A U T O H A U S NORD - Amt Odervorland
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• Buchtipp<br />
Das Vermächtnis<br />
schmutziger<br />
Weihnachtsstiefel<br />
Einmal musste es ja passieren!<br />
Freddi hatte mit seinen acht Jahren<br />
den letzten Rest kleinkindlichen Naivität<br />
abgestreift; es gab ihn also wirklich<br />
nicht - den Weihnachtsmann!<br />
Ungehalten blickte ich zu den Lederstiefeln<br />
hinunter, die heute von meinem<br />
Jüngsten als die des Weihnachtsmannes<br />
identifiziert worden<br />
waren. Auch ich war heute um eine<br />
Illusion ärmer. Mitunter werden die<br />
kleinsten Kinder schneller groß, als<br />
man es wahrhaben will.<br />
An diese groben Stiefel hatte ich mich<br />
erinnert, weil ich unserem zu groß<br />
gewordenen Reisighaufen mit der Axt<br />
zu Leibe gehen wollte. "Komm, Frederic!<br />
Die größeren Äste wirfst du, wenn<br />
ich ihre Zweige abgehackt habe, über<br />
Onkel Tills Gartenzaun!"<br />
"Ist gut, Papa", meinte Frederic und<br />
ließ noch immer keinen Blick von den<br />
ehemaligen Stiefeln seines Weihnachtsmannes,<br />
mit denen ich zur Kellertür<br />
hinausschritt. "Jetzt, wo ich weiß,<br />
dass es wirklich keinen Weihnachtsmann<br />
gibt, spielst du ihn auch nicht<br />
mehr für uns oder?"<br />
Freddis Frage hatte unendlich traurig<br />
geklungen, so als ob es ihm fast selbst<br />
leid täte, sie überhaupt gestellt zu<br />
haben. Es gab wohl keine Antwort darauf,<br />
in der seine kindlich reine Festtagsfreude<br />
mit einer illusionsleeren<br />
Erkenntnis in Einklang zu bringen war.<br />
Deshalb flüchtete ich mich in eine<br />
Gegenfrage.<br />
"Ist Weihnachten nicht mehr als mein<br />
lautes Herumgepoltere mit schweren<br />
Stiefeln und grimmiger Larve?"<br />
"Das schon, Papa, aber, wenn du den<br />
Weihnachtsmann spielst, ist es sicher<br />
viel schöner."<br />
"Aber versteh doch bitte, Freddi, wie<br />
kann ich denn den Weihnachtsmann<br />
spielen, wenn niemand aus unserer<br />
Unterhaltung/Religion<br />
Immer wenn wir von Dir erzählen,<br />
fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.<br />
Unsere Herzen halten Dich gefangen,<br />
so, als wärst Du nie gegangen.<br />
BODO REDLICH<br />
Herzlichen Dank sagen wir allen, die sich in den schweren Stunden des<br />
Abschiedes mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf so vielfältige<br />
Weise zum Ausdruck brachten.<br />
Besonderen Dank gilt Herrn Pfarrer Althausen und dem Bestattungshaus Möse.<br />
Im Namen aller Angehörigen<br />
Rita Redlich und Familie<br />
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Familie mehr an ihn glaubt?" Anstelle<br />
einer Antwort zuckte mein Freddi<br />
nur traurig mit seinen schmalen Schulterchen.<br />
Dann machte er sich am Reisighaufen<br />
zu schaffen. Der Ast, den er<br />
als erstes für mich zur Weiterbearbeitung<br />
herausgesucht hatte, war der<br />
größte von allen. Und natürlich lagen<br />
die meisten anderen Zweige obenauf.<br />
Vergeblich zottelte Freddi an seinem<br />
Ast, es war einfach zu schwer für ihn.<br />
Ich hatte geträumt; zuerst an meine<br />
Stiefel und dann an das kommende<br />
Weihnachtsfest gedacht. Über Jahre<br />
hinweg hatte ich unablässig den Weih-<br />
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15<br />
nachtsmann gespielt und mir immer<br />
neue Ausreden einfallen lassen, um<br />
am Heiligabend mein Verschwinden<br />
vor den Kindern zu vertuschen. Plötzlich,<br />
mitten im Herbst, fühlte ich mich<br />
als Weih-nachtsmann entlassen.<br />
Till stand am Gartenzaun. "Onkel Till",<br />
Frederic gab sein Unterfangen auf, den<br />
großen Ast herauszubekommen, "würdest<br />
du in diesem Jahr bei uns den<br />
Weihnachtsmann spielen? Papa will<br />
ihn nicht mehr spielen!", beschwerte<br />
sich Freddi lautstark.<br />
Ich sah es Tills Gesichtsmuskulatur<br />
an, wie schwer es ihm fiel, diese Frage<br />
zu beantworten.