wasserspiegel - SVGW
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Aktuell<br />
1 Neue Führungsausbildung<br />
für Verantwortliche<br />
Im Profil<br />
3 Mauro Suà, neuer<br />
Präsident des <strong>SVGW</strong><br />
Die blaue Seite<br />
6 Benchmarking für<br />
Wasserversorgungen<br />
SBV-Nachrichten<br />
7 Generalversammlung<br />
<strong>wasserspiegel</strong><br />
Eine Publikation des <strong>SVGW</strong><br />
03 2010<br />
Editorial<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Vor mehr als 40 Jahren lernte ich auf<br />
einer mechanischen Rechenmaschine<br />
«Wurzelziehen». Eines ist mir geblieben:<br />
Die Maschine sah aus wie eine<br />
Kaffeemühle. In der Mittelschule plagte<br />
ich mich mit dem Rechenschieber.<br />
Später an der ETH arbeitete ich mit<br />
Analogrechnern, die mit Radioröhren<br />
funktionierten, und ich musste aufpassen,<br />
dass sie nicht heiss liefen. Später<br />
übte ich mich im Lochkartenstanzen.<br />
Dann endlich schlug die Stunde des<br />
Fortschritts und ich durfte mit einem<br />
«dummen» Terminal direkt auf die<br />
grosse Rechenmaschine zugreifen. In<br />
der Zwischenzeit waren auch programmierbare<br />
Taschenrechner auf den<br />
Markt gekommen, die ich mit riesigen<br />
Basicprogrammen auf Magnetkarten<br />
fütterte. Dann endlich – der erste<br />
Applecomputer mit Maus. Mittlerweile<br />
ist auch die Maus wieder verschwunden<br />
und meine Finger genügen, um<br />
mich durch den iPad zu navigieren.<br />
Nun – was ist geblieben? Loch- und<br />
Magnetkarten gibt es schon lange<br />
nicht mehr und die mechanische Rechenmaschine<br />
und der Rechenschieber<br />
sind im Museum gelandet.<br />
Fachwissen muss immer schneller ersetzt<br />
werden. Lebenslanges Lernen und<br />
Erkenntnissesammeln ist angesagt – eigentlich<br />
entspricht dies dem tieferen<br />
Sinn des Lebens …<br />
<br />
Ihr Dr. Anton Kilchmann<br />
Aktuell<br />
Neue Führungsausbildung für<br />
Verantwortliche mit technischhandwerklichem<br />
Aufgabenbereich<br />
Bislang bietet der <strong>SVGW</strong> Kurse und Lehrgänge an, welche hauptsächlich<br />
spezifische Fachkompetenzen vermitteln. Umfragen unter den Mitgliedern<br />
zeigen aber auch ein grosses Bedürfnis nach einer Ausbildung, die fachliche<br />
Aufgaben mit Aspekten der Personalführung und fachübergreifenden<br />
Themen verbindet. Der <strong>SVGW</strong> hat nun den Kurs «Teamleiter» entwickelt,<br />
der sich an Verantwortliche mit technisch-handwerklichem Aufgabenbereich<br />
richtet.<br />
Der insgesamt rund fünfzehntägige<br />
Kurs findet erstmals im zweiten<br />
Halbjahr 2011 in drei Blöcken statt<br />
und soll stufengerecht Kompetenzen<br />
vermitteln, mit denen die Teilnehmer<br />
in einer Versorgung eine untere bis<br />
mittlere Kaderposition ausüben können.<br />
Auf dieser Stufe ist es wichtig,<br />
dass die Führungskräfte nicht nur ihr<br />
eigenes Aufgabengebiet beherrschen,<br />
sondern auch die Ziele und<br />
Prozessabläufe ihres Unternehmens<br />
kennen. Darüber hinaus müssen sie<br />
fähig sein, die ihnen unterstellten<br />
Mitarbeitenden situationsgerecht zu<br />
führen und eine angemessene Kommunikation<br />
zu pflegen.<br />
Für erfahrene Berufsleute<br />
Zugelassen zum Kurs sind Personen,<br />
die über eine abgeschlossene Fachausbildung<br />
als Rohrnetzmonteur,<br />
Brunnenmeister mit eidgenössischem<br />
Fachausweis oder Installa tions kontrolleur<br />
<strong>SVGW</strong> verfügen, mindestens<br />
eine fünfjährige Berufserfahrung in<br />
der Gas- und Wasserversorgungsbranche<br />
haben und eine Führungsaufgabe<br />
wahrnehmen oder demnächst<br />
übernehmen werden.<br />
Spannendes Bildungsprogramm<br />
Die Teilnehmer werden in Sozial-,<br />
Selbst- und Methodenkompetenz<br />
sowie in fachübergreifenden und
fachspezifischen Kompetenzen ausgebildet.<br />
Folgende Fächer werden<br />
unterrichtet:<br />
Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz<br />
• Personalführung (Führungsstile, Teamentwicklung,<br />
Umgang mit Konflikten)<br />
• Kommunikation (Besprechungen mit<br />
Kunden und Mitarbeitenden, Schreibkompetenz,<br />
Präsentationstechniken)<br />
• Selbstmanagement (Arbeitstechnik,<br />
Termin- und Arbeitskontrolle, Arbeitsabläufe,<br />
Aufsicht)<br />
• Informatik (Office-Programme, SAP,<br />
GIS)<br />
Fachübergreifende Kompetenzen<br />
• Recht (rechtliche Grundlagen der<br />
Gas- und Wasserversorgung, Vertragsrecht,<br />
Arbeitsrecht)<br />
• Regelwerk <strong>SVGW</strong> und Normen<br />
• Betriebswirtschaft und Organisation<br />
(Unternehmensziele und -prozesse,<br />
Organigramm, Rechnungsfluss, Kostenstellenpläne)<br />
• Kalkulation (Vor- und Nachkalkulation,<br />
Offerten, sowie Vor- und Nachausmasse)<br />
• Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
(Instruktion der Mitarbeitenden,<br />
Beaufsichtigung)<br />
Sicherheitsbeauftragter Wasser<br />
Im Jahre 2011 schliesst der <strong>SVGW</strong> eine weitere Lücke in seinem Bildungsangebot:<br />
Die bislang nur im Gasbereich angebotene Ausbildung zum Sicherheitsbeauftragten<br />
wird mit dem Modul «Wasser» ergänzt. Damit<br />
können sich Sicherheitsbeauftragte neu das für die Arbeitssicherheit relevante<br />
Wissen im Bereich Wasserversorgung aneignen. Der Kurs ist modular<br />
aufgebaut: Das Grundmodul findet am 14. und 15. März 2011, das<br />
Vertiefungsmodul «Wasser» am 17. März 2011 statt. Weitere Informationen<br />
finden Sie auf unserer Website unter der Rubrik «Bildung». Barbara<br />
Müller, Sachbearbeiterin Ausbildung, und Matthias Freiburghaus, technischer<br />
Berater Wasser, helfen Ihnen gerne weiter.<br />
• Arbeitsvorbereitung und -nachbearbeitung<br />
(Arbeitsvorgehen, Bestellanforderungen,<br />
Skizzen und Pläne)<br />
Fachspezifische Kompetenzen<br />
• Gas- und Wasserversorgung (Planung,<br />
Projektierung, Bau, Betrieb<br />
und Instandhaltung, Prüfung der<br />
Anlagen, Trinkwasserhygiene, Notund<br />
Pikettfall)<br />
Grosses Gewicht wird auf den Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Teilnehmenden<br />
gelegt. In Rollenspielen,<br />
Gruppenarbeiten, Diskussionen und<br />
Präsentationen soll das Gelernte direkt<br />
angewendet und reflektiert werden.<br />
Um dies zu ermöglichen, werden<br />
die Klassen klein gehalten: Die<br />
Teilnehmerzahl ist auf maximal 16<br />
Personen beschränkt.<br />
Damit die Ausbildung zum Teamleiter<br />
einen hohen Stellenwert in der<br />
Branche geniesst, wird die Ausbildung<br />
mit einer schriftlichen Prüfung<br />
und einer Fallstudie mit anschliessender<br />
Präsentation abgeschlossen.<br />
Erfolgreiche Absolventen erhalten<br />
ein Zertifikat mit der Bezeichnung<br />
«Teamleiter <strong>SVGW</strong>».<br />
Weitere Informationen sowie die<br />
Kursdaten sind demnächst aufgeschaltet<br />
auf www.svgw.ch unter der<br />
Rubrik «Bildung». Bei Fragen stehen<br />
wir gerne zur Verfügung.<br />
<br />
Urs Manser<br />
2<br />
Ausbildungskonzept <strong>SVGW</strong><br />
Wasser Wasser & Gas Gas<br />
Führungs- und Fachkompetenz<br />
(operativ ausgerichtete Fach- und<br />
Führungskompetenz in einem oder<br />
mehreren Fachgebieten; für<br />
Kaderangehörige)<br />
Betriebsleiter Wasser<br />
Teamleiter<br />
Betriebsleiter Gas<br />
und Wasser<br />
Teamleiter<br />
Betriebsleiter Gas<br />
Teamleiter<br />
Fachkompetenz<br />
(Fachwissen, Erfahrung, entspr.<br />
Weiterbildung über ein ganzes<br />
Fachgebiet, für Handwerker und<br />
Sachbearbeiter)<br />
UP Water Safety<br />
Brunnenmeister eidg. FA<br />
Wasserwart<br />
Rohrnetzmonteur eidg. FA<br />
Rohrverleger<br />
Feuerungsfachmann<br />
eidg. FA<br />
Spezialwissen<br />
(Wissen über einen ausgewählten<br />
Bereich eines Fachgebietes; für<br />
Handwerker, Installateure,<br />
Sachbearbeiter, Gruppenleiter,<br />
Kaderangehörige)<br />
Chemikalienkurse<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Arbeitssicherheit<br />
Finanzierung<br />
PE-Schweissen<br />
Richtlinienkurse<br />
Weiterbildung für<br />
Installationskontrolleure<br />
TISG-Kurse 001–020<br />
Arbeitssicherheit<br />
Örtliche Abnahmen<br />
Contracting<br />
CNG<br />
Fachtagungen<br />
Fachtagungen<br />
Fachtagungen<br />
Basiswissen<br />
(Vermittlung von Grundwissen für<br />
Laien, neue Mitarbeitende und<br />
Entscheidungsträger)<br />
Basiswissen<br />
Wasserversorgung<br />
Wasserversorgung für<br />
Entscheidungsträger<br />
Basiswissen Erdgasnetz<br />
Basiswissen<br />
Erdgasverwendung<br />
Basiswissen Erdgas<br />
= realisiertes Angebot = Angebot in Planung / Revision
Im Profil<br />
Technische Weiterbildung reicht<br />
nicht mehr aus<br />
Führungskräfte im Bereich Trinkwasser müssen politisch akzeptierte Entscheidungen<br />
treffen können und trotzdem praktisch denken. Darum biete<br />
der <strong>SVGW</strong> jetzt entsprechende Lehrgänge an, sagt Mauro Suà, Vorsitzender<br />
der Hauptkommission Bildung und neuer Präsident des <strong>SVGW</strong> ab 2011.<br />
3<br />
Herr Suà, seit Sie im Jahre 2000 den<br />
Vorsitz der Hauptkommission Berufsbildung<br />
des <strong>SVGW</strong> übernommen<br />
haben, wurde das Bildungsangebot<br />
stark erweitert. Welchen<br />
Stellenwert messen Sie der ständigen<br />
Weiterbildung der Mitarbeitenden<br />
in unserer Branche zu?<br />
Kompetente und motivierte Mitarbeiter<br />
sind eine Garantie für die<br />
Qualität unseres Trinkwassers. Dank<br />
eines stark erweiterten Angebots an<br />
Weiterbildungskursen spielt der<br />
<strong>SVGW</strong> heute eine wichtige Rolle und<br />
geniesst grosse Wertschätzung innerhalb<br />
der gesamten Schweizer<br />
Gas- und Wasserbranche. Als Bestätigung<br />
seines bisherigen Erfolgs nur<br />
ein Fakt: Der <strong>SVGW</strong> organisiert jedes<br />
Jahr über 300 Kurstage mit etwa<br />
3000 Teilnehmern.<br />
Wo sehen Sie für die nächsten Jahre<br />
den grössten Handlungsbedarf hinsichtlich<br />
der Aus- und Weiterbildung?<br />
In der Vergangenheit wurden in den<br />
Weiterbildungskursen des <strong>SVGW</strong><br />
hauptsächlich technische und fachspezifische<br />
Themen behandelt und<br />
gelehrt. Diese Schulungen sind auch<br />
in Zukunft das Fundament des Weiterbildungsangebots<br />
des <strong>SVGW</strong>.<br />
Dennoch wissen wir, dass die technische<br />
Weiterbildung allein nicht<br />
mehr ausreicht, um sich mit den Problemen<br />
bei der Produktion und der<br />
Verteilung von Trinkwasser auseinanderzusetzen.<br />
Heute sind die Unternehmen<br />
auf Mitarbeiter angewiesen,<br />
die nicht nur technisches Wissen vorweisen<br />
können, sondern sich auch in<br />
den Bereichen Endverbraucher und<br />
Kommunikation sowie auf juristischer<br />
und ökonomischer Ebene sehr gut<br />
auskennen. Ausserdem braucht es<br />
Manager, welche die bes ten strategischen<br />
und politisch akzeptierten<br />
Entscheidungen treffen, ohne dabei<br />
ihren Sinn fürs Praktische aus den<br />
Augen zu verlieren. Deswegen muss<br />
das Weiterbildungs angebot des<br />
<strong>SVGW</strong> auf diese Themen ausgeweitet<br />
werden, wobei weiterhin zu berücksichtigen<br />
ist, dass die Teilnehmer<br />
der Kurse hauptsächlich aus technisch<br />
geschulten Mitarbeitern oder<br />
Ingenieuren bestehen. Der <strong>SVGW</strong><br />
hat sich bereits proaktiv in diese Richtung<br />
bewegt. So gibt es jetzt zum<br />
Beispiel Kurse für politische Entscheidungsträger<br />
und demnächst solche<br />
für Team leiter.<br />
Sie sind Tessiner. Wie sieht es mit<br />
der Aus- und Weiterbildung im Bereich<br />
Wasserversorgung in der italienischsprachigen<br />
Schweiz aus?<br />
Aus unterschiedlichen Gründen, darunter<br />
die sprachlichen Schwierigkeiten,<br />
ist die Ausbildung im Bereich<br />
Trinkwasser in der italienischen<br />
Schweiz mangelhaft. Zum Teil werden<br />
diese Lücken durch Schulungstage<br />
kompensiert. Diese werden unter<br />
anderem von der Associazione<br />
Acquedotti Ticinesi (AAT) organisiert.<br />
Es ist jedoch klar, dass es auch<br />
in der italienischen Schweiz ein grösseres<br />
Angebot braucht. Und die einzige<br />
Organisation, die entsprechend<br />
hochwertige und national anerkannte<br />
Weiterbildungen anzubieten vermag,<br />
ist der <strong>SVGW</strong>. Auf Anregung<br />
der Tessiner Trinkwasserunternehmen<br />
bereiten wir in der italienischen<br />
Schweiz gerade den ersten Kurs für<br />
Brunnenmeister vor.<br />
Mauro Suà leitet seit 1999 die Aziende<br />
Municipalizzate Bellinzona (Stadtwerke<br />
von Bellinzona), die 30000 Kunden mit<br />
Trinkwasser versorgen und ausserdem<br />
Strom und Telekomdienste anbieten.<br />
Seine Ausbildung zum Elektroingenieur<br />
an der ETH Zürich ergänzte Suà mit<br />
einem Master of Business Administration<br />
am Betriebswissenschaftlichen Institut<br />
BWI. Danach arbeitete er für das<br />
Telekom-Unternehmen Unisource in<br />
Amsterdam, bevor er Ende 1998 in die<br />
Schweiz zurückkehrte. Der neu gewählte<br />
Präsident des <strong>SVGW</strong> ist seit 1999 im<br />
Vorstand des Vereins und Vorsitzender<br />
der Hauptkommission Bildung. Er ist<br />
ausserdem Vizepräsident von «Enerti»,<br />
den Tessiner Stromverteilern, und Vorstandsmitglied<br />
unter anderem bei<br />
«Elettricità Svizzera Italiana». Suà ist<br />
verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Die <strong>SVGW</strong>-Geschäftsstelle informiert<br />
«Die Menschen sollen ihrer Wasserversorgung<br />
vertrauen»<br />
Nach 23 Jahren steht mit Mauro Suà ab 2011 erstmals wieder ein Tessiner<br />
an der Spitze des <strong>SVGW</strong>. Als Erstes möchte der neue Präsident das Image<br />
des Trinkwassers verbessern. Das ist aber nur eines von vielen Zielen, die<br />
er sich gesetzt hat.<br />
Geht es nach Mauro Suà, hat das<br />
Trinkwasser in der Schweiz ver glichen<br />
mit seiner Qualität noch einen viel zu<br />
geringen Stellenwert: «Es darf nicht<br />
sein, dass man vor allem im Ausland<br />
produziertes, in Flaschen abgefülltes<br />
Wasser trinkt, mit schwerwiegenden<br />
Auswirkungen auf die Umwelt und<br />
einer wirtschaftlichen Belastung für<br />
die Bürger», sagt Suà, der an der diesjährigen<br />
Generalversammlung zum<br />
Präsidenten gewählt wurde und sein<br />
Amt 2011 antritt. Das Image des<br />
Trinkwassers bei der Bevölkerung<br />
steht daher zuoberst auf der Prioritätenliste<br />
des Tessiners: «Die Menschen<br />
sollen ihrer Wasserversorgung vertrauen<br />
und die hohe Qualität des<br />
Schweizer Trinkwassers vermehrt<br />
schätzen lernen», sagt er.<br />
Mangel an Technikern und<br />
Ingenieuren<br />
Dies ist jedoch nur eine der Aufgaben,<br />
die sich Suà seit seiner Wahl an<br />
der diesjährigen GV gestellt hat. Als<br />
besondere Herausforderungen für<br />
die Versorgungswirtschaft sieht er die<br />
Folgen des Klimawandels und den Er<br />
halt der Trinkwasserqualität. Ausserdem<br />
müsse die Branche sich im Wasserwerksmanagement<br />
noch stärker<br />
professionalisieren und eine Lösung<br />
für den Mangel an Technikern und<br />
Ingenieuren finden. Darum möchte<br />
er die Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
unterstützen und verbessern: «So<br />
bleibt unsere Branche auch für die<br />
kommenden Generationen interessant<br />
und die hohe Qualität des Produkts<br />
Trinkwasser gewährleistet.»<br />
Eine Vertretung des <strong>SVGW</strong> im Tessin<br />
Als Vertreter der italienischen<br />
Schweiz richtet der neue Präsident<br />
ein besonderes Augenmerk auf diese<br />
Region. Hier ist der <strong>SVGW</strong> noch<br />
nicht mit einer eigenen Geschäftsstelle<br />
präsent. Suà möchte daher im<br />
Tessin eine Niederlassung gründen:<br />
«Nur so können flächendeckend angemessene<br />
Dienstleistungen angeboten<br />
werden», meint er. Ausserdem<br />
hat er sich vorgenommen, in der<br />
ganzen Schweiz kleinere Wasserversorgungen,<br />
die noch nicht Mitglied<br />
des <strong>SVGW</strong> sind, zu gewinnen und<br />
stärker einzubinden. <br />
Seit dem 1. September ist Julia<br />
Guran beim <strong>SVGW</strong> als PR-Redaktorin<br />
tätig. Nach dem Literaturstudium<br />
in Genf und Spanien arbeitete<br />
die Zürcherin die letzten<br />
fünf Jahre in der Redaktion verschiedener<br />
Tageszeitungen und<br />
bildete sich an der Journalistenschule<br />
MAZ in Luzern weiter. PR-<br />
Erfahrung sammelte sie als freie<br />
Mitarbeiterin der ETH-Hochschulkommunikation<br />
und in einer<br />
Corporate-Publishing-Agentur.<br />
Parallel zu ihrer Tätigkeit beim<br />
<strong>SVGW</strong> besucht sie am Schweizerischen<br />
Public Relations Institut<br />
einen Weiterbildungskurs in<br />
Kommunikation.<br />
4<br />
Neues Kinderbuch «Das Blau unserer Erde»<br />
Warum weinen Wolken? Und wohin verschwindet<br />
das Wasser, nachdem es auf die Erde gefallen ist?<br />
Ob an der Quelle, auf dem Dampfer oder in der<br />
Unterwelt – die jungen Teddybären Pim, Ted und<br />
Knutsch erfahren auf einer abenteuerlichen Reise<br />
rund um den Globus viel Wissenswertes über den<br />
Kreislauf des Wassers. Geeignet ist das Buch für<br />
Kinder ab fünf Jahren.<br />
Ausgabe: 2010<br />
Artikel-Nr.: 5004<br />
Preis für Mitglieder: 10.–<br />
Preis für Nicht-Mitglieder: 23.–<br />
Telefon 044 288 33 33 oder über den Webshop auf<br />
www.svgw.ch --> Produkte
Ausbildung und Veranstaltungen<br />
5<br />
Oktober 2010<br />
22. Oktober 2010 ¦ Zürich (Anmeldefrist abgelaufen)<br />
Eidg. Berufsprüfung Rohrnetzmonteur (schriftlich)<br />
25.–29. Oktober 2010 ¦ Zürich (Anmeldefrist abgelaufen)<br />
Eidg. Berufsprüfung Rohrnetzmonteur (mündlich/praktisch)<br />
28. Oktober 2010 ¦ Sissach<br />
Trinkwasserhygiene in Hausinstallationen<br />
November 2010<br />
2. November 2010 ¦ Bern (ausgebucht)<br />
Wasserwart 10/3 – 3. Block<br />
9. November 2010 ¦ Schwerzenbach (ausgebucht)<br />
Wasserwart 10/4 – 3. Block<br />
10. November 2010 ¦ Münsingen (ausgebucht)<br />
Wasserversorgung für politische Entscheidungsträger<br />
15.–16. November 2010 ¦ Schwerzenbach<br />
Rohrverleger Kurs 1 – Block 1<br />
22.–23. November 2010 ¦ Schwerzenbach<br />
Rohrverleger Kurs 2 – Block 1<br />
24.–26. November 2010 ¦ Basel<br />
Rohrverleger Kurs 1 – Block 2<br />
29. November – 3. Dezember 2010 ¦ Zürich (ausgebucht)<br />
Lehrgang Rohrnetzmonteur – 1. Unterrichtswoche<br />
Dezember 2010<br />
2. Dezember 2010 ¦ Zürich<br />
Finanzierung der Wasserversorgung<br />
8.–10. Dezember 2010 ¦ Basel<br />
Rohrverleger Kurs 2 – Block 2<br />
Auskunft zu allen <strong>SVGW</strong>-Veranstaltungen: Tel. 044 288 33 33,<br />
info@svgw.ch oder www.svgw.ch <strong>SVGW</strong> Agenda<br />
Fachtagung «Korrosionsschutz und<br />
Erdung im Leitungsbau»<br />
Am 11. Februar 2011 führt der <strong>SVGW</strong><br />
im Technopark in Zürich eine Fachtagung<br />
zum Thema «Korrosionsschutz<br />
und Erdung im Leitungsbau» durch.<br />
Die Teilnehmer der Veranstaltung erhalten<br />
einen Überblick über den aktuellen<br />
Stand der Technik auf dem<br />
Gebiet des Korrosionsschutzes. Dabei<br />
werden unter anderem auch Antworten<br />
gegeben zu Fragen wie: Was gilt<br />
es beim Rohrleitungsbau zu beachten,<br />
damit ein erfolgreicher Korrosionsschutz<br />
realisiert werden kann?<br />
Was sind die Möglichkeiten und<br />
Grenzen des kathodischen Korrosionsschutzes?<br />
Führen alternative Rohmaterialien<br />
(Kunststoffe) zu einer bedeutend<br />
längeren Lebensdauer der<br />
Leitungen?<br />
Die Aspekte der elektrischen Trennung<br />
der Erdungsinstallationen von<br />
Wasserleitungen werden ebenfalls<br />
aufgezeigt. Dabei wird detailliert auf<br />
die Vorgaben des neuen <strong>SVGW</strong>-Erdungsmerkblatts<br />
eingegangen und<br />
eine optimale Umsetzung dieser<br />
Empfehlung in die Praxis aufgezeigt.<br />
Anhand von Beiträgen aus der Praxis<br />
werden den Teilnehmern Einblicke zu<br />
einzelnen Aspekten des kathodischen<br />
Korrosionsschutzes gewährt. Ein weiteres<br />
Thema sind ganzheitliche Erneuerungsstrategien<br />
im Leitungsbau.<br />
Die Fachtagung richtet sich an Verantwortliche<br />
für Projektierung, Bau,<br />
Betrieb und Unterhalt von Gas- und<br />
Wasserleitungsnetzen sowie Vertreter<br />
von Ingenieurbüros und Unternehmen,<br />
die sich mit dem Leitungsbau<br />
auseinandersetzen.<br />
Für weitere Auskünfte steht Barbara<br />
Müller gerne zur Verfügung:<br />
b.mueller@svgw.ch.<br />
Lehrgang Brunnenmeister 2011<br />
Im Brunnenmeister-Lehrgang 2011<br />
sind zurzeit noch wenige Plätze verfügbar.<br />
Interessenten finden auf<br />
www.svgw.ch unter der Rubrik «Bildung»<br />
die nötigen Informationen sowie<br />
das Anmeldeformular. Für weitere<br />
Auskünfte steht Stefan Bezler gerne<br />
zur Verfügung: s.bezler@svgw.ch.
Die blaue Seite<br />
Benchmarking für Wasserversorgungen<br />
Grosse Wasserversorgungen sind<br />
kostengünstiger als kleine, wie die<br />
Benchmarking-Projekte der letzten<br />
zwei Jahre zeigen. Und dies, obwohl<br />
ihr Aufwand für die Wasseraufbereitung<br />
grösser ist.<br />
Seit 2007 unterstützt und begleitet<br />
der <strong>SVGW</strong> die Durchführung von<br />
Benchmarking-Projekten für Wasserversorger.<br />
Die Resultate der Untersuchungen<br />
bringen dabei teilweise<br />
überraschende Resultate, zumindest<br />
auf den ersten Blick. Es entsteht<br />
beispielsweise der Eindruck, dass die<br />
kalkula torischen Gesamtkosten (Gewinnung<br />
und Aufbereitung, Netz,<br />
Transport und Speicherung, Führung<br />
und Verwaltung, technische Unterstützung<br />
sowie Diverses) bei den<br />
grossen Wasserversorgungen eher<br />
günstiger sind als die der kleineren<br />
Unternehmen. Dies mag erstaunen,<br />
da der Aufwand zur Wassergewinnung<br />
und -aufbereitung zum Beispiel<br />
von Seewasser in den grossen<br />
Wasserversorgungsunternehmen in<br />
der Regel höher ist.<br />
Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch,<br />
dass die Wassergewinnung<br />
und -aufbereitung im Vergleich zur<br />
Wasserverteilung in der Regel von<br />
untergeordneter Bedeutung ist (siehe<br />
Grafik). Die Konsequenz ist somit,<br />
dass die spezifische Netzeinspeisung<br />
bezüglich der Gesamtkosten<br />
von Wasserversorgungen der<br />
dominierende Einflussfaktor ist.<br />
Für Monopolbetriebe wichtig<br />
Dies ist nur eine der Erkenntnisse,<br />
die dank den Benchmarking-Projekten<br />
der letzten zwei Jahre gewonnen<br />
werden konnten. Es zeigte sich<br />
ausserdem, dass im Mittel etwa 18<br />
Prozent der Kosten für Wassergewinnung<br />
und -aufbereitung, 74 Prozent<br />
für den Netzbetrieb, 5 Prozent<br />
für Führung und Verwaltung und<br />
3 Prozent für die technische Unterstützung<br />
aufgewendet werden. Hinsichtlich<br />
der Gesamtkosten haben<br />
vor allem strategische Entscheidungen<br />
mit Auswirkungen auf Investitionen<br />
eine grosse Bedeutung.<br />
Benchmarking erweist sich als wichtiges<br />
Instrument der Prozessoptimierung<br />
und wird von vielen Schweizer<br />
Unternehmen der öffentlichen Hand<br />
bereits erfolgreich eingesetzt. Aufgrund<br />
der geringen Kosten ist es<br />
eine besonders effiziente Strategie.<br />
Monopolbetriebe werden oft pauschal<br />
als ineffizient eingestuft. Deshalb<br />
ist es für sie besonders wichtig,<br />
etablierte Führungs- und Optimierungswerkzeuge<br />
einzusetzen. Mit den<br />
Kennzahlen, die sich durch Benchmarking<br />
gewinnen lassen, können zum<br />
Beispiel strategische und betriebliche<br />
Aspekte zweckmässig diskutiert werden.<br />
Dank der Standortbestimmung<br />
«Benchmarking» ist eine Methode,<br />
um Prozesse, Dienstleistungen oder<br />
Produkte zu vergleichen und zu bewerten.<br />
Im Bereich Wasserversorgung<br />
könnten dies zum Beispiel die<br />
Aufbereitungskosten für Seewasser<br />
sein oder die Anzahl Rohrbrüche<br />
pro Zeiteinheit und Kilometer. Um<br />
brauchbare Werte zu erhalten, wird<br />
eine Vergleichszahl definiert, und es<br />
werden nur Prozesse verglichen, die<br />
einander ähnlich sind, also nicht<br />
etwa Seewasseraufbereitung mit<br />
Quellwasseraufbereitung.<br />
werden auch allfällige Optimierungspotenziale<br />
erkannt, deren Umsetzungserfolge<br />
dann in den folgenden<br />
Jahren überprüft werden können.<br />
Neues Benchmarking-Projekt 2011<br />
Aufgrund des Erfolgs der bereits durchgeführten<br />
Projekte wird im Jahr 2011<br />
wiederum in Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>SVGW</strong> ein schweizweites Benchmarking-Projekt<br />
für Wasserversorgungen<br />
durchgeführt. Dabei werden die Einführungs-<br />
und Plausibilitäts-Workshops<br />
mit nach Sprache getrennten Veranstaltungen<br />
angeboten. Die Analyse und die<br />
Interpretation der Resultate erfolgen<br />
dann in einer gemeinsamen Veranstaltung<br />
– als Diskussion unter Experten<br />
der gesamten Schweiz.<br />
<br />
Jürg Kappeler<br />
6<br />
Auskünfte zum kommenden Benchmarking-Projekt erteilt Markus Biner, m.biner@svgw.ch<br />
Gesamtkosten nach Kostenstellen<br />
CHF/m 3<br />
Wasserabgabe<br />
7<br />
6<br />
Diverses<br />
technische Unterstützung<br />
Führung u. Verwaltung<br />
Netz, Transport, Speicherung<br />
Gewinnung u. Aufbereitung<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Aa<br />
Teilnehmende Wasserversorgungen
Die SBV-Nachrichten<br />
Seite des Brunnenmeister-Verbandes SBV<br />
Generalversammlung SBV<br />
Der Schweizerische Brunnenmeisterverband lud am 18. Juni 2010 zur<br />
61. Generalversammlung nach Sarnen ein. Im Anschluss durften die frisch<br />
diplomierten Brunnenmeister ihre eidgenössischen Fachausweise entgegennehmen.<br />
7<br />
Präsident Ueli Hugi konnte über 260<br />
Mitglieder und Gäste in der Aula<br />
Cher willkommen heissen. Speziell<br />
begrüsste er die anwesenden Ehrengäste<br />
und politischen Vertreter. In<br />
diesem Jahr standen keine Wahlen<br />
für den Vorstand oder die Kontrollstellen<br />
an. Die vom Kassier Martin<br />
Trepp geführte Jahresrechnung<br />
schloss mit einem kleinen Gewinn<br />
von 2827.55 Franken ab. Aufgrund<br />
der guten Finanzlage gibt es bei den<br />
Jahresbeiträgen keine Änderungen.<br />
Für das laufende Jahr ist ein ausgeglichenes<br />
Budget vorgesehen. Erfreulicherweise<br />
ist die Mitgliederzahl auch<br />
im letzten Jahr gestiegen, so dass der<br />
Verband nun 1334 Mitglieder zählt.<br />
Der SBV ist weiterhin sehr beliebt,<br />
was auch die Teilnehmerzahlen der<br />
Kurse und Veranstaltungen zeigen.<br />
Der Vorstand hat einen Film über das<br />
Berufsbild des Brunnenmeisters und<br />
über die Tätigkeiten des Verbandes in<br />
Auftrag gegeben. Die Aufnahmen<br />
werden in diesem Jahr gemacht, der<br />
Film Anfang nächstes Jahr fertiggestellt.<br />
Der SBV unterstützt mit einem<br />
Betrag von 20 000 Franken ein wohltätiges<br />
Trinkwasserprojekt. Der Vorstand<br />
sucht ein geeignetes Projekt in<br />
der Schweiz.<br />
Das Tätigkeitsprogramm 2011 sieht<br />
die Weiterbildungskurse in Sursee<br />
vom 1. bis 13. März vor. Die Kurse<br />
finden aufgrund der sehr guten Infrastruktur<br />
bis auf weiteres dort statt.<br />
Die 62. GV findet 2011 am 27. und<br />
28. Mai in Winterthur statt. Der SBV<br />
wird auch 2011 mit einem Stand an<br />
der Pro Aqua in Bern (21.–24. Juni)<br />
vertreten sein. In Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>SVGW</strong> und der suissetec<br />
führt er die Kurse Trinkwasserhygiene<br />
in Hausinstallationen durch. Das<br />
Grundwassermodell, das anschaulich<br />
den Wasserkreislauf präsentiert,<br />
kann weiterhin beim SBV gemietet<br />
werden.<br />
Zum Schluss der GV bedankte sich<br />
Ueli Hugi bei den zahlreichen und<br />
grosszügigen Sponsoren und bei seinen<br />
Vorstandsmitgliedern, die sich<br />
während des Jahres an den Prüfungen<br />
der Brunnenmeister, der<br />
Rohrnetzmonteure und an den<br />
Schweisskursen engagieren.<br />
Nach der GV wurden den 40 erfolgreichen<br />
Absolventen der Brunnenmeisterprüfungen<br />
auf dem geschichtsträchtigen<br />
Landenberg feierlich<br />
ihre Fachausweise überreicht.<br />
Beim Bankett wurde ein vorzügliches<br />
Menu serviert, das die ebenfalls vor<br />
Absolventen 2009<br />
Baumgartner Peter, Bodmer Martin,<br />
Brunner Robert, Ciarmoli Enzo,<br />
Cvitkusic Dragan, Demont Patrick,<br />
Egli Ruedi, Ernst Robert, Fuhrer<br />
Markus, Giger Thomas, Gisler Markus,<br />
Graf Roland, Greiner Patrick,<br />
Hasler Lars, Hauenstein Willi, Hefti<br />
Marcel, Hübscher Stefan, Hugener<br />
Markus, Inkamp Christian, Isenschmid<br />
Philipp, Isepponi Arno,<br />
Jähnchen Matthias, Jenny Daniel,<br />
Knobel Jakob, Krall Philipp, Lehner<br />
Gian Andri, Leutwiler Stefan, Lüthi<br />
Daniel, Mayer Stefan, Müller Anton,<br />
Ruhstaller Paul, Rumo Olivier,<br />
Salvini Felix, Schilling Amadeo,<br />
Schmid Peter, Schuler Oskar, Studach<br />
Marc, Weibel Edwin, Wiedmer<br />
Christian, Wyss Christoph<br />
zügliche Ländlermusig Siidhang musikalisch<br />
umrahmte. Der samstägliche<br />
Ausflug auf die Melchseefrutt<br />
bildete den Abschluss der diesjährigen<br />
SBV-Generalversammlung.<br />
Konrad Schmid, SBV<br />
Die erfolgreichen Absolventen der Brunnenmeisterausbildung mit den Lehrpersonen.
Fragen aus der Praxis Wissen Sie’s?<br />
UV-Strahler: viele Vorteile, wenn die<br />
Kontrolle stimmt<br />
Braucht es bei der verbreitet eingesetzten UV-Desinfektion zusätzliche<br />
Anstrengungen in der Qualitätsüberwachung?<br />
Weil die Installation und der Betrieb<br />
einer Ultraviolett-(UV-)Anlage meistens<br />
einfach scheinen, werden oft<br />
elementare Rahmenbedingungen für<br />
eine einwandfreie Funktion vergessen.<br />
Die neue Richtlinie W13, welche<br />
im letzten «Wasserspiegel» vorgestellt<br />
wurde, schafft hier Abhilfe.<br />
Mehrere Einflussgrössen wie zum Beispiel<br />
Trübung, UV-Durchlässigkeit<br />
oder hygienische Beschaffenheit müssen<br />
vor der Anlagenplanung ermittelt<br />
und später während des Betriebes<br />
regelmässig gemessen werden. Nur<br />
dann besteht Gewähr für einen sachgerechten,<br />
wirksamen Einsatz dieses<br />
physikalischen Mediums.<br />
Wird dies eingehalten, bringt die<br />
Methode zahlreiche Vorteile gegenüber<br />
der immer noch häufig verwendeten<br />
Chlordesinfektion: UV-Licht<br />
tötet chlorresistentere Mikroorganismen<br />
(Viren, Giardia, Cryptosporidien)<br />
ab, es entstehen kaum toxische<br />
oder geschmacksaktive Reaktionsnebenprodukte<br />
(u. a. THM, Chloramine)<br />
und es gibt keine unstabilen<br />
Lösungen wie bei Verwendung von<br />
Natriumhypochlorit (Javel). Umweltschutzmassnahmen<br />
oder gefährlicher<br />
Umgang mit Chlorgas entfallen. Die<br />
Dosierung muss wegen variabler<br />
Chlorzehrung, die Chlorgeschmack<br />
verursachen kann, nicht verändert<br />
werden. Es braucht auch keine aufwendige<br />
Aktivchlorkonzentrationsmessung.<br />
Zudem hat die UV-Behandlung im<br />
Gegensatz zur Chlordesinfektion<br />
keinen Einfluss auf die Entwicklung<br />
und den Abbau von Biofilmen in<br />
Rohrleitungen. Sie verhindert auf<br />
diese Weise, dass darin angereicherte<br />
Schadstoffe freigesetzt werden.<br />
Allerdings muss man bei Versorgungsnetzen<br />
ohne Netzschutz und<br />
mit alleiniger UV-Behandlung zwei<br />
Dinge beachten: Sie eignen sich nur<br />
für Wässer mit stabilen Eigenschaften<br />
und bekannter Zusammensetzung<br />
und es braucht zusätzlich<br />
eine aussagekräftige Qualitätsüberwachung<br />
gemäss den Richtlinien W1<br />
und W13.<br />
Markus Clerici<br />
1. Was kann man im neuen Kurs<br />
«Teamleiter» des <strong>SVGW</strong> lernen?<br />
a) Qualitätssicherung<br />
b) Selbstmanagement<br />
c) Technische Basiskenntnisse<br />
2. Wo arbeitet der neugewählte<br />
Präsident des <strong>SVGW</strong>?<br />
a) Lausanne<br />
b) Bellinzona<br />
c) Locarno<br />
3. Was bedeutet «Benchmarking»?<br />
a) Eine Analysemethode, um<br />
Schadstoffe im Trinkwasser<br />
innert Sekunden festzustellen<br />
b) Eine Methode aus dem<br />
Finanzbereich, mit der sich die<br />
Leistungsfähigkeit eines<br />
Anlagefonds messen lässt<br />
c) Eine Analysemethode, bei der<br />
man ähnliche Prozesse und<br />
Dienstleistungen in Unternehmen<br />
vergleicht und bewertet<br />
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Herausgeber<br />
Schweizerischer Verein<br />
des Gas- und Wasserfaches <strong>SVGW</strong><br />
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Redaktion<br />
Julia Guran<br />
Paul Sicher<br />
Mitarbeit an dieser Nummer<br />
Markus Clerici, Aquaexpert<br />
Brigitte Käppeli<br />
Dr. Anton Kilchmann<br />
Martina Lehn<br />
Urs Manser<br />
Konrad Schmid, SBV<br />
Cartoon<br />
Johann H. Sonderegger<br />
Copyright<br />
©<strong>SVGW</strong>/SSIGE 2010<br />
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