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Info 2006 2007<br />
Rente immer tiefer in die „<strong>de</strong>mografische<br />
Falle“: Es gibt immer mehr alte<br />
Menschen, für die immer weniger<br />
junge Menschen Abgaben als Arbeitnehmer<br />
leisten müssen.<br />
Die drei Säulen <strong>de</strong>r<br />
Rentenversicherung<br />
Wer im Alter ausreichend versorgt sein<br />
will, <strong>de</strong>r muss sich zusätzlich absichern.<br />
In Deutschland stützt sich die Altersvorsorge<br />
traditionell auf drei Säulen:<br />
3 die gesetzliche Rentenversicherung,<br />
die bis heute wichtigste Säule,<br />
3 die betriebliche Altersversorgung,<br />
3 die private Altersvorsorge.<br />
Reform <strong>de</strong>r Sozialsysteme<br />
In die gesetzliche Rentenversicherung<br />
muss einzahlen, wer Lohn o<strong>de</strong>r Gehalt<br />
bekommt (ausgenommen sind Beamte,<br />
Richter, Soldaten, Minister und<br />
Parlamentarier). Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer teilen sich <strong>de</strong>n Beitrag.<br />
Von diesem Geld wer<strong>de</strong>n die Renten<br />
für die heutigen Ruheständler bezahlt.<br />
Doch die Beiträge <strong>de</strong>r arbeiten<strong>de</strong>n<br />
Generation reichen schon seit einiger<br />
Zeit nicht mehr aus, um die Ausgaben<br />
<strong>de</strong>r Rentenversicherung komplett zu<br />
finanzieren: Ohne Bun<strong>de</strong>szuschuss<br />
müssten die Beitragssätze stark angehoben<br />
o<strong>de</strong>r die Renten um ein Viertel<br />
gekürzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Klar ist: Nur mit Reformen kann <strong>de</strong>r<br />
Sozialstaat weiterhin funktionieren.<br />
Höhere Beiträge <strong>de</strong>r Versicherten<br />
o<strong>de</strong>r Einschnitte in die Leistungen<br />
<strong>de</strong>r Kranken-, Renten-, Pflege- und<br />
Arbeitslosenversicherung sind die<br />
Folge. Jüngere müssen in Zukunft<br />
länger arbeiten, erhalten aber gleichzeitig<br />
weniger Rente vom Staat.<br />
Um die sozialen Sicherungssysteme<br />
zu erhalten, ist nicht nur mehr<br />
Eigenverantwortung und Eigenleistung<br />
von je<strong>de</strong>m Einzelnen durch<br />
private Vorsorge gefor<strong>de</strong>rt. Auch <strong>de</strong>r<br />
Staat muss seinen Beitrag dazu leisten,<br />
etwa in<strong>de</strong>m er die Staatsverschuldung<br />
abbaut und für so gute<br />
Rahmenbedingungen sorgt, dass die<br />
Wirtschaft wachsen kann und neue<br />
Arbeitsplätze entstehen.<br />
Solidarität plus Eigenverantwortung<br />
Umlageverfahren<br />
Die laufen<strong>de</strong>n Einnahmen <strong>de</strong>r Rentenkassen,<br />
also die Beiträge sowie <strong>de</strong>r<br />
Zuschuss aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>shaushalt,<br />
wer<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t, um die monatlichen<br />
Rentenzahlungen zu finanzieren. Die<br />
Versicherten erhalten dafür einen gesetzlich<br />
garantierten Rentenanspruch.<br />
Die Höhe <strong>de</strong>r Rente legt <strong>de</strong>r Gesetzgeber<br />
(Bun<strong>de</strong>stag, Bun<strong>de</strong>srat) fest.<br />
?<br />
Wie hilft <strong>de</strong>r Staat?<br />
Die private Altersvorsorge spielt eine<br />
beson<strong>de</strong>rs wichtige Rolle, <strong>de</strong>nn damit<br />
sollen wir die sinken<strong>de</strong> gesetzliche<br />
Rente ausgleichen. Um <strong>de</strong>n Anreiz zu<br />
erhöhen, för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Staat die private<br />
Eigeninitiative: Wer Geld für seine Rente<br />
anlegt, bekommt eine Zulage vom Staat<br />
oben drauf, die sogenannte „Riester-<br />
Rente“. Der Sparbetrag setzt sich zusammen<br />
aus <strong>de</strong>m Eigenanteil und <strong>de</strong>n<br />
staatlichen Zulagen. Der Eigenanteil<br />
kann von <strong>de</strong>r Steuer abgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Staat för<strong>de</strong>rt alle Sparformen, die<br />
von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
überprüft und zugelassen<br />
wur<strong>de</strong>n. Es gelten eine Reihe von<br />
Bedingungen, so dürfen die Leistungen<br />
nicht vor Vollendung <strong>de</strong>s 60. Lebensjahres<br />
ausgezahlt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />
muss die Auszahlung in Form einer<br />
Rentenzahlung o<strong>de</strong>r als Auszahlungsplan<br />
erfolgen.<br />
Kapital<strong>de</strong>ckungsverfahren<br />
Bei <strong>de</strong>r privaten Vorsorge muss je<strong>de</strong>r für<br />
sich selbst vorsorgen, beispielsweise in<br />
Form von Sparplänen, Fondsanlagen o<strong>de</strong>r<br />
einer Kapitallebensversicherung. Wie<br />
hoch die Rendite <strong>de</strong>s angelegten Kapitals<br />
und damit die gesamte Rente sein wird,<br />
hängt stark von <strong>de</strong>r Entwicklung am<br />
Kapitalmarkt ab. Der Staat unterstützt<br />
die private Vorsorge durch Zuschüsse.<br />
Die betriebliche Altersversorgung ist<br />
eine weitere Möglichkeit, um die<br />
eigene Rente aufzustocken. Alle<br />
Beschäftigten haben das Recht,<br />
einen Teil ihres Lohns o<strong>de</strong>r Gehalts in<br />
eine betriebliche Altersversorgung<br />
einzuzahlen, um später eine Betriebsrente<br />
zu erhalten. Der Staat<br />
unterstützt die betriebliche Altersversorgung<br />
auf zwei Wegen:<br />
3 Entwe<strong>de</strong>r stellt <strong>de</strong>r Staat die<br />
Beiträge zur betrieblichen<br />
Altersversorgung bis zu einer<br />
gewissen Grenze steuer- und<br />
sozialabgabenfrei, o<strong>de</strong>r<br />
3 er gewährt die Riester-För<strong>de</strong>rung<br />
(Bedingungen wie bei <strong>de</strong>r privaten<br />
Altersvorsorge).<br />
Je<strong>de</strong> Möglichkeit bietet an<strong>de</strong>re Vorteile,<br />
und daher sollten die Arbeitnehmer<br />
genau prüfen, welche För<strong>de</strong>rung<br />
für sie am günstigsten ist.<br />
Finanzierung <strong>de</strong>r gesetzlichen Rentenversicherung<br />
Jahr<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
2001<br />
2004<br />
2005<br />
Beitragssatz<br />
(in Prozent)<br />
18,6<br />
20,3<br />
19,5<br />
19,1<br />
19,5<br />
19,5<br />
Beitragseinnahmen<br />
(in Milliar<strong>de</strong>n Euro)<br />
138,1<br />
152,1<br />
159,2<br />
163,6<br />
168,4<br />
168,0<br />
1<br />
einschließlich Bun<strong>de</strong>szuschuss aus Mehrwertsteuer<br />
2<br />
einschließlich Bun<strong>de</strong>szuschuss aus Mehrwert-/Ökosteuer<br />
Bun<strong>de</strong>szuschuss<br />
(in Milliar<strong>de</strong>n Euro)<br />
30,4<br />
35,2<br />
42,5 1<br />
46,0 2<br />
54,4<br />
Rentenausgaben<br />
(in Milliar<strong>de</strong>n Euro)<br />
151,0<br />
162,4<br />
171,8<br />
183,3<br />
197,5<br />
54,8<br />
198,8<br />
(Quelle: VDR, für 2005 vorläufige Zahlen)<br />
Internet-Tipp<br />
Informationsangebot <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sministeriums für<br />
Arbeit und Soziales, unter<br />
an<strong>de</strong>rem über die gesetzliche<br />
Rentenversicherung<br />
und die Möglichkeiten<br />
zusätzlicher Altersvorsorge:<br />
www.bmas.bund.<strong>de</strong>/BMAS/<br />
Navigation/rente.html<br />
Texte, Schaubil<strong>de</strong>r und<br />
interaktive Informationen<br />
rund um Rente und soziale<br />
Sicherung gibt es bei<br />
www.safety1st.<strong>de</strong>,<br />
einem Angebot von<br />
ZUKUNFT klipp + klar, <strong>de</strong>m<br />
Informationszentrum <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Versicherer.<br />
Zum Nachlesen<br />
Die Broschüre „Vorsorgen und<br />
Steuern sparen“ gibt einen<br />
umfassen<strong>de</strong>n Überblick über<br />
die Möglichkeiten <strong>de</strong>r privaten<br />
Vorsorge und die verschie<strong>de</strong>nen<br />
För<strong>de</strong>rwege. Kostenloser<br />
Download unter www.<br />
bun<strong>de</strong>sfinanzministerium.<br />
<strong>de</strong><br />
Weiter<strong>de</strong>nken<br />
Gelerntes anwen<strong>de</strong>n<br />
und vertiefen mit <strong>de</strong>m<br />
Arbeitsblatt <strong>de</strong>s Monats!<br />
Alle vier Wochen gibt es<br />
von „Finanzen & Steuern“<br />
ein neues Arbeitsblatt zu<br />
aktuellen Themen aus <strong>de</strong>r<br />
Finanz- und Steuerpolitik<br />
zum kostenlosen Download<br />
unter www.<br />
bun<strong>de</strong>sfinanzministerium.<br />
<strong>de</strong><br />
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