensteuer<br />

<strong>von</strong> 1 Schilling zahlen muss. Das Vermögen der Witwe <strong>Ungeheuer</strong> und ihres Sohnes<br />

entspricht zunächst dem des Vaters; 1376 besitzt die Mutter nach dem Steueranschlag<br />

rund 250-500 Pfund, ihr Sohn Hänsli aber schon 500-1000 Pfund wie der Vater.<br />

Diese Einzelheiten konnten wir aus den Zürcher Steuerrödeln entnehmen, noch<br />

einige Jahre weiter führen uns die Stadtbücher. Berchtolt <strong>Ungeheuer</strong> hat 1357 zunächst<br />

in dem Haus des Rudolf Lidig gewohnt; welche Beziehungen die <strong>Ungeheuer</strong> zur Familie<br />

Lidig hatten, konnten wir nicht ersehen. Am 20.11.1382 wird aber berichtet, dass<br />

Johannes <strong>Ungeheuer</strong> mit dem Pfaffen Rudolf Bilgri und dem späteren Bürgermeister<br />

Panthaleon ab Inkenberg das Erbe des verstorbenen Rudolf Lidig angetreten habe; die<br />

Erben geloben, in der Erbangelegenheit den Weisungen des Zürcher Rates Folge zu<br />

leisten.<br />

Über einen bedauerlichen Familienzwist berichten die Stadtbücher am 18.3.1384.<br />

Rudolf Steiner war der Bruder der Witwe <strong>Ungeheuer</strong>. Nach dem Steuerrödel <strong>von</strong> 1358<br />

war er für Zürich-Neumarkt mit Heinrich Trueber und Arnold Seiler zum Steuerer<br />

ernannt worden. Die Steurer waren angesehene Bürger bzw. Räte (Basel 1446), die zu<br />

dritt mit einem Schreiber die Steuerkommission bildeten. Für jede Wacht wurde eine<br />

besondere Steuerkommission ernannt, die, <strong>von</strong> Ratsknechten unterstützt, <strong>von</strong> Haus zu<br />

Haus ging, die Steuerpflichtigen aufschrieb, den Steuereid abverlangte und die Steuern<br />

einzog. Von ihrer Tätigkeit zeugen die erwähnten Steuerrödel. – Rudolf Steiner war<br />

- 8 -


demnach ein angesehener Bürger, aber im Jahre 1383 liess er sich zu einer unbedachten<br />

Tat hinreissen. Vor dem Lederhaus hatte er aus unerkennbaren Gründen einen scharfen<br />

Zusammenstoss mit seiner Schwester, der Witwe <strong>Ungeheuer</strong>, und deren Sohn Johann<br />

<strong>Ungeheuer</strong>. Es war so stark, dass der Zürcher Rat den Steiner als den Schuldigen vor<br />

sich lud. In der Verhandlung warf Steiner den Ratsmitgliedern öffentlich vor, sie nähmen<br />

Bestechungsgelder <strong>von</strong> Johann <strong>Ungeheuer</strong> und seiner Mutter. Er wurde daraufhin wegen<br />

öffentlicher Ratsbeleidigung verurteilt, der Stadt und jedem einzelnen Ratsmitglied je<br />

eine Mark Silbers zu zahlen (1 Zürcher Mark Silber = Silberwert <strong>von</strong> 55<br />

Schweizerfranken).<br />

In Zürich ist sicher noch manches für die Geschichte des Geschlechts zu tun; der<br />

Name ist dort noch nicht erloschen.<br />

b. In Schwaben.<br />

In der Benediktinerabtei Blaubeuren war ein Johannes <strong>Ungeheuer</strong> mit Beinamen<br />

Hettelin Abt <strong>von</strong> 1407 an; er starb 1419. Siehe Anhang S. 61.<br />

Dreiviertel Stunde südöstlich <strong>von</strong> der Stadt Backnang liegt in schöner, freier Lage der<br />

<strong>Ungeheuer</strong>hof. Es ist ein Weiler mit 77 Einwohnern (1871). Der Hof kam im Jahre 1442<br />

zu dem Neuffener Teil des Grafen Ulrich, später zu der Rentkammer (Beschreibung des<br />

Oberamtes Backnang 124; 155). Rittmeister a.D. Wolff Jaeger <strong>von</strong> Jaegersberg, dem ich<br />

den Hinweis auf Blaubeuren und <strong>Ungeheuer</strong>hof verdanke, schreibt: „Im 30jährigen Krieg<br />

scheint der ursprüngliche Hof, der 500m nördlich <strong>von</strong> dem jetzigen gestanden haben<br />

soll, zerstört worden zu sein. Es ist nun nicht ausgeschlossen, dass die früheren<br />

Hofbewohner nach Zerstörung ihres Heimes, aber besonders auch aus Religionsgründen<br />

ausgewandert sind, um sich in der Fremde eine neue Heimat zu bauen. Als einziges<br />

Kapital werden sie wohl in den damaligen schweren Zeiten den eigenartigen Namen ihres<br />

Hofes nach Norden mitgenommen haben.“<br />

Im 16. Jdt. wurde der Hof auch Unkürhof oder Unkeurhof genannt, was nur eine<br />

abweichende Schreibweise für <strong>Ungeheuer</strong>hof bedeutet. Wenn der Hof auch zuweilen<br />

Unkenweiherhof heisst, so ist das m.E. ein interessantes Beispiel für Volksethymologie. –<br />

Die Frage, ob und wann die Besitzer des Hofes den Namen <strong>Ungeheuer</strong> führten, bedarf<br />

noch der näheren Untersuchung.<br />

c. In Hagenau/Elsass.<br />

1446 wurde Johannes <strong>Ungeheuer</strong> aus Hagenau in die Matrikel der Universität zu<br />

Erfurt eingeschrieben; er bezahlte 10 Groschen (Allgemeine Studentenmatrikel der<br />

Erfurter Universität, 1. Hälfte (1392-1492), hrs. Hermann Weissenborn, Halle 1881, S.<br />

206).<br />

d. In Neustadt/Rheinpfalz.<br />

1656/57 wird ein Philipp <strong>Ungeheuer</strong> aus Neustadt an der Akademie zu Bamberg<br />

immatrikuliert (Wilhelm Hess, Matrikel der Akademie und Universität Bamberg, I. Teil,<br />

Bamberg 1923, S. 24).<br />

2. DAS GESCHLECHT IM TAUNUS<br />

Nach der Übersicht über das frühere Vorkommen des Namens an anderen Orten,<br />

wenden wir uns nun dem Geschlechte im Taunus zu. Mit dem Jahre 1654, dank einer<br />

Ehlhaltener Güterbeschreibung (Anhang S. 61), treffen wir in Ehlhalten auf den<br />

Stammvater des Geschlechtes: Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong>.<br />

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a. Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> in Ehlhalten im Jahre 1654.<br />

Ehlhalten liegt in einem Gebirgstale des Taunus, im Goldbachtal, das oberhalb<br />

Dattenbachtal heisst; <strong>von</strong> Eppstein, dem alten Herrschaftssitze aus, geht man etwa eine<br />

Stunde das Tal aufwärts.<br />

Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> war Bauer, wahrscheinlich mit Nebenberuf. Denn vom Lande<br />

allein konnten sich seine Bewohner nur mühsam ernähren. Der Schreiber <strong>von</strong> 1654<br />

spricht <strong>von</strong> „Äckern, guth und bös, wie selbe in diesem k a l t e n s t e i n i g t e n Gebirg<br />

und Thales gelegen.“ Im Josbacher Wegfeld vor dem Köppel, in der Gewann Breydenfeld<br />

und im Gänssheckenfeld hatte Wilhelm seine 25 Morgen Äcker und 13 Morgen Wiesen<br />

liegen. Nach einem „alten, beschriebenen Gemeinen-Büchleins“ soll er auch noch 22<br />

Morgen Hecken(Weid)land besitzen. Im Dorf, zwischen Peter Dietz und Heinrich Müller,<br />

lag seine Hofreydt mit einem kleinen Gärtlein dabei. An anderer Stelle hatte er noch<br />

einen halben Scheuerplatz.<br />

Ein Vergleich mit den übrigen Ehlhaltener Landbesitzern zeigt, dass Wilhelm zu den<br />

wohlhabenderen gehörte. Die Güterbeschreibung gibt 37 Besitztitel an, darunter aber<br />

nur etwa 13 eingesessene Bauern. Die übrigen Besitztitel verteilen sich auf auswärtige<br />

Eigentümer und kleinere Erbteile. Das meiste Land hat Johann Hess mit 38 Morgen<br />

Äckern und 14 Morgen Wiesen. An vierter Stelle folgt Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong>.<br />

Diese Angaben machen wir vor allem deshalb, weil sie nicht ganz unbedeutend für<br />

die Frage der Herkunft des Geschlechtes sind.<br />

b. Die Herkunftsfrage.<br />

Die Vermutung ist schon geäussert worden, dass Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> erst im<br />

30jährigen Kriege (1618-1648) nach Ehlhalten gekommen sei, vielleicht <strong>von</strong> der Schweiz<br />

her, vielleicht auch aus Schwaben. Wie im ganzen Deutschen Reich, so lässt sich auch<br />

im Taunus in der Zeit des 30jährigen Krieges und in der unmittelbaren Folgezeit ein<br />

starker Bevölkerungswechsel feststellen, der sich nicht auf die grossen Heerstrassen<br />

beschränkte, sondern auch ins Gebirge hinein übergriff. Bei einem Vergleich der<br />

Reifenberger Heberegister <strong>von</strong> 1664 mit dem Rechts- und Ordnungsbrief <strong>von</strong> 1684 und<br />

der Untertanenliste <strong>von</strong> 1690 wird man feststellen, dass in den 20 Jahren nahezu die<br />

ganze Bevölkerung zu Reifenberg eine andere geworden ist, und kaum ein alter Name<br />

geblieben ist (Anhang S. 61). In den folgenden Nachkriegsjahren galt es, die entvölkerten<br />

Dörfer wieder zu besiedeln und neue Dörfer zu gründen, wofür wir in unserer<br />

Geschichte die Beispiele <strong>von</strong> Glashütten (1676) und Seelenberg (1685) haben. Solche<br />

Siedlungen brachten naturgemäss eine spürbare Unruhe in die Sesshaftigkeit der<br />

benachbarten Bevölkerung. Aber auch aus weiter Ferne siedelten sich Leute in unserer<br />

einsamen Gebirgsgegend an. Die Liste der 12 Gründerstämme <strong>von</strong> Glashütten (Anhang<br />

S. 62) nennt unter anderen einen Schweizer, einen Elsässer, einen Braunschweiger. Bei<br />

der Gründung <strong>von</strong> Seelenberg treffen wir Leute aus dem Lütticher (Belgien) und<br />

Bergischen Land (Anhang S. 63).<br />

Auch über Ehlhalten ist der Grosse Krieg nicht spurlos hinweggegangen. In der<br />

Güterbeschreibung <strong>von</strong> 1654 finden wir die Bemerkung: Peter Baumanns Tochter Lies<br />

hat einen Hofreydtplatz, darauf die Krieger das Haus abgebrannt haben.<br />

So könnte man aus diesen allgemeinen, äusseren Umständen heraus schon eine<br />

kurz vor 1654 zurückliegende Zuwanderung des Wilhelm für naheliegend halten, - die<br />

Angaben der Güterbeschreibung machen aber nicht diesen Eindruck. Wenn Wilhelm im<br />

Jahre 1654 grosse Liegenschaften in Ehlhalten hat, wenn ihm diese zum Teil „nach lauth<br />

eines a l t e n beschriebenen Gemeinen Büchleins“ zugehören, wenn als Name einer<br />

Parzelle vorkommt: „im Köppel, neben Ungehäuwersseiffen“, dass lässt das auf eine<br />

zumindest schon jahrzehntelange Sesshaftigkeit der <strong>Ungeheuer</strong> in Ehlhalten schliessen.<br />

Die Frage aufzuwerfen, wo der Ursprung des Gesamtgeschlechtes <strong>Ungeheuer</strong> zu<br />

suchen ist, das wird noch verfrüht sein. Es sein nur schon darauf aufmerksam gemacht,<br />

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wie die frühesten Daten den Rhein aufwärts nach Süddeutschland und der Schweiz hin<br />

weisen.<br />

III. DIE LINIEN DES GESCHLECHTES.<br />

1. DIE UNGEHEUER IN EHLHALTEN.<br />

Über das uns so wichtige Dorf Ehlhalten, dessen Lage wir schon oben S. 10<br />

angegeben haben, gibt uns die Geschichte nur spärliche Kunde. Schon 1290 wird es in<br />

dem Eppsteiner Lehnbüchlein unter den Zehntorten genannt, die zusammen den<br />

Pfarrsprengel (Schloss-)Born bildeten: Born, Lenzhahn, Oberjosbach, Niederjosbach,<br />

Ehlhalten, Vockenhausen, sowie die ausgegangenen Dörfer Mühlheim, Niedhausen,<br />

Lubrechtshorn, Frankenbrücken (Roth 73). Weil Ehlhalten in seiner Geschichte so eng<br />

mit Schlossborn verwachsen ist, wollen wir die notwendige geschichtliche Einführung für<br />

beide Orte zusammen geben.<br />

Schlossborn ist möglicherweise eine allemannische Siedlung, wenn man das aus der<br />

Endung „born“ schliessen darf (Spielmann, Gesch. v. Nassau I 25). Die ältesten<br />

Urkunden nennen es Brunnon und Burne, dann Born. Im 15. Jdt. kommt der Name<br />

Schlossborn auf.<br />

Brunnon war im Mittelalter der beherrschende kirchliche Mittelpunkt für das ganze<br />

uns hier angehende Gebiet. Als im Jahre 1043 der Mainzer Erzbischof Bardo an Stelle<br />

der alten, hölzernen Kirche, die noch <strong>von</strong> Erzbischof Willigis um 1000 errichtet war, eine<br />

steinerne Kirche erbauen liess und konsekrierte, wurde in einer Urkunde (abgedruckt in<br />

Annalen d. Ver. f. nass. Gesch. IV,3; Wiesbaden 1855) der Pfarrsprengel <strong>von</strong> Brunnon<br />

umgrenzt. Er umfasste die späteren Pfarrorte Reifenberg, Schmitten, Schlossborn,<br />

Fischbach, Oberjosbach, Nidernhausen und andere. Aus der Grösse des Pfarrsprengels<br />

lässt sich schliessen, dass die Taunushöhen im frühen Mittelalter dünn bevölkert waren.<br />

Politisch gehörte Schlossborn, Ehlhalten und Fischbach zum Gerichtsbezirk Heusels<br />

des Niddagaues, der am Ende des 12. Jdts. als unmittelbares Reichslehen an die<br />

Herrschaft Eppstein kommt (Schliephake II 113). Erzbischof Willigis aber hatte schon um<br />

das Jahr 1000 den Pfarrsprengel Born dem Mainzer St. Stephansstift geschenkt. Über<br />

diesen Stiftsbesitz waren die Herrn <strong>von</strong> Bolanden Vogteiherren; sie belehnen mit dieser<br />

Vogtei 1190 die Edlen <strong>von</strong> Eschborn, deren Cronberger Zweig das Lehen 1442 an das in<br />

Born schon seit 1223 begüterte Eppstein verkauft (Roth 66). Um 1369 legt Eberhard <strong>von</strong><br />

Eppenstein Umwallungen und ein festes Haus zu Born an, wonach der Ort<br />

S t a d t r e c h t e erhalten haben muss (Roth 68). Als Eppstein im Mannesstamm erlischt<br />

(im Jahre 1522, nach Schliephake i. J. 1535), kommt Schlossborn an die Grafen<br />

Stolberg-Königstein. Das ganze Kirchspiel wird evangelisch. „Schlossborns Geschichte ist<br />

für die Zeit <strong>von</strong> 1556 bis 1687 ein unbeschriebenes Blatt, da hier alle Akten fehlen“ (Roth<br />

73). 1604 führen die Jesuiten wieder den Katholischen Glauben ein, nachdem es durch<br />

den Tod Christophs <strong>von</strong> Stolberg unter Kurmainzische Herrschaft gekommen war. Es<br />

blieb kurmainzisch bis 1803, nur in den Jahren 1631-1636 war es weimaranischschwedisch<br />

(Roth 72). Von der Kurmainzischen Zeit zeugen noch die Steine mit dem<br />

Mainzer Rad, die uns in und bei Schlossborn auffallen.<br />

Vom Dorfe Ehlhalten ist 1482 das Heiligenhaus St. Michael erwähnt, wo unter den<br />

Linden zusammen mit der ausgegangenen Gemeinde Niedhausen Ortsgericht gehalten<br />

wurde (Roth 73). Den kirchlichen Dienst versah bis 1728 „diesseits der Bach“ der Pfarrer<br />

<strong>von</strong> Fischbach, „jenseits der Bach“ der Pfarrer <strong>von</strong> Schlossborn. 1728, als sich die Pfarrei<br />

Oberjosbach <strong>von</strong> Schlossborn löste, übernahm Schlossborn den ganzen Dienst in<br />

Ehlhalten (Roth 105). Die Taufen für Ehlhalten wurden nicht in der Pfarrkirche, sondern<br />

in der Ehlhaltener Filialkirche gespendet (Roth 80).<br />

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Über den Stammvater Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> und seine zahlreiche Familie berichten<br />

gleich die ersten Blätter des alten Borner Pfarrbuches, das mit dem Jahre 1668 beginnt.<br />

Nur <strong>von</strong> seiner Frau, die Elisabeth hiess, erfahren wir wenig. Das Pfarrbuch erwähnt sie<br />

am 9.II.1682, wo sie bei Elisabeth, Tochter der Eheleute Caspar und Barbara Weil zu<br />

Oberjosbach, Taufpatin war. – In ihrem Vermächtnis hat sie für die Ehlhaltener Kirche<br />

ein Marienbild gestiftet. Das Geld reichte nicht ganz, und vom Kirchenfond wurden 1<br />

Gulden 30 Kreuzer zugelegt (Kirchenrechn. <strong>von</strong> Ehlhalten; Wiesbaden Staatsarchiv Abt.<br />

331). – Ihr Tod fiel demnach vermutlich in die Jahre 1690, während Wilhelm am<br />

7.IV.1685 wohlversehen starb und beerdigt wurde: „7. Aprilis (1685) Obijt rite provisus,<br />

ac sepultus est Wilhelmus Ungeheüer incola in Ehlhalten.“<br />

TAFEL 1. DIE FAMILIE DES STAMMVATERS WILHELM ZU EHLHALTEN.<br />

I. Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong>, kath. geb. ..., gest. Ehlhalten 7.4.1685, Bauer in Ehlhalten<br />

(1654); vermählt ... Elisabeth ..., kath., geb. ..., gest. (um 1690).<br />

II. 1. (?) Johann, kath., geb. um 1643 ..., gest. Schlossborn 29.8.1721 (78 J.), Bauer<br />

und Handwerker in Schlossborn; verm. Ehlhalten 2.2.1671 Witwe<br />

2. (?)<br />

Margarethe Külb (Kilb) aus Oberjosbach, kath., geb. ...um 1646, gest.<br />

Schlossborn 15.2.1706 (60 J.). – Kinder: Tafel 4. S. 19. – Schlossborner,<br />

Eppenhainer und Fischbacher Linie.<br />

Johann Philipp, kath., geb. ..., gest. ..., Soldat (1680 miles), Mitgründer <strong>von</strong><br />

Glashütten 1676; verm. ... Anna Katharina ..., kath., geb. ..., gest. ..., -<br />

Kinder: Tafel 10., S. 33!<br />

3. Johann Georg (Hans Jörg), kath., geb. ..., gest. Seelenberg 10.6.1713, Bauer<br />

und Schmied, 1687 Bürgermeister in Ehlhalten, 1695 Mitgründer <strong>von</strong><br />

Seelenberg, Schöffe ebd.; verm. Ehlhalten 6.2.1679 Anna Barbara Weil,<br />

kath., geb. ...., gest. Seelenberg 20.11.1733 (Tochter des Peter Weil, Bauer in<br />

Ehlhalten (1654)). – Kinder: Tafel 11, S. 37 – Reifenberger Linie.<br />

4. Johann Martin, kath., geb. um 1664, gest. Ehlhalten 7.1.1722 (58 J.),<br />

Einwohner <strong>von</strong> Ehlhalten; verm. Ehlhalten 16.1.1696 Ottilia Freihauser,<br />

kath., geb. um 1670, gest. Ehlhalten 13.4.1748 (Tochter des Johann<br />

Freihauser in Fischbach). – Kinder: Tafel 2, S. 13!<br />

5. Michael, kath., geb. ..., gest. ..., Einwohner <strong>von</strong> Ehlhalten, 1696<br />

Bürgermeister ebd.; verm. Ehlhalten 6.10.1693 Witwe Anna Keller, geb.<br />

1669, gest. Ehlhalten 31.3.1739 (verm. I. Nikolaus Keller <strong>von</strong> Ehlhalten). –<br />

Kinder: Tafel 3, S. 15!<br />

6. Anna Maria, kath., geb. ..., gest. …; verm. Ehlhalten 7.2.1679 Johann<br />

Doitendorst aus Ober-Uhlm, geb. ..., gest. ...<br />

7. Elisabeth, kath., geb. ..., gest. ...; verm. Ehlhalten 23.11.1682 Johann Kaus,<br />

kath., geb. ..., gest. ... (Sohn des Andreas Kaus, Jäger und Landwirt in<br />

Ehlhalten, 1654),<br />

8. Agatha, kath., geb. ..., gest. ...; verm. Ehlhalten 12.5.1687 Johann Nikolaus<br />

Brühan, kath., geb. ..., gest. ..., (Sohn des Jakob Brühan in Oberjosbach).<br />

9. Eva, kath., geb. ..., gest. ...; verm. Ehlhalten 6.1.1688 Johann Heintz, kath.,<br />

geb. ..., gest. ... (aus Oberjosbach)<br />

10. Anna Christina (ist 15.8.1682 in Schlossborn Taufpatin bei Anna Christina<br />

<strong>Ungeheuer</strong>).<br />

11. Walpurgis, kath., getauft Ehlhalten 16.6.1669 (älteste Eintragung der<br />

<strong>Ungeheuer</strong> im Pfarrbuch zu Schlossborn).<br />

- 12 -


Wilhelm hatte, wie wir aus vorstehender Tafel ersehen, elf Kinder (siehe Anhang<br />

S. 63), <strong>von</strong> denen mehrere den Namen des Geschlechtes über die Grenzen des Dorfes<br />

Ehlhalten hinaustrugen. Hier wollen wir nur die Nachrichten über die in Ehlhalten<br />

bleibenden Söhne und ihre männlichen Nachkommen bringen, während die<br />

auswandernden Söhne bei ihren Linien besprochen werden.<br />

Die beiden jüngsten Söhne des Wilhelm, Johann Martin und Michael bleiben auf der<br />

väterlichen Scholle.<br />

J o h a n n M a r t i n wohnt in der fünften Ehlhaltener Nachbarschaft. Er ist mit<br />

seiner Frau Ottilia (Odilia) Mitglied der Erzbruderschaft <strong>von</strong> der Ewigen Anbetung des<br />

allerheiligsten Sakramentes, die in Schlossborn und in seinen Filialen bestand. An einem<br />

bestimmten Tage im Februar, um Mitternacht oder am frühen Morgen, hielten die<br />

Mitglieder ihre Anbetungsstunde. – Sein Sohn Johann Adam ist Bürger und Schmied in<br />

Ehlhalten. 1730 führt er als Kirchenbaumeister die Ehlhaltener Kirchenrechnungen. –<br />

Inzwischen war die alte Kirche in Ehlhalten baufällig geworden. Es wird am 21.IV.1732<br />

eine Bittschrift vom Pfarrer und der Gemeinde an das Erzbischöfliche Generalvikariat zu<br />

Mainz gesandt, um Erlaubnis zur Erbauung einer neuen Kirche zu erlangen (Wiesbaden<br />

Staatsarchiv Abt. 331 X d 20 a 1). Im selben Jahre wird das noch heute stehende<br />

Kirchlein erbaut, und 1757 wird es zu Ehren des schon seit alters hier verehrten St.<br />

Michael geweiht. Wir werden sehen, dass in den Jahren der Bauzeit unsre Ehlhaltener<br />

<strong>Ungeheuer</strong> meist Kirchenbaumeister waren. Johann Adam tat 1734 an Altar und Kanzel<br />

Schmiedearbeit und erhielt <strong>von</strong> der Gemeinde 1 Gulden 10 Kreuzer; 1768 arbeitet er an<br />

der Uhr; 1751 erhält er für eine andere Schmiedearbeit 3 Gulden 24 Kreuzer. – Sein<br />

Bruder Johann Michael ist 1747 Kirchenbaumeister und führt als Bürgermeister 1750<br />

die Gemeinderechnungen. – Die Söhne des Johann Adam, Johann Peter und Johann,<br />

werden 1745 in einem Verzeichnis junger Nachbarn (Bürger) erwähnt, gelten als schlecht<br />

bemittelt, noch ohne Beruf (Abt. 331, III b 5). Mit dem Enkel des Johann Adam, der auch<br />

Johann heisst, scheint der männliche Stamm des Johann Martin (Sohn des Wilhelm) am<br />

4.9.1791 zu erlöschen, falls er sich nicht in noch unbekannten auswärtigen<br />

Abzweigungen erhalten hat.<br />

TAFEL 2. DER STAMM DES JOHANN MARTIN IN EHLHALTEN<br />

II. Johann Martin, kath., geb. um 1664, gest. Ehlhalten 7.1.1722 (58 J.), Einwohner<br />

<strong>von</strong> Ehlhalten; verm. Ehlhalten 16.1.1696 Ottilia Freihauser, kath., geb. um 1670,<br />

gest. Ehlhalten 13.4.1748 (Tochter des Johann Freihauser in Fischbach). – Siehe<br />

Tafel 1, S. 12. – Kinder:<br />

III. 1. Eva, kath., getauft Ehlhalten 9.6.1696.<br />

2. Johann, kath., geb. Ehlhalten 27.5.1698, gest. ...; verm. Ehlhalten 3.12.1731<br />

Anna Ernst, kath., geb. ..., gest. ... (Tochter des Johann Ernst, Schultheis in<br />

Oberjosbach). – Kinder:<br />

IV. 1. Johann Adam, kath., get. Ehlhalten 24.8.1732.<br />

2. Johann, kath., get. Ehlhalten 13.1.1735, gest. …, (ein Wagner Johann<br />

<strong>Ungeheuer</strong> aus Ehlhalten bittet am 2.7.1764, sich wegen<br />

Vermögenslosigkeit in Reifenberg als Beisasse niederlassen zu dürfen. Die<br />

Erlaubnis hierzu wird ihm am 7.7.1764 <strong>von</strong> Wetzlar aus erteilt, aber nur<br />

unter der Bedingung, dass er sein Wagnerhandwerk nicht treiben werde.<br />

Wiesbaden St.A. Abt. 333, II a 2. – Wahrscheinlich handelt es sich um<br />

diesen Johann, der aber nach Ehlhalten zurückkehrt); verm. Seelenberg<br />

21.8.1763 Eva Regina Becker, geb. Seelenberg 1733; begraben Ehlhalten<br />

22.4.1789. – Kinder:<br />

- 13 -


V. 1. Anna Maria, kath., get.<br />

12.4.1772.<br />

Ehlhalten 4.2.1771, begr. Ehlhalten<br />

IV. 3. Johann Michael, kath., get. Ehlhalten 14.12.1738.<br />

4. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 23.1.1743.<br />

5. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 9.2.1747, gest. Ehlhalten 5.9.1756.<br />

III. 3. Johann Adam, kath., get. Ehlhalten 15.3.1700, begr. Ehlhalten 3.11.1773,<br />

Bürger und Schmied zu Ehlhalten; verm. ... Anna Katharina ..., kath., geb. um<br />

1702, begr. Ehlhalten 21.4.1788. – Kinder:<br />

IV. 1. Maria Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 3.10.1727.<br />

2. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 6.1.1728, gest. …; verm. Ehlhalten<br />

5.10.1772 Katharina Kaus, kath., geb. Niederjosbach ..., gest. ... (Tochter<br />

des Johann Kaus und seiner Ehefrau Maria Elisabeth).<br />

3. Johann, kath., get. Ehlhalten 19.5.1729, gest. …, verm. Ehlhalten<br />

6.2.1764 Anna Katharina Kaus, kath., geb. Ehlhalten ..., gest. Ehlhalten<br />

15.5.1773 (Tochter des Nikolaus Kaus in Ehlhalten). – Kinder:<br />

V. 1. Johann Adam, kath., get. Ehlhalten 4.3.1767, gest. Ehlhalten<br />

4.9.1791.<br />

IV. 4. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 6.8.1731.<br />

5. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 6.10.1732.<br />

6. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 19.5.1743.<br />

7. Maria Margaretha, kath., get. Ehlhalten 24.1.1746.<br />

III. 4. Anna Margaretha, kath., get. Ehlhalten 14.2.1703.<br />

5. Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 26.3.1705.<br />

6. Johann Michael, kath., get. Ehlhalten 17.12.1707, gest. ..., 1747<br />

Kirchenbaumeister, 1750 Bürgermeister in Ehlhalten; verm. Ehlhalten<br />

18.1.1740 Maria Margaretha Ernst, kath., geb. Ehlhalten 1717, gest. Ehlhalten<br />

31.5.1787 (Tochter des Nikolaus Ernst und seiner Ehefrau Anna Katharina). –<br />

Kinder:<br />

IV. 1. Johann, kath., get. Ehlhalten 13.11.1740, gest. Ehlhalten 16.6.1740.<br />

2. Maria Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 6.12.1741, begr. Ehlhalten<br />

30.12.1775.<br />

3. Johann Adam, kath., get. Ehlhalten 20.8.1744.<br />

4. Johann, kath., get. Ehlhalten 21.4.1747, begr. Ehlhalten 20.4.1785<br />

5. Anna Margaretha, kath., get. Ehlhalten 25.10.1749.<br />

6. Johann Georg, kath., get. Ehlhalten 21.3.1752, gest. Ehlhalten 8.3.1754.<br />

7. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 1.8.1754.<br />

8. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 26.3.1757, gest. Ehlhalten 6.1.1758.<br />

9. Johann, get. Ehlhalten 23.6.1773.<br />

10. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 2.6.1773, gest. Ehlhalten 30.6.1773.<br />

III. 7. Christian Wilhelm, kath., get. Ehlhalten 7.4.1710, gest. Ehlhalten 30.9.1710.<br />

8. Johann Christian, kath., get. Ehlhalten 22.5.1722, gest. Ehlhalten 2.4.1716.<br />

- 14 -


M i c h a e l , der jüngste Sohn des Stammvaters Wilhelm, ist 1696 Ehlhaltener<br />

Bürgermeister. Seine Söhne sind angesehene Bürger. Johann, der Kirchenbaumeister<br />

des Jahres, und Johann Laurentius unterzeichnen 1732 die erwähnte Bittschrift zum<br />

Kirchenneubau. 1734 ist Johann Laurentius Kirchenbaumeister, 1735 Johann Heinrich,<br />

1736 wieder Johann. Johann Heinrich ist Gerichtsschöffe und erscheint im Pfarrbuch<br />

unter dem Titel: „Dominus Scabinus“. Eine Liste junger Nachbarn aus dem Jahre 1745<br />

(Wiesbaden Staatsarchiv Abt. 331, III b 5) trägt seine Unterschrift „Heinrich <strong>Ungeheuer</strong><br />

des Gerichts“. Sein Todesbericht vom 21.3.1775 sagt: Bei der Rückkehr aus dem Walde<br />

verschied Heinrich <strong>Ungeheuer</strong> im Wege, ohne dass jemand anwesend war. – Der Stamm<br />

des Michael endet in Ehlhalten in der zweiten Hälfte des 19. Jdts., nachdem er schon<br />

gegen 1800 sehr verarmt zu sein scheint.<br />

TAFEL 3. DER STAMM DES MICHAEL IN EHLHALTEN.<br />

II. Michael, kath., geb. ..., gest. ..., 1696 Bürgermeister in Ehlhalten; verm. Ehlhalten<br />

6.10.1693 Witwe Anna Keller, geb. 1669, gest. Ehlhalten 31.3.1739 (verm. I.<br />

Nikolaus Keller <strong>von</strong> Ehlhalten). – Siehe Tafel 1, S. 12. - Kinder:<br />

III. 1. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 2.8.1694.<br />

2. Maria Katharina, kath., geb. Ehlhalten 23.4.1696, gest. ...; verm. Ehlhalten<br />

3.2.1717 Johann Peter Ehrhard.<br />

3. Johann, kath., get. Ehlhalten 12.1.1698, gest. Ehlhalten 12.4.1742, 1734<br />

Bürgermeister in Ehlhalten; verm. ... Anna Elisabeth, kath., geb. 1700, begr.<br />

Ehlhalten 29.1.1788 (88 J.). – Kinder:<br />

IV. 1. Maria Margaretha, kath., get. Ehlhalten 4.2.1728.<br />

2. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 25.2.1730, begr. Ehlhalten 27.2.1805;<br />

verm. Ehlhalten 15.11.1756 Maria Elisabeth Kaus, geb. ..., gest. ...<br />

(Tochter des Nikolaus Kaus und seiner Ehefrau Anna Maria in Ehlhalten).<br />

– Kinder:<br />

V. 1. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 13.11.1757, gest. Ehlhalten<br />

6.2.1762.<br />

2. Anna Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 9.12.1759, gest. …, verm.<br />

Ehlhalten 16.2.1779 Johann Kilb, kath., geb. ..., gest. ... (Sohn des<br />

Nikolaus Kilb in Oberjosbach und seiner Ehefrau Maria Katharina).<br />

IV. 3. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 4.2.1733.<br />

4. Laurentius, kath., get. Ehlhalten 18.4.1735.<br />

5. Maria Ursula, kath., get. Ehlhalten 18.12.1738, begr. Ehlhalten<br />

17.3.1790;<br />

Ehlhalten.<br />

verm. Ehlhalten 13.4.1761 Georg Kitzel, Witwer aus<br />

6. Johann Friedrich, kath., get. Ehlhalten 5.5.1742.<br />

III. 4. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 4.10.1699, gest. Ehlhalten 5.2.1713.<br />

5. Anna Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 14.8.1701, gest. …; verm. Ehlhalten<br />

23.4.1725 Johann Peter Wendel (Sohn des Johann Wendel in Ehlhalten).<br />

6. Johann Laurentius, kath., get. Ehlhalten 25.4.1703, gest. Ehlhalten<br />

20.2.1761; verm. I. Ehlhalten 8.5.1731 Maria Eva Kitzel, geb. 1709, gest.<br />

Ehlhalten 30.12.1742 (33 J.) (Tochter des Johann Kitzel in Ehlhalten); verm. II.<br />

Ehlhalten 19.11.1743 Maria Katharina Haintz, kath., geb. um 1716, begr.<br />

- 15 -


IV.<br />

Ehlhalten 12.4.1786 (70 J.) (Tochter des Johann Haintz in Niederjosbach und<br />

seiner Ehefrau Anna Maria). – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Johann Markus, kath., get. Ehlhalten 12.5.1732.<br />

2. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 13.1.1734.<br />

3. Johann, kath., get. Ehlhalten 22.9.1735.<br />

4. Anna Katharina, get. Ehlhalten 25.8.1737.<br />

5. Johann Peter, kath., get. Ehlhalten 26.10.1739, gest. Ehlhalten<br />

22.2.1761.<br />

II. Ehe:<br />

6. Heinrich, kath., get. Ehlhalten 3.12.1744.<br />

7. Johann Michael, kath., get. Ehlhalten 12.6.1746, begr. Ehlhalten<br />

13.7.1773; verm. Ehlhalten 8.9.1772 Margaretha Hefner, kath., geb. ...,<br />

gest. ... (verm. II. Reifenberg 7.1.1777 Johann Reinhardt (Sohn des<br />

Johann Jakob Reinhardt in Schmitten und seiner Ehefrau Sibylla)).<br />

8. Maria Margaretha, kath., get. Ehlhalten 16.2.1748, gest. Ehlhalten<br />

19.2.1748.<br />

9. Maria Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 11.3.1749, gest. …, verm.<br />

Ehlhalten 24.11.1778 Friedrich Borsch aus Mammolsheim/Ts.<br />

10. Johann Georg, kath., get. Ehlhalten 14.2.1751, gest. Ehlhalten<br />

11.<br />

30.1.1754.<br />

Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 8.12.1753; gest. Ehlhalten 5.5.1754.<br />

12. Johann, kath., get. Ehlhalten 5.10.1755, gest. …, Schuster in Ehlhalten;<br />

verm. Ehlhalten 11.2.1782 Maria Katharina Hackel, kath., geb. um 1752,<br />

gest. Ehlhalten 10.2.1815 (Tochter des <strong>Josef</strong> Hackel in Niederjosbach und<br />

seiner Ehefrau Maria Margaretha). – Kinder:<br />

V. 1. Johann, kath., get. Ehlhalten 17.12.1782, begr. Ehlhalten<br />

2.<br />

15.9.1783.<br />

Andreas, kath., get. Ehlhalten 21.7.1784, gest. Ruppertshain<br />

19.5.1837, Schuster in Ruppertshain; verm. Ehlhalten 4.10.1813<br />

Katharina Gossenauer, kath., geb. ..., gest. Ruppertshain 28.2.1833<br />

(Tochter des Heinrich Gossenauer in Ruppertshain und seiner<br />

Ehefrau Katharina). – Kinder:<br />

VI. 1. Heinrich, kath., geb. Ruppertshain 7.1.1816, gest.<br />

2.<br />

Ruppertshain 13.3.1817.<br />

Maria Agnes, kath., geb. Ruppertshain 21.1.1818.<br />

V. 3. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 19.12.1787, gest. Altenhain 1857.<br />

4. Johann, kath., get. Ehlhalten 6.10.1791, gest. …, Schuster, später<br />

(1836) Bürger und Tagelöhner; verm. Ehlhalten 31.7.1815<br />

Magdalena Kraetz (Tochter des Ackermanns und Leinewebers<br />

Melchior Kraetz in Oberjosbach und seiner Ehefrau Anna<br />

Margaretha). – Kinder:<br />

VI. 1. Anton, kath., get. Ehlhalten 18.5.1816.<br />

2. Katharina, kath., geb. Ehlhalten 19.11.1817.<br />

3. Johann, kath., geb. Ehlhalten 20.2.1821, gest. ...,<br />

Zimmermann; verm. ... Katharina Racky aus Hahn. – Kinder:<br />

- 16 -


VII. 1. Elisabeth, kath., geb. Ehlhalten 6.3.1854.<br />

2. Andreas, kath., geb. Ehlhalten 26.10.1857, gest. Ehlhalten<br />

14.11.1860.<br />

3. Johann, kath., geb. Ehlhalten 12.6.1860, gest. Ehlhalten<br />

17.12.1861.<br />

VI. 4. Peter, kath., geb. Ehlhalten 12.1.1827, gest. ...; verm.<br />

Fischbach 30.12.1860 Margaretha Ried, kath., geb. Fischbach<br />

21.5.1829, gest. ... (verm. I. Johann Rothenbächer). – Kinder:<br />

VII. 1. Peter, kath., geb. Fischbach 24.4.1861.<br />

2. Margaretha, kath., geb. Fischbach 1.9.1862.<br />

3. Nikolaus, kath., geb. Fischbach 1864, gest. Fischbach<br />

1866.<br />

4. Maria Margaretha, kath., geb. Fischbach 4.8.1867, gest.<br />

..., verm. Fischbach 18.9.1887 Ludwig Merkelbach aus<br />

Königstein, ev.<br />

5. Philipp, kath., geb. Fischbach 1870, gest. Fischbach 1870<br />

VI. 5. Maria Anna, kath., geb. Ehlhalten 26.10.1825, gest. Ehlhalten<br />

27.11.1825.<br />

6. Anna Maria, kath., geb. Ehlhalten 13.10.1826.<br />

7. Philipp, kath., geb. Ehlhalten 27.7.1829.<br />

8. Söhnchen, geb. und gest. 1.9.1830.<br />

9. Georg, kath., geb. Ehlhalten 26.3.1832, gest. Ehlhalten<br />

18.6.1833<br />

10. Adam, kath., geb. Ehlhalten 17.9.1836, gest. Ehlhalten<br />

III. 7.<br />

19.9.1836.<br />

Johann Georg, kath., get. Ehlhalten 1.3.1705.<br />

8. Johann Heinrich, kath., get. Ehlhalten 9.1.1707, begr. Ehlhalten 21.3.1775,<br />

Gerichtsschöffe in Ehlhalten; verm. Ehlhalten 8.5.1731 Maria Ursula<br />

Widekind, kath., geb. ..., gest. Ehlhalten 15.4.1765 (Tochter des Lorenz<br />

Widekind in Fischbach). – Kinder:<br />

IV. 1. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 31.5.1733, gest. Ehlhalten<br />

27.9.1733.<br />

2. Johann Georg, kath., get. Ehlhalten 7.10.1734 (Bericht im Hochheimer<br />

Pfarrbuch: Mainz Kapuzinerkirche verm. 19.1.1772 Georg <strong>Ungeheuer</strong> mit<br />

Witwe Sara Siefrid; er starb als Bürger und Landwirt in Hochheim am<br />

31.8.1793 (64 J.!); trotz der 5 Jahre Altersunterschied in den Angaben bei<br />

Taufe und Tod scheint Identität vorzuliegen).<br />

3. Johann, kath., get. Ehlhalten 25.4.1738 (Witwer Johann <strong>Ungeheuer</strong><br />

verm. Ehlhalten 14.2.1774 Katharina Prokaski, Tochter des Johann<br />

Prokaski aus Eppenhain; Dispens <strong>von</strong> 3. Grad Blutsverwandtschaft. –<br />

Identität fraglich!) – Kinder aus dieser Ehe:<br />

V. 1. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 11.8.1776, begr. Ehlhalten<br />

21.4.1781.<br />

2. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 9.8.1782.<br />

IV. 4. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 12.2.1741, gest. Ehlhalten<br />

17.7.1742.<br />

- 17 -


6. Maria Katharina, kath., get. Ehlhalten 31.5.1743, gest. …; verm.<br />

Ehlhalten 24.5.1762 Heinrich Pauli (Sohn des Jakob Pauli, Schuster in<br />

Dombach und seiner Ehefrau Anna Katharina).<br />

7. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 25.11.1748.<br />

8. Johann Friedrich, kath., get. Ehlhalten 14.9.1751, gest. ...; verm.<br />

Ehlhalten 6.11.1774 Katharina Schmitt, geb. ..., gest. ... (Tochter des<br />

Schultheisen Peter Schmitt in Oberjosbach und seiner Ehefrau Maria<br />

Margaretha). – Kinder:<br />

V. 1. Margaretha, kath., get. Ehlhalten 5.3.1775.<br />

IV. 8. Maria Margaretha, kath., get. Ehlhalten 23.4.1755 (siehe Tafel 9, S. 31!).<br />

2. DIE SCHLOSSBORNER LINIE<br />

Zwischen den beiden noch heutigen Filialorten Ehlhalten und Glashütten und ihrem<br />

Pfarrort Schlossborn bestanden immer rege Beziehungen, sodass Johann <strong>Ungeheuer</strong>, der<br />

älteste Sohn des Wilhelm, noch nicht eigentlich seine engere Heimat verliess, als er in<br />

das <strong>von</strong> Ehlhalten dreiviertel Stunde entfernte Schlossborn zog.<br />

Ob seine Trauung noch in Ehlhalten oder schon in Schlossborn stattfand, lässt sich<br />

kaum sagen. Schlossborner, Ehlhaltener und Josbacher Berichte stehen in dem ältesten<br />

Pfarrbuch (1668-1728) ohne Ortsangabe beieinander. Wir wissen nur: Am 2. Februar<br />

1671 wurden der ledige (Juvenis) Johann <strong>Ungeheuer</strong> und die Witwe Margaretha Külb<br />

getraut; Zeugen waren Jakob Thoma aus Born und Peter Külb, (Wirt) in Oberjosbach. –<br />

Auch beim Taufeintrag des ältesten Sohnes Johann am 13.11.1671 sind wir über den<br />

Ort im Unklaren. Taufpate ist Johann Keller aus Ehlhalten. Erst bei der Taufe des<br />

zweiten Kindes, der Anna Maria, am 17.11.1672 heisst der Vater Johann <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong><br />

Born; später öfter civis Bornensis (Borner Bürger).<br />

Die Schlossborner Gemeinderechnungen berichten uns (Wiesbaden Staatsarchiv Abt.<br />

331), dass Johann in den Jahren 1689-1692 jährlich den Gemeindebackofen repariert<br />

hat. 1687 zahlt ihm die Gemeinde für Reparierung des Backofens und einer Waschbank<br />

1 Gulden 40 Kreuzer, 1688 für Holzschneiden 1 Gulden 36 Kreuzer. 1692, im dritten<br />

französischen Raubkriege, befördern er und der vorjährige Bürgermeister Johann Mühl 8<br />

Achtel Provianthafer <strong>von</strong> Frankfurt nach Mainz. Johann hat sich also neben der sicher<br />

betriebenen Landwirtschaft auch als Handwerker (Zimmermann?) betätigt und ist in<br />

Kriegszeiten mit seinem Fuhrwerk auch ein Stück in die Welt hineingekommen.<br />

Der älteste Sohn des Johann, J o h a n n <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Eppenhain, wohnte bis 1709<br />

in Ehlhalten und zog dann nach Eppenhain. Von seinen dreizehn Kindern wurden sieben<br />

in Ehlhalten, sechs in Eppenhain geboren. Der älteste der vier Söhne, Johann Heinrich,<br />

heiratet wieder nach Schlossborn, wo er 1750 Bürgermeister ist; die andern Söhne<br />

gründen in Eppenhain ihre Familien (siehe den Beitrag <strong>von</strong> theol. Anton <strong>Ungeheuer</strong> über<br />

die Eppenhainer Linie S. 23 f.).<br />

J o h a n n M i c h a e l , der dritte Sohn des Schlossborner Johann, bleibt in<br />

Schlossborn. Er war mit seiner zweiten Gattin Anna Margaretha Mitglied der auf Seite 13<br />

erwähnten Erzbruderschaft. Aus den Mitgliederlisten (Pfarrbuch Schlossborn) ersehen<br />

wir, dass Johann Michael und sein ältester Sohn Johann in der fünften Schlossborner<br />

Nachbar(=Bürger)schaft wohnte. Von den Söhnen blieb Johann ledig; Johann Adam<br />

starb mit 2 Jahren; Johann Michael heiratete und ist 1756 Bürgermeister in<br />

Schlossborn.<br />

J o h a n n P h i l i p p , ein weiterer Sohn des ersten Schlossborner Johann, wird 1738<br />

als dortiger Schöffe genannt. Im Todeseintrag heisst er senior scabinus, der alte Schöffe.<br />

Auch er ist Mitglied der erwähnten Erzbruderschaft und wird der vierten Nachbarschaft<br />

- 18 -


zugeteilt. Sein Sohn Johann Balthasar ist 1758 Bürgermeister in Schlossborn und führt<br />

1762 für Johannes Schauer die Gemeinderechnungen.<br />

TAFEL 4. DIE SCHLOSSBORNER LINIE.<br />

II. Johann <strong>Ungeheuer</strong>, kath., geb. um 1643, gest. Schlossborn 29.8.1721 (78 J.),<br />

Bauer und Handwerker in Schlossborn; verm. Ehlhalten 2.2.1671 Witwe<br />

Margarethe Külb (Kilb) aus Oberjosbach, kath., geb. um 1646, gest. Schlossborn<br />

15.2.1706 (60 J.). – Siehe Tafel 1, S. 12. – Kinder:<br />

III. 1. Johann, kath., get. Ehlhalten-Schlossborn 13.11.1671, gest. Eppenhain<br />

30.5.1740, Landwirt in Eppenhain; verm. Ehlhalten 10.1.1701 Maria<br />

Magdalena Mühl, kath., geb. ..., gest. Eppenhain 18.3.1754 (Tochter des<br />

Nikolaus Mühl und seiner Ehefrau Anna Margaretha). – Siehe Tafel 6, S. 24! –<br />

Kinder:<br />

IV. 1. Maria Agatha, kath., get. Ehlhalten 13.12.1701.<br />

2. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten 1.5.1703, gest. …, verm.<br />

3.<br />

Eppenhain 2.2.1728 Johann Nikolaus Glöckner aus Bremthal.<br />

Barbara, kath., get. Ehlhalten um 1704, gest. Ehlhalten IV.1706.<br />

4. Anna Margaretha, kath., get. Ehlhalten 12.4.1706, gest. Ehlhalten<br />

IV.1706 (Zwillingskind).<br />

5. Anna Walpurgis, kath., get. Ehlhalten 12.4.1706, gest. Ehlhalten IV.1706<br />

(Zwillingskind).<br />

6. Maria Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 24.8.1707.<br />

7. Johann Heinrich, kath., get. Ehlhalten 7.10.1709, gest. ..., 1750<br />

Bürgermeister in Schlossborn; verm. Eppenhain 4.3.1737 Anna Maria<br />

Frankenbach aus Schlossborn. – Kinder:<br />

V. 1. Anna Maria, kath., get. Schlossborn 30.3.1738.<br />

2. Maria Magdalena, kath., get. Schlossborn 8.9.1739<br />

3. Nikolaus, kath., get. Schlossborn 10.4.1741, gest. Schlossborn<br />

18.2.1742.<br />

4. Maria Margaretha, kath, get. Schlossborn 6.1.1743, gest.<br />

5.<br />

Schlossborn 12.9.1743.<br />

Johann Michael, kath., get. Schlossborn 24.6.1744.<br />

6. Maria Margaretha, kath., get. Schlossborn 20.10.1747.<br />

7. Johann Adam, kath., get. Schlossborn, 16.12.1749.<br />

8. Heinrich, kath., get. Schlossborn, 15.7.1749.<br />

9. Maria Ursula, kath., get. Schlossborn 21.10.1755<br />

IV. 8. Maria Margaretha, kath., get. Eppenhain 28.2.1712<br />

9. Johann, kath., get. Eppenhain 16.10.1713, gest. Eppenhain 31.5.1786;<br />

verm. Eppenhain 20.4.1739 Witwe Elisabeth Mühl, kath., geb. um 1710,<br />

gest. Eppenhain 11.12.1786. – Kinder: Tafel 6, S. 24!<br />

10. Maria Magdalena, kath., get. Eppenhain 2.8.1716, gest. …; verm.<br />

Eppenhain 24.6.1747 Michael Fischer aus Ruppertshain.<br />

11. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 14.3.1719.<br />

- 19 -


12. Johann Georg (Gregor), kath., get. Eppenhain 13.7.1721, gest. Eppenhain<br />

23.1.1785; verm. Eppenhain 5.2.1750 Maria Margaretha Thoma aus<br />

Eppenhain. – Kinder: Tafel 6, S. 25.<br />

13. Johann Michael, kath., get. Eppenhain 12.9.1724, gest. Eppenhain<br />

24.11.1790; verm. Eppenhain 7.2.1750 Anna Katharina Thoma aus<br />

Eppenhain. – Kinder: Tafel 6, S. 27!<br />

III. 2. Anna Maria, kath., get. Schlossborn 17.11.1672.<br />

3. Anna Agatha Katharina Margaretha, kath., get. Schlossborn 14.7.1676, gest.<br />

…; verm. Schlossborn 9.8.1709 Christoph Burghaus (Buchhaus, Bugauss),<br />

kath., geb. Schlossborn ..., gest. ... (Sohn des Peter Burghaus in Schlossborn).<br />

4. Gregor, kath., geb. Schlossborn 22.1.1678, gest. ebd. 23.1.1678.<br />

5. Elisabeth, kath., verm. Schlossborn 12.9.1701 Thomas Hönig, Schreiner in<br />

Niederjosbach.<br />

6. Johann Michael, kath., get. Schlossborn 1.5.1681, gest. Schlossborn<br />

13.12.1724; er war einer der 30 Schlossborner, die am 2.1.1720 einen<br />

Pachtvertrag mit Kurmainz unterschreiben „Hanss Michael Ohngeheyer“ (Roth<br />

135); verm. I. Schlossborn 7.2.1710 Anna Maria Frankenbach, kath., geb. um<br />

1685, gest. Schlossborn 4.3.1710 (Tochter des Melchior Frankenbach in<br />

Schlossborn); verm. II. Schlossborn 26.5.1710 Anna Margaretha Frankenbach,<br />

(Tochter des Johann Peter Frankenbach in Schlossborn.) – Kinder aus II. Ehe:<br />

IV. 1. Johann, kath., get. Schlossborn 11.11.1711, gest. Ehlhalten 20.1.1770<br />

(58 J.).<br />

2. Anna Appollonia, kath., get. Schlossborn 24.6.1713, gest. …; verm.<br />

Ehlhalten 18.11.1739 Johann Heffner, Sohn des Heinrich Heffner und<br />

seiner Ehefrau Ursula.<br />

3. Johann Adam, kath., get. Schlossborn 28.5.1716, gest. Schlossborn<br />

14.3.1718.<br />

4. Johann Michael, kath., get. Schlossborn 17.9.1718, gest. ..., 1756<br />

Bürgermeister in Schlossborn; verm. ... Maria Elisabeth Kitzel. – Kinder:<br />

V. 1. Maria Elisabeth, kath., get. Schlossborn 24.8.1743.<br />

2. Christoph, kath., get. Schlossborn 12.12.1745.<br />

3. Johann Peter, kath., get. Schlossborn 24.12.1747.<br />

4. Maria Katharina, kath., get. Schlossborn 25.10.1749. – Siehe<br />

Fortsetzg. S. 21!<br />

IV. 5. Anna Maria, kath., get. Schlossborn 19.4.1722.<br />

III. 7. Anna Christina, kath., get. Schlossborn 15.8.1682.<br />

8. Sohn, geb. und gest. Schlossborn 17.12.1684.<br />

9. Johann Philipp, kath., get. Schlossborn 29.7.1688, gest. Schlossborn<br />

1.7.1743, Schöffe in Schlossborn; er war einer der 30 Schlossborner, die am<br />

2.1.1720 mit Kurmainz einen Pachtvertrag unterzeichnen: „Hanss Philip<br />

Ohngeheyer“ (Roth 135); verm. ... Anna Maria … – Kinder:<br />

IV. 1. Christian <strong>Josef</strong>, kath., get. Schlossborn 23.1.1711, gest. Schlossborn<br />

6.9.1713.<br />

2. Anna Margaretha, kath., get. Schlossborn 23.7.1714.<br />

3. Johann Balthasar, kath., get. Schlossborn 29.10.1716, gest. …, 1758<br />

Bürgermeister in Schlossborn; verm. ... Anna Maria ... – Kinder:<br />

- 20 -


V. 1. Anna Katharina, kath., get. Schlossborn 24.11.1741.<br />

2. Johann Heinrich, kath., get. Schlossborn 3.2.1743.<br />

3. Anna Maria, kath., get. Schlossborn 11.10.1744.<br />

4. Maria Elisabeth, kath., get. Schlossborn 14.1.1746.<br />

5. Anna Appollonia, kath., get. Schlossborn 22.4.1747.<br />

6. Anna Katharina, kath., geb. Schlossborn 19.10.1745, gest.<br />

7.<br />

Schlossborn 19.10.1748 (12 St.).<br />

Heinrich, kath., geb. Schlossborn 12.4.1750, gest. Schlossborn<br />

14.4.1750.<br />

IV. 4. Anna, kath., get. Schlossborn 30.8.1719.<br />

5. Anna Katharina, kath., get. 8.2.1722.<br />

6. Johann, kath., get. Schlossborn 28.8.1724.<br />

7. Heinrich, kath., get. Schlossborn 3.3.1727, gest. Schlossborn 14.4.1750.<br />

8. Maria Ursula, kath., get. Schlossborn 9.10.1729, gest. Schlossborn<br />

21.4.1746.<br />

III. 10. Anna Katharina, kath.; verm. Schlossborn 30.1.1713 Witwer Reinhard<br />

Frankenbach.<br />

TAFEL 5. SCHLOSSBORNER LINIE.<br />

Fortsetzung <strong>von</strong> Tafel 4. (Beitrag <strong>von</strong> theol. Anton <strong>Ungeheuer</strong>, Fischbach.)<br />

IV. Johann Michael, kath., get. Schlossborn 17.9.1718, gest. ..., 1756 Bürgermeister in<br />

Schlossborn; verm. Schlossborn ... Maria Elisabeth Kitzel, geb. ..., gest. ... (Tochter<br />

des Johann Kitzel und seiner Ehefrau Anna Maria). – Siehe S. 20! – Kinder:<br />

V. 1. bis 4. siehe S. 20!<br />

V. 6. Johann Georg, kath., get. Schlossborn 15.1.1756, gest. Schlossborn<br />

17.3.1814, Consul in Schlossborn; verm. I. Schlossborn 11.7.1781 Maria<br />

Elisabeth Keller, kath., geb. ..., gest. ... (Tochter des Heinrich Keller und seiner<br />

Ehefrau Maria Elisabeth); II. Christina Rehm, kath., get. Schlossborn<br />

12.12.1778, gest. Schlossborn 26.10.1833 (Tochter des Melchior Rehm und<br />

seiner Ehefrau Maria Elisabeth Schmitt zu Schlossborn). – Kinder:<br />

II.:<br />

VI. 1. Johann (Johann <strong>Ungeheuer</strong> III.), kath., get. Schlossborn 4.2.1805, gest.<br />

Schlossborn 6.1.1857, Landwirt in Schlossborn; verm. I. Schlossborn<br />

19.1.1834 Anna Prokasky, kath., get. um 1808, gest. Schlossborn vor<br />

1837; verm. II. Schlossborn 30.4.1837 Elisabeth Rehm, kath., get.<br />

Schlossborn 10.10.1812, gest. Schlossborn um 1873 (Tochter des<br />

Heinrich Rehm in Schlossborn und seiner Ehefrau Maria Margaretha<br />

Hoffmann). – Kinder aus II. Ehe:<br />

VII. 1. Johann Georg, kath., geb. Schlossborn um 1838, gest. ...; verm. ...<br />

Hoffmann.<br />

2. Johann (Johann <strong>Ungeheuer</strong> V.), kath., geb. Schlossborn 26.11.1839,<br />

gest. Schlossborn um 1896, Landwirt; verm. Schlossborn ...<br />

Florentine Hess, kath., geb. Ehlhalten ..., gest. Schlossborn ...<br />

- 21 -


(Tochter des Heinrich Hess, Müller in Ehlhalten und seiner Ehefrau<br />

Katharina Racky). – Kinder:<br />

VIII. 1. Balthasar, kath., geb. Schlossborn 28.4.1868, Bäcker, heute<br />

Privatier in Königstein; verm. Schlossborn-Königstein 13.6.1897<br />

Anna Maria Kroth, kath., geb. Königstein 22.5.1867, gest.<br />

Königstein 11.12.1928 (Tochter des Karl Kroth in Königstein<br />

und seiner Ehefrau Sophie Rohmann). – Kinder:<br />

IX. 1. Carl, kath., geb. Königstein 2.5.1899, Bahnangestellter in<br />

Königstein.<br />

2. Therese, kath., geb. Königstein 10.6.1900.<br />

3. <strong>Josef</strong> Georg, kath., geb. Königstein 13.9.1906, gest.<br />

Königstein 26.5.1907.<br />

VIII. 2. Johann (Johann <strong>Ungeheuer</strong> VII.), kath., geb. Schlossborn 1869,<br />

gest. ..1899.<br />

3. Melchior, kath., geb. Schlossborn 1870, gest. Schlossborn<br />

1870.<br />

4. Georg, kath., geb. Schlossborn 1872, gest. 1908; verm. ... Grall,<br />

ev., geb. in Langen. – Kinder:<br />

IX. 1. Emma<br />

2. Anna<br />

3. Elisabeth<br />

4. Maria<br />

5. Wilhelm<br />

VIII. 5. Melchior, kath., geb. und gest. Schlossborn 1873.<br />

6. Peter, kath., geb. Schlossborn 15.5.1874, gest. ... 5.6.1928;<br />

verm. ... Sophie. – Kinder:<br />

IX. 1. Florentina<br />

2. Margaretha<br />

VIII. 7. Florentina, kath., geb. Schlossborn 1876.<br />

VII. 3. Melchior, kath., geb. Schlossborn 1840/50, gest. ... 1923, Konditor<br />

und Bäcker; verm. I. Elisabeth Wells; verm. II. Antoinette Racky,<br />

(verm. I. … Wohlfahrt). – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

VIII. 1. Peter, wohnt in Nied.<br />

2. Johann, wohnt in Höchst.<br />

3. Christina<br />

II. Ehe:<br />

4. Anton<br />

VII. 4. Peter, kath., geb. Schlossborn um 1847.<br />

VI. 2. Maria Elisabeth, kath., get. Schlossborn 27.1.1811, gest. Schlossborn<br />

8.12.1812<br />

- 22 -


a. Die Eppenhainer Linie.<br />

Beitrag <strong>von</strong> theol. Anton <strong>Ungeheuer</strong>, Fischbach:<br />

Vorbemerkung zur Lage und zum Bilde des Stammortes Eppenhain und des<br />

Pfarrortes Fischbach.<br />

Es ist nicht weit <strong>von</strong> Ehlhalten nach Eppenhain. Aber der Weg hinauf ist steil und<br />

steinig. Östlich <strong>von</strong> Ehlhalten liegt das noch kleinere Dörfchen hoch am Hange zwischen<br />

Rossert und Atzelberg, <strong>von</strong> Süden und Westen immer <strong>von</strong> der Sonne beschienen. Auch<br />

schon vor 200 Jahren hatte dieses Fleckchen Erde diese Sonnenlage und seine herrliche<br />

gesunde Luft, die es heute zum gern besuchten sommerlichen Kurort machen. Aber<br />

ebenso karg und steil wie heute werden auch wohl damals seine Äcker gewesen sein und<br />

ebenso einfach und niedrig wie vor nicht vielen Jahren auch seine wenigen Häuser. Da<br />

denke ich immer wieder daran, wie ich als kleiner Bub einmal mit meinem Vater zum<br />

Holzmachen in unsere „Ebbehaner Heck“ fahren durfte. Auf dem langsamen Kuhwagen<br />

im frischen Morgen wollte ich wissen: „Wo is’en Ebbeha(n)?“ Und die Antwort, die ich<br />

nicht vergesse: „Do siehsde nit vil! Do sein nor siebzeh Häuser, un zeh dodevo sein<br />

Scheiern.“ Das stimmte zwar damals schon und heute erst recht nicht. Aber „die Läit san<br />

su, weil Ebbeha(n) su kla(n) is“. Und jedenfalls, um das Jahr 1710 mag nichts daran<br />

gefehlt haben, dass die boshafte Zählung stimmte, obwohl der Ort sicher schon lang<br />

vorher besiedelt oder sonstwie <strong>von</strong> Bedeutung war, worauf die Beziehung seines Namens<br />

zu dem nahegelegenen alten Eppstein (Stadtrechte 1318) schliessen lässt.<br />

Aber Johann <strong>Ungeheuer</strong>, der Enkel des Ehlhaltener Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong>, scheint<br />

gerade deshalb um 1710 herum mit seiner Familie hinauf in den Heimatort seiner Frau<br />

gezogen zu sein, weil eben der <strong>von</strong> ihr mitgebrachte Besitz in der wenig aufgeteilten<br />

Eppenhainer Gemarkung es notwendig machte. Die genauere Einwohnerzahl <strong>von</strong><br />

Eppenhain um 1700, ebenso inwieweit Krieg und Pest ihr geschadet, bleibt noch<br />

festzustellen. Andererseits wird der Umzug des Johann <strong>Ungeheuer</strong> nach dem kargen<br />

Eppenhain auch daraus verständlich, dass er vorher in Ehlhalten eigentlich kein festes<br />

und ständiges Eigentum an Haus und Hof gehabt zu haben scheint, vielmehr wenigstens<br />

einmal nachweislich die Wohnung wechselte. Wir finden nämlich Heirat und Taufe der<br />

beiden ersten Kinder des Johann <strong>Ungeheuer</strong> und der Magdalena Mühl eingetragen in<br />

den Büchern der Pfarrei Schlossborn, zu der das Dorf Ehlhalten „jenseits der Bach“<br />

gehörte, während vom Jahre 1706 ab bis 1709 die Geburten der vier folgenden Kinder<br />

sowie einige Todesfälle in den Registern der Pfarrei Fischbach verzeichnet sind, <strong>von</strong> wo<br />

aus Ehlhalten „diesseits der Bach“ versorgt wurde. Diese seelsorglich Trennung, die<br />

schon seit der Gebietsübernahme, Gegenreformation und Neubepfarrung durch die<br />

Kurmainzische Herrschaft zu Beginn des 17. Jahrhunderts datiert, dauerte bis 1728.<br />

Damals wurde bei Errichtung einer Pfarrvikarie-Oberjosbach Ehlhalten ganz zu<br />

Schlossborn geschlagen.<br />

Eppenhain nun, der neue endgültige Wohnsitz der Familie des Johann <strong>Ungeheuer</strong>,<br />

gehörte pfarrlich schon vorher immer und auch weiterhin zum Kirchspiel Fischbach, das<br />

ausserdem ständig auch Ruppertshain und zeitweils noch das bekenntnismässig stark<br />

gemischte Eppstein und Bremthal-Vockenhausen umfasste. Erst kurz vor dem Kriege<br />

wurden die beiden ersten Orte durch Errichtung einer Pfarrvikarie Eppenhain-<br />

Ruppertshain aus der jahrhundertealten Verbindung mit Fischbach gelöst.<br />

Fischbach selbst, das Pfarrdorf, liegt ganz im Gegensatz zu diesen seinen beiden<br />

hochgelegenen Filialgemeinden langgestreckt tief unten in der Mulde, in der der<br />

Fischbach all die kleinen Bergwässer sammelt zum Durchfluss durch den engen tiefen<br />

Taleinschnitt zwischen Rossert und Staufen. Hier in diesem alten Orte, der schon im 9.<br />

Jahrhundert in Stiftungsurkunden des Klosters Fulda als Fisgobach am Reis (d.i. ein<br />

Hang an der Nordostseite des Staufen) erwähnt wird, kreuzen sich die<br />

Durchgangsstrassen Höchst/Münster – Schlossborn und Eppstein – Königstein. Hier<br />

nach diesem geistlichen und geographischen Mittelpunkt hinüber und darüber hinaus in<br />

- 23 -


manche andere Orte spielt immer wieder das wechselnde Leben in den 200 Jahren<br />

Familiengeschichte der Eppenhainer Linie.<br />

Zu diesen ältesten und ständigen Beziehungen zum Pfarrort kommen aber auch noch<br />

andere zumeist ganz dauerhafte Ausstrahlungen der Sippenbildung nach anderen Orten,<br />

so alte und neue nach Schlossborn, ferner nach dem Hof Retters und dem nahen<br />

Schneidhain, <strong>von</strong> dort dann nach Lahn und Westerwald, wie andere nach<br />

Vockenhausen, Oberjosbach, endlich jüngere nach Höchst, Mannheim, nach<br />

Königshofen, Niedernhausen und jüngste nach Eppstein, Ruppertshain und vielen<br />

weiteren Orten, ja selbst zurück nach dem heute <strong>von</strong> allen alteingesessenen <strong>Ungeheuer</strong>n<br />

entvölkerte Ehlhalten.<br />

B e a c h t e zu Folgendem: Ehlhalten jenseits der Bach gehörte bis 1728 zur Pfarrei<br />

Schlossborn, die Eintragungen sind im Schlossborner Kirchenbuch gemacht; Ehlhalten<br />

diesseits der Bach gehörte bis 1728 zur Pfarrei Fischbach, die Eintragungen stehen im<br />

Kirchenbuch der Pfarrei Fischbach; <strong>von</strong> 1728 gehörte Ehlhalten ganz zur Pfarrei<br />

Schlossborn. – Eppenhain war bis gegen 1910 Filialort <strong>von</strong> Fischbach, die Eintragungen<br />

sind also in Fischbach zu suchen.<br />

TAFEL 6. DIE EPPENHAINER LINIE.<br />

III. Johann, kath., get. Ehlhalten-Schlossborn 13.11.1671, gest. Eppenhain 30.5.1740,<br />

Landwirt in Eppenhain; verm. Ehlhalten 10.1.1701 Maria Magdalena Mühl, kath.,<br />

geb. Eppenhain ..., gest. Eppenhain 18.3.1754 (Tochter des Nikolaus Mühl in<br />

Eppenhain und seiner Ehefrau Anna Margaretha). – Siehe Tafel 4, S. 19! – Kinder:<br />

IV. 1. Maria Agatha, kath., get. Ehlhalten jenseits der Bach 13.12.1701.<br />

2. Anna Katharina, kath., get. Ehlhalten jenseits der Bach 1.5.1703, gest. ...,<br />

verm. Eppenhain 2.2.1728 Johann Nikolaus Glöckner aus Bremthal.<br />

3. Maria Barbara, kath., get. Ehlhalten jenseits 30.11.1704, gest. Ehlhalten<br />

diesseits der Bach 4.1706.<br />

4. Anna Margaretha, kath., get. Ehlhalten diesseits 12.4.1706, gest. Ehlhalten<br />

diesseits 4.1706 (Zwilling)<br />

5. Anna Walpurgis, kath., get. Ehlhalten diesseits 12.4.1706 (Zwilling).<br />

6. Maria Elisabeth, kath., get. Ehlhalten diesseits 24.8.1707.<br />

7. Johann Heinrich, kath., get. Ehlhalten diesseits 7.10.1709, gest. ..., 1750<br />

Bürgermeister in Schlossborn; verm. Eppenhain 4.3.1737 Anna Maria<br />

Frankenbach aus Schlossborn. – Kinder: Siehe Tafel 4, S. 19!<br />

8. Maria Margaretha, kath., get. Eppenhain 28.2.1712.<br />

9. Johann, kath., get. Eppenhain 16.10.1713, gest. Eppenhain 31.5.1786; verm.<br />

Eppenhain 20.4.1739 Maria Elisabeth Ernst, kath. (verm. I. mit Mühl aus<br />

Fischbach). – Kinder:<br />

V. 1. Johann Georg, kath., get. Eppenhain 2.10.1740.<br />

2. Johann, kath., gest. Eppenhain 2.6.1742.<br />

3. Johann, kath., get. Eppenhain 13.12.1742; (es ist nicht sicher, ob sich die<br />

folgenden Daten auf diesen Johann beziehen; dafür spricht die ungefähre<br />

Altersangabe beim Tode, die auf eine Geburt in den Jahren um 1744<br />

hinweist) gest. Eppenhain 25.1.1807 (ungefähr 63 Jahre alt); verm. I.<br />

Eppenhain 5.4.1785 Anna Maria Pleines, geb. um 1765, gest. 13.1.1793<br />

- 24 -


VI.<br />

(28 J); verm. II. Eppenhain 14.7.1794 Anna Maria Pleines aus Fischbach<br />

(Cousine der ersten Ehefrau). – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Johann Georg, kath., get. 26.5.1786 in Eppenhain, gest. Eppenhain<br />

12.3.1814; verm. Eppenhain 11.1.1808 Katharina Weck aus<br />

Niederjosbach. – Kinder:<br />

VII. 1. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 10.11.1811, gest. Fischbach<br />

15.5.1842; verm. Fischbach 13.2.1831 Johann Georg Wittekind<br />

(Sohn des Johann Georg Wittekind in Fischbach und seiner<br />

Ehefrau Anna Elisabeth <strong>Ungeheuer</strong>).<br />

2. Johann, kath., get. Eppenhain 24.5.1809, gest. Eppenhain<br />

31.7.1830.<br />

VI. 2. Johann Adam, kath., get. Eppenhain 29.10.1788, gest. Eppenhain<br />

14.4.1805.<br />

3. Johann, kath., get. Eppenhain 7.12.1791.<br />

II. Ehe:<br />

4. Michael, kath., get. Eppenhain 3.7.1795.<br />

5. Lorenz, kath., get. Eppenhain 1797, gest. 1800.<br />

6. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 19.4.1800, gest. …, verm.<br />

Eppenhain 10.7.1820 Anton Weck.<br />

7. Johann Peter, kath., get. Eppenhain 28.5.1805, gest. Fischbach<br />

11.2.1875, Wagner; verm. Fischbach 3.4.1826 Elisabeth<br />

Westenberger aus Fischbach. – Kinder: Siehe Tafel 7, S. 28!<br />

V. 4. Maria Margaretha, kath., get. Eppenhain 2.5.1745.<br />

5. Johann Adam, kath., get. Eppenhain 21.9.1747.<br />

6. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 9.8.1749, gest. Fischbach 27.3.1814;<br />

verm. Fischbach 23.7.1769 Wendelin Wittekind aus Fischbach.<br />

7. Maria Magdalena, kath., get. Eppenhain 15.2.1752.<br />

IV. 10. Maria Magdalena, kath., get. Eppenhain 2.8.1716, gest. …; verm. Eppenhain<br />

24.6.1747 Michael Fischer aus Ruppertshain.<br />

11. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 14.3.1719.<br />

12. Johann Georg (Gregor), kath., get. Eppenhain 13.7.1721, gest. Eppenhain<br />

23.1.1785; verm. Eppenhain 5.2.1750 Maria Margaretha Thoma aus<br />

Fischbach. – Kinder:<br />

V. 1. Maria Magaretha, kath., get. Eppenhain 17.11.1750, gest. Eppenhain<br />

5.1.1767.<br />

2. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 29.6.1753.<br />

3. Anna Katharina, kath., get. Eppenhain 24.2.1756.<br />

4. Johann Michael, kath., get. Eppenhain 17.5.1758, gest. Eppenhain<br />

27.11.1831, Landwirt; verm. I. Eppenhain 16.1.1786, Maria Elisabeth<br />

Gräber, kath., geb. Eppenhain um 1761, gest. Eppenhain 1.12.1786<br />

(puerpera, d.h. bei ihrer ersten Geburt); verm. II. Eppenhain 23.4.1787<br />

Anna Maria Ohlenschläger, kath., geb. Ruppertshain um 1760, gest.<br />

Eppenhain 2.12.1812 (52 J.). – Kinder:<br />

VI. II. Ehe:<br />

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1. Margaretha, kath., get. Eppenhain 7.7.1788.<br />

2. Johann, kath., get. Eppenhain 7.2.1790, gest. Eppenhain 8.10.1865;<br />

verm. 24.9.1811 Maria Margaretha Thoma, kath., geb. Ruppertshain<br />

4.4.1794, gest. Eppenhain 1.2.1852 (Tochter des Landwirts Markus<br />

Thoma in Ruppertshain und seiner Ehefrau Elisabeth Pfeiffer). –<br />

Ohne Kinder.<br />

3. Elisabeth,<br />

21.2.1792.<br />

kath., get. Eppenhain 11.1.1792, gest. Eppenhain<br />

4. Anna Maria, kath., get. Eppenhain 9.2.1793, gest. …, verm.<br />

Eppenhain 4.1.1811 Nikolaus Klomann aus Schlossborn.<br />

5. Johann Georg, kath., get. Eppenhain 18.4.1796, gest. Eppenhain<br />

15.5.1870, Landwirt; verm. Eppenhain 13.4.1823 Rosina Rink, ev.,<br />

geb. Häuseler Hof (Hof Häusel) bei Vockenhausen 25.5.1795, gest. ...<br />

(Tochter des Schäfers Georg Wilhelm Rink). – Kinder:<br />

VII. 1. Georg Heinrich, kath., geb. Eppenhain 17.7.1823, gest.<br />

2.<br />

Frankfurt/M. 2.11.1865 (begr. in Eppenhain), Kutscher in<br />

Frankfurt/M.; verm. Eppenhain ... Elisabeth Lieb, kath., geb.<br />

Erbach/Rhg. 28.10.1824, gest. Eppenhain 27.5.1872 (Tochter<br />

des Küfers Johann Lieb in Erbach und seiner Ehefrau Anna<br />

Becker). – Kinder: ...<br />

Johann, kath., geb. Eppenhain 23.1.1826, gest. Eppenhain<br />

8.12.1865; verm. Eppenhain 12.4.1852 Christina Weck, kath.,<br />

geb. Eppenhain 24.7.1825, gest. … (Tochter des Anton Weck in<br />

Eppenhain und seiner Ehefrau Anna Maria <strong>Ungeheuer</strong>, siehe<br />

Tafel 6, S. 25!). – Ohne Kinder!<br />

3. Franz Michael, kath., geb. Eppenhain 31.1.1828, gest.<br />

4.<br />

Eppenhain 8.4.1840.<br />

Peter, kath., geb. Eppenhain 23.7.1830, Landwirt; verm.<br />

Eppenhain 14.12.1856 Anna Maria Stelzer, kath., geb.<br />

Kelkheim 22.4.1831, gest. … (Tochter des Johann Stelzer,<br />

Leineweber in Kelkheim, und seiner Ehefrau Anna Maria<br />

Pleines). – Kinder: ...<br />

5. Margaretha, kath., geb. Eppenhain 14.12.1832, gest.<br />

6.<br />

Eppenhain 22.10.1833.<br />

Margaretha, kath., geb. Eppenhain 29.8.1834, gest. …; verm.<br />

Eppenhain 23.9.1860 Philipp Prokasky, kath.<br />

7. Katharina, kath., geb. Eppenhain 18.2.1837, gest. Eppenhain<br />

4.3.1847.<br />

VI. 6. Katharina, kath., get. Eppenhain 22.8.1799, gest. Eppenhain<br />

24.5.1800.<br />

7. Katharina,<br />

9.3.1806.<br />

kath., get. Eppenhain 5.4.1801, gest. Eppenhain<br />

8. Peter, kath., get. Eppenhain 1.4.1804, gest. …; verm. Frauenstein<br />

bei Wiesbaden 10.1839 Elisabeth Laskar, geb. 21.5.1801 in<br />

V. 5.<br />

Frauenstein. – Kinder: sind in Frauenstein zu ermitteln!<br />

Maria Magdalena, kath., get. 26.6.1761 in Eppenhain.<br />

6. Johann Georg, kath., get. Eppenhain 5.4.1764, gest. Eppenhain<br />

7.<br />

25.2.1767.<br />

Johann, kath., get. Eppenhain 9.3.1767.<br />

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8. Peter, kath., get. Eppenhain 7.4.1770, gest. Eppenhain 28.1.1805,<br />

Schneider; verm. Eppenhain 12.11.1794 Ursula Prokasky, kath., get.<br />

Eppenhain 14.10.1771, gest. Eppenhain 4.12.1838 (Tochter des Johann<br />

Prokasky, Landwirt in Eppenhain, und seiner Ehefrau Agatha Kilb). –<br />

Kinder:<br />

VI. 1. Johann, kath., get. Eppenhain 20.10.1795, gest. Eppenhain<br />

2.<br />

14.12.1795.<br />

Katharina, kath., get. Eppenhain 14.11.1796, gest. Eppenhain<br />

25.7.1797.<br />

3. Michael, kath., get. Eppenhain 9.7.1798, gest. Eppenhain 13.7.1866,<br />

Landwirt; verm. Eppenhain 13.4.1830 Katharina Gräber, kath., get.<br />

Eppenhain 3.1.1805, gest. Eppenhain 1.3.1865 (Tochter des<br />

Landwirts <strong>Josef</strong> Gräber in Eppenhain und seiner Ehefrau Maria<br />

Margaretha <strong>Ungeheuer</strong>, siehe Tafel 9, S. 31!). – Kinder:<br />

VII. 1. Franz <strong>Josef</strong>, kath., geb. Eppenhain 28.2.1831, gest. ...,<br />

Landwirt; verm. Eppenhain 6.11.1859 Anna Maria<br />

2.<br />

Ohlenschläger, kath., geb. Eppenhain 28.7.1838, gest. ...<br />

(Tochter des Landwirts Michael Ohlenschläger in Eppenhain<br />

und seiner Ehefrau Katharina Weck). – Kinder: ...<br />

Margaretha, kath., geb. Eppenhain 22.3.1833, gest. …; verm.<br />

Eppenhain 13.4.1857 Peter Gräber, kath., geb. Eppenhain<br />

7.7.1826, gest. ..., Landwirt (Sohn des Bürgermeisters Peter<br />

Gräber in Eppenhain und seiner Ehefrau Anna Maria<br />

3.<br />

Gottschalk). – Kinder: ... (viele sterben früh!)<br />

Katharina, kath., geb. Eppenhain 9.8.1835, gest. ...; verm.<br />

Oberjosbach 14.12.1856 Vinzenz Dinges, kath., geb.<br />

4.<br />

Vockenhausen ...<br />

Anna Maria, kath., geb. Eppenhain 7.6.1839, gest. Eppenhain<br />

30.6.1840.<br />

5. Anna Maria, kath., geb. Eppenhain 16.6.1845, gest. …, verm.<br />

Oberjosbach ..1874 Johann Ernst, kath., Schuhmacher in<br />

Oberjosbach.<br />

VI. 4. Johann, kath., get. Eppenhain 1.4.1800, gest. Eppenhain 24.6.1800.<br />

5. Peter, kath., get. Eppenhain 24.4.1801, gest. Eppenhain 21.4.1826<br />

(ledig).<br />

6. Katharina, kath., get. Eppenhain 25.1.1803, gest. Eppenhain<br />

4.3.1840; verm. Eppenhain 29.12.1829 Heinrich Thoma, kath., geb.<br />

Eppenhain 7.3.1801, gest. ... (Sohn des Michael Thoma und seiner<br />

Ehefrau Anna Maria Rothenbächer).<br />

7. Anna Maria, kath., geb. Eppenhain 19.8.1804, gest. Eppenhain<br />

22.8.1805.<br />

IV. 13. Johann Michael, kath., get. Eppenhain 12.9.1724, gest. Eppenhain<br />

24.11.1790; verm. Eppenhain 5.2.1750 Anna Katharina Thoma aus Fischbach.<br />

– Kinder:<br />

V. 1. Maria Margaretha, kath., get. Eppenhain 12.3.1752.<br />

2. Johann, kath., get. Eppenhain 31.1.1754.<br />

3. Maria Magdalena, kath., get. Eppenhain 30.7.1758, gest. Eppenhain<br />

…1769.<br />

4. Johann Georg, kath., get. Eppenhain …1761, gest. Eppenhain …1762.<br />

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5. Anna Katharina, kath., get. Eppenhain …1765, gest. Eppenhain …1767.<br />

6. Georg Johann, kath., get. Eppenhain 10.3.1768, gest. Eppenhain<br />

6.7.1837; verm. I. Eppenhain 25.11.1799 Magdalena Neuhaus aus<br />

Ruppertshain; verm. II. Eppenhain 19.11.1807 Elisabeth Weck aus<br />

Eppenhain. – Kinder: Siehe Tafel 8, S. 29!<br />

7. Johann Michael, kath., get. Eppenhain 19.7.1771.<br />

8. Peter, kath., get. Eppenhain 7.6.1776<br />

TAFEL 7. DIE EPPENHAINER LINIE, ABZWEIGUNG NACH FISCHBACH.<br />

VI. Johann Peter, kath., get. Eppenhain 28.5.1805, gest. Fischbach 11.2.1875, Wagner;<br />

verm. Fischbach 3.4.1826 Elisabeth Westenberger aus Fischbach. – Siehe Tafel 6,<br />

S. 25! – Kinder:<br />

VII. 1. Johann Sebastian, kath., geb. Fischbach 20.1.1827, gest. Fischbach<br />

19.2.1875; verm. Fischbach 2.5.1858 Veronika Berninger aus Fischbach. –<br />

Kinder:<br />

VIII. 1. Jakob, kath., geb. Fischbach ...1860, gest. Fischbach ...1862.<br />

2. Christine, kath., geb. Fischbach 27.6.1863.<br />

3. Johann Peter, kath., geb. Fischbach ...1865, gest. Fischbach ...1865<br />

VII. 2. bis 7. sterben im Alter <strong>von</strong> 1 bis 8 Jahren.<br />

8. Jakob, kath., geb. Fischbach 23.4.1844, Zimmermann; verm. Fischbach<br />

15.5.1869 Maria Anna Althen aus Fischbach, kath., geb. Fischbach 3.12.1844.<br />

– Kinder:<br />

VIII. 1. Peter Konrad, kath., geb. Fischbach ...1870, gest. Fischbach ...1882.<br />

2. Elisabeth Anna, kath., geb. Fischbach 17.11.1872, verm. ... Peter<br />

Rothenbächer aus Fischbach.<br />

3. Anton Heinrich, kath., geb. Fischbach 25.3.1874, gest. Fischbach ...,<br />

Schreiner; verm. Fischbach ... Maria Margaretha Mayer aus Fischbach. –<br />

Kinder:<br />

IX. 1. Katharina.<br />

2. Luise, kath., geb. Fischbach 6.1.1908, verm. Fischbach ... Georg<br />

Elzenheimer.<br />

3. Anton, kath., geb. Fischbach 12.10.1911.<br />

VIII. 4. Maria Anna, kath., geb. Fischbach 12.8.1876.<br />

5. Johann Eduard, kath., geb. Fischbach ...1875, gest. Fischbach ...1877.<br />

6. Katharina, kath., geb. Fischbach 15.11.1886, verm. Fischbach 23.5.1909<br />

Franz Althen, Maurer in Fischbach.<br />

VII. 9. Konrad, kath., geb. Fischbach 13.3.1847, gest. Fischbach 9.5.1898,<br />

Zimmermann; verm. Fischbach ... Margaretha Kilb aus Oberhöchstadt. –<br />

Kinder:<br />

VIII. 1. Anna Maria Elisabeth, kath., geb. Fischbach 3.6.1871.<br />

2. Jakob Adrian, kath., geb. Fischbach ...1873, gest. ...1879.<br />

3. Wilhelm, kath., geb. Fischbach 17.2.1875, verm. Kelkheim ... Christine<br />

Kunz aus Kelkheim. – Kinder:<br />

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IX. 1. Wilhelm Heinrich, kath., geb. Hornau 26.8.1906, verm. ... Barbara<br />

Becker aus Ruppertshain.<br />

VIII. 4. Konrad, kath., geb. und gest. Fischbach ...1879.<br />

TAFEL 8. EPPENHAINER LINIE, ABZWEIGUNGEN NACH KÖNIGSHOFEN,<br />

FISCHBACH USW.<br />

V. Georg Johann, kath., get. Eppenhain 10.3.1768, gest. Eppenhain 6.7.1837; verm. I.<br />

Eppenhain 25.11.1799 Magdalena Neuhaus aus Ruppertshain; verm. II. Eppenhain<br />

19.11.1807 Elisabeth Weck aus Eppenhain. – Siehe Tafel 6, S. 28! – Kinder:<br />

VI. I. Ehe:<br />

1. Peter, kath., get. Eppenhain 13.11.1802, gest. Eppenhain 13.5.1866,<br />

Leinweber und Landwirt; verm. Eppenhain 24.5.1825 Margaretha Gottschalk<br />

aus Eppenhain. – Kinder:<br />

VII. 1. Elisabeth, kath., geb. Eppenhain 29.9.1826, gest. Eppenhain 14.10.1826<br />

2. Martin, kath., geb. Eppenhain 1.1.1829, gest. Königshofen ..., Müller in<br />

Königshofen; verm. Eppenhain 27.12.1858 Anna Maria Harsy aus<br />

Königshofen. – Kinder:<br />

VIII. 1. Katharina Elisabeth, kath., geb. Eppenhain 19.2.1860.<br />

2. Anna Maria, kath., geb. Eppenhain 17.6.1861.<br />

3. Heinrich, kath., geb. Eppenhain 28.1.1877, Pflasterer; verm.<br />

Königshofen ...1902 Luise Weber, ev., aus Dendert bei<br />

4.<br />

Neuwied/Rhein.<br />

Wilhelm Peter, kath., geb. Königshofen 21.2.1881, Tüncher; verm.<br />

Wiesbaden ...1906 Elisabeth Biron aus Niederjosbach.<br />

VII. 3. Anna Margaretha, kath. geb. Eppenhain 11.9.1830, gest. …, verm.<br />

Oberjosbach 29.12.1861 Jakob Hammer aus Oberjosbach.<br />

4. Katharina Elisabeth, kath., geb. Eppenhain 16.6.1833, gest. …; verm.<br />

Eppenhain 9.4.1860 Georg Reininger aus Niedernhausen.<br />

5. Peter, kath., geb. Eppenhain 18.3.1836, gest. ...; verm. Kelkheim (Pfr.<br />

Münster) 9.7.1861 Margaretha Buch aus Kelkheim. – Kinder:<br />

VIII. 1. Heinrich, Tanzlehrer in Mannheim.<br />

VII. 6. Adam, kath., geb. Eppenhain 31.8.1838, gest. Fischbach 8.9.1886,<br />

Wagner; verm. I. Fischbach ...1867 Elisabeth Westenberger aus<br />

VIII.<br />

Fischbach (verm. I. ... Weck); verm. II. Fischbach ...1880 Anna Maria<br />

Westenberger aus Fischbach (Schwägerin). – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Peter Franz, kath., geb. Fischbach ...1869, gest. Fischbach 1869.<br />

2. Anna Maria, kath., geb. Fischbach 5.7.1871.<br />

3. Georg, kath., geb. Fischbach ...1873, gest. Fischbach ...1874.<br />

4. Magdalena, kath., geb. Fischbach 16.4.1874, verm. ... Anton Schick<br />

aus Flörsheim.<br />

5. Elisabeth, kath., geb. Fischbach 10.2.1876, verm. ... Hergenröther in<br />

Höchst/Sossenheim.<br />

- 29 -


6. Anna Maria, kath., geb. Fischbach 22.8.1877.<br />

II. Ehe:<br />

7. Anton, kath., geb. Fischbach 16.9.1880, Maurer; verm. Frankfurt/M.<br />

...1909 Margaretha Ickstadt aus Bremthal. – Kinder:<br />

IX. 1. Anton Heinrich, kath., geb. Frankfurt/M.-W. 4.3.1910, Theologe<br />

in Frankfurt/M.-St. Georgen.<br />

2. Katharina, kath., geb. Fischbach 17.4.1911, gest. Fischbach<br />

14.12.1915.<br />

3. Johann Friedrich, kath., geb. Fischbach 3.1.1918,<br />

VIII. 8.<br />

Maschinenbauer.<br />

Juliane, kath., geb. Fischbach 22.8.1882, verm. ... Adam Seebold<br />

aus Hornau.<br />

9. Katharina, kath., geb. Fischbach 18.3.1885, verm. ... Johann Reis zu<br />

Frankfurt/M.<br />

b. Die Eppenhainer Linie, Abzweigung nach Hof Retters.<br />

Bezüglich der Eppenhainer Eintragungen Beitrag <strong>von</strong> theol. Anton <strong>Ungeheuer</strong>,<br />

Fischbach.<br />

Biegt man auf dem Wege <strong>von</strong> Königstein nach Fischbach, etwa eine Viertelstunde<br />

hinter Schneidhain, im Walde links ein, so tritt man bald aus dem Waldesdunkel hinaus<br />

auf sonniges Weid- und Ackerland, und überrascht steht man vor einem schmucken<br />

Gehöft, dem Hofgute Retters. Es war ein altes Kloster, eine Stiftung des Grafen Gerhard<br />

<strong>von</strong> Nüring an die Augustinermöche (1146). 1272 wurden die Prämonstratenser<br />

Klosterherrn, 1559 wurde das Kloster aufgehoben, und seit 1564 ist Retters ein Hofgut.<br />

Von der kulturellen Vergangenheit als Kloster zeugen mehrer Kunstwerke, Kruzifixe und<br />

Statuen, im Innern und Äussern des Gutes. Heute erfüllt reges ländliches Leben den<br />

Gutshof, die kernigen Sprüche an den frischgetünchten Wänden, der kunstvolle<br />

Schmuck des Ganzen, alles machen den Hof zu einem Mustergut.<br />

In schwerer Zeit, noch in den Napoleonischen Kriegen, war ein Eppenhainer<br />

<strong>Ungeheuer</strong> Pächter des Hofgutes, das damals dem nassauischen Fiskus gehörte.<br />

In einem Schreiben <strong>von</strong> Wiesbaden 9.7.1810 wird bekannt gegeben, dass der Hof auf<br />

Temporalbestand für 12 Jahre an den Meistbietenden vergeben werden soll (dieses und<br />

die weiteren Schreiben im Staatsarchiv zu Wiesbaden, Abt. 331VIIIb200a). – Wiesbaden<br />

1.10.1810: Am Feste Cathedra S. Petri 1811, d.i. 18.1.1811, wird Hof Röders (=Retters)<br />

neu verpachtet, und zwar an die solidarisch haftpflichtigen Beständer (Pächter) Franz<br />

Berninger und Johann <strong>Ungeheuer</strong> (geb. Eppenhain 9.10.1778).<br />

Es scheint, dass die Pachtlast über die Kräfte der beiden Beständer ging. Grosse<br />

Quartierunkosten, sonstige Kriegslasten und der heruntergekommene Zustand des<br />

Gutes machten es den beiden sauer, die jährliche Pachtsumme herauszuschlagen. Ein<br />

ziemliches Bündel bilden die Anträge auf Vergütung der Kriegsunkosten, die Gesuche<br />

um Pachtnachlass oder Zahlungsaufschub. Die Lage der Pächter wird veranschaulicht<br />

durch folgende Schreiben. Einen sehr nervösen, „unterthänigen Bericht“ richtet ein<br />

gewisser Massenbach aus Hofheim am 12.11.1814 an die Herzogliche Kammer in<br />

Wiesbaden, worin er unter anderem bittet, „keine solchen Lumpen wie die gegenwärtigen<br />

Pächter mehr auf den Hof zu nehmen, da nicht allein der Hof dadurch ganz ruiniert,<br />

sondern auch der an denselben stossende Wald ganz <strong>von</strong> ihnen verwüstet wird, indem<br />

- 30 -


sie sich schon öfters unterstanden, die schönsten Stämme daraus zu stehlen, und weil<br />

sie beinahe in demselben wohnen, die schärfste Aufsicht unnütz wird.“ Die völlige<br />

Gegenstandslosigkeit dieser Behauptungen wird erwiesen durch den günstigen Bericht<br />

des zuständigen Königsteinischen Hofrentmeister Wipfler, der <strong>von</strong> der Kammer auf<br />

obiges Schreiben hin befragt wurde, ob die Beständer den Hof nicht etwas ruiniert<br />

hätten. Er schreibt am 18.12.1814, dass die Beständer erstens die Grundstücke in<br />

gutem Zustande hielten, und dass sie zweitens auch die Hofgebäude gut in Schuss<br />

hätten, wenn man berücksichtige, dass es sich um ein Nonnenkloster aus dem 16.<br />

Jahrhundert handele und die Gebäude an sich alterschwach seien. Drittens sei aber die<br />

Pacht jährlich schwer einzutreiben, und in diesem Punkte werde er nötigenfalls Anzeige<br />

erstatten.<br />

Am 3.10.1821 werden Peter Dinges und Johann <strong>Ungeheuer</strong> als Pachtbeständer<br />

genannt; sie hatten in ihrer Hand 119 Morgen 3 Ruten 13 Schuh (Wiesbaden<br />

Staatsarchiv Abt. 212, 12274 I). Am 18.1.1823 lief der Pachtvertrag ab.<br />

Dieser Linie, die sich zum Teil an Lahn und Rhein fortpflanzte, gehört der 1919 als<br />

Pfarrer <strong>von</strong> Kirchähr/Westerwald gestorbene Johann Kaspar <strong>Ungeheuer</strong> an.<br />

TAFEL 9. EPPENHAINER LINIE, ABZWEIGUNG NACH HOF RETTERS.<br />

Es ist noch nicht gelungen, die Eltern des hier folgenden Johann <strong>Ungeheuer</strong> „ex<br />

Eppenhain“ (aus Eppenhain) festzustellen. Wir müssen also vorläufig ohne<br />

Zusammenhang mit den früheren Generationen der Eppenhainer <strong>Ungeheuer</strong> die Linie<br />

vermutlich mit der V. Generation beginnen.<br />

V. Johann <strong>Ungeheuer</strong> ex Eppenhain, kath., geb. ..., gest. Eppenhain 5.6.1786<br />

(ungefähr 40 Jahre alt), Kurfürstlicher Bürgermeister <strong>von</strong> Eppenhain; verm.<br />

Eppenhain 22.11.1773 (mit Dispens vom Hindernis der Blutsverwandtschaft im 3.<br />

Grade) Maria Margaretha <strong>Ungeheuer</strong>, kath., get. Ehlhalten („Oehlhalten“)<br />

24.3.1755, gest. Eppenhain 5.3.1805 (Tochter des Schöffen Johann Heinrich<br />

<strong>Ungeheuer</strong> in Ehlhalten und seiner Ehefrau Maria Ursula Widekind, siehe Tafel 3,<br />

S. 18!; verm. II. Eppenhain 21.5.1787 Johann Gräber, kath., get. Eppenhain<br />

12.4.1759, gest. Eppenhain 15.10.1818, Bürgermeister in Eppenhain, Sohn des<br />

Johann Adam Gräber in Eppenhain und seiner Ehefrau Anna Katharina<br />

<strong>Ungeheuer</strong>). – Kinder:<br />

VI. 1. Balthasar, kath., get. Eppenhain 26.9.1774.<br />

2. Maria Margaretha, kath., get. Eppenhain 28.9.1776, gest. Eppenhain<br />

6.10.1850; verm. Eppenhain 22.4.1799 <strong>Josef</strong> Gräber, kath., get. Eppenhain<br />

24.6.1773, gest. Eppenhain 6.6.1843, Landwirt und Bürgermeister in<br />

3.<br />

Eppenhain (Sohn des Johann Adam Gräber in Eppenhain und seiner Ehefrau<br />

Anna Katharina <strong>Ungeheuer</strong> aus Ehlhalten).<br />

Johann, kath., get. Eppenhain 9.10.1778, gest. …, Landwirt, 1811-1823<br />

Hofbeständer auf Hofgut Rettters bei Fischbach; verm. Eppenhain 5.5.1801<br />

Margaretha Pfeiffer, kath., geb. ..., gest. ... (verm. I. ... Herr). – Kinder:<br />

VII. 1. Elisabeth, kath., get. Eppenhain 31.1.1802, gest. …, verm. Neuenhain<br />

...1827 Philipp Reul, geb. Neuenhain 10.9.1801, gest. ...<br />

2. Anton, kath., get. Eppenhain 19.2.1804, gest. …, Sergeant bei den<br />

Liniengarnisonstruppen in Dietz/Lahn; verm. Dietz 8.3.1835 Helene<br />

Friederike Dutell, ev., geb. Dietz 13.12.1805, gest. ... (Tochter des August<br />

Dutell in Dietz und seiner Ehefrau Anna Maria Bruch). – Kinder: ...<br />

- 31 -


3. Johann, kath., get. Eppenhain 26.2.1806, gest. Fischbach 13.6.1843,<br />

Krämer in Fischbach; verm. Fischbach 9.8.1842 Anna Maria Capelle, ev.,<br />

geb. Langenhain 10.10.1813, gest. … - Kinder:<br />

VIII. 1. Margaretha, kath., geb. Fischbach 16.11.1842, gest. …; verm.<br />

Fischbach 26.12.1860 Philipp Karl Klarmann, kath., geb. Fischbach<br />

15.12.1832, gest. ..., Zimmermann (Sohn des Heinrich Klarmann in<br />

Fischbach und seiner Ehefrau Anna Maria Rothenacker).<br />

VII. 4. Balthasar, kath., get. Eppenhain 22.1.1808, gest. Eppenhain 18.2.1808.<br />

5. Peter, kath., get. Eppenhain 27.1.1809, gest. …, Ausläufer in<br />

Frankfurt/M., Bürger <strong>von</strong> Cronberg/Ts.; verm. ...1842 Christine Burkard,<br />

kath., geb. Reifenberg 8.9.1815, gest. ... (Tochter des Bäckers Matthias<br />

Burkard in Höchst und seiner Ehefrau Katharina Mühlbach). – Kinder: ...<br />

6. Georg, kath., geb. Hof Retters bei Fischbach 5.8.1812, gest.<br />

Wirges/Westerwald 20.4.1882, Musikant, später Privatier; verm.<br />

Arfurt/Lahn ...12.1841 Anna Maria Flach, kath., geb. Arfurt 12.10.1811,<br />

gest. ... (Tochter des Lambert Flach in Arfurt und seiner Ehefrau<br />

Elisabeth Zeller). – Kinder:<br />

VIII. 1. Johann, kath., geb. Arfurt 6.7.1849, gest. Winkel/Rhg. ..., Lehrer in<br />

Wirges und Winkel; verm. ... Jeanette Wolf, kath., geb.<br />

Ahlbach/Westerwald ..., gest. ... – Kinder:<br />

IX. 1. Johann Kaspar, kath., geb. Wirges 23.1.1875, gest.<br />

Kirchähr/Westerwald 23.12.1919; zum Priester geweiht<br />

2.<br />

Limburg 21.11.1901, Kaplan in Salz, Schlossborn, Winkel,<br />

Pfarrvikar in Hallgarten, Lahr, Schönberg-Wöllingen, Ellar;<br />

Pfarrvikar in Ahlbach; zuletzt Pfarrer in Kirchähr-Gakenbach<br />

(Unterwesterwaldkreis).<br />

<strong>Josef</strong> August, kath., geb. Wirges 3.8.1876.<br />

VI. 4. Nikolaus, kath., get. Eppenhain 13.12.1780.<br />

5. Anna Elisabeth, kath., get. Eppenhain 28.4.1783.<br />

6. Heinrich, kath., get. Eppenhain 29.9.1785, verm. II. ... Elisabeth Morgenstern<br />

aus Bremthal. – Kinder:<br />

VII. II. Ehe:<br />

1. Anna Maria, kath., geb. …, gest. Deidesheim/Pfalz 27.9.1870; verm. ...<br />

Wilhelm Schaeffer aus Deidesheim, Kürschner.<br />

2. Eva, kath., geb. ..., gest. ...; verm. ... 6.7.1858 <strong>Josef</strong> Malter aus<br />

Schneidhain.<br />

3. Pauline<br />

3. DIE GLASHÜTTENER LINIE<br />

Gleich westlich des Glaskopfes, am Waldesrand, liegt Glashütten, heute ein<br />

Luftkurort. Über seine Gründung berichten das Schlossborner Kirchenbuch und die<br />

Glashüttener Schulchronik (siehe Cohausen). Im Jahre 1676 wandten sich mehrere<br />

Glasschmelzer an die Kurmainzische Hofkammer um Erlaubnis zur Anlage eines neuen<br />

Dorfes mit einer Glasschmelze oder Glashütte. Eine 10jährige Steuerfreiheit wurde<br />

ausbedungen. In einer Rodung erstand das Dorf mit dem Namen Glashütten. 1684 wird<br />

es fertig erbaut gewesen sein.<br />

- 32 -


Der Kammerdirektor hatte die Siedler in 12 Stämme eingeteilt (siehe Anhang S. 62).<br />

Den elften Stamm vertrat „Philipp <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Born“, der vermutlich der zweitälteste<br />

Sohn des Wilhelm ist (siehe Anhang S. 63). Bei der Taufe seines ersten Sohnes, dessen<br />

Name im Taufbuch garnicht angegeben wird, - später erfahren wir, dass er wohl der<br />

Wendelin ist, - am 2.1.1680, wird Philipp als miles (Soldat) bezeichnet; Taufpate ist ein<br />

Wilhelmi <strong>Ungeheuer</strong> Filius, ein Sohn des Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong>. Der Schreiber der<br />

erwähnten Schulchronik sagt um 1820: „Von den 12 Stämmen der Glasknechte haben<br />

sich nur mehr vier, Schott, Lorenz, Kempf und Dorf im Dorf, und einer, U n g e h e u e r ,<br />

in Schlossborn erhalten; <strong>von</strong> den Fabrikaten war leider nichts mehr aufzutreiben.“ Wir<br />

möchten daran zweifeln, dass sich in Schlossborn die direkte Linie des Johann Philipp<br />

fortpflanzte, obwohl er nach Schlossborn zurückgekehrt ist. In den Glashüttener<br />

Eintragungen ist seine Familie weiterhin nicht mehr vertreten. In Schlossborn dagegen<br />

hat ein Philipp <strong>Ungeheuer</strong> als Dachdecker 1693 das Wachthaus repariert; ebenso zahlt<br />

1698 die Gemeinde Ehlhalten beim Schulhausbau dem (Dach)decker Philipp <strong>Ungeheuer</strong><br />

für seine Arbeiten und für Nägel zu dem Dach 15 Gulden 54 Kreuzer. Die Angaben<br />

kommen ziemlich sicher nur in Frage für den Philipp <strong>Ungeheuer</strong> aus Glashütten. Von<br />

seinen Nachkommen konnte aber in Schlossborn nichts mehr festgestellt werden.<br />

Eine dunkle Frage ist es noch um diesen oder einen anderen Johann Philipp. Es wird<br />

einer genannt, der eine Frau Anna Barbara hatte und später als Schweinehirt <strong>von</strong><br />

Schlossborn und als Viehhirt <strong>von</strong> Eppenhain genannt wird. Die Sachlage ist sehr<br />

undurchsichtig, und auf Grund des bisherigen, im Anhang S. 64 angeführten Materials<br />

lässt sich nicht mit Sicherheit beantworten, ob der Hirte mit dem Soldaten, Glasknecht<br />

und Dachdecker Johann Philipp identisch ist. In den dunkeln Fischbacher Angaben über<br />

die Hirten vor 1700 entschwindet uns alles Greifbare. Auch <strong>von</strong> den Nachkommen haben<br />

sich die Spuren verloren.<br />

TAFEL 10. DIE GLASHÜTTENER LINIE<br />

II. Johann Philipp, kath., geb. ..., gest. ..., Soldat (1680 miles), Mitbegründer <strong>von</strong><br />

Glashütten 1676; verm. ... Anna Katharina ... – Siehe Tafel 1, S. 12! – Kinder:<br />

III. 1. Johann Wendelin, kath., get. 2.1.1680 (Eintragung im Schlossborner<br />

Pfarrbuch nennt keinen Vornamen, auch der Taufpate wird nur als Sohn des<br />

Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> bezeichnet; bezüglich des Taufortes können Ehlhalten,<br />

Schlossborn und Glashütten in Frage kommen, was auch für die Taufen der<br />

übrigen Kinder des Ehepaares Johann Philipp und Anna Kath. U. gilt. Im<br />

Ruppertshainer Traueintrag wird Johan Wendelin als Sohn der ehemals in<br />

Ehlhalten ansässig gewesenen Eheleute Philipp und Anna Katharina<br />

<strong>Ungeheuer</strong> bezeichnet.), gest. Ruppertshain 3.9.1740 (ohne Altersangabe);<br />

verm. Ruppertshain 27.11.1719 Witwe Margaretha Schilling. – Kinder:<br />

IV. 1. Maria Margaretha, kath., get. Ruppertshain 24.5.1721, gest.<br />

2.<br />

Ruppertshain 6.5.1724.<br />

Anna Katharina, kath., get. Ruppertshain 5.8.1724.<br />

3. Maria Elisabeth, kath., get. Ruppertshain 10.4.1729.<br />

III. 2. Johann, kath., get. Glashütten (sicher!) 8.5.1687 (lev. d. i. Taufpate war<br />

Johann Mühl).<br />

3. Elisabeth, kath., get. 15.9.1689 (lev. Elisabeth, Tochter des Johann <strong>Ungeheuer</strong><br />

<strong>von</strong> Born).<br />

4. Anna Maria, kath., get. 4.12.1691 (lev. Anna Maria, Tochter des Johann <strong>von</strong><br />

Born), gest. 16.12.1691.<br />

- 33 -


5. Anna Margaretha, kath., get. 7.5.1693 (lev. Margaretha, Frau des Johann <strong>von</strong><br />

Born).<br />

4. DIE REIFENBERGER LINIE<br />

Als den Begründer der Reifenberger Linie sehen wir Hans Jörg (Johann Georg) an,<br />

den drittältesten Sohn des Stammvaters Wilhelm. Wenn auch erst seine Söhne den<br />

Schritt <strong>von</strong> Seelenberg nach Reifenberg tun, so war es doch Hans Jörg, der die Linie im<br />

Reifenbergischen Herrschaftsgebiete ansässig machte.<br />

Es bleibt uns noch übrig, einiges aus der Ehlhaltener Zeit des Hans Jörg zu<br />

berichten. Wenn wir uns im Wiesbadener Staatsarchiv das Bündel der alten Ehlhaltener<br />

Gemeinderechnungen geben lassen, dann liegt zuoberst der älteste Jahresbericht <strong>von</strong><br />

1687 mit der einleitenden Bemerkung: Bürgermeister ist gewesen Georg <strong>Ungeheuer</strong>; das<br />

ist unser Hans Jörg. Aus dem Amtsleben eines damaligen Dorfbürgermeisters gibt uns<br />

dieser Jahresbericht einige Kunde. In jedem Jahresquartal hatte er <strong>von</strong> der Gemeinde die<br />

Schatzung nach Massgabe der Heberegister zu erheben. Die erhobenen Gelder brachte<br />

der Bürgermeister in den nächsten Tagen zum Rentmeister nach Königstein und erhielt<br />

für diese Gänge <strong>von</strong> der Gemeinde stets ein Mass Wein und eine Weggebühr. Auch an die<br />

Kellerei Eppstein hatte er für Ehlhalten Abgaben zu entrichten (Beedt und Zinsen). Eine<br />

Eintragung vermerkt auch unter Ausgaben. „Einem armen Menschen auf Befehl des<br />

Herrn Schultheisen laut Zettels gegeben 7 Kreuzer.“ Nach Jahresfrist wurde jeweils ein<br />

anderer Bürgemeister bestimmt, und der letztjährige Bürgermeister hatte in Königstein<br />

über seine Verwaltung Rechenschaft abzulegen. So steht denn am Schluss des Berichtes:<br />

„Abgehört Königstein 3. Februar 1688“. Im selben Jahre geht Hans Jörg im Auftrage<br />

Schlossborns nach Mainz und überbringt einige Klagen.<br />

Dann kam im Jahre 1695 die Werbung des Königsteinschen Rentmeisters Johann<br />

Sebastian Straub zur Neubesiedelung des „in den alten Kriegen zerstörten Dorfes zum<br />

Seltenberg (Seelenberg), oberhalb Reifenberg, gegen Idstein zu“ (Brief des J. S. Straub<br />

16.9.1695). Der rührige kurmainzische Rentmeister wollte die Einnahmen seiner<br />

Herrschaft durch Anlegung neuer Siedlungen vermehren. Es gelang ihm, eine Anzahl<br />

Leute aus dem Lütticher und Bergischen Lande und aus den Herrschaften Nassau, <strong>Trier</strong><br />

und Dillenburg für den Siedlungsplan zu gewinnen. Bedingung zur Zulassung war aber,<br />

dass der einzelne genügend Zugvieh zu einem Pfluge und ein Vermögen <strong>von</strong><br />

400-500 Gulden mitbrachte. Die Unvermögenden, die „vermeint haben, nur geringe<br />

Hütten zu bauen, um gratis zu Gütern zu gelangen“, mussten zurückstehn; neun<br />

dagegen versprachen, noch mehr anzulegen. Die Siedler mussten ferner frei sein <strong>von</strong><br />

Leibeigenschaft und sollten katholisch sein. Jedem Pfluge wurden 30 Morgen Ackerland<br />

in 3 Feldern zu 10 Morgen zugeteilt. In Zukunft durfte nicht über eine Anzahl <strong>von</strong><br />

10-12 Pflügen bezw. Haushaltungen gestiegen werden. Diese Bedingungen und<br />

Beschlüsse wurden den Siedlern am 12. September 1695 zur Annahme vorgelegt und<br />

darauf zur Genehmigung an die Mainzer Kammer gesandt (Vollständig wiedergegeben in<br />

Schnapper-Arndt 199-203; auszugsweise in Abt.).<br />

Im Oktober begann schon der Häuserbau. Inzwischen sollten die bisher in der Nähe<br />

sesshaft gewesenen Siedler ihre dortigen Liegenschaften verkauft haben. In einem Briefe<br />

vom 7. Okt. 1695 erfahren wir dann einige Namen der neuen Siedler, unter ihnen Georg<br />

<strong>Ungeheuer</strong>, der sich 10 Baumstämme zum Hausbau anweisen lässt (Siehe Anhang<br />

S. 63). Später heisst er einmal Jörg <strong>Ungeheuer</strong>, Schmied aus Ehlhalten, - die einzige<br />

Nachricht, aus der wir entnehmen, dass Hans Jörg neben der Landwirtschaft das<br />

Schmiedehandwerk betrieb. 1707 und später ist er Schöffe in Seelenberg.<br />

Im Seelenberger Kirchenbuch sind für das Jahr 1712 sämtliche Einwohner<br />

aufgezählt. An dritter Stelle befindet sich, als in eigenem Hause wohnend, Hans Jörg<br />

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<strong>Ungeheuer</strong> mit seiner Frau Barbara und seinen Kindern Martin, Elisabeth, Anna Maria,<br />

Ursula, Barbara und Johann Georg.<br />

Sein Sohn J o h a n n hatte schon am 27.11.1709 in Reifenberg die Anna Maria<br />

Gönner geheiratet und war nach dort gezogen. Der Vater der Anna Maria war Johann<br />

Gönner, Schöffe und Bürger (Scabinus et Civis) in Reifenberg; 1684 unterschreibt er<br />

einen Reifenberger Rechts- und Ordnungsbrief als „Johannes Gunner, Gemeiner<br />

Burgermeister“. Der Name Gönner (Gunner) bedeutet Gönner, Freund, Anhänger<br />

(Heintze-Cascorbi).<br />

Reifenberg war der Ort, wo sich das Geschlecht mächtig entfaltete, sodass dort heute<br />

der Name <strong>Ungeheuer</strong> einer der häufigsten ist, obwohl <strong>von</strong> dort aus sehr viele Glieder in<br />

die Ferne auswanderten.<br />

Reifenberg liegt unmittelbar am Fusse des Grossen Feldbergs, gegen Nordwesten.<br />

Zur Zeit, als Johann <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Seelenberg nach Reifenberg zog, wo er sich<br />

unten im Tale niederliess, war die trotzige, machtvolle Raubritterburg schon eine Ruine.<br />

Der letzte Reifenberger Ritter der Wetterauischen Linie, Domherr Philipp Ludwig, war am<br />

23. März 1686 (nach Sussnitzki 28.3.1685) in der Gefangenschaft auf Königstein<br />

gestorben, und 1689 liess Kurmainz die Befestigungen schleifen. Mit der Burg war auch<br />

der unterhalb der Burgmauern liegende Flecken Reifenberg arm und bedeutungslos<br />

geworden. Aber langsam erholte sich die Bevölkerung. Gegenüber 20 Untertanenfamilien<br />

mit 18 Söhnen und 29 Töchtern im Jahre 1690 hat Reifenberg 1707 fast die doppelte<br />

Einwohnerzahl: 35 Untertanen mit 47 Haussöhnen und 41 Haustöchtern. Das<br />

Anwachsen der Bevölkerung ist besonders durch Zuwanderung zu verstehen. Wie schon<br />

erwähnt wurde (S. 10), ist <strong>von</strong> den im Reifenberger Heberegister <strong>von</strong> 1664 erwähnten<br />

Namen kaum einer in dem Rechts- und Ordnungsbrief <strong>von</strong> 1684 und den<br />

Untertanenlisten <strong>von</strong> 1690 und später zu finden. Die meisten 1684-1707 genannten<br />

Namen haben sich aber bis heute in Reifenberg erhalten: Brendel, Erdel, Hammer,<br />

Hemp, Herr, Hoffmann, Laxner, Rudolf, Usinger, Vest, Waldschmidt.<br />

Auch zur Zeit, als keine 20 Familien mehr bestanden, scheint Reifenberg seiner<br />

besseren Vergangenheit bewusst geblieben zu sein, was sich in dem Beibehalten einer<br />

repräsentativen Gemeindeverfassung zeigt, die 1684 einen Schultheiss Caspar Brendel,<br />

einen Gerichtsbürgermeister Georg Mandel, zwei Gerichtsschöffen, Adam Friedrich Herr<br />

und Johann Laxner und einen Gemeindebürgermeister Johannes Gunner (Gönner) zählt.<br />

Die Zulassung zur Untertanenschaft <strong>von</strong> Reifenberg war nach einer Aufstellung aus der<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts (Wiesbaden Staatsarchiv Abt. 333 IIa2 Jahr 1764/65) an<br />

verschiedene Bedingungen geknüpft. Die Einzugsgebühr betrug 5 Gulden; für einen<br />

ledernen Löscheimer, für Ober- und Untergewehr usw. mussten 6 Gulden bezahlt<br />

werden; wer als Untertan angenommen werden wollte und wer heiraten wollte, musste<br />

25 Jahre alt sein; hatte er ein Handwerk erlernt, so sollte er die erforderliche Wanderzeit<br />

hinter sich haben.<br />

Das Leben in den Dörfern des Hochtaunus, zu denen neben Reifenberg noch<br />

Schmitten, Arnoldshain und Seelenberg zählen, war so hart und entsagungsreich, dass<br />

in neuerer Zeit mehrere Soziologen gerade „dieses eigenartige, fast möchte man sagen<br />

klassische Fleckchen Erde“ (Sussnitzki V) in seiner wirtschaftlichen Vergangenheit und<br />

Gegenwart statistisch durchforschten und Kunde <strong>von</strong> dem vorbildlichen Kampfe der<br />

Bewohner um ihre Selbsterhaltung gaben. Bis heute hat sich in der Reifenberger<br />

Bevölkerung ein ausgesprochener Unternehmungsdrang erhalten, der mit Energie und<br />

Findigkeit sein Glück in den mannigfaltigsten Zweigen der Kleinindustrie versucht.<br />

Heute, wo Oberreifenberg ein ansehnlicher Luftkurort ist und auch das seit 1848 als<br />

eigene Gemeinde bestehende Niederreifenberg mehrere ortsständige Fabriken besitzt,<br />

kann man nicht mehr <strong>von</strong> einer sozialen Notlage reden, im Gegenteil, - aber ein<br />

mühsamer Weg hat erst hierher geführt.<br />

Was früher der magere Ackerboden in dem Gebirgsklima an Unterhalt versagte, dass<br />

musste durch Handwerk und durch Heimarbeit erworben werden. Vor 1723 führt<br />

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Reichsgraf Kasimir Ferdinand <strong>von</strong> Bassenheim, Sohn des Freiherrn Lothar Franz <strong>von</strong><br />

Bassenheim, an den 1686 die Mitherrschaft über Reifenberg gefallen war, durch<br />

Schmalkaldische Meister das Nagelschmiedehandwerk ein, das unsern Dörfern bis fast<br />

in die letzte Zeit hinein ihr wirtschaftliches Gepräge geben sollte. Vom frühen Morgen bis<br />

in die Nacht hämmerte es in den Nagelschmieden, und was mit Hilfe der ganzen Familie<br />

in der Woche an Nägeln gefertigt worden war, das wurde in einer Butte nachts zwischen<br />

Freitag und Samstag vom Meister auf mühsamen Wegen nach Frankfurt, Hanau und in<br />

die absatzfähigen Ortschaften gebracht, um dann in den Läden und durch den<br />

Hausierhandel feilgeboten zu werden.<br />

Ähnlich ging es bei einer der Nagelschmiederei verwandten Industrie, die noch mehr<br />

den Charakter der Heimarbeit trug, nämlich bei der Nadel- oder Drahtwarenherstellung.<br />

Nach Sussnitzki (S. 41) soll sie erst um die Wende des 18. Jahrhunderts in Reifenberg<br />

anzutreffen sein. Aber schon der nach Kalbach auswandernde Friedrich Johann (1718-<br />

1768) oder auch Johann Philipp (1724-1782), die Söhne des 1709 nach Reifenberg<br />

gekommenen Johann <strong>Ungeheuer</strong>, sind Nadler. Von da ab finden wir in unserer<br />

Reifenberger Stammtafel das Nadlerhandwerk als den hervorstechendsten Beruf.<br />

Wenn sich dieses Handwerk in Reifenberg <strong>von</strong> dem Stadium primitiver Heimarbeit<br />

schrittweise „mit einer unleugbaren Zähigkeit, aber nicht minder mit verständnisvoller<br />

Anpassungsfähigkeit“ zu einer grosszügigen Unternehmung und schliesslichen<br />

Grossindustrie heraufgearbeitet hat, so waren es gerade einige der <strong>Ungeheuer</strong>, die an der<br />

Entwicklung führend beteiligt waren. Sussnitzki schreibt: „Die Drahtarbeiter aus dem<br />

Taunus trugen der schwierigen Sachlage dadurch Rechnung, dass sie nach einer<br />

Vervollkommnung ihrer Produktionsweise mit Eifer Ausschau hielten. So arbeiteten<br />

beispielsweise mehrere <strong>von</strong> ihnen Jahre hindurch im badischen Durlach und in Iserlohn.<br />

Nachdem sie ein verbessertes Verfahren im Lackieren, das für die Nadelfabrikation<br />

höchst wichtig ist, kennen gelernt und sich mit der Herstellungsart verschiedener ihnen<br />

bisher unbekannter Artikel ihres Gewerbes vertraut gemacht hatten, vermochten sie zum<br />

Teil tatsächlich, sich zu grösseren Unternehmern emporzuschwingen.“ (S. 105).<br />

Aus unserer Stammtafel ersehen wir, dass dies gerade auf mehrere Glieder der<br />

Reifenberger Linie zutrifft. Johann Martin (1754-1810) war um 1780 in Durlach/Baden<br />

mehrere Jahre ansässig und heiratete auch dort, wo noch seine beiden Söhne Johann<br />

Michael und Johann geboren wurden. 1792 ist er wieder in Reifenberg. Der Enkel des<br />

Johann Michael wurde der Gründer der Drahtfabrik Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong> in Höchst, die<br />

heute seine Söhne leiten. Die beiden Söhne des Johann, nämlich Johann und Johann<br />

Anton, kehrten nach ihrer Durlacher Gesellenzeit nach Reifenberg zurück. Aus kleinen<br />

Anfängen haben sie sich zu Grossunternehmern in der Drahtwarenfabrikation<br />

emporgearbeitet. Wie durch ein kleines Geschäftsbüchlein belegt ist, hatte Johann schon<br />

in den 1830er Jahren einen starken Versand nach Elberfeld, Frankfurt, Mannheim,<br />

Essen, Siegen, Aachen, Hannover, Karlsruhe, Kreuznach. Die Zehntausende <strong>von</strong><br />

Haarnadeln und Strumpfnadeln in allen Arten wurden damals durch ihn an eine Anzahl<br />

Reifenberger Familien in Auftrag gegeben und in Heimarbeit hergestellt. Noch jetzt<br />

erinnert man sich in Reifenberg, dass er, der spätere langjährige Bürgermeister <strong>von</strong><br />

Niederreifenberg (bis 1872), die gedeihliche Grundlage der einheimischen Drahtindustrie<br />

gelegt hat. Sein Bruder Johann Anton erkannte die Bedeutung des Grossen Feldbergs als<br />

Ausflugsort für Frankfurt und als Anziehungspunkt für die Taunuswanderer. Er hat<br />

1861 das erste Feldberghaus erbaut und war lange Jahre Bürgermeister in<br />

Oberreifenberg. Die beiden Brüder, <strong>von</strong> denen der ältere das Alter <strong>von</strong> 81 Jahren, der<br />

jüngere das Alter <strong>von</strong> 88 Jahren erreichte, gehören zu den markantesten Charakteren<br />

des Geschlechtes. Ein Brief des Johann an Johann Anton aus dem Jahre 1837 ist im<br />

Anhang wiedergegeben (S. 66).<br />

Von der Lebenskraft und dem Lebensmute der alten Generationen zeugt die uns ganz<br />

ungewohnt gewordene grosse Zahl ihrer Kinder. Traurig stimmt es, wenn man besonders<br />

in unserer Ehlhaltener Stammtafel zuweilen feststellt, wie bei der Mehrzahl der vielen<br />

- 36 -


Kinder der Tod so schnell der Geburt folgte. Die Reifenberger Familien scheinen<br />

gesünder gewesen zu sein. Meist ist die Trauung der Kinder verzeichnet. Und oft, wenn<br />

uns auch nur das Geburtsdatum bekannt ist, dürfen wir annehmen, dass der<br />

Betreffende ausgewandert ist, und wir die Spur seines Weges noch nicht gefunden<br />

haben.<br />

Das war nämlich die unvermeidbare Folge des grossen Kindersegens, dass mehrere<br />

der erwachsenen Kinder ausserhalb der Heimat ihre eigene Familie gründen mussten.<br />

Denn was in Seelenberg schriftlich fest gelegt war, dass über eine Zahl <strong>von</strong> 10-12<br />

Haushaltungen nicht geschritten werden dürfe (S. 34), das galt in gewissem Rahmen<br />

auch für Reifenberg. Man lese einmal die Bittgesuche zur Erwerbung des Reifenberger<br />

Bürgerrechts (Wiesbaden Staatsarchiv Abt. 333IIa2) durch, und man wird feststellen, wie<br />

peinlich der Reifenberger Rentmeister bedacht war, das Entstehen neuer Werkstätten<br />

neben den bestehenden zu verhindern (Vgl. den Fall mit dem Wagner Johann <strong>Ungeheuer</strong><br />

S. 13). Das Land, das der Vater besass und der Beruf, den er trieb, konnte nicht mehr<br />

das Brot geben für die heranwachsenden Familien der zahlreichen Kinder. So haben<br />

meist die älteren Söhne die geliebten Taunusberge verlassen und sich im Maintal oder in<br />

ferneren Gegenden niedergelassen. Auf diese Weise wurden die Ludwigsburger (S. 52)<br />

und die Durlacher Linie (S. 55) gegründet.<br />

Erwähnt sei noch die Auswanderung nach Russland, die für das Nassauer Land und<br />

auch für Reifenberg eine allgemeinere Bedeutung hatte. Am 4.12.1762 erliess die<br />

russische Zarin Katharina II. ein Manifest zur Werbung Westeuropäern für die<br />

Besiedelung der Steppengebiete Russlands. In einem zweiten, am 22.7.1763 folgenden<br />

Manifest versprach sie für die Kolonisten freie Religionsübung, Steuerfreiheit für 30<br />

Jahre, Militärfreiheit, Selbstverwaltung u.a. Der russische Resident in Frankfurt a.M.<br />

warb mehrere nassauische Memonitenfamilien (sie kamen aus der Pfalz vor allem nach<br />

Nassau-Usingen; Spielmann, in Annalen d. Ver. f. Nass. Gesch. 26 (1894) S. 137) und<br />

später andere Ansiedlungslustige, die im Wolgagebiete angesiedelt wurden (Brepohl S. 6).<br />

In den folgenden Jahren wanderten viele Nassauer auch nach Ungarn, Westpreussen<br />

und Russisch-Polen aus (Spielmann, Gesch. v. Nassau II 27).<br />

Auch Reifenberger waren unter denen, die nach Russland gingen. Am 25.2.1766<br />

berichtet der Reifenberger Rentmeister (Wiesbaden St.A. Abt. 333 IIa2), dass russische<br />

Kommissäre die Leute zur Emigration ins Königreich Astrachan verleiten wollten, und<br />

dass mehrere Untertanen sich entschlossen hätten, in gedachtes Russland<br />

auszuwandern. Am 11.4.1766 wird gesagt, dass der Reifenberger Caspar Brendel, der<br />

weder Untertan (Bürger) noch Beisass (hatte nur Wohnrecht, kein Bürgerrecht) war,<br />

nach Russland gegangen sei. Am 15.6.1766 melden sich in Reifenberg zur<br />

Auswanderung nach Russland: Sigbert Hembt (Hemp), Anton Brendel und sein Sohn,<br />

Heinrich Vest, Donatus Fuchs, Veit Weigant, Bartholomäus Beuths Wittib und ihr<br />

Tochtermann; ausser Donatus Fuchs waren alle nur „Eingeschlichene“, d.h. sie hatten<br />

weder das Bürgerrecht noch die Anerkennung als Beisassen.<br />

Nach einer brieflichen Mitteilung <strong>von</strong> Herrn Franz <strong>Ungeheuer</strong> /Höchst gibt es in der<br />

Ukraine einen menonitischen Mühlenbesitzer <strong>Ungeheuer</strong>, dessen Vorfahren zur Zeit<br />

Katharinas II. eingewandert sind. Demnach waren sicher bei den nassauischen<br />

Auswanderern auch Glieder unseres Geschlechtes, aber wir wissen bisher noch nichts<br />

Näheres.<br />

TAFEL 11. DIE REIFENBERGER LINIE.<br />

II. Johann Georg (Hans Jörg), kath., geb. ..., gest. Seelenberg 10.6.1713, Bauer und<br />

Schmied, 1687 Bürgermeister in Ehlhalten, 1695 Mitgründer <strong>von</strong> Seelenberg,<br />

Schöffe ebd.; verm. Ehlhalten 6.2.1679 Anna Barbara Weil, kath., geb. ..., gest.<br />

- 37 -


Seelenberg 20.11.1733 (Tochter des Peter Weil, Bauer in Ehlhalten (1654)). – Siehe<br />

Tafel 1, S. 12. – Kinder:<br />

III. 1. Elisabeth, kath., get. Ehlhalten 26.8.1684, gest. ...; verm. Seelenberg<br />

26.4.1718 Johann Andreas Rauch, kath., Sohn des Valentin Rauch,<br />

Mitgründer <strong>von</strong> Seelenberg (1695) und seiner Ehefrau Magdalena.<br />

2. Johann „<strong>von</strong> Sellenberg“, kath., get. Ehlhalten 25.2.1686, gest. ...,<br />

IV.<br />

Reifenberger Bürger; verm. I. Reifenberg 27.11.1709 Anna Maria Gönner,<br />

kath., geb. Reifenberg 5.5.1689, gest. Reifenberg 26.10.1739 (Tochter des<br />

Johann Gönner, Schöffe und Bürger in Reifenberg, Bürgermeister 1684 ebd.,<br />

und seiner Ehefrau Magdalena); verm. II. Reifenberg 20.9.1740 Maria<br />

Katharina Keller aus Niederjosbach. – Kinder:<br />

I. Ehe<br />

1. Anna Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 7.2.1711.<br />

2. Bartholomäus, kath., geb. Reifenberg 1.8.1713, gest. ..., Bauer in<br />

Reifenberg (Vermögensangabe siehe Anhang S. 64); verm. Reifenberg<br />

21.5.1736 Anna Elisabeth Laxner, Tochter des Seelenberger Schultheisen<br />

Wilhelm Laxner und seiner Ehefrau Anna Elisabeth Colet. – Kinder:<br />

V. 1. Maria Katharina, kath., get. Reifenberg 16.2.1738, gest. …, verm.<br />

Reifenberg 26.8.1760 Johann Anton Mühlbach, Sohn des Försters<br />

und Schöffen Johann Anton Mühlbach zu Reifenberg und seiner<br />

Ehefrau Eva Katharina.<br />

2. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 28.3.1741.<br />

3. Johann Georg, kath., geb. Reifenberg 21.9.1743, gest. 7.4.1803,<br />

Schneider; verm. Reifenberg 15.2.1768 Anna Elisabeth Vest, Tochter<br />

des Johann Nikolaus Vest zu Reifenberg (Siehe Anhang S. 65). –<br />

Kinder:<br />

VI. 1. Maria Katharina, kath., geb. Reifenberg 26.8.1769, gest.<br />

Reifenberg 10.5.1808.<br />

2. Magdalena, kath., geb. Reifenberg 10.8.1771.<br />

3. Magdalena, kath., geb. Reifenberg 20.3.1775.<br />

4. Maria Anna, kath., geb. Reifenberg 12.1.1777, gest. Reifenberg<br />

2.10.1843; verm. Reifenberg 6.6.1796 Matthäus Schmitt, Sohn<br />

des Müllers Johann Schmitt zu Hattstein bei Reifenberg und<br />

seiner Ehefrau Elisabeth.<br />

5. Anna Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 18.5.1780.<br />

V. 4. Maria Elisabeth, geb. Reifenberg 7.9.1746, gest. Reifenberg 9.2.1810<br />

(es liegt ein Dispensgesuch vom 4.10.1767 bezüglich Heirat dieser M.<br />

El. mit Joh. Philipp Gutacker, Maurer zu Reifenberg vor; ob es zu<br />

dieser Heirat kam, ist noch nachzusehn.).<br />

5. Johann, kath., get. Reifenberg 15.5.1751.<br />

IV. 3. Elisabeth Wilhelmina, kath., geb. Reifenberg 5.4.1715.<br />

4. Johann Peter, kath., geb. Reifenberg 10.4.1716<br />

5. Friedrich Johann, kath., geb. Reifenberg 26.11.1718, gest. Kalbach<br />

17.1.1766, Nadler in Kalbach/Taunus; verm. Kalbach 9.2.1750 Juliana<br />

Reul, kath., geb. Kalbach um 1729, gest. Kalbach 12.3.1797. –<br />

Ludwigsburger Linie. – Siehe Tafel 16, S. 54!<br />

7. Maria Christina, kath., geb. Reifenberg 18.1.1721.<br />

- 38 -


8. Maria Anna Katharina, kath., geb. Reifenberg 6.9.1722, gest. …, verm.<br />

Ober-Ohlm (der Ort wird öfters erwähnt, ich weiss aber nicht, um welchen<br />

es sich handelt) 19.5.1743 Johann Anton Brendel, Sohn des Georg<br />

Friedrich Bendel und seiner Ehefrau Elisabeth.<br />

8. Johann Philipp, kath., geb. Reifenberg 29.10.1724, gest. Reifenberg<br />

6.7.1782, Nadler in Durlach und Reifenberg; verm. Reifenberg 22.5.1753<br />

Anna Margaretha Usinger, kath., get. Reifenberg 18.9.1734 gest.<br />

Reifenberg 28.3.1793 (Tochter des Jägers Wilhelm Usinger zu Reifenberg<br />

und seiner Ehefrau Christina Cappus). – Kinder:<br />

V. 1. Johann Martin, kath., get. Reifenberg 29.1.1754, gest. Reifenberg<br />

10.11.1810, Nadler in Durlach und Reifenberg; verm. I. Durlach<br />

18.5.1780 Katharina Gansfuss, lutherisch, geb. um 1756, gest.<br />

Reifenberg 22.6.1806 (aus Maysebach, = Maisbach/Baden<br />

VI.<br />

Unterrheinkreis?); verm. II. Reifenberg 3.2.1807 Anna Margaretha<br />

Weismantel, kath., geb. Reifenberg 20.9.1768, gest. Reifenberg<br />

23.4.1828 (Tochter des Schuhmachers Johann Georg Weismantel zu<br />

Reifenberg und seiner Ehefrau Christina Brendel). – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Johann Michael, kath., geb. Durlach um 1781, gest. Reifenberg<br />

15.7.1823, Nadler in Reifenberg; verm. Reifenberg 8.6.1802<br />

Magdalena Brendel, kath., geb. Reifenberg 25.4.1778, gest.<br />

Reifenberg 17.6.1827 (Tochter des Georg Philipp Brendel in<br />

Reifenberg und seiner Ehefrau Anna Maria Schneider). –<br />

Kinder: Siehe Tafel 12, S. 42.<br />

2. Johann, kath., geb. Durlach um 1784, gest. Reifenberg<br />

3.11.1835, Nadler; verm. Reifenberg 25.11.1806 Anna Klara<br />

Nathan, kath., geb. und getauft Reifenberg 25.8.1781, gest.<br />

Reifenberg 17.4.1834 (Tochter des Schreiners Philipp Ferdinand<br />

Nathon in Reifenberg und seiner Ehefrau Magdalena Vest. – Sie<br />

war verm. I. Reifenberg 25.11.1800 mit Johann Adam Brendel,<br />

Sohn des Nagelschmiedes Karl Brendel und seiner Ehefrau<br />

Magdalena. – Siehe die Ahnentafel der Anna Klara Nathan im<br />

Anhang S. 64). – Kinder: Siehe Tafel 13, S. 42.<br />

3. Katharina, kath., geb. Reifenberg 4.1.1792.<br />

4. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 11.2.1798.<br />

II. Ehe:<br />

5. Wilhelm, kath, geb. Reifenberg 24.3.1808<br />

6. Johann, kath., geb. Reifenberg 25.2.1809, gest. Reifenberg<br />

10.5.1869; verm. Reifenberg 21.4.1835 Maria Anna Herr, geb.<br />

Reifenberg 1810, gest. Reifenberg 1875 (Tochter des<br />

7.<br />

Schuhmachers Herr zu Reifenberg). – Kinder: Siehe Tafel 14,<br />

S. 48.<br />

Maria Anna, kath., geb. Reifenberg 30.12.1809.<br />

V. 2. Eva Margaretha, kath., get. Reifenberg 19.1.1757.<br />

3. Anna Margaretha, kath., get. Reifenberg 29.1.1758.<br />

4. Christina, kath., get. Reifenberg 20.2.1761, gest. Reifenberg<br />

21.2.1814; verm. ... Andreas Usinger.<br />

5. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 2.10.1763, gest. ..., Soldat, später<br />

Beisasse und Nadler in Durlach; verm. Durlach 18.9.1787 Barbara<br />

Chanson aus Durlach. – Durlacher Linie, siehe Tafel 17, S. 56.<br />

- 39 -


6. Charlotte, geb. Reifenberg 23.5.1766, gest. ..., verm. Reifenberg<br />

24.11.1788 Karl Saur, Sohn des Johann Wilhelm Saur in Reifenberg<br />

und seiner Ehefrau Magdalena.<br />

7. Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 15.2.1770, gest. Reifenberg<br />

8.<br />

22.11.1792; verm. Reifenberg 25.11.1788 Johann Anton Herr, geb.<br />

Reifenberg 16.2.1767 (Sohn des Peter Herr in Reifenberg und seiner<br />

Ehefrau Elisabeth Schmitt).<br />

Johann Philipp, kath., geb. Reifenberg 6.7.1773, gest. Reifenberg<br />

23.11.1814, Nagelschmied in Reifenberg; verm. Reifenberg 3.2.1801<br />

Anna Maria Rauch, kath., geb. Reifenberg 27.8.1778, gest. ..., verm.<br />

II. Reifenberg 24.2.1818 Johann Friedrich Beudt, Witwer (Tochter<br />

des „verarmten Müllers“ Johann Philipp Rauch und seiner Ehefrau<br />

Eva Katharina Wenzel). – Kinder: Siehe Tafel 15, S. 50.<br />

9. Johann, kath., get. Durlach 20.5.1779.<br />

IV. 9. Maria Christina, kath., get. Reifenberg 28.2.1727, gest. Reifenberg<br />

22.11.1727.<br />

10. Anna Margaretha, kath., get. Reifenberg 12.10.1732, gest. …, verm.<br />

Seelenberg 13.1.1761 Johann Beid, Sohn des Roderich Beid in Schmitten<br />

und seiner Ehefrau Maria Magdalena.<br />

II. Ehe:<br />

11. Johann Martin, kath., get. Reifenberg 4.6.1741, gest. …, verm. Reifenberg<br />

20.2.1764 Anna Eva Sturm aus Reifenberg (verm. II. Reifenberg<br />

31.4.1771 Johann Philipp Wagner). – Kinder:<br />

V. 1. Johann Philipp, kath., geb. Reifenberg 13.12.1764.<br />

2. Johann Heinrich, kath., get. Reifenberg 30.11.1765, gest. Reifenberg<br />

14.12.1809, Nagelschmied; verm. Reifenberg 10.7.1792 Elisabeth<br />

Rös, Tochter des Johann Georg Rös in Eppenhain und seiner<br />

Ehefrau Margaretha (verm. II. Reifenberg 14.5.1816 Witwer <strong>Josef</strong><br />

Waldschmitt aus Schmitten). – Kinder:<br />

VI. 1. Johann, kath., geb. Reifenberg 12.1.1793.<br />

2. Johann Philipp, kath., geb. Reifenberg 25.12.1795.<br />

3. Johann Anton, kath., geb. Reifenberg 16.5.1799.<br />

4. Katharina, kath., geb. Reifenberg 26.9.1801.<br />

5. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 16.8.1805.<br />

6. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 3.12.1807.<br />

V. 3. Anna Margaretha, kath., geb. Reifenberg 21.12.1767.<br />

4. Susanna, kath., geb. Reifenberg 12.6.1769, gest. …, verm.<br />

III. 3.<br />

Reifenberg 7.5.1810 Matthäus Ertel, Sohn des Matthäus Ertel in<br />

Reifenberg und seiner Ehefrau Elisabeth.<br />

Anna Christina, kath., get. Ehlhalten 16.11.1687, gest. …, verm. Reifenberg<br />

16.2.1705 Martin Weitz (monasteriensis, wohl aus Münster im Taunus?; Sohn<br />

des Matthäus Weitz und seiner Ehefrau Anna Eva).<br />

4. Johann Martin, kath., geb. Ehlhalten 19.5.1688, gest. ...; verm. I. Seelenberg<br />

9.11.1717 Anna Elisabeth Gönner, geb. ..., gest. Reifenberg 23.3.1728 (Tochter<br />

des Reifenberger Bürgermeisters (1684), Schöffen und Bürgers Johann<br />

Gönner); verm. II. Seelenberg 30.6.1728 Witwe Anna Katharina Gall <strong>von</strong> der<br />

Ziegelhütte bei Roth an der Weil (verm. I. Jakob Gall); Johann Martin zog vor<br />

1728 nach Reifenberg und erwarb dort das Bürgerrecht. – Kinder:<br />

- 40 -


IV. I. Ehe:<br />

1. Johann, kath., get. Seelenberg 4.8.1718.<br />

2. Johann Georg, kath., geb. Seelenberg 14.9.1719.<br />

3. Anna Maria, kath., get. Seelenberg 27.10.1720.<br />

4. Johann Mathäus, kath., get. Seelenberg 13.3.1722.<br />

5. Anna Elisabeth, kath., get. Seelenberg 31.1.1724, begr. Ehlhalten<br />

23.12.1797; verm. Ehlhalten 8.2.1751 Johann Rodeck, Sohn des<br />

Christoph Rodeck in Ehlhalten und seiner Ehefrau Magdalena.<br />

6. Maria Barbara, kath., get. Seelenberg 11.3.1725.<br />

7. Gerlach, kath., get. Seelenberg 13.6.1726, gest. ..., verm. I. Reifenberg<br />

13.5.1755 Anna Katharina Weil, Tochter des Seelenberger Schultheissen<br />

und Schmiedes Johann Georg Weil und seiner Ehefrau Anna Maria; verm.<br />

II. Reifenberg 2.3.1772 Maria Margaretha Wagner aus Arnoldshain (sie<br />

hat, nach dem Tode des Gerlach, am 29.8.1780 einen filius illegitimus<br />

Jakob). – Kinder:<br />

V. I. Ehe:<br />

1. Johann Georg, kath., get. Reifenberg 21.3.1756.<br />

2. Anna Eva, kath., get. Reifenberg 22.1.1758, gest. …; verm.<br />

Reifenberg 13.8.1782 Johann Georg Blös, Sohn des Johann Blös,<br />

einst in Schlossborn, und seiner Ehefrau Maria Margaretha.<br />

3. Johann Martin, kath., get. Reifenberg 9.4.1760, gest. …, verm.<br />

Reifenberg 13.8.1782 Anna Maria Bös (Tochter der Eheleute Johann<br />

Michael und Katharina Bös, vormals in Schloss-Haselbach).<br />

4. Ferdinand, kath., geb. Reifenberg 30.1.1763.<br />

5. Johann, kath., geb. Reifenberg 24.9.1765.<br />

6. Johann Philipp, geb. Reifenberg 22.10.1768.<br />

II. Ehe:<br />

7. Johann Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 5.5.1773.<br />

8. Maria Magdalena, kath., geb. Reifenberg 4.12.1775.<br />

IV. 8. Anna Eva, kath., get. Reifenberg 7.3.1728.<br />

III. 5. Katharina, kath., verm. Reifenberg 1.3.1707 Johann Theodor Stickel (Sohn des<br />

Balthasar Stickel in Reifenberg und seiner Ehefrau Margaretha).<br />

6. Anna Maria, kath., get. Ehlhalten 18.5.1690.<br />

7. Ursula, kath., get. Ehlhalten 17.2.1692, gest. …, verm. Reifenberg 12.1.1717<br />

Johann Vest (Sohn des Nikolaus Vest in Reifenberg und seiner Ehefrau Anna<br />

Katharina).<br />

8. Johann Georg, kath., get. Ehlhalten 18.3.1696, gest. ... verm. Cronberg im<br />

Taunus 29.10.1723 Maria Elisabeth Bickert, Witwe in Cronberg. – Kinder:<br />

IV. 1. Anna Margaretha, kath., get. Cronberg 26.9.1725.<br />

2. Johann, kath., get. Cronberg 26.10.1727.<br />

3. Anna Elisabeth, kath., get. Cronberg 29.1.1731.<br />

III. 9.<br />

(Diese Cronberger Familie ist noch nicht weiter verfolgt worden!)<br />

Anna Elisabeth, kath., geb. Seelenberg 1.5.1699.<br />

10. Johann Michael, kath., geb. Seelenberg 1.3.1703, gest. Seelenberg 26.10.1703.<br />

- 41 -


TAFEL 12. REIFENBERGER LINIE, Fortsetzung.<br />

VI. Johann Michael, kath., geb. Durlach um 1781, gest. Reifenberg 15.7.1823, Nadler<br />

in Reifenberg; verm. Reifenberg 8.6.1802 Magdalena Brendel, kath., geb. Reifenberg<br />

25.4.1778, gest. Reifenberg 17.6.1827 (Tochter des Georg Philipp Brendel in<br />

Reifenberg und seiner Ehefrau Anna Maria Schneider). – Siehe Tafel 11, S. 39. –<br />

Kinder:<br />

VII. 1. Johann, kath., geb. Reifenberg 8.1803.<br />

2. Magdalena, kath., geb. Reifenberg 28.8.1807, gest. Reifenberg 26.1.1830.<br />

3. Anna Margaretha, kath., geb. Reifenberg 23.4.1809, gest. Reifenberg<br />

4.<br />

29.10.1849, verm. Reifenberg 18.2.1833 Johann Philipp Burkard, geb.<br />

Reifenberg 11.7.1809, gest. ..., Nadler in Reifenberg.<br />

Anton, kath., geb. Reifenberg 10.5.1810.<br />

5. Johann Philipp, kath., geb. Reifenberg 6.6.1813, gest. Niederreifenberg<br />

13.1.1858, Drahtarbeiter; verm. Reifenberg 12.2.1839 Katharina Waldschmidt,<br />

geb. Reifenberg 3.9.1815, gest. Reifenberg 28.4.1885 (Tochter des Franz<br />

Wilhelm Waldschmidt in Reifenberg und seiner Ehefrau Magdalena Hammer). –<br />

Kinder:<br />

VIII. 1. Katharina, kath., geb. Reifenberg 7.12.1839, gest. ..., verm. Reifenberg<br />

19.9.1871 Heinrich Hammer, geb. Reifenberg 16.4.1845.<br />

2. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 19.1.1842, gest. Reifenberg<br />

3.<br />

24.12.1909.<br />

Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 8.4.1845, gest. ..., Fabrikbesitzer in<br />

Höchst/Main; verm. Reifenberg 21.2.1871 Magdalena Brendel, kath., geb.<br />

Schmitten 13.4.1845. – Kinder:<br />

IX. 1. Katharina Rosa, geb. Reifenberg 29.2.1872, gest. Reifenberg<br />

VII. 6.<br />

4.6.1872. – Die übrigen Kinder sind in Höchst geboren; Daten fehlen<br />

mir noch.<br />

Katharina, kath., geb. Reifenberg 18.3.1818, gest. ..., verm. Reifenberg<br />

30.6.1837 Anton Mühlbach, geb. Reifenberg 10.12.1813, Nagelschmied in<br />

Reifenberg.<br />

7. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 21.10.1819.<br />

TAFEL 13. REIFENBERGER LINIE, Fortsetzung.<br />

VI. Johann, kath. geb. Durlach um 1784, gest. Reifenberg 3.11.1835, Nadler in<br />

Reifenberg; verm. Reifenberg 25.11.1806 Anna Klara Nathan, kath., geb. und get.<br />

Reifenberg 25.8.1781, gest. Reifenberg 17.4.1834 (Tochter des Schreiners Philipp<br />

Ferdinand Nathon in Reifenberg und seiner Ehefrau Magdalena Vest. – Sie war<br />

verm. I. Reifenberg 25.11.1800 mit Johann Adam Brendel, Sohn des<br />

Nagelschmiedes Karl Brendel in Reifenberg und seiner Ehefrau Magdalena. – Siehe<br />

die Ahnentafel der Anna Klara Nathan im Anhang S. 64). - Siehe Tafel 11, S. 39! –<br />

Kinder:<br />

- 42 -


VII. 1. Katharina, kath., geb. Niederreifenberg 22.11.1808, gest. Niederreifenberg<br />

11.12.1890; verm. Reifenberg 15.11.1835 <strong>Josef</strong> Scheib, geb. Reifenberg<br />

5.12.1806, gest. Niederreifenberg 17.1.1881, Nagelschmied.<br />

2. Johann, kath., geb. Niederreifenberg 6.3.1812, gest. Niederreifenberg 1.7.1893,<br />

Unternehmer in der Drahtwarenindustrie in Niederreifenberg, Bürgermeister<br />

ebd (bis 1872); verm. Reifenberg 30.6.1835 Anna Maria Waldschmidt, kath.,<br />

geb. Reifenberg 14.12.1810, gest. Niederreifenberg 21.9.1886. – Kinder:<br />

VIII. 1. Maria Anna, kath., geb. Niederreifenberg 7.5.1836, gest. …, verm.<br />

...8.1857 Johann Georg Erker aus Pfaffenwiesbach, geb. 28.2.1829.<br />

2. Elisabeth, kath., geb. Niederreifenberg 18.9.1838, gest. Niederreifenberg<br />

1893, ledig.<br />

3. Katharina, kath., geb. Niederreifenberg 23.7.1840, gest.<br />

Arnoldshain/Taunus 22.12.1901, verm. 22.7.1861 Anton Beudt, kath.,<br />

geb. Seelenberg ..., gest. ..., Wirt und Bäcker in Arnoldshain.<br />

4. Friedrich Jakob, kath., geb. Niederreifenberg 1.8.1842, gest.<br />

Niederreifenberg 4.9.1914, Bäcker und Postagent in Niederreifenberg;<br />

verm. Reifenberg 3.5.1870 Elisabeth Ochs, kath., geb. Schmitten<br />

18.3.1849, gest. Niederreifenberg 20.7.1903 (Tochter des Anton Ochs,<br />

Bäcker in Schmitten, und seiner Ehefrau Elisabeth Ernst). – Kinder:<br />

IX. 1. Anna Maria, kath., geb. Niederreifenberg 27.2.1871, verm. 19.2.1895<br />

Ludwig Waldschmidt, geb. Oberreifenberg 15.2.1868, gest.<br />

Darmstadt 17.10.1930, Bäcker, später Besitzer eines Fahrrad- und<br />

Maschinengeschäftes in Darmstadt (Sohn des Ludwig Waldschmidt<br />

in Oberreifenberg und seiner Ehefrau Klara <strong>Ungeheuer</strong>, siehe<br />

Tafel 13, S. 46).<br />

2. Elisabeth, kath., geb. Niederreifenberg 10.6.1872; verm. I.<br />

Niederreifenberg 15.4.1895 Johann Klees, geb. Sossenheim 1869,<br />

gest. 1898, Bäcker in Sossenheim (Sohn des Kilian Klees und seiner<br />

Ehefrau Elisabeth Christ); verm. II. Frankfurt/M.-St. Laurentius<br />

18.9.1899 Heinrich Niedt, geb. Oberhattert 30.1.1868, gest. <strong>Trier</strong> ...,<br />

Kaufmann in <strong>Trier</strong> (Sohn des Hauptlehrers Johann Peter Niedt und<br />

seiner Ehefrau Maria Weimer).<br />

3. Katharina, kath., geb. Niederreifenberg 9.11.1873, verm.<br />

Oberhöchstadt 8.1889 Peter Hildmann, kath., geb. Oberhöchstadt<br />

13.3.1870.<br />

4. Johann Georg, kath., geb. Niederreifenberg 22.4.1875, gest.<br />

5.<br />

Niederreifenberg 18.7.1876.<br />

Paul <strong>Josef</strong>, kath., geb. Niederreifenberg 21.10.1876, gest. <strong>Trier</strong><br />

29.10.1918, Postagent in Niederreifenberg, seit 1905 Kaufmann in<br />

<strong>Trier</strong>; verm. Arenberg 3.10.1908 Katharina Weimer, kath., geb. Hof<br />

Treisfurt bei Villmar 23.7.1886 (Tochter des Hofpächters Johann<br />

Georg Weimer und seiner Ehefrau Katharina Heymann). – Kinder:<br />

X. 1. Peter <strong>Josef</strong>, kath., geb. <strong>Trier</strong> 23.12.1909, zum Priester geweiht<br />

<strong>Trier</strong> 29.7.<strong>1934</strong>.<br />

2. Maria Elisabeth, kath., geb. <strong>Trier</strong> 2.2.1914, Kindergärtnerin.<br />

3. Anna Katharina, kath., geb. <strong>Trier</strong> 27.11.1915.<br />

IX. 6. Kind (filiolus) geb. und gest. Niederreifenberg 27.8.1878.<br />

7. Sophie, kath., geb. Niederreifenberg 4.4.1880, Postverwalterin in<br />

Niederreifenberg.<br />

- 43 -


8. <strong>Josef</strong> Anton, kath., geb. Niederreifenberg 28.8.1882, Bäcker, später<br />

Kaufmann in <strong>Trier</strong>; verm. Niedertiefenbach bei Limburg 6.1.1914<br />

Elisabeth Schlitt, kath., geb. Niedertiefenbach. – Kinder:<br />

X. 1. Anton, kath., geb. <strong>Trier</strong> 28.1.1915, Bäcker.<br />

2. Elisabeth, kath., geb. <strong>Trier</strong> 28.1.1915.<br />

3. Heinrich, kath., geb. <strong>Trier</strong> 10.4.1916, Reichswehrsoldat.<br />

4. Anna, kath., geb. <strong>Trier</strong> 7.3.1919.<br />

5. <strong>Josef</strong>, kath., geb. <strong>Trier</strong> 11.6.1922.<br />

6. Johann, kath., geb. <strong>Trier</strong> 4.3.1928.<br />

IX. 9. Elisabeth Anna, kath., geb. Niederreifenberg 19.10.1883, wohnt in<br />

<strong>Trier</strong>.<br />

10. Wilhelm, kath., geb. Niederreifenberg 11.2.1885, Bäcker in<br />

Niederreifenberg; verm. Niederreifenberg 24.5.1920 Margaretha Vest,<br />

kath., geb. Niederreifenberg 26.9.1896 (Tochter des Johann Vest in<br />

Niederreifenberg und seiner Ehefrau Anna Maria <strong>Ungeheuer</strong>. – Siehe<br />

Tafel 14, S. 48) – Kinder:<br />

X. 1. Therese, kath., geb. Niederreifenberg 5.4.1921.<br />

2. Maria, kath., geb. Niederreifenberg 20.5.1925.<br />

3. Elisabeth, kath., geb. Niederreifenberg 18.1.1928.<br />

4. Matthilde, kath., geb. Niederreifenberg 1.5.1930, gest.<br />

IX. 11.<br />

Niederreifenberg 24.4.1933.<br />

Jakob Heinrich, kath., geb. Niederreifenberg 9.3.1886, Bäcker,<br />

später Kaufmann in <strong>Trier</strong>; verm. <strong>Trier</strong> 23.2.1921 Witwe Katharina<br />

Weimer, kath., geb. Hof Treisfurt bei Villmar 23.7.1886 (Tochter des<br />

Hofpächters Johann Georg Weimer und seiner Ehefrau Katharina<br />

Heymann. – Verm. I. Arenberg 3.10.1908 Paul <strong>Josef</strong> <strong>Ungeheuer</strong>,<br />

Bruder des Jakob Heinrich, siehe oben!)<br />

12. Elisabeth Therese, kath., geb. Niederreifenberg 27.2.1888, verm.<br />

Niederreifenberg 23.11.1926 <strong>Josef</strong> <strong>Ungeheuer</strong>, kath., geb.<br />

Niederreifenberg-Feldberg 26.2.1899 (Sohn des Jakob <strong>Ungeheuer</strong> in<br />

Niederreifenberg und seiner Ehefrau Christina Gutacker. – Siehe<br />

Tafel 15, S. 51).<br />

VIII. 5. Gabriel Lorenz, kath., geb. Niederreifenberg 15.2.1845, gest.<br />

Schierstein/Taunus 14.5.1903, Postverwalter in Schierstein; verm.<br />

Frauenstein 11.5.1875 Elisabeth Kirn, kath., geb. Hof Grorod 26.9.1845,<br />

gest. Schierstein 6.3.1926 (Tochter des Gutsbesitzers Georg Kirn auf Hof<br />

Grorod bei Frauenstein und seiner Ehefrau Agnes Kett). – Kinder:<br />

IX. 1. Katharina Franziska, kath., geb. 16.4.1876, gest. 6.7.1930.<br />

2. Elisabeth Petronella, kath., geb. 31.5.1877, gest. 20.7.1877.<br />

3. Heinrich Eugen Otto, kath., geb. 5.5.1878, gefallen im Weltkrieg<br />

17.7.1918.<br />

4. Karl Ludwig Hugo, kath., geb. Schierstein 9.7.1882, Rechtsanwalt in<br />

Frankfurt/M.; verm. Wiesbaden ... Maria Leyendecker, kath., geb. ...<br />

(Tochter des Landgerichtsrates August Leyendecker). – Kinder:<br />

X. 1. Elisabeth.<br />

2. Maria.<br />

- 44 -


3. Gertrud.<br />

4. Heinrich.<br />

IX. 5. Sophia Maria, kath. geb. Schierstein 11.7.1884, verm. Schierstein<br />

15.5.1926 Peter Wilhelm Waldeck, kath., geb.<br />

Heidesheim/Rheinhessen<br />

Waldeck in Heidesheim).<br />

21.8.1874 (Sohn des Johann <strong>Josef</strong><br />

VIII. 6. Sophie, kath., geb. Niederreifenberg 14.3.1847, gest. Mainz 29.3.1914,<br />

verm. ...2.1870 August Heinrich Erker, kath. geb.<br />

Pfaffenwiesbach/Taunus 4.3.1843, gest. Darmstadt 13.9.1883,<br />

7.<br />

Bierbrauereibesitzer in Darmstadt (Sohn des Christoph Erker, Bürger und<br />

Blaufärber in Pfaffenwiesbach, und seiner Ehefrau Anna Maria Rupp).<br />

Anna Klara, kath., geb. Niederreifenberg 15.2.1849, gest. Niederreifenberg<br />

21.8.1852.<br />

8. Paul <strong>Josef</strong>, kath., geb. Niederreifenberg 9.12.1851, gest. Niederreifenberg<br />

11.12.1913, Warenhausbesitzer in Niederreifenberg, Bürgermeister ebd.<br />

1878-1913; verm. I. Niederreifenberg 9.5.1876 Maria Anna Schmidt,<br />

kath., geb. ... 12.1.1855, gest. Niederreifenberg 6.6.1878; verm. II.<br />

Niederreifenberg ... Katharina Ochs, kath., geb. Schmitten 11.11.1857,<br />

gest. Niederreifenberg 3.1919 (Tochter des Bäckers Anton Ochs in<br />

Schmitten und seiner Ehefrau Elisabeth Ernst). – Kinder:<br />

IX. I. Ehe:<br />

1. <strong>Josef</strong> Franz, kath., geb. Niederreifenberg 28.3.1877, gest.<br />

2.<br />

Niederreifenberg 19.1.1889.<br />

Friedrich Jakob, kath., geb. Niederreifenberg 5.6.1878, Bäcker in<br />

Höchst/M.; verm. ... Anna ...<br />

II. Ehe:<br />

3. und<br />

4. Männliche Zwillnge, geb. und gest. Niederreifenberg 5.9.1881.<br />

5. Heinrich <strong>Josef</strong>, kath., geb. Niederreifenberg 17.3.1883, Kaufmann in<br />

Niederreifenberg; verm. Niederreifenberg 28.8.1917 Anna Usinger,<br />

kath., geb. Niederreifenberg 29.9.1896. – Kinder:<br />

X. 1. Anna, kath., geb. Niederreifenberg 25.12.1923.<br />

2. Maria, kath., geb. Niederreifenberg 23.1.<strong>1934</strong>.<br />

IX. 6. Klara Elisabeth, kath., geb. Niederreifenberg 30.9.1885, verm.<br />

Niederreifenberg 22.11.1906 Adam Herr, kath., geb. Niederreifenberg<br />

19.7.1881, Fabrikbesitzer in Niederreifenberg (Sohn des<br />

Fabrikbesitzers Wilhelm Herr in Niederreifenberg und seiner Ehefrau<br />

Katharina Ochs).<br />

7. Susanna, kath., geb. Niederreifenberg 1.7.1889, gest.<br />

Niederreifenberg 26.12.1919; verm. Niederreifenberg 28.5.1912<br />

8.<br />

Wilhelm Herr, kath., geb. Niederreifenberg 11.5.1884 (Sohn des<br />

Fabrikbesitzers Wilhelm Herr in Niederreifenberg und seiner Ehefrau<br />

Katharina Ochs).<br />

Paul <strong>Josef</strong>, kath., geb. Niederreifenberg 14.3.1895, Kaufmann in<br />

Niederreifenberg, verm. Niederreifenberg ... Christina Usinger, kath.,<br />

geb. Niederreifenberg 18.9.1900. – Kinder:<br />

X. 1. Christina, kath., geb. Niederreifenberg 27.11.1923.<br />

- 45 -


VIII. 9. Johann Heinrich, kath., geb. Niederreifenberg 19.5.1854, gest. Darmstadt<br />

13.7.1897, Bierbrauereibesitzer in Darmstadt; verm. I. Darmstadt<br />

IX.<br />

3.1.1883 Katharina Brennstuhl aus Oberroden in Darmstadt; verm. II.<br />

Heppenheim/Bergstrasse 16.8.1887 Elisabeth Neff, geb. Heppenheim<br />

28.8.1864, gest. Darmstadt 3.1.1926 (Tochter des Bierbrauereibesitzers<br />

Franz Neff in Heppenheim an der Bergstrasse). – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Johann Heinrich, kath., geb. Darmstadt 2.3.1884, gest. Darmstadt<br />

12.6.1885.<br />

2. Karl <strong>Josef</strong>, kath., geb. Darmstadt 2.3.1885, gest. Darmstadt<br />

8.5.1886.<br />

II. Ehe:<br />

2. Johann Heinrich, Dr.med., kath., geb. Darmstadt 24.8.1888, Arzt in<br />

Rimbach/Odenwald; verm. 24.7.1918 Amalie Schmitt, geb.<br />

Siefersheim 3.11.1889. – Kinder:<br />

X. 1. Edgar Heinrich, kath., geb. Rimbach 6.1.1920.<br />

2. Elisabeth, kath., geb. Rimbach 12.2.1921.<br />

IX. 3. Ludwig, kath., geb. Darmstadt 26.7.1892, Kaufmann in Klein-<br />

Zimmern/Odenwald.<br />

4. Elisabeth, kath., geb. Darmstadt 15.11.1895, Chorschwester<br />

4.<br />

(Schwester Franziska) im Kloster der Ewigen Anbetung in Mainz.<br />

Anna Maria, kath., geb. Darmstadt 31.1.1898, verm. … G. Christ,<br />

kath., ... Sudienrat in Bingen.<br />

VII. 3. Johann Anton, kath., geb. Niederreifenberg 1.4.1821, gest. Oberreifenberg<br />

10.3.1910, Wirt in Oberreifenberg, Bürgermeister ebd., erhielt Preussischen<br />

Kronenorden IV. Kl.; verm. Reifenberg 18.10.1842 Elisabeth Quicker, kath.,<br />

geb. Reifenberg 29.12.1822, gest. Oberreifenberg 31.12.1876 (Tochter des<br />

Georg Daniel Quicker in Reifenberg und seiner Ehefrau Eva Margaretha<br />

Sturm). – Kinder:<br />

VIII. 1. Anna Klara, kath., geb. Oberreifenberg 11.6.1843, gest. Oberreifenberg<br />

7.1.1870, verm. Oberreifenberg 28.2.1867 Ludwig Waldschmidt, kath.,<br />

geb. Oberreifenberg 28.9.1843, gest. Oberreifenberg 18.1.1915, Bäcker in<br />

Oberreifenberg (Sohn des Lorenz Waldschmidt in Oberreifenberg und<br />

seiner Ehefrau Anna Maria Usinger).<br />

2. Johann Georg Daniel, kath., geb. Oberreifenberg 25.10.1844, gest.<br />

Oberreifenberg 22.9.1898, Wirt auf dem Grossen Feldberg; verm.<br />

Reifenberg 11.4.1874 Agnes Waldschmidt, geb. Oberreifenberg 1.9.1851,<br />

gest. Oberreifenberg 26.4.1900 (Tochter des Lorenz Waldschmidt in<br />

Oberreifenberg und seiner Ehefrau Anna Maria Usinger). – Kinder:<br />

IX. 1. Katharina, kath., geb. Oberreifenberg 17.6.1875, verm.<br />

2.<br />

Oberreifenberg 9.10.1894 Theodor Bonaventura Sauer, kath., geb.<br />

Oberreifenberg 14.7.1864, Fabrikant in Oberreifenberg.<br />

Johann Anton Georg, kath., geb. Oberreifenberg 14.4.1877, verm. ...<br />

27.5.1902 Elisabeth Schmitt, kath., geb. Königstein 11.12.1881. –<br />

Kinder:<br />

X. 1. Berta Elisabeth, kath., geb. Oberreifenberg 25.6.1903, verm.<br />

Kelkheim (kath) 16.11.1924 Wilhelm Schneider, ev., geb. Kemel<br />

..., Förster.<br />

2. Katharina, kath., geb. Oberreifenberg 9.5.1904.<br />

- 46 -


3. Sophie Charlotte, kath., geb. Oberreifenberg 6.2.1910.<br />

4. Anton Johann, kath., geb. Oberreifenberg 29.3.1914.<br />

5. Maria Josepha, kath., geb. Oberreifenberg 1.3.1916<br />

IX. 3. Berta, kath., geb. Oberreifenberg 17.5.1878, verm. 9.4.1901<br />

Bernhard Theimann, kath., geb. 12.1.1876, Lehrer in Frankfurt/M.<br />

4. Paul <strong>Josef</strong>, kath., geb. Oberreifenberg 26.8.1879, gest.<br />

5.<br />

Oberreifenberg 12.10.1898.<br />

Christian Albert, kath., geb. Oberreifenberg 23.5.1881, verm. I.<br />

Oberreifenberg ... Appollonia Schmitt, kath., geb. … 29.7.1883, gest.<br />

Oberreifenberg 21.4.1906; verm. II. ... Ida Koch, kath., geb.<br />

1.12.1885. – Kinder aus II. Ehe:<br />

X. 1. <strong>Josef</strong> Johann Ludwig, kath., geb. Oberreifenberg 30.10.1908.<br />

IX. 6. Rosa, kath., geb. Oberreifenberg 8.2.1883, verm. ... 21.4.1908 <strong>Josef</strong><br />

Quack, kath., geb. ... 5.6.1881, Lehrer.<br />

7. Ludwig, kath., geb. Oberreifenberg 19.12.1884, gest. ... 1.11.1914,<br />

verm. ... 17.10.1912 Maria Franziska Koch, kath., geb. Herbstein<br />

9.3.1888.<br />

8. Elisabeth, kath., geb. Oberreifenberg 16.9.1886, gest. Oberreifenberg<br />

26.11.1886.<br />

9. Anton, kath., geb. Oberreifenberg 30.3.1888, verm. ... Luise Schmitt,<br />

kath., geb. Oberreifenberg 3.8.1888. – Kinder:<br />

X. 1. Luzia, kath., geb. ... 30.10.1908.<br />

2. Martha, kath., geb. ... 23.7.1915.<br />

IX. 10. Sophie, kath., geb. Oberreifenberg 29.4.1889, verm. Oberreifenberg<br />

14.9.1909 Wilhelm Bargon, kath., geb. ... 24.12.1880.<br />

VIII. 3. Elisabeth, kath., geb. Oberreifenberg 9.10.1846, verm. Oberreifenberg<br />

5.9.1871 Witwer Ludwig Waldschmidt, kath., geb. Oberreifenberg<br />

4.<br />

28.9.1843, gest. Oberreifenberg 18.1.1915, Bäcker in Oberreifenberg<br />

(Sohn des Lorenz Waldschmidt in Oberreifenberg und seiner Ehefrau<br />

Anna Maria Usinger. – Verm. I. Anna Klara <strong>Ungeheuer</strong>, siehe Tafel 13,<br />

S. 46).<br />

Anton, kath., geb. Oberreifenberg 24.2.1849, Kaufmann in Frankfurt/M.;<br />

verm. Oberreifenberg 8.4.1877 Wilhelmine Hieber, kath., geb. Sulzburg<br />

26.10.1851, gest. Frankfurt/M. 3.6.1917 (Tochter des Johann Hieber in<br />

Sulzburg und seiner Ehefrau Maria Magdalena Mayer). – Kinder:<br />

IX. 1. Anton, kath., geb. Frankfurt/M. 9.5.1881, verm. ... Sophie Ries,<br />

kath., geb. ... 10.10.1888. – Kinder:<br />

X. 1. Friedrich, kath., geb. Ffm. 6.7.1911, gest. Ffm. 8.2.1918.<br />

IX. 2. Ludwig, kath., geb. Frankfurt/M. 15.2.1884, verm. ... Elisabeth<br />

Hartje, kath., geb. ... 30.12.1894.<br />

X. 1. Lili Antonie, kath., geb. Ffm. 20.1.1917.<br />

IX. 3. Adolf, kath., geb. Ffm. 26.12.1888, gest. Ffm. 24.7.1902.<br />

VIII. 5. Maria Anna, kath., geb. Oberreifenberg 20.10.1850, gest. Oberreifenberg<br />

3.11.1930, verm. Oberreifenberg 27.11.1877 Christian Fleith, kath., geb.<br />

... 26.4.1842, Lehrer in Reifenberg und Königstein.<br />

- 47 -


6. Ludwig, kath., geb. Oberreifenberg 4.10.1852, gest. Oberreifenberg<br />

27.2.1858.<br />

7. Katharina, kath., geb. Oberreifenberg 21.8.1854, verm. Oberreifenberg<br />

23.11.1880 Barthel Schmidt, geb. Bierburg 9.3.1848, gest. ... 9.1.1904,<br />

Spengler.<br />

8. Anna Katharina, kath., geb. Oberreifenberg 28.12.1856, verm.<br />

9.<br />

Oberreifenberg 20.11.1881 Eugen Nikolaus Lohrig, kath., geb. Wadern bei<br />

<strong>Trier</strong> 11.10.1850, Geometer in Krassel.<br />

Rosa, kath., geb. Oberreifenberg 23.10.1857, verm. ... Peter Bickel, kath.,<br />

geb. ... 5.1.1855.<br />

10. Berta, kath., geb. Oberreifenberg 17.5.1861, verm. Oberreifenberg<br />

21.11.1886 Johann Jakob Bös, geb. Eisenbach 10.12.1862, gest.<br />

Oberreifenberg 25.6.1889, Lehrer in Oberreifenberg.<br />

11. Karl, kath., geb. Oberreifenberg 4.11.1863, gest. Frankfurt/M.<br />

26.10.1933, Kaufmann in Frankfurt/M.; verm. ... 2.6.1887 Maria Stoll,<br />

kath., geb. Eltville 3.9.1868 (Tochter des Johann Anton Stoll und seiner<br />

Ehefrau Johanna Weil). – Kinder:<br />

IX. 1. Helene, kath., geb. Ffm. 25.4.1888, verm. ... Peter Wittges, kath.,<br />

geb. ... 9.7.1870.<br />

2. Anton, kath., geb. Frankfurt/M. 23.2.1890, verm. ... Maria<br />

3.<br />

Marsoleck, geb. … 8.5.1893.<br />

Berta, kath., geb. Ffm. 3.7.1891, verm. ... Paul Faulhaber, geb. ...<br />

16.1.1884.<br />

4. Ernst, kath., geb. Ffm. 25.1.1894.<br />

TAFEL 14. REIFENBERGER LINIE. Fortsetzung.<br />

VI. Johann, kath., geb. Reifenberg 25.2.1809, gest. Reifenberg 10.5.1869; verm.<br />

Reifenberg 21.4.1835 Maria Anna Herr, geb. Reifenberg 1810, gest. Reifenberg 1875<br />

(Tochter des Schuhmachers Herr in Reifenberg). – Siehe Tafel 11, S. 39! – Kinder:<br />

VII. 1. Katharina, kath., geb. Reifenberg 27.12.1835, gest. ..., verm. Reifenberg<br />

3.5.1859 <strong>Josef</strong> Hammer, kath., geb. ..., gest. ..., Drahter in Reifenberg.<br />

2. Johann, kath., geb. Reifenberg 12.11.1837, gest. Reifenberg 7.4.1911, Sechster<br />

Drahter in Reifenberg; verm. Reifenbeg 27.12.1864 Anna Maria Becker, kath.,<br />

geb. Seelenberg 7.9.1842, gest. Reifenberg 28.9.1885. – Kinder:<br />

VIII. 1. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 14.10.1865, gest. Reifenberg<br />

29.9.1931; verm. Reifenberg 29.8.1886 Johann Vest, geb.<br />

2.<br />

Niederreifenberg 15.8.1858, Schmied in Niederreifenberg.<br />

Katharina, kath., geb. Reifenberg 24.8.1867, verm. Reifenberg 29.1.1887<br />

Theodor Usinger, kath., geb. Reifenberg 1.10.1857, Nadler in Reifenberg.<br />

3. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Reifenberg 6.11.1869, gest. Reifenberg 5.12.1871.<br />

4. Johann, kath., geb. Reifenberg 27.1.1872, verm. Reifenberg 18.5.1897<br />

Anna Wagner, geb. 16.5.1875 (Tochter des <strong>Josef</strong> Wagner und seiner<br />

Ehefrau Elisabeth Richard). – Kinder:<br />

IX. 1. <strong>Josef</strong> Johann, kath., geb. Reifenberg 6.6.1898.<br />

2. Wilhelm Nikolaus, kath., geb. Reifenberg 6.12.1899.<br />

- 48 -


VIII. 5. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 13.4.1874, Fabrikant in Reifenberg, verm.<br />

Reifenberg 21.12.1897 Christina Herr, geb. Reifenberg 29.10.1873<br />

(Tochter des Nadlers Ludwig Herr in Reifenberg und seiner Ehefrau<br />

Christina Sturm). – Kinder:<br />

IX. 1. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 10.7.1898.<br />

2. Albert, kath., geb. Reifenberg 21.8.1899, verm. Reifenberg 21.9.1929<br />

Maria Anna Hammer.<br />

3. Christina, kath., geb. Reifenberg 12.7.1901.<br />

4. Margaretha, kath., geb. … 3.8.1902.<br />

5. Clemens Johann, kath., geb. Reifenberg 17.10.1902, gest. Reifenberg<br />

20.8.1905.<br />

6. Sohn (filiolus), geb., get. und gest. Reifenberg 5.12.1903.<br />

7. <strong>Josef</strong><br />

8. Wilhelm<br />

VIII. 6. Clemens, kath., geb. Reifenberg 18.9.1876, Schmied in Reifenberg; verm.<br />

Reifenberg 24.12.1900 Anna Ochs, kath., geb. Oberreifenberg 28.12.1900<br />

(Tochter des Händlers <strong>Josef</strong> Ochs und seiner Ehefrau Anna Maria<br />

Brendel). – Kinder:<br />

IX. 1. Philipp, kath., geb. Reifenberg 8.7.1901, verm. Reifenberg 9.6.1924<br />

Appollonia Wenzel aus Oberreifenberg.<br />

2. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Reifenberg 20.11.1904, gest. 29.11.1904.<br />

VIII. 7. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Reifenberg 19.3.1879, verm. ... Katharina Riegel.<br />

8. Margaretha, kath., geb. Reifenberg 18.3.1882, verm. Reifenberg 2.6.1908<br />

Georg Felix Sturm in Niederreifenberg.<br />

9. Philipp, kath., geb. Reifenberg 14.9.1885, verm. Reifenberg Anna<br />

Burkhardt, kath., geb. Niederreifenberg.<br />

10. Georg<br />

VII. 3. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 29.8.1840, gest. Reifenberg 24.9.1914,<br />

Fabrikarbeiter in Oberreifenberg; verm. Reifenberg 29.4.1869 Katharina<br />

Becker, kath., geb. ... 27.5.1847, gest. Oberreifenberg 25.11.1919. – Kinder:<br />

VIII. 1. Johann Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 26.2.1870.<br />

2. Heinrich, kath., geb. Reifenberg 7.11.1871, Bäcker in Niederreifenberg;<br />

verm. Höchst/M. ...10.1900 Agnes Herr, kath., geb. Niederreifenberg<br />

3.6.1873 (Tochter des Fabrikanten Wilhelm Herr und seiner Ehefrau<br />

Katharina Ochs). – Kinder:<br />

IX. 1. Katharina, kath., geb. Niederreifenberg 3.1.1902.<br />

VIII. 3. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 18.9.1873, verm. Reifenberg 23.10.1898<br />

Anna Maria Ochs, kath., geb. Niederreifenberg 12.10.1877 (Tochter des<br />

Spenglers Johann Anton Ochs in Niederreifenberg und seiner Ehefrau<br />

Agnes Benter). – Kinder:<br />

IX. 1. Wilhelm Philipp, kath., geb. Niederreifenberg 20.7.1899, verm.<br />

Oberreifenberg 15.2.1925 Elisabeth Marx aus Niederreifenberg.<br />

2. Theodor<br />

VIII. 4. Anna, kath., geb. Oberreifenberg 28.8.1875.<br />

- 49 -


5. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Oberreifenberg 4.9.1877, gest. Oberreifenberg<br />

13.4.1885.<br />

6. Philipp, kath., geb. Oberreifenberg 5.5.1879, gest. Oberreifenberg<br />

7.<br />

12.5.1879.<br />

Rosa Katharina, kath., geb. Oberreifenberg 29.5.1880, gest. 29.12.1886.<br />

8. Sohn (filiolus), geb. Oberreifenberg 22.11.1882, gest. 24.11.1882.<br />

9. Philipp, kath., geb. Oberreifenberg 21.11.1884.<br />

10. Katharina, kath., geb. Oberreifenberg 1.8.1887.<br />

VII. 4. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 27.12.1844, gest. 1903, verm. Reifenberg<br />

10.5.1863 Anton Burkhard, kath., geb. Reifenberg 11.12.1839.<br />

TAFEL 15. REIFENBERGER LINIE. Fortsetzung.<br />

V. Johann Philipp, kath., geb. Reifenberg 6.7.1773, gest. Reifenberg 23.11.1814,<br />

Nagelschmied in Reifenberg; verm. Reifenberg 3.2.1801 Anna Maria Rauch, kath.,<br />

geb. Reifenberg 27.8.1778, gest. ..., verm. II. Reifenberg 24.2.1818 Johann Friedrich<br />

Beudt, Witwer (Tochter des „verarmten Müllers“ Johann Philipp Rauch und seiner<br />

Ehefrau Eva Katharina Wenzel). – Siehe Tafel 11, S. 40 - Kinder:<br />

VI. 1. Johann, kath. geb. Reifenberg 23.10.1805, gest. ... 1874; verm. I. Reifenberg<br />

5.4.1831 Anna Maria Brendel (Tochter des Johann Adam Brendel und seiner<br />

Ehefrau Anna Klara Nathan, siehe Tafel 11, S. 39!); verm. II. Reifenberg<br />

4.6.1839 Katharina Ottermann, kath., geb. Schmitten 17.10.1815 (Tochter der<br />

Ackersleute Philipp Wilhelm Ottermann und Maria Amalie Brendel zu<br />

Schmitten). – Kinder:<br />

VII. I. Ehe:<br />

1. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Reifenberg 5.3.1832.<br />

2. Johann, kath., geb. Reifenberg 26.8.1834, Nadler in Niederreifenberg,<br />

später Wirt in Oberreifenberg; verm. Reifenberg 28.8.1859 Christina Kilb<br />

aus Arnoldshain/Taunus. – Kinder:<br />

VIII. 1. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Reifenberg 31.5.1860.<br />

2. Christina, kath., geb. Reifenberg 1.11.1862, verm. Reifenberg<br />

29.10.1889 Johann Waldschmidt, kath., geb. Reifenberg 7.6.1863.<br />

3. Johann Raymund, kath., geb. Reifenberg 25.2.1865.<br />

4. Anton, kath., geb. Reifenberg 4.10.1867, gest. Reifenberg 17.8.1928,<br />

Schlosser in Niederreifenberg; verm. Reifenberg 19.11.1893 Anna<br />

Maria Rill, kath., geb. 3.9.1869, gest. Reifenberg 22.5.1932. –<br />

Kinder:<br />

IX. 1. Wilhelmina Helene, kath., geb. Reifenberg 10.9.1897.<br />

2. Anna Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 4.6.1899.<br />

3. Rosa Ursula, kath., geb. Reifenberg 7.1.1900.<br />

4. Heinrich Anton, kath., geb. Reifenberg 26.12.1902.<br />

5. Berta, kath., geb. Reifenberg 18.12.1903.<br />

VIII. 5. Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 20.1.1870, gest. Reifenberg<br />

14.5.1872.<br />

- 50 -


6. Heinrich,<br />

1.4.1874.<br />

kath., geb. Reifenberg 22.7.1872, gest. Reifenberg<br />

7. Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 23.11.1875, gest. Reifenberg<br />

5.8.1876.<br />

8. Karl, kath., geb. Reifenberg 4.8.1877, verm. Reifenberg 8.11.1903<br />

Elisabeth Sturm, kath., geb. Oberreifenberg 24.1.1877 (Tochter des<br />

Metzgers Anton Alexander Sturm und seiner Ehefrau Appollonia<br />

Sturm). – Kinder:<br />

IX. 1. Johann Raymund, kath., geb. Reifenberg 3.9.1905.<br />

VII. 3. Anna Maria, kath., geb. Reifenberg 17.8.1836.<br />

II. Ehe:<br />

4. Jakob, kath., geb. Reifenberg 7.10.1840, gest. Reifenberg 11.11.1881,<br />

Wagner; verm. I. Reifenberg 6.2.1866 Christina Mühlbach; verm. II.<br />

Reifenberg 27.6.1869 Elisabeth Scheib. – Kinder:<br />

VIII. I. Ehe:<br />

1. Christina, kath., geb. Reifenberg 24.11.1866, verm. ... Kleebach.<br />

II. Ehe:<br />

2. Jakob, kath., geb. Niederreifenberg 13.3.1871, Hotelbesitzer auf dem<br />

Grossen Feldberg, später Gastwirt in Niederreifenberg, seit 1924<br />

Bürgermeister ebd.; verm. Oberreifenberg 23.2.1897 Christina<br />

Gutacker, kath., geb. Niederreifenberg 8.3.1870 (Tochter des Johann<br />

Philipp Gutacker in Niederreifenberg und seiner Ehefrau Katharina<br />

Brück). – Kinder:<br />

IX. 1. Katharina Martha, kath., geb. Gr. Feldberg 19.12.1897.<br />

2. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Gr. Feldberg 26.2.1899, verm. 23.11.1926<br />

Therese <strong>Ungeheuer</strong>, kath., geb. Niederreifenberg 27.2.1888<br />

(Tochter des Friedrich Jakob <strong>Ungeheuer</strong> in Niederreifenberg<br />

und seiner Ehefrau Elisabeth Ochs, siehe Tafel 13, S. 44!) –<br />

Kinder:<br />

X. 1. Bernhard, kath., geb. Niederreifenberg ...<br />

IX. 3. Töchterchen, geb., get. und gest. Gr. Feldberg 18.7.1900.<br />

4. Berta, kath., geb. Gr. Feldberg 15.7.1904.<br />

5. Johann, kath., geb. Gr. Feldberg 21.11.1909, gest. ebd.<br />

24.12.1909.<br />

6. Elisabeth Thekla, kath., geb. Gr. Feldberg 23.9.1911.<br />

VIII. 3. Anna, kath., geb. Reifenberg 14.6.1873, verm. ... Peter Paquet.<br />

4. Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 23.4.1876, verm. ... Paul Sauer.<br />

5. Heinrich, kath., geb. Reifenberg 30.8.1878, gest. ... 1917.<br />

6. Katharina,<br />

2.5.1882.<br />

kath., geb. Reifenberg 20.9.1881, gest. Reifenberg<br />

VII. 5. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 2.1.1848, gest. Reifenberg 22.3.1874.<br />

6. Katharina, kath., geb. Reifenberg 30.9.1851, gest. Reifenberg 12.4.1871.<br />

7. Adam, kath., geb. Reifenberg 13.8.1855, gest. Reifenberg 17.4.1887,<br />

Nadler; verm. Reifenberg 29.10.1876 Ursula Rosa Waldschmidt, kath.,<br />

geb. ... 21.10.1857. – Kinder:<br />

- 51 -


VIII. 1. Margaretha, kath., geb. Reifenberg 23.9.1877, verm. … Anton Herr.<br />

2. Katharina Christina, kath., geb. Reifenberg 27.2.1881.<br />

3. Ursula Rosa, kath., geb. Reifenberg 6.1.1883.<br />

4. Anton, kath., geb. Reifenberg 24.5.1884, gest. ... 1916.<br />

5. Anna Maria Franziska, kath., geb. Reifenberg 17.3.1886, gest.<br />

Reifenberg 5.4.1886.<br />

VI. 2. Söhnchen (filiolus), gest. Reifenberg 7.5.1807.<br />

3. Gertrud, kath., geb. Reifenberg 27.3.1809, gest. ..., verm. Reifenberg 24.9.1833<br />

Johann Waldschmidt, kath., geb. Reifenberg 16.10.1807, gest. Reifenberg<br />

14.2.1855.<br />

4. Katharina, kath., geb. Reifenberg 24.7.1812.<br />

5. Johann Georg, kath., geb. Reifenberg 29.9.1814, gest. Reifenberg 29.6.1864,<br />

Nadler; verm. Reifenberg 23.4.1840 Maria Anna Eckermann, kath., geb.<br />

Reifenberg 17.5.1820 (Tochter des Nagelschmiedes Wilhelm Eckermann in<br />

Reifenberg und seiner Ehefrau Christina Lembach). – Kinder:<br />

VII 1. Barbara, kath., geb. Reifenberg 25.9.1841, gest. ..., verm. Reifenberg<br />

30.6.1861 Georg Sturm, Nadler in Reifenberg.<br />

2. Johann Christian, kath., geb. Reifenberg 25.12.1843, Schreiner; verm.<br />

Reifenberg 6.10.1868 Elisabeth Bingson, geb. ..., gest. Reifenberg<br />

21.3.1869 (aus Arnoldshain).<br />

3. <strong>Josef</strong>, kath., geb. Reifenberg 17.10.1846, Zimmermann; verm. Reifenberg<br />

26.12.1869 Katharina Messer, kath., geb. Reifenberg 10.11.1849. – Er<br />

geht nach Niedernhausen/Taunus!<br />

4. Anton, kath., geb. Reifenberg 8.2.1852, gest. Reifenberg 14.6.1852.<br />

a. Die Württembergische Linie.<br />

Beitrag <strong>von</strong> Rittmeister a.D. Wolff Jaeger <strong>von</strong> Jaegersberg, Ludwigsburg.<br />

Gegen 1750 zog der Nadler Friedrich Johann <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Reifenberg nach<br />

Kalbach, das schon ausserhalb der Taunusberge in der Ebene nach Frankfurt liegt. Auf<br />

welche Weise und aus welchen Gründen sein Sohn J o h a n n e s vom Taunus nach<br />

Württemberg und damit nach Ludwigsburg gekommen ist, ist nicht bekannt. Vielleicht<br />

hat doch noch eine jetzt nicht mehr feststellbare Verbindung mit dem Stammland der<br />

Ahnen bestanden, das eine unbewusste Anziehungskraft auf den jungen Handwerker<br />

ausgeübt hat. Jedenfalls hat er sich vor 1785 in der erst einige Jahrzehnte bestehenden<br />

Residenzstadt Ludwigsburg niedergelassen, wurde in diesem Jahre in der katholischen<br />

Kirche in Hofen-Cannstadt getraut und richtete in Ludwigsburg einen kleinen Betrieb<br />

(Nadelfabrikation) ein. Er erreichte ein Alter <strong>von</strong> 69 Jahren. Aus seinen drei Ehen gingen<br />

18 Kinder hervor, <strong>von</strong> denen aber allein 13 im Säuglingsalter starben.<br />

Sein ältester Sohn M i c h a e l F r i e d r i c h war ebenso wie sein Bruder Johann<br />

Heinrich Andreas im väterlichen Handwerk tätig. Seine drei Töchter verheirateten sich<br />

mit den Ludwigsburger Handwerkern Beck und Unkel (1854 nach Amerika<br />

ausgewandert) und dem späteren Hauptmann <strong>von</strong> Schuntter.<br />

Während die zwei überlebenden Kinder des Michael Friedrich, der des öfteren den<br />

Wohnsitz und 1820 auch seine Religion wechselte, nach Amerika auswanderten, ist der<br />

jüngere Bruder J o h a n n H e i n r i c h A n d r e a s als der Stammvater der<br />

Ludwigsburger <strong>Ungeheuer</strong> anzusprechen. Er gehörte wie sein Vater der katholischen<br />

- 52 -


Konfession an, war zweimal verheiratet und Vater <strong>von</strong> 10 Kindern, <strong>von</strong> denen 5 im<br />

Kindesalter starben, während sich die überlebenden verheirateten. Seine zweite Frau,<br />

Elisabeth Katharina Konzelmann, war mütterlicherseits die Enkelin des berühmten<br />

Philipp Matthias Hahn, des Erfinders der astronomischen Uhren. Sie war mit besonderer<br />

Energie für das Wohl ihres Mannes und ihrer Kinder besorgt. Johann Heinrich Andreas<br />

betrieb anfänglich das väterliche Geschäft, gab es aber dann auf und übernahm gegen<br />

1830 die Speismeisterstelle beim Gefängnis in Schwäbisch Hall. Dort starb er im Alter<br />

<strong>von</strong> 62 Jahren.<br />

Sein ältester Sohn aus der 1. Ehe A u g u s t F r i e d r i c h W i l h e l m , der das hohe<br />

Alter <strong>von</strong> 84 Jahren ereichte, war bis zu seinem 75. Lebensjahre als Inspektor bei der<br />

Strafanstalt Ludwigsburg tätig und genoss als tüchtiger und vorbildlich zuverlässiger<br />

Beamter bei Vorgesetzten und Mitbürgern gleichermassen grosses Ansehen. Seine einzige<br />

Tochter Julie <strong>Ungeheuer</strong> lebt in Ludwigsburg als Rentnerin.<br />

Der älteste Sohn aus 2. Ehe G o t t l i e b F r i e d r i c h H e i n r i c h besuchte in Hall<br />

die Realschule, um sich dann dem Buchhandel zu widmen. Der strebsame Jüngling war<br />

zuerst bei der bekannten Herderschen Buchhandlung in Freiburg i.Br. tätig und<br />

übernahm dann die Neubertsche Buchhandlung in Ludwigsburg. Nach deren Verkauf<br />

trat er als Teilhaber bei der Buchdruckerei und dem Verlag der Ludwigsburger Zeitung<br />

ein, die ihm ein gut Teil ihres Aufschwungs und ihrer Entwicklung verdankt. Wohl wie<br />

wenige Menschen erfreute er sich allgemeiner Beliebtheit und Wertschätzung. Gegen<br />

seine Art, das Leben stets zu bejahen, jedem gegenüber hilfsbereit zu sein, die Freude an<br />

Geselligkeit, der Natur und seinem Garten auszukosten, konnten keine Feinde und<br />

Neider aufkommen. Seine 18jährige Tätigkeit als Stadtrat <strong>von</strong> Ludwigsburg, sein Wirken<br />

als Kommandant der Feuerwehr und als Vorstand zahlreicher Vereine geben nur einen<br />

kleinen Ausschnitt seines Ansehens und seiner Beliebtheit, die sich so recht bei seinem<br />

im Jahre 1902 erfolgten Tod, der einem 67jährigen, an Arbeit, Erfolgen und Freuden<br />

reichen Leben ein Ziel setzte, offenbarte. Auch der <strong>von</strong> ihm verehrte König Wilhelm II.<br />

<strong>von</strong> Württemberg hatte seine Verdienste durch Verleihung der goldenen Medaille für<br />

Kunst und Wissenschaft gewürdigt.<br />

Aus seiner im Jahr 1868 geschlossenen Ehe mit Anna Egersdorff, deren Vater einer<br />

alten Lüneburger Familie entstammte, gingen 3 Kinder hervor, <strong>von</strong> denen aber der Sohn<br />

im Kindesalter starb. So ist also mit Gottlieb Friedrich Heinrich, dem ehrenhaften und<br />

unparteiischen Mann, dessen Verbundenheit und Verständnis für alle Volksgenossen<br />

uns stets vorbildlich sein kann, der männliche Zweig der württembergischen <strong>Ungeheuer</strong><br />

schon in der 3. Generation erloschen.<br />

Seine beiden Töchter verheirateten sich in Ludwigsburg, die ältere, A n n a , mit dem<br />

späteren Oberst a.D. Jaeger <strong>von</strong> Jaegersberg, dem Nachkommen einer seit 500 Jahren in<br />

Württembergischen Diensten stehenden Familie. Der Sohn aus dieser Ehe Wolff Jaeger<br />

<strong>von</strong> Jaegersberg, jetzt Rittmeister a.D., nahm als aktiver Kavallerieoffizier am Weltkrieg<br />

teil, war verwundet und schied Ende 1920 aus der Reichswehr aus. Dessen vier Kinder<br />

leben in Ludwigsburg als Urenkel des letzten <strong>Ungeheuer</strong>. – Die jüngere Tochter, C l a r a ,<br />

die 1930 verstorben ist, heiratete den Buchdruckereibesitzer Moriz Ulmer, der zuerst<br />

Teilhaber seines Schwiegervaters und nach dessen Tode Inhaber der Ludwigsburger<br />

Zeitung wurde. Von den beiden Söhnen fiel der ältere Max als Reserveoffizier 1918 an der<br />

Camraifront, während der jüngere Gerhard als Mitinhaber der Ludwigsburger Zeitung<br />

das Werk seines Grossvaters <strong>Ungeheuer</strong> fortführt. Auch er hat 2 Söhne und Urenkel des<br />

Heinrich <strong>Ungeheuer</strong>.<br />

Mögen die noch am Leben befindlichen und die Zukunft vor sich habenden Sprossen<br />

des württembergischen Zweigs des Geschlechtes <strong>Ungeheuer</strong>, wenn sie auch andere<br />

Namen führen, das in ihnen liegende Erbgut der Erdverbundenheit und des<br />

Verständnisses für ihre Nebenmenschen getreulich verwalten und pflegen!<br />

- 53 -


TAFEL 16. DIE WÜRTTEMBERGISCHE LINIE.<br />

IV. Friedrich Johann, kath., geb. Reifenberg 26.11.1718, gest. Kalbach 17.1.1766,<br />

Nadler in Kalbach; verm. Kalbach 9.2.1750 Juliana Reul, kath., geb. Kalbach um<br />

1729, gest. Kalbach 12.3.1797. – Siehe Tafel 11, S. 38! – Kinder:<br />

V. 1. Johannes, kath., geb. Kalbach 10.8.1759, gest. Ludwigsburg/Württemberg<br />

22.7.1828, Nadelfabrikant; verm. I. Hofen-Cannstatt 24.7.1785 Barbara<br />

Christina Federer, ev., geb. Ludwigsburg 12.3.1756, gest. Ludwigsburg<br />

19.5.1808 (Tochter des Philipp Jakob Federer in Ludwigsburg und seiner<br />

Ehefrau Christina Barbara Schaude); verm. II. Ludwigsburg 1.11.1808<br />

Theresia Arnold, kath., geb. Zwiefalten 30.1.1774, gest. Ludwigsburg<br />

VI.<br />

14.4.1811; verm. III. Ludwigsburg 20.10.1813 Christiana Elisabeth Sprandl,<br />

geb. Ludwigsburg 25.2.1772, gest. Schwäbisch Hall 16.2.1852. – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Johann Michael Friedrich, kath., ab. 1820 ev., geb. Ludwigsburg<br />

27.9.1786, gest. Korntal 23.10.1850; Nadlermeister; verm. I. 30.1.1813<br />

Caroline Wilhelmine Juliane Rosina Gmelin, ev., geb. 2.4.1781, gest.<br />

12.4.1822; verm. II. 26.1.1823 Beate Gottliebin Ulmer, ev., geb.<br />

Ludwigsburg 17.11.1798, gest. Ludwigsburg 22.3.1830; verm. III.<br />

VII.<br />

20.9.1835 Christiana Magdalena Possi, ev., geb. Stuttgart 10.11.1790,<br />

gest. Korntal 13.7.1845. – Kinder:<br />

I. Ehe:<br />

1. Augusta Franziska Christina, geb. Ludwigsburg 15.11.1813<br />

2.<br />

(Zwilling), gest. Ludwigsburg 12.4.1814.<br />

Wilhelmine Friederike Katharina, geb. Ludwigsburg 15.11.1813<br />

(Zwilling), gest. ...<br />

3. Karolina Franziska Magdalena, ev., geb. Ludwigsburg 14.12.1814,<br />

gest. …; verm. ... 1835 Käferle, Pfarrer in Dobel.<br />

4. Emilie Augusta Christiana, geb. Ludwigsburg 1.7.1817, gest.<br />

5.<br />

Ludwigsburg 10.8.1817.<br />

Auguste Friederike Wilhelmina, geb. Ludwigsburg 2.8.1818, gest.<br />

Ludwigsburg 26.2.1819.<br />

6. August Friedrich Gotthelf, geb. Ludwigsburg 23.10.1820, gest. ...,<br />

Peitschenfabrikant, wandert 1854 nach Amerika aus.<br />

II. Ehe:<br />

7. Maria, geb. Ludwigsburg 28.9.1823, gest. Ludwigsburg 17.4.1824.<br />

8. Sohn, geb. und gest. Ludwigsburg 28.6.1824.<br />

9. Luise Friederike Augusta, geb. Ludwigsburg 17.10.1826, gest. ...,<br />

wandert 1854 nach Amerika aus.<br />

VI. 2. bis 10. sterben als Kinder.<br />

11. Johann Heinrich Andreas, kath., geb. Ludwigsburg 18.2.1802, gest.<br />

Schwäbisch Hall 13.5.1864, Nadelfabrikant in Ludwigsburg, später<br />

Speismeister beim Gefängnis in Schwäbisch Hall; verm. I. Ludwigsburg<br />

27.11.1828 (ev.) Karolina Wilhelmine Läpple, ev., geb. Stuttgart 22.12.1811,<br />

gest. Ludwigsburg 22.7.1832; verm. II. Ludwigsburg 23.4.1833 (ev.) Elisabeth<br />

Katharina Konzelmann, ev., geb. Ludwigsburg 19.5.1812, gest. Stuttgart<br />

10.4.1881. – Kinder:VII. I. Ehe:<br />

1. August Friedrich Wilhelm, ev., geb. Ludwigsburg 27.8.1829, gest.<br />

Ludwigsburg 21.12.1913, Gefängnisinspektor in Ludwigsburg; verm.<br />

- 54 -


Ottmarsheim 17.6.1871 Christina Henriette Hartmann, ev., geb.<br />

Ottmarsheim 16.8.1846, gest. Ludwigsburg 14.10.1905. – Kinder:<br />

VIII. 1. Julie, ev., geb. Ludwigsburg 22.4.1876, Privatiere in Ludwigsburg.<br />

VII. II. Ehe:<br />

2. Gottlob Friedrich Heinrich, ev., geb. Schwäbisch Hall 25.1.1835, gest.<br />

Ludwigsburg 31.3.1902, Hofdruckereibesitzer in Ludwigsburg; verm.<br />

Ludwigsburg 23.6.1868 Anna Karolina Egersdorff, ev., geb. Hechingen<br />

23.5.1849, gest. Ludwigsburg 30.10.1930. – Kinder:<br />

VIII. 1. Karl Wilhelm Georg Ernst, ev., geb. Ludwigsburg 23.8.1869, gest.<br />

Ludwigsburg 22.5.1870.<br />

2. Anna Karolina Charlotte, ev., geb. Ludwigsburg 9.5.1871, verm.<br />

Ludwigsburg 5.11.1892 Gustav Jaeger <strong>von</strong> Jaegersberg, ev., geb.<br />

Biberach 5.11.1856, Oberst a.D.<br />

3. Clara Maria, ev., geb. Ludwigsburg 8.3.1874, gest. Tübingen<br />

31.10.1930; verm. Ludwigsburg 10.10.1896 Moriz Ulmer, ev., geb.<br />

Stuttgart 3.6.1869, Verleger der Ludwigsburger Zeitung.<br />

VII. 3. Karolina Wilhelmina, ev., geb. Schwäbisch Hall 9.6.1837, gest. Stuttgart<br />

28.8.1925; verm. Schwäbisch Hall 31.7.1860 Wilhelm Vötsch, Kaufmann<br />

in Stuttgart.<br />

4. Karolina Franziska, ev., geb. Schwäbisch Hall 22.4.1839, gest.<br />

5.<br />

Winnenden 27.4.1905; verm. Schwäbisch Hall 15.8.1864 Christian<br />

Konrad Reitter, Inspektor in Winnenden.<br />

Friedrich, ev., geb. Schwäbisch Hall 22.12.1842, gest. Frankfurt/M. ...;<br />

verm. Frankfurt/M. ... Anna Rotenbücker aus Frankfurt/M.<br />

VI. 12. Magdalena Franziska Henrike, ev., geb. Ludwigsburg 2.7.1803, gest.<br />

13.<br />

Ludwigsburg 8.7.1846; verm. Ludwigsburg 15.1.1830 Christian Friedrich<br />

Wilhelm Beck, Bürger und Nadlermeister, Waffen- und Kartätschenfabrikant in<br />

Ludwigsburg.<br />

Karolina Magdalena Franziska, ev., geb. Ludwigsburg 19.4.1805, gest.<br />

Stuttgart …, verm. ...1838 ... <strong>von</strong> Schuntter, Hauptmann.<br />

14. und 15. sterben als Kinder.<br />

II. Ehe:<br />

16. Karolina Magdalena Franziska, kath., ab 1846 ev., geb. Ludwigsburg<br />

24.1.1811; verm. 5.11.1835 Philipp Karl Unkel, ev., Bürger und<br />

Bäckermeister, wandert 1854 nach Amerika aus.<br />

III. Ehe:<br />

17. und 18. sterben als Kinder.<br />

b. Die Durlacher Linie.<br />

Mitteilungen <strong>von</strong> Lehrer Theodor <strong>Ungeheuer</strong>, Wiechs/Baden.<br />

- 55 -


TAFEL 17. DIE DURLACHER LINIE.<br />

V. Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 2.10.1763, gest. ..., Soldat, später Beisasse und<br />

Nadler in Durlach; verm. Durlach/Baden 18.9.1787 Barbara Chanson, geb. ..., gest.<br />

... – Siehe Tafel 11, S. 39! – Kinder:<br />

VI. 1. Johann Friedrich, kath., geb. ..., gest. Durlach 29.12.1854, Maurer und<br />

Messner in Durlach; verm. Durlach 19.11.1815 Julie Elisabeth Hilz, ev. –<br />

Kinder:<br />

VII. 1. Johann Philipp, kath., geb. Durlach 20.6.1820, gest. Durlach 18.3.1888,<br />

Maurer in Durlach; verm. Durlach 18.8.1844 Katharina Dantes aus<br />

Stupferich.<br />

VIII. 1. Johann Karl, kath., geb. Durlach 7.5.1845.<br />

2. Karl Friedrich, kath., geb. Durlach 12.5.1848, gest. Durlach<br />

31.5.1897, Zimmermann in Durlach; verm. Durlach 6.10.1872<br />

Elisabeth Lang, ev., aus Rinklingen.<br />

IX. 1. Karl, kath., geb. Durlach 10.5.1869, gest. ... 1926.<br />

2. Wilhelm, kath., geb. Durlach 13.2.1873, Eisendreher (Fabrik) in<br />

Durlach; verm. Durlach 17.5.1899 Rosa Schüssler aus<br />

Hainstadt. – Kinder:<br />

X. 1. Theodor, kath., geb. Durlach 23.2.1900, Lehrer in<br />

Wiechs/Baden; verm. 25.1.1930 Emma Hanna Frey. –<br />

Kinder:<br />

XI. 1. Markwart, kath., geb. Eubigheim/Baden 9.5.1931.<br />

2. Hans Jörg, kath., geb. Wiechs 1933.<br />

X. 2. Heinrich, kath., geb. Durlach 19.8.1905, wanderte aus<br />

nach Amerika.<br />

3. Rudolf, kath., geb. Durlach 29.1.1907.<br />

4. Lothar, kath., geb. Durlach 6.6.1908, wohnt in Bukarest.<br />

IX. 3. August, kath., geb. Durlach 5.5.1876, gest. 1924.<br />

4. Heinrich, kath., geb. Durlach 26.3.1877.<br />

5. Ludwig, kath., geb. 19.12.1879.<br />

6. Gustav, kath., geb. Durlach 26.8.1884.<br />

5. DIE HOCHHEIMER LINIE.<br />

Trotz vieler Bemühungen ist es noch nicht gelungen, die Herkunft des Stammvaters<br />

dieser noch heute im Moselland vor allem blühenden Linie zu ermitteln. Das erste was<br />

wir <strong>von</strong> dem Stammvater Johann Georg <strong>Ungeheuer</strong> erfahren, ist der knappe Bericht über<br />

seine Trauung am 22.1.1731 in Hochheim, dem sonnigen Weinstädtchen am Main. Er<br />

heiratet dort die ehrbahre Jungfrau Marianne Hochgesand. Ihr Vater war Peter<br />

Hochgesand, Sohn des Vitus und der Susanna, die schon Hochheimer Bürger und<br />

Eheleute waren. Die Mutter war Anna Margaretha Faust aus Fulda, die Heirat fand am<br />

18.8.1710 in Hochheim statt. Aber wie kam unser Johann Georg <strong>Ungeheuer</strong> nach<br />

Hochheim? Sicherlich wird er auch aus dem Taunus stammen, wahrscheinlich aus<br />

Ehlhalten, woher ja auch der Mitgründer <strong>von</strong> Seelenberg und der Cronberger Johann<br />

Georg, dessen Sohn, kamen! In Ehlhalten ist am 1.3.1705 ein Johann Georg getauft<br />

worden, der Sohn des Michael <strong>Ungeheuer</strong> und seiner Ehefrau Anna Katharina Keller<br />

- 56 -


(Tafel 3, S. 17!). Von ihm haben wir in Ehlhalten keine weiteren Nachrichten, - sollte er<br />

nicht der Gesuchte sein? Alle anderen Hansjörge, die wir kennen, scheiden aus.<br />

Trotzdem bleibt die Frage offen und ungelöst.<br />

Der dritte Sohn des Hochheimer Stammvaters, auch ein Johann Georg, erlernte bei<br />

dem Reitenden Förster Johann Otto Müller in Seibersbach bei Simmern im Hunsrück die<br />

„Jägerei-Kunst“. Dieser Kunst ist der Zweig durch mehrere Generationen hindurch treu<br />

geblieben. Den wunderbaren Freibrief des Johann Georg vom 3.IX.1769, den sein<br />

Urenkel Lehrer Heinrich <strong>Ungeheuer</strong> in <strong>Trier</strong> verwahrt, bringen wir getreulich im Anhang<br />

S. 67!<br />

TAFEL 18. DIE HOCHHEIMER LINIE<br />

(I.) Johann Georg, kath., geb. ..., gest. Hochheim 17.3.1760; verm. Hochheim<br />

22.1.1731 Maria Anna Hochgesand, kath., get. Hochheim 22.7.1711, gest.<br />

Hochheim 27.11.1772 (Tochter des Peter Hochgesand in Hochheim und seiner<br />

Ehefrau Anna Margaretha Faust). – Kinder:<br />

(II.) 1. Töchterchen (filia legitima ohne Namens- und Patenangabe!), kath., get.<br />

Hochheim 31.7.1732.<br />

2. Johann, kath., get. Hochheim 21.12.1734.<br />

3. Barbara, kath., get. Hochheim 18.7.1737.<br />

4. Johann Peter, kath., get. Hochheim 11.9.1739 (2.9.1758 ist ein Peter<br />

<strong>Ungeheuer</strong> Taufpate bei Peter Hochgesand, Sohn des Georg Adam Hochgesand<br />

und s. Ehefrau Margr.; ab 1764 folgen mehrere Taufeintragungen der Kinder<br />

der Eheleute Peter und Elisabeth <strong>Ungeheuer</strong>; am 24.9.1778 stirbt in Hochheim<br />

dieser Familienvater Johann Peter <strong>Ungeheuer</strong> wohlversehen. – Wir würden<br />

diese Daten auf den in Hochheim getauften Johann Peter beziehen, wenn nicht<br />

<strong>von</strong> anderer Seite mitgeteilt worden wäre, dass der mit Elisabeth vermählte<br />

Johann Peter aus Reifenberg stammte. Leider scheint der Traueintrag nicht in<br />

den Hochheimer Büchern enthalten zu sein, ich konnte ihn nicht finden.<br />

Andererseits fand ich auch nicht den geringsten Hinweis auf Reifenberg oder<br />

Seelenberg. Zudem ist aber auch in den Reifenberger und Seelenberger<br />

Büchern nur der am 10.4.1716 in Reifenberg als Sohn des Johann U. und<br />

seiner Ehefrau Anna Maria Gönner getaufte Johann Peter zu finden, während<br />

nach der erwähnten Mitteilung ein Sohn des Johann Martin in Frage kommt. –<br />

Mit einem gewissen Vorbehalt bringen wir demnach folgende Daten im<br />

Zusammenhang mit der eigentlichen Hochheimer Linie.), gest. Hochheim<br />

24.9.1778, Landwirt; verm. ... Elisabeth. – Kinder.<br />

(III.) 1. Maria Anna, kath., get. Hochheim 5.1.1764, gest. Hochheim 28.1.1832;<br />

verm. Hochheim 29.1.1787 Georg Treber, kath., geb. ..., gest. ... (Sohn des<br />

Georg Treber in Hochheim und seiner Ehefrau Barbara).<br />

2. Elisabeth, kath., get. Hochheim 17.1.1766.<br />

3. Johann, kath., get. Hochheim 16.4.1768, gest. …, Bauer (Rusticus); verm.<br />

Hochheim 9.5.1791 Anna Maria Prosius (Tochter des Nikolaus Prosius in<br />

Oberhöchstadt und seiner Ehefrau Anna Margaretha). – Kinder:<br />

(IV.) 1. Elisabeth, kath., get. Hochheim 22.4.1792.<br />

2. Margaretha, kath., get. Hochheim 26.3.1794.<br />

(III.) 4. Margaretha, kath., get. Hochheim 31.10.1770.<br />

5. Adolf, kath., get. Hochheim 2.1.1773, gest. Hochheim 1.3.1773.<br />

- 57 -


6. Katharina, kath., get. Hochheim 12.12.1774.<br />

7. Barbara, kath., get. …, gest. Hochheim 22.4.1785.<br />

(II.) 5. Barbara, kath., get. Hochheim 27.4.1742.<br />

6. Maria Anna, kath., get. Hochheim 17.9.1744.<br />

7. Johann Georg, kath., get. Hochheim 3.3.1747, gest. Butzweiler bei <strong>Trier</strong>/Mosel<br />

29.11.1819 (ungefähr 77 Jahre alt; in Wirklichkeit war er nur 72 J. alt!),<br />

Förster in Butzweiler; verm. <strong>Trier</strong>-St.Laurentius 16.5.1773 Margaretha<br />

Kimmler, kath., geb. um 1719, gest. Butzweiler 25.4.1821 (102 J. alt!) (verm. I.<br />

... Laurentius Kerger). – Kinder:<br />

(III.) 1. Heinrich, kath., get. <strong>Trier</strong>-St.Laurentius 29.1.1775, gest. Butzweiler<br />

8.11.1861, Königlicher Staats- und Gemeindeförster; verm. I. ... Anna<br />

Maria Baden; verm. II. … (Butzweiler dim. 24.8.1821) Margaretha Feilen,<br />

kath., geb. um 1803, gest. Butzweiler 15.8.1872 (Tochter des Landwirts<br />

Peter Feilen in Aach bei <strong>Trier</strong>). – Kinder:<br />

(IV.) I. Ehe:<br />

1. Johann Georg, kath., geb. um 1806, gest. Butzweiler 1.6.1814.<br />

2. Georg <strong>Josef</strong>, kath., geb. Butzweiler 19.3.1808, gest. Butzweiler<br />

25.3.1808.<br />

3. Margaretha, kath., geb. Butzweiler 25.2.1809, gest. …; verm.<br />

Butzweiler 18.1.1830 Matthias Martenitz, Schuster in Niedermendig<br />

(bei Andernach).<br />

4. Matthias, kath., geb. Butzweiler 2.1.1813, gest. <strong>Trier</strong>-Heiligkreuz<br />

10.9.1886, Lohndiener und Maurer in <strong>Trier</strong>-Heiligkreuz; verm. ...<br />

Margaretha Theisen. – Kinder:<br />

(V.) 1. Heinrich, kath., geb. ... 1846, gest. <strong>Trier</strong>-Heiligkreuz 3.4.1886,<br />

Maurer in <strong>Trier</strong>-H.; verm. <strong>Trier</strong>-St.Matthias 8.8.1874 Eva Feltes.<br />

– Kinder:<br />

(VI.) 1. Gertrud Elisabeth, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.M. 12.5.1875, verm.<br />

<strong>Trier</strong>-St.M. 23.4.1898 Johann Philipp Heil aus <strong>Trier</strong>-<br />

St.Paulus.<br />

2. Matthias, kath., geb. 29.3.1878, gest. <strong>Trier</strong>-St.M.<br />

(VII.) 1.<br />

15.2.1925, Steinhauer; verm. ... Maria Nagel. – Kinder:<br />

Philipp Johann, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.M. 30.5.1903.<br />

2. Josephine, kath., geb. <strong>Trier</strong> 17.11.1904.<br />

3. Peter, kath., geb. <strong>Trier</strong> ...1908.<br />

4. Anna, kath., geb. <strong>Trier</strong> 1909.<br />

5. Gertrud, kath., geb. <strong>Trier</strong> 1918.<br />

(VI.) 3. Elisabeth, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.M. 16.5.1880, verm. <strong>Trier</strong>-<br />

St.Matthias 18.10.1902 Nikolaus Metzen.<br />

4. Johann, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.M. 4.7.1883, gest. <strong>Trier</strong>-St.M.<br />

16.2.1885.<br />

5. Katharina, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.M. 31.12.1885, verm. <strong>Trier</strong>-<br />

St.Matthias 26.6.1909 Matthias Geil.<br />

(V.) 2. Elisabeth, kath., geb. 1849, verm. <strong>Trier</strong>-St.M. 27.6.1872<br />

Johann Beck.<br />

- 58 -


3. Johann, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.Matthias 12.8.1852, gest. <strong>Trier</strong>-<br />

St.M. 27.6.1872, Zigarrenmacher.<br />

(IV.) 5. Susanna, kath., geb. Butzweiler 25.6.1818, gest. Butzweiler 1826.<br />

II. Ehe:<br />

6. Jakob, kath., geb. Butzweiler 27.6.1822, gest. Butzweiler<br />

31.12.1822.<br />

7. Johann, kath., geb. Butzweiler 7.11.1823, gest. Butzweiler<br />

15.3.1892, Landwirt in Butzweiler; verm. Butzweiler 26.2.1851 Anna<br />

Maria Hungershöfer, kath., geb. ..., gest. Butzweiler 29.12.1892<br />

(Tochter des Landwirts Peter Hungershöfer in Welschbillig und seiner<br />

Ehefrau Anna Elisabeth Alck). – Kinder:<br />

(V.) 1. Heinrich,<br />

17.2.1860.<br />

kath., geb. Butzweiler 1853, gest. Butzweiler<br />

2. Margaretha, kath., geb. Butzweiler …, gest. Butzweiler<br />

3.<br />

22.7.1892; verm. Butzweiler 4.2.1879 Laurentius Funk vom<br />

Herresthalerhof bei <strong>Trier</strong>.<br />

Johann, kath., geb. Butzweiler 24.6.1860, gest. Butzweiler<br />

16.3.1865.<br />

4. Peter, kath., geb. Butzweiler 1859, gest. Butzweiler 16.3.1863.<br />

5. Johann Heinrich, kath., geb. Butzweiler 1.7.1862, gest. ...,<br />

Schmied in Butzweiler; verm. Butzweiler 30.1.1897 Anna Maria<br />

Kimmlinger (Tochter des Matthias Kimmlinger in Butzweiler<br />

und seiner Ehefrau Angela Feilen). – Kinder:<br />

(VI.) 1. Matthias, kath., geb. Butzweiler 15.12.1898.<br />

(V.) 6. Johann, kath., geb. Butzweiler ..., Autofabrikant in Remagen;<br />

verm. Butzweiler 23.4.1884 Johanna Meier (Tochter des August<br />

Meier in Orsfeld bei Kyllburg/Eifel und seiner Ehefrau Anna<br />

Maria Jakobi).<br />

7. Anna Margaretha, kath., geb. Butzweiler 5.7.1869, verm.<br />

Butzweiler 11.4.1891 Matthias Grün, kath., geb. um 1862 in<br />

Butzweiler.<br />

(IV.) 8. Anna Maria, kath., geb. Butzweiler 9.11.1825, gest. Butzweiler 1828.<br />

9. Michael, kath., geb. Butzweiler 7.11.1827, gest. 21.8.1828.<br />

10. Michael, kath., geb. Butzweiler 27.7.1829, gest. ..., Förster,<br />

Gutsverwalter der Güter Piskator bei Canzem/Saar und<br />

Mertert/Luxemburg; verm. Butzweiler 22.8.1854 Margaretha Braun<br />

(Tochter des Franz Braun in Münchecker bei<br />

Grevenmacher/Luxemburg und seiner Ehefrau Magdalena Schmit). –<br />

Kinder: Nachkommen in Luxemburg und Brüssel (Michael<br />

<strong>Ungeheuer</strong>, Bankier).<br />

11. Peter, kath., geb. Butzweiler 14.11.1834, gest. Butzweiler 25.6.1901,<br />

ledig.<br />

12. Anna Maria, kath., geb. Butzweiler; verm. (dim. Butzweiler<br />

31.1.1859) Peter Laubach in Speicher.<br />

13. Gottfried Heinrich Andreas Christoph, kath., geb. Butzweiler<br />

7.4.1844, gest. Baumholder/Hunsrück 26.9.1930, Königl. Förster<br />

und Hegemeister in Baumholder; verm. ... 1874 Katharina<br />

Schönberger aus Remmesweiler. – Kinder:<br />

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(V.) 1. Johann, kath., geb. ... 1875, Kaufmann (Schreibmaschinen<br />

usw.) in Köln-Lindenthal; verm. ... Elisabeth Köhler. – Kinder:<br />

(VI.) 1. Ernst, verm. ... Christina Jagdfeld. – Kinder:<br />

(VII.) 1. Johann Wilhelm.<br />

(VI.) 2. Maria, verm. ... Dr. Karl Pohl.<br />

3. Walter.<br />

4. Elisabeth Lotte.<br />

(V.) 2. Heinrich, kath., geb. ... 6.6.1877, Lehrer in <strong>Trier</strong>; verm. <strong>Trier</strong><br />

17.6.1931 Maria Rönsch. – Kinder:<br />

(VI.) 1. Heinrich <strong>Josef</strong>, kath., geb. <strong>Trier</strong>-St.Matthias 3.7.1933.<br />

(V.) 3. Maria, kath., geb. … 6.1.1879.<br />

4. Amalie.<br />

IV. ANHANG (URKUNDEN, AUSZÜGE, BRIEFE)<br />

1. Der Name <strong>Ungeheuer</strong> in Freiburg i. Br. 1320 und 1336<br />

Beim Druck dieser letzten Seiten empfange ich noch eine wichtige Abschrift aus den<br />

Urkunden des Freiburger Heiliggeistspitals (Bd.I, S. 68 und 104); den Hinweis auf diese<br />

Quelle verdanke ich Herrn Franz <strong>Ungeheuer</strong>, Höchst/M.<br />

Die Abschrift:<br />

„1320 ochtob. 18. Freiburg. Niclaves der Ungehevre, burger zu Freiburg thut kund,<br />

dass er seinen Hof zu Tenzelingen mit Äckern, Matten, Zinsen, Hunn und Waid und<br />

seine Mühle daselbst mit allem Zubehör um 120 Mark Silber Freiburger Gewicht<br />

verkauft und zu einem rechten Erblehen für eine Gülte <strong>von</strong> 90 Mutt Roggen jährlich<br />

wieder zurück empfangen hat. Der Käufer, Johannes der Malterer der mezziger, Burger<br />

zu Freiburg, soll das Recht haben, alle Jahre, so man schneidet und drischt, seinen<br />

Boten zu senden und den Zins vorwegzunehmen. Die Gülte ist ablösig innerhalb 12<br />

Jahren um den Kaufpreis <strong>von</strong> 120 Mark Silber. Auf beider Teile Bitten wird mit „der<br />

Burger <strong>von</strong> Freiburg ingesigel“ gesiegelt. – Zeugen. her Heinrich <strong>von</strong> Munzingen, ein<br />

ritter; Wernher der Niener, Volmar <strong>von</strong> Munzingen der Kenphe, der Ritter Wehseler,<br />

Heinrich der Ungehevre, Johannes Stazze, Niclawes Stazze sin svn u. a. erb. l. g. –<br />

sammestage nach St.Gallen tage.“<br />

„1336 Febr. 21. Freiburg. Johans der Malterer, Burger zu Freiburg, verkauft an<br />

Johans den Brehter, auch Burger daselbst, seinen Hof zu Tenczelingen, den er einst <strong>von</strong><br />

Niclaus dem Ungehuren erworben hatte, mit Äckern, Matten, Zinsen, Wunn und Waid,<br />

Holz und Feld etc. und auch die Mühle zu Tenczelingen, die er <strong>von</strong> demselben Ungehur<br />

gekauft, um 120 Mark Silber Freiburger Brandes und Gewichtes bar. Der „burger<br />

ingesigele“. Zeugen: Rudolf der Turner, Heinrich der Brehter, Ulrich der Mecgger <strong>von</strong><br />

Gloter, Johannes der Hurdeller <strong>von</strong> Gloter, Conrat Hemerli stetschriber ze Freiburg<br />

u.a.crb.l.g. – mitwochen vor St.Mathis tag.“<br />

Durch den Freiburger Bericht <strong>von</strong> 1320 kommen wir um mehr als 30 Jahre über das<br />

uns bisher bekannte erste Vorkommen des Namens <strong>Ungeheuer</strong> in dem <strong>von</strong> Freiburg<br />

nicht allzu entfernten Zürich hinaus. Besonders wertvoll ist uns die Form des Zunames<br />

„der Ungeheure“, sowohl bei Nikolaus wie bei Heinrich. Durch diesen neuen Fund ist<br />

manches des oben S. 7 Gesagten überholt, die Entstehung des Namens kann man sich<br />

aber im Milieu Freiburgs oder einer anderen süddeutschen Stadt des 13. Jahrhunderts<br />

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ähnlich denken wie in Zürich. Eine nähere Untersuchung der Einzelheiten, des Ortes<br />

Tenzelingen, des Verkaufs, des Lehensverhältnisses und der Zeugen mögen bei<br />

Gelegenheit unsere Sippenblätter bringen.<br />

2. Johannes <strong>Ungeheuer</strong>, 1407 – 1419 Abt der Benediktinerabtei Blaubeuren in<br />

Württemberg.<br />

Das Fürstlich Württembergische Dienerbuch vom IX. bis zum XIX. Jdt., hrsg. v.<br />

Georgii-Georgenau, Stuttgart 1877 bringt auf S. 267 unter Blawbeuren, Abbates:<br />

„... 1382 Johannes Hugo, Ulmensis, + 1407; 1407 Johannes Ungehewer, cognomine<br />

Hettelin, + 1419; 1422 Henricus Hafenberger, Aschaffenburgensis, sub hoc abbate<br />

coenobium hoc ad comites Wirtembergenses pervenit ab Comitibus de Helffenstein.” …<br />

3. Die Ehlhaltener Güterbeschreibung <strong>von</strong> 1654.<br />

Wiesbaden Staatsarchiv Abteilung 331 IIIc 9: Titel: „Ehlhalter Beschreibung der<br />

Nachbarn undt anderer Vermögen, sonach lauth der Messbücher, in dieser gemarkung<br />

begüthert, es sey ahn Häusern, äckern, Wiesen, gärthen Undt Hecken, auch was Jeder<br />

Vor Beschwerung darum gibt, welches Uf hohen Obrigkeitlichen befehl 1654 nach<br />

b..h..hen.“ – Die Güterbeschreibung gibt dann das Vermögen und die Abgaben <strong>von</strong> 37<br />

Besitztiteln an. Wir geben hier nur die Namen in der vorliegenden Reihenfolge. Es<br />

handelt sich bei dieser und den folgenden Wiedergaben aus den Beständen des<br />

Wiesbadener Archivs um eigene, in Eile gemachte Auszüge, die natürlich keinen<br />

Anspruch auf letzte wissenschaftliche Genauigkeit machen, was bei der Arbeit eines<br />

Laien ja <strong>von</strong> vorneherein zu bedenken ist. Die Namen: 1. Peter Glöckner, Schultheiss; 2.<br />

Cloes Eberth; 3. Peter Weyl; ; 4. Wilhelm Ungehäuwer; 5. Andreas Kauss; 6. Jörg<br />

Meister; 7. Johann Hess; 8. Peter Gettenauwer (später: Gossenauer); 9. Jörg Wendel; 10.<br />

Johann Keller; 11. Henrich Müller; 12. Peter aydess der Stum, noch lediges Standts; 13.<br />

Nikolaus Mühlss Seligen Kinder Erster Ehe; 14. Jakob Clomann <strong>von</strong> Born; 15. Cloes<br />

Schmiedt <strong>von</strong> Born; 16. Peter Kellers Erben; 17. Martten Kitzel <strong>von</strong> seinem Altvater<br />

Johann Kellern; 18. Cloes Giebel <strong>von</strong> Vockenhausen, <strong>von</strong> Adam und Johann Glöckner;<br />

19. Peter Bauwmanns Dochter Lyess; 20. Cloes Schmidts Erben <strong>von</strong> Bremthal; 21.<br />

Conradt ..oman (Cloman?) <strong>von</strong> Königstein; 22. Jörg Schäuwer, <strong>von</strong> Peter Kellern; 23.<br />

Philipss Gisiuss, <strong>von</strong> Henrich Jungen frauwen; 24. Mertten Mauwrer; 25. Peter Dietz; 26.<br />

Peter Haintz, <strong>von</strong> Peter Dietzen; 27. Johann Mühl zu Niedern JossPach; 28. Johann<br />

Jungs, Schultheiss daselbst (Nd.Josbach); 29. Johannes Rühl <strong>von</strong> Vockenhausen; 30.<br />

Tobias Krämer zue Bornn; 31. Michael Bretz zu Oberjosbach; 32. Johann Gisy Wittibe<br />

Anna; 33. Frantz Progasge (später: Prokaski) zue Eppenhain; 34. Niclauss Mühlss Kinder<br />

zweyter Ehe, vor ihren 4tertheil äcker, welche <strong>von</strong> Johanness Lüttichen herkommen; 35.<br />

Bemerkung; 36. Barttel Igstadt ... prius Johann Wendel <strong>von</strong> Ehlhalten; 37. Mebess Kölpp<br />

(Külp, Kilb), Jörg Jungs, Undt Peter Kellers Kinder <strong>von</strong> Johanness Mebssen frauwen. –<br />

Summe aller Hofreydten 20, Hofreydtplätz 13, einzelne Scheuern 6, Acker usw.<br />

4. Reifenberger Namenslisten <strong>von</strong> 1664 bis 1713.<br />

a. Im Wiesbadener Staatsarchiv befindet sich ein Reifenberger Heberegister <strong>von</strong> 1664<br />

(Abt. 333, VIIIb2). Es ist sehr umfangreich, hat etwa 650 Seiten und enthält Namen, die<br />

später in Reifenberg kaum mehr vorkommen. Ich habe mir deshalb nur einige Namen<br />

notiert: Nikolaus Sachs, Jerg Biesem, Jeremias Kretzmüller, Hans Martin Leiendecker,<br />

Gerhart und Johann Happell. -<br />

b. Aus Abt. 333, VIIIb4: Einen Reifenberger Rechts- und Ordnungsbrief <strong>von</strong> 1684<br />

unterschreiben: Caspar Brendel, Schultheiss; Gorg Mandel, Gerichtsburgermeister;<br />

- 61 -


Adam Friedrich Herr, Gerichtsschöffe, Johann Laxner, Gerichtsschöffe; Johannes<br />

Gunner, Gemeiner Burgermeister; Johann Nikolaus Vest; Baltzer Schwartz; Hans Gorg<br />

Pflug; Georg Usinger; Helmes ...; Erkhart Miller; Martin ...; Bartholomäus Lang; Martin<br />

... – Hans Usinger kauft 1666 eine Wiese zu Reifenberg. –<br />

c. Abt. 333, IIIb1 enthält 4 „Listen der Underthanen zu Reufenberg“ aus den Jahren<br />

1690, 1702, 1704 und 1707. In der Liste <strong>von</strong> 1690 sind angeführt: 1. Erstlich Jerg<br />

Usinger mit 4 Töchtern (<strong>von</strong> Söhnen und Töchtern sind nur die Zahlen angegeben); 2.<br />

Hans Karl Usinger, 3 Söhne 2 Töchter; 3. Johann Laxner, 2 S. 2 T.; 4. Adam Friedrich<br />

Herr, 1. T.; 5. Johann Eitel Vest, Schulmeister, 2 S. 2 T.; 6. Ludwig Franz Vest, 2 S.; 7.<br />

Jerg Emerich, Beisitzer, 1 T.; 8. Jerg Hamer, Beis.; 9. Bauluss (Paulus) Cobauer(?), Beis.,<br />

1 T.; 10. Phillibs Hemb, Beis., 1 T.; 11. Hanss Karl Vest; 12. Hanss Jerg Pflug; 13.<br />

Johannss Gönner, 1 S., 1 T.; 14. Martin Schwindt (1681 Müller zu Niederreifenberg), 2<br />

T.; 15. Erkhart Miler, 1 S., 2 T.; 16. Baltzer Schwartz, 2 S. 2 T.; 17. Andreas Klein, 2 T.;<br />

18. Orsel Baumann, 1 S.; 19. Chaterina Hessin; 20. Kaspar Brendel. – Zusammen 20<br />

Untertanen mit 18 Söhnen und 29 Töchtern. – In der Liste <strong>von</strong> 1702 sind folgende<br />

Namen neu: Henerich Wallhschmieth (Waldschmidt); Johann Jakob Brendel; Jürg<br />

Friedrich Brendel; Hanss Karl Brendel; Hans Jerg Miller; Phillips Schwartz;<br />

Bernharthuss Rotholf (Rudolf); Johannes Grimmel; Chaterina Millerin; Bartholm. Zin(?);<br />

Elissabedtin hurtMann. Summa 25 Undterthan, 31 Söhne und 29 Töchter.<br />

Unterschrieben Caspar Brendtel, Schultheiss zu Reuffenberg. – Die Liste <strong>von</strong> 1704 bringt<br />

neu hinzu: Dethorus (Theodor) Brendtel; Philips Erdtel; Phillips Hembt; Albertus Rotholf;<br />

Johannes nalhton (Nathon bezw. Notto aus der Lütticher Diözesse); Henrich HoffMan, 3<br />

S. 1 T.; Nikloss Drangsal. –<br />

Die Liste <strong>von</strong> 1707: 1. Erstlich Johan Jacob Brendel; 2. Johan Jacob Miller, 2 S. 1 T.;<br />

3. Henerich Wallhschmith; 4. Deothoruss Brendtel, 1 S. 1 T.; 5. Jerg Fridterich Brendtel,<br />

2 S.; 6. Phillibs Erdtel, 2 S.; 7. Johann Philipp Usinger, 3 T.; 8. Johann Krimmel, 2 S.; 9.<br />

Witwe des Joh. Karl Usinger, 1 S.; 10. Johann Carl Brendtel, 1 S. 1 T.; 11. Johann<br />

Laxner, 1 S. 2 T.; 12. Johann Eitel Vest, 2 S. 3 T.; 13. Albert Rotholff, 2 S.; 14. Johann<br />

Georg Miller, 3 T.; 15. Henerich Han (Jan?), 1 S.; 16. Clautz Han (Jan?), 1 T.; 17. Johann<br />

Georg Pflug; 18. Jacob eidt (nidt?), 1 S. 1 T.; 19. Christoffel Miller, 2 S. 1 T.; 20. Bartholl<br />

Zin(?), 2 S. 1 T.; 21. Wilhelm Cabuss, 1 S.; 22. Altholff (Adolf) …; 23. Jerg Hamer, 1 S. 1<br />

T.; 24. Henrich HoffMan, 3 S.; 25. Jerg HoffBaur; 26. Johannes Nathon, 1 S. 3 T.; 27.<br />

Baltzer Schwartz, 1 T.; 28. Johannes Gonner, 1 S. 3 T.; 29. Witfrau Christina Usinger<br />

(Frau des Georg Usinger), 1 S. 2 T.; 30. Witib Hutman, 2 S. 1 T.; 31. Phillip Midten; 32.<br />

Johann Diterich Stickel; 33. Andreas Weitzer(?), 2 T.; 34. Baltzer Cou, 2 S. 1 T.; 35.<br />

Wilhelm Laxner; 36. Johann Diterich, 2 S. 2 T.; 37. Die Witfrau Elisabeth Usinger.<br />

Summa 35 Mann, der Haussohn 47, der Hausdohter 41. – Im Reiffenberger Grundt-<br />

Zinsbuch vom 6.12.1713 (Abt. 333 VIIIb5) sind Einwohner <strong>von</strong> Reifenberg, Arnoldshain<br />

und Schmitten erwähnt. Von Reifenberg: Anna Christina, Georgen Usingers Wittib;<br />

Theodor Brendtel; Balthasar Schwartz; Johann Niclas Vest; Henrich Waldtschmidt;<br />

Johannes Laxner; Caspar Brendel; Jakob Beydt (später Beuth); Christoph Müller;<br />

Johann Dietrich Stückel; Carl Usingers Erben.<br />

Obwohl diese Listen für die Geschichte des Geschlechtes selbst weniger in Frage<br />

kommen, habe ich sie wiedergegeben, weil sie für die Ahnentafeln <strong>von</strong> grösster<br />

Bedeutung sind. Ausserdem lassen sie den Verlust der Reifenberger Kirchenbücher, die<br />

angeblich durch Brand und Krieg vernichtet worden sind, wenigstens in Bezug auf die<br />

Stammtafeln mehrerer Reifenberger Familien in etwa verschmerzen, da sie zeigen, dass<br />

die Familien erst nach 1664 in Reifenberg ansässig wurden.<br />

5. Die 12 Gründerstämme <strong>von</strong> Glashütten.<br />

A. v. Cohausen (siehe Literaturverzeichnis!) brachte in den Nass. Annalen 1877 den<br />

Wortlaut der Glashüttener Schulchronik, die folgende Stämme aufzählt: 1. Johannes<br />

Georg Jung, der hat die Krone gebaut; 2. Wendel Reichheimer (Reinheimer) <strong>von</strong><br />

- 62 -


Königstein; 3. Engelbert Jehin aus Lück (Lüttich); 4. Andreas Schott aus der Hardt, ein<br />

Braunschweiger; 5. Jakob Gassmann aus Seelbach; 6. Johannes Jakob Jung, ein<br />

Schweizer; 7. Matthias Lorenz <strong>von</strong> Lichtenberg, im Hanauischen bei Strassburg; 8.<br />

Heinrich Dorn <strong>von</strong> der Rhön; 9. Johannes Kempf bei Laubach; 10. Elias Gondelach aus<br />

Hessen; 11. Philipp <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Born; 12. Philipp Kugelmann <strong>von</strong> ebendaher. – Die<br />

Schulchronik ist um 1820 geschrieben. Ein wohl um 100 Jahre älterer Bericht, der auch<br />

diese Namen enthält, steht im ältesten Schlossborner Pfarrbuch; er gibt als<br />

Gründungsjahr 1676 an. – Ein Auszug aus der Schulchronik stand am 1.12.<strong>1934</strong> im<br />

Höchster Kreisblatt.<br />

6. Die Gründer des neuen Seelenberg.<br />

Das erste Schriftstück, das sich auf die Gründung bezieht, ist der Vertragsentwurf<br />

vom 12.9.1695 mit dem Begleitschreiben des Rentmeister Straub vom 16.9.1695; 2<br />

Copien befinden sich im Wiesbadener Staatsarchiv Abt. 333, Ortschaft Seelenberg nr. 1;<br />

Schnapper-Arndt 199-203 bringt den umfangreichen Entwurf getreu zum Abdruck, ein<br />

Auszug steht in Ludwig Abt S. 9ff. – Am 7.10.1695 meldet Straub, dass die neuen<br />

Untertanen uff dem Seltenberg schon in wirklicher Arbeit begriffen sind, den ihnen<br />

zugewiesenen Distrikt zum Feldbau einzurichten und die Häuser aufbauen zu lassen. Er<br />

gibt ein „Verzeichnis derjenigen newen Underthanen, welche bereits die Anbawung der<br />

Häusser zu Seltenberg angefangen haben, und Wieviel Holtz ein Jeder dismal <strong>von</strong> Nöthen<br />

hat: Peter Bassin 50 Stämme, Antonius Scheib 15 St., Hanss Wilhem Ost 15 St., Peter<br />

Beuss (Bös?) 30 St., Peter Rauch 40 St., Georg Ungehewer 10 St., Christoph Kister(?) 10<br />

St.“ –<br />

Auf der Rückseite eines Schreibens der Seelenberger steht: Wendel Winheimer<br />

(Reinheimer?) fangt sogleich an zu bawen; Leonhart Collet fangt auch sogleich an;<br />

Gerlach Barchon aus dem Lütticher Land hat eine(?) Schwester, ebenmässig. Künftig<br />

Frühling fang an zu bawen (Hanntz ...; Johannes Rauch aus Schwickertshausen;<br />

Johannes Häusser aus Hasselbach, ein Schmid, Antonius Sander aus<br />

Schwickertshausen, - die Eingeklammerten sind durchstrichen!), Johann Wilhelm Ost,<br />

auch <strong>von</strong> da; Peter Brühan daselbst hat seine attesta proklamiert; Antonius Scheib aus<br />

Schwickertshausen; Peter Bassoin; Valentin Rauch; Jörg Ungehewr, schmid aus<br />

Ehlhalten.<br />

Weiterer Bericht des Rentmeisters Straub: „Von denenJenigen, so new nach<br />

Selenberg bawen, hab den 9.11.1695 Rekompenz (in Höhe <strong>von</strong> 4 Gulden) bekommen:<br />

Johann Wendel Weinheimer (Reinheimer?); Leonhard Collet; Peter Bassoin; Johann<br />

Wilhelm Ost; Peter Brühan; Antonius Scheib; Valentin Rauch; Gerlach Barchon; Jörg<br />

<strong>Ungeheuer</strong>; Frantz zum Hönig, an Stelle des letzten tritt Christof Kister(?), Zimmermann<br />

aus Ehlhalten.<br />

7. Johann <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Born und Philipp <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Born-Glashütten.<br />

Es ist höchst wahrscheinlich, dass beide Söhne des Ehlhaltener Wilhelm <strong>Ungeheuer</strong><br />

sind, wenn man berücksichtigt, dass die drei Familien durch gegenseitige<br />

Taufpatenschaft und Trauzeugenschaft enge verbunden sind. Taufpaten der Töchter des<br />

Johann Anna Maria und Anna Agatha sind die Töchter des Wilhelm mit demselben<br />

Namen. Johann selbst ist Trauzeuge bei Eva, Tochter des Wilhelm. Taufpate des ersten<br />

Sohnes des Philipp ist ein Sohn des Wilhelm. Die übrigen Taufpaten der Kinder <strong>von</strong><br />

Philipp und Anna Katharina sind alle aus der Familie des Johann. Eine Verwandtschaft<br />

ist also unverkennbar vorhanden. Wenn aber, dann ist es am wahrscheinlichsten,<br />

Wilhelm als Vater und Johann und Philipp als Söhne anzunehmen. Denn Brüder können<br />

sie nicht sein: Hans Jörg ist in seinem Traubericht als Sohn des Wilhelm bezeichnet,<br />

heiratet schon 1679, muss also um 1650 (sein Bruder Joh. Martin heiratete mit 32<br />

- 63 -


Jahren) geboren sein. Die Heirat Wilhelms muss also auch in oder vor diese Jahre gelegt<br />

werden. Johann heiratet aber erst 1671, acht Jahre vor Hans Jörg; er kann darum sehr<br />

wohl ein Bruder des Hans Jörg, kaum aber ein Bruder des Wilhelm sein. – Das<br />

Geburtsjahr des Johann liegt nach der Altersangabe beim Tode um 1643. Ist er ein Sohn<br />

des Wilhelm, so können wir die Heirat des Wilhelm auf etwa 1640 und seine Geburt auf<br />

etwa 1615 ansetzen.<br />

8. Der Hirte Philipp <strong>Ungeheuer</strong>.<br />

Das Quellenmaterial ist folgendes.<br />

Aus Schlossborn: Get. April 1697 Anna Maria, Tochter des Philipp <strong>Ungeheuer</strong> und<br />

seiner Ehefrau Anna Barbara. – Get. 17.3.1701 Anna Barbara, Tochter derselben<br />

Eheleute.<br />

Aus Fischbach (Mitteilung <strong>von</strong> theol. Anton <strong>Ungeheuer</strong>): Get. Eppenhain 2.1.1703<br />

Johannes, filius illegitimus der Maria Katharina <strong>Ungeheuer</strong>in, als deren Vater oder<br />

Stiefvater angegeben wird Philipp <strong>Ungeheuer</strong>, Viehhirt in Eppenhain. – Get. 18.1.1726<br />

wegen Schnee und Kälte in Ruppertshain Johann Heinrich, filius illegitimus der Anna<br />

Maria <strong>Ungeheuer</strong>, der hinterlassenen Tochter des Philipp <strong>Ungeheuer</strong>, vormals in<br />

Ehlhalten, später in Ruppertshain, und seiner Ehefrau Anna Barbara; Anna Maria war<br />

Magd in Glashütten beim Wirt Caspar Ochs. – Get. Fischbach 29.11.1735 Johann<br />

Heinrich, filius illegitimus der Anna Maria <strong>Ungeheuer</strong>, der hinterlassenen Tochter (Magd<br />

in Born) des Philipp <strong>Ungeheuer</strong>, Schweinehirt in Born, und seiner Ehefrau Anna<br />

Barbara. – Vermählt Fischbach 5.5.1743 Witwer Peter Becker aus Ruppertshain und<br />

Anna Maria <strong>Ungeheuer</strong>, hinterlassene Tochter des Viehhirts Philipp <strong>Ungeheuer</strong> in<br />

Eppenhain und seiner Ehefrau Barbara. – Die Frage erschwert sich noch durch die<br />

ungenauen früheren Angaben des Fischbacher Kirchenbuches über eine Hirtenfamilie.<br />

So heisst es z.B.: Am 20.3.1697 ist der Kuhhirt <strong>von</strong> Eppenhain kopuliert worden mit der<br />

Sauhirtin <strong>von</strong> Ruppertshain.<br />

9. Die Heirat des Schneiders Johann Georg <strong>Ungeheuer</strong> und das Vermögen seines<br />

Vaters Bartholomäus.<br />

Reifenberg 9.1.1768: Es wird um Erlaubnis gesucht, dass Johann (Georg) <strong>Ungeheuer</strong><br />

<strong>von</strong> NiederReiffenberg die Elisabeth, Tochter des Johann Nikolaus Vest heiraten darf. /<br />

Wird genehmigt, Wetzlar 14.1.1768. – Johann Nikolaus Vest, Untertan zu Reifenberg, hat<br />

ein Vermögen <strong>von</strong> 1500 Gulden 20 Albus, zu teilen unter 6 Kinder. –<br />

Reifenberg 4.10.1767: Gerichtsattestation Barthel <strong>Ungeheuer</strong>s. Nachdem Barthel<br />

<strong>Ungeheuer</strong>, Untertan zu Reifenberg, seinen Sohn Johann Jürg, des Schneider-<br />

Handwerks, mit Johann Nikolaus Vesten Tochter namens Elisabetha als Untertanskind<br />

hierselbst-, sodann seine Tochter Anna Elisabeth mit Johann Philipp Gutacker, Maurer,<br />

auch Untertanskind dahier, zu ehelichen gesonnen, als hat man ... <strong>von</strong> Gerichtswegen<br />

Barthel <strong>Ungeheuer</strong> sämbtliches Vermögen specifice anhero zu registrieren begonnen ...:<br />

Hofreith (Haus, Scheuer, Stallung samt Schuppen, Gemüsgarten) = 500 Gulden; Acker 9<br />

Morgen 720 Gulden; Wieswachs 3 Morgen 347 Gulden; Summa 1567 Gulden. Abzug an<br />

Herrschaft 30 Gulden, an Kirche/Seelenberg 50, an Johann Jost Siffert zu Falkenstein<br />

60 Gulden, zus. 140 G. Rest 1427 G., durch 3 Kinder: 475 Gulden 20 Albus.<br />

10. Die Ahnentafel der Anna Klara Nathan.<br />

(Der Vater erhält die doppelte Zahl seines Kindes, die Gattin die auf die Zahl des<br />

Gatten nächstfolgende Zahl.)<br />

- 64 -


1. Anna Klara Nathan, kath., geb. und get. Reifenberg 25.8.1781, gest. Reifenberg<br />

17.4.1834; verm. I. Niederreifenberg 25.11.1800 Johann Adam Brendel (Sohn des<br />

Nagelschmieds Karl Brendel in Reifenberg und seiner Ehefrau Magdalena); verm. II.<br />

Niederreifenberg 25.11.1806 Johann <strong>Ungeheuer</strong>, kath., geb. Durlach/Baden 1784,<br />

gest. Niederreifenberg 3.11.1835, Nadler in Reifenberg.<br />

2. Nathon, Philipp Ferdinand, kath., geb. Reifenberg 15.11.1750, gest. Reifenberg<br />

15.5.1789, Schreiner; verm. Reifenberg 9.2.1779<br />

3. Vest, Maria Magdalena, kath., geb. Reifenberg 29.9.1753.<br />

4. Nathon, Wilhelm, kath., geb. Reifenberg 14.3.1725, Schreiner; verm. Reifenberg<br />

26.11.1748<br />

5. Hammer, Maria Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 6.7.1718(?), gest. Reifenberg<br />

24.4.1802 (72 J.!).<br />

6. Vest, Nikolaus, kath., geb. Reifenberg 27.5.1717, gest. Reifenberg 20.6.1784; verm.<br />

Reifenberg 5.2.1742<br />

7. Wentzel, Maria Elisabeth, kath., geb. Höchst 1.4.1721, gest. Reifenberg 19.9.1781.<br />

8. Nathon, Peter, kath., geb. ..., gest. ..., Kurmainzischer Jäger in Eppstein (Dominus);<br />

verm. Eppstein (Pfr. Fischbach) 2.6.1737 Eva Katharina Ixstatt (Tochter des<br />

Schultheisen Johann Georg Ixstatt <strong>von</strong> Vockenhausen und seiner Ehefrau Maria<br />

Magdalena); extramatrimonialiter<br />

9. Verhoff, Eva; der Sohn Wilhelm (Nr. 4!) wurde zufolge einer Eintragung des<br />

Reifenberger Traubuches vom 26.11.1748 durch das Mainzer Ordinariat legitimiert<br />

und erhielt Erbberechtigung.<br />

10. Hammer, Ferdinand, kath., geb. Niederreifenberg 22.7.1700; verm. Reifenberg<br />

9.9.1727<br />

11. Brendel, Anna Elisabeth, kath., geb. Reifenberg 9.4.1701.<br />

12. Vest, Johann Karl, kath., geb. Reifenberg 26.5.1689, gest. Reifenberg 23.2.1721;<br />

verm. Reifenberg 28.10.1716<br />

13. Barchon, Maria Amalie, kath., geb. Reifenberg-Seelenberg 23.9.1695.<br />

14. Wentzel, Kasimir Emmerich, Nobilis et generosus Dominus Archi-Satrapiae<br />

Hoestensis et Hofheimensis Capitaneus; verm. Höchst 29.8.1712<br />

15. Galmansheuser, Ursula Margaretha, geb. Höchst 26.1.1722.<br />

16. Nathon (nalhton, im Traubericht stand erst Notto, später in Nathon umgeändert.),<br />

Johann, kath., aus dem Lütticher Land, 1704 Reifenberger Untertan; verm.<br />

Reifenberg 27.11.1697<br />

17. Hoffmann, Katharina (die Frau des Peter Bassin in Seelenberg war eine Maria<br />

Hoffmann aus Chefron im Lückerland (Lüttich); sie ist wohl eine Schwester der<br />

Katharina).<br />

18. – 19. ...<br />

20. Hammer, Georg, geb. ..., gest. Reifenberg 25.5.1735 (70 J.), 1690 Untertan in<br />

Reifenberg; verm. ...<br />

21. ..., Anna Elisabeth.<br />

22. Brendel, Johann Jakob, Schöffe, 1702 Reifenberger Untertan; verm. Reifenberg<br />

4.10.1695<br />

23. Schwartz, Anna Katharina, geb. ..., gest. Reifenberg 28.4.1741.<br />

24. – 25. ...<br />

- 65 -


26. Barchon, Gerlach, aus dem Lütticher<br />

neugegründeten Seelenberg; verm.<br />

Land, erster Schultheiss des 1695<br />

27. ..., Maria Elisabeth.<br />

28. – 45. ...<br />

46. Schwartz, Balthasar, Reifenberger Untertan 1690.<br />

(Ein gut Teil der Namen und Daten verdanke ich Herrn Studiendirektor a.D. Dr. L.<br />

Ernst.)<br />

11. Der Brief des Johann <strong>Ungeheuer</strong> an seinen Bruder Johann Anton.<br />

(Die Abschrift erhielt ich frdlw. <strong>von</strong> Herrn Rektor Ludw. Fleith, Ffm.-West.)<br />

Anschrift: Herrn J. Anton <strong>Ungeheuer</strong>, Nadlergesellen bey Herrn Philipp <strong>Ungeheuer</strong>,<br />

Nadler-Mstr. in Durlach bei Karlsruhe.<br />

Brief: „Reifenberg 27. August 1837. Herzinnigstgeliebter Bruder. Nach langem Warten<br />

habe ich entlich heute Deinen Brief erhalden. Worin Du schriebst dass Du noch gesund<br />

und wohl wärest welches uns alle herzlich erfreut hat. Was unsere ganze Familie<br />

anbelangt, sind wir Gott sey Dank noch ebenfalls gesund und wohlgemuth. Mit<br />

Verwunderung las ich in Deinem Brief, dass Du nur 23 Kreuzer lohn die Woche bekämst<br />

und will deshalb ein paar zeile an unsern Vetter Philipp nemlich an Deinen Meister<br />

beilegen, ich hoffe, dass Du hernach mehr bekommst, denn dieser ist ja zu wenig. Vor<br />

böser schadlicher Witterung sind wir gottlob verschont geblieben. Neuigkeiten gibst sehr<br />

wenig.<br />

Durch dem Philipp sein Schreiben an das Meier Madess Lies hat sich des Frenzges<br />

Katrine sehr beleidigt gefunden. Lieber Bruder soldest du hernach nicht mehr Lohn<br />

bekommen und es steht Dir hernach nicht mehr an, dann weist du ja was ich zu dir<br />

gesagt habe wo du wieder Arbeit und zu Essen findest. Der Scha hat zu mir gesagt, er<br />

wollte eine Zeit nach der Messe zu Dir kommen und wegen dem geringen Lohn mit<br />

deinem Meister sprechen. Mein liebes Kind will noch täglich Deinen Namen nennen und<br />

wenn man sie jetzt noch fragt wem bist Du, sagt sie jedesmahl Hadada (Hann Anton) bis<br />

ich ihr mit schlegen drohen als dan sagt sie dem Baba.<br />

Der hisige Fischer welche unser schwager Paul erwischt hatt, sind jetzt heute 8 Tage<br />

<strong>von</strong> dem Oberemser Ober Jäger beim Fischen angetroffen worden, worüber der Marx<br />

schon <strong>von</strong> seinem Kirchensenior Dienst <strong>von</strong> unserem Pfarrer ist ensetzt worden.<br />

Under den Schweinen ist bei uns eine Krankheit jetzt wo diese Woche 10 Stück<br />

krebiert sein, mir ist auch meine gefallen auf solche Art, ebenfalls unser schwester<br />

Elisabeth eine, der Heinrich arbeidet wieder bey der Katharina, der Bolasch Meistert<br />

vorsichtig, seinen Nagelschmidgesell ist gegenwertig auch nicht da, welcher sich<br />

entschliessen will, nach Durlach zu gehen. Weider weiss ich Dir nichts zu schreiben,<br />

schreibe Du bald wieder wie sich Deine sache mit Deinem Lohn herausstellt. Unser<br />

Schwester Katharina ihr Sohn spricht stammelnd er wolle in die fremde bei Johann<br />

Anton. Im Felde hat sich die Frucht wie auch auf den Wiesen das grumet sehr gut<br />

gemacht, besonders hofft man dass es sehr viel Kartoffeln gibt, den solche stehen<br />

ausnehmend schön, man kann jetzt schon neue holen, welche sehr dick sein.<br />

Wie ich diesen Brief geschrieben habe waren unsere Geschwister alle beisammen<br />

Sonntag nach der Mittags Kirche. Alle Deine Schwestern nebst ihren Männern, meine<br />

Frau und mehrere Freunde und Kameraden lassen Dich viel dausend mahl grüssen.<br />

Der liebe Gott, <strong>von</strong> welchem alles seinen Ursprung und Ende hat, wird Dich nicht<br />

vergessen, wen Du nur seiner in gedenk bleibst und wird alles zu unserem Zeitlich und<br />

Ewigen Heile lenken.<br />

- 66 -


Leb wohl leb wohl das wünsche ich <strong>von</strong> Herzen als Dein treuer Dich stets liebender<br />

Bruder Joh. <strong>Ungeheuer</strong>. – Dein Brief hat sich verirret u. ist in Leipzig gewesen, <strong>von</strong> da<br />

wider Redur an mich, wenn Du wider schreibst so vergesse nicht, Frankfurt oder<br />

Herzohthum Nassau beizufügen. – Zu Deinem nächsten Schreiben vergesse nicht den<br />

Schullehrer Mono zu grüssen selbiger wollt gleich Deinen Brief sehen.“<br />

12. Der Freibrief des Jagdlehrlings Johann Georg <strong>Ungeheuer</strong> <strong>von</strong> Hochheim, 1769<br />

Das Original besitzt Lehrer Heinrich <strong>Ungeheuer</strong>, <strong>Trier</strong>.<br />

„Dero Römisch-Kays(erlichen) Mayest(ät) / Wie auch Ihrer Chur-Fürstlichen Gnaden zu<br />

Mayntz / Wirklichen Geheimden Rath und Obermarschall Herrn Herrn Johann Philipp /<br />

des Heil(igen) Römi(schen) Reichsgrafen <strong>von</strong> Ingelheim, genannt Echter Von und zu<br />

Mespelbrunn, Derrn, der Herrschaft Schöneberg zu Holtzhausen, Obererlenbach / ... Der<br />

Zeit bestellter Reithender Förster zu Seubersbach (heute Seibersbach im Hunsrück zu<br />

Simmern), des Hochgräflich Ingelheimischen Ambts Schweppenhausen / Joh(ann) Ott(o)<br />

Müller Thue nebst Anerbietung meinen Untherthänig Gehorsambsten Diensten und<br />

Respective freundlichen Grus / Öffentlich un Jedermänniglich Kund und zu Wissen,<br />

demnach Vorzeuger (Vorzeiger) dieses (Schriftstücks, nämlich) Joann Georg <strong>Ungeheuer</strong><br />

Mir zu Vernehmen Gegeben und Mich Gebetten hat, da er drei Jahre lang die Jägerei<br />

Kunst Erlernet, Ihn jetzo Frey zu sprechen und seines Fleisses, Treu und Guten<br />

Aufführung / halben zugleich bezeugen und beglaubtes Gutes Attestatum zu erteilen,<br />

das seinen Billigen Gesuch nicht habe entgegen sein Können, sofort uhn mit ein und /<br />

Verwilligung ... Hundes Reiter Jägerei in seinen Lehrjahren der Erlernten Gross und<br />

Kleinen JägereiKunst Ledig und Frei gesprochen, auch wehr / haft gemacht habe<br />

gleichdem Ihn hiermit Loos spreche und wehrhaft mache inmassen Er in Ordentlichen<br />

HierschForsten und Schweinhätzen als ein LehrJung Von / Anfang bis hieher Bey Mir<br />

gestanden und Mitgezogen, sich soforth in solchem dermassen geübt, dass Er all und<br />

jeden Herrschaften alle Erförderlichen Satisfaction zu / geben, und Gute Diensten zu<br />

Leisten fähig und im Standt ist, auch sowohl dieserwegen als seiner guten Aufführung<br />

halben jeden Recomandiret zu werden Verdient / gleichdann ich solches gutes Lob ...<br />

Ihm nicht nur Beylege, sondern solches mit Von Endesunterzeichneten als zu der<br />

Vorgegangenen / Freisprechungen 3 insondern gebettenen und Ersuchten Herrn Zeugen<br />

Attestiret wird, Ess gelanget demnach hiermit ahn alle Hohe gnädige Herrschaften Obern<br />

und niedern Forst und Jagtbediente, hohe und niedrigen Standtes, wie auch jene<br />

welchen dieser Brief zu handen kommen und Vorzeigt werden mögte mein unterthänig ge<br />

/ horsamste und Respective Dienst freundliche Bitte oberwehnten Joann Georg<br />

<strong>Ungeheuer</strong> wegen seinen Bey in seinen Lährjahren bezeigten Eifer in der Jägerey<br />

gemachten / Progressen und sich erworbener Waffenschaft auch sonstiger Treu<br />

ohnermüteten Fleiss Bey Vorfallend und sich ergebenden Promotionen zu Gnaden<br />

Recommandiret sein zu lasen / und Respective hielflicher Handt auch aller geneigten<br />

und willfährigen Vorschub zu leisten, als welche Gnad und Respective Wohltat, auch<br />

Freundschaft derselbe mit seinem ohnermüthem DienstEifer abzuverdienen<br />

ohnermangeln wird ich aber und derselbe seynd willig beredt denen unsersgleichen bey<br />

Vorfallender Gelegenheit wie solches Schuldigst zu Reziprociren wie dann / zu mehrere<br />

Ihr Kund und seiner Bekräftigung alles dessen unten Benennte Herrn Gezeugen<br />

gegenwärtigen Lehrbrief nebst mir zunterzeignen und mit ihrem Gewöhnlichen Pettschaft<br />

/ zu Corrok..iren gebetten<br />

Sobersbach den 3ten Sept. 1769<br />

Johann Otto Müller.<br />

... ReichsHochgräfl. Ingelheim. Amtmann. - ... Lippert, Förster zu Schönberg. –<br />

Breitenbach Der Zeit bestellte Chur..Förster zu Thom(?) A. Simon.“<br />

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Als Manuskript 100mal vervielfältigt, abgeschlossen am 12. XII. <strong>1934</strong>.<br />

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