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Info 2006 2007<br />

Steuerbelastung von Unternehmen<br />

Zu <strong>de</strong>n Unternehmenssteuern zählen alle vom Unternehmen zu tragen<strong>de</strong>n Steuern, beispielsweise Körperschaftsteuer bzw.<br />

Einkommensteuer und die Gewerbesteuer. Wenn man alle Steuern zusammenrechnet, die ein Unternehmen zahlen muss, dann<br />

ergibt sich in Deutschland eine durchschnittliche Steuerbelastung von 38,7 Prozent.<br />

50<br />

40<br />

Unternehmenssteuersätze 2005 im internationalen Vergleich (Auswahl)<br />

37,3 %<br />

38,7 %<br />

35 %<br />

39,9 %<br />

40,9 %<br />

30<br />

24,1 % 25 % 26 %<br />

28 %<br />

20<br />

15 %<br />

17,5 %<br />

19 %<br />

10<br />

0<br />

0 %<br />

schaft. Sie schaffen rund 70 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsplätze, stellen gut 80 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Ausbildungsplätze und erwirtschaften<br />

mehr als 40 Prozent <strong>de</strong>s<br />

qBruttoinlandsprodukts. Traditionell<br />

sind Mittelständler in Deutschland<br />

als Personengesellschaften organisiert.<br />

Damit die mittelständischen Unternehmen<br />

genug Eigenkapital und finanzielle<br />

Rücklagen bil<strong>de</strong>n können, will die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

die Unternehmensbesteuerung<br />

reformieren. In einem ersten<br />

Schritt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Einkommensteuertarif<br />

seit 1998 <strong>de</strong>utlich gesenkt. Ziel ist<br />

es, <strong>de</strong>n Unternehmen dadurch eine<br />

möglichst gute Ausgangsbedingung für<br />

<strong>de</strong>n internationalen Wettbewerb zu<br />

verschaffen. Zu<strong>de</strong>m können sie staatlich<br />

geför<strong>de</strong>rte Kredite erhalten. Dies<br />

ist für viele Unternehmen die einzige<br />

Möglichkeit, überhaupt einen Kredit<br />

zu bekommen.<br />

Reform geplant<br />

Estland Lettland Ungarn Polen Schweiz Österreich<br />

Derzeit wer<strong>de</strong>n Unternehmen je nach<br />

ihrer Rechtsform unterschiedlich belastet.<br />

Künftig will die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

alle Unternehmen rechtsformneutral<br />

gleich besteuern, also unabhängig<br />

davon, ob es sich um eine Personeno<strong>de</strong>r<br />

eine Kapitalgesellschaft han<strong>de</strong>lt.<br />

Das ist <strong>de</strong>swegen notwendig, weil <strong>de</strong>r<br />

zunehmen<strong>de</strong> internationale Wettbewerb<br />

um Investitionen und Arbeitsplätze<br />

dazu geführt hat, dass an<strong>de</strong>re<br />

europäische Staaten ihre Unternehmenssteuersätze<br />

zum Teil drastisch<br />

gesenkt haben. Bislang gibt es keine<br />

Finnland Schwe<strong>de</strong>n Spanien Italien Deutschland<br />

einheitliche Metho<strong>de</strong> in Europa, um die<br />

Unternehmensgewinne zu ermitteln.<br />

Dennoch darf man in diesem Wettbewerb<br />

die richtigen steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

nicht vernachlässigen,<br />

wenn sich Unternehmen für<br />

Standorte entschei<strong>de</strong>n.<br />

Die Höhe <strong>de</strong>r Steuern spielt eine wichtige<br />

Rolle, ob Unternehmen Arbeitsplätze<br />

erhalten o<strong>de</strong>r neue schaffen.<br />

Allerdings sollten Unternehmen, die mit<br />

einer Abwan<strong>de</strong>rung ins Ausland liebäugeln,<br />

die Standortfaktoren in <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn nicht ausblen<strong>de</strong>n, zum<br />

Beispiel Infrastruktur, Rechtssicherheit<br />

o<strong>de</strong>r die Qualifikation <strong>de</strong>r Arbeitnehmer.<br />

Im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn liegen<br />

die Steuersätze für Unternehmen<br />

in Deutschland relativ hoch (siehe auch<br />

Grafik „Steuerbelastung von Unternehmen“).<br />

Deshalb sind viele Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

<strong>de</strong>r Meinung, dass<br />

man die Unternehmen steuerlich weiter<br />

entlasten muss. Die Wettbewerbs-<br />

USA<br />

Japan<br />

Quelle: „Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2005“, BMF<br />

fähigkeit soll so gestärkt und einem<br />

Abwan<strong>de</strong>rn ins Ausland entgegengewirkt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die schwierige Haushaltslage<br />

erschwert es <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung,<br />

dies durchzusetzen. Zwar ist<br />

eine Senkung <strong>de</strong>r Steuersätze geplant,<br />

wesentlich geringere Einnahmen kann<br />

<strong>de</strong>r Staat allerdings kaum verkraften.<br />

Lohnnebenkosten<br />

? Beeinflussen Steuern Investitionen?<br />

Zu hohe Steuern schmälern die Investitionsbereitschaft<br />

von Unternehmen.<br />

Das gefähr<strong>de</strong>t Arbeitsplätze und verteuert<br />

die Schaffung neuer Jobs. Weltweit<br />

agieren<strong>de</strong> Großkonzerne stehen<br />

im globalen Wettbewerb: Sind die<br />

Steuersätze in einem an<strong>de</strong>ren Land<br />

sehr viel niedriger als in Deutschland,<br />

so besteht für sie ein Anreiz, Teile ihrer<br />

Die Senkung <strong>de</strong>r sogenannten<br />

Lohnnebenkosten ist eine weitere<br />

Möglichkeit, wie man Unternehmen<br />

dazu animieren kann, neue Arbeitsplätze<br />

zu schaffen. Unter Lohnnebenkosten<br />

versteht man vor allem die<br />

Beiträge zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Sozialversicherungen. In Deutschland<br />

bezahlt <strong>de</strong>r Arbeitgeber für je<strong>de</strong>n<br />

Arbeitnehmer jeweils die Hälfte <strong>de</strong>r<br />

Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung,<br />

bei <strong>de</strong>r Krankenund<br />

Pflegeversicherung trägt <strong>de</strong>r<br />

Arbeitnehmer einen etwas höheren<br />

Anteil.<br />

Geschäfte, insbeson<strong>de</strong>re im Finanzbereich,<br />

zu verlagern. Um im internationalen<br />

Wettbewerb mithalten zu<br />

können, verlagern einige Unternehmen<br />

ihre Produktionsstätten und Arbeitsplätze<br />

ins Ausland. Eine verantwortungsvolle<br />

nationale Steuerpolitik muss<br />

<strong>de</strong>shalb die Steuerbelastung von Unternehmen<br />

im Ausland im Auge haben.<br />

Mittelständische<br />

Unternehmen in<br />

Deutschland ...<br />

... stellen 99,7 Prozent<br />

aller Unternehmen dar.<br />

... beschäftigen 70,5<br />

Prozent aller Arbeitnehmer.<br />

... bil<strong>de</strong>n 82,4 Prozent<br />

aller Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n aus.<br />

... tätigen 40,8 Prozent<br />

aller umsatzsteuerpflichtigen<br />

Umsätze.<br />

(Quelle: Ifm, Bonn)<br />

Info aktuell<br />

Aktuelle Zahlen,<br />

Entwicklungen und<br />

Gesetzesvorhaben behan<strong>de</strong>lt<br />

das Arbeitsblatt <strong>de</strong>s Monats,<br />

das auf www.<br />

bun<strong>de</strong>sfinanzministerium.<br />

<strong>de</strong>/schule zum kostenlosen<br />

Download bereitsteht.<br />

Internet-Tipp<br />

Hinweise zur Mittelstandsför<strong>de</strong>rung<br />

fin<strong>de</strong>n sich beim<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit unter<br />

www.promittelstand.org<br />

Die Kreditanstalt für<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau bietet<br />

För<strong>de</strong>rprogramme für mittelständische<br />

Unternehmen.<br />

Infos dazu gibt es unter:<br />

www.<br />

kfw-mittelstandsbank.<strong>de</strong><br />

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