Jahresbericht 2010 - SVGW

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SVGW | Jahresbericht 2010
Boom bei privaten Erdgas- und Biogastankstellen
Strikt zugunsten
der Sicherheit
In der Schweiz gibt es mittlerweile um die 130 öffentliche Erdgastankstellen.
Das Technische Inspektorat (TISG) hat aber weit mehr Tankstellen zu kontrollieren:
Immer mehr Unternehmen bauen ihre privaten Erdgastankstellen, zum
Beispiel die Post für ihre Zustellfahrzeuge, Kerichtverbrennungsanlagen für die
Sammelfahrzeuge oder die Busbetriebe in Bern, Lausanne, Basel, Olten und
Grenchen für ihre Erdgasbusse. Damit können diese Betriebe auf die speziellen
logistischen Anforderungen ihres Betriebs eingehen und der günstige und umweltfreundliche
Treibstoff steht ihnen rund um die Uhr zur Verfügung.
TISG schult Personal von Erdgastankstellen
Die Zahl Erdgastankstellen in der Schweiz wächst. Damit regionale Schweizer
Dienstleister bei Störungen rasch helfen können, hat das Technische Inspektorat
(TISG) 2010 in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Vertreter der
Hersteller erstmals einen Kurs zur Instandhaltung von Erdgastankstellen angeboten.
Er richtet sich speziell ans Fachpersonal der Gasversorger. Für das Tankstellenpersonal
bietet der SVGW weiterhin einen Kompaktkurs für Sicherheit
beim Erdgastanken an. Er ist stark nachgefragt, auch bei Grossunternehmen;
so hat unter anderem der Erdölriese BP 25 Kurstage gebucht.
Stromproduzierende Heizung erfolgreich getestet
Die stromproduzierende Heizung ist bald marktreif. Dies bestätigen die Betriebsergebnisse
einer Praxistestanlage, die 2010 erstmals im Privatkundenbereich
installiert wurde. Gleichzeitig testet der Forschungs-, Entwicklungs- und
Förderungsfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA) in Schwerzenbach
vier solche Anlagen. Die stromproduzierende Heizung ist eine intelligente Erdgaslösung,
die, wie ihr Name schon sagt, nicht nur heizt, sondern auch Strom
produziert (etwa 1 kW elektrische Leistung).
Das sind Fragen, die ich mir stelle, wenn
eine Anlage noch nicht in Betrieb ist», erklärt
Rüede. Es sei zwar nicht Pflicht, das
TISG schon zu diesem Zeitpunkt beizuziehen.
Die Anlagenbauer täten dies aber
häufig, um mögliche Fehler früh auszumerzen,
sagt der TISG-Inspektor. Die
Zusammenarbeit mit den verschiedenen
Beteiligten – dem Planer Helmut Hofer,
der Betreiberin Biorender und den Technischen
Betrieben Wil, sei in diesem Fall
sehr positiv verlaufen, fügt er hinzu.
Ursprünglich Stromproduktion geplant
Während die Firma Biorender ihre Anlage
auf die Abnahme vorbereitete, produzierte
sie weiterhin Schweinefutter. Den
Anteil Gas, den sie herstellte, musste sie
vorerst abfackeln, da die Einspeisebewilligung
noch fehlte. Sobald Biorender
die Futterproduktion ganz einstellt, wird
sie mehr Rohstoffe annehmen können,
auch solche, die in der Futterproduktion
verboten sind: Kadaver, Öle oder Frischschlämme
beispielsweise.
Dass Biorender diese Rohstoffe verwendet,
hat aber auch firmengeschichtliche
Gründe. Auf dem Gelände der
heutigen Biogasanlage produzierten
die Gebrüder Hunziker, Inhaber der Firma
Hunziker Food Recycling AG (HFR),
während 30 Jahren Schweinefutter. Weil
die Gesetzgebung jedoch immer weniger
Rohstoffe zuliess, sahen sie sich Ende
der neunziger Jahre nach anderen Erwerbsmöglichkeiten
um. 2002 führten
sie erfolgreich Tests zur Vergasung von
Fleischabfällen durch.
Suche nach Geldgebern brauchte Zeit
Im gleichen Jahr erhielten sie die Baubewilligung
für eine Anlage, die aus vergärender
Fleischsuppe Biogas gewinnt.
Geldgeber für das innovative 30-Millionen-Projekt
zu finden erwies sich jedoch
als schwierig. Zunächst hätte aus
dem Gas Strom produziert werden sollen,
doch die Strombranche zog sich zurück.
Die Gebrüder Hunziker änderten darauf
das Konzept und gründeten 2004 die
Biorender AG mit dem Ziel, das Gas ins
Erdgasnetz einzuspeisen. Aber erst 2008
fanden die Initianten mit verschiedenen
Ostschweizer Städten und Gemeinden,
Erdgas Ostschweiz und Erdgas Toggenburg
Werdenberg Partner, mit denen